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[ Klinik Nette-Gut ] - Landeskrankenhaus

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Rheinhessen-Fachklinik Alzey · Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach<br />

Kinderneurologisches Zentrum Mainz · Glantal-<strong>Klinik</strong> Meisenheim · Reha-<strong>Klinik</strong> Rheingrafenstein<br />

[ <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> ]<br />

als deutschlandweit erste Maßregelvollzugseinrichtung<br />

nach KTQ zertifiziert<br />

MitarbeiterInnen-Zeitung des<br />

<strong>Landeskrankenhaus</strong>es (AöR) und<br />

seiner Einrichtungen<br />

Ausgabe 1/2009


forum<br />

Ausgabe 01/2009<br />

redaktion<br />

Dr. Wolfgang Gather, RFK<br />

Frank Müller, RFK<br />

Wolfgang Willenberg, LKH<br />

auflage<br />

2.000<br />

layout<br />

bfk, Peter Zilliken<br />

Offenbach<br />

geschäftsführung.<br />

kurzmeldungen.<br />

news.<br />

persönlich.<br />

interview.<br />

panorama.<br />

reportage.<br />

qm.<br />

Inhalt<br />

Mitarbeitergespräche im LKH 3<br />

Lagebericht für das Jahr 2008 50<br />

4, 5, 10, 11, 22, 23, 39, 45, 47, 58, 59<br />

KTQ-Zertifikat für <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> 6<br />

Motivierte Mitarbeiter bringen Erfolg 7<br />

Tagesstätte Bad Sobernheim eröffnet 8<br />

Charta für Soziales Rheinland-Pfalz 9<br />

Aufbruchstimmung spürbar 12<br />

Gesundheit, die Spaß macht 14<br />

KTQ-Zertifikat für Glantal-<strong>Klinik</strong> 15<br />

Apotheke der RFK zertifiziert 15<br />

Krankenpflegeschule der RMF 19<br />

Arbeitszeiterfassung für Ärzte 20<br />

Was ist Gleichstellung? 21<br />

Als Highlight ein Hochseilgarten 24<br />

Tag der Psychiatrie in Alzey 26<br />

Neue Pflegedienstleitung, KNG 28<br />

Sommerfest der RMF 30<br />

Leuchtturmprojekt Demenz 34<br />

Great Place to Work ® 36<br />

Neue Chefärzte in KNG 38<br />

Neuer Belegarzt Chirurgie, GKM 39<br />

Konfliktmanager im LKH 40<br />

Betriebliches Vorschlagswesen 47<br />

Altersgerechtes Arbeiten 48<br />

Projekt Mitarbeiterzufriedenheit 56<br />

Rheinland-Pfalz-Tag 2009 59<br />

PD Dr. Anke Brockhaus-Dumke 13<br />

Andreas Emmerich 29<br />

Simone Pfannebecker 16<br />

Hanspeter Hörning 17<br />

Sabrina Lutz, Christoph Schorn 18<br />

Frank Müller 58<br />

Heinrich Breitbach 61<br />

Personalfest der RMF 32<br />

»Ein Tag … « 42<br />

Qualitätsmanagement<br />

und Zertifizierung 46<br />

Selbstbewertungsbericht des<br />

KTQ-Manuals 60


forum geschäftsführung.<br />

mitarbeitergespräche im landeskrankenhaus<br />

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />

aktuell laufen Schulungen zum Thema<br />

»Gespräch zu Leistung und Entwicklung«.<br />

Rückmeldungen aus diesen Schulungen<br />

haben mich dazu veranlasst, dieses Thema<br />

noch einmal aus Sicht der Geschäftsführung aufzugreifen.<br />

Die einmal im Jahr zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern<br />

zu führenden Gespräche zu »Leistung und Entwicklung«, die<br />

auch als Mitarbeitergespräch oder Jahresgespräch bezeichnet<br />

werden, sind das wichtigste Führungsinstrument in unserem<br />

Unternehmen. Als Geschäftsführer erwarte ich deshalb von<br />

allen Führungskräften im Unternehmen, dass sie dieses<br />

Gespräch einmal im Jahr gut vorbereitet mit allen ihren Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern führen und die Ergebnisse dieses<br />

Gesprächs entsprechend dokumentiert werden.<br />

Die Zeit, die Sie als Führungskraft und Mitarbeiter/in für die<br />

Vorbereitung dieses Gesprächs investieren, lohnt sich, denn die<br />

dokumentierten Zielvereinbarungen aus Ihrem Gespräch<br />

werden Ihre Arbeit und Ihre Zusammenarbeit ganz wesentlich<br />

bestimmen. Sie sollten im Vorfeld des Gesprächs das vergangene<br />

Jahr und die dafür vereinbarten Ziele reflektieren sowie<br />

im Blick nach vorne, Ihre Erwartungen für die kommenden<br />

zwölf Monate bedenken. Zielvereinbarung meint die partnerschaftliche<br />

Diskussion und das gemeinsame Erarbeiten der<br />

Ergebnisse in diesem Gespräch. Auch bietet Ihnen das<br />

Gespräch den Raum, die Rahmenbedingungen und unterstützenden<br />

Maßnahmen zu besprechen, die Sie als Mitarbeiter/in<br />

benötigen, um Ihre Ziele erreichen zu können. Nicht zuletzt<br />

soll gemeinsam definiert werden, wie die Zielerreichung<br />

»gemessen« werden kann. Vielfach ist dies der auf den ersten<br />

Blick schwierigste Punkt, denn gerade die qualitativen Ziele<br />

lassen sich oft nur schwer konkret messen. Doch auch dafür<br />

gibt es gute praktische Beispiele, die in den Schulungen<br />

vermittelt werden und auch über die Rhein-Mosel Akademie<br />

angefragt werden können.<br />

Alleiniges Ziel des »Gesprächs zu Leistung und Entwicklung«<br />

ist es, im Verhältnis zwischen den direkten Vorgesetzten<br />

und den Mitarbeiter/innen die Erwartungen und die Leistungsbeurteilung<br />

zu klären. Konstruktiv kritische und lobende<br />

Wertungen sollen die Stärken und Verbesserungspotentiale<br />

aufzeigen. Das Gespräch und das daraus resultierende Protokoll<br />

dienen nicht zur Leistungsbewertung durch Dritte, wie<br />

etwa der Personalabteilung oder der Führungskräfte auf höher<br />

angesiedelten Positionen. Auch wird dieses Protokoll ausdrücklich<br />

nicht durch Dritte zur Entscheidung der Frage herangezogen,<br />

ob ein befristeter Arbeitsvertrag verlängert wird oder<br />

nicht. Zur Klärung dieser Frage werden die Vorgesetzen von<br />

den Direktorien oder der Personalabteilung zu einer gesonderten<br />

ausdrücklichen Stellungnahme aufgefordert. Im Bewertungsteil<br />

dieses Gesprächsprotokolls werden deshalb auch<br />

keine »Zeugnisformulierungen« von Ihnen erwartet. Wählen<br />

Sie Ihre eigenen aber für beide Seiten verständlichen und<br />

ausdrucksvollen Formulierungen, um das Gespräch zu dokumentieren.<br />

Die Tatsache, dass diese Gesprächsprotokolle, nachdem beide<br />

Gesprächspartner unterzeichnet haben, in der Personalakte des<br />

Mitarbeiters/der Mitarbeiterin aufbewahrt werden ist schlicht<br />

der Überlegung geschuldet, dass dies der sicherste und<br />

vertraulichste Ort für ein solches Dokument ist. Hierüber gibt<br />

es auch ein entsprechendes Einvernehmen mit dem Gesamtpersonalrat.<br />

Diese Art der Aufbewahrung bietet letztlich auch<br />

bei einem Vorgesetztenwechsel die Möglichkeit an die vereinbarten<br />

Ziele anzuknüpfen.<br />

Ich möchte Sie als Mitarbeiter/innen auch ausdrücklich<br />

ermutigen, das »Gespräch zu Leistung und Entwicklung« als<br />

ein Angebot wahrzunehmen, in einer vertrauensvollen Atmosphäre<br />

ein konstruktives und ehrliches Feedback an Ihre<br />

Vorgesetzten zu geben. Dies sind wertvolle Hinweise für Ihre<br />

Vorgesetzten, das eigene Handeln zu reflektieren und sich<br />

kritisch zu hinterfragen. Konstruktive Kritik ist eine große<br />

Chance, die übertragene Aufgabe zukünftig noch besser zu<br />

machen. Dies gilt für Führungskräfte und Mitarbeiter/innen<br />

gleichermaßen.<br />

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und interessante Gespräche!<br />

Dr. Gerald Gaß<br />

Forum | 3


Kranzniederlegungen<br />

4|Forum 01/2009<br />

forum kurzmeldungen.<br />

01|2009 Rheinhessen-Fachklinik Alzey · Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach<br />

Ω In der Rheinhessen-Fachklinik Alzey und in der Rhein-<br />

Mosel-Fachklinik Andernach fanden am 27. Januar, dem bundesweiten<br />

Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus, Gedenkveranstaltungen<br />

mit ökumenischem Gottesdienst und anschlie-<br />

Vereinbarung zur Seelsorge<br />

03|2009Glantal-<strong>Klinik</strong> Meisenheim Ω Am 17. März wurde die Vereinbarung<br />

über die Gestaltung der evangelischen Seelsorge in<br />

ßender Kranzniederlegung am Euthanasie-Mahnmal statt. In Alzey<br />

wie in Andernach beteiligten sich die jeweiligen Kommunalpolitiker,<br />

der Landesverband Psychiatrie-Erfahrener Rheinland-Pfalz<br />

sowie zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Veranstaltungen.<br />

π<br />

der Glantal-<strong>Klinik</strong> Meisenheim geschlossen. Die evangelische Seelsorge<br />

in der Glantal-<strong>Klinik</strong> Meisenheim gilt allen Menschen<br />

ohne Unterschied. Sie geschieht in ökumenischer Zusammenarbeit<br />

und im Benehmen mit dem Direktorium. Die Krankenhausseelsorge<br />

hat das Ziel:<br />

- einen Beitrag zur menschlichen Atmosphäre im Krankenhaus<br />

zu leisten,<br />

- den Menschen in seiner Ganzheitlichkeit, Endlichkeit und Heilsbedürftigkeit<br />

wahrzunehmen, anzunehmen und zu begleiten,<br />

- einen Raum zur Gottesbegegnung durch Dasein, Gespräch, Gottesdienste<br />

und Rituale (z.B. Krankenabendmahl, Segnungen) zu<br />

eröffnen,<br />

- sich mit christlichen Wertvorstellungen den ethischen Herausforderungen<br />

und gesellschaftlichen Veränderungen zu stellen.<br />

Die Angebote an die Patientinnen und Patienten verstehen sich<br />

als Teil eines ganzheitlichen Behandlungskonzepts und richten<br />

sich auch an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. π


forum kurzmeldungen.<br />

Intervisionstreffen in <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong><br />

03|2009 <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> Ω Am 28. März<br />

fand in der <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> zum zehnten<br />

Mal die traditionelle Zusammenkunft forensisch-psychiatrischer<br />

<strong>Gut</strong>achter statt. Dieses<br />

halbjährlich stattfindende »Intervisionstreffen«<br />

erfreut sich zunehmender Beliebtheit<br />

und dient insbesondere dem fachlichen<br />

Austausch zwischen gutachterlich tätigen<br />

Ärzten und Psychologen. Themen der Veranstaltung<br />

waren dieses mal insbesondere<br />

die Anwendung von Prognoseinstrumenten<br />

(STATIC-99, SVR-20, FOTRES) bei Sexualstraftätern,<br />

Begutachtungen zu Fragen der<br />

Sicherungsverwahrung und die Erstellung<br />

von Lockerungsprognosen im Straf- und<br />

Maßregelvollzug. Dabei wurden auch ein<br />

im Hause entwickelter Kriterienkatalog<br />

(LIVELT) und aktuelle Forschungsprojekte<br />

der <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> zur Gefährlichkeitsund<br />

Lockerungsprognostik vorgestellt. Über<br />

20 <strong>Gut</strong>achter aus dem gesamten Bundesgebiet<br />

nahmen an der von Therapeuten- und<br />

Ärztekammmer akkreditierten Veranstaltung<br />

teil. Auf vielfachen Wunsch der Teilnehmer<br />

soll bis zum nächsten Termin (19.<br />

September 2009) auch eine Anerkennung<br />

der Veranstaltumng im Rahmen der Ausbildung<br />

zum Forensischen Psychiater<br />

(DGPPN) bzw. zum Fachpsychologen für<br />

Rechtspsychologie (BDP/DGPs) erreicht<br />

werden. π<br />

Sprechtag in der Personalabteilung<br />

Patientenbroschüre vorgestellt<br />

04|2009 Reha-<strong>Klinik</strong> Rheingrafenstein Ω Am<br />

30. April fand zum zweiten Mal ein Sprechtag<br />

der Personalabteilung in den Räumen<br />

der Reha-<strong>Klinik</strong> Rheingrafenstein statt. Die<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hatten<br />

Gelegenheit, sich mit ihren Fragen direkt<br />

an die Kolleginnen der Personalabteilung<br />

zu wenden. Ein nächster Sprechtag ist im<br />

Kinderneurologischen Zentrum Mainz geplant.<br />

Eine entsprechende Info-Mail erfolgt<br />

rechtzeitig. π<br />

04|2009 <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> Ω Am Mittwoch,<br />

22. April, wurde im Rahmen einer Feierstunde<br />

in der <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> eine neue<br />

Informationsbroschüre für Angehörige und<br />

Besucher vorgestellt. Die Broschüre »Wir<br />

über uns« wurde im Rahmen eines Projektes<br />

zur Angehörigenarbeit erstellt und inhaltlich<br />

von den Patienten der Suchttherapeutischen<br />

Abteilung der <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong><br />

gestaltet, die damit über ihre Unterbringung<br />

in der <strong>Klinik</strong>, die Therapiemaßnahmen und<br />

ihre Zukunftsperspektiven informieren. π<br />

Neuer Chefarzt<br />

06|2009 Rheinhessen-Fachklinik Alzey Ω Das<br />

Direktorium der Rheinhessen-Fachklinik<br />

gratuliert Herrn Dr. Uwe Reinert zur Übernahme<br />

der Funktion als Chefarzt der neuen<br />

Abteilung Psychiatrie I. Herr Dr. Reinert<br />

übernimmt diese Funktion zum Juni 2009.<br />

Die bisherige Abteilung für Erwachsenenpsychiatrie<br />

wird in 2 neue Abteilungen<br />

gegliedert. Zur neuen Abteilung Psychiatrie<br />

I gehören die Stationen Haus Jakobsberg<br />

I, Haus Nahetal I und das Haus<br />

Jakobsberg III (Sucht). Die Funktion der<br />

Abteilung II wird zum 01.10.2009 neu<br />

besetzt. Zu dieser Abteilung gehören die<br />

Stationen Jakobsberg II, Haus Nahetal II<br />

und das Haus Vorholz (Doppeldiagnose).<br />

Herr Dr. Reinert wird bis zur Besetzung<br />

der Abteilung II diese ebenfalls verantwortlich<br />

leiten. π<br />

Baumaßnahmen<br />

05 | 2009 Kinderneurologisches Zentrum<br />

Mainz Ω Am Mittwoch, 6. Mai, informierte<br />

Regionaldirektor Alexander Schneider die<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kinderneurologischen<br />

Zentrums ausführlich über<br />

die geplanten Baumaßnahmen am Standort<br />

des KinZ und stand im Anschluss für Fragen<br />

und Anregungen zur Verfügung. π<br />

Forum |5


Anlässlich der Zertifikatsübergabe durch<br />

Hans Theo Riegel, Mitglied des Gesellschafterausschusses<br />

der KTQ, konnte<br />

Christoph Schorn, Stv. Ärztlicher Direktor<br />

der <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong>, zahlreiche<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der<br />

<strong>Klinik</strong> begrüßen und sich für ihr hohes<br />

Engagement in den letzten Jahren<br />

bedanken.<br />

Die <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> ist ein Krankenhaus<br />

mit einem ganz speziellen gesetzlichen<br />

Behandlungsauftrag. Als Maßregelvollzugseinrichtung<br />

erbringen wir<br />

sowohl eine Dienstleistung für die<br />

Gesellschaft als auch eine Behandlungsleistung<br />

für jeden einzelnen Patienten«,<br />

6|Forum 01/2009<br />

forum news.<br />

Auszeichnung für <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong>: Als bundesweit erste Maßregelvollzugseinrichtung wurde die <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> für Forensische<br />

Psychiatrie nach KTQ-Kriterien zertifiziert.<br />

KTQ-Zertifikat für qualitativ hochwertige<br />

Behandlungsleistungen<br />

Als deutschlandweit erste Maßregelvollzugseinrichtung erhielt die <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> das KTQ-Zertifikat.<br />

so Pflegedirektor Werner Stuckmann.<br />

»Je effizienter wir unsere Aufgaben<br />

erfüllen, umso höher ist das Maß an<br />

Sicherheit für die Bevölkerung. Die jetzt<br />

erfolgte KTQ-Zertifizierung unserer<br />

<strong>Klinik</strong> bedeutet eine Auszeichnung,<br />

hinter der ein hoher Qualitätsanspruch<br />

steht und der sowohl den Patienten als<br />

auch der Öffentlichkeit dokumentiert,<br />

dass in der <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> qualitativ<br />

hochwertige Behandlungsleistungen<br />

erbracht werden.«<br />

KTQ steht für Kooperation für Transparenz<br />

und Qualität im Gesundheitswesen<br />

und ist eine Gesellschaft der Spitzenverbände<br />

der Krankenkassen, der<br />

Bundesärztekammer, der Deutschen<br />

Krankenhausgesellschaft, des Deutschen<br />

Pflegerates und des Hartmannbundes –<br />

Verband der Ärzte Deutschlands. Mit<br />

dem KTQ-Zertifizierungsverfahren wird<br />

die Gesamtleistung eines Krankenhauses<br />

bewertet, dies beinhaltet eine umfas-<br />

sende Überprüfung aller medizinischen,<br />

pflegerischen und verwaltungstechnischen<br />

Abläufe eines Hauses.<br />

Von den insgesamt mehr als 2.200<br />

Krankenhäusern in Deutschland sind bis<br />

heute erst rd. ein Viertel zertifiziert, bei<br />

den psychiatrischen Krankenhäusern<br />

liegt der Anteil unter zehn Prozent, als<br />

<strong>Klinik</strong> für forensische Psychiatrie erhielt<br />

die <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> als bundesweit erste<br />

Einrichtung das KTQ-Zertifikat.<br />

Der Gesetzgeber schreibt vor, in den<br />

Gesundheitseinrichtungen ein Qualitätsmanagement<br />

einzuführen und dessen<br />

Wirksamkeit nachzuweisen«, stellten<br />

Geschäftsführer Dr. Gerald Gaß und die<br />

anwesenden Direktoriumsmitglieder fest.<br />

»Die Tatsache, dass die <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong><br />

das KTQ-Zertifikat als deutschlandweit<br />

erste Maßregelvollzugseinrichtung erhält,<br />

ist eine ganz besondere Auszeichnung,<br />

auf die wir zu Recht gemeinsam stolz<br />

sein können.« π


»Mitbestimmung im <strong>Landeskrankenhaus</strong><br />

– ein Baustein zum Unternehmenserfolg«<br />

war ein Leitthema der Personalrätekonferenz<br />

aller Einrichtungen in Trägerschaft<br />

des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es(AöR) in<br />

der Reha-<strong>Klinik</strong> Rheingrafenstein. Die<br />

Reha-<strong>Klinik</strong> in der Kurstadt, auf Geriatrie<br />

ausgerichtet (100 gut ausgelastete stationäre<br />

Plätze, fünf ambulante), hat selbst<br />

im Moment zu kämpfen, wie in den<br />

Redebeiträgen öfter erwähnt wurde. Es<br />

werden Gespräche mit den Krankenkassen<br />

wegen einer »angemessenen« Finanzierung<br />

geführt, in die auch das Landes-<br />

Gesundheitsministerium eingeschaltet ist.<br />

Das Leistungsfeld für die Generation, die<br />

immer älter wird und daher durch mehr<br />

Krankheiten belastet ist, soll aber nach<br />

Aussage der Geschäftsführung unbedingt<br />

aufrechterhalten bleiben.<br />

Der kleine Standort Meisenheim hingegen<br />

hat ganz andere Zukunftsperspektiven.<br />

Er soll Pilotprojekt sein, dann<br />

forum news.<br />

Personalrätekonferenz des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es rückt Mitbestimmung ins Zentrum<br />

Motivierte Mitarbeiter<br />

bringen Erfolg<br />

Ministerpräsident Kurt Beck im Kreis von Geschäftsführung und Personalratsmitgliedern.<br />

unter dem Namen »Gesundheitszentrum<br />

Glantal«, um Versorgung wieder im<br />

ländlichen Raum zu unterstützen. Ein<br />

Konzept ist erarbeitet, und der Dialog<br />

mit niedergelassenen Ärzten schon<br />

aufgenommen.<br />

Mit einer kämpferischen Rede unterstrich<br />

Ministerpräsident Kurt Beck bei<br />

diesem Treffen sein Nein zur Privatisierung<br />

von psychiatrisch ausgerichteten<br />

Einrichtungen. Es sei das Privileg des<br />

Staates, in besonderer Weise zu handeln,<br />

wo »in die Rechte des Menschen<br />

eingegriffen werden muss«. Applaus war<br />

ihm sicher, nicht nur für die Entscheidung,<br />

neben den im Haushalt vorgesehenen<br />

122 Mio. Euro zusätzliche 80<br />

Mio. Euro aus dem Konjunkturpaket II<br />

in rheinland-pfälzische Krankenhäuser<br />

zu investieren, sondern auch für die<br />

Ankündigung, für übergeordnete Einrichtungen<br />

und den Sektor Maßregelvollzug<br />

48 Mio. Euro zu reservieren. Auch<br />

das Kinderneurologische Zentrum in<br />

Mainz werde aus diesem Topf bedient.<br />

»Gespräche werden in Kürze eingeleitet«,<br />

sagte Beck.<br />

Auch zur Novellierung des Landespersonalvertretungsgesetzes<br />

nahm Beck<br />

Stellung. Es soll die Mitbestimmung<br />

und die Rechte der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter stärken. Beck geht davon<br />

aus, dass das Gesetz Ende des Jahres<br />

rechtskräftig wird.<br />

Mitbestimmung als wichtiges Element<br />

im Demokratisierungsprozess der<br />

Gesellschaft verknüpfte Andreas Wörner,<br />

Vorsitzender des Gesamtpersonalrats des<br />

<strong>Landeskrankenhaus</strong>es, eng mit dem<br />

Wert Vertrauen. Auch im neuen Personalratsvertretungsgesetz<br />

spiele Vertrauen<br />

eine wichtige Rolle. Das Ergebnis von<br />

Studien belege zudem, dass Mitarbeiterzufriedenheit<br />

und damit die Unternehmenskultur<br />

31 Prozent des wirtschaftlichen<br />

Erfolges bestimmen.<br />

<strong>Gut</strong>e Ideen würden auch von <strong>Klinik</strong>-<br />

Leitungen auf den Tisch gelegt, aber zur<br />

Umsetzung spielten Personalräte eine<br />

wichtige Rolle. Wertschätzung und<br />

Akzeptanz von Personalratsarbeit stünden<br />

zwar im Blickpunkt, aber sie gebe<br />

es nicht zum Nulltarif. Da müsse bei<br />

Arbeitgebern noch Überzeugungsarbeit<br />

geleistet werden, sah Wörner als Handlungsbedarf.<br />

Der Wert von Mitbestimmung<br />

sei nicht messbar, betonte Wörner,<br />

aber die Erfolge seien es. Wörner zählte<br />

die Vermittlung bei Konflikten oder die<br />

Beiträge zu Projektarbeiten auf.<br />

Der Geschäftsführer des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es,<br />

Dr. Gerald Gaß, dankte dem<br />

Landesvater für die Entscheidung, 80<br />

Mio. Euro aus dem Kulturpaket II in<br />

rheinland-pfälzische Krankenhäuser zu<br />

investieren. Diese Summe sollte in<br />

Energie-Effizienz oder neue Arbeitsabläufe<br />

gesteckt werden, um wirtschaftliche<br />

Erfolge und Arbeitsplätze zu sichern.<br />

Eine gute Führung von oben nach<br />

unten in der Personallandschaft war für<br />

Dr. Gerald Gaß, Geschäftsführer des<br />

<strong>Landeskrankenhaus</strong>es, das A und O.<br />

Oberstes Primat der Leitlinien sei »die<br />

Führung zur Eigenständigkeit«. Die Mitarbeiter<br />

bewertete er als Männer und<br />

Frauen, die mehr leisten, als in der<br />

Arbeitsplatzbeschreibung notiert ist. | Allg.<br />

Zeitung, 13. Februar 2009 π<br />

Forum |7


In der Volkerstadt wird das Angebot für<br />

die Menschen der Stadt und der Region<br />

mit einem weiteren Angebot ein Stück<br />

liebenswerter und lebenswerter. Die<br />

Rheinhessen-Fachklinik Alzey hat jetzt<br />

die neue Tagesstätte für kranke Menschen<br />

in der Bahnhofstraße 10 (Ewaldsche<br />

Gebäude) offiziell eröffnet.<br />

Dr. Gerald Gaß, Geschäftsführer des<br />

<strong>Landeskrankenhaus</strong>es, begrüßte zu der<br />

8|Forum 01/2009<br />

forum news.<br />

Rheinhessen-Fachklinik eröffnet Tagesstätte in Bad Sobernheim für chronisch psychisch Erkrankte<br />

Die Hilfen kommen zum Menschen<br />

∏ oben: v.l.n.r.: Karlheinz Saage, Direktor Heime <strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR), Dr. Gerald Gaß, Geschäftsführer<br />

<strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR), Hans-Georg Janneck, Stadtbürgermeister Bad Sobernheim, Anke Kahmeier, Janine<br />

Bredlau, Jutta Leupold (Mitarbeiterinen der Tagesstätte Bad Sobernheim), Frank Müller, Pflegedirektor Rheinhessen-Fachklinik<br />

Alzey, Rolf Kehl, Verbandsgemeindebürgermeister Bad Sobernheim. ∏ unten: Räumlichkeiten der<br />

Tagesstätte Bad Sobernheim.<br />

festlichen Eröffnung zahlreiche Gäste.<br />

Nach den Ansprachen konnten die Gäste<br />

bei einem Rundgang die neu gestalteten<br />

Räumlichkeiten besichtigen. Dabei zeigten<br />

sich die Besucher überrascht, denn<br />

die Räume im ersten Stock des Hauses<br />

sind in einem sehr ansprechenden<br />

Ambiente umgebaut. In der ehemaligen<br />

Praxis von Dr. Dhonau-Hermberg ist<br />

nun die neue Tagesstätte etabliert.<br />

Mit der neuen Tagesstätte für psychisch<br />

kranke Menschen in der Bad<br />

Sobernheimer Bahnhofstraße hat die<br />

Fachklinik in diesem Gebiet bereits die<br />

vierte Tagesstätte eröffnet. Hier ist ein<br />

offenes Angebot für Menschen mit einer<br />

chronischen psychischen Erkrankung<br />

und unterstützt sie in ihrer individuellen<br />

Situation. Das Team der Tagesstätte<br />

besteht aus einer Sozialpädagogin, einer<br />

Krankenschwester und einer Ergotherapeutin,<br />

die ihren Gästen eine verlässliche<br />

Tagesstruktur, Angebote zur Teilnahme<br />

am gesellschaftlichen Leben,<br />

Unterstützung beim Einüben lebenspraktischer<br />

Fähigkeiten sowie Hilfestellung<br />

bei sozialen Problemen anbietet.<br />

Die Bad Sobernheimer Tagesstätte wird<br />

mit Angehörigen und Betreuern, niedergelassenen<br />

Ärzten und Behörden<br />

zusammen arbeiten.<br />

»Nach den Standorten Bad Kreuznach,<br />

Bingen und Oppenheim betreibt die<br />

Rheinhessen-Fachklinik Alzey nun in Bad<br />

Sobernheim die vierte Tagesstätte«, hob<br />

Dr. Gerald Gaß in seiner Begrüßungsansprache<br />

hervor. Das Ziel der Psychiatrie-<br />

Reform in Rheinland-Pfalz, ein ortsnahes<br />

und bedarfsgerechtes Hilfenetz bereit zu<br />

stellen, nehme damit deutliche Konturen<br />

an«, so weiter Dr. Gaß.<br />

Frank Müller, Pflegedirektor der<br />

Rheinhessen-Fachklinik Alzey, wies darauf<br />

hin, dass die Tagesstätte in Bad<br />

Kreuznach ihre volle Kapazität erreicht<br />

habe, deshalb sei es sinnvoll gewesen,<br />

hier in Bad Sobernheim eine weitere zu<br />

eröffnen. Für die Einrichtung der Tagesstätte<br />

hat das Land Rheinland-Pfalz<br />

Fördermittel in Höhe von 23.000 Euro<br />

zugesagt. Die Rheinhessen-Fachklinik<br />

hat in die Ausstattung rund 81.000<br />

Euro aus Eigenmitteln investiert. | Allg.<br />

Zeitung, 6. März 2009 π


forum news.<br />

<strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR) unterstützt die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in allen gesellschaftlichen Lebensbereichen<br />

Charta für ein Soziales Rheinland-Pfalz unterzeichnet<br />

Ottmar Miles-Paul, Landesbeauftragter für die Belange behinderter Menschen, und Dr. Gerald Gaß, Geschäftsführer<br />

<strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR), bei der Unterzeichnung der Charta für ein Soziales Rheinland-Pfalz.<br />

In Anwesenheit von Ottmar Miles-Paul,<br />

Landesbeauftragter für die Belange<br />

behinderter Menschen, unterzeichnete<br />

Dr. Gerald Gaß, Geschäftsführer des<br />

<strong>Landeskrankenhaus</strong>es (AöR), im Rahmen<br />

einer Veranstaltung in der Tagesstätte<br />

Oppenheim die Charta für ein Soziales<br />

Rheinland-Pfalz – Politik für Menschen<br />

mit Behinderungen.<br />

Die Leitsätze der Charta wurden erarbeitet<br />

vom rheinland-pfälzischen Landesbeirat<br />

zur gleichberechtigten Teilhabe<br />

von behinderten Menschen. Gleichberechtigte<br />

Teilhabe in allen grundlegenden<br />

Lebensbereichen von Menschen mit<br />

Behinderungen meint das Recht auf<br />

Wohnraum, Bildung und Arbeit, das<br />

Recht auf Dienstleistungen zur persönlichen<br />

Assistenz und Unterstützung, das<br />

Recht auf Information und Kommunikation,<br />

auf Zugangsmöglichkeiten zu allen<br />

gesellschaftlichen Bereichen u.v.m. Im<br />

Mittelpunkt steht der Mensch mit<br />

Behinderung mit seinem Recht auf ein<br />

selbst bestimmtes Leben.<br />

In der Verantwortung zur Umsetzung<br />

der Ziele der Charta sind u.a. angesprochen<br />

alle politisch gestaltenden Gremien<br />

von der Landes- bis zur kommunalen<br />

Ebene, Arbeitgeber, Wirtschaftsverbände<br />

und Gewerkschaften sowie alle Leistungserbringer,<br />

die ihre Angebote an<br />

den Bedarfen behinderter Menschen<br />

ausrichten.<br />

Durch die Unterzeichnung der Charta<br />

bringt das <strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR)<br />

zum Ausdruck, dass es als Trägerunternehmen<br />

mit allen seinen Einrichtungen<br />

die Ziele der Charta für ein Soziales<br />

Rheinland-Pfalz unterstützt.<br />

»Ein Beispiel für den Grundsatz der<br />

Charta, dass Menschen mit Behinderungen<br />

– in diesem Fall psychische Behinderungen<br />

– möglichst nicht dauerhaft<br />

stationär in weit entfernt gelegenen<br />

<strong>Klinik</strong>en behandelt werden sollen,<br />

sondern ihre Rückkehr in die Gemeinde<br />

unterstützt wird, ist die Einrichtung von<br />

Tagesstätten für psychisch kranke<br />

Menschen«, hob Geschäftsführer Dr.<br />

Gerald Gaß hervor. »Neben der Tagesstätte<br />

Oppenheim betreiben wir weitere<br />

Tagesstätten in Bad Kreuznach, Bad<br />

Sobernheim und Bingen sowie in<br />

Andernach.« »Mit diesen Angeboten<br />

orientieren wir uns an den Fähigkeiten<br />

und Ressourcen der Betroffenen. Den<br />

Anspruch psychisch behinderter<br />

Menschen auf Teilhabe, Gleichstellung<br />

und Selbstbestimmung in allen gesellschaftlichen<br />

Lebensbereichen werden wir<br />

bei der weiteren Ausgestaltung unseres<br />

Behandlungsspektrums auch zukünftig<br />

berücksichtigen«, so Dr. Gerald Gaß<br />

abschließend. »Die Charta für ein Soziales<br />

Rheinland-Pfalz ist hierzu eine wichtige<br />

Orientierungshilfe. Ich bin sicher,<br />

dass die Ziele der Charta landesweit eine<br />

hohe Resonanz finden und dazu beitragen,<br />

für Menschen mit Behinderungen<br />

ein Leben in der Mitte der Gesellschaft<br />

ohne Ausgrenzung zur Selbstverständlichkeit<br />

werden zu lassen.« π<br />

Forum |9


Forensik transparent<br />

in Heidelberg<br />

03 | 2009 <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> Ω Am Montag,<br />

16. März, hatte der Arbeitskreis Forensische<br />

Psychiatrie transparent, dem auch die<br />

<strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> angehört, Medienvertreter<br />

zu einer Veranstaltung in den Räumlichkeiten<br />

der Print Media Academy in<br />

Heidelberg eingeladen. Zahlreiche Journalisten<br />

waren der Einladung gefolgt und<br />

diskutierten mit leitenden Führungskräften<br />

und Mitarbeitern forensischer <strong>Klinik</strong>en<br />

aus Rheinland-Pfalz und weiteren Bundesländern<br />

zum Thema Prognosesicherheit<br />

im Maßregelvollzug. π<br />

MdBs zu Gast in<br />

der Glantal-<strong>Klinik</strong><br />

03|2009 Glantal-<strong>Klinik</strong> Meisenheim Ω Am<br />

Dienstag, 10. März, besuchte Julia Klöckner,<br />

MdB, gemeinsam mit der gesundheitspolitischen<br />

Sprecherin der CDU/CSU-<br />

Bundestagsfraktion, Annette Widmann-<br />

Mauz, die Glantal-<strong>Klinik</strong> Meisenheim, um<br />

sich über die Entwicklung der <strong>Klinik</strong>, insbesondere<br />

die Fortschritte bzgl. der geplanten<br />

Errichtung des Ärztehauses, zu informieren.<br />

π<br />

10 | Forum 01/2009<br />

forum kurzmeldungen.<br />

Feierstunde zum 40-jährigen Jubiläum<br />

02 | 2009 Glantal-<strong>Klinik</strong> Meisenheim Ω Anlässlich<br />

des 40-jährigen Dienstjubiläums<br />

von Walter Michel fand am Mittwoch, 18.<br />

Februar, eine Feierstunde in der Verwal-<br />

Bürgerversammlung in Cochem<br />

05|2009 <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> Ω Am Donnerstag,<br />

7. Mai, wurde der neue Sportplatz in<br />

der <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> offiziell eröffnet. Die<br />

tung der Glantal-<strong>Klinik</strong> Meisenheim statt.<br />

Verwaltungsdirektor Michael Kloos dankte<br />

Walter Michel für die geleisteten Dienste,<br />

die langjährige gute Zusammenarbeit und<br />

die kompetente Mitarbeit. Walter Michel<br />

absolvierte zunächst eine Ausbildung zum<br />

Industriekaufmann und trat am 17.09.1968<br />

als Verwaltungsangestellter in den Dienst<br />

des ehemaligen Landessprachheilzentrums<br />

Meisenheim. Verwaltungsdirektor Michael<br />

Kloos überreichte die Dankurkunde des<br />

Geschäftsführers Dr. Gerald Gaß. Das Foto<br />

zeigt (v.l.n.r.) Verwaltungsdirektor Michael<br />

Kloos, Walter Michel und Dr. Marion Hilgert<br />

als Vertreterin des Personalrates. π<br />

01|2009 Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach<br />

Ω Zur geplanten Errichtung eines Wohnheims<br />

für psychisch kranke Menschen im Cochemer<br />

Stadtteil Brauheck fand im Januar eine<br />

Bürgerversammlung in Cochem-Brauheck<br />

statt, bei der Christoph Habermann, Aufsichtsratsvorsitzender<br />

des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es<br />

(AöR), Geschäftsführer Dr. Gerald Gaß und<br />

Direktoriumsmitglieder der Rhein-Mosel-<br />

Fachklinik mit Cochemer Bürgern über das<br />

geplante Wohnheim diskutierten. π<br />

Neuer Sportplatz für <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong><br />

Betriebssportgruppe der<br />

Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach<br />

spendete der <strong>Klinik</strong><br />

<strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> neue Trikots und<br />

Fußbälle. Mit Unterstützung<br />

von Lotto Rheinland-Pfalz<br />

war Wolfgang Kleff, ehemaliger<br />

Nationaltorwart und<br />

Torwart von Borussia Mönchengladbach,<br />

bei der Eröffnung<br />

dabei und führte mit<br />

Patienten und Mitarbeitern<br />

ein kleines Fußballtraining<br />

durch. Das erste Fußballspiel<br />

auf dem neuen Sportplatz<br />

bestritt eine Patientenmannschaft<br />

gegen eine Mannschaft von Mitarbeitern<br />

der <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong>. π


forum kurzmeldungen.<br />

Regionale Perspektiven diskutiert<br />

03|2009 Glantal-<strong>Klinik</strong> Meisenheim Ω Die<br />

regionale Gesundheitsversorgung im am-<br />

bulanten und stationären Sektor zu verbessern<br />

und damit auch einen Beitrag zur<br />

Attraktivität der Region zu leisten, ist. ein<br />

wichtiges Ziel des Landes und des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es<br />

(AöR) als Träger der Glantal-<strong>Klinik</strong><br />

Meisenheim. Zur Schaffung und<br />

Ausgestaltung eines ambulanten Gesundheitszentrums<br />

Glantal in Kooperation mit<br />

niedergelassenen Ärzten aus der Region<br />

diskutierte Geschäftsführer Dr. Gerald Gaß<br />

am Mittwoch, 4. März, mit den niedergelassenen<br />

Ärzten, die der Einladung zum<br />

Gespräch in die Glantal-<strong>Klinik</strong> Meisenheim<br />

gefolgt waren. π<br />

Akademie zur Zertifizierung empfohlen<br />

06 | 2009 Rhein-Mosel-Akademie Ω Mit<br />

ihrem erfrischenden und harmonischen<br />

Team, den hervorragend strukturierten<br />

Prozessen und dem individuellen Handbuch<br />

hat die Rhein-Mosel-Akademie den<br />

Auditor von ihrem gelebten Qualitätsmanagement<br />

voll und ganz überzeugt. Der<br />

sehr hohe Qualitätsanspruch und die ausgezeichnete<br />

Zusammenarbeit mit allen<br />

Einrichtungen des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es<br />

wurden besonders gelobt und die Akademie<br />

zur Zertifizierung empfohlen. π<br />

QM-Auftaktveranstaltung in Alzey<br />

05|2009 Rheinhessen-Fachklinik Alzey Ω 160<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren am<br />

Donnerstag, 7. Mai, der Einladung des Direktoriums<br />

und der QM-Beauftragten der Rheinhessen-Fachklinik<br />

Alzey zu der QM-Auftaktveranstaltung<br />

zur Vorbereitung der Rezertifizierung<br />

und Erstzertifizierung des Heimbereiches<br />

ins Tagungszentrum gefolgt. Nach<br />

der Begrüßungsansprache von Herr Müller,<br />

Pflegedirektor der RFK, und Herrn Backs,<br />

Bereichsleiter Organisation des LKH(AöR),<br />

wurden die Ergebnisse der QM-Fragebogenaktion<br />

von Frau Anaraki, Oberärztin in der<br />

KJP und QM-Beauftragte für Medizin, präsentiert.<br />

Die Fragebogenaktion wurde auf Initiative<br />

der QM-Beauftragten im Februar dieses<br />

Jahres durchgeführt und die Ergebnisse<br />

dienen zukünftiger Verbesserungsmaßnahmen<br />

im Qualitätsmanagement. Höhepunkt<br />

der Veranstaltung war dann der Vortrag von<br />

Herrn Dr. med. Schneider, Qualitätsbeauftragter<br />

des St. Josefs-Hospitals in Wiesbaden,<br />

der das Thema »Qualität« und die Notwendigkeit<br />

eines Qualitätsmanagementsystems<br />

im Krankenhaus auf unterhaltsame und<br />

anschauliche Weise den Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter nahe brachte. π<br />

Ehrung für<br />

Dr. Sanjiv Sarin<br />

02|2009 Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach<br />

Ω Am 11. Februar feierte Dr. Sanjiv Sarin,<br />

Leitender Apotheker <strong>Landeskrankenhaus</strong><br />

(AöR) und Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach,<br />

sein 25-jähriges Dienstjubiläum.<br />

Geschäftsführer Dr. Gerald Gaß dankte<br />

dem Jubilar für sein hohes Engagement<br />

über diesen langen Zeitraum und wünschte<br />

ihm weiterhin viel Kraft und Gesundheit<br />

für die kommenden Jahre. π<br />

8. Andernacher<br />

Heimsymposium<br />

06|2009 Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach<br />

Ω Am Mittwoch, 3. Juni, fand das 8. Andernacher<br />

Heimsymposium in den Räumlichkeiten<br />

der Rhein-Mosel-Akademie statt.<br />

Zum Thema »Wie viel Psychiatrie verträgt<br />

eine Gemeinde?« diskutierten die TeilnehmerInnen<br />

die Entwicklung in den vergangenen<br />

Jahren und die aktuelle Situation<br />

psychisch kranker Menschen hinsichtlich<br />

der Umsetzung der gemeindenahen Psychiatrie<br />

in Rheinland-Pfalz. π<br />

Forum |11


Ministerpräsident Kurt Beck (SPD)<br />

weilte gestern im Sprachheilzentrum zu<br />

einem kurzen Interview mit den jungen<br />

Patienten auf der »Stroke Unit« und in<br />

der Neurologischen Reha-Abteilung der<br />

Glantal-<strong>Klinik</strong>. Mit Transparenten, die,<br />

zusammenhängend gelesen, die Aufschrift<br />

»Herzlich willkommen in der<br />

SHZ-Arena« ergaben, und dem Lied<br />

»Eine Insel mit zwei Bergen« begrüßten<br />

die Kinder und Erzieher aus dem Sprachheilzentrum<br />

den rheinland-pfälzischen<br />

Landesvater Kurt Beck. Er hatte für jede<br />

Gruppe einige Buchgeschenke mitgebracht.<br />

In der Turnhalle durften die Jugendlichen<br />

dann ihre Fragen an Kurt Beck<br />

richten, nachdem dieser auch Therapiehund<br />

Sam begrüßt und gestreichelt<br />

hatte. Die Fragen lauteten unter anderem:<br />

»Gibt es Momente, wo auch Ihnen<br />

das Sprechen schwer fällt?« oder »Sind<br />

12 | Forum 01/2009<br />

forum news.<br />

Ministerpräsident Kurt Beck besuchte die Glantal-<strong>Klinik</strong> auf dem Liebfrauenberg<br />

Aufbruchstimmung spürbar<br />

Ministerpräsident Kurt Beck im Kreis der Kinder des Sprachheilzentrums Meisenheim … und vor dem Computertomografen<br />

der Glantal-<strong>Klinik</strong> Meisenheim<br />

Sie aufgeregt, wenn sie vor vielen<br />

Menschen eine Rede halten?« oder<br />

»Spielen Sie auch Fußball?« Beck<br />

antwortete kindgerecht und »outete«<br />

sich als Mainz 05- und eingefleischter<br />

FCK-Fan sowie als Hundefreund.<br />

Schnellen Schrittes bewegte sich die<br />

Gruppe schließlich in Richtung Neurologie.<br />

Die Arbeit in der Schlaganfalleinheit<br />

mit dem neuen Computertomografen<br />

und in der Reha-Abteilung erklärten<br />

Ärztlicher Direktor Dr. Andreas Hachgenei<br />

und Chefarzt Harald Köhler.<br />

In knapp eineinhalb Stunden versuchten<br />

das gesamte Führungspersonal der<br />

Glantal-<strong>Klinik</strong> und Dr. Gerald Gaß,<br />

Geschäftsführer des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es<br />

(AöR), dem »MP« einen Eindruck<br />

über das Meisenheimer <strong>Klinik</strong>um mit<br />

Sprachheilzentrum und den Betriebsteilen<br />

I und II zu vermitteln. Mehr ließ<br />

der knapp gehaltene Zeitplan des Ministerpräsidenten<br />

nicht zu.<br />

Im zweiten Teil des Besuchsprogrammes<br />

erläuterte Dr. Gerald Gaß Kurt Beck<br />

und seiner Begleitung, Heike Arendt,<br />

die im Mainzer Ministerium für Gesundheitsfragen<br />

zuständig ist, das Zukunftskonzept<br />

des Trägers für die Glantal-<br />

<strong>Klinik</strong> mit Gesundheitszentrum und<br />

ambulanter medizinischer Versorgung.<br />

Gaß bekräftigte das Festhalten am<br />

Projekt und den geplanten Ausbau des<br />

Standortes Meisenheim. »Die Glantal-<br />

<strong>Klinik</strong> hat die Chance, zu einem Vorzeigeprojekt<br />

im ländlichen Raum zu<br />

werden«, prophezeite Gaß am Ende<br />

seiner Ausführungen.<br />

Ministerpräsident Kurt Beck unterstrich<br />

im Hinblick auf die noch in<br />

diesem Jahr beginnende Fortschreibung<br />

der <strong>Landeskrankenhaus</strong>planung die<br />

Bedeutung seines Besuches: »Es ist gut,<br />

wenn man solche Einrichtungen persönlich<br />

kennen lernt und diese Eindrücke<br />

mitnimmt, wenn wichtige Entscheidungen<br />

anstehen.« Er könne mit einem<br />

guten Gefühl wieder abreisen, da er sich<br />

überzeugt habe, dass in der Glantal-<br />

Klink sehr gute Arbeit geleistet werde,<br />

so Kurt Beck. Und er fuhr fort: »Im<br />

Übrigen kann es eigentlich keinen<br />

schöneren Ort geben, um gesund zu<br />

werden. Das hier könnte auch ein Erholungsort<br />

sein. Und für die Kinder ist es<br />

eine tolle Geschichte, mitten in der Natur<br />

ihre Therapie machen zu können.«<br />

Dr. Gerald Gaß sprach von einer deutlich<br />

spürbaren »Aufbruchstimmung«, die<br />

sich durch den Besuch des Ministerpräsidenten<br />

verstärkt habe. Der Geschäftsführer<br />

überreichte Beck einen Reiseführer<br />

zu den Standorten des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es,<br />

bevor sich dieser auf<br />

den Weg nach Clausen zur Besichtigung<br />

eines Dorfladens machte. | Öffentlicher<br />

Anzeiger, 30. Juni 2009 π


M<br />

Priv.-Doz. Dr. med.<br />

Anke Brockhaus-Dumke<br />

Rheinhessen-Fachklinik Alzey<br />

Frau Priv.-Doz. Dr. med. Anke Brockhaus-Dumke<br />

(46) wird zum 1.10.2009<br />

als Chefärztin die Leitung der neu<br />

organisierten Abteilung II für Psychiatrie,<br />

Psychotherapie und Psychosomatik<br />

übernehmen. Frau Priv.-Doz. Dr. med.<br />

Anke Brockhaus-Dumke ist aktuell noch<br />

als Oberärztin in der <strong>Klinik</strong> für Psychiatrie<br />

und Psychotherapie der Uniklinik<br />

Köln (Direktor: Prof. Dr. J. Klosterkötter)<br />

tätig: Hier ist sie seit 1997 tätig, seit<br />

2001 als Oberärztin.<br />

Sie verfügt als Fachärztin für Psychiatrie<br />

und Psychotherapie über fundierte<br />

Kenntnisse in der Behandlung von<br />

Patientinnen und Patienten, die an einer<br />

akuten psychischen Störung leiden. Sie<br />

hat umfangreiche Erfahrung in der<br />

Diagnostik und Therapie des gesamten<br />

Spektrums psychischer Störungen von<br />

reaktiven Depressionen, Persönlichkeitsstörungen,<br />

Suchterkrankungen jeglicher<br />

Art, bipolaren Psychosen, Schizophrenien<br />

bis hin zu psychischen Störungen<br />

aufgrund körperlicher Erkrankungen.<br />

forum persönlich.<br />

Schwerpunkte ihrer bisherigen Tätigkeit<br />

waren die Diagnostik und Therapie<br />

psychotischer Störungen unter besonderer<br />

Berücksichtigung der Früherkennung<br />

von Psychosen sowie die Zusammenarbeit<br />

mit dem sozial-psychiatrischen<br />

Netzwerk in der Psychosozialen Arbeitsgruppe<br />

(PSAG) der Stadt Köln. Ihr<br />

sozialpsychiatrisches Engagement wird<br />

sie für den Standort Alzey einbringen<br />

und ausbauen. Psychotherapeutisch ist<br />

sie kognitiv-verhaltenstherapeutisch<br />

unter Einbezug dialektisch-behavioraler<br />

sowie humanistischer Psychotherapie-<br />

Elemente ausgerichtet. Als Fachärztin<br />

für Neurologie wird sie ihre neurologische<br />

Vorerfahrung mit 3-jähriger Tätigkeit<br />

in der akut-neurologischen Abteilung<br />

des St. Katharinen-Hospital<br />

Frechen (Leitung: Dr. J. Bleistein) sowie<br />

der 4-jährigen Tätigkeit in der <strong>Klinik</strong> für<br />

Epileptologie des Uniklinikums Bonn<br />

(Direktor: Prof. Dr. C. E. Elger) insbesondere<br />

für Patienten mit organischen<br />

psychischen Störungen einbringen.<br />

Frau Priv.-Doz. Dr. Brockhaus-Dumke<br />

absolvierte als gebürtige Sauerländerin<br />

ihr Medizinstudium in Münster, wo sie<br />

zu Fragen der Schmerztherapie mit<br />

Akupunktur promovierte. Anschließend<br />

verschlug es sie in das Rheinland. An<br />

den Universitätskliniken Bonn und Köln<br />

hat sie sich wissenschaftlich mit Fragen<br />

der neuronalen Synchronisation und<br />

ihrer Bedeutung für psychische Störungen<br />

beschäftigt, was Thema ihrer Habili-<br />

tationsschrift ist. Mit der Habilitation<br />

2009 an der Universität Köln erlangte<br />

sie die venia legendi für das Fach<br />

Psychiatrie und Psychotherapie. Mit<br />

Freude und Engagement hat sie<br />

umfangreiche Erfahrung in der studentischen<br />

Lehre im Rahmen des Modellstudiengangs<br />

Medizin und des Master-<br />

Studiengangs Neurowissenschaften<br />

sowie im Rahmen der Facharzt-Weiterbildung<br />

der Assistenzärzte erworben.<br />

Trotz des hohen beruflichen Engagements<br />

ist sie Familienmensch und<br />

Mutter von zwei Kindern im Alter von<br />

7 und 9 Jahren. Gemeinsam mit ihrer<br />

Familie wird sie ihren Lebensmittelpunkt<br />

nach Alzey verlagern.<br />

Mit viel positiver Energie freut sie sich<br />

besonders darauf, im Team mit den<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der<br />

Abteilung II der Psychiatrie, Psychotherapie<br />

und Psychosomatik den Standort<br />

Alzey nicht nur zu sichern, sondern in<br />

kollegialer Zusammenarbeit weiter<br />

auszubauen und die Zusammenarbeit<br />

mit der <strong>Klinik</strong> für Psychiatrie und<br />

Psychotherapie der Universität Mainz<br />

(Direktor: Prof. Dr. K. Lieb) zu erweitern.<br />

Die Rheinhessen-Fachklinik steht<br />

vor der Anerkennung zum Akademischen<br />

Lehrkrankenhaus der Johannes-<br />

<strong>Gut</strong>enberg-Universität Mainz. π<br />

Forum |13


Die Rheinhessen-Fachklinik Alzey setzt<br />

Vorschläge und Anregungen aus der<br />

durchgeführten MitarbeiterInnenbefragung<br />

um.<br />

Das Institut hillarySTEP im neuen<br />

Facharztzentrum Rheinhessen steht für<br />

»Gesundheit, die Spaß macht«. Als<br />

Institut zum Thema Gesundheitsmanagement<br />

ergänzt und unterstützt<br />

hillarySTEP das Facharztzentrum mit<br />

regenerativen Maßnahmen, Trainingsangeboten,<br />

Entspannungsmodulen und<br />

Ernährungsoptimierung.<br />

Auf dem Weg zu einem »Mehr an<br />

Gesundheit« wird das persönliche<br />

Gesundheitsniveau der Teilnehmer<br />

erfasst. Diese Daten bilden die Grundlage<br />

für die Gesundheitsempfehlungen.<br />

Ziel der Angebote ist es, Sie bei der<br />

Steigerung der Energieressourcen, der<br />

Leistungsfähigkeit, des Wohlbefindens,<br />

14 | Forum 01/2009<br />

forum news.<br />

Für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Rheinhessen-Fachklinik Alzey<br />

Gesundheit, die Spaß macht<br />

Eröffnungsveranstaltung im Facharztzentrum Rheinhessen am 2. Juni 2009<br />

der Vitalität – und damit der Gesundheit<br />

zu unterstützen. Dazu bietet hillarySTEP<br />

alle Disziplinen, die die Gesundheit<br />

eines Menschen positiv beeinflussen<br />

können: Angefangen von Bewegung,<br />

Entspannung und Regeneration über<br />

Ernährungsberatung bis hin zu mentaler<br />

Begleitung.<br />

Damit die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen<br />

der Rheinhessen Fachklinik ihre<br />

eigenen Gesundheitsressourcen erschließen<br />

können, hat die Rheinhessen-Fachklinik<br />

mit dem Institut hillarySTEP eine<br />

Kooperation beschlossen. Diese Kooperation<br />

beinhaltet Vorzugsangebote für die<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der<br />

<strong>Klinik</strong>, die alle Angebote von hillaryS-<br />

TEP zu vergünstigten Preisen in<br />

Anspruch nehmen können. Die Rheinhessen-Fachklinik<br />

Alzey übernimmt<br />

einen Teil der Kosten, so wird z.B. das<br />

Starter Kit für Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter der Rheinhessen-Fachklinik<br />

statt 82 Euro nur 25 Euro kosten.<br />

Am Dienstag, 2. Juni, hat das Direktorium<br />

der Rheinhessen Fachklinik Alzey<br />

den offiziellen Startschuss gegeben. Alle<br />

Interessierten waren zu diesem Termin<br />

in das Facharztzentrum eingeladen, um<br />

sich einen Eindruck von den Räumlichkeiten<br />

zu verschaffen und über die abwechslungsreichen<br />

Angebote zum Thema<br />

Gesundheit zu informieren. Zahlreiche<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben<br />

die Gelegenheit dazu genutzt und von<br />

den Vorzugsangeboten Gebrauch<br />

gemacht. π


Aus den Händen von Peter Stahl,<br />

Vizepräsident der Landesapothekenkammer<br />

Rheinland-Pfalz,<br />

konnte die Ltd. Apothekerin der<br />

Rheinhessen-Fachklinik Alzey,<br />

Birgit Eiden, das Zertifikat nach<br />

DIN ISO 9001 entgegen nehmen.<br />

Im Rahmen einer Feierstunde,<br />

zu der sich die Direktoriumsmitglieder<br />

und zahlreiche Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter in<br />

den Räumlichkeiten der Apotheke<br />

eingefunden hatten, betonte<br />

Peter Stahl die hohe<br />

Qualität der Leistungen der<br />

Apotheke, die nicht nur die<br />

Rheinhessen-Fachklinik selbst,<br />

sondern auch einige Fremdhäuser<br />

mit Medikamenten, Pflegeartikeln und<br />

weiteren Medizinprodukten beliefert. Seit<br />

dem Jahr 2005 hat die Apotheke der Rheinhessen-Fachklinik<br />

Alzey an der Etablierung<br />

forum news.<br />

Auszeichnung für Glantal-<strong>Klinik</strong> Meisenheim für hochwertige Dienstleistungen im Gesundheitswesen<br />

KTQ-Zertifikat für Leistungen der Glantal-<strong>Klinik</strong><br />

Anlässlich der Zertifikatsübergabe<br />

durch Hans Theo Riegel,<br />

Mitglied des Gesellschafterausschusses<br />

der KTQ, konnte Dr.<br />

Gerald Gaß, Geschäftsführer des<br />

<strong>Landeskrankenhaus</strong>es (AöR),<br />

zahlreiche Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter zu einer Feierstunde<br />

in der Glantal-<strong>Klinik</strong> Meisenheim<br />

begrüßen und sich für ihr hohes<br />

Engagement in den letzten<br />

Jahren bedanken.<br />

»Wir verstehen das Zertifizierungsverfahren<br />

als eine Qualitätsoffensive<br />

im Dienste der<br />

Patientinnen und Patienten«,<br />

hob der Ärztliche Direktor Dr. Andreas<br />

Hachgenei die Bedeutung des KTQ-Gütesiegels<br />

für die Glantal-<strong>Klinik</strong> Meisenheim<br />

Apotheke der Rheinhessen-Fachklinik Alzey ist zertifiziert<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Glantal-<strong>Klinik</strong> Meisenheim freuen sich<br />

über die erfolgreich absolvierte Zertifizierung.<br />

hervor. »Mit dem KTQ-Zertifikat können<br />

wir das Ergebnis eines aufwändigen<br />

Arbeitsprozesses, an dem alle Mitarbei-<br />

eines Qualitätsmanagementsystems nach<br />

den Vorgaben der Landesapothekerkammer<br />

Rheinland-Pfalz gearbeitet. Dabei sind<br />

viele Themen rund um das Arzneimittel<br />

terinnen und Mitarbeiter der<br />

Glantal-<strong>Klinik</strong> Meisenheim sehr<br />

engagiert mitgearbeitet haben,<br />

jetzt schwarz auf weiß in den<br />

Händen halten.«<br />

»Die KTQ-Zertifizierung bedeutet<br />

eine Auszeichnung, hinter der<br />

ein hoher Qualitätsanspruch steht<br />

und der sowohl den Patienten als<br />

auch niedergelassenen Ärzten<br />

dokumentiert, dass in der Glantal-<strong>Klinik</strong><br />

Meisenheim qualitativ<br />

hochwertige Behandlungsleistungen<br />

erbracht werden«, stellte<br />

Dr. Gerald Gaß abschließend fest.<br />

»Unsere Pläne zum weiteren<br />

Ausbau des Krankenhausstandortes Meisenheim<br />

erhalten mit dem KTQ-Gütesiegel noch<br />

einmal eine deutliche Unterstützung.« π<br />

Hohe Qualität der Apothekenleistung ausgezeichnet<br />

Peter Stahl, Vizepräsident der Landesapothekenkammer, übergibt das Zertifikat<br />

an Birgit Eiden, Leiterin der Apotheke der Rheinhessen-Fachklinik Alzey.<br />

wie ihre richtige Anwendung, der<br />

richtige Umgang mit Arzneimitteln,<br />

der Umgang mit Risiken<br />

uvm. bearbeitet worden. Im<br />

Rahmen dieser Prozesse ist das<br />

Qualitätshandbuch der Apotheke<br />

kontinuierlich gewachsen und<br />

etablierte Arbeitsabläufe wurden<br />

in Zusammenarbeit mit den<br />

jeweiligen Mitarbeitern kritisch<br />

analysiert und optimiert. »Ich<br />

freue mich sehr über die erfolgreiche<br />

Zertifizierung unserer<br />

Apotheke, denn damit können<br />

wir unseren eigenen hohen<br />

Qualitätsanspruch auch nach<br />

außen dokumentieren«, stellte<br />

die Ltd. Apothekerin Birgit Eiden<br />

fest. »Allen Mitarbeiterinnen der Apotheke<br />

gilt mein besonderer Dank für ihren hohen<br />

Einsatz im Vorfeld der Zertifizierung.« π<br />

Forum |15


16 | Forum 01/2009<br />

forum interview.<br />

Umbau von Haus Nahetal<br />

Gespräch mit Simone Pfannebecker, Stationsleitung Haus Nahetal,<br />

Rheinhessen-Fachklinik Alzey<br />

Umbaumaßnahmen im Haus Nahetal<br />

forum: Frau Pfannebecker, das Haus<br />

Nahetal der Rheinhesssen-Fachklinik<br />

Alzey wird zur Zeit umgebaut und<br />

modernisiert. Bei der Planung der Umbaumaßnahmen<br />

sind Sie von Beginn an<br />

als Mitarbeiter, die später in den neuen<br />

Räumlichkeiten arbeiten werden, mit<br />

einbezogen. Wann haben diese Planungen<br />

begonnen?<br />

simone pfannebecker: Seit Anfang<br />

2007 treffen wir uns etwa einmal pro<br />

Quartal, um die Umbaumaßnahmen<br />

weiter zu planen und zu diskutieren.<br />

Zur Zeit wird die Station N 2 umgebaut,<br />

die Patienten sind in dieser Zeit auf<br />

der Station N 1 untergebracht und die<br />

Patienten von N 1 sind vorher ins<br />

Wilhelm-Griesinger Haus umgezogen.<br />

Im September 2008 haben die Bauarbeiten<br />

dann begonnen.<br />

forum: Welche konkreten Vorschläge<br />

konnten Sie einbringen?<br />

simone pfannebecker: Wir haben<br />

Vorschläge gemacht bezüglich einer<br />

zentralen Lage des Stationszimmers,<br />

konnten beim Pflegearbeitsraum, in<br />

dem die Medikamente gerichtet, Verbandswechsel<br />

oder Blutentnahmen<br />

durchgeführt werden, ebenso mitsprechen<br />

wie bei der Aufteilung der<br />

Stationsräumlichkeiten insgesamt.<br />

Die Größe der Station wird mit 29<br />

Betten unverändert bleiben. Neu eingerichtet<br />

werden auf der Station N 1 fünf<br />

Simone Pfannebecker und Dr. Uwe Reinert<br />

Einzelzimmer als Wahlleistungsbereich.<br />

Dieser Bereich wird nicht nur Patienten<br />

von Haus Nahetal zur Verfügung stehen,<br />

sondern kann später von allen Abteilungen<br />

der <strong>Klinik</strong> in Anspruch genommen<br />

werden.<br />

forum: Wie sind Ihre Erfahrungen<br />

im Rahmen dieser Aufgaben?<br />

simone pfannebecker: Dass wir die<br />

Möglichkeit haben, unsere Vorstellungen<br />

mit in die Bauplanungen einzubringen,<br />

begrüßen wir selbstverständlich sehr<br />

und erhöht bei allen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern die Motivation.<br />

Zusätzlich zu den Planungen bzgl. der<br />

Gestaltung der Räumlichkeiten sind wir<br />

vor kurzem gemeinsam zu einer Möbelfirma<br />

gefahren, die keine Standardmöbel<br />

herstellt, sondern sich auf individuelle<br />

Kundenwünsche spezialisiert hat. Dort<br />

haben wir Anregungen für die Gestaltung<br />

und Einrichtung der Patientenzimmer<br />

eingeholt. Das gleiche gilt für Bodenbeläge,<br />

Beleuchtung und anderes mehr.<br />

Insgesamt hat diese Aufgabe zwar einiges<br />

an Zeit und Energie gekostet, hat uns<br />

aber auch viel Spaß gemacht. Auf die<br />

Eröffnung des neuen Gebäudes Haus<br />

Nahetal freuen wir uns jetzt schon π


forum interview.<br />

»…angenehm und konstruktiv…«<br />

Interview mit Hanspeter Hörning, Stationsleitung Neurologie 3<br />

Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach<br />

zur person: Hanspeter Hörning (50) ist<br />

Fachkrankenpfleger für Intensivmedizin und<br />

arbeitet seit dem 1. August 2008 als Stationsleiter<br />

auf der Station Neurologie 3. 1979 hat<br />

er seine Ausbildung zum staatlich examinierten<br />

Krankenpfleger im DRK-Krankenhaus in<br />

Berlin-Wedding aufgenommen und war<br />

seitdem in verschiedenen <strong>Klinik</strong>en in Berlin,<br />

Koblenz und Lahnstein tätig. π<br />

forum: Herr Hörning, Sie haben<br />

im Laufe Ihres Berufslebens zahlreiche<br />

Krankenhäuser kennen gelernt bevor<br />

Sie an die Rhein-Mosel-Fachklinik<br />

Andernach gewechselt sind. Wenn Sie<br />

die unterschiedlichen Arbeitsplätze und<br />

die jeweiligen Arbeitsbedingungen miteinander<br />

vergleichen, wie fällt dieser<br />

Vergleich aus?<br />

hanspeter hörning: Bis zu meinem<br />

Wechsel an die Rhein-Mosel-Fachklinik<br />

war ich auf der Inneren Abteilung<br />

bei einem kirchlichen Träger in Koblenz<br />

tätig, wo ich allerdings im Laufe der<br />

Zeit mit den Rahmenbedingungen<br />

immer unzufriedener wurde. Es hatten<br />

sich für mich zuletzt rd. 450 Überstunden<br />

angesammelt und ich hatte<br />

keine Aussicht, diese jemals abbauen<br />

zu können oder mir auszahlen zu<br />

lassen. Mit Überstundenzahlen in<br />

solcher Größenordnung war ich kein<br />

Einzelfall, dies betraf mehrere Mitarbeiter.<br />

Diese Situation war für uns alle<br />

ausgesprochen unbefriedigend, auch<br />

deshalb, weil sich das Gefühl einstellte,<br />

dass die Mitarbeiter mit diesen Problemen<br />

allein gelassen wurden und die<br />

Führungskräfte sich damit nicht auseinandersetzen<br />

wollten oder konnten.<br />

Zusammengenommen hat dies natürlich<br />

zu einem sehr angespannten Arbeitsklima<br />

geführt.<br />

forum: Wie empfinden Sie die<br />

Arbeitsbedingungen und auch die<br />

Kommunikation darüber mit den Vorgesetzten<br />

heute, nach Ihrem Wechsel<br />

an die Rhein-Mosel-Fachklinik?<br />

hanspeter hörning: Seit meinem<br />

Wechsel nach Andernach bin ich mit<br />

beiden Aspekten sehr zufrieden. Die<br />

Erfassung und der Umgang mit Überstunden<br />

verläuft hier im Vergleich zu<br />

meinem früheren Arbeitgeber sehr<br />

effektiv und unproblematisch. Das<br />

gleiche gilt für die Kommunikation mit<br />

den Führungskräften. Anregungen und<br />

Vorschläge werden ernst genommen<br />

und es bleibt nicht nur beim Gespräch,<br />

sondern wenn Probleme erkannt sind<br />

werden Lösungen auch tatsächlich umgesetzt.<br />

Die gesamte Arbeitsatmosphäre<br />

sowohl innerhalb des Pflegedienstes als<br />

auch mit den übrigen Berufsgruppen<br />

empfinde ich als ausgesprochen angenehm<br />

und konstruktiv.<br />

forum: Welche Unterschiede zwischen<br />

den Arbeitgebern haben Sie noch festgestellt?<br />

hanspeter hörning: Ein wichtiger<br />

Gesichtspunkt ist natürlich auch das<br />

Gehalt. Die zwischen öffentlichen<br />

Hanspeter Hörning<br />

Trägern und Gewerkschaften ausgehandelten<br />

Tarifverträge werden unter der<br />

Bezeichnung »der dritte Weg« in der<br />

Regel von kirchlichen Häusern übernommen,<br />

häufig allerdings mit erheblicher<br />

zeitlicher Verzögerung und finanziellen<br />

Abstrichen. Bei uns war es auch<br />

so, dass z.B. das Weihnachtsgeld nur<br />

dann in voller Höhe ausgezahlt wurde,<br />

wenn das Jahreswirtschaftsergebnis des<br />

Hauses positiv war. Ansonsten wurde<br />

ein Teil des Weihnachtsgeldes einbehalten<br />

und im folgenden Jahr im März<br />

oder April nachbezahlt. Auch in dieser<br />

Hinsicht habe ich mich durch meinen<br />

Wechsel nach Andernach deutlich<br />

verbessert.<br />

Ein nicht zu unterschätzendes Detail,<br />

das man wahrscheinlich erst ausdrücklich<br />

wahrnimmt, wenn man als neuer<br />

Mitarbeiter von außen kommt, ist die<br />

Parkplatzsituation. Ich habe noch in<br />

keinem Haus gearbeitet, das so viele<br />

und vor allem kostenlose Parkplätze<br />

für Mitarbeiter angeboten hat wie die<br />

Rhein-Mosel-Fachklinik. Das ist absolut<br />

keine Selbstverständlichkeit und in<br />

meinen Augen ein ausdrücklicher<br />

Pluspunkt. π<br />

Forum |17


18 | Forum 01/2009<br />

forum interview.<br />

»… gerne zurückgekehrt …«<br />

Gespräch mit Sabrina Lutz und Christoph Schorn,<br />

<strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong><br />

forum: Frau Lutz, Herr Schorn, Sie<br />

sind beide als Mitarbeiter der <strong>Klinik</strong><br />

<strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> im vergangenen Jahr zu anderen<br />

Arbeitgebern gewechselt und in<br />

diesem Jahr wieder an die <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<br />

<strong>Gut</strong> zurückgekehrt. Was waren Ihre<br />

Beweggründe dafür?<br />

sabrina lutz: Ich habe am 1. September<br />

2008 eine neue Stelle im Pflegedienst<br />

in der neu eröffneten Kinderund<br />

Jugendpsychiatrie in Altenkirchen<br />

angetreten. Dort existierte bereits eine<br />

Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie,<br />

der stationäre Bereich sollte<br />

völlig neu aufgebaut werden – diese<br />

Aufgabe hat mich gereizt. Nachdem ich<br />

meine Arbeit in Altenkirchen aufgenommen<br />

hatte, war ich allerdings<br />

sehr schnell desillusioniert und bin<br />

zum 1. März dieses Jahres wieder an die<br />

<strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> zurückgekehrt.<br />

christoph schorn: In der <strong>Klinik</strong><br />

<strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> war ich seit Juni 2003 tätig,<br />

bevor ich bin am 15. September 2008<br />

an die Forensische Institutsambulanz<br />

Hessen gewechselt bin, da ich mich<br />

schon immer für die ambulante Tätigkeit<br />

sehr interessiert habe. Die <strong>Klinik</strong><br />

<strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> habe ich damals mit einem<br />

lachenden und einem weinenden Auge<br />

verlassen, genau wie Frau Lutz bin ich<br />

dann am 1. März dieses Jahres wieder<br />

nach Weißenthurm zurückgekehrt.<br />

forum: Welche Erfahrungen haben<br />

Sie gemacht?<br />

christoph schorn: Ich habe mich in<br />

Hessen sehr wohl gefühlt, die Arbeit in<br />

der Forensischen Ambulanz war interessant<br />

und hat mich persönlich weitergebracht,<br />

diese Erfahrung möchte ich<br />

nicht missen. Gleichzeitig habe ich<br />

festgestellt, dass die <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong><br />

hinsichtlich der Behandlungskonzepte<br />

und therapeutischen Angebote auf dem<br />

gleichen Standard liegt wie die Forensik<br />

in Hessen. In Bezug auf die elektronische<br />

Datenverarbeitung sind wir hier im<br />

<strong>Landeskrankenhaus</strong> deutlich weiter.<br />

sabrina lutz: Bei mir war es so, dass<br />

die Einarbeitung in das Aufgabenfeld<br />

der Kinder- und Jugendpsychiatrie in<br />

der bereits bestehenden Tagesklinik<br />

stattfinden sollte. Leider war diese Einarbeitung<br />

aber sehr oberflächlich und<br />

für mich wenig hilfreich. Die übrigen<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aller<br />

Berufsgruppen, die für den vier Wochen<br />

später neu eröffneten stationären<br />

Bereich vorgesehen waren, hatten zum<br />

überwiegenden Teil auch keine Erfahrung<br />

auf diesem Gebiet, teilweise auch<br />

keinerlei Erfahrungen aus der Allgemeinpsychiatrie.<br />

Das hat in der täglichen<br />

Arbeit zu sehr schwierigen Situationen<br />

mit den Kindern und Jugendlichen<br />

geführt, die als erste Patienten<br />

stationär aufgenommen wurden.<br />

Sabrina Lutz und Christoph Schorn, <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong><br />

forum: Der Vergleich zwischen den<br />

verschiedenen Arbeitgebern fällt also für<br />

die <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> positiv aus?<br />

sabrina lutz: Die kinder- und jugendpsychiatrische<br />

Station in Altenkirchen<br />

verfügte über 10 Betten, für die 10<br />

Pflegekräfte, ein Psychologe, ein Stationsarzt<br />

und eine Chefärztin zuständig<br />

waren. Eine wirkliche Konzeption in der<br />

täglichen Arbeit war für mich aber nicht<br />

erkennbar, eine Einarbeitung, wie ich sie<br />

hier mit den Einführungstagen für neue<br />

Mitarbeiter bzw. mit Einarbeitungs- oder<br />

Stationskonzepten kenne, waren ebenfalls<br />

nicht vorhanden. Hinzu kam, dass<br />

tarifliche Zulagen für Überstunden bzw.<br />

Schichtzulagen nicht gezahlt wurden.<br />

Das alles hat dazu geführt, dass ich sehr<br />

gerne wieder in die <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong><br />

zurückgegangen bin, was zum Glück<br />

auch sehr zeitnah möglich war.<br />

christoph schorn: Mir ist nach<br />

meiner Rückkehr vor allem die Weiterentwicklung<br />

der Patienten, von denen<br />

ich die allermeisten noch kannte, aufgefallen.<br />

Wenn man die Patienten einige<br />

Zeit nicht gesehen hat, ist diese Entwicklung<br />

deutlich stärker feststellbar<br />

als im täglichen Kontakt. π


forum news.<br />

Dr. Gerald Gaß besuchte die Krankenpflegeschule der Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach<br />

Kompetente und engagierte Arbeit<br />

Text: Udo Hoffmann, Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach<br />

Das Team der Krankenpflegeschule der Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach (Udo Hoffmann, Illona Adrian,<br />

Dorothee Maier-Brüning) und Geschäftsführer Dr. Gerald Gaß.<br />

Am 12. Dezember 2008 besuchte Herr<br />

Dr. Gaß die Krankenpflegeschule der<br />

Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach. Er<br />

sprach mit allen Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern und stellte sich den Fragen<br />

des Oberkurses. Herr Udo Hoffmann,<br />

Leiter der Krankenpflegeschule, informierte<br />

Herrn Dr. Gaß über die momentane<br />

Ausbildungssituation.<br />

Die Krankenpflegeschule verfügt über<br />

90 genehmigte Ausbildungsplätze. Jedes<br />

Jahr im Oktober beginnen ca. 30 Schülerinnen<br />

und Schüler ihre Ausbildung.<br />

Die Auszubildenden werden hauptsächlich<br />

in klinikeigenen Bereichen eingesetzt<br />

aber auch bei kooperierenden<br />

Krankenhäusern. In den vergangenen<br />

Jahren wurde mit der Katholischen<br />

Fachhochschule Mainz ein gemeinsames<br />

Konzept entwickelt. Hierdurch haben<br />

Abiturienten die Möglichkeit während<br />

der Ausbildung gleichzeitig ein Studium<br />

zu absolvieren. Ausbildungsinhalte der<br />

Krankenpflegeschule werden von der<br />

Fachhochschule als Studieninhalt anerkannt<br />

und die SchülerInnen/StudentInnen<br />

erwerben während der Ausbildung<br />

ihre Scheine für das Studium.<br />

In den letzten Jahren war nicht nur<br />

die Umsetzung des neuen Landeslehrplans<br />

und die Kooperation mit einer<br />

Fachhochschule Schwerpunkt, sondern<br />

der Ausbau der praktischen Ausbildung<br />

durch Praxisanleiter auf Station war und<br />

ist weiterhin Arbeitsfeld der Krankenpflegeschule.<br />

Nur durch die qualifizierte und engagierte<br />

Mitarbeit der Praxisanleiterinnen<br />

und Praxisanleiter war in der Vergangenheit<br />

eine so gute praktische Ausbildung<br />

möglich.<br />

Durch regelmäßige Treffen mit den<br />

Praxisanleiterinnen und Praxisanleitern<br />

werden gemeinsam Konzepte entwickelt<br />

und in der Praxis umgesetzt.<br />

Die Krankenpflegeschule sei, so der<br />

Geschäftsführer des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es,<br />

ein wertvoller Bestandteil des<br />

gesamten Unternehmens im Hinblick<br />

auf die Gewinnung von qualifizierten<br />

jungen Frauen und Männern für die<br />

Arbeit in der Rhein-Mosel-Fachklinik.<br />

»Unser Ziel muss es sein, die besten<br />

Köpfe für eine gute Versorgung unserer<br />

Patientinnen und Patienten zu gewinnen.<br />

Dafür ist die Krankenpflegeschule<br />

der ideale Ort. Es ist deshalb auch mein<br />

Wunsch, möglichst viele der Absolventinnen<br />

und Absolventen dauerhaft in die<br />

Arbeit unserer <strong>Klinik</strong> integrieren zu<br />

können«, betonte Dr. Gerald Gaß. Er<br />

bedankte sich bei Herrn Hoffmann und<br />

allen Mitarbeiterinnen für die kompetente<br />

und engagierte Arbeit.<br />

Herr Hoffmann betonte die gute<br />

Zusammenarbeit und Unterstützung<br />

durch Frau Lorse, die Pflegedirektorin<br />

der <strong>Klinik</strong> und hofft, dass Herr Dr.<br />

Gerald Gaß die Krankenpflegeschule<br />

bald wieder einmal besucht. π<br />

Forum |19


Ein Erfahrungsbericht<br />

Wenn man das Ärzteblatt<br />

aufschlägt, findet<br />

man in jüngster Zeit<br />

immer mehr Stellenanzeigen,<br />

bei denen der<br />

Träger mit einem<br />

elektronischen Zeiterfassungssystem<br />

als Vorzug für seine<br />

Einrichtung wirbt.<br />

Vor meiner jetzigen Tätigkeit im<br />

<strong>Landeskrankenhaus</strong> war ich in einer<br />

<strong>Klinik</strong> tätig, die die elektronische Zeiterfassung,<br />

die dort wie überall nur für<br />

Pflegekräfte, Verwaltungsangestellte und<br />

Therapeuten gegolten hatte, auf die<br />

Ärzte erweiterte. Somit konnte ich<br />

eigene Erfahrungen sammeln und<br />

Vergleiche anstellen auf die Situation<br />

vor, während und nach der Einführung<br />

des Erfassungssystems.<br />

Vor der Einführung bestand v.a.<br />

seitens der leitenden Ärzte viele<br />

Befürchtungen, v.a. hinsichtlich des<br />

obligatorischen Freizeitausgleichs, was<br />

zu einer weiteren Verdünnung der<br />

ärztlichen Präsenz führen müsse. Denn<br />

das Ableisten von unbezahlter Mehrarbeit<br />

bei den ärztlichen Mitarbeitern war<br />

auch dort die Regel gewesen.<br />

Bei den Assistenzärzten war die<br />

Gefühlslage deutlich zwiespältiger.<br />

Einerseits befürchtete man auch hier die<br />

Arbeitsverdichtung, die sich zwangsläufig<br />

ergeben muss, wenn sich die Anwe-<br />

20 | Forum 01/2009<br />

forum news.<br />

Arbeitszeiterfassung im ärztlichen Bereich<br />

Text: Harald Köhler, Chefarzt Neurologische Rehabilitation, Glantal-<strong>Klinik</strong> Meisenheim<br />

senheitszeiten verringern, der Arbeitsanfall<br />

absehbar sich aber nicht in gleichen<br />

Maß reduzieren würde. Andererseits<br />

wollte man nicht schlechter als andere<br />

Berufsgruppen gestellt sein, weswegen<br />

man die Einführung durchaus begrüßte.<br />

Als die elektronische Einführung<br />

eingeführt war, traten im ärztlichen<br />

Bereich folgende Besonderheiten und<br />

Einschränkungen auf. Da bei den<br />

Ärzten eine Präsenzpflicht besteht und<br />

immer in irgendeiner Weise ein Arzt<br />

präsent (wegen Notfälle) sein muss<br />

(notfalls der Bereitschaftsarzt), kann eine<br />

Gleitzeit vor der Kernarbeitszeit nur<br />

dann im freien Ermessen des Arztes<br />

gestellt sein, wenn die Zeit bis zum<br />

Arbeitsantritt z.B. über den Bereitschaftsdienst<br />

abgedeckt ist. Das hätte zu<br />

einer Ausweitung des Bereitschaftsdienstes<br />

geführt, was aber aufgrund anderer<br />

Vorgaben z.B. seitens des Arbeitszeitgesetzes<br />

nicht so einfach zu organisieren<br />

gewesen wäre. Die erste Konsequenz<br />

waren Absprachen, die bei uns in der<br />

ärztlichen Konferenz jeweils für den<br />

nächsten Tag getroffen wurde. Ein<br />

Kollege musste sich festlegen, den<br />

Bereitschaftsdienst abzulösen und bis<br />

zum Eintreffen der übrigen Kollegen,<br />

spätestens bis zur Kernarbeitszeit, als<br />

Arzt ansprechbar zu sein für evtl.<br />

Notfälle auf den übrigen Stationen.<br />

Ähnliches galt für das Abfeiern der<br />

Mehrarbeit. Auch dies ist im ärztlichen<br />

Bereich nur möglich mit entsprechender<br />

Vertretungsregelung. Unproblematisch<br />

ist dies, wenn eine Station mit 2 Ärzten<br />

besetzt ist. Da Ärzte aufgrund ihrer<br />

Bereitschaftsdiensterfahrung gewöhnt<br />

sind, auch bei Ihnen nicht bekannten<br />

Patienten medizinisch gebotene<br />

Maßnahmen sofort zu veranlassen, gab<br />

es bei uns praktisch keine Übergangsprobleme.<br />

Längerfristig zeigten sich folgende<br />

Auswirkungen: Da jetzt die Arztarbeitszeit<br />

eindeutig festgelegt ist und nicht<br />

mehr durch unbezahlte Mehrarbeit<br />

(undefiniert) ausgeweitet werden kann,<br />

kam es zu einer deutlichen Aufwertung<br />

der ärztlichen Arbeit. Nun muss<br />

aufgrund der kostbaren Arztzeit genau<br />

überlegt werden, ob eine Aufgabe wirklich<br />

von Ärzten zu leisten ist oder nicht<br />

kostengünstiger und effektiver auf<br />

andere Berufsgruppen zu übertragen ist.<br />

Auch innerhalb des ärztlichen Aufgabenfeldes<br />

war zu prüfen, was wirklich<br />

notwendig und auf was man (sicherlich<br />

schweren Herzens) verzichten kann.<br />

Jede Mehrarbeit in der Gleitzeit, die<br />

abgefeiert werden muss, führt zu einer<br />

Verdichtung der Arbeit der anderen<br />

Kollegen und auch der eigenen, wenn<br />

andere Kollegen »abfeiern«. Somit war<br />

das Anhäufen von Mehrarbeit schnell<br />

limitiert – allerdings nur, wenn die


Spielregeln klar definiert sind und<br />

Mehrarbeit innerhalb eines definierten<br />

Zeitraumes abgefeiert werden muss,<br />

ansonsten gekappt wird. Von den Assistenten<br />

dankbar angenommen wurde die<br />

wohlweislich auf wenige Tage eingeschränkte<br />

Möglichkeit, einen vollen<br />

Arbeitstag abzufeiern.<br />

Wichtig ist im Zeiterfassungssystem<br />

mit Gleit- und Kernarbeitszeiten, dass<br />

man sich eine neue Einstellung zu den<br />

Arbeitszeiten erwirbt. Auch Minusarbeitszeit<br />

ist kein Zeichen von mangelnder<br />

Arbeitsmoral, sondern kann bedingt<br />

durch die weniger anfallende Arbeit in<br />

einer Zeit mit wenig Belegung verursacht<br />

sein. Diese Minuszeit wird dann<br />

in Zeiten erhöhten Arbeitsanfalles<br />

wieder schnell neutralisiert. Es ist in<br />

einem solchen System durchaus denkbar,<br />

dass die ärztliche Leitung den<br />

Mitarbeitern Minuszeiten anordnet, um<br />

genügend Kapazität z.B. für die Urlaubszeit<br />

zu haben. (Voraussetzung ist natürlich,<br />

dass das volle Gehalt auch bei<br />

Minuszeiten bezahlt wird.)<br />

Zusammenfassend zeigte sich eine<br />

Verbesserung des Betriebsklimas, eine<br />

Verschlankung der Prozesse und eine<br />

Aufwertung der ärztlichen Arbeit, auch<br />

gegenüber anderen Berufsgruppen. Für<br />

jeden einzelnen Mitarbeiter besteht die<br />

Notwendigkeit einer hinreichenden<br />

Arbeitsökonomie. Schließlich besteht<br />

durch die elektronische Arbeitszeiterfassung<br />

auch die Möglichkeit, auf Belegungsschwankungen<br />

flexibler zu reagieren.<br />

In Zeiten guter Belegung angefallene<br />

Mehrarbeit wird in Zeiten weniger<br />

guter Belegung »abgefeiert«, wobei dies<br />

durchaus von der Leitung forciert<br />

werden kann.<br />

Ich persönlich würde daher die<br />

Einführung eines entsprechenden<br />

Systems auch für den ärztlichen Bereich<br />

begrüßen.<br />

Dass sich die Vorzüge langsam<br />

herumsprechen, darauf weisen die<br />

ärztlichen Stellenangebote hin, womit<br />

ich den Artikel begonnen habe und<br />

auch beenden will. π<br />

forum news.<br />

Anlässlich der Mitwirkung am Gleichstellungsplan des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es (AöR) und<br />

seiner Einrichtungen, trafen sich die Gleichstellungsbeauftragten, im Konferenzzentrum<br />

der Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach, um gemeinsame Problemstellungen zu erörtern.<br />

Was ist Gleichstellung?<br />

Text: Ulrike Becker, Gleichstellungsbeauftragte <strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR)<br />

Gleichstellungsbeauftragte im <strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR) und seinen Einrichtungen, (v.l.n.r.): Ulrike Becker,<br />

(LKH) Martina Behnsen (RKR), Angelika Fritz (GKM), Maria Schomisch (RMF), Marita Mayer-Berwind (RFK).<br />

Wichtig erschien in diesem Zusammenhang<br />

ein Stück zur Transparenz des<br />

Landesgleichstellungsgesetzes (LGG)<br />

Rheinland-Pfalz herzustellen, sowie den<br />

Mitarbeiterinnen der einzelnen Einrichtungen<br />

die zuständigen Gleichstellungsbeauftragten<br />

mit ihren Aufgaben und<br />

Zielen näher zu bringen.<br />

Zur Verwirklichung der Gleichstellung<br />

von Frauen und Männern im öffentlichen<br />

Dienst werden nach Maßgabe des<br />

Landesgleichstellungsgesetzes für Rheinland-Pfalz,<br />

Frauen gefördert und immer<br />

noch bestehende Benachteilung in<br />

ihrem beruflichen Umfeld abgebaut und<br />

die tatsächliche Gleichstellung angestrebt.<br />

Hierzu gehört die Berufung von<br />

Gleichstellungsbeauftragten, die der<br />

Dienststellenleitung direkt unterstellt ist.<br />

Zu den Aufgaben der Gleichstellungsbeauftragten<br />

gehört die Mitwirkung bei<br />

der Erstellung und Umsetzung des<br />

Gleichstellungsplans. Sie wirkt weiterhin<br />

bei Stellenbesetzungs- und Beförderungsverfahren<br />

mit. Die Endgegennahme<br />

von Beschwerden über sexuelle<br />

Belästigung am Arbeitsplatz und die<br />

Beratung Betroffener gehört ebenso zu<br />

ihren Aufgaben. Sie unterstützt die<br />

Dienststelle bei der Ausführung dieses<br />

Gesetzes sowie anderer Vorschriften und<br />

Maßnahmen zur Gleichstellung von<br />

Frau und Mann. Sie wirkt mit an allen<br />

sozialen, organisatorischen und personellen<br />

Maßnahmen, die weiblichen<br />

Beschäftigen betreffend.<br />

Nach Ablauf von jeweils zwei Jahren<br />

ist zu überprüfen, inwieweit die Ziele<br />

des Gleichstellungsplanes, der durch die<br />

Geschäftsführung verabschiedet worden<br />

ist, erreicht wurden und gegebenenfalls<br />

eine Anpassung an die Entwicklung<br />

durch ergänzende Maßnahmen vorzunehmen<br />

ist. π<br />

Forum |21


Zertifikatkurs Gerontopsychiatrie<br />

05 | 2009 Rhein-Mosel-Akademie · <strong>Klinik</strong><br />

<strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> Ω In einer kleinen Feierstunde<br />

wurden den TeilnehmerInnen des Sicher-<br />

05|2009 Rhein-Mosel-Akademie<br />

Ω Nach dem erfolgreichem Abschluss<br />

der einjährigen Fortbildung<br />

»Zertifikatkurs Führungskolleg<br />

2008/09« wurde<br />

14 TeilnehmerInnen im festlichen<br />

Rahmen das Zertifikat<br />

übergeben. Der Geschäftsführer<br />

des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es,<br />

Herr Dr. Gaß, sowie zahlreiche<br />

Vorgesetzte der Absolventen<br />

ließen es sich nicht<br />

nehmen, den frischgebackenen<br />

Führungskräften zu gratulieren.<br />

Hier die Namen der TeilnehmerInnen<br />

des Führungskollegs<br />

2008/2009: Anne-Beate Ba-<br />

22 | Forum 01/2009<br />

forum kurzmeldungen.<br />

02|2009 Rhein-Mosel-Akademie Ω Im Rahmen<br />

einer kleinen Feierstunde fand am 5.<br />

Februar die Übergabe der Zertifikate statt.<br />

Glückwünsche für die erfolgreiche Teilnahme<br />

an: Sabine Bergmann, Corina Einig, Rolf<br />

Neumann, Ute Ohlig, Wiebke Schmitt,<br />

Sascha Schneider und Sabine Steffes (Rhein-<br />

Mosel-Fachklinik), Gudrun Hanf (AWO-<br />

Weißenthurm), Monika Kleinert (Reha-<strong>Klinik</strong><br />

Rheingrafenstein) und Heike Machalz-Mues<br />

vom Universitätsklinikum Aachen. π<br />

Zertifikatkurs Sicherheitsdienst<br />

heitsdienstes der <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> für<br />

Forensische Psychiatrie zum Abschluss des<br />

Zertifikatkurses Sicherheitsdienst die Abschlussurkunden<br />

überreicht. Die Vorgesetzten<br />

sprachen den Absolventen herzliche<br />

Glückwünsche aus: Peter Degen,<br />

Wolfgang Jumpetz, Andreas Müller, Roman<br />

Schumann, Hartmut Stein, Frank Nägeler,<br />

Udo Möller, Thomas Krings, Manfred<br />

Arzbach, Herrmann Rünz, Wolfgang<br />

Heber, Daniel Frank, Oliver Goldberg, Anja<br />

Lübben, Birgit Lüthke, H.P. Schäfer, Erik<br />

Tiemann, Uwe Traben, K.H. Leuschner,<br />

Rainer Audehm, Arno Schäfer. π<br />

Zertifikatkurs Führungskolleg 2008/09<br />

Bewohner zu Gast<br />

04|2009 Psychiatrische und heilpäd. Heime<br />

Andernach Ω Viel Spaß hatte eine Gruppe<br />

von Heimbewohnern von der Rhein-Mosel-<br />

Fachklinik Andernach, die mit ihren Betreuern<br />

beim 2. Bundesligaspiel zwischen<br />

TUS Koblenz gegen Alemania Aachen auf<br />

der Lotto-Tribüne platz nehmen konnten.<br />

Bei wunderschönem Wetter konnten die<br />

Teilnehmer die tolle Atmosphäre im mit<br />

über 12.600 Zuschauern gefüllten Stadion<br />

Oberwerth genießen. Auch wenn es am<br />

Ende für die Koblenzer Elf eine 0:2 Niederlage<br />

gab, war es für die Bewohner eine tolle<br />

Aktion die durch die Betriebssportgruppe<br />

der <strong>Klinik</strong> initiiert worden war und mit<br />

Freikarten von »Lotto RLP« unterstützt<br />

wurde. Natürlich durfte die obligatorische<br />

Pausenbratwurst und das dazu gehörige<br />

Getränk bei der Aktion nicht fehlen. π<br />

berg (Märkische <strong>Klinik</strong>en<br />

Lüdenscheid), Brigitte Eberhard,<br />

Marion Haßlöcher, Reiner<br />

Härtel (Rheinhessen-Fachklinik),<br />

Ewa Falenski, Susanne<br />

Günzel (Reha-<strong>Klinik</strong> Rheingrafenstein),<br />

Petra Gulla-Hesse,<br />

Tanja Weber (Glantal-<strong>Klinik</strong><br />

Meisenheim) Karima Khechini,<br />

Nicole Krings, Sylvia Schneider,<br />

Marcus Voll (Rhein-Mosel-Fachklinik)<br />

Andreas Kosel, (Unfallkasse<br />

Rheinland-Pfalz) und<br />

Christian Voigt (<strong>Klinik</strong>-<strong>Nette</strong>-<br />

<strong>Gut</strong>). Wir wünschen allen TeilnehmerInnen<br />

alles <strong>Gut</strong>e und<br />

weiterhin viel Erfolg. π


Rosenmontag<br />

02|2009 Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach<br />

Ω Wie in den Vorjahren beteiligte sich die<br />

Betriebssportgruppe der Rhein-Mosel-Fachklinik<br />

auch in diesem Jahr mit einem<br />

eigenen Festwagen am Andernacher Rosenmontagszug.<br />

π<br />

Fastnachtsfeier<br />

02|2009 Psychiatrische und heilpäd. Heime<br />

Alzey Ω Auch in diesem Jahr feierten die<br />

Bewohner und Bewohnerinnen der Psychiatrischen<br />

und heilpädagogischen Heime<br />

Alzey wieder Fastnacht. Am Donnerstag,<br />

19. Februar, wurde im Tagungszentrum der<br />

Rheinhessen-Fachklinik Alzey gelacht, getanzt<br />

und geschunkelt. Tanzvorstellungen<br />

durch externe Vereine, Polonaisen mit den<br />

Bewohnerinnen und Bewohnern sowie<br />

Unterhaltungsmusik und eine tolle Moderation<br />

von Steffi Kleinert sorgten für einen<br />

gelungenen Nachmittag. Die gute Stimmung<br />

war sogar noch nach Ende der Veranstaltung<br />

bei den Aufräumarbeiten sichtbar<br />

und hörbar. π<br />

forum kurzmeldungen.<br />

Grüne Damen hoch geschätzt<br />

05|2009 Glantal-<strong>Klinik</strong> Meisenheim<br />

Ω Sigrid Venter aus Löllbach<br />

und Christel Kunz aus<br />

Obermoschel wurden für mehr<br />

als zehn Jahre ehrenamtlichen<br />

Dienst als »Grüne Damen« an<br />

der Glantal-<strong>Klinik</strong> Meisenheim<br />

von den beiden <strong>Klinik</strong>seelsorgern<br />

Marcus Harke und Rainer<br />

Bauhaus geehrt. Pfarrerin<br />

Liesel Zumbro-Neuberger verabschiedete<br />

man offiziell mit<br />

großem Dank und Präsenten für ihre<br />

geleistete Arbeit. Das Beisein von Verwaltungsdirektor<br />

Michael Kloos, des Ärztlichen<br />

Direktors Dr. Andreas Hachgenei und Pflegedirektor<br />

Claus Clemens betonte dabei<br />

die Bedeutung des Themas der ehrenamtlichen<br />

»Grünen Damen« im Krankenhausdienst,<br />

das laut des ebenfalls seine Glückwünsche<br />

übermittelnden Direktoriums gar<br />

nicht hoch genug eingeschätzt werden<br />

könne. So pflegen diese Frauen insbesondere<br />

persönliche Kontakte zu den Patienten,<br />

bei denen sie sich auch um deren<br />

vielfältige Anliegen, Sorgen und Nöte, die<br />

bei einem Krankenhausaufenthalt entstehen<br />

können, kümmern und versuchen,<br />

konkrete Hilfe zu geben. Persönliche<br />

Gespräche am Krankenbett gehören dabei<br />

genauso dazu, wie etwa die Verrichtung<br />

kleiner Wege oder Besorgungen. Auch der<br />

Kontakt zu Angehörigen wird angeboten.<br />

Karneval in Geriatrischer Tagesstätte<br />

02|2009 Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach<br />

Ω Viel Spaß bereitete der Besuch der Karne-<br />

Bei allem zählt auch für die »Grünen<br />

Damen« stets strikte Verschwiegenheit. Die<br />

»Grünen Damen« füllen in der Patientenbetreuung<br />

dankenswerterweise so eine<br />

Lücke aus, die infolge finanzieller wie<br />

gesetzlicher Auflagen dem Krankenhauspersonal<br />

zu schließen nicht möglich ist,<br />

betonte Verwaltungsdirektor Kloos. Kloos<br />

dankte im Namen des <strong>Klinik</strong>ums und sagte:<br />

»Ihre Dienste sind unbezahlbar.« Mit den<br />

Worten: »Wir erleben täglich, dass Ihre<br />

Arbeit gar nicht hoch genug einzuschätzen<br />

ist«, schloss sich Clemens an, und<br />

Dr. Hachgenei wünschte sich ein weiteres<br />

gutes, umfassendes Zusammenwirken<br />

zwischen Klinkpersonal und den<br />

»Grünen Damen«. Mitmachen: Interessenten<br />

an der ehrenamtlichen Arbeit als<br />

»Grüne Dame oder auch Herr« können<br />

sich gerne an Gisela Bernspitz, Telefon:<br />

(0 67 51) 85 44 21, wenden. π<br />

valsfeier des Heimbereichs der Rhein-<br />

Mosel-Fachklinik den Gästen der Geriatrischen<br />

Tagestätte. Sie verfolgten gut gelaunt<br />

die Vorträge und erfreuten sich an der<br />

gelungenen Tanzvorführung. Es wurde<br />

geschunkelt und gelacht zur Live-Musik.<br />

Zwischendurch stärkte man sich mit Berlinern<br />

und Kuchen. Höhepunkt der gelungenen<br />

Veranstaltung war der Empfang des<br />

Andernacher Prinzenpaares. Zum Abschluss<br />

wurde jedem Besucher ein Karnevalsorden<br />

mit dem Logo der <strong>Klinik</strong> überreicht,<br />

der in der hauseigenen Therapiewerkstatt<br />

angefertigt wurde. π<br />

Forum |23


Die Alzeyer Abteilung für Kinder- und<br />

Jugendpsychiatrie und Psychotherapie<br />

(KJPP) kann 2009 auf ihr zehnjähriges<br />

Bestehen zurückblicken. Wenn auch im<br />

Vergleich zum 100-jährigen Gründungsjubiläum<br />

der Rheinhessen-Fachklinik im<br />

Jahr 2008 ein zehntes Wiegenfest nicht<br />

so bedeutend erscheinen mag, lohnen<br />

sich doch eine kurze Bilanz und ein<br />

Blick auf die Gegenwart und in die<br />

Zukunft.<br />

Auf der Wiese vor dem »Haus Hunsrück«,<br />

einem feudalen Jahrhundertwende-Haus,<br />

das keine Spur von <strong>Klinik</strong>atmosphäre<br />

ausstrahlt, warten eine<br />

Schaukel, eine Wippe und ein Kletterhaus<br />

auf Kinder, die sie erobern. Das ist<br />

der Spielplatz für alle, die hier stationär<br />

behandelt werden. Gegenüber auf der<br />

Wiese sind mehrere Minigolf-Stationen,<br />

dahinter liegt ein Kräutergarten. Selbst<br />

jetzt im Winter kann man ahnen, wie<br />

hübsch das im Sommer sein wird.<br />

Fröhlich bunt ist die Station Hunsrück<br />

1, wo die jüngsten Patienten behandelt<br />

werden. Szenen mit Janoschs Tiger,<br />

24 | Forum 01/2009<br />

forum news.<br />

Im Blickpunkt: Zehn Jahre Kinder- und Jugendpsychiatrie in Alzey<br />

Als Highlight ein Hochseilgarten<br />

Text: Dr. Andreas Stein, Rheinhessen-Fachklinik Alzey<br />

Frosch, Bär und Tigerente sind auf die<br />

gelben Wände gemalt. In einem der<br />

Gemeinschaftsräume macht ein Junge<br />

gerade seine Mathehausaufgaben.<br />

»Norbert, komm mal her«, sagt er zu<br />

dem Kinderkrankenpfleger, der wie<br />

Mama oder Papa zuhause mit am Tisch<br />

sitzt. Das kleine Mädchen ist schon<br />

fertig mit ihrer Arbeit, sie malt jetzt ein<br />

Bild für ihre Eltern: »Unser Haus und<br />

ganz viele Blumen.« Und am Himmel<br />

ganz viele Herzen.<br />

»Darf ich heute Abend fernsehen?«<br />

fragt sie Daniela, eine der Erzieherinnen.<br />

»Mal sehen, wenn alles gut läuft<br />

heute«, antwortet sie...<br />

Vier Stationen und Institutsambulanz<br />

Im Juni 1999 Jahre wurden die ersten<br />

psychisch kranken Kinder und Jugendlichen<br />

aufgenommen, nachdem noch im<br />

Mai 1999 mit Hochdruck an einer<br />

kinderfreundlichen Gestaltung des<br />

umgebauten und frisch renovierten<br />

»Haus Hunsrück« gearbeitet worden<br />

war. In den Tagen vorher wurde auch<br />

ein komplett neues Behandlungsteam<br />

aus Krankenpflegepersonal und Erzieher/innen,<br />

Ärzten und Psychologen<br />

sowie einer Bewegungs- und Ergotherapeutin<br />

zusammengestellt. 20 weitere<br />

Behandlungsplätze wurden mit dem<br />

Umbau und der Renovierung des »Haus<br />

Petersberg« im Jahr 2001 geschaffen.<br />

Mit insgesamt vier altersgetrennten<br />

Stationen mit je zehn Betten haben die<br />

Alzeyer seitdem die kinder- und jugendpsychiatrische<br />

Vollversorgung für die


Städte Mainz und Worms sowie die<br />

Landkreise Alzey-Worms, Bad Kreuznach,<br />

Mainz-Bingen und Rhein-Hunsrück<br />

übernommen (das entspricht rund<br />

850.000 Einwohnern). Bereits ein Jahr<br />

später wurde schließlich eine kinderund<br />

jugendpsychiatrische Institutsambulanz<br />

aufgebaut, um auch ein ambulantes<br />

Angebot für psychisch kranke Kinder<br />

vorhalten zu können.<br />

20 Prozent seelisch kranke Kinder<br />

und Jugendliche<br />

Diese Behandlungsangebote sind<br />

dringend erforderlich. Statistiken sagen,<br />

dass rund 20 Prozent aller Kinder und<br />

Jugendlichen in Deutschland psychische<br />

Störungen aufweisen. Wenn Kinder und<br />

Jugendliche seelisch krank werden,<br />

müssen sie jedoch nicht immer gleich<br />

ins Krankenhaus. In der Kinder- und<br />

Jugendpsychiatrie wird überwiegend<br />

ambulant behandelt, manchmal ist die<br />

<strong>Klinik</strong>aufnahme dennoch erforderlich.<br />

Stationäre Aufnahme<br />

muss manchmal sein<br />

Etwa 1.000 Kinder und Jugendliche<br />

werden jedes Jahr in der Alzeyer Rheinhessen-Fachklinik<br />

ambulant behandelt.<br />

Im Jahr 2008 wurden 440 stationär<br />

aufgenommen, beispielsweise<br />

- das 15-jährige Mädchen, das nicht<br />

mehr isst und bei 165 Zentimeter<br />

Größe nur noch 36 Kilogramm wiegt,<br />

- der achtjährige Junge, der in der<br />

Schule ständig stört, sich im Pausenhof<br />

mit Mitschülern schlägt und mit<br />

aggressiven Ausbrüchen die ganze<br />

Familie tyrannisiert,<br />

- der 14-jährige Junge, der seit mehr als<br />

einem halben Jahr nicht mehr zur<br />

Schule gehen möchte, weil er dort von<br />

Mitschülern gemobbt wurde,<br />

- der 16-jährige Junge, der sich auf die<br />

Realschulprüfung vorbereitet, nicht<br />

mehr schlafen kann, Stimmen hört,<br />

das Gefühl hat, verfolgt zu werden,<br />

- der 17-Jährige, der schon längere Zeit<br />

eigenbrötlerisch war, sich jetzt völlig in<br />

sein Zimmer zurückzieht, mit der<br />

Außenwelt nur noch per Internet<br />

Kontakt hält,<br />

- das 9-jährige Mädchen, das nach<br />

sexuellem Missbrauch wieder einnässt<br />

und einkotet...<br />

forum news.<br />

Viele therapeutische Elemente<br />

bei der Behandlung<br />

Die stationäre Behandlung umfasst<br />

innerhalb eines heilpädagogisch ausgerichteten<br />

Behandlungssettings eine<br />

Vielzahl therapeutischer Elemente.<br />

Neben einer verhaltens- und familientherapeutisch<br />

orientierten Einzel- und Gruppenpsychotherapie<br />

werden u.a. auch<br />

Bewegungs- und Ergotherapie, Reittherapie,<br />

Bewegungsbad, Elterntraining,<br />

Beschulung in eigenen Klassenräumen,<br />

betreute Freizeitaktivitäten und Unterstützung<br />

bei der Hilfeplanung mit der<br />

Jugendhilfe und den Schulen angeboten.<br />

Dabei ist für eine erfolgreiche Behandlung<br />

die Orientierung am Lebensumfeld<br />

der Kinder und Jugendlichen wichtig.<br />

Ein Hochseilgarten,<br />

den auch Schulklassen nutzen<br />

Als Highlight wurde mit maßgeblicher<br />

finanzieller Unterstützung der »Strubbelkids«<br />

(Förderverein der KJPP) ein therapeutischer<br />

Hochseilgarten als erlebnispädagogisches<br />

Projekt in den hohen<br />

Bäumen auf der Wiese neben dem Haus<br />

Petersberg aufgebaut, der auch von der<br />

Alzeyer Bevölkerung, insbesondere von<br />

Schulklassen genutzt wird. Hier können<br />

elementare psychotherapeutische Themen<br />

wie Trauen und Vertrauen, Abhängigkeit<br />

und Unabhängigkeit, eigene Grenzen,<br />

Isolation und Gruppenzugehörigkeit<br />

mittels eines alternativen therapeutischen<br />

Zugangsweges bearbeitet werden. Die<br />

Zukunft Hier ist insbesondere ein<br />

Ausbau der ambulanten Behandlungskapazitäten<br />

geplant. Außerdem wird ein<br />

stationäres und tagesklinisches kinderund<br />

jugendpsychiatrisches Therapieangebot<br />

an der Universitätsklinik Mainz<br />

entstehen, so dass die aktuell sehr<br />

langen Wartezeiten bis zum Behandlungsbeginn<br />

sich reduzieren werden. π<br />

Forum |25


26 | Forum 01/2009<br />

forum tag der psychiatrie.<br />

»Offenheit und Akzeptanz der Bevölkerung gegenüber psychisch Kranken ist in Alzey vorbildlich ...«<br />

Tag der Psychiatrie in Alzey<br />

Vorurteile abbauen und vorhandene<br />

Mauern in den Köpfen überwinden: Der<br />

»Tag der Psychiatrie« auf dem weitläufigen<br />

Areal der Rheinhessen-Fachklinik<br />

diente auch in diesem Jahr ganz<br />

bewusst der Aufklärung und dem<br />

Überwinden von Berührungsängsten.<br />

»Früher war die Psychiatrie etwas<br />

geschlossenes, das man nicht in der<br />

Gemeinde haben wollte. Heute jedoch<br />

will man psychisch Kranke integrieren.<br />

Dieser Tag heute demonstriert die<br />

Offenheit, die hier in Alzey mittlerweile<br />

herrscht«, erklärte Dr. Heidemarie<br />

Emisch. Für die Chefärztin der Psychiatrischen<br />

Institutsambulanz ist die<br />

gemeindenahe Psychiatrie gerade in der<br />

Volkerstadt seit langem sehr ausgeprägt.<br />

Die Offenheit und Akzeptanz der Bevöl-<br />

kerung gegenüber psychisch Kranken sei<br />

in Alzey vorbildlich: »Die <strong>Klinik</strong> ist mit<br />

der Stadt zusammengewachsen, und<br />

zudem mit über 900 Mitarbeitern einer<br />

der größten Arbeitgeber.«<br />

Neben verschiedenen Verkaufs-, Grillund<br />

Informationsständen, Flohmärkten,<br />

Rundfahrten mit der Straßeneisenbahn,<br />

Auftritten von Live-Bands, Guggemusikern,<br />

einem reichhaltigen Angebot an<br />

Kaffee und Kuchen sowie einem großen<br />

Kirmesplatz und vielem mehr, erfülllten<br />

vor allem die zahlreichen Präsentationen<br />

der einzelnen RFK-Abteilungen einen<br />

wichtigen Zweck.<br />

»Patienten, die nicht unbedingt in der


<strong>Klinik</strong> sein müssen, gehören auch nicht<br />

dahin. Das ist unser gemeindenaher<br />

Ansatz und den wollen wir auch so<br />

vermitteln und kommunizieren«, unterstrich<br />

Dr. Wolfgang <strong>Gut</strong>h, Ärztlicher<br />

Direktor der <strong>Klinik</strong>. Patienten, vor allem<br />

chronisch Kranke, sollten diesem Ansatz<br />

zufolge in ihre entsprechenden Wohnge-<br />

forum tag der psychiatrie.<br />

biete zurückgehen können.<br />

»Sie sollten am öffentlichen Leben<br />

teilnehmen. Das ist schon seit langem<br />

unsere Zielsetzung hier in der RFK«,<br />

meinte des Landesverdienstordens des<br />

Landes Rheinland-Pfalz. Den stationären<br />

<strong>Klinik</strong>aufenthalt sieht <strong>Gut</strong>h unterdessen<br />

als »Krisenintervention« an, die tunlichst<br />

an letzter Stelle stehen sollte: »Vieles<br />

wird hier bei uns ambulant gemacht.<br />

Alzey hat da in den letzten Jahren eine<br />

gewisse Vorreiterrolle für ganz Rheinland-Pfalz<br />

gespielt«, merkte der Ärztliche<br />

Direktor an.<br />

Dies wollte auch Roswitha Beck bestätigen.<br />

Die Ehefrau des rheinland-pfälzischen<br />

Ministerpräsidenten Kurt Beck<br />

und Kuratoriumsvorsitzende des Vereins<br />

zur Unterstützung Gemeindenaher<br />

Psychiatrie in Rheinland-Pfalz würdigte<br />

die herausragenden Leistungen der<br />

Rheinhessen-Fachklinik in Sachen<br />

Psychiatrie: »Psychische Erkrankungen<br />

sind vielerorts leider noch immer ein<br />

Tabuthema. Dem wollen wir entgegenwirken<br />

und für Aufklärung sorgen.«<br />

Die hervorragende Arbeit in Alzey und<br />

Veranstaltungen wie das Fest trügen<br />

einen wichtigen Teil dazu bei, dass<br />

psychisch Kranke in die Gesellschaft<br />

integriert würden. | Allgemeine Zeitung,<br />

8. Juni 2009 π<br />

Forum |27


Zahlreiche Gäste und Mitarbeiter<br />

nahmen an der Veranstaltung anlässlich<br />

der Verabschiedung von Heinrich Breitbach,<br />

Pflegedienstleiter der Psychomedizinischen<br />

Abteilung, und der Einführung<br />

von Andreas Emmerich als sein<br />

Nachfolger in der <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> für<br />

Forensische Psychiatrie teil.<br />

Heinrich Breitbach hat seine Ausbildung<br />

zum staatlich examinierten Krankenpfleger<br />

im Januar 1964 in der damaligen<br />

Landesnervenklinik Andernach<br />

begonnen und nach dem erfolgreich<br />

absolvierten Examen seine berufliche<br />

Tätigkeit auf einer psychiatrischen<br />

Aufnahmestation aufgenommen, wo<br />

er 1973 zum Stv. Stationsleiter ernannt<br />

wurde. Im April 1974 wechselte er in<br />

die <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> und wurde 1976<br />

28 | Forum 01/2009<br />

forum news.<br />

Pflegedienstleiter Heinrich Breitbach in den Ruhestand verabschiedet – Andreas<br />

Emmerich als Nachfolger begrüßt<br />

Wechsel in der Pflegedienstleitung<br />

der <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong><br />

Andreas Emmerich übernimmt die Funktion der Pflegedienstleitung von Heinrich Breitbach.<br />

Stationsleiter im Haus K, bevor er im<br />

September 1992 mit dem Aufgabenbereich<br />

des Oberpflegers betraut wurde.<br />

Seit Oktober 2001 bis heute arbeitet<br />

Heinrich Breitbach in der Position des<br />

Pflegedienstleiters der Psychomedizinischen<br />

Abteilung der <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong>.<br />

Andreas Emmerich hat seine Krankenpflegeausbildung<br />

von 1996 bis 1999 im<br />

Marienkrankenhaus Cochem absolviert<br />

und war im Anschluss auf der Neurologischen<br />

Abteilung im Brüderkrankenhaus<br />

Koblenz tätig. Dort wurde er im<br />

Jahr 2003 zur Stv. Stationsleitung ernannt.<br />

Berufsbegleitend nimmt er seit<br />

2005 am Studiengang Pflegemanagement<br />

an der Katholischen Fachhochschule<br />

Mainz teil, den er im Juli diesen<br />

Jahres abschließen wird. Im Februar<br />

Heinrich Breitbach bei seiner Abschiedsrede.<br />

2008 wechselte er an die Rheinhessen-<br />

Fachklinik Alzey, wo er mit der Einführung<br />

von Nanda-Pflegediagnosen betraut<br />

wurde. Seit Dezember 2008 ist er bereits<br />

gemeinsam mit Heinrich Breitbach<br />

im Bereich der Pflegedienstleitung in<br />

der <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> tätig.<br />

In seiner Begrüßungsansprache sprach<br />

Werner Schmitt, Regionaldirektor des<br />

<strong>Landeskrankenhaus</strong>es (AöR), Heinrich<br />

Breitbach Dank und Anerkennung für<br />

die geleistete Arbeit aus.<br />

»Wenn man wie Sie 45 Jahre lang im<br />

Berufsleben gestanden hat, den überwiegenden<br />

Teil dieser Zeit in verantwortungsvoller<br />

Führungsposition in der<br />

<strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong>, kann man den jetzt<br />

beginnenden Ruhestand mit Recht als<br />

»wohlverdienten Ruhestand« bezeichnen«,<br />

so Werner Schmitt weiter. Pflegedirektor<br />

Werner Stuckmann freute sich,<br />

mit Andreas Emmerich einen qualifizierten<br />

Nachfolger in die Position der<br />

Pflegedienstleitung einführen zu<br />

können: »Sie haben sich sehr schnell in<br />

die spezifischen Belange des Maßregelvollzuges<br />

eingearbeitet und dabei ein<br />

hohes Maß an fachlicher und sozialer<br />

Kompetenz, Eigeninitiative sowie analytisches<br />

Denken und Handeln bewiesen.« π


M<br />

Andreas Emmerich<br />

<strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong><br />

Andreas Emmerich wurde 1979 in<br />

Koblenz geboren und wuchs als drittes<br />

Kind eines Landwirts und einer Krankenpflegehelferin<br />

in dem kleinen Ort<br />

Müden an der Mosel auf. Nach der<br />

Grund- und Hauptschule besuchte er<br />

die Handelsschule in Cochem und<br />

erwarb 1996 den Sekundarabschluß I.,<br />

mit dem er 1996 im Marienkrankenhaus<br />

Cochem seine Ausbildung zum<br />

examinierten Krankenpfleger begann<br />

und 1999 erfolgreich abschloss.<br />

Im Anschluss arbeitete er im Katholischen<br />

<strong>Klinik</strong>um Koblenz »Brüderkrankenhaus«<br />

in der Neurologie mit Stroke<br />

Unit und übernahm 2001 die Funktion<br />

der stellvertretenden Stationsleitung. Im<br />

Jahr 2003 suchte er eine Veränderung<br />

und fand diese im Ambulanten Pflegedienst<br />

der Caritas Sozialstation in Treis-<br />

Karden, bevor er 2004 wieder auf die<br />

Neurologische Station mit Stroke Unit<br />

ins Katholische <strong>Klinik</strong>um Koblenz<br />

»Brüderkrankenhaus« wechselte.<br />

Zusätzlich begann ich die Nebentätigkeit<br />

als Freier Mitarbeiter für die Beratung<br />

und Schulung von ambulanten<br />

Patienten mit einer enteralen Ernährungstherapie«,<br />

erinnert Andreas Emmerich<br />

sich.<br />

forum persönlich.<br />

»2005 stieg ich in den Studiengang<br />

Pflegemanagement an der Katholischen<br />

Fachhochschule in Mainz ein, den ich<br />

voraussichtlich im Sommer 2009 erfolgreich<br />

abschließen werde.«<br />

Bis zum Sommer 2007 hat er weiterhin<br />

im Katholischen <strong>Klinik</strong>um gearbeitet<br />

und übernahm im Februar 2008 die<br />

Tätigkeit zur Einführung des DV-gestützten<br />

Pflegeprozesses mit NANDA-Pflegediagnosen<br />

in der Rheinhessen-Fachklinik<br />

Alzey. Vor dieser Aufgabe hat er noch<br />

einige Monate Schulungen für den<br />

Internationalen Bund Koblenz im<br />

Bereich Pflege durchgeführt.<br />

»Meine Vitalität und einen freien Kopf<br />

erhalte ich mir durch meine Pferde und<br />

meinen ausgewogenen Freundeskreis«,<br />

sagt Andreas Emmerich. »Die erfolgreiche<br />

Bewerbung auf die Stelle der Pflegedienstleitung<br />

der psychomedizinischen<br />

Abteilung der <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> bietet<br />

mir die Chance, meine Erfahrungen aus<br />

der Pflegepraxis und die Inhalte meines<br />

Studiums in dem sehr spannenden und<br />

verantwortungsbewussten Bereich der<br />

Forensik anwenden zu dürfen. Da ich<br />

nun schon mehrere Monate in der<br />

<strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> tätig bin, möchte ich<br />

mich an dieser Stelle bei allen Mitarbeitern,<br />

die mir diesen Einstieg erleichtert<br />

haben, bedanken.« π<br />

Forum |29


»Voll Korall«? Aus dem Wortschatz meiner<br />

12-jährigen Tochter Lara was soviel heißt<br />

wie: Klasse, Geil, Wunderschön. Korallen<br />

sind Nesseltiere die eine durchorganisierte<br />

Riffstruktur bilden. Es sind die größten<br />

Lebewesen der Erde die durch ihre Farbenpracht<br />

und Schönheit immer noch die<br />

Menschen begeistern.<br />

Nun denn. So sage auch ich »Voll<br />

Korall« zu dem Sommerfest und dem<br />

anschließenden Personalfest. Cowboyhut<br />

ab vor denen, die so was organisieren<br />

und durchführen. Ein Kompliment an<br />

Herrn Schneider und Frau Rotbrust. Ich<br />

habe in den 8 Jahren bei den Dreharbeiten<br />

vom WDR in der Serie Zimmer<br />

fertig als Schreiner Georg viele Events<br />

erlebt. Aber wenn ich sehe, dass so ein<br />

Event von zwei Leuten organisiert wird<br />

bin ich platt. Einfach Klasse. Auch den<br />

vielen Helfern aus den Werkstätten und<br />

den Arbeitstherapeuten sowie der Hauswirtschaft.<br />

Einfach gigantisch, mit<br />

welchen Mitteln so was auf die Beine<br />

gestellt wird. In den letzten Jahren war<br />

ich LEIDER nicht dabei, weil es mir aus<br />

Zeitmangel nicht möglich war. Die<br />

strahlenden Gesichter, in die ich an<br />

meinem Stand (Goldschürfen) sehen<br />

konnte, machten mich ebenso glücklich<br />

wie der Moment als ich unseren Bewohner<br />

Josef auf dem Pferd über die Wiese<br />

galoppieren sah und sein Lachen hörte.<br />

30 | Forum 01/2009<br />

forum sommerfest in andernach.<br />

Sommerfest – »Voll Korall!«<br />

Text: Hans-Georg Holzem, Hausmeister Personalwohnheim der Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach<br />

Die Fröhlichkeit und gute Stimmung<br />

war überall zu spüren. Enorm was die<br />

Handwerker und anderen Helfer sowie<br />

die beiden Organisatoren während der<br />

normalen Arbeitszeit an Aufbau und<br />

Planung auf die Beine gestellt haben.<br />

Die Schreinerei hat es wirklich<br />

geschafft mit ihren Vorbauten und<br />

Buden (Stände) den Eindruck zu vermitteln<br />

man wäre im wilden Westen. Sowie<br />

auch die Schneiderei mit ihren selbst<br />

genähten Westen. Und wenn ein An-<br />

streicher Miniatur Cowboys in verschiedenen<br />

Darstellungen aus Schrauben und<br />

anderen Eisenteilen in der hauseigenen<br />

Schmiede der Schlosserei zusammenschweißt,<br />

dann habe ich keine Zweifel,<br />

dass ein guter Handwerker fast alles<br />

kann. Eine Cocktail Bar mit total leckeren<br />

Erfrischungen. Und was unsere<br />

Küche an leckeren Sachen Anbot, versetzte<br />

meinen Gaumen in Entzückung.<br />

Und wenn man einen Drang verspürte,<br />

ein kühles Bier oder ähnliches zu trin


ken, wurde man an dem Bierwagen mit<br />

offenen Armen von den Mitarbeitern<br />

der Anstreicherei empfangen. Dass es<br />

bis 18.00 Uhr nur alkoholfreie Getränke<br />

gab tat der Stimmung keinen Abbruch.<br />

Ferner war den ganzen Tag Livemusik<br />

forum sommerfest in andernach.<br />

zu hören. Als es dann Abend wurde<br />

und unsere Turmuhr mit ihren Glocken<br />

18.00 Uhr ankündigte war es so weit.<br />

550 Mitarbeiter wurden mit einem<br />

Sektempfang überrascht. Ich dachte<br />

zuerst, der Bundespräsident trifft ein.<br />

Phantastisch.<br />

Als dann um halb sieben Einlass in<br />

das Betriebsrestaurant … Ω weiter auf<br />

Seite 35<br />

Forum |31


32 | Forum 01/2009<br />

forum panorama.<br />

Augenblicke<br />

Impressionen vom diesjährigen Personalfest der Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach,<br />

an dem mehr als 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter teilnahmen. π


forum panorama.<br />

Forum |33


Demenz ist die häufigste<br />

und folgenreichste<br />

psychiatrische Erkrankung<br />

im Alter. Die<br />

Zahl der hochaltrigen<br />

Menschen wird in den<br />

nächsten zehn Jahren<br />

deutlich ansteigen. Damit wird die Zahl<br />

der demenziell Erkrankten zunehmen.<br />

Trotz des ökonomischen Drucks sollen<br />

Menschen mit Demenzerkrankungen<br />

ein menschenwürdiges Leben führen<br />

können und die bestmögliche medizinische<br />

und pflegerische Versorgung erhalten.<br />

Um diese zu gewährleisten hat das<br />

Bundesministerium für Gesundheit mit<br />

rund 13 Mio. Euro 29 Vorhaben im<br />

Rahmen des Leuchtturmprojektes<br />

Demenz gefördert.<br />

Einer dieser Leuchttürme trägt den<br />

Namen »Hausarztbasiertes Modellprojekt<br />

Demenzversorgung Rheinland-Pfalz«<br />

kurz »Start modem«. Das Projekt steht<br />

unter der Leitung von Herrn PD Dr.<br />

Andreas Fellgiebel, Oberarzt der <strong>Klinik</strong><br />

für Psychiatrie und Psychotherapie der<br />

Universitätsmedizin der Johannes<br />

<strong>Gut</strong>enberg-Universität Mainz und Leiter<br />

der Gedächtnisambulanz. »Start modem«<br />

wird, unter anderen Kooperationspartnern,<br />

von den leitenden Abteilungsärzten<br />

der gerontopsychiatrischen Abteilungen<br />

der Rhein-Mosel Fachklinik Andernach<br />

und der Rheinhessen-Fachklinik<br />

Alzey, Dr. med. Andreas Korn und<br />

Dr. med. Wolfgang Gather, unterstützt.<br />

Ziel des Projektes ist die Verbesserung<br />

34 | Forum 01/2009<br />

forum news.<br />

»Start modem« will Frühversorgung von demenziell Erkrankten verbessern<br />

Leuchtturmprojekt Demenz<br />

Text: Dipl.-Psych. Andreas Gilcher, Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach<br />

der Frühversorgung Demenzkranker und<br />

ihrer Angehöriger durch leitliniengerechte<br />

Diagnostik und entsprechende<br />

Therapie, sowie durch frühzeitige<br />

psychosoziale Beratung.<br />

In der Rhein-Mosel Fachklinik ist zu<br />

diesem Zweck die Gedächtnisambulanz<br />

im Erdgeschoss des klinischen Zentrums<br />

eingerichtet worden. Hier führen<br />

Herr Dr. Korn und die Oberärztin der<br />

Gerontopsychiatrie, Frau Dr. Bauer-<br />

Hermani, leitliniengerechte Demenzdiagnostik<br />

durch. Die Patienten werden<br />

von am Projekt teilnehmenden Hausärzten<br />

aus dem Raum Koblenz und<br />

Andernach zur ambulanten Diagnostik<br />

überwiesen. Eine weitere Gruppe von<br />

Hausärzten und deren Arzthelferinnen,<br />

wurde in der RMF geschult, um selbständig<br />

Demenzen feststellen und die<br />

Behandlung ableiten zu können.<br />

Alle Studienpatienten, bei denen<br />

sich der Verdacht auf eine demenzielle<br />

Erkrankung bestätigt hat, werden gemeinsam<br />

mit ihren betreuenden Angehörigen<br />

von mir zu zwei Zeitpunkten untersucht.<br />

Die psychologischen Interviews<br />

und Fragebögen erheben u.a. die<br />

Lebensqualität, das Ausmaß depressiver<br />

Symptome und bei den Patienten das<br />

Ausmaß der dementiellen Symptomatik.<br />

Für die Patienten und Angehörigen<br />

der Beratungsgruppe schließt sich direkt<br />

an die erste Testung eine Beratung<br />

durch die zuständigen Beratungs- und<br />

Koordinierungsstellen/Pflegestützpunkte<br />

(BeKos) in Koblenz und Andernach an;<br />

für die Kontrollgruppe mit einer Verzögerung<br />

von sechs Monaten nach der<br />

zweiten Testung, die u.a. den Verlauf<br />

der Symptomatik misst. Die Zuteilung<br />

zu einer der beiden Experimentalgruppen<br />

erfolgt streng durch das Zufallsprinzip.<br />

Die Beratungsinhalte wurden in der<br />

Universitätsklinik Mainz speziell für die<br />

Bedürfnisse von an Demenz Erkrankten<br />

und den betroffenen Familien entwickelt<br />

und die Mitarbeiter der BeKos entsprechend<br />

geschult.<br />

Die wissenschaftliche Fragestellung<br />

bezieht sich auf Akzeptanz, Adhärenz<br />

und Qualität der implementierten leitliniengerechten<br />

Diagnostik und Therapie<br />

der Hausärzte, sowie auf die Effektivität<br />

der frühen individuellen psychosozialen<br />

Beratung.<br />

Es ist anzunehmen, dass durch frühe<br />

leitliniengerechte Diagnostik und Therapie<br />

Hausärzte erheblich zur Erhaltung<br />

der häuslichen Versorgung, zur Sicherung<br />

der Lebensqualität der Betroffenen<br />

und Angehörigen und zur Vermeidung<br />

von Komplikationen und Komorbiditäten<br />

beitragen können. Ferner gibt es starke<br />

Hinweise dafür, dass eine gezielte<br />

psychosoziale Beratung und Unterstützung<br />

der Angehörigen zu einer Reduktion<br />

von Stress bei Patienten und Angehörigen<br />

und damit zu einer Erhaltung<br />

dauerhafter Versorgung im familiären<br />

Rahmen führen kann. Die Studie untersucht<br />

somit pragmatische und kurzfristig<br />

realisierbare Lösungsmöglichkeiten<br />

unter Einbeziehung etablierter Versor-


forum news.<br />

Schematischer Ablauf der prospektiven multizentrischen Studie über 24 Monate mit kontrollierter, randomisierter<br />

Intervention (Beratung).<br />

gungsstrukturen (Hausärzte, BeratungsundKoordinierungsstellen/Pflegestützpunkte,<br />

Facharztzentren).<br />

Neue Patienten können noch bis<br />

Ende Juli 2009 eingeschlossen werden,<br />

die letzten Verlaufsuntersuchungen folgen<br />

dann sechs Monate später. Meine Arbeit<br />

im Leuchtturmprojekt Demenz wird also<br />

noch bis Ende des Jahres 2009 andauern.<br />

Ein wichtiger Aspekt für unsere <strong>Klinik</strong><br />

ist die Erweiterung des Leistungsspektrums<br />

um ein qualitativ hochwertiges<br />

ambulantes Angebot in der Versorgung<br />

demenziell Erkrankter. Außerdem ent-<br />

steht durch die enge Zusammenarbeit<br />

mit den zuweisenden Hausärzten, die<br />

ich alle mehrfach in ihren Praxen<br />

besucht habe und die zum Teil in der<br />

<strong>Klinik</strong> durch Dr. Korn geschult wurden,<br />

eine gute Kooperation zwischen<br />

ambulanter und stationärer Patientenversorgung<br />

in der Region, die sich auch<br />

über den Zeitrahmen des Forschungsprojektes<br />

hinaus als gewinnbringend<br />

herausstellen kann. Deshalb ist es uns<br />

ein wichtiges Anliegen, die Gedächtnisambulanz<br />

auf Dauer in der Rhein-Mosel<br />

Fachklinik zu etablieren. π<br />

Forts. von Seite 31 Ω … gewährt wurde,<br />

fielen mir fast die Augen aus der<br />

Halterung. Ein Buffet, was selten zu<br />

sehen ist. Ich geriet so ins Staunen,<br />

dass ich fast vergessen habe etwas zu<br />

Essen. Einfach super lecker. Wäre da<br />

nicht diese klasse Countrymusik mit<br />

ihren Darbietungen gewesen, ich wäre<br />

von dem Buffet nicht mehr losgekommen.<br />

Als der Befehl von Herrn Schneider,<br />

Schwedenfeuer und eine Feuerstelle<br />

incl. Stehtische aufzubauen, uns erreichte,<br />

war die Überraschung nicht<br />

schlecht, als ich sah, was unsere Gärtner<br />

alles im Vorfeld vorbereitet haben. Das<br />

bekommt so keiner von uns mit, was da<br />

alles an Planung und Arbeiten anfällt.<br />

Für manch einen ist das alles normal.<br />

Man sollte sich Gedanken machen,<br />

mit welchem Einsatz so was alles zustande<br />

kommt, um es entsprechend zu<br />

würdigen, weil ja doch hier und da<br />

nicht passende Bemerkungen wie: Das<br />

Feuerwerk war aber letztes Jahr länger<br />

oder hier muss man aber lange auf das<br />

Bier warten, fallen.<br />

Der Weg zum Betriebsrestaurant war<br />

mit schnuckeligen Leuchten angestrahlt,<br />

sowie auch andere Bereiche, was unsere<br />

Elektriker incl. anderer Stromzufuhr<br />

aufgebaut hatten. Als ich erwartungsvoll<br />

in den Himmel blickte und mit<br />

Donnern und einem Knall das Feuerwerk<br />

losging sind mir fast die Augen<br />

ausgetrocknet. Ich konnte sie nicht<br />

schließen, um ihnen die nötige Flüssigkeit<br />

zu geben, weil es eine Augenweide<br />

war. Und hier noch mal »Voll Korall!«<br />

Wo andere sich am Sonntagmorgen<br />

noch im Bett von den Strapazen erholen<br />

mussten, so auch ich, waren Herr<br />

Schneider und Frau Rotbrust schon bei<br />

den Aufräumarbeiten. Jetzt könnte man<br />

sagen: Selber Schuld, aber nee, denn<br />

das muss auch gemacht werden.<br />

Danke an alle, die an diesem Event<br />

geholfen haben, dass ich so miterleben<br />

konnte. Und besonders denen, die ihre<br />

Arbeit auf den Stationen in der Zeit<br />

gemacht haben, um uns das Feiern zu<br />

ermöglichen. Ferner ein Danke an<br />

diejenigen, die es aus finanzieller Sicht<br />

machbar gemacht haben, so ein Fest<br />

überhaupt in die Wege zu leiten. Und<br />

die Biergläser waren Klasse. π<br />

Forum |35


Das <strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR) hat sich<br />

entschlossen, mit allen seinen Einrichtungen<br />

am diesjährigen Wettbewerb<br />

»Beste Arbeitgeber im Gesundheitswesen«,<br />

durchgeführt vom »Great Place<br />

to Work ® Institut«, teilzunehmen.<br />

Das »Great Place to Work Institut«<br />

– wer ist das?<br />

Jedes Jahr führt das Great Place to<br />

Work ® Institut Deutschland mit Sitz in<br />

Köln Wettbewerbe zur Ermittlung ausgezeichneter<br />

Arbeitgeber durch:<br />

»Deutschlands Beste Arbeitgeber« und<br />

»Beste Arbeitgeber im Gesundheitswesen«.<br />

Partner des Instituts sind das<br />

Bundesministerium für Arbeit und<br />

Soziales, die »Initiative Neue Qualität der<br />

Arbeit« (INQA) als Initiativpartner, das<br />

»Handelsblatt« und das »Personalmagazin«<br />

als Medienpartner sowie die<br />

Universität Köln als Forschungspartner.<br />

Das Great Place to Work ® Institut<br />

hat dabei in den vergangenen Jahren<br />

das Wissen aufgebaut und weiterentwickelt,<br />

was Arbeitsplätze attraktiv macht,<br />

die besten Arbeitgeber in vielen Ländern<br />

weltweit ausgezeichnet und zahlreiche<br />

Unternehmen unterstützt, ihre Arbeitsplatzkultur<br />

weiterzuentwickeln und die<br />

Qualität des Arbeitslebens ihrer Mitarbeiter<br />

zu erhöhen.<br />

Wann ist ein Unternehmen ein<br />

»Attraktiver Arbeitgeber«?<br />

Bei der Entwicklung zu einem ausgezeichneten<br />

Arbeitgeber verblasst die<br />

strikte Trennung zwischen Führungs-<br />

36 | Forum 01/2009<br />

forum news.<br />

<strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR) nimmt teil am Wettbewerb »Beste Arbeitgeber im Gesundheitswesen«<br />

Great Place to Work ®<br />

Man vertraut den Menschen, für die man arbeitet, ist stolz auf das, was man tut, und hat Freude an der Zusammenarbeit mit anderen.<br />

kräften und Mitarbeitern. Der Arbeitsplatz<br />

wird zu einer Gemeinschaft. Die<br />

Mitarbeiter sind stolz auf ihre Tätigkeit,<br />

auf ihr Team und auf ihr Unternehmen.<br />

Sie erleben, dass sie bei ihrer Arbeit sie<br />

selbst sein können. Sie feiern die Erfolge<br />

ihrer Kollegen und kooperieren<br />

mit anderen in der ganzen Organisation.<br />

Die Menschen haben Freude an ihrer<br />

Arbeit – und an den Menschen, mit<br />

denen sie zusammenarbeiten. Sie bleiben<br />

dem Unternehmen eng verbunden.<br />

Dabei spielt der Begriff Vertrauen eine<br />

herausragende Rolle. Vertrauen besteht<br />

hierbei aus drei Dimensionen: Glaubwürdigkeit,<br />

Respekt und Fairness.<br />

Glaubwürdigkeit<br />

bedeutet, dass die Führungskräfte regelmäßig<br />

den Mitarbeitern die Richtung<br />

und die Pläne des Unternehmens mitteilen<br />

– sowie ihnen wiederum die Gelegenheit<br />

geben, ihre Fragen beantwortet<br />

zu bekommen. Zur Glaubwürdigkeit<br />

gehört auch die effektive und effiziente<br />

Koordination von Menschen und<br />

Ressourcen.<br />

Respekt<br />

bedeutet, Mitarbeitern die Ausstattung,<br />

die Ressourcen und Schulungen zu<br />

bieten, die sie benötigen, um ihre Arbeit<br />

zu erfüllen. Dies erfordert, gute Arbeit<br />

und zusätzlichen Einsatz anzuerkennen.<br />

Respekt schließt ein, dass man die<br />

Mitarbeiter einbezieht und zu Partnern<br />

in Unternehmensangelegenheiten<br />

macht, einen Geist der Zusammenarbeit<br />

über alle Abteilungen hinweg entwickelt<br />

und ein sicheres und gesundes Arbeitsumfeld<br />

schafft. Respekt heißt, dass eine<br />

Work-Life-Balance forciert wird und<br />

nicht bloß ein Slogan bleibt.<br />

Fairness<br />

In einer fairen Organisation erhält jeder<br />

eine gerechte Chance auf Anerkennung.<br />

Einstellungs- und Beförderungsentscheidungen<br />

werden unvoreingenommen<br />

getroffen, Arbeitsplätze sind frei von<br />

jeglicher Diskriminierung, mit klaren<br />

Verfahren zur Beschwerde und Behandlung<br />

von Unstimmigkeiten. Um fair zu<br />

sein, muss man gerecht sein.<br />

Die beiden weiteren Dimensionen des<br />

Modells berücksichtigen die Beziehungen<br />

am Arbeitsplatz zwischen Mitarbeitern<br />

und ihrer Arbeitstätigkeit sowie<br />

dem Unternehmen bzw. der Organisation<br />

= Stolz und zwischen Mitarbeitern<br />

untereinander = Teamorientierung.<br />

Wie wird der Wettbewerb durchgeführt?<br />

Jede öffentliche oder private Organisation,<br />

die mindestens 20 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter in Deutschland<br />

beschäftigt und deren Schwerpunkttätigkeit<br />

in der Pflege alter, kranker und<br />

behinderter Menschen liegt, kann am<br />

Wettbewerb »Beste Arbeitgeber im<br />

Gesundheitswesen« teilnehmen. Aus<br />

allen Teilnehmern wird nach standardisierten<br />

Bewertungskriterien die 25-Beste-<br />

Liste der besten Arbeitgeber im Gesundheitswesen<br />

ermittelt.


Mitarbeiterbefragung …<br />

Das Great Place to Work ® Institut hat<br />

ein Mitarbeiterbefragungs-Instrument<br />

entwickelt, das die übergeordneten<br />

Dimensionen Vertrauen, Stolz und<br />

Teamgeist am Arbeitsplatz erfasst, den<br />

sog. Trust Index. Die Antworten der<br />

Mitarbeiter machen in allen Beste<br />

Arbeitgeber Wettbewerben den Großteil<br />

der Punkte einer Organisation aus. Der<br />

Trust Index beinhaltet rund 60 Fragen,<br />

die sich auf die fünf Dimensionen des<br />

Great Place to Work ® -Modells © – Glaubwürdigkeit,<br />

Respekt, Fairness, Stolz und<br />

Teamgeist – beziehen.<br />

… in den Einrichtungen des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es<br />

(AöR)<br />

Um unser Bemühen weiter fortzuführen,<br />

Arbeitsbedingungen und Zufriedenheit<br />

der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

zu verbessern, haben wir uns entschlossen,<br />

an dieser externen Benchmark-Befragung<br />

teilzunehmen. In allen<br />

Einrichtungen des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es<br />

(AöR) wird voraussichtlich Ende<br />

September 2009 mit der Mitarbeiter-<br />

Befragung begonnen werden. Alle Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter werden<br />

einen Fragebogen mit beiliegendem<br />

Freiumschlag erhalten, so dass der ausgefüllte<br />

Fragebogen unmittelbar an das<br />

Great Place to Work ® Institut gesendet<br />

werden kann und die Anonymität vollständig<br />

gewährleistet ist.<br />

Nach der MitarbeiterInnenbefragung<br />

in den Einrichtungen des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es<br />

(AöR) im Jahr 2006 und den<br />

daraus abgeleiteten Maßnahmen (im<br />

FORUM wurde darüber berichtet) erhofft<br />

sich das <strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR)<br />

damit eine Bestandsaufnahme über die<br />

Wirkung dieser Maßnahmen sowie<br />

einen Vergleich mit anderen Unternehmen<br />

unserer Größenordnung.<br />

Resultate<br />

Untersuchungen bestätigen, dass ausgezeichnete<br />

Arbeitgeber von folgenden<br />

Faktoren profitieren:<br />

- qualifiziertere Bewerbungen<br />

für offene Stellen,<br />

- geringere Personalfluktuation,<br />

- Reduzierung der betrieblichen<br />

Gesundheitskosten,<br />

- höhere Kundenzufriedenheit<br />

forum news.<br />

und Kundenbindung,<br />

- größere Innovationskraft,<br />

Kreativität und Risikofreude,<br />

- höhere Produktivität<br />

und Wirtschaftlichkeit.<br />

Im vergangenen Jahr wurden als beste<br />

Arbeitgeber im Gesundheitswesen der<br />

Caritasverband Olpe, die <strong>Klinik</strong>en Maria<br />

Hilf Mönchengladbach und das Katharinenhospital<br />

Unna auf den ersten drei<br />

Plätzen ausgezeichnet.<br />

Ein Great Workplace ist ein Arbeitsplatz,<br />

an dem man »denen vertraut, für<br />

die man arbeitet, stolz ist auf das, was<br />

man tut, und Freude an der Zusammenarbeit<br />

mit anderen hat«.<br />

Was sagen die Mitarbeiter?<br />

Wenn gefragt wird: »Gibt es irgendetwas<br />

Einzigartiges oder Ungewöhnliches in<br />

diesem Unternehmen, dass es zu einem<br />

ausgezeichneten Arbeitsplatz macht?«,<br />

antworten die Mitarbeiter einiger der<br />

besten Arbeitgeber folgendes:<br />

Glaubwürdigkeit<br />

»Unsere Vorgesetzten sind nicht über<br />

jede Aufgabe erhaben. Sie arbeiten auf<br />

allen Ebenen mit und gewinnen dadurch<br />

den Respekt und die Loyalität der<br />

anderen Teammitglieder.«<br />

»Die Tür zum Management steht jederzeit<br />

offen. Sie hören zu.«<br />

Respekt<br />

»Ich habe keine Angst, Fehler zu<br />

machen; das erlaubt mir, risikofreudig<br />

zu agieren.«<br />

»Persönliche und professionelle Möglichkeiten<br />

sind hier unendlich. Das Unternehmen<br />

versucht stetig, sich zu verbessern<br />

und gleichzeitig seine Mitarbeiter<br />

zu motivieren, ihre Wünsche und Ziele<br />

zu erreichen.«<br />

Fairness<br />

»Wenn ich Zweifel an einer Sache oder<br />

eine Meinungsverschiedenheit mit<br />

meinem Vorgesetzten habe, kann ich<br />

mich darauf verlassen, dass er mir ein<br />

unvoreingenommenes Feedback und<br />

eine differenzierte Perspektive geben<br />

wird. Ob er mich unterstützt oder nicht<br />

– ich weiß, dass er mir seine ehrliche<br />

Meinung sagt und so viele Lösungsvorschläge<br />

wie möglich anbietet.«<br />

Stolz<br />

»Meine Arbeit gibt mir die Freiheit,<br />

Entscheidungen zu treffen und diese<br />

umzusetzen, um die Arbeit zu erledigen.<br />

Am Ende des Tages kann ich<br />

zurückblicken und mit Genugtuung<br />

sehen, was ich geschafft habe.«<br />

Teamorientierung<br />

»Dies ist ein ausgezeichneter Arbeitsplatz,<br />

weil die Menschen sich gegenseitig<br />

umeinander kümmern.« π<br />

Was sagen die Personalräte?<br />

Wir unterstützen die Teilnahme des<br />

<strong>Landeskrankenhaus</strong>es (AöR) und seiner<br />

Einrichtungen am Wettbewerb »bester<br />

Arbeitgeber im Gesundheitswesen«,<br />

weil …<br />

... wir die Vereinbarkeit von Familie,<br />

Beruf und Karriere anstreben und die<br />

Teilnahme bei der Personalgewinnung<br />

einen Wettbewerbsvorteil darstellt.<br />

Andreas Wörner, Gesamtpersonalratsvorsitzender<br />

... wir der Meinung sind, dass die Teilnahme<br />

an diesem Wettbewerb den<br />

Beschäftigten dienen kann.<br />

Walter Lütz, Personalratsvorsitzender<br />

Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach<br />

... die Kolleginnen und Kollegen nicht<br />

nur als »Kostenfaktor« gesehen werden,<br />

sondern als die wichtigste und wertvollste<br />

Ressource der einzelnen Einrichtungen<br />

ohne die das Erfolgsmodell <strong>Landeskrankenhaus</strong><br />

(AöR) nicht möglich wäre.<br />

Manfred Kiefer, Personalratsvorsitzender<br />

Rheinhessen-Fachklinik-Alzey<br />

... wir uns attraktive Arbeitsplätze für<br />

die Glantal-<strong>Klinik</strong> Meisenheim erhoffen<br />

und nur so qualifiziertes Fachpersonal<br />

als weiteren Baustein zur Zukunftssicherung<br />

des Standorts gewinnen können.<br />

Petra Gulla-Hesse, Personalratsvorsitzende<br />

Glantal-<strong>Klinik</strong> Meisenheim<br />

... uns die Zufriedenheit, Zukunft und<br />

Identifikation unserer Kolleginnen und<br />

Kollegen mit ihrem Arbeitsplatz wichtig ist.<br />

Peter Hüppchen, Personalratsvorsitzender<br />

Reha-<strong>Klinik</strong> Rheingrafenstein<br />

Forum |37


38 | Forum 01/2009<br />

forum news.<br />

Zu den Veranstaltungen anlässlich der Einführung von Christoph Schorn im März und Dr.<br />

Frank Goldbeck im Juni als neue Chefärzte in der <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> konnte Dr. Gerald<br />

Gaß, Geschäftsführer des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es (AöR), zahlreiche Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter begrüßen.<br />

Neue Chefärzte<br />

in der <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong><br />

Christoph Schorn (mitte) ist neuer Chefarzt der Psychomedizinischen Abteilung.<br />

Dr. Frank Goldbeck (rechts) ist neuer Chefarzt der Psychotherapeutischen Abteilung.<br />

Christoph Schorn hat nach dem Abitur<br />

1973 sein Medizinstudium an der Universität<br />

Köln aufgenommen. Seine erste<br />

berufliche Station als Assistenzarzt war<br />

die Innere Abteilung am Städtischen<br />

Krankenhaus Leverkusen. Im Anschluss<br />

daran absolvierte er seine Ausbildung<br />

zum Facharzt für Psychiatrie und<br />

Psychotherapie an der Nervenklinik<br />

Krefeld-Königshof und wechselte 1994<br />

als Abteilungsleiter der Aufnahmestation<br />

Suchtmedizin an die <strong>Klinik</strong>en Wied. Seit<br />

Frühjahr 1996 war er als Abteilungsleiter<br />

des Sozialpsychiatrischen Dienstes<br />

Solingen u.a. an der Behandlung forensischer<br />

Patienten beteiligt. Am 1. Juni<br />

Universität Münster absolviert. Seine<br />

ersten beruflichen Erfahrungen<br />

sammelte er in der Fachabteilung für<br />

Neurochirurgie an der St. Barbara <strong>Klinik</strong><br />

Hamm in Hessen. Im Anschluss daran<br />

war er als Assistenzarzt im Westfälischen<br />

Zentrum für Psychiatrie, Psychotherapie<br />

und Psychosomatik Dortmund<br />

tätig und ab 1996 im <strong>Klinik</strong>um<br />

Remscheid, Fachabteilung Neurologie.<br />

Im Juli 2003 wechselte er als Oberarzt<br />

zum Zentrum für Forensische Psychiatrie<br />

Lippstadt, wo er im Februar 2005<br />

zum Leitenden Oberarzt ernannt wurde.<br />

Christoph Schorn ist zum 1. März<br />

2009 als neuer Chefarzt der Psychomedizinischen<br />

Abteilung an die <strong>Klinik</strong><br />

<strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> »zurückgekehrt«, Dr. Frank<br />

Goldbeck hat seine Tätigkeit als neuer<br />

Chefarzt der Psychotherapeutischen<br />

Abteilung zum 1. Juni 2009 aufgenommen.<br />

Beide neuen Chefärzte wurden von<br />

der Geschäftsführung des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es<br />

(AöR) und vom Direktorium<br />

der <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> herzlich willkommen<br />

geheißen. »Sie verfügen beide über<br />

umfassende Erfahrungen in der Psychiatrie<br />

und speziell im Bereich der forensischen<br />

Psychiatrie«, so Geschäftsführer<br />

Dr. Gerald Gaß »Ich bin überzeugt, dass<br />

Sie aufgrund Ihrer fachlichen und<br />

persönlichen Qualitäten zur Weiterentwicklung<br />

des Behandlungsspektrums in<br />

der <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> beitragen werden.«<br />

Den Wünschen auf gute und vertrauensvolle<br />

Zusammenarbeit schlossen sich<br />

alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

der <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> an. π


Dr. Dominik Trappen absolvierte als<br />

gebürtiger Saarländer sein Medizinstudium<br />

in Homburg, wo er an der Universitätsklinik<br />

und darüber hinaus an den<br />

Krankenhäusern in Neunkirchen, Dudweiler<br />

und St. Wendel seine ärztliche<br />

Ausbildung weiterführte. Seit 1994 ist er<br />

Facharzt für Chirurgie. Seit 1999 ist er<br />

als Oberarzt am Marienkrankenhaus St.<br />

Wendel tätig und beherrscht alle allgemeinchirurgischen<br />

Standardoperationen.<br />

Seine Schwerpunkte sind Unfallchirurgie<br />

und Orthopädie. Neben allen gängigen<br />

Verfahren zur Versorgung von<br />

Frakturen beschäftigt er sich insbesondere<br />

mit der offenen und arthroskopischen<br />

Schulterchirurgie und mit Endoprothetik.<br />

Des Weiteren hat er auch<br />

schon Erfahrung im niedergelassenen<br />

Bereich gesammelt und betreibt Chiropraktik.<br />

»Ich freue mich sehr, dass die Nach-<br />

forum news.<br />

Dr. Dominik Trappen im Rahmen einer Feierstunde herzlich willkommen geheißen<br />

Neuer Belegarzt Chirurgie<br />

für die Glantal-<strong>Klinik</strong> Meisenheim<br />

v.l.n.r.: Klaus Clemens, Pflegedirektor, Michael Kloos, Verwaltungsdirektor, Dr. Gerald Gaß, Geschäftsführer<br />

<strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR), Dr. Katharina Hanf, Stv. Ärztliche Direktorin, Dr. Dominik Trappen, neuer Belegarzt<br />

Chirurgie, Reinhold Marx, Direktor Sprachheilzentrum und Personalratsvorsitzende Petra Gulla-Hesse<br />

folge des bisherigen Belegarztes Herrn<br />

Amin-Salehi so erfolgreich und einvernehmlich<br />

gelungen ist,« stellte Geschäftsführer<br />

Dr. Gerald Gaß in seiner Begrüßungsansprache<br />

fest. »Mit der Zukunftssicherung<br />

der Chirurgie am Standort<br />

Meisenheim ist eine weitere Herausforderung<br />

auf dem Weg zur Realisierung<br />

des ›Gesundheitszentrums Glantal‹<br />

erfolgreich bewältigt worden.«<br />

Den Wünschen auf gute und vertrauensvolle<br />

Zusammenarbeit schlossen<br />

sich neben der Stv. Ärztlichen Direktorin<br />

Dr. Katharina Hanf und der Personalratsvorsitzenden<br />

Petra Gulla-Hesse auch<br />

die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der<br />

Glantal-<strong>Klinik</strong> an. Dr. Dominik Trappen<br />

freut sich darauf, im Team mit den Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern der<br />

Glantal-<strong>Klinik</strong> den Standort Meisenheim<br />

zu sichern und in kollegialer Zusammenarbeit<br />

weiter auszubauen. π<br />

Fraktionsmitglieder<br />

zu Gast in KNG<br />

03 | 2009 <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> Ω Am Montag,<br />

30. März, besuchten Mitglieder der CDU-<br />

Landtagsfraktion die <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> für<br />

Forensische Psychiatrie, um sich über das<br />

Leistungsspektrum und die Weiterentwicklung<br />

der <strong>Klinik</strong> zu informieren. π<br />

SPHZ-Audit<br />

06 | 2009 Glantal-<strong>Klinik</strong> Meisenheim Ω In<br />

lebendigen Gesprächen mit den Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern und zwanglosen<br />

Kontakten mit den Kindern und Jugendlichen<br />

konnte durch die erste Systemförderung<br />

das hohe Niveau der Leistungserbringung<br />

im Sprachheilzentrum der Glantal-<strong>Klinik</strong><br />

Meisenheim bestätigt werden.<br />

Herr Dr. Schmidt, Auditor der DQS, gratulierte<br />

Frau Belinda Fuchs zum hervorragenden<br />

Ergebnis mit der Aussage, dass das<br />

Qualitätsmanagement in der täglichen<br />

Arbeit deutlich zu spüren ist. Die aktive<br />

Beteiligung und das große Engagement der<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Zusammenarbeit<br />

mit den Leitungskräften und<br />

dem Referat QM führte zu diesem hervorragenden<br />

Ergebnis. π<br />

Forum |39


»Ich fühle mich gemobbt.« Diese Behauptung<br />

findet sich in den letzten<br />

Jahren zunehmend häufiger bei Fragen<br />

nach Belastungen am Arbeitsplatz.<br />

Allerdings darf nicht jede feindselige<br />

Handlung, der ein Mensch am Arbeitsplatz<br />

ausgesetzt ist, mit Mobbing gleichgesetzt<br />

werden. Auch sind die Übergänge<br />

zwischen alltäglichen Konflikten<br />

und Mobbingverhalten häufig fließend.<br />

Streit unter Kollegen, schlechtgelaunte<br />

Vorgesetzte oder einzelne Bosheiten<br />

allein rechtfertigen noch nicht den Vorwurf<br />

des Mobbings.<br />

Unter Mobbing versteht man absichtliche<br />

und systematische Handlungen im<br />

Arbeitsleben, die sich über einen längeren<br />

Zeitraum erstrecken und darauf ausgerichtet<br />

sind, das Opfer zu schädigen.<br />

Die Gemobbten werden vom Mobber<br />

systematisch ausgegrenzt, benachteiligt,<br />

gedemütigt und schikaniert. Kennzeichnend<br />

für einen Mobbingprozess sind<br />

demnach insbesondere die Merkmale<br />

Häufigkeit (Schikanen kommen mehrmals<br />

pro Monat vor), Dauer (die Situation<br />

hält ein halbes Jahr oder länger an),<br />

Zielgerichtetheit (kein zufälliges, sondern<br />

geplantes Vorgehen) sowie häufig ungleiche<br />

Machtstrukturen (das Opfer hat<br />

wenig Möglichkeiten, sich zu wehren).<br />

Ein Ergebnis langjähriger Mobbingforschung:<br />

Frauen werden dreimal<br />

häufiger Mobbingopfer als Männer. Hinsichtlich<br />

des Alters sind junge Erwachsene<br />

unter 25 Jahren und ältere Arbeitnehmer<br />

über 55 Jahren am stärksten<br />

betroffen. Ansonsten konnte aber kein<br />

typisches Opfer- oder Täterprofil gefunden<br />

werden.<br />

Interessanterweise versucht man<br />

Männer eher auf der fachlichen, Frauen<br />

auf der sozialen Ebene zu quälen.<br />

Mobbing wird von Vorgesetzten ebenso<br />

wie von Kollegen und Mitarbeitern<br />

betrieben. Opfer gibt es auf jeder Hier-<br />

40 | Forum 01/2009<br />

forum news.<br />

Konfliktmanager<br />

im <strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR)<br />

Text: Dipl.-Psych. Anne Pilartz, Dipl.-Psych. Hans-Werner Kipping<br />

v.l.n.r.: Martina Hansmann (RFK), Emil Kehnel (RFK), Dr. Heike Wilms-Kegel (KNG), Werner Kipping (RMF),<br />

Anne Pilartz (Richterin am Amtsgericht)<br />

archieebene, meist trifft es jedoch rangniedrigere<br />

Beschäftigte. Die Folgen sind<br />

für die Betroffenen meist gravierend: es<br />

können massive gesundheitliche Probleme<br />

auftreten mit häufig längeren<br />

Fehlzeiten am Arbeitsplatz.<br />

Neben vielfältigen anderen Ursachen<br />

kann in etlichen Fällen eine gestörte<br />

Kommunikation als Hintergrund für<br />

Mobbinghandlungen angenommen<br />

werden. Oft sind sich die »Täter« nicht<br />

bewusst, dass sie mobben. Sie erhalten<br />

selten eine Rückmeldung über die<br />

Auswirkungen ihres Verhaltens. Was<br />

sich aus der Sicht der Opfer als beabsichtigte<br />

Bosheit darstellt, wird aus<br />

Tätersicht häufig als vereinzelte, »gar<br />

nicht so böse gemeinte« Handlung<br />

gesehen. Entsprechend wichtig sind daher<br />

bei dem Thema Konfliktmanagement<br />

vorbeugende Maßnahmen, um einer<br />

»Mobbingentwicklung« möglichst frühzei-<br />

tig entgegenwirken zu können. Die<br />

Dienstvereinbarung Mobbing des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es<br />

verstehen wir daher vor<br />

allem als ein Instrument der Konfliktregulierung<br />

auf niederschwelliger Ebene.<br />

Die Dienstvereinbarung besteht mittlerweile<br />

seit ca. drei Jahren. In einer ersten<br />

Bilanzierung der praktischen Erfahrungen<br />

mit der neu geschaffenen Vereinbarung<br />

kristallisierten sich einige veränderungswürdige<br />

Punkte heraus, die in<br />

die seit Februar 2008 gültige Fassung<br />

eingeflossen sind. Auf zwei wichtige<br />

Korrekturen bzw. Ergänzungen sei hier<br />

kurz hingewiesen: zum einen fand eine<br />

inhaltliche Ausweitung statt, indem die<br />

Dienstvereinbarung Mobbing nicht nur<br />

bei eindeutig als Mobbing ausgewiesenen<br />

Fällen Anwendung finden soll,<br />

sondern auch bei schwerwiegenden<br />

Konflikten, die häufig dem Mobbingprozess<br />

vorausgehen. Zum anderen


wurde auf die Unterteilung in Konfliktmanager<br />

Nord und Süd verzichtet, so<br />

dass sich jetzt jeder Ratsuchende an den<br />

Konfliktberater seiner Wahl wenden<br />

kann, also auch an jemanden direkt<br />

»vor Ort«.<br />

Unsere bisherigen Erfahrungen als<br />

Konfliktberater zeigen, dass wir häufig<br />

erst dann angesprochen werden, wenn<br />

die Situation bereits eine relativ hohe<br />

Eskalationsstufe erreicht hat.<br />

Wünschenswert wäre dagegen eine<br />

zeitnahe Einbeziehung in die Konfliktbearbeitung,<br />

so dass ein sich anbahnender<br />

Aufschaukelungsprozess erst gar nicht<br />

in Gang kommt. Ziel unserer Arbeit ist<br />

daher auch weniger die Lösung von<br />

Mobbingproblemen, sondern die Wiederherstellung<br />

oder Erhaltung eines kooperativen<br />

Arbeitsumfeldes. Schuldzuweisungen<br />

und eine Rollenzuschreibung als<br />

Täter bzw. Opfer verfestigen den Konflikt<br />

und halten die Beteiligten in ihren<br />

jeweiligen Sichtweisen fest. Ein Verzicht<br />

auf solche Bewertungen ermöglicht es<br />

allen Beteiligten eher, an einer Lösung<br />

mitzuwirken.<br />

Differenzen, unterschiedliche Sichtweisen<br />

etc. sind im Zusammenleben und<br />

-arbeiten alltäglich. Die Konflikteskalation<br />

entwickelt sich meist über einen<br />

längeren Zeitraum. »Schwerwiegenden<br />

Konflikte« sind kaum an der Themenstellung<br />

festzumachen; sie zeichnen sich<br />

vielmehr dadurch aus, dass sie von den<br />

Betroffenen auch unter Einschaltung der<br />

Vorgesetzten nicht mehr alleine bearbeitet<br />

werden können. Dieser Zustand<br />

kann schon frühzeitig auftreten, da es<br />

bei Konflikten am Arbeitsplatz häufig<br />

auch um ein Hierarchiegefälle geht.<br />

Warnsignale für eine Konflikteskalation<br />

sind beispielsweise:<br />

- Im Gespräch werden nur noch wie in<br />

einem Pingpong Vorwürfe ausgetauscht,<br />

man hört einander nicht mehr zu<br />

- sachliche Differenzen werden zunehmend<br />

an Personen/einer Person festgemacht<br />

- es entsteht eine Tendenz zur Verallgemeinerung<br />

bei Ausweitung der Streitpunkte<br />

(immer, wenn du Dienst hast ...;<br />

alle beschweren sich ...; nie machst du<br />

...)<br />

- Vorurteile nehmen zu im Sinne einer<br />

forum news.<br />

selbsterfüllenden Vorhersage (das war ja<br />

nicht anders zu erwarten ...)<br />

- es bilden sich (feindliche) Gruppen<br />

Treten solche Hinweise auf, können<br />

sich die Mitarbeiter an uns wenden und<br />

wir versuchen – ausdrücklich nur in<br />

Absprache mit der betreffenden Person<br />

– eine Lösung zu finden. Der Mitarbeiter<br />

bleibt dabei immer »Herr des Verfahrens«,<br />

d.h. seine Wünsche und Anliegen<br />

sind für uns ausschlaggebend.<br />

Die Anonymität des Mitarbeiters wird<br />

grundsätzlich gewahrt. Unsere Aufgabe<br />

kann es beispielsweise sein, die gestörte<br />

Kommunikation wieder in Gang zu<br />

bringen, indem die Beteiligten (ohne<br />

die Antwort und das Urteil schon zu<br />

kennen) einander zuhören und akzeptieren,<br />

dass es unterschiedliche (subjektive)<br />

Wahrheiten gibt. Mit dem Verständnis<br />

für die anderen Konfliktbeteiligten<br />

lassen sich auch gemeinsame Lösungen<br />

finden. Uns kann auch eine Moderatorenrolle<br />

zukommen. So wirkt eine<br />

Konzentration auf die Kernthemen der<br />

Auseinandersetzung und ein strukturiertes<br />

Gespräch ebenfalls beruhigend und<br />

schafft ein konstruktives Gesprächsklima.<br />

Wenn Mitarbeiter sich an uns wenden,<br />

sehen wir das in der Regel als positives<br />

Signal: die betreffende Person hat die<br />

Absicht, eine schwierige Situation<br />

zukunftsbezogen zu klären. Im Erstkontakt<br />

mit den Ratsuchenden übernehmen<br />

wir dabei zunächst vor allem die<br />

Rolle von »Konfliktlotsen«, d.h. wir sind<br />

erster Ansprechpartner, um zu entlasten,<br />

zu beraten und gegebenenfalls an die<br />

externe Konfliktmanagerin als neutrale<br />

Dritte mit besonderer Spezialisierung<br />

zu vermitteln. Dies kann insbesondere<br />

dann hilfreich sein, wenn eine Situation<br />

sehr »verfahren« erscheint. Als Externe<br />

kennt sie weder die beteiligten Personen,<br />

noch die Konfliktgeschichte. Diese<br />

»Unwissenheit« hilft, einen unvoreingenommenen<br />

Blick auf die Konfliktdynamik<br />

zu bekommen und neue,<br />

überraschende Lösungsmöglichkeiten<br />

anzustoßen.<br />

Abschließend noch etwas Positives:<br />

Als Konfliktberater haben wir im Hinblick<br />

auf inhaltliche Anregungen, Terminabsprachen<br />

und organisatorische Ange-<br />

legenheiten stets die erforderliche Unterstützung<br />

durch die Geschäftsführung<br />

erfahren. Daraus lässt sich entnehmen,<br />

dass die Dienstvereinbarung Mobbing<br />

kein Papiertiger ist, der nur das Gewissen<br />

beruhigen soll, sondern dass in<br />

allen Einrichtungen des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es<br />

ein Konfliktmanagement mit<br />

dem Ziel kontinuierlicher Weiterentwicklung<br />

und Verbesserung »gelebt« wird. |<br />

Im Text findet sich aus Gründen besserer<br />

Lesbarkeit ausschließlich die männliche<br />

Personenbezeichnung. Es sind immer aber<br />

Männer und Frauen gemeint. π<br />

Konfliktmanager<br />

Dipl.-Psychologin Martina Hansmann<br />

Rheinhessen-Fachklinik Alzey<br />

Telefon: (0 67 31) 95 91 14 (Mo. u. Do.)<br />

Telefon: (0 67 31) 50-17 02 (Mi. u. Fr.)<br />

Dipl.-Psychologe Emil Kehnel<br />

Rheinhessen-Fachklinik Alzey<br />

Telefon: (0 67 31) 50-13 19<br />

Dr. Heike Wilms-Kegel<br />

<strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong><br />

Telefon: (0 26 37) 9 11-12 04<br />

Dipl.-Psychologe<br />

Hans-Werner Kipping<br />

Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach<br />

Telefon: (0 26 32) 4 07-5 82<br />

Externe Konfliktmanager<br />

Anne Pilartz<br />

Richterin am Arbeitsgericht,<br />

Mediatorin BM<br />

Telefon: (0 22 22) 23 94<br />

oder (0 22 22) 64 88 29<br />

info@mediationsbuero-pilartz.de<br />

Doreen Klipstein<br />

Richterin am Sozialgericht, Mediatorin<br />

und Wirtschaftsmediatorin<br />

Telefon: (01 60) 94 72 70 46<br />

Forum |41


»Ein Tag ... «<br />

mit Assistenzärzten<br />

in der Rheinhessen-Fachklinik Alzey<br />

Bei der Kurvenvisite auf der Station J 3<br />

im Haus Jakobsberg geht Assistenzärztin<br />

Ulrike Hase alle Patientenkurven<br />

durch und bespricht die weitere<br />

Entwicklung mit Krankenpfleger Kevin<br />

Schimmbold. J 3 ist die Suchtstation der<br />

akutpsychiatrischen Abteilung, am<br />

heutigen Tag sind 15 alkohol- und 13<br />

drogenabhängige Patienten in Behandlung,<br />

manche mit der Doppeldiagnose<br />

Psychose und Sucht. Mehrere Patienten<br />

sind in dieser Woche zur Entlassung<br />

vorgesehen, »bei Frau S. scheint mir<br />

eine Entlassung zu früh zu kommen,<br />

sie hat noch Entzugserscheinungen«,<br />

stellt Ulrike Hase fest. Herr A. benötigt<br />

keine Medikamente mehr, er will in<br />

Kürze seine Langzeittherapie antreten,<br />

Herr T. kann nach Haus Vorholz, der<br />

weiterführenden Station im Anschluss<br />

an den körperlichen Entzug, verlegt<br />

42 | Forum 01/2009<br />

forum reportage.<br />

Ein Beitrag von Wolfgang Willenberg | W.Willenberg@landeskrankenhaus.de<br />

Foyer Haus Jakobsberg<br />

werden. Ulrike Hase telefoniert mit<br />

Haus Vorholz und vereinbart die Verlegung<br />

für morgen Vormittag. Verschiedene<br />

Blutuntersuchungen werden angeordnet,<br />

im Verlauf der Kurvenvisite ergibt<br />

sich ein Problem mit der Medikamentengabe<br />

von Anti-Epileptika. Auf der<br />

Arzneimittelliste der <strong>Klinik</strong> ist der<br />

Wirkstoff Carbamazepin in Form von<br />

Timonil-Tabletten und Tegretal-Saft<br />

verzeichnet. Der Pflegedienst berichtet,<br />

dass manchmal bei ärztlichen Anordnungen<br />

die Darreichungsform verwechselt<br />

wird, z.B. also Timonil-Saft angeordnet<br />

wird. Da der Pflegedienst laut<br />

Dienstanweisung dies nicht eigenständig<br />

verändern darf, muss für die Umstellung<br />

von Saft auf Tabletten immer<br />

wieder eine erneute ärztliche Anordnung<br />

eingeholt werden.<br />

Zwei Patienten sind zur Aufnahme<br />

angemeldet, beide kommen zum wiederholten<br />

Mal, beide sind stark alkoholisiert.<br />

Herr G. ist erst vor zwei Wochen<br />

entlassen worden, hat danach sofort<br />

wieder getrunken, der Alkoholtest ergibt<br />

3,3 Promille. Er ist Angestellter bei<br />

einem Winzer in der Region, hat bereits<br />

zwei Langzeittherapien hinter sich, in<br />

einer nochmaligen Therapie sieht er<br />

keinen Sinn, »ich komme zur Entgiftung,<br />

weil mein Arbeitgeber mich<br />

hierher geschickt hat.« Vor der körper-<br />

lichen Untersuchung vergisst Ulrike<br />

Hase nicht, als Sichtschutz in dem<br />

ebenerdig gelegenen Raum die Jalousien<br />

an den Fenstern zu schließen. Die<br />

Pflegedienstmitarbeiter geben den<br />

aktuellen Aufnahmestatus unmittelbar<br />

in das elektronische Krankenhausinformationssystem<br />

ein, Ulrike Hase sucht<br />

im KIS die Daten des letzten Aufenthaltes<br />

des Patienten heraus. Ist das KIS<br />

im Arbeitsalltag eine Erleichterung?<br />

»Manche Funktionen würde ich mir<br />

noch benutzerfreundlicher wünschen«,<br />

sagt Ulrike Hase, »insgesamt ist es aber<br />

ein sehr komfortables System, bei der<br />

Arztbriefschreibung und vor allem bei<br />

Wiederaufnahmen wie jetzt ist ein<br />

schneller Zugriff auf die Befunde des<br />

letzten Aufenthaltes natürlich eine große<br />

Erleichterung.«<br />

Auf der Neurologischen Abteilung<br />

findet zur gleichen Zeit auf der Station<br />

G 4 die morgendliche Teambesprechung<br />

statt. Die Station verfügt über acht<br />

Betten für die Neurologische Frührehabilitation<br />

und vier Stroke unit-Betten.<br />

Assistenzarzt Mohammad Shahnematullahi<br />

bespricht gemeinsam mit den<br />

Mitarbeitern der Physiotherapie, des<br />

Sozialdienstes, der Logopädie, der Ergotherapie,<br />

des psychologischen Dienstes<br />

und des Pflegebereiches die Entwicklung<br />

der jeweiligen Patienten. »Bei Herrn N.


haben sich die Paresen deutlich gebessert,<br />

auch seine Kopfhaltung ist besser<br />

geworden.« »Er fährt den Rollstuhl jetzt<br />

selbst und konnte gestern zum ersten<br />

mal selbständig mit dem Rollator<br />

laufen.« Er soll für die weiterführende<br />

Reha der Phase C angemeldet werden.<br />

Alle Beteiligten tragen kompetent und<br />

detailreich Informationen über die<br />

einzelnen Patienten zusammen, die von<br />

Mohammad Shahnematullahi unmittelbar<br />

in die Patientenakte eingetragen<br />

werden. Nach dem sog. »Bathel-Index«<br />

werden Punkte für die verschiedensten<br />

Alltagsfähigkeiten vergeben, von der<br />

Entwicklung der Mobilität und Motivation<br />

über Fortschritte beim Essen und<br />

Trinken und bei der Stuhlkontrolle bis<br />

zur Orientierung und Kommunikationsfähigkeit.<br />

Nach dem entsprechenden<br />

Punktestand richtet sich dann die<br />

weitere Behandlung.<br />

Mohammad Shahnematullahi ist seit<br />

Juli 2007 auf der Neurologischen Abteilung<br />

tätig, um hier seinen Facharzttitel<br />

für Neurologie zu erwerben. Er ist im<br />

Iran geboren, seit seinem 23. Lebensjahr<br />

in Deutschland aufgewachsen, hat an<br />

der Universität Mainz Medizin studiert<br />

und 1999 dort sein Examen abgelegt.<br />

Im Anschluss hat er als Arzt im Praktikum<br />

an den Horst-Schmitt-<strong>Klinik</strong>en<br />

Wiesbaden gearbeitet, zunächst auf der<br />

Inneren Abteilung, später auf der<br />

Neurologie. Was hat bewogen, nach<br />

Alzey zu wechseln? »Ich bin durch<br />

Studien- und Arbeitskollegen, die zuerst<br />

mit mir zusammen in Wiesbaden tätig<br />

waren und dann nach Alzey gegangen<br />

sind, auf die Rheinhessen-Fachklinik<br />

aufmerksam gemacht worden«, erzählt<br />

er. Wie sieht er seine berufliche Zukunft?<br />

»Am Anfang bin ich allein nach<br />

Alzey gekommen, meine Familie wohnte<br />

noch in Wiesbaden. Inzwischen sind wir<br />

alle zusammen nach Alzey gezogen. Ich<br />

kann mir gut vorstellen, langfristig hier<br />

zu bleiben, entweder dauerhaft in der<br />

Rheinhessen-Fachklinik oder später als<br />

niedergelassener Facharzt.«<br />

Ulrike Hase ist seit Januar dieses<br />

Jahres in der Rheinhessen-Fachklinik<br />

tätig. Sie hat in Rostock und Dresden<br />

Medizin studiert, 2001 ihre Approbation<br />

erhalten und mehrere Jahre im Sächsischen<br />

Krankenhaus Arensdorf bei<br />

forum reportage.<br />

Dresden gearbeitet. 2005 wechselte sie<br />

aus familiären Gründen an die Psychiatrische<br />

Abteilung der Hunsrück <strong>Klinik</strong><br />

Simmern und ist seit 2006 Fachärztin<br />

für Neurologie. Der Facharzttitel für<br />

Psychiatrie ist ihr nächstes Ziel, das sie<br />

jetzt in der Rheinhessen-Fachklinik verwirklichen<br />

will. Was waren ihre Beweggründe,<br />

von Simmern nach Alzey zu<br />

wechseln?<br />

»Ich wohne in Bad Kreuznach, habe<br />

Mohammad Shahnematullahi bei einer Ultraschalluntersuchung.<br />

Frühbesprechung auf der Neurologie<br />

zwei kleine Kinder, so dass für mich die<br />

Arbeitszeiten im Krankenhaus und die<br />

Vereinbarkeit von Beruf und Familie<br />

eine hohe Bedeutung haben. In<br />

Simmern hatte ich eine 38,5 Std.-Woche,<br />

hier in Alzey sind es 42 Wochenstunden,<br />

das ist zwar etwas ungünstiger,<br />

ausschlaggebend war für mich aber die<br />

hohe Belastung durch die häufigen<br />

Nachtdienste in der Hunsrück-<strong>Klinik</strong>.<br />

In dieser Hinsicht ist die Rheinhessen-<br />

Fachklinik als Arbeitgeber deutlich<br />

attraktiver. Wie auch bei meinen früheren<br />

Arbeitgebern herrscht hier ein sehr<br />

angenehmes Arbeitsklima und eine gute<br />

und unkomplizierte Zusammenarbeit<br />

sowohl innerhalb der Ärzteschaft als<br />

auch zwischen den verschiedenen<br />

Berufsgruppen. Das ist für mich auch<br />

ein wichtiges Kriterium.«<br />

Mohammad Shahnematullahi nimmt<br />

bei Frau W. eine Ultraschalluntersu-<br />

Terminabsprachen im Haus Jakobsberg<br />

chung vor. Frau W. ist eine ältere Patientin,<br />

die allein lebt und nach einem<br />

Schlaganfall zuhause von den Nachbarn<br />

aufgefunden wurde. Sie hat das Glück<br />

gehabt, dass als Folge des Schlaganfalls<br />

keine Lähmungen, sondern »nur«<br />

Sprachstörungen bei ihr aufgetreten<br />

sind. Auch der Ultraschallbefund zeigt<br />

keine Hinweise auf Stenosen oder<br />

Gefäßverschlüsse. »Sie wird aber nicht<br />

mehr allein nach Hause zurückkehren<br />

Forum |43


Der Rettungsdienst bringt eine Patientin als Notfall<br />

können«, stellt Mohammad Shahnematullahi<br />

fest. »Für sie ist eine Betreuung<br />

beantragt.«<br />

Der Rettungsdienst des Roten Kreuzes<br />

bringt eine Patientin als Notfall auf die<br />

Station. Die Patientin kommt aus einem<br />

Altenheim in Alzey und ist von dem<br />

dort tätigen Hausarzt wegen ihres<br />

schlechten Allgemeinzustandes in die<br />

<strong>Klinik</strong> überwiesen worden. Die Patientin<br />

selbst ist nicht ansprechbar, der<br />

Rettungssanitäter gibt die Informationen,<br />

die er von den Heimmitarbeitern<br />

erhalten hat, an Mohammad Shahnematullahi<br />

und das Neuro-Team weiter,<br />

Oberarzt Dr. Günther Frey wird hinzugezogen.<br />

Laborwerte, CT und EEG werden<br />

angeordnet, die Patientin wird auf der<br />

Station G 2 aufgenommen. »Für eine<br />

Überwachung auf der Stroke unit<br />

besteht hier keine Notwendigkeit.«<br />

Dr. Günther Frey und Mohammad<br />

Shahnematullahi wollen im Anschluss<br />

CT-Aufnahmen von weiteren Patienten<br />

auswerten. Die CD mit den entsprechenden<br />

Aufnahmen wird in den PC im<br />

Arztzimmer eingelegt, bis die Bilder<br />

betrachtet werden können, muss der PC<br />

allerdings mehrmals neu gestartet werden.<br />

»Die Leistungsfähigkeit unserer<br />

PCs könnte besser sein«, stellen beide<br />

übereinstimmend fest. »Bei der Auswertung<br />

von CT-Aufnahmen ist es<br />

gerade noch akzeptabel, wenn es um<br />

die Auswertung von Kernspintomografie<br />

geht, dauert es wirklich sehr lange, bis<br />

44 | Forum 01/2009<br />

forum reportage.<br />

die Bilder wiedergegeben werden.«<br />

Um die Mittagszeit empfängt Ulrike<br />

Hase einen Pharmavertreter, der ihr ein<br />

neues Medikament vorstellen will, »für<br />

das unsere Firma als einzige die Zulassung<br />

hat.« Es handelt sich um ein Psychopharmakon,<br />

das zur Behandlung von<br />

bipolaren Störungen eingesetzt werden<br />

kann und laut Pharmavertreter nur noch<br />

einmal täglich eingenommen werden<br />

muss. Er erläutert einige Minuten lang<br />

weitere Vorteile des neuen Präparats.<br />

»Besteht für Sie die Möglichkeit, das<br />

Medikament hier einzusetzen? Wir<br />

wären an Ihren Erfahrungen damit sehr<br />

interessiert, damit wir Theorie und<br />

Praxis einordnen können.« Ulrike Hase<br />

verweist auf die Zuständigkeit des Oberarztes<br />

und auf die kurze Aufenthaltsdauer<br />

der Patienten auf dieser Station,<br />

so dass » … wir hier nur selten die<br />

langfristige Wirksamkeit des Präparates<br />

sehen können. Auch kommt auf der<br />

Suchtstation die Diagnose einer bipola-<br />

ren Störung nicht so oft vor.«<br />

Den Nachmittag verbringen beide<br />

Assistenzärzte mit dem Verfassen von<br />

Arztbriefen, der Eingabe von Befunden,<br />

dem Verschlüsseln von Diagnosen etc.<br />

»Nach meiner Einschätzung nehmen<br />

diese Aufgaben rund 50% der Arbeitszeit<br />

in Anspruch«, sagt Mohammad<br />

Shahnematullahi. »Wenn ich es mit<br />

meiner Zeit in den Horst-Schmitt-<br />

<strong>Klinik</strong>en vergleiche, ist es aber hier so,<br />

dass ich Texte diktieren kann, in Wiesbaden<br />

musste ich alles selbst in den<br />

PC eingeben.«<br />

»Assistenzärzte können bei uns ihre<br />

Ausbildung sowohl im Bereich Psychiatrie<br />

als auch Neurologie komplett absolvieren«,<br />

hebt Dr. Uwe Reinert, Chefarzt<br />

der Akutpsychiatrie, hervor. »Zusätzlich<br />

übernimmt die <strong>Klinik</strong> auch die Kosten<br />

für weite Teile der Ausbildung, z.B. für<br />

Balint- und Selbsterfahrungsgruppen.«<br />

Dr. Uwe Reinert hat selbst seine berufliche<br />

Laufbahn 1995 in der Rheinhessen-Fachklinik<br />

Alzey begonnen – als<br />

Arzt im Praktikum. »Diese Funktion gab<br />

es damals noch«, erinnert er sich. »Als<br />

AiP habe ich die gleichen Aufgaben<br />

erledigt wie heute die Assistenzärzte,<br />

allerdings sind die Arbeitsbedingungen<br />

inzwischen wesentlich besser als zu<br />

meiner Zeit. Wir hatten damals nicht<br />

selten 24-Std.-Dienste, waren allein im<br />

Bereitschaftsdienst und damit sowohl<br />

für die psychiatrischen als auch für die<br />

neurologischen Abteilungen zuständig.<br />

Heute sind die Belastungen durch<br />

Bereitschaftsdienste erheblich geringer,<br />

die Disziplinen Psychiatrie und Neurologie<br />

haben getrennte Zuständigkeiten<br />

und nicht zuletzt ist die Bezahlung<br />

deutlich erhöht worden.«<br />

»Wir wissen um die hohe Verantwortung<br />

und auch um die Belastung, die<br />

häufig auf den Schultern unserer Assistenzärzte<br />

liegt«, sagt der Ärztliche<br />

Direktor Dr. Wolfgang <strong>Gut</strong>h. »Deshalb<br />

bemühen wir uns, die Arbeitsbedingungen<br />

für die Assistenzärzte kontinuierlich<br />

zu verbessern.<br />

Gleichzeitig bin ich stolz darauf, dass<br />

unsere Assistenzärzte die manchmal<br />

durch Urlaubs- oder Krankheitszeiten<br />

auftretenden Engpässe in der personellen<br />

Besetzung mit hohem Engagement<br />

ausgleichen.« π


forum kurzmeldungen.<br />

Jubilar Engelbert Lenz geehrt<br />

06|2009 Glantal-<strong>Klinik</strong> Meisenheim Ω Seit<br />

15 Jahren ist Engelbert Lenz Patientenfürsprecher<br />

der Glantal-<strong>Klinik</strong> Meisenheim.<br />

Aktion »Saubere Hände«<br />

01|2009 Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach<br />

Ω Am 22. Januar fand im Klinischen<br />

7. Laacher Symposium<br />

Verwaltungsdirektor Michael Kloos dankte<br />

Herrn Lenz für dessen langjähriges Engagement<br />

und würdigte die Verdienste mit<br />

den Worten: »Herr Lenz hat jederzeit ein<br />

offenes Ohr für die Patienten. Er kennt<br />

die Abläufe in der Krankenhausstruktur<br />

und hilft bei Kommunikationsproblemen.<br />

Wir sehen Herrn Lenz als unabhängigen<br />

Mittler zwischen Patient und Krankenhaus.«<br />

Herr Dr. Hachgenei, der Ärztliche<br />

Direktor, würdigte Herrn Lenz als ruhenden<br />

Pol zwischen Ärzten und Krankenhauspersonal.<br />

»Herr Lenz sammelt Patientenklagen<br />

und wir schaffen Verbesserungen,«<br />

so Dr. Hachgenei. π<br />

Zentrum der Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach<br />

eine Veranstaltung im Rahmen<br />

der vom Robert-Koch-Institut initiierten<br />

Aktion »Saubere Hände« statt. Gemeinsam<br />

mit dem Mitarbeiter eines Desinfektionsmittelherstellers<br />

stand die Hygienefachkraft<br />

der <strong>Klinik</strong> für Fragen zur Verfügung.<br />

Angeboten wurde außerdem die<br />

Demonstration der richtigen Vorgehensweise<br />

bei der Desinfektion der Hände, die<br />

mittels einer Quarz-Lampe überprüft<br />

werden konnte. Mehr als 350 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter der <strong>Klinik</strong> beteiligten<br />

sich an der Aktion. π<br />

06|2009 Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach<br />

Ω Am Mittwoch, 10. Juni, fand das diesjährige<br />

Maria Laacher Symposium statt.<br />

Zahlreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

hatten sich im Seehotel Maria Laach<br />

eingefunden, um über aktuelle psychiatrische<br />

Themen zu diskutieren. Das Foto zeigt<br />

Dr. Stefan Elsner, Ärztlicher Direktor der<br />

Rhein-Mosel-Fachklinik, bei seiner Begrüßungsansprache.<br />

π<br />

KTQ-Café<br />

02|2009 Psychiatrische und heilpäd. Heime<br />

Alzey Ω Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

der Psychiatrischen und heilpädagogischen<br />

Heime Alzey waren am Dienstag,<br />

17. Februar, zum KTQ-Café im Personalspeiseraum<br />

der Rheinhessen-Fachklinik<br />

eingeladen. Hier konnten sie sich bei Kaffee<br />

und Keksen über alle Fragen rund um KTQ,<br />

die bevorstehende Zertifizierung sowie den<br />

aktuellen Stand der Vorbereitungen informieren.<br />

π<br />

Live-Diskussion in<br />

Cochem mit SWR3<br />

05|2009 Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach<br />

Ω Zum Thema des geplanten Wohnheims<br />

in Cochem-Brauheck fand am Mittwoch,<br />

6. Mai, eine Live-Diskussion der SWR 3-<br />

Sendung »Reis und Leute« statt, bei der<br />

Geschäftsführer Dr. Gerald Gaß und Dr.<br />

Richard Auernheimer, Geschäftsführer des<br />

Vereins zur Unterstützung Gemeindenaher<br />

Psychiatrie e.V., und Cochemer Bürger über<br />

das geplante Vorhaben diskutierten. π<br />

Forum |45


Schon im Jahr 1999 beschlossen die<br />

ärztlichen Leiter und Geschäftsführer<br />

der sozialpädiatrischen Zentren in<br />

Rheinland-Pfalz ein Qualitätsmanagementprojekt<br />

durchzuführen. Durch das<br />

langjährige Qualitätsmanagementprojekt<br />

waren die grundlegende Kernprozesse<br />

des Kinderneurologischen Zentrums<br />

Mainz in verschiednen Mitarbeiterprojektgruppen<br />

schon vorbereitet und<br />

beschrieben. Als es nun feststand, dass<br />

wir 2008 zertifiziert werden sollen ging<br />

es ans Eingemachte.<br />

Wöchentlich traf sich die Steuerungsgruppe<br />

– bestehend aus dem ärztlichen<br />

Leiter, Herrn Dr. Helmut Peters, unserer<br />

Verwaltungsadministratorin Frau Heike<br />

Herrman, der Leiterin unserer Kindertagesstätte<br />

Frau Vorname Verheugen und<br />

mir der Qualitätsbeauftragten. Begleitet<br />

wurden wir von Frau Steger vom Referat<br />

Qualitätsmanagement des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es<br />

(AöR).<br />

In den regelmäßigen Sitzungen wurden<br />

die Kernprozesse nochmals durchleuchtet<br />

und aktuell angepasst, eben so<br />

die dazugehörigen Prozessketten erstellt<br />

nach der ISO-Norm.<br />

Alle im KinZ verwendeten Formulare<br />

wurden gesichtet, verbessert und vereinheitlicht<br />

und ins Netz gestellt, ebenso<br />

die Formulare die landeskrankenhausweit<br />

gültig sind. Somit ist gewährleistet<br />

das nur die aktuellste gültige Version<br />

benutzt wird. Die Fragebogen der Institutsambulanz<br />

und Spina bifida-Ambulanz<br />

wurden überarbeitet und einheitlich<br />

angepasst.<br />

46 | Forum 01/2009<br />

forum qm.<br />

Kinderneurologisches Zentrum Mainz: Erfahrungsbericht<br />

Qualitätsmanagement und Zertifizierung<br />

Text: Marita Klotzbach, Kinderneurologisches Zentrum Mainz<br />

Marita Klotzbach<br />

Einen großen Zeit- und Organisationsaufwand<br />

bedurfte es Maßnahmen zur<br />

Akzeptanz und Einsicht bei den<br />

KollegInnen in die Notwendigkeit eines<br />

Qualitätsmanagementsystems mit denen<br />

dazu erforderlichen Maßnahmen zu<br />

installieren.<br />

Konzepte und Leitlinien des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es<br />

(AöR) auf ihre Umsetzung<br />

im KinZ diskutiert und die<br />

notwendigen Maßnahmen initiiert, wie<br />

z.B. Information und Durchführung von<br />

Pflichtfortbildungen der Mitarbeiter,<br />

Begehung durch die Hygienebauftragte,<br />

Begehung durch den Brandschutzbeauftragten<br />

um nur einige zu nennen.<br />

Maßnahmen zur Durchdringung der<br />

gültigen Konzepte und Leitlinien bezüglich<br />

der Mitarbeiter wurden diskutiert<br />

und initiiert. So wurden seit Herbst<br />

2007 wöchentlich Referate durch Mitarbeiter<br />

über wichtige Konzepte und<br />

Leitlinien gehalten.<br />

Mit dem Qualitätsmanagementreferat<br />

wurde das Qualitätsmanagementhandbuch<br />

erstellt.<br />

Die Vorbereitung und Durchführung<br />

von internen Audits die die ISO-Norm<br />

fordert waren für mich eine große<br />

Herausforderung. Hier stand mir Frau<br />

Susanne Schneider als Auditteampartnerin<br />

zur Verfügung. Die internen Audits<br />

wurden im Zeitraum November 2007<br />

bis April 2008 durchgeführt.<br />

Über den Ablauf externen Audits<br />

konnten wir uns bei dem Sprachheilzentrum<br />

Meisenheim informieren, das ja<br />

im Sommer erfolgreich durch die DQS<br />

auditiert und zertifiziert wurde.<br />

Das nahm uns doch etwas das<br />

Lampenfieber.<br />

Die externen Audits wurden im KinZ<br />

im August und September erfolgreich<br />

mit fast 100-prozentiger Mitarbeiterbeteiligung<br />

durchgeführt.<br />

Am 31. Oktober erhielten wir im<br />

Rahmen einer kleinen Feierstunde das<br />

Zertifikat.<br />

Durch die vielen Durchdringungsveranstaltungen<br />

ist uns Mitarbeiter nochmals<br />

deutlich geworden was wir hier<br />

leisten.<br />

Die Mitarbeiter haben aber auch den<br />

Anspruch, dass mit den Auditergebnissen<br />

gearbeitet und verändert wird. π


Betriebliches Vorschlagswesen<br />

Prämien 2009<br />

forum news.<br />

Text: Dieter Heuft, Zentrale Beauftragtenfunktion <strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR)<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

Mit diesem Beitrag möchte ich Sie über<br />

die Ergebnisse des Innerbetrieblichen<br />

Vorschlagswesens aus dem 1. Halbjahr<br />

2009 informieren.<br />

In diesem Zeitraum wurden bisher 25<br />

Anträge aus verschiedenen Bereichen<br />

der Einrichtungen des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es<br />

(AöR) eingebracht. Über 12 An-<br />

Dieter Heuft<br />

träge wurde bereits im Prüfungsausschuss<br />

des »Betrieblichen Vorschlagswesen«<br />

diskutiert und entschieden.<br />

Diese Vorschläge bezogen sich auf<br />

unterschiedliche Themen wie z.B. der<br />

Optimierung von Verwaltungsabläufen,<br />

Verbesserung der Patienten/Besucherbetreuung<br />

und Serviceleistungen für die<br />

Beschäftigten.<br />

Drei dieser Vorschläge wurden im<br />

Sinne der Dienstvereinbarung »Betriebliches<br />

Vorschlagswesen« anerkannt. Bei<br />

6 Vorschlägen wurde wie auch in den<br />

Jahren zuvor, eine Anerkennungsprämie<br />

zuerkannt. Dies ist immer dann der<br />

Fall, wenn die Prüfungskommission den<br />

Vorschlag für gut befunden hat, eine<br />

Umsetzung jedoch nicht möglich ist oder<br />

der Vorschlag nicht »Neu« im Sinne der<br />

Dienstvereinbarung ist. D.h. z.B. wenn<br />

die Dienstsstelle mit der Umsetzung des<br />

Themas bereits befasst ist. Bei erkennbarem<br />

außergewöhnlichem Engagement der<br />

Einreichenden kann die Anerkennungsprämie<br />

ebenfalls zuerkannt werden.<br />

In 2009 wurden bisher insgesamt 650<br />

Euro Prämien an folgende MitarbeiterInnen<br />

ausgezahlt: Phillipp-Noel Michaly<br />

(LKH), Einsparung von Druckerkosten,<br />

Ruth Bender (KNG), Einrichtung einer<br />

Mitfahrerzentrale, (hierzu folgen weitere<br />

Informationen), Ulrich Heß (KNG),<br />

Einheitliche Veröffentlichungen der<br />

RMA in Intra- und Internet. Anerkennungsprämien<br />

erhielten: Herbert Strohe<br />

(KNG), Maria Werker-Wapelhorst, Jürgen<br />

Schwickerath, Axel Schneider (alle<br />

RMF), Edith Neel und Barbara Kuhlmann<br />

(beide KNG).<br />

Alle Themen der eingereichten Vorschläge<br />

können im Intranet des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es<br />

(AöR) unter Vorschlagswesen<br />

eingesehen werden. Dort finden<br />

Sie auch die Formulare zur Einreichung<br />

eines Vorschlages. Erfreulicherweise kann<br />

festgehalten werden, dass sich die Anzahl<br />

der eingereichten Vorschläge kontinuierlich<br />

steigert. So wurden im Jahre 2008<br />

insgesamt 20 Anträge eingereicht. In<br />

diesem Jahr liegt die Zahl wie schon<br />

erwähnt bisher bei 23 Anträgen.<br />

Aus Sicht des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es<br />

(AöR) ist das betriebliche Vorschlagswesen<br />

eine wichtige Säule eines dauerhaft<br />

wirkenden Qualitätssicherungssystems.<br />

Es trägt mit dazu bei, die Behandlungsund<br />

Betreuungsqualität in den Einrichtungen<br />

des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es (AöR)<br />

weiter zu verbessern. Für Fragen und<br />

Anregungen stehe ich Ihnen gerne zur<br />

Verfügung. Sie erreichen mich unter der<br />

Telefonnummer: (0 26 32) 4 07-1 24,<br />

Telefax: (0 26 32) 4 07-3 05 oder E-Mail:<br />

d.heuft@landeskrankenhaus.de π<br />

Jubiläen an der<br />

Glantal-<strong>Klinik</strong><br />

02|2009 Glantal-<strong>Klinik</strong> Meisenheim Ω Pflegedirektor<br />

Klaus Clemens konnte Christiane<br />

Weiffels-Ohmenzetter und Ulrike Denzer<br />

(beide Mitarbeiterinnen sind auf der<br />

Neurologischen Rehahabilitation beschäftigt)<br />

zu 25 Jahren Betriebszugehörigkeit<br />

gratulieren, und Hannelore Barth und Peter<br />

Hermann (beide OP-Mitarbeiter) für 40<br />

Jahre engagierte Mitarbeit beglückwünschen.<br />

Zu den weiteren Gratulanten gehörten Chefarzt<br />

Harald Köhler und Dr. Marion Hilgert<br />

in Vertretung des Personalrates. Der Feierstunde<br />

konnte Frau Barth leider nicht beiwohnen,<br />

weil sie mit Eintritt in die Altersteilzeit<br />

ihren Wohnort gewechselt hat. π<br />

Event-Wochenende<br />

06|2009 Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach<br />

Ω Vom 5. bis 7. Juni fand im Hotel Keßler-<br />

Meyer in Cochem ein »Event-Wochenende«<br />

mit einem Gala-Abend und Live-Musik<br />

zugunsten der Roswitha-Beck-Stiftung für<br />

Gemeindenahe Psychiatrie statt. Die Rhein-<br />

Mosel-Fachklinik Andernach und speziell<br />

die Tagesklinik Cochem präsentierten anlässlich<br />

dieses Ereignisses ihr Leistungsangebot.<br />

π<br />

Forum |47


Abschluss des Projekts ALTER<br />

Älter werden ist nicht<br />

nur ein Phänomen,<br />

dass jeden einzelnen<br />

Menschen ganz persönlich<br />

in der unterschiedlichsten<br />

Art und Weise<br />

beschäftig. Älter werden<br />

oder genauer, älter werdende Mitarbeiter<br />

sind auch für ein Unternehmen wie das<br />

<strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR) und seine Einrichtungen<br />

eine Thematik, die aus der<br />

täglichen Arbeit nicht ausgeklammert<br />

werden kann. Wachsender Wettbewerbsdruck,<br />

sich verändernde Arbeitsstrukturen<br />

und -anforderungen, kürzere Verweildauern,<br />

stetig steigende Fallzahlen,<br />

knapper werdende Ressourcen, längere<br />

Lebensarbeitszeit etc. sind Stichworte,<br />

die jeder von uns kennt und die alltäglich<br />

in der Arbeit unserer Einrichtungen<br />

mitschwingen.<br />

War es früher ohne Schwierigkeiten<br />

möglich ausscheidende ältere Mitarbeiter<br />

durch gut ausgebildete, junge Mitarbeiter<br />

zu ersetzen, erleben wir mittlerweile<br />

in einzelnen Berufsgruppen wie z.B.<br />

der Ärzteschaft, dass dies kaum mehr<br />

gelingt. Allenthalben können wir nachlesen<br />

oder hören und sehen es in den<br />

Medien, dass sich diese Situation sich<br />

auch angesichts einer insgesamt älter<br />

werdenden Gesellschaft in der Zukunft<br />

noch verschlimmern wird.<br />

48 | Forum 01/2009<br />

forum news.<br />

Altersgerechtes Arbeiten im <strong>Landeskrankenhaus</strong>(AöR)<br />

Text: Karlheinz Saage, Direktor Heime<br />

Altersstrukturanalyse <strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR)<br />

Zusammengenommen waren dies in<br />

2008 für die Geschäftsführung Gründe<br />

genug, um in Abstimmung mit der<br />

Projektlenkungsgruppe Gesundheitsmanagement<br />

im <strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR)<br />

einen Projektauftrag zu formulieren.<br />

Ausgehend von einer Analyse der Beschäftigtenstruktur<br />

in den Einrichtungen<br />

des <strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR) sollten im<br />

Rahmen des Projektes Alternativen in<br />

der Personalpolitik diskutiert und möglichst<br />

konkrete Maßnahmen und Umsetzungsschritte<br />

entwickelt werden.<br />

Das Projekt nahm, begleitet und<br />

moderiert von der TBS gGmbH, einer<br />

Beratungsgesellschaft der Gewerkschaft<br />

in Rheinland-Pfalz, in 2008 seine Arbeit<br />

auf und legte am 28. April 2009 seinen<br />

Abschlussbericht vor.<br />

In 2008 war der Beschäftigte in den<br />

Einrichtungen des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es<br />

(AöR) im Durchschnitt 44,1 Jahre alt.<br />

Etwa 25% der Beschäftigten waren älter<br />

als 50 Jahre.<br />

In den einzelnen Einrichtungen und<br />

auch separiert betrachtet in den einzelnen<br />

Berufgruppen pendeln die Durchschnittszahlen<br />

um diesen Wert.<br />

Hochgerechnet auf das Jahr 2018 und<br />

dabei die durchschnittlichen Fluktuationen<br />

berücksichtigend verändern sich die<br />

Zahlen drastisch. Der durchschnittliche<br />

Beschäftigte wird hiernach 50,6 Jahre alt<br />

sein und die Zahl der Beschäftigten<br />

über 50 Jahre macht ca. 51% der Mitarbeiterschaft<br />

aus. Wiederum pendeln die


Altersstrukturanalyse Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach<br />

Werte für einzelne Berufsgruppen und<br />

Einrichtungen um diesen Durchschnitt.<br />

In den beiden Tabellen (Tab. 1: Alterstruktur<br />

<strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR) und<br />

Tab 2: RMF) wird diese Alterstrukturentwicklung<br />

deutlich aufgezeigt. Die RMF<br />

ist dabei nur beispielhaft zu sehen. Alle<br />

anderen Einrichtungen zeigen in der<br />

Analyse eine gleiche Tendenz.<br />

In der weiteren Arbeit der Projektgruppe<br />

wurde die betriebliche Praxis in<br />

verschiedenen Handlungsfeldern durchforstet,<br />

ein sog. Demographiecheck<br />

erstellt. Im Schwerpunktbereich »Pflege«<br />

fand ein Workshop mit Beschäftigten<br />

der verschiedenen Einrichtungen statt,<br />

der unter der Überschrift »Die Arbeit<br />

der Pflege in der Zukunft« die Arbeit in<br />

altersgemischten Teams thematisierte.<br />

Die Ergebnisse der Mitarbeiterbefragung<br />

aus 2007 wurden einbezogen. Schließlich<br />

wurden natürlich auch bereits<br />

laufende Projekte betrachtet.<br />

Im Ergebnis der Arbeit wurde einerseits<br />

festgestellt, dass das <strong>Landeskrankenhaus</strong><br />

(AöR) insgesamt so gut aufgestellt<br />

ist, dass kein akuter Handlungsbedarf<br />

besteht. Bereits heute gibt es viele<br />

Regelungen, Initiativen und Projekte, die<br />

auch die Belange einer älter werdenden<br />

Belegschaft betrachten und berücksichtigen.<br />

Beispielhaft seien hier aufgeführt:<br />

- Zur Entlastung des ärztlichen und<br />

forum news.<br />

pflegerischen Dienstes auf den Stationen<br />

in Bezug auf z.B. Dokumentation,<br />

Terminverwaltung und Blutabnahmen<br />

wurden Stationsassistentinnen eingestellt.<br />

- Im ärztlichen Dienst wurde im Einvernehmen<br />

mit der Ärzteschaft eine neue<br />

Arbeitszeitregelung entwickelt und<br />

umgesetzt. Im Bereich der Pflege<br />

arbeitet eine Arbeitsgruppe an einer<br />

Aktualisierung der Dienstvereinbarung<br />

zu den Arbeitszeiten. Dabei sollen u. a.<br />

auch Möglichkeiten der Flexibilisierung<br />

der Arbeitszeiten entwickelt werden.<br />

- Um die Vereinbarkeit zwischen Beruf<br />

und Familie zu erhöhen, wird aktuell<br />

eine Umfrage durchgeführt, die den<br />

Bedarf an Kindertagesstättenplätzen<br />

(Integrative Kindertagesstätte auf dem<br />

Gelände der RMF) unserer Mitarbeiter/innen<br />

ermitteln soll.<br />

- Für die Führungskräfte ist im Rahmen<br />

eines »Update Führung« eine Veranstaltung<br />

zum Thema »Mit demographischer<br />

Kompetenz führen« geplant.<br />

- Förderung der Gesundheit der Beschäftigten<br />

u. a durch die Gesundheitstage<br />

(2008 »Gesunde Ernährung«; in 2009<br />

»Fit im Beruf«), aber auch durch<br />

Unterstützung z.B. der Teilnahme von<br />

mehr als 60 Mitarbeitern am Koblenzer<br />

Münz-Firmenlauf.<br />

Mittelfristig wird Handlungsbedarf<br />

aufgezeigt, der von der Projektgruppe<br />

als »Lebenphasenorientierte Personalpolitik«<br />

beschrieben wird. Aus Sicht der<br />

Projektgruppe ist die intelligente Verbindung<br />

von Familie und Beruf über die<br />

einzelnen Lebensphasen hinweg ein entscheidendes<br />

Kriterium, welche Unternehmen<br />

als attraktive Arbeitgeber gelten<br />

und daher in der Lage sind, qualifizierte<br />

Arbeitskräfte langfristig und motiviert zu<br />

binden.<br />

Lebenslanges Lernen, verbunden mit<br />

der Forderung nach an die Bedürfnisse<br />

der verschiedenen Lebensphasen angepassten<br />

Strategien und Angebote sind<br />

dabei ebenso Thema, wie die Vereinbarkeit<br />

von Familie und Beruf, sei es in der<br />

Zeit der Kindererziehung oder bei der<br />

Betreuung von pflegebedürftigen älteren<br />

Angehörigen.<br />

Diese Sichtweise wird von der<br />

Geschäftsführung geteilt. Auch hier<br />

seinen beispielhaft einige erste Ansätze<br />

konkreter Maßnahmen erwähnt:<br />

- In der RMF gibt es erste Gespräche<br />

um in der auf dem Gelände arbeitenden<br />

Kita Kontingente zu vereinbaren,<br />

die kurzfristig für die Betreuung von<br />

Kindern der Mitarbeiter zur Verfügung<br />

stehen. Auf dem Gelände der RFK soll<br />

eine Kita neu errichtet werden.<br />

- Die Gerontopsychiatrischen/Geriatrischen<br />

Tagesstätten der RMF und der<br />

RFK betreuen zu ermäßigten Sätzen<br />

die Angehörigen von Beschäftigten der<br />

Einrichtungen.<br />

- Gemeinsam mit anderen <strong>Klinik</strong>en soll<br />

eine Arbeitgebermarke Mittelrhein/Mosel/Hunsrück<br />

entwickelt werden, die<br />

zukünftig als Plattform zur Gewinnung<br />

qualifizierter Fachkräfte wirken soll.<br />

Zukünftig geht es jetzt insbesondere<br />

um die Verstetigung der »demographischen<br />

Kompetenz« im Unternehmen.<br />

Hierzu sind alle Führungskräfte aufgefordert.<br />

Insofern ist das Projekt ALTER<br />

jetzt abgeschlossen, findet aber gleichzeitig,<br />

zukünftig in der Koordination der<br />

Projektlenkungsgruppe Gesundheitsmanagement<br />

seine Fortsetzung. Daneben<br />

sind allerdings auch alle Beschäftigten<br />

aufgerufen, Ideen in die verschiedenen<br />

Projekte einzubringen und eigene<br />

Bedarfe zu benennen. π<br />

Forum |49


Mitteilung der Geschäftsführung<br />

Text: Dr. Gerald Gaß<br />

forum geschäftsführung.<br />

Lagebericht für das Jahr 2008<br />

Das <strong>Landeskrankenhaus</strong> – Anstalt des öffentlichen<br />

Rechts – hat sich auch im Geschäftsjahr<br />

2008 im rheinland-pfälzischen Gesundheitsmarkt<br />

gut behauptet. Als größter Leistungsanbieter<br />

in den Bereichen Psychiatrie/Psychotherapie<br />

und Neurologie ist es über die letzten Jahre<br />

hinweg gelungen, Versorgungsstrukturen aufzubauen,<br />

die eine stabile Auslastung der vorgehaltenen Kapazitäten<br />

ermöglichen. Die Markt- und Wettbewerbsentwicklung in<br />

den Leistungssegmenten der <strong>Klinik</strong>en sind wie in den vergangenen<br />

Jahren dadurch gekennzeichnet, dass die Nachfrage nach<br />

stationärer psychiatrischer und neurologischer Krankenhausbehandlung<br />

steigt. Die <strong>Klinik</strong>en konnten ihre Marktposition im<br />

Geschäftsjahr 2008 halten, sowohl in den psychiatrischen Abteilungen<br />

als auch in den neurologischen Abteilungen konnten die<br />

Fallzahlen entsprechend der Planungen realisiert werden. Auch<br />

die Nachfrage nach Betreuungsleistungen in psychiatrischen und<br />

heilpädagogischen Heimen ist unverändert hoch. Zeitweise Unterauslastungen<br />

in diesem Leistungsbereich sind auf notwendige<br />

Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen zurückzuführen,<br />

die die vorhandenen Kapazitäten beschränken.<br />

Eine hohe Auslastung aller stationären Leistungsbereiche der<br />

Einrichtungen des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es (AöR) war grundlegend<br />

für die Erreichung der positiven Ergebnissituation. Die mit den<br />

Krankenkassen im Geschäftsjahr 2008, im Rahmen der maximalen<br />

erreichbaren Obergrenzen, abgeschlossenen Leistungsentgelte<br />

und die Konvergenzanpassungen bei den DRGs waren<br />

ebenfalls bedeutsam für den Ausweis des guten Jahresergebnisses.<br />

Darüber hinaus haben ausgeprägte Controllingaktivitäten<br />

dafür gesorgt, dass die Planansätze im Bereich des Personalund<br />

Sachaufwandes eingehalten wurden.<br />

Das <strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR) konnte mit seinen Einrichtungen<br />

im Jahr 2008 die erforderliche Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit<br />

erneut unterstreichen. Umfassende Investitionen an<br />

den Standorten des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es (AöR) waren und sind<br />

ein Schlüssel zum nachhaltigen Erfolg in Bezug auf die Gestal-<br />

50 | Forum 01/2009<br />

tung der Behandlungsprozesse nach medizinisch-qualitativen<br />

wie auch nach betriebswirtschaftlich ausgerichteten Gesichtspunkten.<br />

Im abgelaufenen Geschäftsjahr sind Investitionen und Instandhaltungsmaßnahmen<br />

(Verbrauch aus Rückstellungen) in einem<br />

Gesamtumfang von T4 12.445 durchgeführt worden. Neben den<br />

Mitteln der Krankenhausförderung wurden diese Maßnahmen<br />

zu einem erheblichen Teil aus den Eigenmitteln des Trägers finanziert.<br />

Im Verlauf des Geschäftsjahres 2008 waren die Auswirkungen<br />

der Tariflohnentwicklung für die nichtärztlichen Beschäftigungsgruppen<br />

und die ärztliche Beschäftigungsgruppe mit einem Anstieg<br />

in Höhe von 2,9 % spürbar.<br />

Die Einrichtungen des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es (AöR) haben im<br />

Jahr 2008 ihren Qualitätssicherungsprozess zur Erlangung der<br />

entsprechenden Zertifizierungen mit Nachdruck fortgesetzt. Im<br />

Jahr 2008 sind das Sprachheilzentrum Meisenheim, das Kinderneurologische<br />

Zentrum in Mainz, und die Glantal-<strong>Klinik</strong> Meisenheim<br />

zum ersten Mal zertifiziert worden, darüber hinaus gab es<br />

Rezertifikate in der Reha-<strong>Klinik</strong> Rheingrafenstein und der Berufsintegrationsmaßnahme<br />

in Alzey. Mit den bereits im Jahr 2008<br />

angelaufenen Zertifizierungsvorbereitungen nach KTQ für die<br />

<strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> wurden die beiden letzten großen Leistungsbereiche<br />

des Behandlungsbereichs in den Qualitätssicherungsprozess<br />

eingegliedert. Auch im Qualitätsmanagement relevanter Leistungsbereiche<br />

innerhalb der Einrichtungen, wie den Schlaganfalleinheiten,<br />

sind die <strong>Klinik</strong>en erfolgreich und belegen dies durch<br />

Zertifikate.<br />

Auch im Jahr 2008 hat das <strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR) für seine<br />

Einrichtungen über das trägereigene Fortbildungsinstitut, der<br />

Rhein-Mosel-Akademie, für alle Beschäftigungsgruppen bis hin<br />

zum Management umfangreiche Fort- und Weiterbildungen angeboten.<br />

Die Inanspruchnahme dieser Fortbildungen, die zum Teil<br />

auch als Pflichtfortbildungen angelegt sind, erfolgte über alle<br />

Berufsgruppen hinweg. Im Vergleich zu den Vorjahren konnte<br />

die durch die RMA geleisteten Fortbildungsstunden je Vollkraft<br />

nochmals deutlich gesteigert werden.


forum geschäftsführung.<br />

Leistungsentwicklung<br />

Die abrechenbaren Leistungen (Berechnungstage (BT) über alle<br />

Leistungsbereiche des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es (AöR) und seinen<br />

Einrichtungen hinweg) beliefen sich im Jahr 2008 auf 648.138<br />

BT und haben damit die Leistungen des Vorjahres in Höhe von<br />

648.858 BT um 720 BT (-0,1%) leicht unterschritten.<br />

In den Krankenhausbehandlungsbereichen Psychiatrie, Neurologie,<br />

Innere, Chirurgie sowie im Bereich der Rehabilitation wird<br />

mit 348.779 BT bis auf eine Abweichung von - 14 BT das Vorjahresniveau<br />

(Vorjahr: 348.793 BT) erreicht.<br />

Im Heimbereich werden 149.641 BT erreicht, die Leistung des<br />

Vorjahres wird um 859 BT (-0,6%) unterschritten.<br />

Der Leistungsbereich des Maßregelvollzugs überschreitet mit<br />

149.718 BT das Vorjahresniveau (149.565 BT) um 153 BT (+<br />

0,1%).<br />

Berechnungstage der einzelnen Einrichtungen:<br />

2008 2007 Abw.<br />

Rheinhessen-Fachklinik Alzey<br />

229.338 BT 234.948 BT - 2,4%<br />

Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach<br />

327.310 BT 323.674 BT - 1,1%<br />

Glantal-<strong>Klinik</strong> Meisenheim<br />

54.403 BT 53.380 BT 1,9%<br />

Reha-<strong>Klinik</strong>-Rheingrafenstein<br />

37.087 BT 36.856 BT 0,6%<br />

Erträge<br />

Die laufenden Erträge des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es (AöR) (einschließlich<br />

der sonstigen Erträge sowie der Ertragsüberschüsse aus der<br />

Verrechnung der Fördermittel und Zuschüsse) stiegen im Jahr<br />

2008 um T4 4.757 (+3,5%) auf T4 140.341 an.<br />

Erträge der einzelnen Einrichtungen:<br />

2008 2007 Abw.<br />

Rheinhessen-Fachklinik Alzey<br />

49.048 48.706 0,7%<br />

Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach<br />

74.958 71.210 5,3%<br />

Glantal-<strong>Klinik</strong> Meisenheim<br />

12.906 12.117 6,5%<br />

Reha-<strong>Klinik</strong>-Rheingrafenstein<br />

6.026 5.936 1,5%<br />

Aufwendungen<br />

Die Personalaufwendungen des laufenden Geschäftsjahres sind<br />

im Vergleich zum Vorjahr um T4 1.712 (1,8 %) auf T4 97.149<br />

gestiegen. Der Anstieg der Personalkosten ergibt sich einerseits<br />

aus einem Stellenaufbau von 39 Vollkräften (VK) auf insgesamt<br />

2.093 VK sowie der Umsetzung der für 2008 geltenden Tarifvereinbarungen.<br />

Aus der Realisierung des geltenden Tarifvertra-<br />

ges TV-L sind entlastende Faktoren in der Entwicklung der Personalkosten<br />

zu verzeichnen.<br />

Gemessen an den betrieblichen Erträgen beläuft sich die Personalaufwandsquote<br />

auf 72,5% und ist damit im Vergleich zum<br />

Vorjahr (73,5%) um 1,0 % gesunken. Die Quote der Berechnungstage<br />

je Vollkraft ist im Vergleich zum Vorjahr um 6,3 Tage gesunken<br />

und beträgt 309,6 (Vorjahr 315,8); die Personalkosten je Berechnungstag<br />

sind um 1,8% von 147,08 4 auf 149,90 4 gestiegen.<br />

Die Materialaufwendungen sind im Berichtsjahr um T4 2.231<br />

gestiegen. Analog dazu ist die Materialaufwandsquote, gemessen<br />

an den betrieblichen Erträgen, um 1,3% auf 11,6% gestiegen.<br />

Mitarbeiter<br />

Die Vollkräftezahl der Mitarbeiter/innen des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es<br />

(AöR) und seinen Einrichtungen lag zum Bilanzstichtag 2008<br />

mit 2.093 VK-Beschäftigten um 39 VK (2,0 %) über der Vorjahres-VK-Beschäftigtenzahl.<br />

Die Anzahl der in den einzelnen Berufsgruppen eingesetzten<br />

Mitarbeiter/innen ergibt sich aus der folgenden Übersicht:<br />

Anzahl 2008 2007<br />

Ärztlicher Dienst 142,03 143,33<br />

Pflegedienst 1.156,19 1.136,08<br />

Medizinisch-Technischer Dienst 244,51 237,09<br />

Funktionsdienst 75,65 72,96<br />

Klinisches Hauspersonal 59,60 59,01<br />

Wirtschafts- und Versorgungsdienst 100,94 101,11<br />

Technischer Dienst 47,41 46,96<br />

Verwaltungsdienst 129,64 128,16<br />

Personal der Ausbildungsstätten 9,15 8,80<br />

Sonstiges Personal 128,19 120,37<br />

Insgesamt 2.093,31 2.053,87<br />

Gesundheitspolitisches Umfeld<br />

Beginnend im Jahr 2007 wurde in einer gesundheitspolitischen<br />

Debatte der ordnungspolitische Rahmen für die Krankenhausgesetzgebung<br />

ab dem Jahr 2009 diskutiert. Neben den Fragen der<br />

dualen oder monistischen Krankenhausfinanzierung stand auch<br />

die Entscheidung im Raum, ob die Krankenkassen zukünftig (in<br />

Teilbereichen der Versorgung) selektive Verträge mit Krankenhäusern<br />

schließen können und damit die heute geltenden kollektivvertraglichen<br />

Regelungen abgelöst werden. Mit der ersten Lesung<br />

des Krankenhausfinanzierungsreformgesetzes im Dezember 2008<br />

und dem Inkrafttreten im März 2009 ist diese Debatte zumindest<br />

vorläufig beendet worden. Aus Sicht der Geschäftsführung<br />

des <strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR) ist das vorliegende Ergebnis des<br />

Gesetzgebungsverfahrens insgesamt positiv zu bewerten. Es enthält<br />

neben generellen Regelungen für den Krankenhausbereich auch<br />

spezifische Festlegungen für die psychiatrischen Krankenhäuser,<br />

die zu verbesserten Rahmenbedingungen führen werden.<br />

Die Investitionsfinanzierung bleibt unverändert auf einer dualen<br />

Forum |51


Basis verankert. Auch zukünftig werden die Länder im Rahmen<br />

ihrer Verantwortung für die Finanzierung der Investitionskosten<br />

der Plankrankenhäuser verantwortlich sein. Rheinland-Pfalz hat<br />

im Zuge der Gesetzgebung angekündigt, seine Investitionsfinanzierung<br />

stärker pauschalierend weiter entwickeln zu wollen.<br />

Einer grundsätzlichen Pauschalierung nach dem Vorbild von Nordrhein-Westfalen<br />

hat das zuständige MASGFF jedoch eine Absage<br />

erteilt. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt kann deshalb noch keine<br />

Aussage darüber getroffen werden, wie sich die Rahmenbedingungen<br />

für das <strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR) im Zuge dieser Weiterentwicklung<br />

verändern werden. Ganz grundsätzlich wurden vom<br />

Land jedoch zusätzliche Investitionsmittel in Höhe von 10 Millionen<br />

Euro im Doppelhaushalt 2009 und 2010 bereitgestellt.<br />

Die Option selektiver Verträge zwischen Krankenkassen und<br />

Krankenhäuser wurde im Gesetzgebungsverfahren nicht weiter<br />

verfolgt. Es bleibt folglich bei den Kollektivverträgen, die für das<br />

<strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR) eine sichere Kalkulationsbasis seiner<br />

Erträge in den kommenden Jahren bieten.<br />

Die perspektivische Anpassung der Landesbasisfallwerte an einen<br />

fiktiven Bundesbasisfallwert wird für die rheinland-pfälzischen<br />

Krankenhäuser zu einem leicht unterdurchschnittlichen Erlöswachstum<br />

in den kommenden Jahren führen. Der vom Gesetzgeber<br />

festgelegte Anpassungsprozess, nach dem die Zuwächse<br />

in Rheinland-Pfalz um maximal 0,6 % unter den bundesdurchschnittlichen<br />

Anpassungen der Basisfallwerte liegen dürfen, wird<br />

jedoch vermeiden, dass es zu einer Überforderung der Krankenhäuser<br />

und damit auch des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es (AöR) im Zuge<br />

der Konvergenz kommt.<br />

Die Streckung des letzten Schrittes der Konvergenzphase zur<br />

Anpassung der krankenhausindividuellen Basisfallwerte an den<br />

Landesbasisfallwert über das Jahr 2008 hinaus, führt im <strong>Landeskrankenhaus</strong><br />

(AöR) entgegen der Wirtschaftsplanung zu Erlöseinbußen<br />

in Höhe von rund T4 519 im Jahr 2009, die dann<br />

aber im Jahr 2010 ausgeglichen werden können.<br />

Die Neuregelung zur jährlichen Anpassung der Erlösentwicklung<br />

unter Berücksichtigung der Tariflohnsteigerungen und zukünftig<br />

unter Bezugnahme auf einen noch festzulegenden krankenhausbezogenen<br />

Preisindex wird zu einer verbesserten Erlössituation<br />

führen.<br />

Das Sonderprogramm Pflege wird sich im <strong>Landeskrankenhaus</strong><br />

(AöR) nur geringfügig auswirken. Das <strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR)<br />

wird voraussichtlich 0,53 VK am Standort der Rhein-Mosel-Fachklinik,<br />

0,36 VK am Standort der Rheinhessen-Fachklinik und 0,67<br />

VK am Standort der Glantal-<strong>Klinik</strong> einstellen können.<br />

Speziell auf die psychiatrischen Krankenhäuser zielt die Neuregelung<br />

der Bundespflegesatzverordnung, die es den Leistungserbringern<br />

zukünftig möglich macht, Mehrleistungen budgetrelevant<br />

auch im Rahmen von Schiedsstellenverfahren geltend zu<br />

machen. Das <strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR) wird, sofern auf dem<br />

Verhandlungsweg keine Kompromisse verhandelbar sind, diese<br />

Möglichkeit angesichts des hohen Belegungsdruck der Fachkliniken<br />

in Alzey und Andernach nutzen.<br />

Die Finanzierung von mindestens 90% der gemäß PsychPV<br />

52 | Forum 01/2009<br />

forum geschäftsführung.<br />

erforderlichen Personalausstattung und darüber hinausgehend von<br />

100% bei nachgewiesenem Bedarf wird für das <strong>Landeskrankenhaus</strong><br />

(AöR) positive Auswirkungen bei der Personalausstattung am<br />

Standort der Rheinhessen-Fachklinik in Alzey (Ist 79,2% PsychPV<br />

zum 31.12.2008) und ggf. auch am Standort der Rhein-Mosel-<br />

Fachklinik in Andernach (Ist 92,9% PsychPV zum 31.12.2008)<br />

haben. An beiden Standorten wird das <strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR)<br />

mit einer Forderung nach 100% Personalausstattung in die<br />

Verhandlungen mit den Kassen gehen und wird diesen Bedarf<br />

auch anhand der entsprechen Belegung nach PsychPV nachweisen<br />

können. Es wird erwartet, dass es hier zu Musterverfahren<br />

vor den Verwaltungsgerichten kommen wird.<br />

Die für die kommenden Jahre angekündigte Neuentwicklung<br />

eines tagesgleichen Entgeltes für die Akutpsychiatrie auf Basis<br />

der PsychPV bietet für das <strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR) mit seinen<br />

großen psychiatrischen Fachkliniken mehr Chancen als Risiken.<br />

Bezogen auf die nach der PsychPV definierten Schweregrade seiner<br />

Patienten dürften beide Fachkliniken (Rheinhessen-Fachklinik und<br />

Rhein-Mosel-Fachklinik) über dem allgemeinen Durchschnitt liegen<br />

und deshalb zu den Gewinnern einer solchen Umstellung zählen.<br />

Das <strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR) hat sich gegenüber dem MASGFF<br />

bereits bereit erklärt, als Kalkulationskrankenhaus zur Verfügung<br />

zu stehen.<br />

Die Tarifrunde im öffentlichen Dienst der Länder (TV-L) und<br />

die des Marburger Bundes im Bereich des ärztlichen Dienstes<br />

hat im Ergebnis zu Personalkostensteigerungen in Höhe von rund<br />

3,0% für das Jahr 2009 und 1,2% im Jahr 2010 geführt. Diese<br />

Steigerungsraten sind in der Wirtschaftsplanung für 2009 bereits<br />

kalkuliert und werden somit nicht zu unvorhergesehenen Kostenentwicklungen<br />

führen.<br />

Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise<br />

Inwieweit der allgemeine Wirtschaftsabschwung und die daraus<br />

resultierende Arbeitslosigkeit die Rahmenbedingungen der Leistungserbringer<br />

im Gesundheitswesen nachhaltig verändern werden,<br />

ist derzeit noch nicht abzusehen. Sicher wird jedoch eine deutlich<br />

höhere Arbeitslosenrate dauerhaft nicht ohne Auswirkungen<br />

auf die Sozialsysteme und damit auch auf die Gesetzliche Krankenversicherung,<br />

das Land und die kommunalen Kostenträger<br />

bleiben. Unmittelbar und aktuell ist das <strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR)<br />

bisher weder auf der Erlösseite noch bei seinen Kapitalanlagen<br />

negativ betroffen.<br />

Die aus der Finanz- und Wirtschaftskrise resultierenden Konjunkturpakete<br />

haben in Rheinland-Pfalz zu einem Sonderprogramm<br />

im Rahmen der Krankenhausinvestitionen geführt. Das Land<br />

stellt in diesem Zusammenhang zusätzlich 80 Millionen Euro an<br />

Finanzierungsmitteln und 10 Millionen Euro speziell für den Maßregelvollzug<br />

bis Ende 2010 zur Verfügung. Das <strong>Landeskrankenhaus</strong><br />

(AöR) wird mit mehreren Maßnahmen an diesen Sonderprogrammen<br />

partizipieren. Dies ermöglicht es dem <strong>Landeskrankenhaus</strong><br />

(AöR) dringend notwendige Neubau- und Sanierungsmaßnahmen<br />

zügig innerhalb der Jahre 2009 und 2010 zu realisieren.


forum geschäftsführung.<br />

Nach einer Mitteilung des MASGFF werden fünf Projekte aus<br />

Mitteln des Konjunkturpakets II gefördert:<br />

1. Der Neubau der Kinder- und Jugendpsychiatrie am Standort<br />

Mainz mit einem beantragten förderfähigen Bauvolumen in<br />

Höhe von T4 4.335.<br />

2. Die Generalsanierung von drei akutpsychiatrischen Stationen<br />

in der Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach, Haus am Rennweg,<br />

mit einem Gesamtkostenumfang von rund T4 3.500.<br />

3. Die Errichtung einer Sporthalle/Mehrzweckhalle für den<br />

Maßregelvollzug der <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> für Forensische Psychiatrie<br />

an der Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach mit einem<br />

Förderbetrag in Höhe von ca. T4 2.000.<br />

4. Die Generalsanierung oder alternativ ein Ersatzneubau für<br />

die Häuser A und B des Maßregelvollzugs der <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<br />

<strong>Gut</strong> für Forensische Psychiatrie an der Rhein-Mosel-Fachklinik<br />

Andernach mit einem Förderbetrag von ca. T4 4.400.<br />

5. Der Anbau eines Bettenhauses an das Haus Wartberg des<br />

Maßregelvollzugs der Rheinhessen-Fachklinik Alzey mit<br />

einem Förderbetrag von ca. T4 2.500.<br />

Unternehmensstrategie<br />

In 2007 fand unter der Leitung der Geschäftsführung eine Strategieklausurtagung<br />

mit allen Mitgliedern des Führungskreises des<br />

<strong>Landeskrankenhaus</strong>es (AöR) und seiner Einrichtungen statt. Im<br />

Verlauf dieser Klausurtagung wurden die strategischen Ziele des<br />

Unternehmens für die kommenden zehn Jahre erarbeitet. Anlässlich<br />

der Aufsichtsratssitzung im April 2008 wurden die Ziele im<br />

Aufsichtsrat präsentiert und diskutiert. Im Ergebnis hat der<br />

Aufsichtsrat die Zielsetzungen der Geschäftsführung zur Weiterentwicklung<br />

des Unternehmens mit Zustimmung aufgenommen<br />

und zur Grundlage der Arbeit in den kommenden Jahren<br />

erklärt. Zwei zentrale Zielsetzungen bestimmen demnach unser<br />

strategisches und operatives Handeln bis zum Jahr 2018:<br />

1. Das <strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR) als hervorragenden Dienstleister<br />

positionieren.<br />

2. Das <strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR) als hervorragenden Arbeitgeber<br />

positionieren.<br />

Aus beiden Zielsetzungen ergibt sich die Verpflichtung zur kontinuierlichen<br />

Weiterentwicklung der Trägerorganisation und der<br />

einzelnen Einrichtungen. Verbunden damit ist die nachhaltige<br />

weitere Umsetzung der eingeleiteten Qualitätsoffensive und die<br />

Realisierung neuer innovativer und bedarfsgerechter Leistungsangebote<br />

an den Standorten. Gegenüber der Politik, den Kostenträgern,<br />

einweisenden Praxen und den Patientinnen und Patienten,<br />

müssen die gegebenen Leistungsversprechen ohne Abstriche<br />

eingelöst werden. Der Träger insgesamt und die Einrichtungen<br />

des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es (AöR) müssen in der Öffentlichkeit<br />

entsprechend positiv wahrgenommen und erlebt werden.<br />

Das <strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR) muss zu einer unverkennbaren<br />

Marke in der psychiatrischen und neurologischen Versorgung<br />

des Landes Rheinland-Pfalz weiter entwickelt werden.<br />

Im Jahr 2008 sind bereits einige Initiativen zur Umsetzung<br />

der genannten Ziele angelaufen, die in 2009 und den Folgejahren<br />

weiter bearbeitet und ergänzt werden:<br />

Eintägige Zukunftswerkstätten mit den Expertinnen und Experten<br />

aller Standorte zu den besonderen Leistungsfeldern des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es<br />

(AöR) sollen die inhaltliche Weiterentwicklung<br />

der Leistungsangebote koordinieren. Eine erste Zukunftswerkstatt<br />

zum Leistungsfeld Psychiatrie hat bereits stattgefunden.<br />

Die politisch geforderte weitere Regionalisierung der Psychiatrie<br />

stellt das <strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR) vor die besondere Aufgabe,<br />

an dieser Regionalisierung zu partizipieren und wo möglich eigene<br />

Akzente zu setzen, ohne jedoch die Standorte der Fachkliniken<br />

in Alzey und Andernach nachhaltig zu schwächen. Im ersten Halbjahr<br />

2009 soll dazu ein Konzept vorgelegt werden, das in enger<br />

Anbindung an die Fachkliniken »unterhalb« der Abteilungspsychiatrien<br />

eine wohnortnahe und wirtschaftlich tragfähige ambulante<br />

und teilstationäre Versorgung bietet.<br />

In der Wirtschaftsplanung für das Jahr 2009 hat die strategische<br />

Entscheidung, die ambulante Leistungserbringung an allen<br />

Standorten zu stärken, bereits ihren Niederschlag gefunden. Die<br />

Personalausstattung der Ambulanzen wurde einrichtungsbezogen<br />

verstärkt. Durch die Inbetriebnahme der forensischen Ambulanzen<br />

des Maßregelvollzuges und die Eröffnung der kinder- und<br />

jugendpsychiatrischen Ambulanz in Mainz wurden neue Leistungsfelder<br />

erschlossen.<br />

In den DRG-vergüteten Leistungsbereichen wird der Fokus standortbezogen<br />

auf die Erbringung und Abrechnung höherwertiger<br />

Leistungen gerichtet. Die dazu notwendigen Strukturvoraussetzungen<br />

so z.B. in der Neurologie in Andernach und Meisenheim<br />

sind in der Umsetzung.<br />

Die Einweiserbindung soll mit Hilfe regelmäßiger Einweiserinformationen,<br />

die halbjährlich einrichtungsbezogen relevante Informationen<br />

transportieren, gestärkt werden. Die für das Jahr 2010<br />

geplante Wiederholung der Einweiserbefragung soll die Ergebnisse<br />

dieser Maßnahme messen.<br />

Die bauliche und medizinische Infrastruktur in den Einrichtungen<br />

des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es (AöR) wird sukzessive modernisiert.<br />

Eine zeitgemäß gestaltete Infrastruktur ist für qualitativ<br />

hochwertig ausgestaltete Leistungsangebote unerlässlich. Die gute<br />

betriebswirtschaftliche Entwicklung der vergangenen Jahre, die<br />

vor allem auch durch den hohen Einsatz der Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter in allen Einrichtungen erreicht wurde, ermöglicht es<br />

der Geschäftsführung, notwendige Instandhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen<br />

an den Gebäuden und der Ausstattung<br />

zeitnah in Auftrag zu geben. In den Jahren 2009 und 2010 sind<br />

Investitions-, Sanierungs-, und Modernisierungsmaßnahmen in<br />

einem Gesamtumfang von mindestens 25 Millionen Euro geplant.<br />

Die seit Gründung des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es (AöR) verfolgte<br />

Strategie, ein aus dem Träger gesteuertes, einrichtungsübergreifendes<br />

Qualitätsmanagementsystem zu betreiben, wird auch in<br />

2009 konsequent weiteverfolgt. Ziel ist es hierbei, Synergieeffekte<br />

auch bei den Basisprozessen aufzuspüren und nutzbar zu machen.<br />

Die Nachhaltigkeit der eingeführten Systematik soll auch in Zukunft<br />

durch Zertifizierungen nach anerkannten Qualitätsnormen belegt<br />

Forum |53


werden. Ausdruck findet dies in 2009 durch die Erstzertifizierungen<br />

der <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong>, die der Heimbereiche der Rheinhessen-Fachklinik<br />

Alzey und turnusgemäßen Rezertifizierungen.<br />

Das <strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR) hat seine Bestrebungen zur Digitalisierung<br />

von Patientenkaten weiter vorangetrieben. Die am<br />

Behandlungsprozess beteiligten und berechtigten Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter greifen sowohl auf Daten des einliegenden<br />

Patienten als auch auf Daten der archivierten Papierakten elektronisch<br />

zu. Mit Einsatz der ersten mobilen Stations-Visitenwagen<br />

und Laptops wird der Nutzen aus der elektronischen Datenvorhaltung<br />

und Datenweiterleitung zunehmend spürbarer, Informationen<br />

sind schneller verfügbar, Mehrfachdokumentation entfallen.<br />

Der Zugriff, die Dokumentation und die Archivierung von<br />

Bildern der bildgebenden Medizingeräte (Röntgen, CT, Sonographie)<br />

erfolgt seit 2008 ebenfalls elektronisch (PACs). Weitere<br />

Planungen zur Reduzierung von Papier- und Filmaufkommen<br />

sind in Umsetzung. Die Ausweitung der technologischen Möglichkeiten<br />

zu telemedizinischen Kooperationen ist technisch in Teilen<br />

bereits verwirklicht. Möglich wird die konsequente Optimierung<br />

der medizinischen Prozesse unter Nutzung der elektronischen<br />

Datenverarbeitung, durch ein ebenso konsequentes Technikkonzept,<br />

welches hinsichtlich Datensicherheit und Datenspeicherung<br />

mit den Anforderungen des klinischen Betriebes mitwächst.<br />

Auf die weiteren Roll-Out Schritte der eGk ist das <strong>Landeskrankenhaus</strong><br />

(AöR) auch weiterhin vorbereitet.<br />

Einrichtungsspezifische Strategien<br />

Drei strategische Initiativen des Trägers an den Standorten werden<br />

aktuell in besonderer Weise durch die Geschäftsführung des <strong>Landeskrankenhaus</strong><br />

(AöR) forciert:<br />

1. Das Leistungsangebot der Reha-<strong>Klinik</strong> Rheingrafenstein soll<br />

perspektivisch um einen akutgeriatrischen Bereich erweitert<br />

werden, um nach dem Versorgungskettenansatz geriatrische<br />

Akut- und Reha-Behandlung im stationären und teilstationären<br />

Segment unter einem Dach anbieten zu können. Gespräche<br />

mit dem für die Krankenhausplanung zuständigen Ministerium<br />

dazu laufen seit dem Jahr 2008. Der Ausgang dieser<br />

Gespräche ist derzeit noch nicht zu beurteilen, da das Land<br />

bisher noch keine Position zur zukünftigen geriatrischen Versorgungsstruktur<br />

bezogen hat.<br />

2. Für die zukünftige Leistungsstruktur der Glantal-<strong>Klinik</strong> wurden<br />

im Jahr 2008 im Rahmen einer Projektgruppe, im Auftrag<br />

der Geschäftsführung, wichtige Grundlagen erarbeitet. Im Ergebnis<br />

konnte dem MASGFF, den Kassen und der KV Rheinland-Pfalz<br />

in einem Spitzengespräch ein überzeugendes sektorübergreifendes<br />

Zukunftskonzept »Gesundheitszentrum Glantal«<br />

vorgestellt werden, das die Grundlage für die bauliche<br />

Neuentwicklung am Standort darstellt. Weitere Weichen wurden<br />

durch die Einbeziehung der niedergelassenen Ärzteschaft und<br />

der kommunalpolitisch Verantwortlichen gestellt. Die im Früh-<br />

54 | Forum 01/2009<br />

forum geschäftsführung.<br />

jahr 2009 durchgeführte Prozessanalyse der Fa. Porsche Consult<br />

hat wertvolle Hinweise zur Optimierung der Behandlungsabläufe<br />

gegeben, die bis zum Sommer 2009 umgesetzt sein<br />

werden. Der zwischenzeitlich erfolgte Abriss des alten Sprachheilzentrums<br />

schafft den notwendigen Raum, um in Bauabschnitten<br />

ohne Kapazitätsverlust die Zusammenführung der<br />

bisherigen Bauteile I und II bis Ende 2011 zu realisieren. Die<br />

Geschäftsführung sieht trotz der peripheren Lage und der<br />

ländlichen Struktur des Standortes gute Chancen für eine erfolgreiche<br />

Weiterentwicklung.<br />

3. Seit dem Jahr 2007 laufen mit dem Land als Kostenträger<br />

Gespräche zur Entwicklung eines neuen Entgeltsystems für den<br />

Maßregelvollzug. Durch ein »Globalbudget« sollen den Trägern<br />

finanzielle Spielräume eröffnet werden, die von diesen zur Intensivierung<br />

der Therapie und entsprechend früheren Therapieerfolgen<br />

genutzt werden. Die Geschäftsführung beteiligt sich<br />

aktiv und kreativ an dieser Konzeptentwicklung, berücksichtigt<br />

aber gleichzeitig, dass die betriebswirtschaftlichen Risiken mit<br />

der Übernahme der Budgetverantwortung kalkulierbar und<br />

im Interesse des Unternehmens vertretbar sein müssen. Mit<br />

einem Abschluss der Verhandlungen wird in 2009 gerechnet.<br />

Mitarbeiterorientierte Strategien<br />

Nach Innen gerichtet bedeutet die Umsetzung der beiden strategischen<br />

Langfristziele, die Schaffung attraktiver, leistungsfördernder<br />

und motivierender Arbeitsbedingungen. Die Tatsache,<br />

dass aufgrund der finanziellen Rahmenbedingungen auch zukünftig<br />

ein hohes Leistungsniveau mit knappem Personaleinsatz erreicht<br />

werden muss, verdeutlicht die hohe Bedeutung dieses Zieles. Motivierte,<br />

leistungsbereite und kreative Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

sind die Grundlage unseres zukünftigen Erfolgs.<br />

Die Führungskräfte des <strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR) wurden durch<br />

die Geschäftsführung auf die besondere Bedeutung dieses Zieles<br />

hingewiesen, das bereits im Leitbild und den Führungsgrundsätzen<br />

verankert ist. Management Seminare zum Thema und verschiedene<br />

konkrete Initiativen unterstützen die Führungskräfte bei<br />

der Umsetzung:<br />

In allen Einrichtungen wurden die Ergebnisse der Mitarbeiterbefragung<br />

aus dem Jahr 2006 erneut thematisiert und die daraus<br />

bereits eingeleiteten Veränderungen zur Schaffung attraktiver<br />

Arbeitsbedingungen aufgearbeitet. Noch ausstehende Maßnahmen<br />

wurden in Abstimmung mit den örtlichen Personalräten festgestellt<br />

und eingeleitet.<br />

Mit dem Gesamtpersonalrat konnte im Jahr 2008 die seit<br />

längerem in Abstimmung befindliche Dienstvereinbarung zur<br />

flächendeckenden Zeiterfassung abgeschlossen und damit die<br />

Grundlage für Flexibilisierung der Arbeitszeit im Interesse des<br />

Unternehmens und der Beschäftigten geschaffen werden.<br />

Durch den Beschluss der Geschäftsführung wurde an den Standorten<br />

Alzey und Andernach ein Mitarbeiterrabatt für die Betreu


forum geschäftsführung.<br />

ung an Demenz erkrankter Angehöriger in den geriatrischen Tagesstätten<br />

eingeführt.<br />

In der Rheinhessen-Fachklinik Alzey wurde die Voraussetzung<br />

zur Eröffnung einer Betriebskindertagesstätte geschaffen, die in<br />

2010 ihren Betrieb aufnehmen wird.<br />

Diverse Maßnahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements<br />

haben das Ziel, die AU-Quoten weiter zu senken und<br />

eine Antwort auf die Herausforderungen einer älter werdenden<br />

Belegschaft zu geben.<br />

Der im Frühjahr 2009 veröffentlichte Gleichstellungsplan soll<br />

die Chancengleichheit von Frauen und Männer sowie die Vereinbarkeit<br />

von Familie und Beruf weiter verbessern.<br />

Konkret wird auch für das <strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR) und seinen<br />

Einrichtungen das Thema »Ärztemangel« als besondere Herausforderung<br />

spürbar. Offene Arztstellen sind nur mit Hilfe sehr breit<br />

gefächerter Rekrutierungsstrategien wieder zu besetzen. In einigen<br />

Fällen nimmt die Bewerbersuche nicht nur sehr viel Zeit,<br />

sondern ebenso hohe finanzielle Aufwendungen in Anspruch. Die<br />

Vakanz der entsprechenden Arztstellen ist für das <strong>Landeskrankenhaus</strong><br />

(AöR) ein Risiko bezüglich der Auslastung seiner Kapazitäten<br />

und damit auch der Erlössicherung. Im Jahr 2008 wurden<br />

dazu mehrere Initiativen auf den Weg gebracht. Diese reichen<br />

bei der Personalrekrutierung von einer besonderen Internetpräsenz<br />

für interessierte Bewerber, die Auslobung einer Vermittlungsprämie<br />

für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, dem Besuch von<br />

Personalmessen bis hin zur der Schaffung einer eigenen »Arbeitgebermarke«<br />

zusammen mit anderen Krankenhäusern der Region.<br />

Die erfolgreiche Bewerbung als akademische Lehrkrankenhäuser<br />

der Universitätsmedizin Mainz ist neben der daraus resultierenden<br />

öffentlichen Wahrnehmung und dem wissenschaftlichen<br />

Anspruch zweifellos auch ein Signal für potentiellen Nachwuchs<br />

in der Ärzteschaft.<br />

Neben der Intensivierung der Rekrutierungsanstrengungen setzt<br />

die Geschäftsführung in diesem Handlungsfeld aber auch auf eine<br />

neue Zuordnung ärztlicher und pflegerischer Aufgaben. Nationale<br />

und internationale Beispiele zeigen, dass es ohne einen Verlust<br />

an Versorgungsqualität möglich ist, Aufgaben, die bisher im<br />

ärztlichen Bereich angesiedelt sind, in den qualifizierten Pflegebereich<br />

zu verlagern und gleichzeitig die Pflegenden von bestimmten<br />

Aufgaben zu entlasten. Zur aktuellen Entlastung des ärztlichen<br />

Personals wurden in 2008 an allen Standorten auf allen Stationen<br />

medizinische Fachangestellte als »Stationsassistentinnen«<br />

eingesetzt. Teilweise wurden nicht zu besetzende psychiatrische<br />

Assistenzarztstellen mit Psychologen besetzt. Um die Fragestellung<br />

nach einer Neuordnung der Aufgabenzuordnung im Behandlungsprozess<br />

über die Sofortmaßnahmen hinaus grundlegend und<br />

strukturiert zu beantworten, wurde eine Projektgruppe aus ärztlichen<br />

und pflegerischen Leitungskräften beauftragt. Die Geschäftsführung<br />

ist in dieser Frage auch in einem aktiven Dialog mit<br />

dem rheinland-pfälzischen Sozialministerium, das bereit ist,<br />

entsprechende Pilotprojekte zu unterstützen.<br />

Im Herbst 2009 wird sich das <strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR) mit<br />

einer flächendeckenden Mitarbeiterbefragung an dem bundesweiten<br />

Wettbewerb »Great Place to Work ®<br />

« beteiligen. Die daraus<br />

gewonnenen Erkenntnisse sollen dazu beitragen, den eigenen<br />

Standpunkt im Benchmark mit anderen Unternehmen des Gesundheitswesens<br />

einzuordnen und Entwicklungsmöglichkeiten aufzeigen.<br />

Im Falle der erfolgreichen Teilnahme wird dem Ergebnis<br />

auch ein starkes Signal nach Innen an die eigenen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter sowie nach Außen gegenüber potentiellen<br />

Bewerberinnen und Bewerbern zugemessen.<br />

Ausblick und Fazit<br />

Das bis zum Berichtszeitpunkt vorgelegte Risikomonitoring hat<br />

keine wesentlichen Risiken ergeben, die zur Abwendung einer<br />

unternehmensbestandsgefährdenden Situation einen unmittelbaren<br />

Handlungsbedarf erforderlich machen.<br />

Die Geschäftsführung des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es (AöR) sieht<br />

für den Betrieb ihrer Einrichtungen derzeit keine akuten, bestandsgefährdenden<br />

Risiken. Bezüglich des Budgetrisikos sind die Auswirkungen<br />

der Tarifsteigerungen in der Wirtschaftsplanung berücksichtigt.<br />

Den bestehenden Risiken bei Forderungsausfällen begegnen wir<br />

durch Vereinbarung und Überwachung von Zahlungszielen und<br />

einem aktiven Forderungsmanagement. Besondere Forderungsausfallrisiken<br />

aus hohen Forderungsbeständen (Klumpenausfallrisiken)<br />

bestehen mit nicht. Refinanzierungsrisiken wirken wir<br />

durch ein striktes Cashmanagement entgegen. Bei Bedarf können<br />

wir auch auf den Betriebsmittelkreditrahmen beim Land Rheinland-Pfalz<br />

zurückgreifen. Währungsrisiken bestehen nicht.<br />

Für das Geschäftsjahr 2009 wird bei einer leichten Umsatzsteigerung<br />

mit einem stabilen Ergebnis und für das Geschäftsjahr<br />

2010 mit einem ausgeglichenen Ergebnis gerechnet.<br />

Auch zukünftig wird es nur teilweise möglich sein, unabweisbare<br />

Kostensteigerungen im Personal- und Sachkostenbereich,<br />

über die Erlöse zu refinanzieren. Ein Teil dieser Kostensteigerungen<br />

muss deshalb durch Produktivitätsfortschritte, Eröffnung<br />

neuer Leistungsfelder, Kostenreduktion und Erlössteigerung aufgefangen<br />

zu werden. Die Geschäftsführung des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es<br />

(AöR) wird auch in den kommenden Jahren alle organisatorischen,<br />

infrastrukturellen und technischen Möglichkeiten<br />

nutzen, um ein positives Betriebsergebnis bei guter Versorgungsqualität<br />

und hohem Leistungsniveau zu erreichen.<br />

<strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR)<br />

Dr. Gerald Gaß, Geschäftsführer<br />

Andernach, Mai 2009<br />

Forum |55


Sehr geehrte Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter,<br />

zuletzt haben wir Sie im September<br />

2008 über das »Projekt Mitarbeiterzufriedenheit«<br />

informiert. Dieses Projekt<br />

hat im Dezember 2008 planmäßig<br />

seinen Abschluss gefunden. Die in der<br />

Projektgruppe erarbeiteten Ergebnisse<br />

wurden zunächst den Direktorien der<br />

Rhein-Mosel-Fachklinik und der <strong>Klinik</strong><br />

<strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> präsentiert und sollen Ihnen<br />

nunmehr in dieser Form vorgestellt<br />

werden.<br />

Die Wirksamkeit der vorgeschlagenen<br />

Maßnahmen soll im Rahmen einer erneuten<br />

Mitarbeiter-Befragung überprüft<br />

werden.<br />

56 | Forum 01/2009<br />

forum news.<br />

Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach und <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong><br />

Projekt Mitarbeiterzufriedenheit<br />

Jörg Dobisch<br />

Text: Jörg Dobisch, Projektleiter, Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach<br />

Zur Erinnerung – Der Projektauftrag:<br />

Das Direktorium der RMF erteilte einer<br />

interdisziplinär zusammengesetzten<br />

Projektgruppe den Auftrag, die Umfrage<br />

zur Zufriedenheit bei Mitarbeitern<br />

aufzuarbeiten. Das Projekt sollte die<br />

dringendsten Problemfelder aus den<br />

Bereichen Arbeitszeit, interdisziplinäre<br />

Zusammenarbeit und Führung identifizieren<br />

und konkrete Lösungsvorschläge<br />

mit konkreten Umsetzungsschritten<br />

dafür entwickeln.<br />

Die Projektgruppe schlug der <strong>Klinik</strong>leitung<br />

zum Thema »Führung« vor<br />

1. Transferschulung von theoretischem<br />

Führungswissen in die Praxis und<br />

kontinuierliche Begleitung von Führungskräften<br />

(im Sinne) einer Rollenberatung.<br />

Die Projektgruppe wies in<br />

diesem Zusammenhang auch auf die<br />

Bedeutung der Mitarbeitergespräche<br />

hin: Spätestens Ende 2008 hat jeder<br />

Vorgesetzte, spätestens Ende 2009 hat<br />

jeder Mitarbeiter sein Mitarbeitergespräch<br />

geführt. Darin gibt es auch die<br />

Möglichkeit, über die Führungswirkung<br />

des Vorgesetzten ein Feedback<br />

zu geben, was genutzt werden soll.<br />

Die <strong>Klinik</strong>leitung soll darauf hinwirken,<br />

dass die Angebote der RMA<br />

belegt werden.<br />

∏ umsetzung: Neues Kursangebot der<br />

RMA: »Coaching für Führungskräfte«<br />

sowie »Update Führung – Verbesserung<br />

der Führungswirkung«.<br />

2. Schulung für Mitarbeitergespräche<br />

∏ umsetzung: Neues Kursangebot<br />

der RMA: »Auffrischung Mitarbeitergespräche<br />

für das mittlere Management«,<br />

»Auffrischung Mitarbeitergespräche<br />

für Abteilungs- bzw. Bereichsleitungen<br />

und Direktoren«, »Basiskurs<br />

Mitarbeitergespräche«.<br />

3. Die <strong>Klinik</strong>leitung soll darauf hinwirken,<br />

dass das vorhandene Kommunikationskonzept<br />

umgesetzt wird. Die<br />

Projektgruppe weist auf die Bedeutung<br />

einer standardisierten Gesprächsstruktur<br />

inklusive Vertreterregelung<br />

und Verbindlichkeit hin.<br />

∏ umsetzung: Die Mitglieder der<br />

Direktorien haben ihre Führungskräfte<br />

auf die Bedeutung einer standardisierten<br />

und regelhaften<br />

Gesprächskultur hingewiesen.<br />

4. Die <strong>Klinik</strong>leitung soll bei Neubesetzungen<br />

von Leitungsstellen die tarifvertraglich<br />

gegebene Möglichkeit der<br />

»Führung auf Zeit« bedenken.<br />

∏ umsetzung: Die Direktorien schließen<br />

sich dem Vorschlag zu 4. nicht<br />

an, sind aber im Einzelfall bereit, die<br />

tarifvertraglichen Möglichkeiten zu<br />

nutzen.


Die Projektgruppe schlug der <strong>Klinik</strong>leitung<br />

zum Thema »Interdisziplinäre<br />

Zusammenarbeit« vor<br />

1. Der Verlegungsprozess eines Patienten<br />

von einer geschlossenen in eine<br />

offene Abteilung soll als verbindliche,<br />

feste Regelung für alle Abteilungen<br />

schriftlich vorliegen. Die Information<br />

über leere Betten soll an zentraler<br />

Stelle täglich weitergegeben werden.<br />

Leere Betten sollen umgehend gemeldet<br />

werden und auf jeder Station<br />

soll es einen klar benannten<br />

Ansprechpartner dafür geben. Dies<br />

soll die entscheidungsverpflichtete<br />

Stationsleitung sein (und eine von<br />

ihr benannte Stellvertretung).<br />

∏ umsetzung: Die Festlegung einer<br />

verbindlichen Regelung (Aufnahmeund<br />

Verlegungskonzept) wird im<br />

Rahmen der Projektgruppe<br />

»Patienten-/Einweiserzufriedenheit«<br />

thematisiert und erörtert.<br />

2. Die Projektgruppe schlägt fest terminierte,<br />

interdisziplinäre Konferenzen<br />

von z.B. Allgemeinpsychiatrie,<br />

Gerontopsychiatrie, Sucht- und<br />

Sozialpsychiatrie vor. Diese Konferenzen<br />

sollen einmal monatlich stattfinden<br />

und nach einem strukturierten<br />

Leitfaden ablaufen. Die Konferenzen<br />

sollen auf jeden Fall immer zum vorgesehenen<br />

Termin stattfinden und<br />

auch als Forum dienen.<br />

∏ umsetzung: Dies wird derzeit<br />

eingeführt.<br />

3. Die Projektgruppe schlägt der <strong>Klinik</strong>leitung<br />

vor, damit sich die Abteilun-<br />

forum news.<br />

gen besser kennen lernen, abteilungsübergreifende,<br />

zusammenführende<br />

Maßnahmen zu initiieren. Vorangestellt<br />

werden soll eine Befragung<br />

der Mitarbeiter zu ihren Interessen<br />

an dienstübergreifenden Aktivitäten.<br />

∏ umsetzung: Zur Umsetzung soll<br />

zunächst im jeweiligen direktorialen<br />

Bereich eine entsprechende Mitarbeiterbefragung<br />

erfolgen.<br />

4. Die Projektgruppe empfiehlt, in der<br />

Mitarbeiterzeitung »Forum aktuell«<br />

regelmäßig Porträts von Abteilungen<br />

zu veröffentlichen, um gegenseitiges<br />

kennen lernen zu befördern.<br />

(»Wer macht was in der RMF ... «).<br />

∏ umsetzung: Das Referat Öffentlichkeitsarbeit<br />

wird entsprechend beauftragt.<br />

Die Projektgruppe schlug der <strong>Klinik</strong>leitung<br />

zum Thema »Arbeitszeit« vor<br />

1. Zur Arbeitszeit des Pflegepersonals<br />

Der Dienstplan für das Pflegepersonal<br />

soll unter Wahrung der Patientenund<br />

Mitarbeiterbelange in einem<br />

eigenen Projekt ab 2009 optimiert<br />

werden. Ein Antrag für ein solches<br />

Projekt »Arbeitszeit Pflege« liegt zur<br />

Zeit bei der Leitung des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es<br />

vor. Die Projektgruppe<br />

»Mitarbeiterzufriedenheit« geht davon<br />

aus, dass in diesem Projekt alle<br />

betroffenen Berufsgruppen und die<br />

Personalvertretung mitarbeiten<br />

werden. Die Projektgruppe »Mitarbeiterzufriedenheit«<br />

regt an, dass in dem<br />

Projekt »Arbeitszeit Pflege« ab 2009<br />

besonderes Augenmerk auf folgende<br />

Ziele gelegt wird:<br />

- Verlässlichkeit der Dienstplanung<br />

- Wahrung der Patientenversorgung<br />

und der interdisziplinären Zusammenarbeit<br />

- Verbesserung der Vereinbarkeit von<br />

Beruf und Familie<br />

∏ umsetzung: Die Projektgruppe zur<br />

Neufestsetzung/Flexibilisierung der<br />

Arbeitszeiten im Pflegedienst hat ihre<br />

Arbeit bereits aufgenommen.<br />

2. Zur Arbeitszeit der Ärzte<br />

Die Arbeitsgruppe »Ärzte« in der Projektgruppe<br />

beschloss in der vierten<br />

Projektsitzung am 27.11.2008 vor<br />

einer Weiterarbeit an den bisherigen<br />

Ergebnissen (der Mitarbeiterbefragung)<br />

konkrete Vorstellungen und<br />

Wünsche der Assistenzärzte bezüglich.<br />

ihrer Arbeitszeit abzuwarten.<br />

Diese werden nach Projektschluss<br />

nachgereicht. Die Projektgruppe<br />

empfiehlt der <strong>Klinik</strong>leitung diese Vorschläge<br />

der Assistenzärzte zusätzlich<br />

zu bewerten.<br />

∏ umsetzung: Die Vorschläge der<br />

Assistenzärzte fließen in Abstimmung<br />

mit den betrieblichen Erfordernissen<br />

im Rahmen der Arbeitszeitmodelle<br />

bei der Implementierung von SP-<br />

EXPERT ein.<br />

Die Mitarbeiterzufriedenheit ist uns ein<br />

großes Anliegen. Ihre Anregungen und<br />

Kritik sind uns daher auch nach Abschluss<br />

dieses Projekts weiterhin willkommen<br />

– getreu dem Motto: Nach der<br />

Mitarbeiterbefragung ist vor der Mitarbeiterbefragung!<br />

π<br />

Forum |57


forum: Herr Müller, seit Anfang des<br />

Jahres 2008 sind in der Rheinhessen-<br />

Fachklinik Alzey Hauptnachtwachenstellen<br />

neu eingerichtet worden. Wie ist es<br />

dazu gekommen?<br />

frank müller: In der Rheinhessen-<br />

Fachklinik Alzey entstanden in der<br />

Vergangenheit – wie in allen Krankenhäusern<br />

– schwierige Situationen, wenn<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im<br />

Nachtdienst wegen Erkrankung kurzfristig<br />

ausfielen. Da der Nachtdienst durchgehend<br />

gewährleistet sein muss, mussten<br />

andere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

in solchen Fällen sehr zeitnah aus ihrer<br />

58 | Forum 01/2009<br />

forum interview.<br />

Gespräch mit Pflegedirektor Frank Müller, Rheinhessen-Fachklinik Alzey<br />

Hauptnachtwachen eingerichtet<br />

Frank Müller<br />

06 | 2009 <strong>Landeskrankenhaus</strong> Ω<br />

Die Abteilung DV-Service wurde<br />

5. Juni von Auditor Herrn Dr.<br />

Markus Schmidt uneingeschränkt<br />

für das Zertifikat DIN<br />

EN ISO 9001:2008 empfohlen.<br />

Dr. Schmidt bestätigte, dass das<br />

Qualitätsmanagementsystem in<br />

der Abteilung DV-Service nicht<br />

nur ausgezeichnet verstanden,<br />

sondern auch gelebt wird. Laut<br />

Dr. Schmidt geht die Abteilung<br />

mit der Umsetzung Ihrer Prozesse<br />

in vielen Bereichen weit<br />

Freizeit zum Nachtdienst herangezogen<br />

werden. Um dieses Problem zu entschärfen,<br />

sind in der Rheinhessen-Fachklinik<br />

seit Anfang 2008 Hauptnachtwachenstellen<br />

eingerichtet worden.<br />

forum: Was ist die Funktion der<br />

Hauptnachtwachen?<br />

frank müller: Das Problem von<br />

kurzfristig ausfallenden Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern im Nachtdienst hat<br />

sowohl die übrigen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter der betroffenen Stationen<br />

als auch die jeweiligen Führungskräfte,<br />

die dann die Aufgabe hatten, sehr<br />

kurzfristig für Ersatz zu sorgen, stark<br />

belastet. Mit der Einführung von Hauptnachtwachen<br />

vor etwa 1 1/2 Jahren<br />

konnten wir für alle Beteiligten eine<br />

Entlastung herbeiführen.<br />

Die Hauptnachtwachen sind für die<br />

Aufgaben auf allen Stationen der <strong>Klinik</strong><br />

eingearbeitet, können also überall eingesetzt<br />

werden. Sie sind unmittelbar der<br />

Stv. Pflegedirektorin unterstellt, da sie<br />

nicht einer bestimmten Station zugeordnet<br />

werden können. Sie haben ihren<br />

eigenen Dienstplan, durch den sie auf<br />

DV-Service zur Zertifizierung empfohlen<br />

bestimmten Stationen ihren Nachtdienst<br />

leisten, d.h. die Hauptnachtwachen<br />

arbeiten auch dann im Nachtdienst,<br />

wenn keine kurzfristigen Erkrankungen<br />

anderer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

vorliegen. Wenn eine solche Situation<br />

aber eintritt, sind sie dafür vorbereitet<br />

und stehen sofort zur Verfügung.<br />

Zusätzlich leisten sie auf Stationen, bei<br />

denen eine Einzelnachtwache eingesetzt<br />

ist, die Pausenablösungen, und sind<br />

auch für immer wieder eintretende<br />

unvorhersehbare Ereignisse auf anderen<br />

Stationen zur Unterstützung vorgesehen.<br />

forum: Wie viele Hauptnachtwachenstellen<br />

gibt es zur Zeit?<br />

frank müller: Zur Zeit wird diese<br />

Funktion von vier Mitarbeiterinnen<br />

ausgefüllt. Diese Mitarbeiterinnen sind<br />

junge Mütter, die im Rahmen ihrer<br />

Elternzeit den Wunsch hatten,<br />

ausschließlich im Nachtdienst eingesetzt<br />

zu werden. Insofern ist die Einrichtung<br />

von Hauptnachtwachen auch ein Beitrag<br />

zu Vereinbarkeit von Familie und Beruf.<br />

forum: Diese neue Einrichtung hat<br />

sich also bis heute bewährt?<br />

frank müller: Die Funktion der<br />

Hauptnachtwachen hat sich so sehr<br />

bewährt, dass wir eine personelle Erweiterung<br />

planen, Bewerbungen können<br />

jederzeit an die Pflegedirektion gerichtet<br />

werden. π<br />

über die Forderungen der Qualitätsnorm<br />

hinaus und setzt z.B.<br />

in den Bereichen Verfügbarkeit<br />

und Kontinuitätsmanagement<br />

hervorragende Maßstäbe.<br />

Besonders deutlich wird dies<br />

auch in der Bitte, die Abteilung<br />

DV-Service des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es<br />

(AöR) dem Zertifizierer<br />

als Referenzhaus vorschlagen zu<br />

dürfen um in der regelmäßigen<br />

Weiterbildung von Auditoren<br />

und Visitoren als gutes Beispiel<br />

zu dienen. π


Forum Geriatrie<br />

in Bad Kreuznach<br />

05|2009 Reha-<strong>Klinik</strong> Rheingrafenstein Ω Am<br />

Samstag, 9. Mai, fand erneut in Bad Kreuznach<br />

das Forum Geriatrie statt. In diesem<br />

Jahr standen neurologische Erkrankungen<br />

im Alter im Focus der Tagung. Fast<br />

90 Teilnehmer konnten sich über aktuelle<br />

Entwicklungen in Diagnostik und Therapie<br />

der Altersepilepsie, des neuropathischen<br />

Schmerzes, des Parkinsonsyndroms<br />

und des Symptoms »Schwindel« informieren.<br />

π<br />

»No depression«<br />

am Nachmittag<br />

04 |2009 Psychiatrische und heilpäd. Heime<br />

Andernach Ω Die Band »No depression« der<br />

Stiftung Bethesda Plaidt trat am Donnerstag,<br />

23. April, in der Rhein-Mosel-Fachklinik<br />

Andernach auf und spielte einen Mix<br />

aus Oldies, Pop- und Rockmusik für die<br />

Bewohnerinnen und Bewohner des Heimbereiches<br />

der <strong>Klinik</strong>. Zahlreiche Zuhörer<br />

waren zu diesem Konzert ins Maria Hafner<br />

Haus gekommen und verbrachten dort einen<br />

erlebnisreichen Nachmittag. π<br />

forum news.<br />

3. bis 5. Juli in Bad Kreuznach<br />

Rheinland-Pfalz-Tag 2009<br />

Der 26. Rheinland-Pfalz-Tag fand in diesem<br />

Jahr in Bad Kreuznach statt. Auf insgesamt<br />

13 Bühnen wurden drei Tage lang<br />

vielfältige Unterhaltungsprogramme mit<br />

nationalen und internationalen Künstlern<br />

Die Reha-<strong>Klinik</strong> Rheingrafenstein und die Rheinhessen-Fachklinik<br />

Alzey beteiligten sich mit einem Informationsstand<br />

am diesjährigen Rheinland-Pfalz-Tag.<br />

Malu Dreyer, Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit,<br />

Familie und Frauen, bei der offiziellen Eröffnung<br />

der »Gesundheitsmeile«.<br />

angeboten, Städte und Landkreise präsentierten<br />

sich mit touristischen Informationen<br />

sowie regionaltypischen Speisen und<br />

Getränken. Zum Rheinland-Pfalz-Tag gehört<br />

seit vielen Jahren die »Gesundheitsmeile«,<br />

in deren Rahmen sich Institutionen<br />

und (Selbsthilfe-)Organisationen vorstellen.<br />

In diesem Jahr waren die Rheinhessen-Fachklinik<br />

Alzey, insbesondere<br />

mit der Tagesstätte Bad Kreuznach, und<br />

die Reha-<strong>Klinik</strong> Rheingrafenstein jeweils<br />

mit einem Informationsstand vertreten.<br />

Im Vorfeld des Rheinland-Pfalz-Tages<br />

besuchte Roswitha Beck, Kuratoriumsvorsitzende<br />

des Vereins zur Unterstützung<br />

Gemeindenaher Psychiatrie e.V.,<br />

gemeinsam mit Dr. Richard Auernhei-<br />

Roswitha Beck und Dr. Richard Auernheimer beim<br />

Besuch der Tagesstätte Bad Kreuznach.<br />

Roswitha Beck überreichte Frank Müller, Pflegedirektor<br />

Rheinhessen-Fachklinik Alzey, ein Kunstwerk als<br />

Geschenk für die Tagesstätte.<br />

mer die Tagesstätte Bad Kreuznach<br />

der Rheinhessen-Fachklinik, um sich<br />

über die Arbeit der Tagesstätte zu informieren.<br />

Frank Müller, Heimleiter der<br />

Psychiatrischen und heilpädagogischen<br />

Heime Alzey, Dr. Wolfgang <strong>Gut</strong>h, Ärztlicher<br />

Direktor der Rheinhessen-Fachklinik<br />

Alzey, sowie die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter der Tagesstätte führten<br />

die Besucher durch die Räumlichkeiten<br />

und erläuterten die Angebote der<br />

Tagesstätte. π<br />

Forum |59


Fachsprache für Fachkräfte<br />

Im Selbstbewertungsbericht, in den Fragen<br />

des KTQ-Manuals und in einigen Konzepten<br />

tauchen immer wieder Begriffe auf,<br />

deren inhaltliche Bedeutung nicht immer<br />

klar abgegrenzt ist, bzw. die in einem<br />

unterschiedlichen Zusammenhang benutzt<br />

werden. Um Eindeutigkeit zu schaffen, was<br />

im <strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR) unter z.B.<br />

einem Anforderungsprofil, einer Aufgabenbeschreibung<br />

etc. verstanden wird, werden<br />

im Folgenden die Begriffe erläutert. π<br />

k Anforderungsprofil<br />

Ein Anforderungsprofil setzt sich zusammen<br />

aus einer Liste von (gewichteten)<br />

Qualifikationen, welche für die<br />

erfolgreiche Bewältigung der Aufgaben<br />

einer Zielposition/-ebene besonders<br />

wichtig sind.<br />

Anforderungsmerkmale beschreiben<br />

also die Fähigkeiten und Kenntnisse, die<br />

zur optimalen Aufgabenbewältigung erforderlich<br />

sind. Ein Anforderungsprofil<br />

definiert somit zunächst einen Sollzustand.<br />

Nicht die Person bestimmt die Anforderungen<br />

an ein Aufgabengebiet, sondern<br />

das Aufgabengebiet bestimmt die<br />

Anforderungen an eine Person!<br />

Sprachlich wird zwischen den Begriffen<br />

»Anforderung« und »Kompetenz«<br />

unterschieden. Während der Begriff der<br />

»Anforderung« sich von der Aufgabe<br />

herleitet, ist mit »Kompetenz« gemeint,<br />

welche Verhaltensweisen eine Person<br />

erfüllen muss, um ihre Aufgabe erfolgreich<br />

zu erfüllen.<br />

60 | Forum 01/2009<br />

forum qm.<br />

Selbstbewertungsbericht des<br />

KTQ-Manuals<br />

Text: Jörg Dobisch/QM-Beauftragte Rheinhessen-Fachklinik Alzey<br />

k Arbeitsplatzbeschreibung<br />

Verhältnisse eines Arbeitsplatzes, wie sie<br />

sich tatsächlich darstellen (Ist-Zustand) =<br />

Tätigkeitsbeschreibung<br />

k Aufgabenbeschreibung<br />

(»Was muss einer tun?«)<br />

Die Aufgabenbeschreibung ist Basis des<br />

Anforderungsprofils. In der Aufgabenbeschreibung<br />

wird dargestellt, welche<br />

Aufgaben typisch für die jeweilige<br />

Position sind.<br />

k Beurteilungssystem<br />

System zur Leistungsbewertung. Für die<br />

Leistungseinschätzung wird ein Abgleich<br />

zwischen Anforderungsprofil (»Soll«)<br />

und den Leistungen des Beschäftigten<br />

(»Ist«) vorgenommen.<br />

k Kompetenz<br />

(»Was muss einer zur Aufgabenerfüllung<br />

können?«)<br />

Beschreibung typischer Eigenschaften<br />

und Fähigkeiten, die zur Aufgabenerfüllung<br />

erforderlich sind (Selbstorganisationsdispositionen).<br />

k Qualifikationsprofil<br />

Die Qualifikation eines Menschen ist die<br />

Gesamtheit der Fähigkeiten (Kenntnisse,<br />

Fertigkeiten, Verhaltensweisen), die zur<br />

Ausübung einer beruflichen Tätigkeit<br />

vorhanden sein müssen. Kenntnisse =<br />

Wissen; Fertigkeiten = Können; Verhalten<br />

= Benehmen. Qualifikation bedeutet<br />

nicht Kompetenz, da Qualifikation ohne<br />

Kompetenz möglich ist, umgekehrt aber<br />

Kompetenz ohne Qualifikation i.d.R.<br />

nicht vorstellbar ist.<br />

k Schlüsselkompetenzen<br />

Qualifikationen der Beschäftigten, denen<br />

eine übergeordnete Bedeutung für die<br />

Bewältigung jetziger und künftiger<br />

Anforderungen zukommt, insbesondere:<br />

- Fachkompetenz<br />

- Personalführungskompetenz<br />

- Wertevermittlung<br />

- Kooperationskompetenz<br />

- Kommunikationskompetenz<br />

- Veränderungskompetenz<br />

- Kundenorientierung<br />

- Strategische Kompetenz<br />

- Interkulturelle Kompetenz.<br />

k Stellenausschreibung<br />

Ausschreibung einer Stelle; enthält<br />

mindestens Aufgabenbeschreibung und<br />

Anforderungsprofil.<br />

k Stellenbeschreibung<br />

legt unabhängig von der Person des<br />

Stelleninhabers die vom Arbeitgeber<br />

vorgesehene Funktion einer bestimmten<br />

Stelle innerhalb des betrieblichen<br />

Ablaufs (Organisationsstruktur) fest. Sie<br />

definiert den Aufgabenbereich und die<br />

sich daraus ergebenden Aufgaben,<br />

beinhaltet die Kompetenzen des Stelleninhabers,<br />

seine Einordnung in Überund<br />

Unterordnungsverhältnisse, und<br />

beschreibt, welche Tätigkeiten im Einzelnen<br />

zu verrichten sind.<br />

k Tätigkeitsbeschreibung<br />

Verhältnisse eines Arbeitsplatzes, wie sie<br />

sich tatsächlich darstellen (Ist-Zustand) =<br />

Arbeitsplatzbeschreibung. π<br />

Quellen<br />

Bröckermann, Personalwirtschaft,<br />

4. Auflage Stuttgart 2007<br />

Küttner, Personalbuch 2008,<br />

München 2008<br />

www.im.nrw.de, Personalentwicklung;<br />

Leitfaden: Das Rahmenanforderungsprofil<br />

für die Beschäftigten des Innenministeriums<br />

NRW; Rahmenkonzept Personalentwicklung<br />

für die Beschäftigten des Innenministeriums<br />

NRW.


Heinrich Breitbach<br />

zur person: Heinrich Breitbach hat seine<br />

Ausbildung zum staatlich examinierten<br />

Krankenpfleger im Januar 1964 in der<br />

damaligen Landesnervenklinik Andernach<br />

begonnen und nach dem erfolgreich absolvierten<br />

Examen seine berufliche Tätigkeit auf<br />

einer psychiatrischen Aufnahmestation<br />

aufgenommen, wo er 1973 zum Stv. Stationsleiter<br />

ernannt wurde. Im April 1974 wechselte<br />

er in die <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> und wurde 1976<br />

Stationsleiter im Haus K, bevor er im<br />

Oktober 1992 mit dem Aufgabenbereich des<br />

Oberpflegers betraut wurde. Von Oktober 2001<br />

bis Januar 2009 arbeitete Heinrich Breitbach<br />

in der Position des Pflegedienstleiters der<br />

Psychomedizinischen Abteilung der <strong>Klinik</strong><br />

<strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong>. π<br />

forum interview.<br />

Interview mit Heinrich Breitbach, Pflegedienstleiter <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> (im Ruhestand)<br />

… seit 11. April 1974 …<br />

forum: Im Januar dieses Jahres sind<br />

Sie nach über 45 Jahren im Berufsleben<br />

in den Ruhestand gegangen. Wie geht<br />

es Ihnen heute?<br />

heinrich breitbach: In den Ruhestand<br />

gegangen bin ich mit einem<br />

lachenden und einem weinenden Auge,<br />

inzwischen habe ich mich aber an den<br />

neuen Lebensabschnitt gewöhnt. Meine<br />

Garage ist jetzt nicht mehr für mein<br />

Auto reserviert, sondern darin habe ich<br />

eine kleine Werkstatt für mich eingerichtet.<br />

Außerdem habe ich einen Garten.<br />

Die Arbeit in der <strong>Klinik</strong> lasse ich auch<br />

nicht komplett hinter mir, sondern<br />

versuche, gemeinsam mit meinem<br />

ebenfalls pensionierten langjährigen<br />

Kollegen Werner Weinand, eine Chronik<br />

über die <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> zu verfassen.<br />

forum: Über einen Zeitraum von<br />

mehr als 30 Jahren waren Sie in der<br />

<strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> für Forensische Psychiatrie<br />

tätig. Können Sie sich noch an<br />

Ihren ersten Arbeitstag erinnern?<br />

heinrich breitbach: Daran kann ich<br />

mich sehr gut erinnern. Ich war Anfang<br />

der 70er Jahre im Haus Männer III der<br />

damaligen Landesnervenklinik Andernach<br />

tätig. Dieses Haus war für die<br />

Suchtabteilung vorgesehen, so dass die<br />

dort befindlichen Patienten der Stationen<br />

Männer III C und D in die <strong>Klinik</strong><br />

<strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> umziehen sollten. Es handelte<br />

sich dabei nicht um psychisch kranke<br />

Straftäter, sondern um chronisch<br />

psychisch kranke Menschen. Mein erster<br />

Arbeitstag in der <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> war<br />

der 11. April 1974 – an diesem Tag fand<br />

der Umzug von Haus Männer III in das<br />

Haus K der <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> statt.<br />

Durch das Gelände der <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong><br />

zog sich damals von der Pforte bis zum<br />

anderen Ende eine ca. zwei Meter hohe<br />

Betonmauer. Auf der linken Seite waren<br />

rund 80 psychisch kranke Straftäter<br />

untergebracht, auf der rechten Seite<br />

zogen wir mit unseren Patienten ein.<br />

Diese Regelung hatte aber nur wenige<br />

Jahre Bestand. Ab 1976 nahm die Zahl<br />

der Einweisungen psychisch kranker<br />

Straftäter massiv zu, so dass diese<br />

Patienten auch auf der »anderen Seite«<br />

der Mauer untergebracht werden<br />

mussten.<br />

forum: Welche Unterschiede sehen<br />

Sie ansonsten, wenn Sie die damalige<br />

mit der heutigen Zeit vergleichen?<br />

heinrich breitbach: Die <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<br />

<strong>Gut</strong> insgesamt war von einem einfachen<br />

Maschendrahtzaun umgeben. Die Sicherungsanlagen,<br />

wie wir sie heute kennen,<br />

gab es noch nicht ansatzweise. Das<br />

<strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> wurde damals als eine Abteilung<br />

der Landesnervenklinik Andernach<br />

geführt ohne die heutige weitgehende<br />

direktoriale und administrative Selbstständigkeit.<br />

Ein enormer Unterschied<br />

zwischen damals und heute liegt natürlich<br />

auch in der Personalbesetzung:<br />

Mitte der 70er Jahre waren für die<br />

Patienten in der <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> ein<br />

Arzt, ein Psychologe, eine Sozialarbeiterin<br />

und etwa 50 bis 60 Pflegekräfte<br />

zuständig. Rückblickend erscheint es<br />

mir so, dass wir deutlich mehr Zeit für<br />

die Patienten aufbringen konnten als es<br />

heute der Fall ist. Soweit ich mich<br />

erinnere bestand der bürokratische<br />

Aufwand damals ausschließlich in der<br />

Bestellung von Medikamenten und<br />

Lebensmitteln sowie dem Ausfüllen von<br />

Kleideranträgen und Taschengeldlisten.<br />

Vom Pflegepersonal wurde ein Wachbuch<br />

für die jeweilige Station angelegt,<br />

für körperliche Erkrankungen wurden<br />

Patientenkurven geführt, die Beurteilung<br />

der psychischen Entwicklung war allein<br />

dem Arzt vorbehalten.<br />

forum: Auf welche Weise sind Sie<br />

damals mit den Patienten umgegangen?<br />

Forum |61


62 | Forum 01/2009<br />

forum interview.<br />

heinrich breitbach: Es ging vor<br />

allem um die Beschäftigung der Patienten,<br />

wobei mir persönlich dabei mein<br />

handwerkliches Geschick zu <strong>Gut</strong>e kam.<br />

Wir haben mit alten Fließen Mosaikarbeiten<br />

angefertigt, haben sehr viel im<br />

Garten – den es am Haus K von Anfang<br />

an gab – gearbeitet, Vogelhäuschen<br />

gebaut und Bäume gepflanzt, um im<br />

Sommer etwas Schatten zu haben.<br />

Einen festen Platz im Tagesablauf nahm<br />

die »Putz- und Flickstunde« ein, um<br />

unseren Patienten lebenspraktische<br />

Fertigkeiten beizubringen. Gleich zu<br />

Beginn des ersten Jahres begannen wir<br />

die Arbeitstherapie im Haus K aufzubauen.<br />

An den Wänden eines Zimmers<br />

brachten wir Bretter mit zehn Nägeln<br />

an, an denen die etwas schwächeren<br />

Patienten Einkochringe aufhängen<br />

konnten, die von anderen Patienten<br />

wieder abgehängt und in Tüten verpackt<br />

wurden. Hier begann schon die gewerbliche<br />

Arbeitstherapie, bei der die Patienten<br />

auch etwas Geld verdienen konnten.<br />

Ende der 70er Jahre wurde dann im<br />

Keller von Haus K ein roher Betonraum<br />

zum Arbeitstherapieraum hergerichtet.<br />

Zu dieser Zeit hat sich bereits der<br />

Verein »Freunde und Förderer psychisch<br />

Kranker« gegründet, dessen Mitglieder<br />

auch sofort Freizeitaktivitäten für Patienten<br />

der <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> angeboten<br />

haben. Natürlich haben wir auch viel<br />

Sport getrieben, Fußballspielen, Tischtennis<br />

und Billard standen dabei im<br />

Vordergrund – das ist ja auch heute<br />

noch so.<br />

forum: Wie war zur damaligen Zeit<br />

das Geschlechterverhältnis in der Mitarbeiterschaft?<br />

heinrich breitbach: Es wurden zwar<br />

Frauen als Stationshilfen eingesetzt, im<br />

Pflegedienst arbeiteten damals allerdings<br />

ausschließlich Männer. Ende der 70er<br />

Jahre wollte ich die erste Krankenschwester<br />

auf meiner Station einsetzen,<br />

eine Mitarbeiterin, die von der Landesnervenklinik<br />

in die <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong><br />

wechseln wollte. Die Vorbehalte dagegen<br />

waren innerhalb des Pflegedienstes<br />

enorm hoch, was vor allem mit Sicherheitsbedenken<br />

begründet wurde. Es ist<br />

mir damals gelungen, die Einstellung<br />

dieser Frau im <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> durchzusetzen.<br />

Wie wir wissen, sind Frauen in allen<br />

Berufsgruppen heute eine Selbstverständlichkeit.<br />

forum: Welche Rolle hat das Thema<br />

»Sicherheit« in Ihrem Berufsleben<br />

gespielt?<br />

heinrich breitbach: Natürlich habe<br />

ich im Laufe von drei Jahrzehnten auch<br />

einige Schläge und Tritte abbekommen,<br />

diese waren aber nie schwerwiegend.<br />

Ich hatte in all den Jahren immer ein<br />

Verhältnis zu den Patienten, bei dem<br />

Gewalt praktisch keine Rolle gespielt<br />

hat. Ich persönlich habe mich immer<br />

»sicher« gefühlt und habe versucht, das<br />

Gefühl gegenseitigen Respekts anderen<br />

Mitarbeitern und den Patienten zu<br />

Heinrich Breitbach 1967<br />

vermitteln. Sehr gefreut hat es mich,<br />

dass mir dies kurz vor meiner Pensionierung<br />

von allen Patienten, von denen<br />

ich mich verabschieden konnte, bestätigt<br />

wurde. Ein wirklich spektakuläres Ereignis<br />

in der <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> war die<br />

Flucht eines Patienten Anfang der 90er<br />

Jahre – diejenigen Mitarbeiter, die<br />

damals schon hier tätig waren, werden<br />

sich erinnern können. Dieser Patient,<br />

der heute wieder in der <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong><br />

untergebracht ist, hat mir zum Abschied<br />

gesagt: »Sie hatten durch mich damals<br />

viel Arbeit. Das tut mir heute leid.« π


www.landeskrankenhaus.de<br />

www.rheinhessen-fachklinik-alzey.de<br />

www.kinzmainz.de<br />

www.rhein-mosel-fachklinik-andernach.de<br />

www.klinik-nette-gut.de<br />

www.glantal-klinik-meisenheim.de<br />

www.reha-klinik-rheingrafenstein.de<br />

www.rhein-mosel-akademie.de


Behandlungszentren des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es (AöR)<br />

Rheinhessen-Fachklinik Alzey<br />

Zentrum für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik und Neurologie<br />

Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach<br />

Zentrum für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik und Neurologie<br />

Kinderneurologisches Zentrum Mainz<br />

Zentrum für Sozialpädiatrie, Frühförderung & Spina bifida-Ambulanz<br />

Glantal-<strong>Klinik</strong> Meisenheim<br />

Zentrum für Krankenhausbehandlung, Neurologische Rehabilitation und<br />

Therapie von Kommunikationsstörungen<br />

Reha-<strong>Klinik</strong> Rheingrafenstein<br />

Zentrum für Geriatrie, Orthopädie und Rehabilitation

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