Einfluss für Konzerne Produkte und Konsum - EU-Koordination
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Energie, Klima �<br />
Ausweitung des<br />
Emissionsrechtehandels?<br />
Forstsektor möchte am<br />
Emissionshandel teilnehmen<br />
Die Forstwirtschaft kann möglicherweise<br />
ab 2013 am Handel mit Emissionszertifikaten<br />
teilnehmen. Laut dem Stern-<br />
Report 1 bietet der Sektor große Möglichkeiten,<br />
da die Abholzung stärker zum Klimawandel<br />
beiträgt als der Verkehrssektor.<br />
Jährlich gehen weltweit etwa 14 Millionen<br />
Hektar Wald verloren. Die Klimarahmenrichtlinie<br />
sieht derzeit eine Integration des<br />
Forstsektors in den Emissionshandel nicht<br />
vor. Wiederaufforstungsprojekte im Rahmen<br />
des Clean Development Mechanism<br />
(CDM - Kooperation zwischen Industrie-<br />
<strong>und</strong> Entwicklungsländern) oder Joint<br />
Implementation (JI - gemeinsame Projekte<br />
unter Industriestaaten) werden nicht anerkannt.<br />
Auch der <strong>EU</strong>-Emissionshandel erlaubt<br />
dies nicht.<br />
Jährlich gehen Millionen Hektar Wald<br />
verloren<br />
Die Entwaldung ist ein großes Problem in<br />
Südamerika <strong>und</strong> Asien. Während der ursprüngliche<br />
Waldbestand dort dramatisch<br />
schwindet, nimmt der Bestand in Europa<br />
<strong>und</strong> Nordamerika wieder leicht zu - wobei<br />
nicht immer zwischen Forst <strong>und</strong> Wald unterschieden<br />
wird. Die sehr bescheidene<br />
Wachstumsrate beträgt etwa eine Million<br />
Hektar pro Jahr. Auf der Klimakonferenz in<br />
Nairobi im November 2006 wurde beschlossen,<br />
einen Vorschlag Brasiliens zu<br />
prüfen, der mehrere Anreize zur Eindämmung<br />
der Entwaldung in Entwicklungsländern<br />
vorschlägt. Das Thema soll auf einem<br />
Treffen in Bonn im März 2007 weiter<br />
untersucht werden.<br />
Wälder speichern große Mengen an Kohlendioxid.<br />
Die Forstindustrie hofft nun,<br />
Forstprojekte bis 2013 in den Europäischen<br />
Emissionshandel integrieren zu<br />
können. (tl) �<br />
• Weitere Informationen<br />
Anne Brunila, Finnish Forest Industries<br />
Federation<br />
Tel. 00358 / 913261<br />
1 Bericht des ehemaligen Chefökonomen der Weltbank,<br />
Sir Nicholas Stern, zu den ökonomischen<br />
Folgen des Klimawandels. Siehe<br />
www.hm-treasury.gov.uk/independent_reviews/<br />
stern_review_economics_climate_change/<br />
sternreview_index.cfm<br />
Emissionshandel soll<br />
wirkungsvoller werden<br />
<strong>EU</strong>-Kommission legt ersten Bericht vor<br />
Die <strong>EU</strong>-Kommission hat Mitte November<br />
einen Bericht mit einer ersten Überprüfung<br />
des Emissionshandels sowie einen<br />
Zeitplan <strong>für</strong> die Überarbeitung des <strong>EU</strong>-<br />
Emissionshandelssystems vorgelegt. Die<br />
Kommission kommt zu dem Ergebnis,<br />
dass ein einfacheres <strong>und</strong> vorhersehbareres<br />
System nötig sei, um die Marktliquidität<br />
des Emissionshandels zu verbessern.<br />
Eine Arbeitsgruppe soll bis Mitte 2007<br />
Gesetzesvorschläge ausarbeiten, die mit<br />
Beginn des dritten Handelszeitraums<br />
2013 in Kraft treten können. Die Arbeitsgruppe<br />
soll eng mit Industrie, NGOs <strong>und</strong><br />
Think Tanks zusammenarbeiten.<br />
Neue Vorschläge bis Mitte 2007<br />
Die Arbeitsgruppe wird sich mit den folgenden<br />
Bereichen beschäftigen:<br />
- Ausweitung des Geltungsbereiches auf<br />
andere Treibhausgase (Stickoxid aus<br />
der Ammoniakherstellung oder Methan<br />
aus Kohlebergwerken);<br />
- Weitere Harmonisierung der nationalen<br />
Allokationspläne: die Kommission will<br />
prüfen, ob es eine Gr<strong>und</strong>lage gibt, ab<br />
2012 eine einheitliche <strong>EU</strong>-Grenze einzuführen;<br />
- Verbesserte Überprüfung <strong>und</strong> Leitlinien<br />
<strong>für</strong> die Berichterstattung, die sicherstellen,<br />
dass die Vorschriften eingehalten<br />
werden;<br />
- Verknüpfung des Emissionshandelssystems<br />
mit Handelssystemen in Drittländern<br />
oder mit den flexiblen Mechanismen,<br />
die es ermöglichen Entwicklungsländer<br />
stärker einzubeziehen.<br />
Vorschlag zur Integration des<br />
Flugverkehrs<br />
Der Flugverkehr wird eventuell bereits<br />
2010 in das System integriert. Umweltkommissar<br />
Dimas hat versprochen, einen<br />
entsprechenden Gesetzesentwurf vorzulegen.<br />
Einbezogen werden sollen alle Flüge,<br />
die in die <strong>EU</strong> fliegen oder sie verlassen.<br />
(tl) �<br />
• Weitere Informationen<br />
Europäische Kommission, Rue de la Loi<br />
200, B-1049 Brüssel<br />
Tel. 0032 2 / 299-1111<br />
Generaldirektion Umwelt<br />
www.ec.europa.eu/environment/climat/<br />
emission.htm<br />
„Atomkraft kann das Klima<br />
nicht retten“<br />
Klimaschutz wird bei IEA zum<br />
Argument <strong>für</strong> AKW-Neubauten<br />
Vor Beginn der Weltklimakonferenz in Nairobi<br />
warb die Internationale Energie-<br />
Agentur (IEA) in Paris <strong>für</strong> den Bau neuer<br />
Atomkraftwerke in aller Welt. Ohne Atomstrom<br />
<strong>und</strong> neue Kernkraftwerke sei das<br />
Problem der Erderwärmung nicht in den<br />
Griff zu bekommen. Überdies sei ohne<br />
Nukleartechnik die weltweite Energieversorgung<br />
nicht sicher genug, heißt es in<br />
dem Papier der Agentur, einer Dachorganisation<br />
der westlichen Industrieländer.<br />
Umweltbewegung: Atomkraft ist<br />
teuer, unsicher <strong>und</strong> klimafeindlich<br />
Umweltaktive <strong>und</strong> Atomkraftgegner/innen<br />
kritisierten die Aussage der IEA auf das<br />
Heftigste. „Auch wenn man unsinnige<br />
Aussagen beständig wiederholt <strong>und</strong> da<strong>für</strong><br />
einflussreiche Organisationen einspannt,<br />
bleiben sie nichts anderes als Unsinn“,<br />
kommentierte Angelika Claußen, Vorsitzende<br />
der atomkritischen Ärzteorganisation<br />
IPPNW.<br />
Friends of the Earth Europe (FoEE) nannte<br />
den Aufruf der Agentur, die Atomkraft<br />
auszubauen, gefährlich <strong>für</strong> das Klima <strong>und</strong><br />
wirtschaftlich unrentabel. Atomkraft sei<br />
nicht die Lösung <strong>für</strong> das Klima- <strong>und</strong> Energiesicherheitsproblem.<br />
Neue Atomkraftwerke<br />
machten die Chancen auf einen<br />
wirksamen Klimaschutz eher zunichte.<br />
Geld, das in das Energiesparen <strong>und</strong> Erneuerbare<br />
Energien investiert werde, führe<br />
zu wesentlich größeren CO2- Reduktionen<br />
als Investitionen in neue Atomkraftwerke.<br />
Atomkraft sei zudem die gefährlichste<br />
Form der Energiegewinnung, so FoEE.<br />
Pannen wie im schwedischen Forsmark<br />
machten deutlich, dass sich „jeden Tag<br />
wieder ein ähnlich schrecklicher Unfall wie<br />
in Tschernobyl ereignen“ könne. Unbeantwortet<br />
bleibe auch die Frage, wo der<br />
über Jahrtausende strahlende Müll sicher<br />
zu lagern sei.<br />
„Auf dem freien Markt ist Atomkraft<br />
nicht wettbewerbsfähig“<br />
„Wir können die Nachfrage nach Energie<br />
durch Investitionen in Energieeinsparungen<br />
zehn Mal billiger decken als mit neuen<br />
Atomkraftwerken“, sagte Frank von<br />
Schaik, Campaigner bei Friends of the<br />
Earth Europe. „Auf dem freien Markt ist<br />
26 DNR <strong>EU</strong>-R<strong>und</strong>schreiben 11.06/12.07 � <strong>EU</strong>-Gesetzgebungsverfahren: Siehe Serviceteil