[ Klinik Nette-Gut ] - Landeskrankenhaus
[ Klinik Nette-Gut ] - Landeskrankenhaus
[ Klinik Nette-Gut ] - Landeskrankenhaus
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Rheinhessen-Fachklinik Alzey · Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach<br />
Kinderneurologisches Zentrum Mainz · Glantal-<strong>Klinik</strong> Meisenheim · Reha-<strong>Klinik</strong> Rheingrafenstein<br />
[ <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> ]<br />
als deutschlandweit erste Maßregelvollzugseinrichtung<br />
nach KTQ zertifiziert<br />
MitarbeiterInnen-Zeitung des<br />
<strong>Landeskrankenhaus</strong>es (AöR) und<br />
seiner Einrichtungen<br />
Ausgabe 1/2009
forum<br />
Ausgabe 01/2009<br />
redaktion<br />
Dr. Wolfgang Gather, RFK<br />
Frank Müller, RFK<br />
Wolfgang Willenberg, LKH<br />
auflage<br />
2.000<br />
layout<br />
bfk, Peter Zilliken<br />
Offenbach<br />
geschäftsführung.<br />
kurzmeldungen.<br />
news.<br />
persönlich.<br />
interview.<br />
panorama.<br />
reportage.<br />
qm.<br />
Inhalt<br />
Mitarbeitergespräche im LKH 3<br />
Lagebericht für das Jahr 2008 50<br />
4, 5, 10, 11, 22, 23, 39, 45, 47, 58, 59<br />
KTQ-Zertifikat für <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> 6<br />
Motivierte Mitarbeiter bringen Erfolg 7<br />
Tagesstätte Bad Sobernheim eröffnet 8<br />
Charta für Soziales Rheinland-Pfalz 9<br />
Aufbruchstimmung spürbar 12<br />
Gesundheit, die Spaß macht 14<br />
KTQ-Zertifikat für Glantal-<strong>Klinik</strong> 15<br />
Apotheke der RFK zertifiziert 15<br />
Krankenpflegeschule der RMF 19<br />
Arbeitszeiterfassung für Ärzte 20<br />
Was ist Gleichstellung? 21<br />
Als Highlight ein Hochseilgarten 24<br />
Tag der Psychiatrie in Alzey 26<br />
Neue Pflegedienstleitung, KNG 28<br />
Sommerfest der RMF 30<br />
Leuchtturmprojekt Demenz 34<br />
Great Place to Work ® 36<br />
Neue Chefärzte in KNG 38<br />
Neuer Belegarzt Chirurgie, GKM 39<br />
Konfliktmanager im LKH 40<br />
Betriebliches Vorschlagswesen 47<br />
Altersgerechtes Arbeiten 48<br />
Projekt Mitarbeiterzufriedenheit 56<br />
Rheinland-Pfalz-Tag 2009 59<br />
PD Dr. Anke Brockhaus-Dumke 13<br />
Andreas Emmerich 29<br />
Simone Pfannebecker 16<br />
Hanspeter Hörning 17<br />
Sabrina Lutz, Christoph Schorn 18<br />
Frank Müller 58<br />
Heinrich Breitbach 61<br />
Personalfest der RMF 32<br />
»Ein Tag … « 42<br />
Qualitätsmanagement<br />
und Zertifizierung 46<br />
Selbstbewertungsbericht des<br />
KTQ-Manuals 60
forum geschäftsführung.<br />
mitarbeitergespräche im landeskrankenhaus<br />
Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />
aktuell laufen Schulungen zum Thema<br />
»Gespräch zu Leistung und Entwicklung«.<br />
Rückmeldungen aus diesen Schulungen<br />
haben mich dazu veranlasst, dieses Thema<br />
noch einmal aus Sicht der Geschäftsführung aufzugreifen.<br />
Die einmal im Jahr zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern<br />
zu führenden Gespräche zu »Leistung und Entwicklung«, die<br />
auch als Mitarbeitergespräch oder Jahresgespräch bezeichnet<br />
werden, sind das wichtigste Führungsinstrument in unserem<br />
Unternehmen. Als Geschäftsführer erwarte ich deshalb von<br />
allen Führungskräften im Unternehmen, dass sie dieses<br />
Gespräch einmal im Jahr gut vorbereitet mit allen ihren Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern führen und die Ergebnisse dieses<br />
Gesprächs entsprechend dokumentiert werden.<br />
Die Zeit, die Sie als Führungskraft und Mitarbeiter/in für die<br />
Vorbereitung dieses Gesprächs investieren, lohnt sich, denn die<br />
dokumentierten Zielvereinbarungen aus Ihrem Gespräch<br />
werden Ihre Arbeit und Ihre Zusammenarbeit ganz wesentlich<br />
bestimmen. Sie sollten im Vorfeld des Gesprächs das vergangene<br />
Jahr und die dafür vereinbarten Ziele reflektieren sowie<br />
im Blick nach vorne, Ihre Erwartungen für die kommenden<br />
zwölf Monate bedenken. Zielvereinbarung meint die partnerschaftliche<br />
Diskussion und das gemeinsame Erarbeiten der<br />
Ergebnisse in diesem Gespräch. Auch bietet Ihnen das<br />
Gespräch den Raum, die Rahmenbedingungen und unterstützenden<br />
Maßnahmen zu besprechen, die Sie als Mitarbeiter/in<br />
benötigen, um Ihre Ziele erreichen zu können. Nicht zuletzt<br />
soll gemeinsam definiert werden, wie die Zielerreichung<br />
»gemessen« werden kann. Vielfach ist dies der auf den ersten<br />
Blick schwierigste Punkt, denn gerade die qualitativen Ziele<br />
lassen sich oft nur schwer konkret messen. Doch auch dafür<br />
gibt es gute praktische Beispiele, die in den Schulungen<br />
vermittelt werden und auch über die Rhein-Mosel Akademie<br />
angefragt werden können.<br />
Alleiniges Ziel des »Gesprächs zu Leistung und Entwicklung«<br />
ist es, im Verhältnis zwischen den direkten Vorgesetzten<br />
und den Mitarbeiter/innen die Erwartungen und die Leistungsbeurteilung<br />
zu klären. Konstruktiv kritische und lobende<br />
Wertungen sollen die Stärken und Verbesserungspotentiale<br />
aufzeigen. Das Gespräch und das daraus resultierende Protokoll<br />
dienen nicht zur Leistungsbewertung durch Dritte, wie<br />
etwa der Personalabteilung oder der Führungskräfte auf höher<br />
angesiedelten Positionen. Auch wird dieses Protokoll ausdrücklich<br />
nicht durch Dritte zur Entscheidung der Frage herangezogen,<br />
ob ein befristeter Arbeitsvertrag verlängert wird oder<br />
nicht. Zur Klärung dieser Frage werden die Vorgesetzen von<br />
den Direktorien oder der Personalabteilung zu einer gesonderten<br />
ausdrücklichen Stellungnahme aufgefordert. Im Bewertungsteil<br />
dieses Gesprächsprotokolls werden deshalb auch<br />
keine »Zeugnisformulierungen« von Ihnen erwartet. Wählen<br />
Sie Ihre eigenen aber für beide Seiten verständlichen und<br />
ausdrucksvollen Formulierungen, um das Gespräch zu dokumentieren.<br />
Die Tatsache, dass diese Gesprächsprotokolle, nachdem beide<br />
Gesprächspartner unterzeichnet haben, in der Personalakte des<br />
Mitarbeiters/der Mitarbeiterin aufbewahrt werden ist schlicht<br />
der Überlegung geschuldet, dass dies der sicherste und<br />
vertraulichste Ort für ein solches Dokument ist. Hierüber gibt<br />
es auch ein entsprechendes Einvernehmen mit dem Gesamtpersonalrat.<br />
Diese Art der Aufbewahrung bietet letztlich auch<br />
bei einem Vorgesetztenwechsel die Möglichkeit an die vereinbarten<br />
Ziele anzuknüpfen.<br />
Ich möchte Sie als Mitarbeiter/innen auch ausdrücklich<br />
ermutigen, das »Gespräch zu Leistung und Entwicklung« als<br />
ein Angebot wahrzunehmen, in einer vertrauensvollen Atmosphäre<br />
ein konstruktives und ehrliches Feedback an Ihre<br />
Vorgesetzten zu geben. Dies sind wertvolle Hinweise für Ihre<br />
Vorgesetzten, das eigene Handeln zu reflektieren und sich<br />
kritisch zu hinterfragen. Konstruktive Kritik ist eine große<br />
Chance, die übertragene Aufgabe zukünftig noch besser zu<br />
machen. Dies gilt für Führungskräfte und Mitarbeiter/innen<br />
gleichermaßen.<br />
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und interessante Gespräche!<br />
Dr. Gerald Gaß<br />
Forum | 3
Kranzniederlegungen<br />
4|Forum 01/2009<br />
forum kurzmeldungen.<br />
01|2009 Rheinhessen-Fachklinik Alzey · Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach<br />
Ω In der Rheinhessen-Fachklinik Alzey und in der Rhein-<br />
Mosel-Fachklinik Andernach fanden am 27. Januar, dem bundesweiten<br />
Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus, Gedenkveranstaltungen<br />
mit ökumenischem Gottesdienst und anschlie-<br />
Vereinbarung zur Seelsorge<br />
03|2009Glantal-<strong>Klinik</strong> Meisenheim Ω Am 17. März wurde die Vereinbarung<br />
über die Gestaltung der evangelischen Seelsorge in<br />
ßender Kranzniederlegung am Euthanasie-Mahnmal statt. In Alzey<br />
wie in Andernach beteiligten sich die jeweiligen Kommunalpolitiker,<br />
der Landesverband Psychiatrie-Erfahrener Rheinland-Pfalz<br />
sowie zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Veranstaltungen.<br />
π<br />
der Glantal-<strong>Klinik</strong> Meisenheim geschlossen. Die evangelische Seelsorge<br />
in der Glantal-<strong>Klinik</strong> Meisenheim gilt allen Menschen<br />
ohne Unterschied. Sie geschieht in ökumenischer Zusammenarbeit<br />
und im Benehmen mit dem Direktorium. Die Krankenhausseelsorge<br />
hat das Ziel:<br />
- einen Beitrag zur menschlichen Atmosphäre im Krankenhaus<br />
zu leisten,<br />
- den Menschen in seiner Ganzheitlichkeit, Endlichkeit und Heilsbedürftigkeit<br />
wahrzunehmen, anzunehmen und zu begleiten,<br />
- einen Raum zur Gottesbegegnung durch Dasein, Gespräch, Gottesdienste<br />
und Rituale (z.B. Krankenabendmahl, Segnungen) zu<br />
eröffnen,<br />
- sich mit christlichen Wertvorstellungen den ethischen Herausforderungen<br />
und gesellschaftlichen Veränderungen zu stellen.<br />
Die Angebote an die Patientinnen und Patienten verstehen sich<br />
als Teil eines ganzheitlichen Behandlungskonzepts und richten<br />
sich auch an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. π
forum kurzmeldungen.<br />
Intervisionstreffen in <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong><br />
03|2009 <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> Ω Am 28. März<br />
fand in der <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> zum zehnten<br />
Mal die traditionelle Zusammenkunft forensisch-psychiatrischer<br />
<strong>Gut</strong>achter statt. Dieses<br />
halbjährlich stattfindende »Intervisionstreffen«<br />
erfreut sich zunehmender Beliebtheit<br />
und dient insbesondere dem fachlichen<br />
Austausch zwischen gutachterlich tätigen<br />
Ärzten und Psychologen. Themen der Veranstaltung<br />
waren dieses mal insbesondere<br />
die Anwendung von Prognoseinstrumenten<br />
(STATIC-99, SVR-20, FOTRES) bei Sexualstraftätern,<br />
Begutachtungen zu Fragen der<br />
Sicherungsverwahrung und die Erstellung<br />
von Lockerungsprognosen im Straf- und<br />
Maßregelvollzug. Dabei wurden auch ein<br />
im Hause entwickelter Kriterienkatalog<br />
(LIVELT) und aktuelle Forschungsprojekte<br />
der <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> zur Gefährlichkeitsund<br />
Lockerungsprognostik vorgestellt. Über<br />
20 <strong>Gut</strong>achter aus dem gesamten Bundesgebiet<br />
nahmen an der von Therapeuten- und<br />
Ärztekammmer akkreditierten Veranstaltung<br />
teil. Auf vielfachen Wunsch der Teilnehmer<br />
soll bis zum nächsten Termin (19.<br />
September 2009) auch eine Anerkennung<br />
der Veranstaltumng im Rahmen der Ausbildung<br />
zum Forensischen Psychiater<br />
(DGPPN) bzw. zum Fachpsychologen für<br />
Rechtspsychologie (BDP/DGPs) erreicht<br />
werden. π<br />
Sprechtag in der Personalabteilung<br />
Patientenbroschüre vorgestellt<br />
04|2009 Reha-<strong>Klinik</strong> Rheingrafenstein Ω Am<br />
30. April fand zum zweiten Mal ein Sprechtag<br />
der Personalabteilung in den Räumen<br />
der Reha-<strong>Klinik</strong> Rheingrafenstein statt. Die<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hatten<br />
Gelegenheit, sich mit ihren Fragen direkt<br />
an die Kolleginnen der Personalabteilung<br />
zu wenden. Ein nächster Sprechtag ist im<br />
Kinderneurologischen Zentrum Mainz geplant.<br />
Eine entsprechende Info-Mail erfolgt<br />
rechtzeitig. π<br />
04|2009 <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> Ω Am Mittwoch,<br />
22. April, wurde im Rahmen einer Feierstunde<br />
in der <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> eine neue<br />
Informationsbroschüre für Angehörige und<br />
Besucher vorgestellt. Die Broschüre »Wir<br />
über uns« wurde im Rahmen eines Projektes<br />
zur Angehörigenarbeit erstellt und inhaltlich<br />
von den Patienten der Suchttherapeutischen<br />
Abteilung der <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong><br />
gestaltet, die damit über ihre Unterbringung<br />
in der <strong>Klinik</strong>, die Therapiemaßnahmen und<br />
ihre Zukunftsperspektiven informieren. π<br />
Neuer Chefarzt<br />
06|2009 Rheinhessen-Fachklinik Alzey Ω Das<br />
Direktorium der Rheinhessen-Fachklinik<br />
gratuliert Herrn Dr. Uwe Reinert zur Übernahme<br />
der Funktion als Chefarzt der neuen<br />
Abteilung Psychiatrie I. Herr Dr. Reinert<br />
übernimmt diese Funktion zum Juni 2009.<br />
Die bisherige Abteilung für Erwachsenenpsychiatrie<br />
wird in 2 neue Abteilungen<br />
gegliedert. Zur neuen Abteilung Psychiatrie<br />
I gehören die Stationen Haus Jakobsberg<br />
I, Haus Nahetal I und das Haus<br />
Jakobsberg III (Sucht). Die Funktion der<br />
Abteilung II wird zum 01.10.2009 neu<br />
besetzt. Zu dieser Abteilung gehören die<br />
Stationen Jakobsberg II, Haus Nahetal II<br />
und das Haus Vorholz (Doppeldiagnose).<br />
Herr Dr. Reinert wird bis zur Besetzung<br />
der Abteilung II diese ebenfalls verantwortlich<br />
leiten. π<br />
Baumaßnahmen<br />
05 | 2009 Kinderneurologisches Zentrum<br />
Mainz Ω Am Mittwoch, 6. Mai, informierte<br />
Regionaldirektor Alexander Schneider die<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kinderneurologischen<br />
Zentrums ausführlich über<br />
die geplanten Baumaßnahmen am Standort<br />
des KinZ und stand im Anschluss für Fragen<br />
und Anregungen zur Verfügung. π<br />
Forum |5
Anlässlich der Zertifikatsübergabe durch<br />
Hans Theo Riegel, Mitglied des Gesellschafterausschusses<br />
der KTQ, konnte<br />
Christoph Schorn, Stv. Ärztlicher Direktor<br />
der <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong>, zahlreiche<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der<br />
<strong>Klinik</strong> begrüßen und sich für ihr hohes<br />
Engagement in den letzten Jahren<br />
bedanken.<br />
Die <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> ist ein Krankenhaus<br />
mit einem ganz speziellen gesetzlichen<br />
Behandlungsauftrag. Als Maßregelvollzugseinrichtung<br />
erbringen wir<br />
sowohl eine Dienstleistung für die<br />
Gesellschaft als auch eine Behandlungsleistung<br />
für jeden einzelnen Patienten«,<br />
6|Forum 01/2009<br />
forum news.<br />
Auszeichnung für <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong>: Als bundesweit erste Maßregelvollzugseinrichtung wurde die <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> für Forensische<br />
Psychiatrie nach KTQ-Kriterien zertifiziert.<br />
KTQ-Zertifikat für qualitativ hochwertige<br />
Behandlungsleistungen<br />
Als deutschlandweit erste Maßregelvollzugseinrichtung erhielt die <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> das KTQ-Zertifikat.<br />
so Pflegedirektor Werner Stuckmann.<br />
»Je effizienter wir unsere Aufgaben<br />
erfüllen, umso höher ist das Maß an<br />
Sicherheit für die Bevölkerung. Die jetzt<br />
erfolgte KTQ-Zertifizierung unserer<br />
<strong>Klinik</strong> bedeutet eine Auszeichnung,<br />
hinter der ein hoher Qualitätsanspruch<br />
steht und der sowohl den Patienten als<br />
auch der Öffentlichkeit dokumentiert,<br />
dass in der <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> qualitativ<br />
hochwertige Behandlungsleistungen<br />
erbracht werden.«<br />
KTQ steht für Kooperation für Transparenz<br />
und Qualität im Gesundheitswesen<br />
und ist eine Gesellschaft der Spitzenverbände<br />
der Krankenkassen, der<br />
Bundesärztekammer, der Deutschen<br />
Krankenhausgesellschaft, des Deutschen<br />
Pflegerates und des Hartmannbundes –<br />
Verband der Ärzte Deutschlands. Mit<br />
dem KTQ-Zertifizierungsverfahren wird<br />
die Gesamtleistung eines Krankenhauses<br />
bewertet, dies beinhaltet eine umfas-<br />
sende Überprüfung aller medizinischen,<br />
pflegerischen und verwaltungstechnischen<br />
Abläufe eines Hauses.<br />
Von den insgesamt mehr als 2.200<br />
Krankenhäusern in Deutschland sind bis<br />
heute erst rd. ein Viertel zertifiziert, bei<br />
den psychiatrischen Krankenhäusern<br />
liegt der Anteil unter zehn Prozent, als<br />
<strong>Klinik</strong> für forensische Psychiatrie erhielt<br />
die <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> als bundesweit erste<br />
Einrichtung das KTQ-Zertifikat.<br />
Der Gesetzgeber schreibt vor, in den<br />
Gesundheitseinrichtungen ein Qualitätsmanagement<br />
einzuführen und dessen<br />
Wirksamkeit nachzuweisen«, stellten<br />
Geschäftsführer Dr. Gerald Gaß und die<br />
anwesenden Direktoriumsmitglieder fest.<br />
»Die Tatsache, dass die <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong><br />
das KTQ-Zertifikat als deutschlandweit<br />
erste Maßregelvollzugseinrichtung erhält,<br />
ist eine ganz besondere Auszeichnung,<br />
auf die wir zu Recht gemeinsam stolz<br />
sein können.« π
»Mitbestimmung im <strong>Landeskrankenhaus</strong><br />
– ein Baustein zum Unternehmenserfolg«<br />
war ein Leitthema der Personalrätekonferenz<br />
aller Einrichtungen in Trägerschaft<br />
des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es(AöR) in<br />
der Reha-<strong>Klinik</strong> Rheingrafenstein. Die<br />
Reha-<strong>Klinik</strong> in der Kurstadt, auf Geriatrie<br />
ausgerichtet (100 gut ausgelastete stationäre<br />
Plätze, fünf ambulante), hat selbst<br />
im Moment zu kämpfen, wie in den<br />
Redebeiträgen öfter erwähnt wurde. Es<br />
werden Gespräche mit den Krankenkassen<br />
wegen einer »angemessenen« Finanzierung<br />
geführt, in die auch das Landes-<br />
Gesundheitsministerium eingeschaltet ist.<br />
Das Leistungsfeld für die Generation, die<br />
immer älter wird und daher durch mehr<br />
Krankheiten belastet ist, soll aber nach<br />
Aussage der Geschäftsführung unbedingt<br />
aufrechterhalten bleiben.<br />
Der kleine Standort Meisenheim hingegen<br />
hat ganz andere Zukunftsperspektiven.<br />
Er soll Pilotprojekt sein, dann<br />
forum news.<br />
Personalrätekonferenz des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es rückt Mitbestimmung ins Zentrum<br />
Motivierte Mitarbeiter<br />
bringen Erfolg<br />
Ministerpräsident Kurt Beck im Kreis von Geschäftsführung und Personalratsmitgliedern.<br />
unter dem Namen »Gesundheitszentrum<br />
Glantal«, um Versorgung wieder im<br />
ländlichen Raum zu unterstützen. Ein<br />
Konzept ist erarbeitet, und der Dialog<br />
mit niedergelassenen Ärzten schon<br />
aufgenommen.<br />
Mit einer kämpferischen Rede unterstrich<br />
Ministerpräsident Kurt Beck bei<br />
diesem Treffen sein Nein zur Privatisierung<br />
von psychiatrisch ausgerichteten<br />
Einrichtungen. Es sei das Privileg des<br />
Staates, in besonderer Weise zu handeln,<br />
wo »in die Rechte des Menschen<br />
eingegriffen werden muss«. Applaus war<br />
ihm sicher, nicht nur für die Entscheidung,<br />
neben den im Haushalt vorgesehenen<br />
122 Mio. Euro zusätzliche 80<br />
Mio. Euro aus dem Konjunkturpaket II<br />
in rheinland-pfälzische Krankenhäuser<br />
zu investieren, sondern auch für die<br />
Ankündigung, für übergeordnete Einrichtungen<br />
und den Sektor Maßregelvollzug<br />
48 Mio. Euro zu reservieren. Auch<br />
das Kinderneurologische Zentrum in<br />
Mainz werde aus diesem Topf bedient.<br />
»Gespräche werden in Kürze eingeleitet«,<br />
sagte Beck.<br />
Auch zur Novellierung des Landespersonalvertretungsgesetzes<br />
nahm Beck<br />
Stellung. Es soll die Mitbestimmung<br />
und die Rechte der Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter stärken. Beck geht davon<br />
aus, dass das Gesetz Ende des Jahres<br />
rechtskräftig wird.<br />
Mitbestimmung als wichtiges Element<br />
im Demokratisierungsprozess der<br />
Gesellschaft verknüpfte Andreas Wörner,<br />
Vorsitzender des Gesamtpersonalrats des<br />
<strong>Landeskrankenhaus</strong>es, eng mit dem<br />
Wert Vertrauen. Auch im neuen Personalratsvertretungsgesetz<br />
spiele Vertrauen<br />
eine wichtige Rolle. Das Ergebnis von<br />
Studien belege zudem, dass Mitarbeiterzufriedenheit<br />
und damit die Unternehmenskultur<br />
31 Prozent des wirtschaftlichen<br />
Erfolges bestimmen.<br />
<strong>Gut</strong>e Ideen würden auch von <strong>Klinik</strong>-<br />
Leitungen auf den Tisch gelegt, aber zur<br />
Umsetzung spielten Personalräte eine<br />
wichtige Rolle. Wertschätzung und<br />
Akzeptanz von Personalratsarbeit stünden<br />
zwar im Blickpunkt, aber sie gebe<br />
es nicht zum Nulltarif. Da müsse bei<br />
Arbeitgebern noch Überzeugungsarbeit<br />
geleistet werden, sah Wörner als Handlungsbedarf.<br />
Der Wert von Mitbestimmung<br />
sei nicht messbar, betonte Wörner,<br />
aber die Erfolge seien es. Wörner zählte<br />
die Vermittlung bei Konflikten oder die<br />
Beiträge zu Projektarbeiten auf.<br />
Der Geschäftsführer des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es,<br />
Dr. Gerald Gaß, dankte dem<br />
Landesvater für die Entscheidung, 80<br />
Mio. Euro aus dem Kulturpaket II in<br />
rheinland-pfälzische Krankenhäuser zu<br />
investieren. Diese Summe sollte in<br />
Energie-Effizienz oder neue Arbeitsabläufe<br />
gesteckt werden, um wirtschaftliche<br />
Erfolge und Arbeitsplätze zu sichern.<br />
Eine gute Führung von oben nach<br />
unten in der Personallandschaft war für<br />
Dr. Gerald Gaß, Geschäftsführer des<br />
<strong>Landeskrankenhaus</strong>es, das A und O.<br />
Oberstes Primat der Leitlinien sei »die<br />
Führung zur Eigenständigkeit«. Die Mitarbeiter<br />
bewertete er als Männer und<br />
Frauen, die mehr leisten, als in der<br />
Arbeitsplatzbeschreibung notiert ist. | Allg.<br />
Zeitung, 13. Februar 2009 π<br />
Forum |7
In der Volkerstadt wird das Angebot für<br />
die Menschen der Stadt und der Region<br />
mit einem weiteren Angebot ein Stück<br />
liebenswerter und lebenswerter. Die<br />
Rheinhessen-Fachklinik Alzey hat jetzt<br />
die neue Tagesstätte für kranke Menschen<br />
in der Bahnhofstraße 10 (Ewaldsche<br />
Gebäude) offiziell eröffnet.<br />
Dr. Gerald Gaß, Geschäftsführer des<br />
<strong>Landeskrankenhaus</strong>es, begrüßte zu der<br />
8|Forum 01/2009<br />
forum news.<br />
Rheinhessen-Fachklinik eröffnet Tagesstätte in Bad Sobernheim für chronisch psychisch Erkrankte<br />
Die Hilfen kommen zum Menschen<br />
∏ oben: v.l.n.r.: Karlheinz Saage, Direktor Heime <strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR), Dr. Gerald Gaß, Geschäftsführer<br />
<strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR), Hans-Georg Janneck, Stadtbürgermeister Bad Sobernheim, Anke Kahmeier, Janine<br />
Bredlau, Jutta Leupold (Mitarbeiterinen der Tagesstätte Bad Sobernheim), Frank Müller, Pflegedirektor Rheinhessen-Fachklinik<br />
Alzey, Rolf Kehl, Verbandsgemeindebürgermeister Bad Sobernheim. ∏ unten: Räumlichkeiten der<br />
Tagesstätte Bad Sobernheim.<br />
festlichen Eröffnung zahlreiche Gäste.<br />
Nach den Ansprachen konnten die Gäste<br />
bei einem Rundgang die neu gestalteten<br />
Räumlichkeiten besichtigen. Dabei zeigten<br />
sich die Besucher überrascht, denn<br />
die Räume im ersten Stock des Hauses<br />
sind in einem sehr ansprechenden<br />
Ambiente umgebaut. In der ehemaligen<br />
Praxis von Dr. Dhonau-Hermberg ist<br />
nun die neue Tagesstätte etabliert.<br />
Mit der neuen Tagesstätte für psychisch<br />
kranke Menschen in der Bad<br />
Sobernheimer Bahnhofstraße hat die<br />
Fachklinik in diesem Gebiet bereits die<br />
vierte Tagesstätte eröffnet. Hier ist ein<br />
offenes Angebot für Menschen mit einer<br />
chronischen psychischen Erkrankung<br />
und unterstützt sie in ihrer individuellen<br />
Situation. Das Team der Tagesstätte<br />
besteht aus einer Sozialpädagogin, einer<br />
Krankenschwester und einer Ergotherapeutin,<br />
die ihren Gästen eine verlässliche<br />
Tagesstruktur, Angebote zur Teilnahme<br />
am gesellschaftlichen Leben,<br />
Unterstützung beim Einüben lebenspraktischer<br />
Fähigkeiten sowie Hilfestellung<br />
bei sozialen Problemen anbietet.<br />
Die Bad Sobernheimer Tagesstätte wird<br />
mit Angehörigen und Betreuern, niedergelassenen<br />
Ärzten und Behörden<br />
zusammen arbeiten.<br />
»Nach den Standorten Bad Kreuznach,<br />
Bingen und Oppenheim betreibt die<br />
Rheinhessen-Fachklinik Alzey nun in Bad<br />
Sobernheim die vierte Tagesstätte«, hob<br />
Dr. Gerald Gaß in seiner Begrüßungsansprache<br />
hervor. Das Ziel der Psychiatrie-<br />
Reform in Rheinland-Pfalz, ein ortsnahes<br />
und bedarfsgerechtes Hilfenetz bereit zu<br />
stellen, nehme damit deutliche Konturen<br />
an«, so weiter Dr. Gaß.<br />
Frank Müller, Pflegedirektor der<br />
Rheinhessen-Fachklinik Alzey, wies darauf<br />
hin, dass die Tagesstätte in Bad<br />
Kreuznach ihre volle Kapazität erreicht<br />
habe, deshalb sei es sinnvoll gewesen,<br />
hier in Bad Sobernheim eine weitere zu<br />
eröffnen. Für die Einrichtung der Tagesstätte<br />
hat das Land Rheinland-Pfalz<br />
Fördermittel in Höhe von 23.000 Euro<br />
zugesagt. Die Rheinhessen-Fachklinik<br />
hat in die Ausstattung rund 81.000<br />
Euro aus Eigenmitteln investiert. | Allg.<br />
Zeitung, 6. März 2009 π
forum news.<br />
<strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR) unterstützt die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in allen gesellschaftlichen Lebensbereichen<br />
Charta für ein Soziales Rheinland-Pfalz unterzeichnet<br />
Ottmar Miles-Paul, Landesbeauftragter für die Belange behinderter Menschen, und Dr. Gerald Gaß, Geschäftsführer<br />
<strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR), bei der Unterzeichnung der Charta für ein Soziales Rheinland-Pfalz.<br />
In Anwesenheit von Ottmar Miles-Paul,<br />
Landesbeauftragter für die Belange<br />
behinderter Menschen, unterzeichnete<br />
Dr. Gerald Gaß, Geschäftsführer des<br />
<strong>Landeskrankenhaus</strong>es (AöR), im Rahmen<br />
einer Veranstaltung in der Tagesstätte<br />
Oppenheim die Charta für ein Soziales<br />
Rheinland-Pfalz – Politik für Menschen<br />
mit Behinderungen.<br />
Die Leitsätze der Charta wurden erarbeitet<br />
vom rheinland-pfälzischen Landesbeirat<br />
zur gleichberechtigten Teilhabe<br />
von behinderten Menschen. Gleichberechtigte<br />
Teilhabe in allen grundlegenden<br />
Lebensbereichen von Menschen mit<br />
Behinderungen meint das Recht auf<br />
Wohnraum, Bildung und Arbeit, das<br />
Recht auf Dienstleistungen zur persönlichen<br />
Assistenz und Unterstützung, das<br />
Recht auf Information und Kommunikation,<br />
auf Zugangsmöglichkeiten zu allen<br />
gesellschaftlichen Bereichen u.v.m. Im<br />
Mittelpunkt steht der Mensch mit<br />
Behinderung mit seinem Recht auf ein<br />
selbst bestimmtes Leben.<br />
In der Verantwortung zur Umsetzung<br />
der Ziele der Charta sind u.a. angesprochen<br />
alle politisch gestaltenden Gremien<br />
von der Landes- bis zur kommunalen<br />
Ebene, Arbeitgeber, Wirtschaftsverbände<br />
und Gewerkschaften sowie alle Leistungserbringer,<br />
die ihre Angebote an<br />
den Bedarfen behinderter Menschen<br />
ausrichten.<br />
Durch die Unterzeichnung der Charta<br />
bringt das <strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR)<br />
zum Ausdruck, dass es als Trägerunternehmen<br />
mit allen seinen Einrichtungen<br />
die Ziele der Charta für ein Soziales<br />
Rheinland-Pfalz unterstützt.<br />
»Ein Beispiel für den Grundsatz der<br />
Charta, dass Menschen mit Behinderungen<br />
– in diesem Fall psychische Behinderungen<br />
– möglichst nicht dauerhaft<br />
stationär in weit entfernt gelegenen<br />
<strong>Klinik</strong>en behandelt werden sollen,<br />
sondern ihre Rückkehr in die Gemeinde<br />
unterstützt wird, ist die Einrichtung von<br />
Tagesstätten für psychisch kranke<br />
Menschen«, hob Geschäftsführer Dr.<br />
Gerald Gaß hervor. »Neben der Tagesstätte<br />
Oppenheim betreiben wir weitere<br />
Tagesstätten in Bad Kreuznach, Bad<br />
Sobernheim und Bingen sowie in<br />
Andernach.« »Mit diesen Angeboten<br />
orientieren wir uns an den Fähigkeiten<br />
und Ressourcen der Betroffenen. Den<br />
Anspruch psychisch behinderter<br />
Menschen auf Teilhabe, Gleichstellung<br />
und Selbstbestimmung in allen gesellschaftlichen<br />
Lebensbereichen werden wir<br />
bei der weiteren Ausgestaltung unseres<br />
Behandlungsspektrums auch zukünftig<br />
berücksichtigen«, so Dr. Gerald Gaß<br />
abschließend. »Die Charta für ein Soziales<br />
Rheinland-Pfalz ist hierzu eine wichtige<br />
Orientierungshilfe. Ich bin sicher,<br />
dass die Ziele der Charta landesweit eine<br />
hohe Resonanz finden und dazu beitragen,<br />
für Menschen mit Behinderungen<br />
ein Leben in der Mitte der Gesellschaft<br />
ohne Ausgrenzung zur Selbstverständlichkeit<br />
werden zu lassen.« π<br />
Forum |9
Forensik transparent<br />
in Heidelberg<br />
03 | 2009 <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> Ω Am Montag,<br />
16. März, hatte der Arbeitskreis Forensische<br />
Psychiatrie transparent, dem auch die<br />
<strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> angehört, Medienvertreter<br />
zu einer Veranstaltung in den Räumlichkeiten<br />
der Print Media Academy in<br />
Heidelberg eingeladen. Zahlreiche Journalisten<br />
waren der Einladung gefolgt und<br />
diskutierten mit leitenden Führungskräften<br />
und Mitarbeitern forensischer <strong>Klinik</strong>en<br />
aus Rheinland-Pfalz und weiteren Bundesländern<br />
zum Thema Prognosesicherheit<br />
im Maßregelvollzug. π<br />
MdBs zu Gast in<br />
der Glantal-<strong>Klinik</strong><br />
03|2009 Glantal-<strong>Klinik</strong> Meisenheim Ω Am<br />
Dienstag, 10. März, besuchte Julia Klöckner,<br />
MdB, gemeinsam mit der gesundheitspolitischen<br />
Sprecherin der CDU/CSU-<br />
Bundestagsfraktion, Annette Widmann-<br />
Mauz, die Glantal-<strong>Klinik</strong> Meisenheim, um<br />
sich über die Entwicklung der <strong>Klinik</strong>, insbesondere<br />
die Fortschritte bzgl. der geplanten<br />
Errichtung des Ärztehauses, zu informieren.<br />
π<br />
10 | Forum 01/2009<br />
forum kurzmeldungen.<br />
Feierstunde zum 40-jährigen Jubiläum<br />
02 | 2009 Glantal-<strong>Klinik</strong> Meisenheim Ω Anlässlich<br />
des 40-jährigen Dienstjubiläums<br />
von Walter Michel fand am Mittwoch, 18.<br />
Februar, eine Feierstunde in der Verwal-<br />
Bürgerversammlung in Cochem<br />
05|2009 <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> Ω Am Donnerstag,<br />
7. Mai, wurde der neue Sportplatz in<br />
der <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> offiziell eröffnet. Die<br />
tung der Glantal-<strong>Klinik</strong> Meisenheim statt.<br />
Verwaltungsdirektor Michael Kloos dankte<br />
Walter Michel für die geleisteten Dienste,<br />
die langjährige gute Zusammenarbeit und<br />
die kompetente Mitarbeit. Walter Michel<br />
absolvierte zunächst eine Ausbildung zum<br />
Industriekaufmann und trat am 17.09.1968<br />
als Verwaltungsangestellter in den Dienst<br />
des ehemaligen Landessprachheilzentrums<br />
Meisenheim. Verwaltungsdirektor Michael<br />
Kloos überreichte die Dankurkunde des<br />
Geschäftsführers Dr. Gerald Gaß. Das Foto<br />
zeigt (v.l.n.r.) Verwaltungsdirektor Michael<br />
Kloos, Walter Michel und Dr. Marion Hilgert<br />
als Vertreterin des Personalrates. π<br />
01|2009 Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach<br />
Ω Zur geplanten Errichtung eines Wohnheims<br />
für psychisch kranke Menschen im Cochemer<br />
Stadtteil Brauheck fand im Januar eine<br />
Bürgerversammlung in Cochem-Brauheck<br />
statt, bei der Christoph Habermann, Aufsichtsratsvorsitzender<br />
des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es<br />
(AöR), Geschäftsführer Dr. Gerald Gaß und<br />
Direktoriumsmitglieder der Rhein-Mosel-<br />
Fachklinik mit Cochemer Bürgern über das<br />
geplante Wohnheim diskutierten. π<br />
Neuer Sportplatz für <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong><br />
Betriebssportgruppe der<br />
Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach<br />
spendete der <strong>Klinik</strong><br />
<strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> neue Trikots und<br />
Fußbälle. Mit Unterstützung<br />
von Lotto Rheinland-Pfalz<br />
war Wolfgang Kleff, ehemaliger<br />
Nationaltorwart und<br />
Torwart von Borussia Mönchengladbach,<br />
bei der Eröffnung<br />
dabei und führte mit<br />
Patienten und Mitarbeitern<br />
ein kleines Fußballtraining<br />
durch. Das erste Fußballspiel<br />
auf dem neuen Sportplatz<br />
bestritt eine Patientenmannschaft<br />
gegen eine Mannschaft von Mitarbeitern<br />
der <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong>. π
forum kurzmeldungen.<br />
Regionale Perspektiven diskutiert<br />
03|2009 Glantal-<strong>Klinik</strong> Meisenheim Ω Die<br />
regionale Gesundheitsversorgung im am-<br />
bulanten und stationären Sektor zu verbessern<br />
und damit auch einen Beitrag zur<br />
Attraktivität der Region zu leisten, ist. ein<br />
wichtiges Ziel des Landes und des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es<br />
(AöR) als Träger der Glantal-<strong>Klinik</strong><br />
Meisenheim. Zur Schaffung und<br />
Ausgestaltung eines ambulanten Gesundheitszentrums<br />
Glantal in Kooperation mit<br />
niedergelassenen Ärzten aus der Region<br />
diskutierte Geschäftsführer Dr. Gerald Gaß<br />
am Mittwoch, 4. März, mit den niedergelassenen<br />
Ärzten, die der Einladung zum<br />
Gespräch in die Glantal-<strong>Klinik</strong> Meisenheim<br />
gefolgt waren. π<br />
Akademie zur Zertifizierung empfohlen<br />
06 | 2009 Rhein-Mosel-Akademie Ω Mit<br />
ihrem erfrischenden und harmonischen<br />
Team, den hervorragend strukturierten<br />
Prozessen und dem individuellen Handbuch<br />
hat die Rhein-Mosel-Akademie den<br />
Auditor von ihrem gelebten Qualitätsmanagement<br />
voll und ganz überzeugt. Der<br />
sehr hohe Qualitätsanspruch und die ausgezeichnete<br />
Zusammenarbeit mit allen<br />
Einrichtungen des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es<br />
wurden besonders gelobt und die Akademie<br />
zur Zertifizierung empfohlen. π<br />
QM-Auftaktveranstaltung in Alzey<br />
05|2009 Rheinhessen-Fachklinik Alzey Ω 160<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren am<br />
Donnerstag, 7. Mai, der Einladung des Direktoriums<br />
und der QM-Beauftragten der Rheinhessen-Fachklinik<br />
Alzey zu der QM-Auftaktveranstaltung<br />
zur Vorbereitung der Rezertifizierung<br />
und Erstzertifizierung des Heimbereiches<br />
ins Tagungszentrum gefolgt. Nach<br />
der Begrüßungsansprache von Herr Müller,<br />
Pflegedirektor der RFK, und Herrn Backs,<br />
Bereichsleiter Organisation des LKH(AöR),<br />
wurden die Ergebnisse der QM-Fragebogenaktion<br />
von Frau Anaraki, Oberärztin in der<br />
KJP und QM-Beauftragte für Medizin, präsentiert.<br />
Die Fragebogenaktion wurde auf Initiative<br />
der QM-Beauftragten im Februar dieses<br />
Jahres durchgeführt und die Ergebnisse<br />
dienen zukünftiger Verbesserungsmaßnahmen<br />
im Qualitätsmanagement. Höhepunkt<br />
der Veranstaltung war dann der Vortrag von<br />
Herrn Dr. med. Schneider, Qualitätsbeauftragter<br />
des St. Josefs-Hospitals in Wiesbaden,<br />
der das Thema »Qualität« und die Notwendigkeit<br />
eines Qualitätsmanagementsystems<br />
im Krankenhaus auf unterhaltsame und<br />
anschauliche Weise den Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter nahe brachte. π<br />
Ehrung für<br />
Dr. Sanjiv Sarin<br />
02|2009 Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach<br />
Ω Am 11. Februar feierte Dr. Sanjiv Sarin,<br />
Leitender Apotheker <strong>Landeskrankenhaus</strong><br />
(AöR) und Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach,<br />
sein 25-jähriges Dienstjubiläum.<br />
Geschäftsführer Dr. Gerald Gaß dankte<br />
dem Jubilar für sein hohes Engagement<br />
über diesen langen Zeitraum und wünschte<br />
ihm weiterhin viel Kraft und Gesundheit<br />
für die kommenden Jahre. π<br />
8. Andernacher<br />
Heimsymposium<br />
06|2009 Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach<br />
Ω Am Mittwoch, 3. Juni, fand das 8. Andernacher<br />
Heimsymposium in den Räumlichkeiten<br />
der Rhein-Mosel-Akademie statt.<br />
Zum Thema »Wie viel Psychiatrie verträgt<br />
eine Gemeinde?« diskutierten die TeilnehmerInnen<br />
die Entwicklung in den vergangenen<br />
Jahren und die aktuelle Situation<br />
psychisch kranker Menschen hinsichtlich<br />
der Umsetzung der gemeindenahen Psychiatrie<br />
in Rheinland-Pfalz. π<br />
Forum |11
Ministerpräsident Kurt Beck (SPD)<br />
weilte gestern im Sprachheilzentrum zu<br />
einem kurzen Interview mit den jungen<br />
Patienten auf der »Stroke Unit« und in<br />
der Neurologischen Reha-Abteilung der<br />
Glantal-<strong>Klinik</strong>. Mit Transparenten, die,<br />
zusammenhängend gelesen, die Aufschrift<br />
»Herzlich willkommen in der<br />
SHZ-Arena« ergaben, und dem Lied<br />
»Eine Insel mit zwei Bergen« begrüßten<br />
die Kinder und Erzieher aus dem Sprachheilzentrum<br />
den rheinland-pfälzischen<br />
Landesvater Kurt Beck. Er hatte für jede<br />
Gruppe einige Buchgeschenke mitgebracht.<br />
In der Turnhalle durften die Jugendlichen<br />
dann ihre Fragen an Kurt Beck<br />
richten, nachdem dieser auch Therapiehund<br />
Sam begrüßt und gestreichelt<br />
hatte. Die Fragen lauteten unter anderem:<br />
»Gibt es Momente, wo auch Ihnen<br />
das Sprechen schwer fällt?« oder »Sind<br />
12 | Forum 01/2009<br />
forum news.<br />
Ministerpräsident Kurt Beck besuchte die Glantal-<strong>Klinik</strong> auf dem Liebfrauenberg<br />
Aufbruchstimmung spürbar<br />
Ministerpräsident Kurt Beck im Kreis der Kinder des Sprachheilzentrums Meisenheim … und vor dem Computertomografen<br />
der Glantal-<strong>Klinik</strong> Meisenheim<br />
Sie aufgeregt, wenn sie vor vielen<br />
Menschen eine Rede halten?« oder<br />
»Spielen Sie auch Fußball?« Beck<br />
antwortete kindgerecht und »outete«<br />
sich als Mainz 05- und eingefleischter<br />
FCK-Fan sowie als Hundefreund.<br />
Schnellen Schrittes bewegte sich die<br />
Gruppe schließlich in Richtung Neurologie.<br />
Die Arbeit in der Schlaganfalleinheit<br />
mit dem neuen Computertomografen<br />
und in der Reha-Abteilung erklärten<br />
Ärztlicher Direktor Dr. Andreas Hachgenei<br />
und Chefarzt Harald Köhler.<br />
In knapp eineinhalb Stunden versuchten<br />
das gesamte Führungspersonal der<br />
Glantal-<strong>Klinik</strong> und Dr. Gerald Gaß,<br />
Geschäftsführer des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es<br />
(AöR), dem »MP« einen Eindruck<br />
über das Meisenheimer <strong>Klinik</strong>um mit<br />
Sprachheilzentrum und den Betriebsteilen<br />
I und II zu vermitteln. Mehr ließ<br />
der knapp gehaltene Zeitplan des Ministerpräsidenten<br />
nicht zu.<br />
Im zweiten Teil des Besuchsprogrammes<br />
erläuterte Dr. Gerald Gaß Kurt Beck<br />
und seiner Begleitung, Heike Arendt,<br />
die im Mainzer Ministerium für Gesundheitsfragen<br />
zuständig ist, das Zukunftskonzept<br />
des Trägers für die Glantal-<br />
<strong>Klinik</strong> mit Gesundheitszentrum und<br />
ambulanter medizinischer Versorgung.<br />
Gaß bekräftigte das Festhalten am<br />
Projekt und den geplanten Ausbau des<br />
Standortes Meisenheim. »Die Glantal-<br />
<strong>Klinik</strong> hat die Chance, zu einem Vorzeigeprojekt<br />
im ländlichen Raum zu<br />
werden«, prophezeite Gaß am Ende<br />
seiner Ausführungen.<br />
Ministerpräsident Kurt Beck unterstrich<br />
im Hinblick auf die noch in<br />
diesem Jahr beginnende Fortschreibung<br />
der <strong>Landeskrankenhaus</strong>planung die<br />
Bedeutung seines Besuches: »Es ist gut,<br />
wenn man solche Einrichtungen persönlich<br />
kennen lernt und diese Eindrücke<br />
mitnimmt, wenn wichtige Entscheidungen<br />
anstehen.« Er könne mit einem<br />
guten Gefühl wieder abreisen, da er sich<br />
überzeugt habe, dass in der Glantal-<br />
Klink sehr gute Arbeit geleistet werde,<br />
so Kurt Beck. Und er fuhr fort: »Im<br />
Übrigen kann es eigentlich keinen<br />
schöneren Ort geben, um gesund zu<br />
werden. Das hier könnte auch ein Erholungsort<br />
sein. Und für die Kinder ist es<br />
eine tolle Geschichte, mitten in der Natur<br />
ihre Therapie machen zu können.«<br />
Dr. Gerald Gaß sprach von einer deutlich<br />
spürbaren »Aufbruchstimmung«, die<br />
sich durch den Besuch des Ministerpräsidenten<br />
verstärkt habe. Der Geschäftsführer<br />
überreichte Beck einen Reiseführer<br />
zu den Standorten des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es,<br />
bevor sich dieser auf<br />
den Weg nach Clausen zur Besichtigung<br />
eines Dorfladens machte. | Öffentlicher<br />
Anzeiger, 30. Juni 2009 π
M<br />
Priv.-Doz. Dr. med.<br />
Anke Brockhaus-Dumke<br />
Rheinhessen-Fachklinik Alzey<br />
Frau Priv.-Doz. Dr. med. Anke Brockhaus-Dumke<br />
(46) wird zum 1.10.2009<br />
als Chefärztin die Leitung der neu<br />
organisierten Abteilung II für Psychiatrie,<br />
Psychotherapie und Psychosomatik<br />
übernehmen. Frau Priv.-Doz. Dr. med.<br />
Anke Brockhaus-Dumke ist aktuell noch<br />
als Oberärztin in der <strong>Klinik</strong> für Psychiatrie<br />
und Psychotherapie der Uniklinik<br />
Köln (Direktor: Prof. Dr. J. Klosterkötter)<br />
tätig: Hier ist sie seit 1997 tätig, seit<br />
2001 als Oberärztin.<br />
Sie verfügt als Fachärztin für Psychiatrie<br />
und Psychotherapie über fundierte<br />
Kenntnisse in der Behandlung von<br />
Patientinnen und Patienten, die an einer<br />
akuten psychischen Störung leiden. Sie<br />
hat umfangreiche Erfahrung in der<br />
Diagnostik und Therapie des gesamten<br />
Spektrums psychischer Störungen von<br />
reaktiven Depressionen, Persönlichkeitsstörungen,<br />
Suchterkrankungen jeglicher<br />
Art, bipolaren Psychosen, Schizophrenien<br />
bis hin zu psychischen Störungen<br />
aufgrund körperlicher Erkrankungen.<br />
forum persönlich.<br />
Schwerpunkte ihrer bisherigen Tätigkeit<br />
waren die Diagnostik und Therapie<br />
psychotischer Störungen unter besonderer<br />
Berücksichtigung der Früherkennung<br />
von Psychosen sowie die Zusammenarbeit<br />
mit dem sozial-psychiatrischen<br />
Netzwerk in der Psychosozialen Arbeitsgruppe<br />
(PSAG) der Stadt Köln. Ihr<br />
sozialpsychiatrisches Engagement wird<br />
sie für den Standort Alzey einbringen<br />
und ausbauen. Psychotherapeutisch ist<br />
sie kognitiv-verhaltenstherapeutisch<br />
unter Einbezug dialektisch-behavioraler<br />
sowie humanistischer Psychotherapie-<br />
Elemente ausgerichtet. Als Fachärztin<br />
für Neurologie wird sie ihre neurologische<br />
Vorerfahrung mit 3-jähriger Tätigkeit<br />
in der akut-neurologischen Abteilung<br />
des St. Katharinen-Hospital<br />
Frechen (Leitung: Dr. J. Bleistein) sowie<br />
der 4-jährigen Tätigkeit in der <strong>Klinik</strong> für<br />
Epileptologie des Uniklinikums Bonn<br />
(Direktor: Prof. Dr. C. E. Elger) insbesondere<br />
für Patienten mit organischen<br />
psychischen Störungen einbringen.<br />
Frau Priv.-Doz. Dr. Brockhaus-Dumke<br />
absolvierte als gebürtige Sauerländerin<br />
ihr Medizinstudium in Münster, wo sie<br />
zu Fragen der Schmerztherapie mit<br />
Akupunktur promovierte. Anschließend<br />
verschlug es sie in das Rheinland. An<br />
den Universitätskliniken Bonn und Köln<br />
hat sie sich wissenschaftlich mit Fragen<br />
der neuronalen Synchronisation und<br />
ihrer Bedeutung für psychische Störungen<br />
beschäftigt, was Thema ihrer Habili-<br />
tationsschrift ist. Mit der Habilitation<br />
2009 an der Universität Köln erlangte<br />
sie die venia legendi für das Fach<br />
Psychiatrie und Psychotherapie. Mit<br />
Freude und Engagement hat sie<br />
umfangreiche Erfahrung in der studentischen<br />
Lehre im Rahmen des Modellstudiengangs<br />
Medizin und des Master-<br />
Studiengangs Neurowissenschaften<br />
sowie im Rahmen der Facharzt-Weiterbildung<br />
der Assistenzärzte erworben.<br />
Trotz des hohen beruflichen Engagements<br />
ist sie Familienmensch und<br />
Mutter von zwei Kindern im Alter von<br />
7 und 9 Jahren. Gemeinsam mit ihrer<br />
Familie wird sie ihren Lebensmittelpunkt<br />
nach Alzey verlagern.<br />
Mit viel positiver Energie freut sie sich<br />
besonders darauf, im Team mit den<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der<br />
Abteilung II der Psychiatrie, Psychotherapie<br />
und Psychosomatik den Standort<br />
Alzey nicht nur zu sichern, sondern in<br />
kollegialer Zusammenarbeit weiter<br />
auszubauen und die Zusammenarbeit<br />
mit der <strong>Klinik</strong> für Psychiatrie und<br />
Psychotherapie der Universität Mainz<br />
(Direktor: Prof. Dr. K. Lieb) zu erweitern.<br />
Die Rheinhessen-Fachklinik steht<br />
vor der Anerkennung zum Akademischen<br />
Lehrkrankenhaus der Johannes-<br />
<strong>Gut</strong>enberg-Universität Mainz. π<br />
Forum |13
Die Rheinhessen-Fachklinik Alzey setzt<br />
Vorschläge und Anregungen aus der<br />
durchgeführten MitarbeiterInnenbefragung<br />
um.<br />
Das Institut hillarySTEP im neuen<br />
Facharztzentrum Rheinhessen steht für<br />
»Gesundheit, die Spaß macht«. Als<br />
Institut zum Thema Gesundheitsmanagement<br />
ergänzt und unterstützt<br />
hillarySTEP das Facharztzentrum mit<br />
regenerativen Maßnahmen, Trainingsangeboten,<br />
Entspannungsmodulen und<br />
Ernährungsoptimierung.<br />
Auf dem Weg zu einem »Mehr an<br />
Gesundheit« wird das persönliche<br />
Gesundheitsniveau der Teilnehmer<br />
erfasst. Diese Daten bilden die Grundlage<br />
für die Gesundheitsempfehlungen.<br />
Ziel der Angebote ist es, Sie bei der<br />
Steigerung der Energieressourcen, der<br />
Leistungsfähigkeit, des Wohlbefindens,<br />
14 | Forum 01/2009<br />
forum news.<br />
Für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Rheinhessen-Fachklinik Alzey<br />
Gesundheit, die Spaß macht<br />
Eröffnungsveranstaltung im Facharztzentrum Rheinhessen am 2. Juni 2009<br />
der Vitalität – und damit der Gesundheit<br />
zu unterstützen. Dazu bietet hillarySTEP<br />
alle Disziplinen, die die Gesundheit<br />
eines Menschen positiv beeinflussen<br />
können: Angefangen von Bewegung,<br />
Entspannung und Regeneration über<br />
Ernährungsberatung bis hin zu mentaler<br />
Begleitung.<br />
Damit die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen<br />
der Rheinhessen Fachklinik ihre<br />
eigenen Gesundheitsressourcen erschließen<br />
können, hat die Rheinhessen-Fachklinik<br />
mit dem Institut hillarySTEP eine<br />
Kooperation beschlossen. Diese Kooperation<br />
beinhaltet Vorzugsangebote für die<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der<br />
<strong>Klinik</strong>, die alle Angebote von hillaryS-<br />
TEP zu vergünstigten Preisen in<br />
Anspruch nehmen können. Die Rheinhessen-Fachklinik<br />
Alzey übernimmt<br />
einen Teil der Kosten, so wird z.B. das<br />
Starter Kit für Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter der Rheinhessen-Fachklinik<br />
statt 82 Euro nur 25 Euro kosten.<br />
Am Dienstag, 2. Juni, hat das Direktorium<br />
der Rheinhessen Fachklinik Alzey<br />
den offiziellen Startschuss gegeben. Alle<br />
Interessierten waren zu diesem Termin<br />
in das Facharztzentrum eingeladen, um<br />
sich einen Eindruck von den Räumlichkeiten<br />
zu verschaffen und über die abwechslungsreichen<br />
Angebote zum Thema<br />
Gesundheit zu informieren. Zahlreiche<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben<br />
die Gelegenheit dazu genutzt und von<br />
den Vorzugsangeboten Gebrauch<br />
gemacht. π
Aus den Händen von Peter Stahl,<br />
Vizepräsident der Landesapothekenkammer<br />
Rheinland-Pfalz,<br />
konnte die Ltd. Apothekerin der<br />
Rheinhessen-Fachklinik Alzey,<br />
Birgit Eiden, das Zertifikat nach<br />
DIN ISO 9001 entgegen nehmen.<br />
Im Rahmen einer Feierstunde,<br />
zu der sich die Direktoriumsmitglieder<br />
und zahlreiche Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter in<br />
den Räumlichkeiten der Apotheke<br />
eingefunden hatten, betonte<br />
Peter Stahl die hohe<br />
Qualität der Leistungen der<br />
Apotheke, die nicht nur die<br />
Rheinhessen-Fachklinik selbst,<br />
sondern auch einige Fremdhäuser<br />
mit Medikamenten, Pflegeartikeln und<br />
weiteren Medizinprodukten beliefert. Seit<br />
dem Jahr 2005 hat die Apotheke der Rheinhessen-Fachklinik<br />
Alzey an der Etablierung<br />
forum news.<br />
Auszeichnung für Glantal-<strong>Klinik</strong> Meisenheim für hochwertige Dienstleistungen im Gesundheitswesen<br />
KTQ-Zertifikat für Leistungen der Glantal-<strong>Klinik</strong><br />
Anlässlich der Zertifikatsübergabe<br />
durch Hans Theo Riegel,<br />
Mitglied des Gesellschafterausschusses<br />
der KTQ, konnte Dr.<br />
Gerald Gaß, Geschäftsführer des<br />
<strong>Landeskrankenhaus</strong>es (AöR),<br />
zahlreiche Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter zu einer Feierstunde<br />
in der Glantal-<strong>Klinik</strong> Meisenheim<br />
begrüßen und sich für ihr hohes<br />
Engagement in den letzten<br />
Jahren bedanken.<br />
»Wir verstehen das Zertifizierungsverfahren<br />
als eine Qualitätsoffensive<br />
im Dienste der<br />
Patientinnen und Patienten«,<br />
hob der Ärztliche Direktor Dr. Andreas<br />
Hachgenei die Bedeutung des KTQ-Gütesiegels<br />
für die Glantal-<strong>Klinik</strong> Meisenheim<br />
Apotheke der Rheinhessen-Fachklinik Alzey ist zertifiziert<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Glantal-<strong>Klinik</strong> Meisenheim freuen sich<br />
über die erfolgreich absolvierte Zertifizierung.<br />
hervor. »Mit dem KTQ-Zertifikat können<br />
wir das Ergebnis eines aufwändigen<br />
Arbeitsprozesses, an dem alle Mitarbei-<br />
eines Qualitätsmanagementsystems nach<br />
den Vorgaben der Landesapothekerkammer<br />
Rheinland-Pfalz gearbeitet. Dabei sind<br />
viele Themen rund um das Arzneimittel<br />
terinnen und Mitarbeiter der<br />
Glantal-<strong>Klinik</strong> Meisenheim sehr<br />
engagiert mitgearbeitet haben,<br />
jetzt schwarz auf weiß in den<br />
Händen halten.«<br />
»Die KTQ-Zertifizierung bedeutet<br />
eine Auszeichnung, hinter der<br />
ein hoher Qualitätsanspruch steht<br />
und der sowohl den Patienten als<br />
auch niedergelassenen Ärzten<br />
dokumentiert, dass in der Glantal-<strong>Klinik</strong><br />
Meisenheim qualitativ<br />
hochwertige Behandlungsleistungen<br />
erbracht werden«, stellte<br />
Dr. Gerald Gaß abschließend fest.<br />
»Unsere Pläne zum weiteren<br />
Ausbau des Krankenhausstandortes Meisenheim<br />
erhalten mit dem KTQ-Gütesiegel noch<br />
einmal eine deutliche Unterstützung.« π<br />
Hohe Qualität der Apothekenleistung ausgezeichnet<br />
Peter Stahl, Vizepräsident der Landesapothekenkammer, übergibt das Zertifikat<br />
an Birgit Eiden, Leiterin der Apotheke der Rheinhessen-Fachklinik Alzey.<br />
wie ihre richtige Anwendung, der<br />
richtige Umgang mit Arzneimitteln,<br />
der Umgang mit Risiken<br />
uvm. bearbeitet worden. Im<br />
Rahmen dieser Prozesse ist das<br />
Qualitätshandbuch der Apotheke<br />
kontinuierlich gewachsen und<br />
etablierte Arbeitsabläufe wurden<br />
in Zusammenarbeit mit den<br />
jeweiligen Mitarbeitern kritisch<br />
analysiert und optimiert. »Ich<br />
freue mich sehr über die erfolgreiche<br />
Zertifizierung unserer<br />
Apotheke, denn damit können<br />
wir unseren eigenen hohen<br />
Qualitätsanspruch auch nach<br />
außen dokumentieren«, stellte<br />
die Ltd. Apothekerin Birgit Eiden<br />
fest. »Allen Mitarbeiterinnen der Apotheke<br />
gilt mein besonderer Dank für ihren hohen<br />
Einsatz im Vorfeld der Zertifizierung.« π<br />
Forum |15
16 | Forum 01/2009<br />
forum interview.<br />
Umbau von Haus Nahetal<br />
Gespräch mit Simone Pfannebecker, Stationsleitung Haus Nahetal,<br />
Rheinhessen-Fachklinik Alzey<br />
Umbaumaßnahmen im Haus Nahetal<br />
forum: Frau Pfannebecker, das Haus<br />
Nahetal der Rheinhesssen-Fachklinik<br />
Alzey wird zur Zeit umgebaut und<br />
modernisiert. Bei der Planung der Umbaumaßnahmen<br />
sind Sie von Beginn an<br />
als Mitarbeiter, die später in den neuen<br />
Räumlichkeiten arbeiten werden, mit<br />
einbezogen. Wann haben diese Planungen<br />
begonnen?<br />
simone pfannebecker: Seit Anfang<br />
2007 treffen wir uns etwa einmal pro<br />
Quartal, um die Umbaumaßnahmen<br />
weiter zu planen und zu diskutieren.<br />
Zur Zeit wird die Station N 2 umgebaut,<br />
die Patienten sind in dieser Zeit auf<br />
der Station N 1 untergebracht und die<br />
Patienten von N 1 sind vorher ins<br />
Wilhelm-Griesinger Haus umgezogen.<br />
Im September 2008 haben die Bauarbeiten<br />
dann begonnen.<br />
forum: Welche konkreten Vorschläge<br />
konnten Sie einbringen?<br />
simone pfannebecker: Wir haben<br />
Vorschläge gemacht bezüglich einer<br />
zentralen Lage des Stationszimmers,<br />
konnten beim Pflegearbeitsraum, in<br />
dem die Medikamente gerichtet, Verbandswechsel<br />
oder Blutentnahmen<br />
durchgeführt werden, ebenso mitsprechen<br />
wie bei der Aufteilung der<br />
Stationsräumlichkeiten insgesamt.<br />
Die Größe der Station wird mit 29<br />
Betten unverändert bleiben. Neu eingerichtet<br />
werden auf der Station N 1 fünf<br />
Simone Pfannebecker und Dr. Uwe Reinert<br />
Einzelzimmer als Wahlleistungsbereich.<br />
Dieser Bereich wird nicht nur Patienten<br />
von Haus Nahetal zur Verfügung stehen,<br />
sondern kann später von allen Abteilungen<br />
der <strong>Klinik</strong> in Anspruch genommen<br />
werden.<br />
forum: Wie sind Ihre Erfahrungen<br />
im Rahmen dieser Aufgaben?<br />
simone pfannebecker: Dass wir die<br />
Möglichkeit haben, unsere Vorstellungen<br />
mit in die Bauplanungen einzubringen,<br />
begrüßen wir selbstverständlich sehr<br />
und erhöht bei allen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern die Motivation.<br />
Zusätzlich zu den Planungen bzgl. der<br />
Gestaltung der Räumlichkeiten sind wir<br />
vor kurzem gemeinsam zu einer Möbelfirma<br />
gefahren, die keine Standardmöbel<br />
herstellt, sondern sich auf individuelle<br />
Kundenwünsche spezialisiert hat. Dort<br />
haben wir Anregungen für die Gestaltung<br />
und Einrichtung der Patientenzimmer<br />
eingeholt. Das gleiche gilt für Bodenbeläge,<br />
Beleuchtung und anderes mehr.<br />
Insgesamt hat diese Aufgabe zwar einiges<br />
an Zeit und Energie gekostet, hat uns<br />
aber auch viel Spaß gemacht. Auf die<br />
Eröffnung des neuen Gebäudes Haus<br />
Nahetal freuen wir uns jetzt schon π
forum interview.<br />
»…angenehm und konstruktiv…«<br />
Interview mit Hanspeter Hörning, Stationsleitung Neurologie 3<br />
Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach<br />
zur person: Hanspeter Hörning (50) ist<br />
Fachkrankenpfleger für Intensivmedizin und<br />
arbeitet seit dem 1. August 2008 als Stationsleiter<br />
auf der Station Neurologie 3. 1979 hat<br />
er seine Ausbildung zum staatlich examinierten<br />
Krankenpfleger im DRK-Krankenhaus in<br />
Berlin-Wedding aufgenommen und war<br />
seitdem in verschiedenen <strong>Klinik</strong>en in Berlin,<br />
Koblenz und Lahnstein tätig. π<br />
forum: Herr Hörning, Sie haben<br />
im Laufe Ihres Berufslebens zahlreiche<br />
Krankenhäuser kennen gelernt bevor<br />
Sie an die Rhein-Mosel-Fachklinik<br />
Andernach gewechselt sind. Wenn Sie<br />
die unterschiedlichen Arbeitsplätze und<br />
die jeweiligen Arbeitsbedingungen miteinander<br />
vergleichen, wie fällt dieser<br />
Vergleich aus?<br />
hanspeter hörning: Bis zu meinem<br />
Wechsel an die Rhein-Mosel-Fachklinik<br />
war ich auf der Inneren Abteilung<br />
bei einem kirchlichen Träger in Koblenz<br />
tätig, wo ich allerdings im Laufe der<br />
Zeit mit den Rahmenbedingungen<br />
immer unzufriedener wurde. Es hatten<br />
sich für mich zuletzt rd. 450 Überstunden<br />
angesammelt und ich hatte<br />
keine Aussicht, diese jemals abbauen<br />
zu können oder mir auszahlen zu<br />
lassen. Mit Überstundenzahlen in<br />
solcher Größenordnung war ich kein<br />
Einzelfall, dies betraf mehrere Mitarbeiter.<br />
Diese Situation war für uns alle<br />
ausgesprochen unbefriedigend, auch<br />
deshalb, weil sich das Gefühl einstellte,<br />
dass die Mitarbeiter mit diesen Problemen<br />
allein gelassen wurden und die<br />
Führungskräfte sich damit nicht auseinandersetzen<br />
wollten oder konnten.<br />
Zusammengenommen hat dies natürlich<br />
zu einem sehr angespannten Arbeitsklima<br />
geführt.<br />
forum: Wie empfinden Sie die<br />
Arbeitsbedingungen und auch die<br />
Kommunikation darüber mit den Vorgesetzten<br />
heute, nach Ihrem Wechsel<br />
an die Rhein-Mosel-Fachklinik?<br />
hanspeter hörning: Seit meinem<br />
Wechsel nach Andernach bin ich mit<br />
beiden Aspekten sehr zufrieden. Die<br />
Erfassung und der Umgang mit Überstunden<br />
verläuft hier im Vergleich zu<br />
meinem früheren Arbeitgeber sehr<br />
effektiv und unproblematisch. Das<br />
gleiche gilt für die Kommunikation mit<br />
den Führungskräften. Anregungen und<br />
Vorschläge werden ernst genommen<br />
und es bleibt nicht nur beim Gespräch,<br />
sondern wenn Probleme erkannt sind<br />
werden Lösungen auch tatsächlich umgesetzt.<br />
Die gesamte Arbeitsatmosphäre<br />
sowohl innerhalb des Pflegedienstes als<br />
auch mit den übrigen Berufsgruppen<br />
empfinde ich als ausgesprochen angenehm<br />
und konstruktiv.<br />
forum: Welche Unterschiede zwischen<br />
den Arbeitgebern haben Sie noch festgestellt?<br />
hanspeter hörning: Ein wichtiger<br />
Gesichtspunkt ist natürlich auch das<br />
Gehalt. Die zwischen öffentlichen<br />
Hanspeter Hörning<br />
Trägern und Gewerkschaften ausgehandelten<br />
Tarifverträge werden unter der<br />
Bezeichnung »der dritte Weg« in der<br />
Regel von kirchlichen Häusern übernommen,<br />
häufig allerdings mit erheblicher<br />
zeitlicher Verzögerung und finanziellen<br />
Abstrichen. Bei uns war es auch<br />
so, dass z.B. das Weihnachtsgeld nur<br />
dann in voller Höhe ausgezahlt wurde,<br />
wenn das Jahreswirtschaftsergebnis des<br />
Hauses positiv war. Ansonsten wurde<br />
ein Teil des Weihnachtsgeldes einbehalten<br />
und im folgenden Jahr im März<br />
oder April nachbezahlt. Auch in dieser<br />
Hinsicht habe ich mich durch meinen<br />
Wechsel nach Andernach deutlich<br />
verbessert.<br />
Ein nicht zu unterschätzendes Detail,<br />
das man wahrscheinlich erst ausdrücklich<br />
wahrnimmt, wenn man als neuer<br />
Mitarbeiter von außen kommt, ist die<br />
Parkplatzsituation. Ich habe noch in<br />
keinem Haus gearbeitet, das so viele<br />
und vor allem kostenlose Parkplätze<br />
für Mitarbeiter angeboten hat wie die<br />
Rhein-Mosel-Fachklinik. Das ist absolut<br />
keine Selbstverständlichkeit und in<br />
meinen Augen ein ausdrücklicher<br />
Pluspunkt. π<br />
Forum |17
18 | Forum 01/2009<br />
forum interview.<br />
»… gerne zurückgekehrt …«<br />
Gespräch mit Sabrina Lutz und Christoph Schorn,<br />
<strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong><br />
forum: Frau Lutz, Herr Schorn, Sie<br />
sind beide als Mitarbeiter der <strong>Klinik</strong><br />
<strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> im vergangenen Jahr zu anderen<br />
Arbeitgebern gewechselt und in<br />
diesem Jahr wieder an die <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<br />
<strong>Gut</strong> zurückgekehrt. Was waren Ihre<br />
Beweggründe dafür?<br />
sabrina lutz: Ich habe am 1. September<br />
2008 eine neue Stelle im Pflegedienst<br />
in der neu eröffneten Kinderund<br />
Jugendpsychiatrie in Altenkirchen<br />
angetreten. Dort existierte bereits eine<br />
Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie,<br />
der stationäre Bereich sollte<br />
völlig neu aufgebaut werden – diese<br />
Aufgabe hat mich gereizt. Nachdem ich<br />
meine Arbeit in Altenkirchen aufgenommen<br />
hatte, war ich allerdings<br />
sehr schnell desillusioniert und bin<br />
zum 1. März dieses Jahres wieder an die<br />
<strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> zurückgekehrt.<br />
christoph schorn: In der <strong>Klinik</strong><br />
<strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> war ich seit Juni 2003 tätig,<br />
bevor ich bin am 15. September 2008<br />
an die Forensische Institutsambulanz<br />
Hessen gewechselt bin, da ich mich<br />
schon immer für die ambulante Tätigkeit<br />
sehr interessiert habe. Die <strong>Klinik</strong><br />
<strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> habe ich damals mit einem<br />
lachenden und einem weinenden Auge<br />
verlassen, genau wie Frau Lutz bin ich<br />
dann am 1. März dieses Jahres wieder<br />
nach Weißenthurm zurückgekehrt.<br />
forum: Welche Erfahrungen haben<br />
Sie gemacht?<br />
christoph schorn: Ich habe mich in<br />
Hessen sehr wohl gefühlt, die Arbeit in<br />
der Forensischen Ambulanz war interessant<br />
und hat mich persönlich weitergebracht,<br />
diese Erfahrung möchte ich<br />
nicht missen. Gleichzeitig habe ich<br />
festgestellt, dass die <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong><br />
hinsichtlich der Behandlungskonzepte<br />
und therapeutischen Angebote auf dem<br />
gleichen Standard liegt wie die Forensik<br />
in Hessen. In Bezug auf die elektronische<br />
Datenverarbeitung sind wir hier im<br />
<strong>Landeskrankenhaus</strong> deutlich weiter.<br />
sabrina lutz: Bei mir war es so, dass<br />
die Einarbeitung in das Aufgabenfeld<br />
der Kinder- und Jugendpsychiatrie in<br />
der bereits bestehenden Tagesklinik<br />
stattfinden sollte. Leider war diese Einarbeitung<br />
aber sehr oberflächlich und<br />
für mich wenig hilfreich. Die übrigen<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aller<br />
Berufsgruppen, die für den vier Wochen<br />
später neu eröffneten stationären<br />
Bereich vorgesehen waren, hatten zum<br />
überwiegenden Teil auch keine Erfahrung<br />
auf diesem Gebiet, teilweise auch<br />
keinerlei Erfahrungen aus der Allgemeinpsychiatrie.<br />
Das hat in der täglichen<br />
Arbeit zu sehr schwierigen Situationen<br />
mit den Kindern und Jugendlichen<br />
geführt, die als erste Patienten<br />
stationär aufgenommen wurden.<br />
Sabrina Lutz und Christoph Schorn, <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong><br />
forum: Der Vergleich zwischen den<br />
verschiedenen Arbeitgebern fällt also für<br />
die <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> positiv aus?<br />
sabrina lutz: Die kinder- und jugendpsychiatrische<br />
Station in Altenkirchen<br />
verfügte über 10 Betten, für die 10<br />
Pflegekräfte, ein Psychologe, ein Stationsarzt<br />
und eine Chefärztin zuständig<br />
waren. Eine wirkliche Konzeption in der<br />
täglichen Arbeit war für mich aber nicht<br />
erkennbar, eine Einarbeitung, wie ich sie<br />
hier mit den Einführungstagen für neue<br />
Mitarbeiter bzw. mit Einarbeitungs- oder<br />
Stationskonzepten kenne, waren ebenfalls<br />
nicht vorhanden. Hinzu kam, dass<br />
tarifliche Zulagen für Überstunden bzw.<br />
Schichtzulagen nicht gezahlt wurden.<br />
Das alles hat dazu geführt, dass ich sehr<br />
gerne wieder in die <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong><br />
zurückgegangen bin, was zum Glück<br />
auch sehr zeitnah möglich war.<br />
christoph schorn: Mir ist nach<br />
meiner Rückkehr vor allem die Weiterentwicklung<br />
der Patienten, von denen<br />
ich die allermeisten noch kannte, aufgefallen.<br />
Wenn man die Patienten einige<br />
Zeit nicht gesehen hat, ist diese Entwicklung<br />
deutlich stärker feststellbar<br />
als im täglichen Kontakt. π
forum news.<br />
Dr. Gerald Gaß besuchte die Krankenpflegeschule der Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach<br />
Kompetente und engagierte Arbeit<br />
Text: Udo Hoffmann, Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach<br />
Das Team der Krankenpflegeschule der Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach (Udo Hoffmann, Illona Adrian,<br />
Dorothee Maier-Brüning) und Geschäftsführer Dr. Gerald Gaß.<br />
Am 12. Dezember 2008 besuchte Herr<br />
Dr. Gaß die Krankenpflegeschule der<br />
Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach. Er<br />
sprach mit allen Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern und stellte sich den Fragen<br />
des Oberkurses. Herr Udo Hoffmann,<br />
Leiter der Krankenpflegeschule, informierte<br />
Herrn Dr. Gaß über die momentane<br />
Ausbildungssituation.<br />
Die Krankenpflegeschule verfügt über<br />
90 genehmigte Ausbildungsplätze. Jedes<br />
Jahr im Oktober beginnen ca. 30 Schülerinnen<br />
und Schüler ihre Ausbildung.<br />
Die Auszubildenden werden hauptsächlich<br />
in klinikeigenen Bereichen eingesetzt<br />
aber auch bei kooperierenden<br />
Krankenhäusern. In den vergangenen<br />
Jahren wurde mit der Katholischen<br />
Fachhochschule Mainz ein gemeinsames<br />
Konzept entwickelt. Hierdurch haben<br />
Abiturienten die Möglichkeit während<br />
der Ausbildung gleichzeitig ein Studium<br />
zu absolvieren. Ausbildungsinhalte der<br />
Krankenpflegeschule werden von der<br />
Fachhochschule als Studieninhalt anerkannt<br />
und die SchülerInnen/StudentInnen<br />
erwerben während der Ausbildung<br />
ihre Scheine für das Studium.<br />
In den letzten Jahren war nicht nur<br />
die Umsetzung des neuen Landeslehrplans<br />
und die Kooperation mit einer<br />
Fachhochschule Schwerpunkt, sondern<br />
der Ausbau der praktischen Ausbildung<br />
durch Praxisanleiter auf Station war und<br />
ist weiterhin Arbeitsfeld der Krankenpflegeschule.<br />
Nur durch die qualifizierte und engagierte<br />
Mitarbeit der Praxisanleiterinnen<br />
und Praxisanleiter war in der Vergangenheit<br />
eine so gute praktische Ausbildung<br />
möglich.<br />
Durch regelmäßige Treffen mit den<br />
Praxisanleiterinnen und Praxisanleitern<br />
werden gemeinsam Konzepte entwickelt<br />
und in der Praxis umgesetzt.<br />
Die Krankenpflegeschule sei, so der<br />
Geschäftsführer des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es,<br />
ein wertvoller Bestandteil des<br />
gesamten Unternehmens im Hinblick<br />
auf die Gewinnung von qualifizierten<br />
jungen Frauen und Männern für die<br />
Arbeit in der Rhein-Mosel-Fachklinik.<br />
»Unser Ziel muss es sein, die besten<br />
Köpfe für eine gute Versorgung unserer<br />
Patientinnen und Patienten zu gewinnen.<br />
Dafür ist die Krankenpflegeschule<br />
der ideale Ort. Es ist deshalb auch mein<br />
Wunsch, möglichst viele der Absolventinnen<br />
und Absolventen dauerhaft in die<br />
Arbeit unserer <strong>Klinik</strong> integrieren zu<br />
können«, betonte Dr. Gerald Gaß. Er<br />
bedankte sich bei Herrn Hoffmann und<br />
allen Mitarbeiterinnen für die kompetente<br />
und engagierte Arbeit.<br />
Herr Hoffmann betonte die gute<br />
Zusammenarbeit und Unterstützung<br />
durch Frau Lorse, die Pflegedirektorin<br />
der <strong>Klinik</strong> und hofft, dass Herr Dr.<br />
Gerald Gaß die Krankenpflegeschule<br />
bald wieder einmal besucht. π<br />
Forum |19
Ein Erfahrungsbericht<br />
Wenn man das Ärzteblatt<br />
aufschlägt, findet<br />
man in jüngster Zeit<br />
immer mehr Stellenanzeigen,<br />
bei denen der<br />
Träger mit einem<br />
elektronischen Zeiterfassungssystem<br />
als Vorzug für seine<br />
Einrichtung wirbt.<br />
Vor meiner jetzigen Tätigkeit im<br />
<strong>Landeskrankenhaus</strong> war ich in einer<br />
<strong>Klinik</strong> tätig, die die elektronische Zeiterfassung,<br />
die dort wie überall nur für<br />
Pflegekräfte, Verwaltungsangestellte und<br />
Therapeuten gegolten hatte, auf die<br />
Ärzte erweiterte. Somit konnte ich<br />
eigene Erfahrungen sammeln und<br />
Vergleiche anstellen auf die Situation<br />
vor, während und nach der Einführung<br />
des Erfassungssystems.<br />
Vor der Einführung bestand v.a.<br />
seitens der leitenden Ärzte viele<br />
Befürchtungen, v.a. hinsichtlich des<br />
obligatorischen Freizeitausgleichs, was<br />
zu einer weiteren Verdünnung der<br />
ärztlichen Präsenz führen müsse. Denn<br />
das Ableisten von unbezahlter Mehrarbeit<br />
bei den ärztlichen Mitarbeitern war<br />
auch dort die Regel gewesen.<br />
Bei den Assistenzärzten war die<br />
Gefühlslage deutlich zwiespältiger.<br />
Einerseits befürchtete man auch hier die<br />
Arbeitsverdichtung, die sich zwangsläufig<br />
ergeben muss, wenn sich die Anwe-<br />
20 | Forum 01/2009<br />
forum news.<br />
Arbeitszeiterfassung im ärztlichen Bereich<br />
Text: Harald Köhler, Chefarzt Neurologische Rehabilitation, Glantal-<strong>Klinik</strong> Meisenheim<br />
senheitszeiten verringern, der Arbeitsanfall<br />
absehbar sich aber nicht in gleichen<br />
Maß reduzieren würde. Andererseits<br />
wollte man nicht schlechter als andere<br />
Berufsgruppen gestellt sein, weswegen<br />
man die Einführung durchaus begrüßte.<br />
Als die elektronische Einführung<br />
eingeführt war, traten im ärztlichen<br />
Bereich folgende Besonderheiten und<br />
Einschränkungen auf. Da bei den<br />
Ärzten eine Präsenzpflicht besteht und<br />
immer in irgendeiner Weise ein Arzt<br />
präsent (wegen Notfälle) sein muss<br />
(notfalls der Bereitschaftsarzt), kann eine<br />
Gleitzeit vor der Kernarbeitszeit nur<br />
dann im freien Ermessen des Arztes<br />
gestellt sein, wenn die Zeit bis zum<br />
Arbeitsantritt z.B. über den Bereitschaftsdienst<br />
abgedeckt ist. Das hätte zu<br />
einer Ausweitung des Bereitschaftsdienstes<br />
geführt, was aber aufgrund anderer<br />
Vorgaben z.B. seitens des Arbeitszeitgesetzes<br />
nicht so einfach zu organisieren<br />
gewesen wäre. Die erste Konsequenz<br />
waren Absprachen, die bei uns in der<br />
ärztlichen Konferenz jeweils für den<br />
nächsten Tag getroffen wurde. Ein<br />
Kollege musste sich festlegen, den<br />
Bereitschaftsdienst abzulösen und bis<br />
zum Eintreffen der übrigen Kollegen,<br />
spätestens bis zur Kernarbeitszeit, als<br />
Arzt ansprechbar zu sein für evtl.<br />
Notfälle auf den übrigen Stationen.<br />
Ähnliches galt für das Abfeiern der<br />
Mehrarbeit. Auch dies ist im ärztlichen<br />
Bereich nur möglich mit entsprechender<br />
Vertretungsregelung. Unproblematisch<br />
ist dies, wenn eine Station mit 2 Ärzten<br />
besetzt ist. Da Ärzte aufgrund ihrer<br />
Bereitschaftsdiensterfahrung gewöhnt<br />
sind, auch bei Ihnen nicht bekannten<br />
Patienten medizinisch gebotene<br />
Maßnahmen sofort zu veranlassen, gab<br />
es bei uns praktisch keine Übergangsprobleme.<br />
Längerfristig zeigten sich folgende<br />
Auswirkungen: Da jetzt die Arztarbeitszeit<br />
eindeutig festgelegt ist und nicht<br />
mehr durch unbezahlte Mehrarbeit<br />
(undefiniert) ausgeweitet werden kann,<br />
kam es zu einer deutlichen Aufwertung<br />
der ärztlichen Arbeit. Nun muss<br />
aufgrund der kostbaren Arztzeit genau<br />
überlegt werden, ob eine Aufgabe wirklich<br />
von Ärzten zu leisten ist oder nicht<br />
kostengünstiger und effektiver auf<br />
andere Berufsgruppen zu übertragen ist.<br />
Auch innerhalb des ärztlichen Aufgabenfeldes<br />
war zu prüfen, was wirklich<br />
notwendig und auf was man (sicherlich<br />
schweren Herzens) verzichten kann.<br />
Jede Mehrarbeit in der Gleitzeit, die<br />
abgefeiert werden muss, führt zu einer<br />
Verdichtung der Arbeit der anderen<br />
Kollegen und auch der eigenen, wenn<br />
andere Kollegen »abfeiern«. Somit war<br />
das Anhäufen von Mehrarbeit schnell<br />
limitiert – allerdings nur, wenn die
Spielregeln klar definiert sind und<br />
Mehrarbeit innerhalb eines definierten<br />
Zeitraumes abgefeiert werden muss,<br />
ansonsten gekappt wird. Von den Assistenten<br />
dankbar angenommen wurde die<br />
wohlweislich auf wenige Tage eingeschränkte<br />
Möglichkeit, einen vollen<br />
Arbeitstag abzufeiern.<br />
Wichtig ist im Zeiterfassungssystem<br />
mit Gleit- und Kernarbeitszeiten, dass<br />
man sich eine neue Einstellung zu den<br />
Arbeitszeiten erwirbt. Auch Minusarbeitszeit<br />
ist kein Zeichen von mangelnder<br />
Arbeitsmoral, sondern kann bedingt<br />
durch die weniger anfallende Arbeit in<br />
einer Zeit mit wenig Belegung verursacht<br />
sein. Diese Minuszeit wird dann<br />
in Zeiten erhöhten Arbeitsanfalles<br />
wieder schnell neutralisiert. Es ist in<br />
einem solchen System durchaus denkbar,<br />
dass die ärztliche Leitung den<br />
Mitarbeitern Minuszeiten anordnet, um<br />
genügend Kapazität z.B. für die Urlaubszeit<br />
zu haben. (Voraussetzung ist natürlich,<br />
dass das volle Gehalt auch bei<br />
Minuszeiten bezahlt wird.)<br />
Zusammenfassend zeigte sich eine<br />
Verbesserung des Betriebsklimas, eine<br />
Verschlankung der Prozesse und eine<br />
Aufwertung der ärztlichen Arbeit, auch<br />
gegenüber anderen Berufsgruppen. Für<br />
jeden einzelnen Mitarbeiter besteht die<br />
Notwendigkeit einer hinreichenden<br />
Arbeitsökonomie. Schließlich besteht<br />
durch die elektronische Arbeitszeiterfassung<br />
auch die Möglichkeit, auf Belegungsschwankungen<br />
flexibler zu reagieren.<br />
In Zeiten guter Belegung angefallene<br />
Mehrarbeit wird in Zeiten weniger<br />
guter Belegung »abgefeiert«, wobei dies<br />
durchaus von der Leitung forciert<br />
werden kann.<br />
Ich persönlich würde daher die<br />
Einführung eines entsprechenden<br />
Systems auch für den ärztlichen Bereich<br />
begrüßen.<br />
Dass sich die Vorzüge langsam<br />
herumsprechen, darauf weisen die<br />
ärztlichen Stellenangebote hin, womit<br />
ich den Artikel begonnen habe und<br />
auch beenden will. π<br />
forum news.<br />
Anlässlich der Mitwirkung am Gleichstellungsplan des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es (AöR) und<br />
seiner Einrichtungen, trafen sich die Gleichstellungsbeauftragten, im Konferenzzentrum<br />
der Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach, um gemeinsame Problemstellungen zu erörtern.<br />
Was ist Gleichstellung?<br />
Text: Ulrike Becker, Gleichstellungsbeauftragte <strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR)<br />
Gleichstellungsbeauftragte im <strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR) und seinen Einrichtungen, (v.l.n.r.): Ulrike Becker,<br />
(LKH) Martina Behnsen (RKR), Angelika Fritz (GKM), Maria Schomisch (RMF), Marita Mayer-Berwind (RFK).<br />
Wichtig erschien in diesem Zusammenhang<br />
ein Stück zur Transparenz des<br />
Landesgleichstellungsgesetzes (LGG)<br />
Rheinland-Pfalz herzustellen, sowie den<br />
Mitarbeiterinnen der einzelnen Einrichtungen<br />
die zuständigen Gleichstellungsbeauftragten<br />
mit ihren Aufgaben und<br />
Zielen näher zu bringen.<br />
Zur Verwirklichung der Gleichstellung<br />
von Frauen und Männern im öffentlichen<br />
Dienst werden nach Maßgabe des<br />
Landesgleichstellungsgesetzes für Rheinland-Pfalz,<br />
Frauen gefördert und immer<br />
noch bestehende Benachteilung in<br />
ihrem beruflichen Umfeld abgebaut und<br />
die tatsächliche Gleichstellung angestrebt.<br />
Hierzu gehört die Berufung von<br />
Gleichstellungsbeauftragten, die der<br />
Dienststellenleitung direkt unterstellt ist.<br />
Zu den Aufgaben der Gleichstellungsbeauftragten<br />
gehört die Mitwirkung bei<br />
der Erstellung und Umsetzung des<br />
Gleichstellungsplans. Sie wirkt weiterhin<br />
bei Stellenbesetzungs- und Beförderungsverfahren<br />
mit. Die Endgegennahme<br />
von Beschwerden über sexuelle<br />
Belästigung am Arbeitsplatz und die<br />
Beratung Betroffener gehört ebenso zu<br />
ihren Aufgaben. Sie unterstützt die<br />
Dienststelle bei der Ausführung dieses<br />
Gesetzes sowie anderer Vorschriften und<br />
Maßnahmen zur Gleichstellung von<br />
Frau und Mann. Sie wirkt mit an allen<br />
sozialen, organisatorischen und personellen<br />
Maßnahmen, die weiblichen<br />
Beschäftigen betreffend.<br />
Nach Ablauf von jeweils zwei Jahren<br />
ist zu überprüfen, inwieweit die Ziele<br />
des Gleichstellungsplanes, der durch die<br />
Geschäftsführung verabschiedet worden<br />
ist, erreicht wurden und gegebenenfalls<br />
eine Anpassung an die Entwicklung<br />
durch ergänzende Maßnahmen vorzunehmen<br />
ist. π<br />
Forum |21
Zertifikatkurs Gerontopsychiatrie<br />
05 | 2009 Rhein-Mosel-Akademie · <strong>Klinik</strong><br />
<strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> Ω In einer kleinen Feierstunde<br />
wurden den TeilnehmerInnen des Sicher-<br />
05|2009 Rhein-Mosel-Akademie<br />
Ω Nach dem erfolgreichem Abschluss<br />
der einjährigen Fortbildung<br />
»Zertifikatkurs Führungskolleg<br />
2008/09« wurde<br />
14 TeilnehmerInnen im festlichen<br />
Rahmen das Zertifikat<br />
übergeben. Der Geschäftsführer<br />
des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es,<br />
Herr Dr. Gaß, sowie zahlreiche<br />
Vorgesetzte der Absolventen<br />
ließen es sich nicht<br />
nehmen, den frischgebackenen<br />
Führungskräften zu gratulieren.<br />
Hier die Namen der TeilnehmerInnen<br />
des Führungskollegs<br />
2008/2009: Anne-Beate Ba-<br />
22 | Forum 01/2009<br />
forum kurzmeldungen.<br />
02|2009 Rhein-Mosel-Akademie Ω Im Rahmen<br />
einer kleinen Feierstunde fand am 5.<br />
Februar die Übergabe der Zertifikate statt.<br />
Glückwünsche für die erfolgreiche Teilnahme<br />
an: Sabine Bergmann, Corina Einig, Rolf<br />
Neumann, Ute Ohlig, Wiebke Schmitt,<br />
Sascha Schneider und Sabine Steffes (Rhein-<br />
Mosel-Fachklinik), Gudrun Hanf (AWO-<br />
Weißenthurm), Monika Kleinert (Reha-<strong>Klinik</strong><br />
Rheingrafenstein) und Heike Machalz-Mues<br />
vom Universitätsklinikum Aachen. π<br />
Zertifikatkurs Sicherheitsdienst<br />
heitsdienstes der <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> für<br />
Forensische Psychiatrie zum Abschluss des<br />
Zertifikatkurses Sicherheitsdienst die Abschlussurkunden<br />
überreicht. Die Vorgesetzten<br />
sprachen den Absolventen herzliche<br />
Glückwünsche aus: Peter Degen,<br />
Wolfgang Jumpetz, Andreas Müller, Roman<br />
Schumann, Hartmut Stein, Frank Nägeler,<br />
Udo Möller, Thomas Krings, Manfred<br />
Arzbach, Herrmann Rünz, Wolfgang<br />
Heber, Daniel Frank, Oliver Goldberg, Anja<br />
Lübben, Birgit Lüthke, H.P. Schäfer, Erik<br />
Tiemann, Uwe Traben, K.H. Leuschner,<br />
Rainer Audehm, Arno Schäfer. π<br />
Zertifikatkurs Führungskolleg 2008/09<br />
Bewohner zu Gast<br />
04|2009 Psychiatrische und heilpäd. Heime<br />
Andernach Ω Viel Spaß hatte eine Gruppe<br />
von Heimbewohnern von der Rhein-Mosel-<br />
Fachklinik Andernach, die mit ihren Betreuern<br />
beim 2. Bundesligaspiel zwischen<br />
TUS Koblenz gegen Alemania Aachen auf<br />
der Lotto-Tribüne platz nehmen konnten.<br />
Bei wunderschönem Wetter konnten die<br />
Teilnehmer die tolle Atmosphäre im mit<br />
über 12.600 Zuschauern gefüllten Stadion<br />
Oberwerth genießen. Auch wenn es am<br />
Ende für die Koblenzer Elf eine 0:2 Niederlage<br />
gab, war es für die Bewohner eine tolle<br />
Aktion die durch die Betriebssportgruppe<br />
der <strong>Klinik</strong> initiiert worden war und mit<br />
Freikarten von »Lotto RLP« unterstützt<br />
wurde. Natürlich durfte die obligatorische<br />
Pausenbratwurst und das dazu gehörige<br />
Getränk bei der Aktion nicht fehlen. π<br />
berg (Märkische <strong>Klinik</strong>en<br />
Lüdenscheid), Brigitte Eberhard,<br />
Marion Haßlöcher, Reiner<br />
Härtel (Rheinhessen-Fachklinik),<br />
Ewa Falenski, Susanne<br />
Günzel (Reha-<strong>Klinik</strong> Rheingrafenstein),<br />
Petra Gulla-Hesse,<br />
Tanja Weber (Glantal-<strong>Klinik</strong><br />
Meisenheim) Karima Khechini,<br />
Nicole Krings, Sylvia Schneider,<br />
Marcus Voll (Rhein-Mosel-Fachklinik)<br />
Andreas Kosel, (Unfallkasse<br />
Rheinland-Pfalz) und<br />
Christian Voigt (<strong>Klinik</strong>-<strong>Nette</strong>-<br />
<strong>Gut</strong>). Wir wünschen allen TeilnehmerInnen<br />
alles <strong>Gut</strong>e und<br />
weiterhin viel Erfolg. π
Rosenmontag<br />
02|2009 Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach<br />
Ω Wie in den Vorjahren beteiligte sich die<br />
Betriebssportgruppe der Rhein-Mosel-Fachklinik<br />
auch in diesem Jahr mit einem<br />
eigenen Festwagen am Andernacher Rosenmontagszug.<br />
π<br />
Fastnachtsfeier<br />
02|2009 Psychiatrische und heilpäd. Heime<br />
Alzey Ω Auch in diesem Jahr feierten die<br />
Bewohner und Bewohnerinnen der Psychiatrischen<br />
und heilpädagogischen Heime<br />
Alzey wieder Fastnacht. Am Donnerstag,<br />
19. Februar, wurde im Tagungszentrum der<br />
Rheinhessen-Fachklinik Alzey gelacht, getanzt<br />
und geschunkelt. Tanzvorstellungen<br />
durch externe Vereine, Polonaisen mit den<br />
Bewohnerinnen und Bewohnern sowie<br />
Unterhaltungsmusik und eine tolle Moderation<br />
von Steffi Kleinert sorgten für einen<br />
gelungenen Nachmittag. Die gute Stimmung<br />
war sogar noch nach Ende der Veranstaltung<br />
bei den Aufräumarbeiten sichtbar<br />
und hörbar. π<br />
forum kurzmeldungen.<br />
Grüne Damen hoch geschätzt<br />
05|2009 Glantal-<strong>Klinik</strong> Meisenheim<br />
Ω Sigrid Venter aus Löllbach<br />
und Christel Kunz aus<br />
Obermoschel wurden für mehr<br />
als zehn Jahre ehrenamtlichen<br />
Dienst als »Grüne Damen« an<br />
der Glantal-<strong>Klinik</strong> Meisenheim<br />
von den beiden <strong>Klinik</strong>seelsorgern<br />
Marcus Harke und Rainer<br />
Bauhaus geehrt. Pfarrerin<br />
Liesel Zumbro-Neuberger verabschiedete<br />
man offiziell mit<br />
großem Dank und Präsenten für ihre<br />
geleistete Arbeit. Das Beisein von Verwaltungsdirektor<br />
Michael Kloos, des Ärztlichen<br />
Direktors Dr. Andreas Hachgenei und Pflegedirektor<br />
Claus Clemens betonte dabei<br />
die Bedeutung des Themas der ehrenamtlichen<br />
»Grünen Damen« im Krankenhausdienst,<br />
das laut des ebenfalls seine Glückwünsche<br />
übermittelnden Direktoriums gar<br />
nicht hoch genug eingeschätzt werden<br />
könne. So pflegen diese Frauen insbesondere<br />
persönliche Kontakte zu den Patienten,<br />
bei denen sie sich auch um deren<br />
vielfältige Anliegen, Sorgen und Nöte, die<br />
bei einem Krankenhausaufenthalt entstehen<br />
können, kümmern und versuchen,<br />
konkrete Hilfe zu geben. Persönliche<br />
Gespräche am Krankenbett gehören dabei<br />
genauso dazu, wie etwa die Verrichtung<br />
kleiner Wege oder Besorgungen. Auch der<br />
Kontakt zu Angehörigen wird angeboten.<br />
Karneval in Geriatrischer Tagesstätte<br />
02|2009 Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach<br />
Ω Viel Spaß bereitete der Besuch der Karne-<br />
Bei allem zählt auch für die »Grünen<br />
Damen« stets strikte Verschwiegenheit. Die<br />
»Grünen Damen« füllen in der Patientenbetreuung<br />
dankenswerterweise so eine<br />
Lücke aus, die infolge finanzieller wie<br />
gesetzlicher Auflagen dem Krankenhauspersonal<br />
zu schließen nicht möglich ist,<br />
betonte Verwaltungsdirektor Kloos. Kloos<br />
dankte im Namen des <strong>Klinik</strong>ums und sagte:<br />
»Ihre Dienste sind unbezahlbar.« Mit den<br />
Worten: »Wir erleben täglich, dass Ihre<br />
Arbeit gar nicht hoch genug einzuschätzen<br />
ist«, schloss sich Clemens an, und<br />
Dr. Hachgenei wünschte sich ein weiteres<br />
gutes, umfassendes Zusammenwirken<br />
zwischen Klinkpersonal und den<br />
»Grünen Damen«. Mitmachen: Interessenten<br />
an der ehrenamtlichen Arbeit als<br />
»Grüne Dame oder auch Herr« können<br />
sich gerne an Gisela Bernspitz, Telefon:<br />
(0 67 51) 85 44 21, wenden. π<br />
valsfeier des Heimbereichs der Rhein-<br />
Mosel-Fachklinik den Gästen der Geriatrischen<br />
Tagestätte. Sie verfolgten gut gelaunt<br />
die Vorträge und erfreuten sich an der<br />
gelungenen Tanzvorführung. Es wurde<br />
geschunkelt und gelacht zur Live-Musik.<br />
Zwischendurch stärkte man sich mit Berlinern<br />
und Kuchen. Höhepunkt der gelungenen<br />
Veranstaltung war der Empfang des<br />
Andernacher Prinzenpaares. Zum Abschluss<br />
wurde jedem Besucher ein Karnevalsorden<br />
mit dem Logo der <strong>Klinik</strong> überreicht,<br />
der in der hauseigenen Therapiewerkstatt<br />
angefertigt wurde. π<br />
Forum |23
Die Alzeyer Abteilung für Kinder- und<br />
Jugendpsychiatrie und Psychotherapie<br />
(KJPP) kann 2009 auf ihr zehnjähriges<br />
Bestehen zurückblicken. Wenn auch im<br />
Vergleich zum 100-jährigen Gründungsjubiläum<br />
der Rheinhessen-Fachklinik im<br />
Jahr 2008 ein zehntes Wiegenfest nicht<br />
so bedeutend erscheinen mag, lohnen<br />
sich doch eine kurze Bilanz und ein<br />
Blick auf die Gegenwart und in die<br />
Zukunft.<br />
Auf der Wiese vor dem »Haus Hunsrück«,<br />
einem feudalen Jahrhundertwende-Haus,<br />
das keine Spur von <strong>Klinik</strong>atmosphäre<br />
ausstrahlt, warten eine<br />
Schaukel, eine Wippe und ein Kletterhaus<br />
auf Kinder, die sie erobern. Das ist<br />
der Spielplatz für alle, die hier stationär<br />
behandelt werden. Gegenüber auf der<br />
Wiese sind mehrere Minigolf-Stationen,<br />
dahinter liegt ein Kräutergarten. Selbst<br />
jetzt im Winter kann man ahnen, wie<br />
hübsch das im Sommer sein wird.<br />
Fröhlich bunt ist die Station Hunsrück<br />
1, wo die jüngsten Patienten behandelt<br />
werden. Szenen mit Janoschs Tiger,<br />
24 | Forum 01/2009<br />
forum news.<br />
Im Blickpunkt: Zehn Jahre Kinder- und Jugendpsychiatrie in Alzey<br />
Als Highlight ein Hochseilgarten<br />
Text: Dr. Andreas Stein, Rheinhessen-Fachklinik Alzey<br />
Frosch, Bär und Tigerente sind auf die<br />
gelben Wände gemalt. In einem der<br />
Gemeinschaftsräume macht ein Junge<br />
gerade seine Mathehausaufgaben.<br />
»Norbert, komm mal her«, sagt er zu<br />
dem Kinderkrankenpfleger, der wie<br />
Mama oder Papa zuhause mit am Tisch<br />
sitzt. Das kleine Mädchen ist schon<br />
fertig mit ihrer Arbeit, sie malt jetzt ein<br />
Bild für ihre Eltern: »Unser Haus und<br />
ganz viele Blumen.« Und am Himmel<br />
ganz viele Herzen.<br />
»Darf ich heute Abend fernsehen?«<br />
fragt sie Daniela, eine der Erzieherinnen.<br />
»Mal sehen, wenn alles gut läuft<br />
heute«, antwortet sie...<br />
Vier Stationen und Institutsambulanz<br />
Im Juni 1999 Jahre wurden die ersten<br />
psychisch kranken Kinder und Jugendlichen<br />
aufgenommen, nachdem noch im<br />
Mai 1999 mit Hochdruck an einer<br />
kinderfreundlichen Gestaltung des<br />
umgebauten und frisch renovierten<br />
»Haus Hunsrück« gearbeitet worden<br />
war. In den Tagen vorher wurde auch<br />
ein komplett neues Behandlungsteam<br />
aus Krankenpflegepersonal und Erzieher/innen,<br />
Ärzten und Psychologen<br />
sowie einer Bewegungs- und Ergotherapeutin<br />
zusammengestellt. 20 weitere<br />
Behandlungsplätze wurden mit dem<br />
Umbau und der Renovierung des »Haus<br />
Petersberg« im Jahr 2001 geschaffen.<br />
Mit insgesamt vier altersgetrennten<br />
Stationen mit je zehn Betten haben die<br />
Alzeyer seitdem die kinder- und jugendpsychiatrische<br />
Vollversorgung für die
Städte Mainz und Worms sowie die<br />
Landkreise Alzey-Worms, Bad Kreuznach,<br />
Mainz-Bingen und Rhein-Hunsrück<br />
übernommen (das entspricht rund<br />
850.000 Einwohnern). Bereits ein Jahr<br />
später wurde schließlich eine kinderund<br />
jugendpsychiatrische Institutsambulanz<br />
aufgebaut, um auch ein ambulantes<br />
Angebot für psychisch kranke Kinder<br />
vorhalten zu können.<br />
20 Prozent seelisch kranke Kinder<br />
und Jugendliche<br />
Diese Behandlungsangebote sind<br />
dringend erforderlich. Statistiken sagen,<br />
dass rund 20 Prozent aller Kinder und<br />
Jugendlichen in Deutschland psychische<br />
Störungen aufweisen. Wenn Kinder und<br />
Jugendliche seelisch krank werden,<br />
müssen sie jedoch nicht immer gleich<br />
ins Krankenhaus. In der Kinder- und<br />
Jugendpsychiatrie wird überwiegend<br />
ambulant behandelt, manchmal ist die<br />
<strong>Klinik</strong>aufnahme dennoch erforderlich.<br />
Stationäre Aufnahme<br />
muss manchmal sein<br />
Etwa 1.000 Kinder und Jugendliche<br />
werden jedes Jahr in der Alzeyer Rheinhessen-Fachklinik<br />
ambulant behandelt.<br />
Im Jahr 2008 wurden 440 stationär<br />
aufgenommen, beispielsweise<br />
- das 15-jährige Mädchen, das nicht<br />
mehr isst und bei 165 Zentimeter<br />
Größe nur noch 36 Kilogramm wiegt,<br />
- der achtjährige Junge, der in der<br />
Schule ständig stört, sich im Pausenhof<br />
mit Mitschülern schlägt und mit<br />
aggressiven Ausbrüchen die ganze<br />
Familie tyrannisiert,<br />
- der 14-jährige Junge, der seit mehr als<br />
einem halben Jahr nicht mehr zur<br />
Schule gehen möchte, weil er dort von<br />
Mitschülern gemobbt wurde,<br />
- der 16-jährige Junge, der sich auf die<br />
Realschulprüfung vorbereitet, nicht<br />
mehr schlafen kann, Stimmen hört,<br />
das Gefühl hat, verfolgt zu werden,<br />
- der 17-Jährige, der schon längere Zeit<br />
eigenbrötlerisch war, sich jetzt völlig in<br />
sein Zimmer zurückzieht, mit der<br />
Außenwelt nur noch per Internet<br />
Kontakt hält,<br />
- das 9-jährige Mädchen, das nach<br />
sexuellem Missbrauch wieder einnässt<br />
und einkotet...<br />
forum news.<br />
Viele therapeutische Elemente<br />
bei der Behandlung<br />
Die stationäre Behandlung umfasst<br />
innerhalb eines heilpädagogisch ausgerichteten<br />
Behandlungssettings eine<br />
Vielzahl therapeutischer Elemente.<br />
Neben einer verhaltens- und familientherapeutisch<br />
orientierten Einzel- und Gruppenpsychotherapie<br />
werden u.a. auch<br />
Bewegungs- und Ergotherapie, Reittherapie,<br />
Bewegungsbad, Elterntraining,<br />
Beschulung in eigenen Klassenräumen,<br />
betreute Freizeitaktivitäten und Unterstützung<br />
bei der Hilfeplanung mit der<br />
Jugendhilfe und den Schulen angeboten.<br />
Dabei ist für eine erfolgreiche Behandlung<br />
die Orientierung am Lebensumfeld<br />
der Kinder und Jugendlichen wichtig.<br />
Ein Hochseilgarten,<br />
den auch Schulklassen nutzen<br />
Als Highlight wurde mit maßgeblicher<br />
finanzieller Unterstützung der »Strubbelkids«<br />
(Förderverein der KJPP) ein therapeutischer<br />
Hochseilgarten als erlebnispädagogisches<br />
Projekt in den hohen<br />
Bäumen auf der Wiese neben dem Haus<br />
Petersberg aufgebaut, der auch von der<br />
Alzeyer Bevölkerung, insbesondere von<br />
Schulklassen genutzt wird. Hier können<br />
elementare psychotherapeutische Themen<br />
wie Trauen und Vertrauen, Abhängigkeit<br />
und Unabhängigkeit, eigene Grenzen,<br />
Isolation und Gruppenzugehörigkeit<br />
mittels eines alternativen therapeutischen<br />
Zugangsweges bearbeitet werden. Die<br />
Zukunft Hier ist insbesondere ein<br />
Ausbau der ambulanten Behandlungskapazitäten<br />
geplant. Außerdem wird ein<br />
stationäres und tagesklinisches kinderund<br />
jugendpsychiatrisches Therapieangebot<br />
an der Universitätsklinik Mainz<br />
entstehen, so dass die aktuell sehr<br />
langen Wartezeiten bis zum Behandlungsbeginn<br />
sich reduzieren werden. π<br />
Forum |25
26 | Forum 01/2009<br />
forum tag der psychiatrie.<br />
»Offenheit und Akzeptanz der Bevölkerung gegenüber psychisch Kranken ist in Alzey vorbildlich ...«<br />
Tag der Psychiatrie in Alzey<br />
Vorurteile abbauen und vorhandene<br />
Mauern in den Köpfen überwinden: Der<br />
»Tag der Psychiatrie« auf dem weitläufigen<br />
Areal der Rheinhessen-Fachklinik<br />
diente auch in diesem Jahr ganz<br />
bewusst der Aufklärung und dem<br />
Überwinden von Berührungsängsten.<br />
»Früher war die Psychiatrie etwas<br />
geschlossenes, das man nicht in der<br />
Gemeinde haben wollte. Heute jedoch<br />
will man psychisch Kranke integrieren.<br />
Dieser Tag heute demonstriert die<br />
Offenheit, die hier in Alzey mittlerweile<br />
herrscht«, erklärte Dr. Heidemarie<br />
Emisch. Für die Chefärztin der Psychiatrischen<br />
Institutsambulanz ist die<br />
gemeindenahe Psychiatrie gerade in der<br />
Volkerstadt seit langem sehr ausgeprägt.<br />
Die Offenheit und Akzeptanz der Bevöl-<br />
kerung gegenüber psychisch Kranken sei<br />
in Alzey vorbildlich: »Die <strong>Klinik</strong> ist mit<br />
der Stadt zusammengewachsen, und<br />
zudem mit über 900 Mitarbeitern einer<br />
der größten Arbeitgeber.«<br />
Neben verschiedenen Verkaufs-, Grillund<br />
Informationsständen, Flohmärkten,<br />
Rundfahrten mit der Straßeneisenbahn,<br />
Auftritten von Live-Bands, Guggemusikern,<br />
einem reichhaltigen Angebot an<br />
Kaffee und Kuchen sowie einem großen<br />
Kirmesplatz und vielem mehr, erfülllten<br />
vor allem die zahlreichen Präsentationen<br />
der einzelnen RFK-Abteilungen einen<br />
wichtigen Zweck.<br />
»Patienten, die nicht unbedingt in der
<strong>Klinik</strong> sein müssen, gehören auch nicht<br />
dahin. Das ist unser gemeindenaher<br />
Ansatz und den wollen wir auch so<br />
vermitteln und kommunizieren«, unterstrich<br />
Dr. Wolfgang <strong>Gut</strong>h, Ärztlicher<br />
Direktor der <strong>Klinik</strong>. Patienten, vor allem<br />
chronisch Kranke, sollten diesem Ansatz<br />
zufolge in ihre entsprechenden Wohnge-<br />
forum tag der psychiatrie.<br />
biete zurückgehen können.<br />
»Sie sollten am öffentlichen Leben<br />
teilnehmen. Das ist schon seit langem<br />
unsere Zielsetzung hier in der RFK«,<br />
meinte des Landesverdienstordens des<br />
Landes Rheinland-Pfalz. Den stationären<br />
<strong>Klinik</strong>aufenthalt sieht <strong>Gut</strong>h unterdessen<br />
als »Krisenintervention« an, die tunlichst<br />
an letzter Stelle stehen sollte: »Vieles<br />
wird hier bei uns ambulant gemacht.<br />
Alzey hat da in den letzten Jahren eine<br />
gewisse Vorreiterrolle für ganz Rheinland-Pfalz<br />
gespielt«, merkte der Ärztliche<br />
Direktor an.<br />
Dies wollte auch Roswitha Beck bestätigen.<br />
Die Ehefrau des rheinland-pfälzischen<br />
Ministerpräsidenten Kurt Beck<br />
und Kuratoriumsvorsitzende des Vereins<br />
zur Unterstützung Gemeindenaher<br />
Psychiatrie in Rheinland-Pfalz würdigte<br />
die herausragenden Leistungen der<br />
Rheinhessen-Fachklinik in Sachen<br />
Psychiatrie: »Psychische Erkrankungen<br />
sind vielerorts leider noch immer ein<br />
Tabuthema. Dem wollen wir entgegenwirken<br />
und für Aufklärung sorgen.«<br />
Die hervorragende Arbeit in Alzey und<br />
Veranstaltungen wie das Fest trügen<br />
einen wichtigen Teil dazu bei, dass<br />
psychisch Kranke in die Gesellschaft<br />
integriert würden. | Allgemeine Zeitung,<br />
8. Juni 2009 π<br />
Forum |27
Zahlreiche Gäste und Mitarbeiter<br />
nahmen an der Veranstaltung anlässlich<br />
der Verabschiedung von Heinrich Breitbach,<br />
Pflegedienstleiter der Psychomedizinischen<br />
Abteilung, und der Einführung<br />
von Andreas Emmerich als sein<br />
Nachfolger in der <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> für<br />
Forensische Psychiatrie teil.<br />
Heinrich Breitbach hat seine Ausbildung<br />
zum staatlich examinierten Krankenpfleger<br />
im Januar 1964 in der damaligen<br />
Landesnervenklinik Andernach<br />
begonnen und nach dem erfolgreich<br />
absolvierten Examen seine berufliche<br />
Tätigkeit auf einer psychiatrischen<br />
Aufnahmestation aufgenommen, wo<br />
er 1973 zum Stv. Stationsleiter ernannt<br />
wurde. Im April 1974 wechselte er in<br />
die <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> und wurde 1976<br />
28 | Forum 01/2009<br />
forum news.<br />
Pflegedienstleiter Heinrich Breitbach in den Ruhestand verabschiedet – Andreas<br />
Emmerich als Nachfolger begrüßt<br />
Wechsel in der Pflegedienstleitung<br />
der <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong><br />
Andreas Emmerich übernimmt die Funktion der Pflegedienstleitung von Heinrich Breitbach.<br />
Stationsleiter im Haus K, bevor er im<br />
September 1992 mit dem Aufgabenbereich<br />
des Oberpflegers betraut wurde.<br />
Seit Oktober 2001 bis heute arbeitet<br />
Heinrich Breitbach in der Position des<br />
Pflegedienstleiters der Psychomedizinischen<br />
Abteilung der <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong>.<br />
Andreas Emmerich hat seine Krankenpflegeausbildung<br />
von 1996 bis 1999 im<br />
Marienkrankenhaus Cochem absolviert<br />
und war im Anschluss auf der Neurologischen<br />
Abteilung im Brüderkrankenhaus<br />
Koblenz tätig. Dort wurde er im<br />
Jahr 2003 zur Stv. Stationsleitung ernannt.<br />
Berufsbegleitend nimmt er seit<br />
2005 am Studiengang Pflegemanagement<br />
an der Katholischen Fachhochschule<br />
Mainz teil, den er im Juli diesen<br />
Jahres abschließen wird. Im Februar<br />
Heinrich Breitbach bei seiner Abschiedsrede.<br />
2008 wechselte er an die Rheinhessen-<br />
Fachklinik Alzey, wo er mit der Einführung<br />
von Nanda-Pflegediagnosen betraut<br />
wurde. Seit Dezember 2008 ist er bereits<br />
gemeinsam mit Heinrich Breitbach<br />
im Bereich der Pflegedienstleitung in<br />
der <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> tätig.<br />
In seiner Begrüßungsansprache sprach<br />
Werner Schmitt, Regionaldirektor des<br />
<strong>Landeskrankenhaus</strong>es (AöR), Heinrich<br />
Breitbach Dank und Anerkennung für<br />
die geleistete Arbeit aus.<br />
»Wenn man wie Sie 45 Jahre lang im<br />
Berufsleben gestanden hat, den überwiegenden<br />
Teil dieser Zeit in verantwortungsvoller<br />
Führungsposition in der<br />
<strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong>, kann man den jetzt<br />
beginnenden Ruhestand mit Recht als<br />
»wohlverdienten Ruhestand« bezeichnen«,<br />
so Werner Schmitt weiter. Pflegedirektor<br />
Werner Stuckmann freute sich,<br />
mit Andreas Emmerich einen qualifizierten<br />
Nachfolger in die Position der<br />
Pflegedienstleitung einführen zu<br />
können: »Sie haben sich sehr schnell in<br />
die spezifischen Belange des Maßregelvollzuges<br />
eingearbeitet und dabei ein<br />
hohes Maß an fachlicher und sozialer<br />
Kompetenz, Eigeninitiative sowie analytisches<br />
Denken und Handeln bewiesen.« π
M<br />
Andreas Emmerich<br />
<strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong><br />
Andreas Emmerich wurde 1979 in<br />
Koblenz geboren und wuchs als drittes<br />
Kind eines Landwirts und einer Krankenpflegehelferin<br />
in dem kleinen Ort<br />
Müden an der Mosel auf. Nach der<br />
Grund- und Hauptschule besuchte er<br />
die Handelsschule in Cochem und<br />
erwarb 1996 den Sekundarabschluß I.,<br />
mit dem er 1996 im Marienkrankenhaus<br />
Cochem seine Ausbildung zum<br />
examinierten Krankenpfleger begann<br />
und 1999 erfolgreich abschloss.<br />
Im Anschluss arbeitete er im Katholischen<br />
<strong>Klinik</strong>um Koblenz »Brüderkrankenhaus«<br />
in der Neurologie mit Stroke<br />
Unit und übernahm 2001 die Funktion<br />
der stellvertretenden Stationsleitung. Im<br />
Jahr 2003 suchte er eine Veränderung<br />
und fand diese im Ambulanten Pflegedienst<br />
der Caritas Sozialstation in Treis-<br />
Karden, bevor er 2004 wieder auf die<br />
Neurologische Station mit Stroke Unit<br />
ins Katholische <strong>Klinik</strong>um Koblenz<br />
»Brüderkrankenhaus« wechselte.<br />
Zusätzlich begann ich die Nebentätigkeit<br />
als Freier Mitarbeiter für die Beratung<br />
und Schulung von ambulanten<br />
Patienten mit einer enteralen Ernährungstherapie«,<br />
erinnert Andreas Emmerich<br />
sich.<br />
forum persönlich.<br />
»2005 stieg ich in den Studiengang<br />
Pflegemanagement an der Katholischen<br />
Fachhochschule in Mainz ein, den ich<br />
voraussichtlich im Sommer 2009 erfolgreich<br />
abschließen werde.«<br />
Bis zum Sommer 2007 hat er weiterhin<br />
im Katholischen <strong>Klinik</strong>um gearbeitet<br />
und übernahm im Februar 2008 die<br />
Tätigkeit zur Einführung des DV-gestützten<br />
Pflegeprozesses mit NANDA-Pflegediagnosen<br />
in der Rheinhessen-Fachklinik<br />
Alzey. Vor dieser Aufgabe hat er noch<br />
einige Monate Schulungen für den<br />
Internationalen Bund Koblenz im<br />
Bereich Pflege durchgeführt.<br />
»Meine Vitalität und einen freien Kopf<br />
erhalte ich mir durch meine Pferde und<br />
meinen ausgewogenen Freundeskreis«,<br />
sagt Andreas Emmerich. »Die erfolgreiche<br />
Bewerbung auf die Stelle der Pflegedienstleitung<br />
der psychomedizinischen<br />
Abteilung der <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> bietet<br />
mir die Chance, meine Erfahrungen aus<br />
der Pflegepraxis und die Inhalte meines<br />
Studiums in dem sehr spannenden und<br />
verantwortungsbewussten Bereich der<br />
Forensik anwenden zu dürfen. Da ich<br />
nun schon mehrere Monate in der<br />
<strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> tätig bin, möchte ich<br />
mich an dieser Stelle bei allen Mitarbeitern,<br />
die mir diesen Einstieg erleichtert<br />
haben, bedanken.« π<br />
Forum |29
»Voll Korall«? Aus dem Wortschatz meiner<br />
12-jährigen Tochter Lara was soviel heißt<br />
wie: Klasse, Geil, Wunderschön. Korallen<br />
sind Nesseltiere die eine durchorganisierte<br />
Riffstruktur bilden. Es sind die größten<br />
Lebewesen der Erde die durch ihre Farbenpracht<br />
und Schönheit immer noch die<br />
Menschen begeistern.<br />
Nun denn. So sage auch ich »Voll<br />
Korall« zu dem Sommerfest und dem<br />
anschließenden Personalfest. Cowboyhut<br />
ab vor denen, die so was organisieren<br />
und durchführen. Ein Kompliment an<br />
Herrn Schneider und Frau Rotbrust. Ich<br />
habe in den 8 Jahren bei den Dreharbeiten<br />
vom WDR in der Serie Zimmer<br />
fertig als Schreiner Georg viele Events<br />
erlebt. Aber wenn ich sehe, dass so ein<br />
Event von zwei Leuten organisiert wird<br />
bin ich platt. Einfach Klasse. Auch den<br />
vielen Helfern aus den Werkstätten und<br />
den Arbeitstherapeuten sowie der Hauswirtschaft.<br />
Einfach gigantisch, mit<br />
welchen Mitteln so was auf die Beine<br />
gestellt wird. In den letzten Jahren war<br />
ich LEIDER nicht dabei, weil es mir aus<br />
Zeitmangel nicht möglich war. Die<br />
strahlenden Gesichter, in die ich an<br />
meinem Stand (Goldschürfen) sehen<br />
konnte, machten mich ebenso glücklich<br />
wie der Moment als ich unseren Bewohner<br />
Josef auf dem Pferd über die Wiese<br />
galoppieren sah und sein Lachen hörte.<br />
30 | Forum 01/2009<br />
forum sommerfest in andernach.<br />
Sommerfest – »Voll Korall!«<br />
Text: Hans-Georg Holzem, Hausmeister Personalwohnheim der Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach<br />
Die Fröhlichkeit und gute Stimmung<br />
war überall zu spüren. Enorm was die<br />
Handwerker und anderen Helfer sowie<br />
die beiden Organisatoren während der<br />
normalen Arbeitszeit an Aufbau und<br />
Planung auf die Beine gestellt haben.<br />
Die Schreinerei hat es wirklich<br />
geschafft mit ihren Vorbauten und<br />
Buden (Stände) den Eindruck zu vermitteln<br />
man wäre im wilden Westen. Sowie<br />
auch die Schneiderei mit ihren selbst<br />
genähten Westen. Und wenn ein An-<br />
streicher Miniatur Cowboys in verschiedenen<br />
Darstellungen aus Schrauben und<br />
anderen Eisenteilen in der hauseigenen<br />
Schmiede der Schlosserei zusammenschweißt,<br />
dann habe ich keine Zweifel,<br />
dass ein guter Handwerker fast alles<br />
kann. Eine Cocktail Bar mit total leckeren<br />
Erfrischungen. Und was unsere<br />
Küche an leckeren Sachen Anbot, versetzte<br />
meinen Gaumen in Entzückung.<br />
Und wenn man einen Drang verspürte,<br />
ein kühles Bier oder ähnliches zu trin
ken, wurde man an dem Bierwagen mit<br />
offenen Armen von den Mitarbeitern<br />
der Anstreicherei empfangen. Dass es<br />
bis 18.00 Uhr nur alkoholfreie Getränke<br />
gab tat der Stimmung keinen Abbruch.<br />
Ferner war den ganzen Tag Livemusik<br />
forum sommerfest in andernach.<br />
zu hören. Als es dann Abend wurde<br />
und unsere Turmuhr mit ihren Glocken<br />
18.00 Uhr ankündigte war es so weit.<br />
550 Mitarbeiter wurden mit einem<br />
Sektempfang überrascht. Ich dachte<br />
zuerst, der Bundespräsident trifft ein.<br />
Phantastisch.<br />
Als dann um halb sieben Einlass in<br />
das Betriebsrestaurant … Ω weiter auf<br />
Seite 35<br />
Forum |31
32 | Forum 01/2009<br />
forum panorama.<br />
Augenblicke<br />
Impressionen vom diesjährigen Personalfest der Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach,<br />
an dem mehr als 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter teilnahmen. π
forum panorama.<br />
Forum |33
Demenz ist die häufigste<br />
und folgenreichste<br />
psychiatrische Erkrankung<br />
im Alter. Die<br />
Zahl der hochaltrigen<br />
Menschen wird in den<br />
nächsten zehn Jahren<br />
deutlich ansteigen. Damit wird die Zahl<br />
der demenziell Erkrankten zunehmen.<br />
Trotz des ökonomischen Drucks sollen<br />
Menschen mit Demenzerkrankungen<br />
ein menschenwürdiges Leben führen<br />
können und die bestmögliche medizinische<br />
und pflegerische Versorgung erhalten.<br />
Um diese zu gewährleisten hat das<br />
Bundesministerium für Gesundheit mit<br />
rund 13 Mio. Euro 29 Vorhaben im<br />
Rahmen des Leuchtturmprojektes<br />
Demenz gefördert.<br />
Einer dieser Leuchttürme trägt den<br />
Namen »Hausarztbasiertes Modellprojekt<br />
Demenzversorgung Rheinland-Pfalz«<br />
kurz »Start modem«. Das Projekt steht<br />
unter der Leitung von Herrn PD Dr.<br />
Andreas Fellgiebel, Oberarzt der <strong>Klinik</strong><br />
für Psychiatrie und Psychotherapie der<br />
Universitätsmedizin der Johannes<br />
<strong>Gut</strong>enberg-Universität Mainz und Leiter<br />
der Gedächtnisambulanz. »Start modem«<br />
wird, unter anderen Kooperationspartnern,<br />
von den leitenden Abteilungsärzten<br />
der gerontopsychiatrischen Abteilungen<br />
der Rhein-Mosel Fachklinik Andernach<br />
und der Rheinhessen-Fachklinik<br />
Alzey, Dr. med. Andreas Korn und<br />
Dr. med. Wolfgang Gather, unterstützt.<br />
Ziel des Projektes ist die Verbesserung<br />
34 | Forum 01/2009<br />
forum news.<br />
»Start modem« will Frühversorgung von demenziell Erkrankten verbessern<br />
Leuchtturmprojekt Demenz<br />
Text: Dipl.-Psych. Andreas Gilcher, Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach<br />
der Frühversorgung Demenzkranker und<br />
ihrer Angehöriger durch leitliniengerechte<br />
Diagnostik und entsprechende<br />
Therapie, sowie durch frühzeitige<br />
psychosoziale Beratung.<br />
In der Rhein-Mosel Fachklinik ist zu<br />
diesem Zweck die Gedächtnisambulanz<br />
im Erdgeschoss des klinischen Zentrums<br />
eingerichtet worden. Hier führen<br />
Herr Dr. Korn und die Oberärztin der<br />
Gerontopsychiatrie, Frau Dr. Bauer-<br />
Hermani, leitliniengerechte Demenzdiagnostik<br />
durch. Die Patienten werden<br />
von am Projekt teilnehmenden Hausärzten<br />
aus dem Raum Koblenz und<br />
Andernach zur ambulanten Diagnostik<br />
überwiesen. Eine weitere Gruppe von<br />
Hausärzten und deren Arzthelferinnen,<br />
wurde in der RMF geschult, um selbständig<br />
Demenzen feststellen und die<br />
Behandlung ableiten zu können.<br />
Alle Studienpatienten, bei denen<br />
sich der Verdacht auf eine demenzielle<br />
Erkrankung bestätigt hat, werden gemeinsam<br />
mit ihren betreuenden Angehörigen<br />
von mir zu zwei Zeitpunkten untersucht.<br />
Die psychologischen Interviews<br />
und Fragebögen erheben u.a. die<br />
Lebensqualität, das Ausmaß depressiver<br />
Symptome und bei den Patienten das<br />
Ausmaß der dementiellen Symptomatik.<br />
Für die Patienten und Angehörigen<br />
der Beratungsgruppe schließt sich direkt<br />
an die erste Testung eine Beratung<br />
durch die zuständigen Beratungs- und<br />
Koordinierungsstellen/Pflegestützpunkte<br />
(BeKos) in Koblenz und Andernach an;<br />
für die Kontrollgruppe mit einer Verzögerung<br />
von sechs Monaten nach der<br />
zweiten Testung, die u.a. den Verlauf<br />
der Symptomatik misst. Die Zuteilung<br />
zu einer der beiden Experimentalgruppen<br />
erfolgt streng durch das Zufallsprinzip.<br />
Die Beratungsinhalte wurden in der<br />
Universitätsklinik Mainz speziell für die<br />
Bedürfnisse von an Demenz Erkrankten<br />
und den betroffenen Familien entwickelt<br />
und die Mitarbeiter der BeKos entsprechend<br />
geschult.<br />
Die wissenschaftliche Fragestellung<br />
bezieht sich auf Akzeptanz, Adhärenz<br />
und Qualität der implementierten leitliniengerechten<br />
Diagnostik und Therapie<br />
der Hausärzte, sowie auf die Effektivität<br />
der frühen individuellen psychosozialen<br />
Beratung.<br />
Es ist anzunehmen, dass durch frühe<br />
leitliniengerechte Diagnostik und Therapie<br />
Hausärzte erheblich zur Erhaltung<br />
der häuslichen Versorgung, zur Sicherung<br />
der Lebensqualität der Betroffenen<br />
und Angehörigen und zur Vermeidung<br />
von Komplikationen und Komorbiditäten<br />
beitragen können. Ferner gibt es starke<br />
Hinweise dafür, dass eine gezielte<br />
psychosoziale Beratung und Unterstützung<br />
der Angehörigen zu einer Reduktion<br />
von Stress bei Patienten und Angehörigen<br />
und damit zu einer Erhaltung<br />
dauerhafter Versorgung im familiären<br />
Rahmen führen kann. Die Studie untersucht<br />
somit pragmatische und kurzfristig<br />
realisierbare Lösungsmöglichkeiten<br />
unter Einbeziehung etablierter Versor-
forum news.<br />
Schematischer Ablauf der prospektiven multizentrischen Studie über 24 Monate mit kontrollierter, randomisierter<br />
Intervention (Beratung).<br />
gungsstrukturen (Hausärzte, BeratungsundKoordinierungsstellen/Pflegestützpunkte,<br />
Facharztzentren).<br />
Neue Patienten können noch bis<br />
Ende Juli 2009 eingeschlossen werden,<br />
die letzten Verlaufsuntersuchungen folgen<br />
dann sechs Monate später. Meine Arbeit<br />
im Leuchtturmprojekt Demenz wird also<br />
noch bis Ende des Jahres 2009 andauern.<br />
Ein wichtiger Aspekt für unsere <strong>Klinik</strong><br />
ist die Erweiterung des Leistungsspektrums<br />
um ein qualitativ hochwertiges<br />
ambulantes Angebot in der Versorgung<br />
demenziell Erkrankter. Außerdem ent-<br />
steht durch die enge Zusammenarbeit<br />
mit den zuweisenden Hausärzten, die<br />
ich alle mehrfach in ihren Praxen<br />
besucht habe und die zum Teil in der<br />
<strong>Klinik</strong> durch Dr. Korn geschult wurden,<br />
eine gute Kooperation zwischen<br />
ambulanter und stationärer Patientenversorgung<br />
in der Region, die sich auch<br />
über den Zeitrahmen des Forschungsprojektes<br />
hinaus als gewinnbringend<br />
herausstellen kann. Deshalb ist es uns<br />
ein wichtiges Anliegen, die Gedächtnisambulanz<br />
auf Dauer in der Rhein-Mosel<br />
Fachklinik zu etablieren. π<br />
Forts. von Seite 31 Ω … gewährt wurde,<br />
fielen mir fast die Augen aus der<br />
Halterung. Ein Buffet, was selten zu<br />
sehen ist. Ich geriet so ins Staunen,<br />
dass ich fast vergessen habe etwas zu<br />
Essen. Einfach super lecker. Wäre da<br />
nicht diese klasse Countrymusik mit<br />
ihren Darbietungen gewesen, ich wäre<br />
von dem Buffet nicht mehr losgekommen.<br />
Als der Befehl von Herrn Schneider,<br />
Schwedenfeuer und eine Feuerstelle<br />
incl. Stehtische aufzubauen, uns erreichte,<br />
war die Überraschung nicht<br />
schlecht, als ich sah, was unsere Gärtner<br />
alles im Vorfeld vorbereitet haben. Das<br />
bekommt so keiner von uns mit, was da<br />
alles an Planung und Arbeiten anfällt.<br />
Für manch einen ist das alles normal.<br />
Man sollte sich Gedanken machen,<br />
mit welchem Einsatz so was alles zustande<br />
kommt, um es entsprechend zu<br />
würdigen, weil ja doch hier und da<br />
nicht passende Bemerkungen wie: Das<br />
Feuerwerk war aber letztes Jahr länger<br />
oder hier muss man aber lange auf das<br />
Bier warten, fallen.<br />
Der Weg zum Betriebsrestaurant war<br />
mit schnuckeligen Leuchten angestrahlt,<br />
sowie auch andere Bereiche, was unsere<br />
Elektriker incl. anderer Stromzufuhr<br />
aufgebaut hatten. Als ich erwartungsvoll<br />
in den Himmel blickte und mit<br />
Donnern und einem Knall das Feuerwerk<br />
losging sind mir fast die Augen<br />
ausgetrocknet. Ich konnte sie nicht<br />
schließen, um ihnen die nötige Flüssigkeit<br />
zu geben, weil es eine Augenweide<br />
war. Und hier noch mal »Voll Korall!«<br />
Wo andere sich am Sonntagmorgen<br />
noch im Bett von den Strapazen erholen<br />
mussten, so auch ich, waren Herr<br />
Schneider und Frau Rotbrust schon bei<br />
den Aufräumarbeiten. Jetzt könnte man<br />
sagen: Selber Schuld, aber nee, denn<br />
das muss auch gemacht werden.<br />
Danke an alle, die an diesem Event<br />
geholfen haben, dass ich so miterleben<br />
konnte. Und besonders denen, die ihre<br />
Arbeit auf den Stationen in der Zeit<br />
gemacht haben, um uns das Feiern zu<br />
ermöglichen. Ferner ein Danke an<br />
diejenigen, die es aus finanzieller Sicht<br />
machbar gemacht haben, so ein Fest<br />
überhaupt in die Wege zu leiten. Und<br />
die Biergläser waren Klasse. π<br />
Forum |35
Das <strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR) hat sich<br />
entschlossen, mit allen seinen Einrichtungen<br />
am diesjährigen Wettbewerb<br />
»Beste Arbeitgeber im Gesundheitswesen«,<br />
durchgeführt vom »Great Place<br />
to Work ® Institut«, teilzunehmen.<br />
Das »Great Place to Work Institut«<br />
– wer ist das?<br />
Jedes Jahr führt das Great Place to<br />
Work ® Institut Deutschland mit Sitz in<br />
Köln Wettbewerbe zur Ermittlung ausgezeichneter<br />
Arbeitgeber durch:<br />
»Deutschlands Beste Arbeitgeber« und<br />
»Beste Arbeitgeber im Gesundheitswesen«.<br />
Partner des Instituts sind das<br />
Bundesministerium für Arbeit und<br />
Soziales, die »Initiative Neue Qualität der<br />
Arbeit« (INQA) als Initiativpartner, das<br />
»Handelsblatt« und das »Personalmagazin«<br />
als Medienpartner sowie die<br />
Universität Köln als Forschungspartner.<br />
Das Great Place to Work ® Institut<br />
hat dabei in den vergangenen Jahren<br />
das Wissen aufgebaut und weiterentwickelt,<br />
was Arbeitsplätze attraktiv macht,<br />
die besten Arbeitgeber in vielen Ländern<br />
weltweit ausgezeichnet und zahlreiche<br />
Unternehmen unterstützt, ihre Arbeitsplatzkultur<br />
weiterzuentwickeln und die<br />
Qualität des Arbeitslebens ihrer Mitarbeiter<br />
zu erhöhen.<br />
Wann ist ein Unternehmen ein<br />
»Attraktiver Arbeitgeber«?<br />
Bei der Entwicklung zu einem ausgezeichneten<br />
Arbeitgeber verblasst die<br />
strikte Trennung zwischen Führungs-<br />
36 | Forum 01/2009<br />
forum news.<br />
<strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR) nimmt teil am Wettbewerb »Beste Arbeitgeber im Gesundheitswesen«<br />
Great Place to Work ®<br />
Man vertraut den Menschen, für die man arbeitet, ist stolz auf das, was man tut, und hat Freude an der Zusammenarbeit mit anderen.<br />
kräften und Mitarbeitern. Der Arbeitsplatz<br />
wird zu einer Gemeinschaft. Die<br />
Mitarbeiter sind stolz auf ihre Tätigkeit,<br />
auf ihr Team und auf ihr Unternehmen.<br />
Sie erleben, dass sie bei ihrer Arbeit sie<br />
selbst sein können. Sie feiern die Erfolge<br />
ihrer Kollegen und kooperieren<br />
mit anderen in der ganzen Organisation.<br />
Die Menschen haben Freude an ihrer<br />
Arbeit – und an den Menschen, mit<br />
denen sie zusammenarbeiten. Sie bleiben<br />
dem Unternehmen eng verbunden.<br />
Dabei spielt der Begriff Vertrauen eine<br />
herausragende Rolle. Vertrauen besteht<br />
hierbei aus drei Dimensionen: Glaubwürdigkeit,<br />
Respekt und Fairness.<br />
Glaubwürdigkeit<br />
bedeutet, dass die Führungskräfte regelmäßig<br />
den Mitarbeitern die Richtung<br />
und die Pläne des Unternehmens mitteilen<br />
– sowie ihnen wiederum die Gelegenheit<br />
geben, ihre Fragen beantwortet<br />
zu bekommen. Zur Glaubwürdigkeit<br />
gehört auch die effektive und effiziente<br />
Koordination von Menschen und<br />
Ressourcen.<br />
Respekt<br />
bedeutet, Mitarbeitern die Ausstattung,<br />
die Ressourcen und Schulungen zu<br />
bieten, die sie benötigen, um ihre Arbeit<br />
zu erfüllen. Dies erfordert, gute Arbeit<br />
und zusätzlichen Einsatz anzuerkennen.<br />
Respekt schließt ein, dass man die<br />
Mitarbeiter einbezieht und zu Partnern<br />
in Unternehmensangelegenheiten<br />
macht, einen Geist der Zusammenarbeit<br />
über alle Abteilungen hinweg entwickelt<br />
und ein sicheres und gesundes Arbeitsumfeld<br />
schafft. Respekt heißt, dass eine<br />
Work-Life-Balance forciert wird und<br />
nicht bloß ein Slogan bleibt.<br />
Fairness<br />
In einer fairen Organisation erhält jeder<br />
eine gerechte Chance auf Anerkennung.<br />
Einstellungs- und Beförderungsentscheidungen<br />
werden unvoreingenommen<br />
getroffen, Arbeitsplätze sind frei von<br />
jeglicher Diskriminierung, mit klaren<br />
Verfahren zur Beschwerde und Behandlung<br />
von Unstimmigkeiten. Um fair zu<br />
sein, muss man gerecht sein.<br />
Die beiden weiteren Dimensionen des<br />
Modells berücksichtigen die Beziehungen<br />
am Arbeitsplatz zwischen Mitarbeitern<br />
und ihrer Arbeitstätigkeit sowie<br />
dem Unternehmen bzw. der Organisation<br />
= Stolz und zwischen Mitarbeitern<br />
untereinander = Teamorientierung.<br />
Wie wird der Wettbewerb durchgeführt?<br />
Jede öffentliche oder private Organisation,<br />
die mindestens 20 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter in Deutschland<br />
beschäftigt und deren Schwerpunkttätigkeit<br />
in der Pflege alter, kranker und<br />
behinderter Menschen liegt, kann am<br />
Wettbewerb »Beste Arbeitgeber im<br />
Gesundheitswesen« teilnehmen. Aus<br />
allen Teilnehmern wird nach standardisierten<br />
Bewertungskriterien die 25-Beste-<br />
Liste der besten Arbeitgeber im Gesundheitswesen<br />
ermittelt.
Mitarbeiterbefragung …<br />
Das Great Place to Work ® Institut hat<br />
ein Mitarbeiterbefragungs-Instrument<br />
entwickelt, das die übergeordneten<br />
Dimensionen Vertrauen, Stolz und<br />
Teamgeist am Arbeitsplatz erfasst, den<br />
sog. Trust Index. Die Antworten der<br />
Mitarbeiter machen in allen Beste<br />
Arbeitgeber Wettbewerben den Großteil<br />
der Punkte einer Organisation aus. Der<br />
Trust Index beinhaltet rund 60 Fragen,<br />
die sich auf die fünf Dimensionen des<br />
Great Place to Work ® -Modells © – Glaubwürdigkeit,<br />
Respekt, Fairness, Stolz und<br />
Teamgeist – beziehen.<br />
… in den Einrichtungen des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es<br />
(AöR)<br />
Um unser Bemühen weiter fortzuführen,<br />
Arbeitsbedingungen und Zufriedenheit<br />
der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
zu verbessern, haben wir uns entschlossen,<br />
an dieser externen Benchmark-Befragung<br />
teilzunehmen. In allen<br />
Einrichtungen des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es<br />
(AöR) wird voraussichtlich Ende<br />
September 2009 mit der Mitarbeiter-<br />
Befragung begonnen werden. Alle Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter werden<br />
einen Fragebogen mit beiliegendem<br />
Freiumschlag erhalten, so dass der ausgefüllte<br />
Fragebogen unmittelbar an das<br />
Great Place to Work ® Institut gesendet<br />
werden kann und die Anonymität vollständig<br />
gewährleistet ist.<br />
Nach der MitarbeiterInnenbefragung<br />
in den Einrichtungen des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es<br />
(AöR) im Jahr 2006 und den<br />
daraus abgeleiteten Maßnahmen (im<br />
FORUM wurde darüber berichtet) erhofft<br />
sich das <strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR)<br />
damit eine Bestandsaufnahme über die<br />
Wirkung dieser Maßnahmen sowie<br />
einen Vergleich mit anderen Unternehmen<br />
unserer Größenordnung.<br />
Resultate<br />
Untersuchungen bestätigen, dass ausgezeichnete<br />
Arbeitgeber von folgenden<br />
Faktoren profitieren:<br />
- qualifiziertere Bewerbungen<br />
für offene Stellen,<br />
- geringere Personalfluktuation,<br />
- Reduzierung der betrieblichen<br />
Gesundheitskosten,<br />
- höhere Kundenzufriedenheit<br />
forum news.<br />
und Kundenbindung,<br />
- größere Innovationskraft,<br />
Kreativität und Risikofreude,<br />
- höhere Produktivität<br />
und Wirtschaftlichkeit.<br />
Im vergangenen Jahr wurden als beste<br />
Arbeitgeber im Gesundheitswesen der<br />
Caritasverband Olpe, die <strong>Klinik</strong>en Maria<br />
Hilf Mönchengladbach und das Katharinenhospital<br />
Unna auf den ersten drei<br />
Plätzen ausgezeichnet.<br />
Ein Great Workplace ist ein Arbeitsplatz,<br />
an dem man »denen vertraut, für<br />
die man arbeitet, stolz ist auf das, was<br />
man tut, und Freude an der Zusammenarbeit<br />
mit anderen hat«.<br />
Was sagen die Mitarbeiter?<br />
Wenn gefragt wird: »Gibt es irgendetwas<br />
Einzigartiges oder Ungewöhnliches in<br />
diesem Unternehmen, dass es zu einem<br />
ausgezeichneten Arbeitsplatz macht?«,<br />
antworten die Mitarbeiter einiger der<br />
besten Arbeitgeber folgendes:<br />
Glaubwürdigkeit<br />
»Unsere Vorgesetzten sind nicht über<br />
jede Aufgabe erhaben. Sie arbeiten auf<br />
allen Ebenen mit und gewinnen dadurch<br />
den Respekt und die Loyalität der<br />
anderen Teammitglieder.«<br />
»Die Tür zum Management steht jederzeit<br />
offen. Sie hören zu.«<br />
Respekt<br />
»Ich habe keine Angst, Fehler zu<br />
machen; das erlaubt mir, risikofreudig<br />
zu agieren.«<br />
»Persönliche und professionelle Möglichkeiten<br />
sind hier unendlich. Das Unternehmen<br />
versucht stetig, sich zu verbessern<br />
und gleichzeitig seine Mitarbeiter<br />
zu motivieren, ihre Wünsche und Ziele<br />
zu erreichen.«<br />
Fairness<br />
»Wenn ich Zweifel an einer Sache oder<br />
eine Meinungsverschiedenheit mit<br />
meinem Vorgesetzten habe, kann ich<br />
mich darauf verlassen, dass er mir ein<br />
unvoreingenommenes Feedback und<br />
eine differenzierte Perspektive geben<br />
wird. Ob er mich unterstützt oder nicht<br />
– ich weiß, dass er mir seine ehrliche<br />
Meinung sagt und so viele Lösungsvorschläge<br />
wie möglich anbietet.«<br />
Stolz<br />
»Meine Arbeit gibt mir die Freiheit,<br />
Entscheidungen zu treffen und diese<br />
umzusetzen, um die Arbeit zu erledigen.<br />
Am Ende des Tages kann ich<br />
zurückblicken und mit Genugtuung<br />
sehen, was ich geschafft habe.«<br />
Teamorientierung<br />
»Dies ist ein ausgezeichneter Arbeitsplatz,<br />
weil die Menschen sich gegenseitig<br />
umeinander kümmern.« π<br />
Was sagen die Personalräte?<br />
Wir unterstützen die Teilnahme des<br />
<strong>Landeskrankenhaus</strong>es (AöR) und seiner<br />
Einrichtungen am Wettbewerb »bester<br />
Arbeitgeber im Gesundheitswesen«,<br />
weil …<br />
... wir die Vereinbarkeit von Familie,<br />
Beruf und Karriere anstreben und die<br />
Teilnahme bei der Personalgewinnung<br />
einen Wettbewerbsvorteil darstellt.<br />
Andreas Wörner, Gesamtpersonalratsvorsitzender<br />
... wir der Meinung sind, dass die Teilnahme<br />
an diesem Wettbewerb den<br />
Beschäftigten dienen kann.<br />
Walter Lütz, Personalratsvorsitzender<br />
Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach<br />
... die Kolleginnen und Kollegen nicht<br />
nur als »Kostenfaktor« gesehen werden,<br />
sondern als die wichtigste und wertvollste<br />
Ressource der einzelnen Einrichtungen<br />
ohne die das Erfolgsmodell <strong>Landeskrankenhaus</strong><br />
(AöR) nicht möglich wäre.<br />
Manfred Kiefer, Personalratsvorsitzender<br />
Rheinhessen-Fachklinik-Alzey<br />
... wir uns attraktive Arbeitsplätze für<br />
die Glantal-<strong>Klinik</strong> Meisenheim erhoffen<br />
und nur so qualifiziertes Fachpersonal<br />
als weiteren Baustein zur Zukunftssicherung<br />
des Standorts gewinnen können.<br />
Petra Gulla-Hesse, Personalratsvorsitzende<br />
Glantal-<strong>Klinik</strong> Meisenheim<br />
... uns die Zufriedenheit, Zukunft und<br />
Identifikation unserer Kolleginnen und<br />
Kollegen mit ihrem Arbeitsplatz wichtig ist.<br />
Peter Hüppchen, Personalratsvorsitzender<br />
Reha-<strong>Klinik</strong> Rheingrafenstein<br />
Forum |37
38 | Forum 01/2009<br />
forum news.<br />
Zu den Veranstaltungen anlässlich der Einführung von Christoph Schorn im März und Dr.<br />
Frank Goldbeck im Juni als neue Chefärzte in der <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> konnte Dr. Gerald<br />
Gaß, Geschäftsführer des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es (AöR), zahlreiche Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter begrüßen.<br />
Neue Chefärzte<br />
in der <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong><br />
Christoph Schorn (mitte) ist neuer Chefarzt der Psychomedizinischen Abteilung.<br />
Dr. Frank Goldbeck (rechts) ist neuer Chefarzt der Psychotherapeutischen Abteilung.<br />
Christoph Schorn hat nach dem Abitur<br />
1973 sein Medizinstudium an der Universität<br />
Köln aufgenommen. Seine erste<br />
berufliche Station als Assistenzarzt war<br />
die Innere Abteilung am Städtischen<br />
Krankenhaus Leverkusen. Im Anschluss<br />
daran absolvierte er seine Ausbildung<br />
zum Facharzt für Psychiatrie und<br />
Psychotherapie an der Nervenklinik<br />
Krefeld-Königshof und wechselte 1994<br />
als Abteilungsleiter der Aufnahmestation<br />
Suchtmedizin an die <strong>Klinik</strong>en Wied. Seit<br />
Frühjahr 1996 war er als Abteilungsleiter<br />
des Sozialpsychiatrischen Dienstes<br />
Solingen u.a. an der Behandlung forensischer<br />
Patienten beteiligt. Am 1. Juni<br />
Universität Münster absolviert. Seine<br />
ersten beruflichen Erfahrungen<br />
sammelte er in der Fachabteilung für<br />
Neurochirurgie an der St. Barbara <strong>Klinik</strong><br />
Hamm in Hessen. Im Anschluss daran<br />
war er als Assistenzarzt im Westfälischen<br />
Zentrum für Psychiatrie, Psychotherapie<br />
und Psychosomatik Dortmund<br />
tätig und ab 1996 im <strong>Klinik</strong>um<br />
Remscheid, Fachabteilung Neurologie.<br />
Im Juli 2003 wechselte er als Oberarzt<br />
zum Zentrum für Forensische Psychiatrie<br />
Lippstadt, wo er im Februar 2005<br />
zum Leitenden Oberarzt ernannt wurde.<br />
Christoph Schorn ist zum 1. März<br />
2009 als neuer Chefarzt der Psychomedizinischen<br />
Abteilung an die <strong>Klinik</strong><br />
<strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> »zurückgekehrt«, Dr. Frank<br />
Goldbeck hat seine Tätigkeit als neuer<br />
Chefarzt der Psychotherapeutischen<br />
Abteilung zum 1. Juni 2009 aufgenommen.<br />
Beide neuen Chefärzte wurden von<br />
der Geschäftsführung des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es<br />
(AöR) und vom Direktorium<br />
der <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> herzlich willkommen<br />
geheißen. »Sie verfügen beide über<br />
umfassende Erfahrungen in der Psychiatrie<br />
und speziell im Bereich der forensischen<br />
Psychiatrie«, so Geschäftsführer<br />
Dr. Gerald Gaß »Ich bin überzeugt, dass<br />
Sie aufgrund Ihrer fachlichen und<br />
persönlichen Qualitäten zur Weiterentwicklung<br />
des Behandlungsspektrums in<br />
der <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> beitragen werden.«<br />
Den Wünschen auf gute und vertrauensvolle<br />
Zusammenarbeit schlossen sich<br />
alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
der <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> an. π
Dr. Dominik Trappen absolvierte als<br />
gebürtiger Saarländer sein Medizinstudium<br />
in Homburg, wo er an der Universitätsklinik<br />
und darüber hinaus an den<br />
Krankenhäusern in Neunkirchen, Dudweiler<br />
und St. Wendel seine ärztliche<br />
Ausbildung weiterführte. Seit 1994 ist er<br />
Facharzt für Chirurgie. Seit 1999 ist er<br />
als Oberarzt am Marienkrankenhaus St.<br />
Wendel tätig und beherrscht alle allgemeinchirurgischen<br />
Standardoperationen.<br />
Seine Schwerpunkte sind Unfallchirurgie<br />
und Orthopädie. Neben allen gängigen<br />
Verfahren zur Versorgung von<br />
Frakturen beschäftigt er sich insbesondere<br />
mit der offenen und arthroskopischen<br />
Schulterchirurgie und mit Endoprothetik.<br />
Des Weiteren hat er auch<br />
schon Erfahrung im niedergelassenen<br />
Bereich gesammelt und betreibt Chiropraktik.<br />
»Ich freue mich sehr, dass die Nach-<br />
forum news.<br />
Dr. Dominik Trappen im Rahmen einer Feierstunde herzlich willkommen geheißen<br />
Neuer Belegarzt Chirurgie<br />
für die Glantal-<strong>Klinik</strong> Meisenheim<br />
v.l.n.r.: Klaus Clemens, Pflegedirektor, Michael Kloos, Verwaltungsdirektor, Dr. Gerald Gaß, Geschäftsführer<br />
<strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR), Dr. Katharina Hanf, Stv. Ärztliche Direktorin, Dr. Dominik Trappen, neuer Belegarzt<br />
Chirurgie, Reinhold Marx, Direktor Sprachheilzentrum und Personalratsvorsitzende Petra Gulla-Hesse<br />
folge des bisherigen Belegarztes Herrn<br />
Amin-Salehi so erfolgreich und einvernehmlich<br />
gelungen ist,« stellte Geschäftsführer<br />
Dr. Gerald Gaß in seiner Begrüßungsansprache<br />
fest. »Mit der Zukunftssicherung<br />
der Chirurgie am Standort<br />
Meisenheim ist eine weitere Herausforderung<br />
auf dem Weg zur Realisierung<br />
des ›Gesundheitszentrums Glantal‹<br />
erfolgreich bewältigt worden.«<br />
Den Wünschen auf gute und vertrauensvolle<br />
Zusammenarbeit schlossen<br />
sich neben der Stv. Ärztlichen Direktorin<br />
Dr. Katharina Hanf und der Personalratsvorsitzenden<br />
Petra Gulla-Hesse auch<br />
die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der<br />
Glantal-<strong>Klinik</strong> an. Dr. Dominik Trappen<br />
freut sich darauf, im Team mit den Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern der<br />
Glantal-<strong>Klinik</strong> den Standort Meisenheim<br />
zu sichern und in kollegialer Zusammenarbeit<br />
weiter auszubauen. π<br />
Fraktionsmitglieder<br />
zu Gast in KNG<br />
03 | 2009 <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> Ω Am Montag,<br />
30. März, besuchten Mitglieder der CDU-<br />
Landtagsfraktion die <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> für<br />
Forensische Psychiatrie, um sich über das<br />
Leistungsspektrum und die Weiterentwicklung<br />
der <strong>Klinik</strong> zu informieren. π<br />
SPHZ-Audit<br />
06 | 2009 Glantal-<strong>Klinik</strong> Meisenheim Ω In<br />
lebendigen Gesprächen mit den Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern und zwanglosen<br />
Kontakten mit den Kindern und Jugendlichen<br />
konnte durch die erste Systemförderung<br />
das hohe Niveau der Leistungserbringung<br />
im Sprachheilzentrum der Glantal-<strong>Klinik</strong><br />
Meisenheim bestätigt werden.<br />
Herr Dr. Schmidt, Auditor der DQS, gratulierte<br />
Frau Belinda Fuchs zum hervorragenden<br />
Ergebnis mit der Aussage, dass das<br />
Qualitätsmanagement in der täglichen<br />
Arbeit deutlich zu spüren ist. Die aktive<br />
Beteiligung und das große Engagement der<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Zusammenarbeit<br />
mit den Leitungskräften und<br />
dem Referat QM führte zu diesem hervorragenden<br />
Ergebnis. π<br />
Forum |39
»Ich fühle mich gemobbt.« Diese Behauptung<br />
findet sich in den letzten<br />
Jahren zunehmend häufiger bei Fragen<br />
nach Belastungen am Arbeitsplatz.<br />
Allerdings darf nicht jede feindselige<br />
Handlung, der ein Mensch am Arbeitsplatz<br />
ausgesetzt ist, mit Mobbing gleichgesetzt<br />
werden. Auch sind die Übergänge<br />
zwischen alltäglichen Konflikten<br />
und Mobbingverhalten häufig fließend.<br />
Streit unter Kollegen, schlechtgelaunte<br />
Vorgesetzte oder einzelne Bosheiten<br />
allein rechtfertigen noch nicht den Vorwurf<br />
des Mobbings.<br />
Unter Mobbing versteht man absichtliche<br />
und systematische Handlungen im<br />
Arbeitsleben, die sich über einen längeren<br />
Zeitraum erstrecken und darauf ausgerichtet<br />
sind, das Opfer zu schädigen.<br />
Die Gemobbten werden vom Mobber<br />
systematisch ausgegrenzt, benachteiligt,<br />
gedemütigt und schikaniert. Kennzeichnend<br />
für einen Mobbingprozess sind<br />
demnach insbesondere die Merkmale<br />
Häufigkeit (Schikanen kommen mehrmals<br />
pro Monat vor), Dauer (die Situation<br />
hält ein halbes Jahr oder länger an),<br />
Zielgerichtetheit (kein zufälliges, sondern<br />
geplantes Vorgehen) sowie häufig ungleiche<br />
Machtstrukturen (das Opfer hat<br />
wenig Möglichkeiten, sich zu wehren).<br />
Ein Ergebnis langjähriger Mobbingforschung:<br />
Frauen werden dreimal<br />
häufiger Mobbingopfer als Männer. Hinsichtlich<br />
des Alters sind junge Erwachsene<br />
unter 25 Jahren und ältere Arbeitnehmer<br />
über 55 Jahren am stärksten<br />
betroffen. Ansonsten konnte aber kein<br />
typisches Opfer- oder Täterprofil gefunden<br />
werden.<br />
Interessanterweise versucht man<br />
Männer eher auf der fachlichen, Frauen<br />
auf der sozialen Ebene zu quälen.<br />
Mobbing wird von Vorgesetzten ebenso<br />
wie von Kollegen und Mitarbeitern<br />
betrieben. Opfer gibt es auf jeder Hier-<br />
40 | Forum 01/2009<br />
forum news.<br />
Konfliktmanager<br />
im <strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR)<br />
Text: Dipl.-Psych. Anne Pilartz, Dipl.-Psych. Hans-Werner Kipping<br />
v.l.n.r.: Martina Hansmann (RFK), Emil Kehnel (RFK), Dr. Heike Wilms-Kegel (KNG), Werner Kipping (RMF),<br />
Anne Pilartz (Richterin am Amtsgericht)<br />
archieebene, meist trifft es jedoch rangniedrigere<br />
Beschäftigte. Die Folgen sind<br />
für die Betroffenen meist gravierend: es<br />
können massive gesundheitliche Probleme<br />
auftreten mit häufig längeren<br />
Fehlzeiten am Arbeitsplatz.<br />
Neben vielfältigen anderen Ursachen<br />
kann in etlichen Fällen eine gestörte<br />
Kommunikation als Hintergrund für<br />
Mobbinghandlungen angenommen<br />
werden. Oft sind sich die »Täter« nicht<br />
bewusst, dass sie mobben. Sie erhalten<br />
selten eine Rückmeldung über die<br />
Auswirkungen ihres Verhaltens. Was<br />
sich aus der Sicht der Opfer als beabsichtigte<br />
Bosheit darstellt, wird aus<br />
Tätersicht häufig als vereinzelte, »gar<br />
nicht so böse gemeinte« Handlung<br />
gesehen. Entsprechend wichtig sind daher<br />
bei dem Thema Konfliktmanagement<br />
vorbeugende Maßnahmen, um einer<br />
»Mobbingentwicklung« möglichst frühzei-<br />
tig entgegenwirken zu können. Die<br />
Dienstvereinbarung Mobbing des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es<br />
verstehen wir daher vor<br />
allem als ein Instrument der Konfliktregulierung<br />
auf niederschwelliger Ebene.<br />
Die Dienstvereinbarung besteht mittlerweile<br />
seit ca. drei Jahren. In einer ersten<br />
Bilanzierung der praktischen Erfahrungen<br />
mit der neu geschaffenen Vereinbarung<br />
kristallisierten sich einige veränderungswürdige<br />
Punkte heraus, die in<br />
die seit Februar 2008 gültige Fassung<br />
eingeflossen sind. Auf zwei wichtige<br />
Korrekturen bzw. Ergänzungen sei hier<br />
kurz hingewiesen: zum einen fand eine<br />
inhaltliche Ausweitung statt, indem die<br />
Dienstvereinbarung Mobbing nicht nur<br />
bei eindeutig als Mobbing ausgewiesenen<br />
Fällen Anwendung finden soll,<br />
sondern auch bei schwerwiegenden<br />
Konflikten, die häufig dem Mobbingprozess<br />
vorausgehen. Zum anderen
wurde auf die Unterteilung in Konfliktmanager<br />
Nord und Süd verzichtet, so<br />
dass sich jetzt jeder Ratsuchende an den<br />
Konfliktberater seiner Wahl wenden<br />
kann, also auch an jemanden direkt<br />
»vor Ort«.<br />
Unsere bisherigen Erfahrungen als<br />
Konfliktberater zeigen, dass wir häufig<br />
erst dann angesprochen werden, wenn<br />
die Situation bereits eine relativ hohe<br />
Eskalationsstufe erreicht hat.<br />
Wünschenswert wäre dagegen eine<br />
zeitnahe Einbeziehung in die Konfliktbearbeitung,<br />
so dass ein sich anbahnender<br />
Aufschaukelungsprozess erst gar nicht<br />
in Gang kommt. Ziel unserer Arbeit ist<br />
daher auch weniger die Lösung von<br />
Mobbingproblemen, sondern die Wiederherstellung<br />
oder Erhaltung eines kooperativen<br />
Arbeitsumfeldes. Schuldzuweisungen<br />
und eine Rollenzuschreibung als<br />
Täter bzw. Opfer verfestigen den Konflikt<br />
und halten die Beteiligten in ihren<br />
jeweiligen Sichtweisen fest. Ein Verzicht<br />
auf solche Bewertungen ermöglicht es<br />
allen Beteiligten eher, an einer Lösung<br />
mitzuwirken.<br />
Differenzen, unterschiedliche Sichtweisen<br />
etc. sind im Zusammenleben und<br />
-arbeiten alltäglich. Die Konflikteskalation<br />
entwickelt sich meist über einen<br />
längeren Zeitraum. »Schwerwiegenden<br />
Konflikte« sind kaum an der Themenstellung<br />
festzumachen; sie zeichnen sich<br />
vielmehr dadurch aus, dass sie von den<br />
Betroffenen auch unter Einschaltung der<br />
Vorgesetzten nicht mehr alleine bearbeitet<br />
werden können. Dieser Zustand<br />
kann schon frühzeitig auftreten, da es<br />
bei Konflikten am Arbeitsplatz häufig<br />
auch um ein Hierarchiegefälle geht.<br />
Warnsignale für eine Konflikteskalation<br />
sind beispielsweise:<br />
- Im Gespräch werden nur noch wie in<br />
einem Pingpong Vorwürfe ausgetauscht,<br />
man hört einander nicht mehr zu<br />
- sachliche Differenzen werden zunehmend<br />
an Personen/einer Person festgemacht<br />
- es entsteht eine Tendenz zur Verallgemeinerung<br />
bei Ausweitung der Streitpunkte<br />
(immer, wenn du Dienst hast ...;<br />
alle beschweren sich ...; nie machst du<br />
...)<br />
- Vorurteile nehmen zu im Sinne einer<br />
forum news.<br />
selbsterfüllenden Vorhersage (das war ja<br />
nicht anders zu erwarten ...)<br />
- es bilden sich (feindliche) Gruppen<br />
Treten solche Hinweise auf, können<br />
sich die Mitarbeiter an uns wenden und<br />
wir versuchen – ausdrücklich nur in<br />
Absprache mit der betreffenden Person<br />
– eine Lösung zu finden. Der Mitarbeiter<br />
bleibt dabei immer »Herr des Verfahrens«,<br />
d.h. seine Wünsche und Anliegen<br />
sind für uns ausschlaggebend.<br />
Die Anonymität des Mitarbeiters wird<br />
grundsätzlich gewahrt. Unsere Aufgabe<br />
kann es beispielsweise sein, die gestörte<br />
Kommunikation wieder in Gang zu<br />
bringen, indem die Beteiligten (ohne<br />
die Antwort und das Urteil schon zu<br />
kennen) einander zuhören und akzeptieren,<br />
dass es unterschiedliche (subjektive)<br />
Wahrheiten gibt. Mit dem Verständnis<br />
für die anderen Konfliktbeteiligten<br />
lassen sich auch gemeinsame Lösungen<br />
finden. Uns kann auch eine Moderatorenrolle<br />
zukommen. So wirkt eine<br />
Konzentration auf die Kernthemen der<br />
Auseinandersetzung und ein strukturiertes<br />
Gespräch ebenfalls beruhigend und<br />
schafft ein konstruktives Gesprächsklima.<br />
Wenn Mitarbeiter sich an uns wenden,<br />
sehen wir das in der Regel als positives<br />
Signal: die betreffende Person hat die<br />
Absicht, eine schwierige Situation<br />
zukunftsbezogen zu klären. Im Erstkontakt<br />
mit den Ratsuchenden übernehmen<br />
wir dabei zunächst vor allem die<br />
Rolle von »Konfliktlotsen«, d.h. wir sind<br />
erster Ansprechpartner, um zu entlasten,<br />
zu beraten und gegebenenfalls an die<br />
externe Konfliktmanagerin als neutrale<br />
Dritte mit besonderer Spezialisierung<br />
zu vermitteln. Dies kann insbesondere<br />
dann hilfreich sein, wenn eine Situation<br />
sehr »verfahren« erscheint. Als Externe<br />
kennt sie weder die beteiligten Personen,<br />
noch die Konfliktgeschichte. Diese<br />
»Unwissenheit« hilft, einen unvoreingenommenen<br />
Blick auf die Konfliktdynamik<br />
zu bekommen und neue,<br />
überraschende Lösungsmöglichkeiten<br />
anzustoßen.<br />
Abschließend noch etwas Positives:<br />
Als Konfliktberater haben wir im Hinblick<br />
auf inhaltliche Anregungen, Terminabsprachen<br />
und organisatorische Ange-<br />
legenheiten stets die erforderliche Unterstützung<br />
durch die Geschäftsführung<br />
erfahren. Daraus lässt sich entnehmen,<br />
dass die Dienstvereinbarung Mobbing<br />
kein Papiertiger ist, der nur das Gewissen<br />
beruhigen soll, sondern dass in<br />
allen Einrichtungen des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es<br />
ein Konfliktmanagement mit<br />
dem Ziel kontinuierlicher Weiterentwicklung<br />
und Verbesserung »gelebt« wird. |<br />
Im Text findet sich aus Gründen besserer<br />
Lesbarkeit ausschließlich die männliche<br />
Personenbezeichnung. Es sind immer aber<br />
Männer und Frauen gemeint. π<br />
Konfliktmanager<br />
Dipl.-Psychologin Martina Hansmann<br />
Rheinhessen-Fachklinik Alzey<br />
Telefon: (0 67 31) 95 91 14 (Mo. u. Do.)<br />
Telefon: (0 67 31) 50-17 02 (Mi. u. Fr.)<br />
Dipl.-Psychologe Emil Kehnel<br />
Rheinhessen-Fachklinik Alzey<br />
Telefon: (0 67 31) 50-13 19<br />
Dr. Heike Wilms-Kegel<br />
<strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong><br />
Telefon: (0 26 37) 9 11-12 04<br />
Dipl.-Psychologe<br />
Hans-Werner Kipping<br />
Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach<br />
Telefon: (0 26 32) 4 07-5 82<br />
Externe Konfliktmanager<br />
Anne Pilartz<br />
Richterin am Arbeitsgericht,<br />
Mediatorin BM<br />
Telefon: (0 22 22) 23 94<br />
oder (0 22 22) 64 88 29<br />
info@mediationsbuero-pilartz.de<br />
Doreen Klipstein<br />
Richterin am Sozialgericht, Mediatorin<br />
und Wirtschaftsmediatorin<br />
Telefon: (01 60) 94 72 70 46<br />
Forum |41
»Ein Tag ... «<br />
mit Assistenzärzten<br />
in der Rheinhessen-Fachklinik Alzey<br />
Bei der Kurvenvisite auf der Station J 3<br />
im Haus Jakobsberg geht Assistenzärztin<br />
Ulrike Hase alle Patientenkurven<br />
durch und bespricht die weitere<br />
Entwicklung mit Krankenpfleger Kevin<br />
Schimmbold. J 3 ist die Suchtstation der<br />
akutpsychiatrischen Abteilung, am<br />
heutigen Tag sind 15 alkohol- und 13<br />
drogenabhängige Patienten in Behandlung,<br />
manche mit der Doppeldiagnose<br />
Psychose und Sucht. Mehrere Patienten<br />
sind in dieser Woche zur Entlassung<br />
vorgesehen, »bei Frau S. scheint mir<br />
eine Entlassung zu früh zu kommen,<br />
sie hat noch Entzugserscheinungen«,<br />
stellt Ulrike Hase fest. Herr A. benötigt<br />
keine Medikamente mehr, er will in<br />
Kürze seine Langzeittherapie antreten,<br />
Herr T. kann nach Haus Vorholz, der<br />
weiterführenden Station im Anschluss<br />
an den körperlichen Entzug, verlegt<br />
42 | Forum 01/2009<br />
forum reportage.<br />
Ein Beitrag von Wolfgang Willenberg | W.Willenberg@landeskrankenhaus.de<br />
Foyer Haus Jakobsberg<br />
werden. Ulrike Hase telefoniert mit<br />
Haus Vorholz und vereinbart die Verlegung<br />
für morgen Vormittag. Verschiedene<br />
Blutuntersuchungen werden angeordnet,<br />
im Verlauf der Kurvenvisite ergibt<br />
sich ein Problem mit der Medikamentengabe<br />
von Anti-Epileptika. Auf der<br />
Arzneimittelliste der <strong>Klinik</strong> ist der<br />
Wirkstoff Carbamazepin in Form von<br />
Timonil-Tabletten und Tegretal-Saft<br />
verzeichnet. Der Pflegedienst berichtet,<br />
dass manchmal bei ärztlichen Anordnungen<br />
die Darreichungsform verwechselt<br />
wird, z.B. also Timonil-Saft angeordnet<br />
wird. Da der Pflegedienst laut<br />
Dienstanweisung dies nicht eigenständig<br />
verändern darf, muss für die Umstellung<br />
von Saft auf Tabletten immer<br />
wieder eine erneute ärztliche Anordnung<br />
eingeholt werden.<br />
Zwei Patienten sind zur Aufnahme<br />
angemeldet, beide kommen zum wiederholten<br />
Mal, beide sind stark alkoholisiert.<br />
Herr G. ist erst vor zwei Wochen<br />
entlassen worden, hat danach sofort<br />
wieder getrunken, der Alkoholtest ergibt<br />
3,3 Promille. Er ist Angestellter bei<br />
einem Winzer in der Region, hat bereits<br />
zwei Langzeittherapien hinter sich, in<br />
einer nochmaligen Therapie sieht er<br />
keinen Sinn, »ich komme zur Entgiftung,<br />
weil mein Arbeitgeber mich<br />
hierher geschickt hat.« Vor der körper-<br />
lichen Untersuchung vergisst Ulrike<br />
Hase nicht, als Sichtschutz in dem<br />
ebenerdig gelegenen Raum die Jalousien<br />
an den Fenstern zu schließen. Die<br />
Pflegedienstmitarbeiter geben den<br />
aktuellen Aufnahmestatus unmittelbar<br />
in das elektronische Krankenhausinformationssystem<br />
ein, Ulrike Hase sucht<br />
im KIS die Daten des letzten Aufenthaltes<br />
des Patienten heraus. Ist das KIS<br />
im Arbeitsalltag eine Erleichterung?<br />
»Manche Funktionen würde ich mir<br />
noch benutzerfreundlicher wünschen«,<br />
sagt Ulrike Hase, »insgesamt ist es aber<br />
ein sehr komfortables System, bei der<br />
Arztbriefschreibung und vor allem bei<br />
Wiederaufnahmen wie jetzt ist ein<br />
schneller Zugriff auf die Befunde des<br />
letzten Aufenthaltes natürlich eine große<br />
Erleichterung.«<br />
Auf der Neurologischen Abteilung<br />
findet zur gleichen Zeit auf der Station<br />
G 4 die morgendliche Teambesprechung<br />
statt. Die Station verfügt über acht<br />
Betten für die Neurologische Frührehabilitation<br />
und vier Stroke unit-Betten.<br />
Assistenzarzt Mohammad Shahnematullahi<br />
bespricht gemeinsam mit den<br />
Mitarbeitern der Physiotherapie, des<br />
Sozialdienstes, der Logopädie, der Ergotherapie,<br />
des psychologischen Dienstes<br />
und des Pflegebereiches die Entwicklung<br />
der jeweiligen Patienten. »Bei Herrn N.
haben sich die Paresen deutlich gebessert,<br />
auch seine Kopfhaltung ist besser<br />
geworden.« »Er fährt den Rollstuhl jetzt<br />
selbst und konnte gestern zum ersten<br />
mal selbständig mit dem Rollator<br />
laufen.« Er soll für die weiterführende<br />
Reha der Phase C angemeldet werden.<br />
Alle Beteiligten tragen kompetent und<br />
detailreich Informationen über die<br />
einzelnen Patienten zusammen, die von<br />
Mohammad Shahnematullahi unmittelbar<br />
in die Patientenakte eingetragen<br />
werden. Nach dem sog. »Bathel-Index«<br />
werden Punkte für die verschiedensten<br />
Alltagsfähigkeiten vergeben, von der<br />
Entwicklung der Mobilität und Motivation<br />
über Fortschritte beim Essen und<br />
Trinken und bei der Stuhlkontrolle bis<br />
zur Orientierung und Kommunikationsfähigkeit.<br />
Nach dem entsprechenden<br />
Punktestand richtet sich dann die<br />
weitere Behandlung.<br />
Mohammad Shahnematullahi ist seit<br />
Juli 2007 auf der Neurologischen Abteilung<br />
tätig, um hier seinen Facharzttitel<br />
für Neurologie zu erwerben. Er ist im<br />
Iran geboren, seit seinem 23. Lebensjahr<br />
in Deutschland aufgewachsen, hat an<br />
der Universität Mainz Medizin studiert<br />
und 1999 dort sein Examen abgelegt.<br />
Im Anschluss hat er als Arzt im Praktikum<br />
an den Horst-Schmitt-<strong>Klinik</strong>en<br />
Wiesbaden gearbeitet, zunächst auf der<br />
Inneren Abteilung, später auf der<br />
Neurologie. Was hat bewogen, nach<br />
Alzey zu wechseln? »Ich bin durch<br />
Studien- und Arbeitskollegen, die zuerst<br />
mit mir zusammen in Wiesbaden tätig<br />
waren und dann nach Alzey gegangen<br />
sind, auf die Rheinhessen-Fachklinik<br />
aufmerksam gemacht worden«, erzählt<br />
er. Wie sieht er seine berufliche Zukunft?<br />
»Am Anfang bin ich allein nach<br />
Alzey gekommen, meine Familie wohnte<br />
noch in Wiesbaden. Inzwischen sind wir<br />
alle zusammen nach Alzey gezogen. Ich<br />
kann mir gut vorstellen, langfristig hier<br />
zu bleiben, entweder dauerhaft in der<br />
Rheinhessen-Fachklinik oder später als<br />
niedergelassener Facharzt.«<br />
Ulrike Hase ist seit Januar dieses<br />
Jahres in der Rheinhessen-Fachklinik<br />
tätig. Sie hat in Rostock und Dresden<br />
Medizin studiert, 2001 ihre Approbation<br />
erhalten und mehrere Jahre im Sächsischen<br />
Krankenhaus Arensdorf bei<br />
forum reportage.<br />
Dresden gearbeitet. 2005 wechselte sie<br />
aus familiären Gründen an die Psychiatrische<br />
Abteilung der Hunsrück <strong>Klinik</strong><br />
Simmern und ist seit 2006 Fachärztin<br />
für Neurologie. Der Facharzttitel für<br />
Psychiatrie ist ihr nächstes Ziel, das sie<br />
jetzt in der Rheinhessen-Fachklinik verwirklichen<br />
will. Was waren ihre Beweggründe,<br />
von Simmern nach Alzey zu<br />
wechseln?<br />
»Ich wohne in Bad Kreuznach, habe<br />
Mohammad Shahnematullahi bei einer Ultraschalluntersuchung.<br />
Frühbesprechung auf der Neurologie<br />
zwei kleine Kinder, so dass für mich die<br />
Arbeitszeiten im Krankenhaus und die<br />
Vereinbarkeit von Beruf und Familie<br />
eine hohe Bedeutung haben. In<br />
Simmern hatte ich eine 38,5 Std.-Woche,<br />
hier in Alzey sind es 42 Wochenstunden,<br />
das ist zwar etwas ungünstiger,<br />
ausschlaggebend war für mich aber die<br />
hohe Belastung durch die häufigen<br />
Nachtdienste in der Hunsrück-<strong>Klinik</strong>.<br />
In dieser Hinsicht ist die Rheinhessen-<br />
Fachklinik als Arbeitgeber deutlich<br />
attraktiver. Wie auch bei meinen früheren<br />
Arbeitgebern herrscht hier ein sehr<br />
angenehmes Arbeitsklima und eine gute<br />
und unkomplizierte Zusammenarbeit<br />
sowohl innerhalb der Ärzteschaft als<br />
auch zwischen den verschiedenen<br />
Berufsgruppen. Das ist für mich auch<br />
ein wichtiges Kriterium.«<br />
Mohammad Shahnematullahi nimmt<br />
bei Frau W. eine Ultraschalluntersu-<br />
Terminabsprachen im Haus Jakobsberg<br />
chung vor. Frau W. ist eine ältere Patientin,<br />
die allein lebt und nach einem<br />
Schlaganfall zuhause von den Nachbarn<br />
aufgefunden wurde. Sie hat das Glück<br />
gehabt, dass als Folge des Schlaganfalls<br />
keine Lähmungen, sondern »nur«<br />
Sprachstörungen bei ihr aufgetreten<br />
sind. Auch der Ultraschallbefund zeigt<br />
keine Hinweise auf Stenosen oder<br />
Gefäßverschlüsse. »Sie wird aber nicht<br />
mehr allein nach Hause zurückkehren<br />
Forum |43
Der Rettungsdienst bringt eine Patientin als Notfall<br />
können«, stellt Mohammad Shahnematullahi<br />
fest. »Für sie ist eine Betreuung<br />
beantragt.«<br />
Der Rettungsdienst des Roten Kreuzes<br />
bringt eine Patientin als Notfall auf die<br />
Station. Die Patientin kommt aus einem<br />
Altenheim in Alzey und ist von dem<br />
dort tätigen Hausarzt wegen ihres<br />
schlechten Allgemeinzustandes in die<br />
<strong>Klinik</strong> überwiesen worden. Die Patientin<br />
selbst ist nicht ansprechbar, der<br />
Rettungssanitäter gibt die Informationen,<br />
die er von den Heimmitarbeitern<br />
erhalten hat, an Mohammad Shahnematullahi<br />
und das Neuro-Team weiter,<br />
Oberarzt Dr. Günther Frey wird hinzugezogen.<br />
Laborwerte, CT und EEG werden<br />
angeordnet, die Patientin wird auf der<br />
Station G 2 aufgenommen. »Für eine<br />
Überwachung auf der Stroke unit<br />
besteht hier keine Notwendigkeit.«<br />
Dr. Günther Frey und Mohammad<br />
Shahnematullahi wollen im Anschluss<br />
CT-Aufnahmen von weiteren Patienten<br />
auswerten. Die CD mit den entsprechenden<br />
Aufnahmen wird in den PC im<br />
Arztzimmer eingelegt, bis die Bilder<br />
betrachtet werden können, muss der PC<br />
allerdings mehrmals neu gestartet werden.<br />
»Die Leistungsfähigkeit unserer<br />
PCs könnte besser sein«, stellen beide<br />
übereinstimmend fest. »Bei der Auswertung<br />
von CT-Aufnahmen ist es<br />
gerade noch akzeptabel, wenn es um<br />
die Auswertung von Kernspintomografie<br />
geht, dauert es wirklich sehr lange, bis<br />
44 | Forum 01/2009<br />
forum reportage.<br />
die Bilder wiedergegeben werden.«<br />
Um die Mittagszeit empfängt Ulrike<br />
Hase einen Pharmavertreter, der ihr ein<br />
neues Medikament vorstellen will, »für<br />
das unsere Firma als einzige die Zulassung<br />
hat.« Es handelt sich um ein Psychopharmakon,<br />
das zur Behandlung von<br />
bipolaren Störungen eingesetzt werden<br />
kann und laut Pharmavertreter nur noch<br />
einmal täglich eingenommen werden<br />
muss. Er erläutert einige Minuten lang<br />
weitere Vorteile des neuen Präparats.<br />
»Besteht für Sie die Möglichkeit, das<br />
Medikament hier einzusetzen? Wir<br />
wären an Ihren Erfahrungen damit sehr<br />
interessiert, damit wir Theorie und<br />
Praxis einordnen können.« Ulrike Hase<br />
verweist auf die Zuständigkeit des Oberarztes<br />
und auf die kurze Aufenthaltsdauer<br />
der Patienten auf dieser Station,<br />
so dass » … wir hier nur selten die<br />
langfristige Wirksamkeit des Präparates<br />
sehen können. Auch kommt auf der<br />
Suchtstation die Diagnose einer bipola-<br />
ren Störung nicht so oft vor.«<br />
Den Nachmittag verbringen beide<br />
Assistenzärzte mit dem Verfassen von<br />
Arztbriefen, der Eingabe von Befunden,<br />
dem Verschlüsseln von Diagnosen etc.<br />
»Nach meiner Einschätzung nehmen<br />
diese Aufgaben rund 50% der Arbeitszeit<br />
in Anspruch«, sagt Mohammad<br />
Shahnematullahi. »Wenn ich es mit<br />
meiner Zeit in den Horst-Schmitt-<br />
<strong>Klinik</strong>en vergleiche, ist es aber hier so,<br />
dass ich Texte diktieren kann, in Wiesbaden<br />
musste ich alles selbst in den<br />
PC eingeben.«<br />
»Assistenzärzte können bei uns ihre<br />
Ausbildung sowohl im Bereich Psychiatrie<br />
als auch Neurologie komplett absolvieren«,<br />
hebt Dr. Uwe Reinert, Chefarzt<br />
der Akutpsychiatrie, hervor. »Zusätzlich<br />
übernimmt die <strong>Klinik</strong> auch die Kosten<br />
für weite Teile der Ausbildung, z.B. für<br />
Balint- und Selbsterfahrungsgruppen.«<br />
Dr. Uwe Reinert hat selbst seine berufliche<br />
Laufbahn 1995 in der Rheinhessen-Fachklinik<br />
Alzey begonnen – als<br />
Arzt im Praktikum. »Diese Funktion gab<br />
es damals noch«, erinnert er sich. »Als<br />
AiP habe ich die gleichen Aufgaben<br />
erledigt wie heute die Assistenzärzte,<br />
allerdings sind die Arbeitsbedingungen<br />
inzwischen wesentlich besser als zu<br />
meiner Zeit. Wir hatten damals nicht<br />
selten 24-Std.-Dienste, waren allein im<br />
Bereitschaftsdienst und damit sowohl<br />
für die psychiatrischen als auch für die<br />
neurologischen Abteilungen zuständig.<br />
Heute sind die Belastungen durch<br />
Bereitschaftsdienste erheblich geringer,<br />
die Disziplinen Psychiatrie und Neurologie<br />
haben getrennte Zuständigkeiten<br />
und nicht zuletzt ist die Bezahlung<br />
deutlich erhöht worden.«<br />
»Wir wissen um die hohe Verantwortung<br />
und auch um die Belastung, die<br />
häufig auf den Schultern unserer Assistenzärzte<br />
liegt«, sagt der Ärztliche<br />
Direktor Dr. Wolfgang <strong>Gut</strong>h. »Deshalb<br />
bemühen wir uns, die Arbeitsbedingungen<br />
für die Assistenzärzte kontinuierlich<br />
zu verbessern.<br />
Gleichzeitig bin ich stolz darauf, dass<br />
unsere Assistenzärzte die manchmal<br />
durch Urlaubs- oder Krankheitszeiten<br />
auftretenden Engpässe in der personellen<br />
Besetzung mit hohem Engagement<br />
ausgleichen.« π
forum kurzmeldungen.<br />
Jubilar Engelbert Lenz geehrt<br />
06|2009 Glantal-<strong>Klinik</strong> Meisenheim Ω Seit<br />
15 Jahren ist Engelbert Lenz Patientenfürsprecher<br />
der Glantal-<strong>Klinik</strong> Meisenheim.<br />
Aktion »Saubere Hände«<br />
01|2009 Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach<br />
Ω Am 22. Januar fand im Klinischen<br />
7. Laacher Symposium<br />
Verwaltungsdirektor Michael Kloos dankte<br />
Herrn Lenz für dessen langjähriges Engagement<br />
und würdigte die Verdienste mit<br />
den Worten: »Herr Lenz hat jederzeit ein<br />
offenes Ohr für die Patienten. Er kennt<br />
die Abläufe in der Krankenhausstruktur<br />
und hilft bei Kommunikationsproblemen.<br />
Wir sehen Herrn Lenz als unabhängigen<br />
Mittler zwischen Patient und Krankenhaus.«<br />
Herr Dr. Hachgenei, der Ärztliche<br />
Direktor, würdigte Herrn Lenz als ruhenden<br />
Pol zwischen Ärzten und Krankenhauspersonal.<br />
»Herr Lenz sammelt Patientenklagen<br />
und wir schaffen Verbesserungen,«<br />
so Dr. Hachgenei. π<br />
Zentrum der Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach<br />
eine Veranstaltung im Rahmen<br />
der vom Robert-Koch-Institut initiierten<br />
Aktion »Saubere Hände« statt. Gemeinsam<br />
mit dem Mitarbeiter eines Desinfektionsmittelherstellers<br />
stand die Hygienefachkraft<br />
der <strong>Klinik</strong> für Fragen zur Verfügung.<br />
Angeboten wurde außerdem die<br />
Demonstration der richtigen Vorgehensweise<br />
bei der Desinfektion der Hände, die<br />
mittels einer Quarz-Lampe überprüft<br />
werden konnte. Mehr als 350 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter der <strong>Klinik</strong> beteiligten<br />
sich an der Aktion. π<br />
06|2009 Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach<br />
Ω Am Mittwoch, 10. Juni, fand das diesjährige<br />
Maria Laacher Symposium statt.<br />
Zahlreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
hatten sich im Seehotel Maria Laach<br />
eingefunden, um über aktuelle psychiatrische<br />
Themen zu diskutieren. Das Foto zeigt<br />
Dr. Stefan Elsner, Ärztlicher Direktor der<br />
Rhein-Mosel-Fachklinik, bei seiner Begrüßungsansprache.<br />
π<br />
KTQ-Café<br />
02|2009 Psychiatrische und heilpäd. Heime<br />
Alzey Ω Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
der Psychiatrischen und heilpädagogischen<br />
Heime Alzey waren am Dienstag,<br />
17. Februar, zum KTQ-Café im Personalspeiseraum<br />
der Rheinhessen-Fachklinik<br />
eingeladen. Hier konnten sie sich bei Kaffee<br />
und Keksen über alle Fragen rund um KTQ,<br />
die bevorstehende Zertifizierung sowie den<br />
aktuellen Stand der Vorbereitungen informieren.<br />
π<br />
Live-Diskussion in<br />
Cochem mit SWR3<br />
05|2009 Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach<br />
Ω Zum Thema des geplanten Wohnheims<br />
in Cochem-Brauheck fand am Mittwoch,<br />
6. Mai, eine Live-Diskussion der SWR 3-<br />
Sendung »Reis und Leute« statt, bei der<br />
Geschäftsführer Dr. Gerald Gaß und Dr.<br />
Richard Auernheimer, Geschäftsführer des<br />
Vereins zur Unterstützung Gemeindenaher<br />
Psychiatrie e.V., und Cochemer Bürger über<br />
das geplante Vorhaben diskutierten. π<br />
Forum |45
Schon im Jahr 1999 beschlossen die<br />
ärztlichen Leiter und Geschäftsführer<br />
der sozialpädiatrischen Zentren in<br />
Rheinland-Pfalz ein Qualitätsmanagementprojekt<br />
durchzuführen. Durch das<br />
langjährige Qualitätsmanagementprojekt<br />
waren die grundlegende Kernprozesse<br />
des Kinderneurologischen Zentrums<br />
Mainz in verschiednen Mitarbeiterprojektgruppen<br />
schon vorbereitet und<br />
beschrieben. Als es nun feststand, dass<br />
wir 2008 zertifiziert werden sollen ging<br />
es ans Eingemachte.<br />
Wöchentlich traf sich die Steuerungsgruppe<br />
– bestehend aus dem ärztlichen<br />
Leiter, Herrn Dr. Helmut Peters, unserer<br />
Verwaltungsadministratorin Frau Heike<br />
Herrman, der Leiterin unserer Kindertagesstätte<br />
Frau Vorname Verheugen und<br />
mir der Qualitätsbeauftragten. Begleitet<br />
wurden wir von Frau Steger vom Referat<br />
Qualitätsmanagement des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es<br />
(AöR).<br />
In den regelmäßigen Sitzungen wurden<br />
die Kernprozesse nochmals durchleuchtet<br />
und aktuell angepasst, eben so<br />
die dazugehörigen Prozessketten erstellt<br />
nach der ISO-Norm.<br />
Alle im KinZ verwendeten Formulare<br />
wurden gesichtet, verbessert und vereinheitlicht<br />
und ins Netz gestellt, ebenso<br />
die Formulare die landeskrankenhausweit<br />
gültig sind. Somit ist gewährleistet<br />
das nur die aktuellste gültige Version<br />
benutzt wird. Die Fragebogen der Institutsambulanz<br />
und Spina bifida-Ambulanz<br />
wurden überarbeitet und einheitlich<br />
angepasst.<br />
46 | Forum 01/2009<br />
forum qm.<br />
Kinderneurologisches Zentrum Mainz: Erfahrungsbericht<br />
Qualitätsmanagement und Zertifizierung<br />
Text: Marita Klotzbach, Kinderneurologisches Zentrum Mainz<br />
Marita Klotzbach<br />
Einen großen Zeit- und Organisationsaufwand<br />
bedurfte es Maßnahmen zur<br />
Akzeptanz und Einsicht bei den<br />
KollegInnen in die Notwendigkeit eines<br />
Qualitätsmanagementsystems mit denen<br />
dazu erforderlichen Maßnahmen zu<br />
installieren.<br />
Konzepte und Leitlinien des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es<br />
(AöR) auf ihre Umsetzung<br />
im KinZ diskutiert und die<br />
notwendigen Maßnahmen initiiert, wie<br />
z.B. Information und Durchführung von<br />
Pflichtfortbildungen der Mitarbeiter,<br />
Begehung durch die Hygienebauftragte,<br />
Begehung durch den Brandschutzbeauftragten<br />
um nur einige zu nennen.<br />
Maßnahmen zur Durchdringung der<br />
gültigen Konzepte und Leitlinien bezüglich<br />
der Mitarbeiter wurden diskutiert<br />
und initiiert. So wurden seit Herbst<br />
2007 wöchentlich Referate durch Mitarbeiter<br />
über wichtige Konzepte und<br />
Leitlinien gehalten.<br />
Mit dem Qualitätsmanagementreferat<br />
wurde das Qualitätsmanagementhandbuch<br />
erstellt.<br />
Die Vorbereitung und Durchführung<br />
von internen Audits die die ISO-Norm<br />
fordert waren für mich eine große<br />
Herausforderung. Hier stand mir Frau<br />
Susanne Schneider als Auditteampartnerin<br />
zur Verfügung. Die internen Audits<br />
wurden im Zeitraum November 2007<br />
bis April 2008 durchgeführt.<br />
Über den Ablauf externen Audits<br />
konnten wir uns bei dem Sprachheilzentrum<br />
Meisenheim informieren, das ja<br />
im Sommer erfolgreich durch die DQS<br />
auditiert und zertifiziert wurde.<br />
Das nahm uns doch etwas das<br />
Lampenfieber.<br />
Die externen Audits wurden im KinZ<br />
im August und September erfolgreich<br />
mit fast 100-prozentiger Mitarbeiterbeteiligung<br />
durchgeführt.<br />
Am 31. Oktober erhielten wir im<br />
Rahmen einer kleinen Feierstunde das<br />
Zertifikat.<br />
Durch die vielen Durchdringungsveranstaltungen<br />
ist uns Mitarbeiter nochmals<br />
deutlich geworden was wir hier<br />
leisten.<br />
Die Mitarbeiter haben aber auch den<br />
Anspruch, dass mit den Auditergebnissen<br />
gearbeitet und verändert wird. π
Betriebliches Vorschlagswesen<br />
Prämien 2009<br />
forum news.<br />
Text: Dieter Heuft, Zentrale Beauftragtenfunktion <strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR)<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
Mit diesem Beitrag möchte ich Sie über<br />
die Ergebnisse des Innerbetrieblichen<br />
Vorschlagswesens aus dem 1. Halbjahr<br />
2009 informieren.<br />
In diesem Zeitraum wurden bisher 25<br />
Anträge aus verschiedenen Bereichen<br />
der Einrichtungen des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es<br />
(AöR) eingebracht. Über 12 An-<br />
Dieter Heuft<br />
träge wurde bereits im Prüfungsausschuss<br />
des »Betrieblichen Vorschlagswesen«<br />
diskutiert und entschieden.<br />
Diese Vorschläge bezogen sich auf<br />
unterschiedliche Themen wie z.B. der<br />
Optimierung von Verwaltungsabläufen,<br />
Verbesserung der Patienten/Besucherbetreuung<br />
und Serviceleistungen für die<br />
Beschäftigten.<br />
Drei dieser Vorschläge wurden im<br />
Sinne der Dienstvereinbarung »Betriebliches<br />
Vorschlagswesen« anerkannt. Bei<br />
6 Vorschlägen wurde wie auch in den<br />
Jahren zuvor, eine Anerkennungsprämie<br />
zuerkannt. Dies ist immer dann der<br />
Fall, wenn die Prüfungskommission den<br />
Vorschlag für gut befunden hat, eine<br />
Umsetzung jedoch nicht möglich ist oder<br />
der Vorschlag nicht »Neu« im Sinne der<br />
Dienstvereinbarung ist. D.h. z.B. wenn<br />
die Dienstsstelle mit der Umsetzung des<br />
Themas bereits befasst ist. Bei erkennbarem<br />
außergewöhnlichem Engagement der<br />
Einreichenden kann die Anerkennungsprämie<br />
ebenfalls zuerkannt werden.<br />
In 2009 wurden bisher insgesamt 650<br />
Euro Prämien an folgende MitarbeiterInnen<br />
ausgezahlt: Phillipp-Noel Michaly<br />
(LKH), Einsparung von Druckerkosten,<br />
Ruth Bender (KNG), Einrichtung einer<br />
Mitfahrerzentrale, (hierzu folgen weitere<br />
Informationen), Ulrich Heß (KNG),<br />
Einheitliche Veröffentlichungen der<br />
RMA in Intra- und Internet. Anerkennungsprämien<br />
erhielten: Herbert Strohe<br />
(KNG), Maria Werker-Wapelhorst, Jürgen<br />
Schwickerath, Axel Schneider (alle<br />
RMF), Edith Neel und Barbara Kuhlmann<br />
(beide KNG).<br />
Alle Themen der eingereichten Vorschläge<br />
können im Intranet des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es<br />
(AöR) unter Vorschlagswesen<br />
eingesehen werden. Dort finden<br />
Sie auch die Formulare zur Einreichung<br />
eines Vorschlages. Erfreulicherweise kann<br />
festgehalten werden, dass sich die Anzahl<br />
der eingereichten Vorschläge kontinuierlich<br />
steigert. So wurden im Jahre 2008<br />
insgesamt 20 Anträge eingereicht. In<br />
diesem Jahr liegt die Zahl wie schon<br />
erwähnt bisher bei 23 Anträgen.<br />
Aus Sicht des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es<br />
(AöR) ist das betriebliche Vorschlagswesen<br />
eine wichtige Säule eines dauerhaft<br />
wirkenden Qualitätssicherungssystems.<br />
Es trägt mit dazu bei, die Behandlungsund<br />
Betreuungsqualität in den Einrichtungen<br />
des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es (AöR)<br />
weiter zu verbessern. Für Fragen und<br />
Anregungen stehe ich Ihnen gerne zur<br />
Verfügung. Sie erreichen mich unter der<br />
Telefonnummer: (0 26 32) 4 07-1 24,<br />
Telefax: (0 26 32) 4 07-3 05 oder E-Mail:<br />
d.heuft@landeskrankenhaus.de π<br />
Jubiläen an der<br />
Glantal-<strong>Klinik</strong><br />
02|2009 Glantal-<strong>Klinik</strong> Meisenheim Ω Pflegedirektor<br />
Klaus Clemens konnte Christiane<br />
Weiffels-Ohmenzetter und Ulrike Denzer<br />
(beide Mitarbeiterinnen sind auf der<br />
Neurologischen Rehahabilitation beschäftigt)<br />
zu 25 Jahren Betriebszugehörigkeit<br />
gratulieren, und Hannelore Barth und Peter<br />
Hermann (beide OP-Mitarbeiter) für 40<br />
Jahre engagierte Mitarbeit beglückwünschen.<br />
Zu den weiteren Gratulanten gehörten Chefarzt<br />
Harald Köhler und Dr. Marion Hilgert<br />
in Vertretung des Personalrates. Der Feierstunde<br />
konnte Frau Barth leider nicht beiwohnen,<br />
weil sie mit Eintritt in die Altersteilzeit<br />
ihren Wohnort gewechselt hat. π<br />
Event-Wochenende<br />
06|2009 Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach<br />
Ω Vom 5. bis 7. Juni fand im Hotel Keßler-<br />
Meyer in Cochem ein »Event-Wochenende«<br />
mit einem Gala-Abend und Live-Musik<br />
zugunsten der Roswitha-Beck-Stiftung für<br />
Gemeindenahe Psychiatrie statt. Die Rhein-<br />
Mosel-Fachklinik Andernach und speziell<br />
die Tagesklinik Cochem präsentierten anlässlich<br />
dieses Ereignisses ihr Leistungsangebot.<br />
π<br />
Forum |47
Abschluss des Projekts ALTER<br />
Älter werden ist nicht<br />
nur ein Phänomen,<br />
dass jeden einzelnen<br />
Menschen ganz persönlich<br />
in der unterschiedlichsten<br />
Art und Weise<br />
beschäftig. Älter werden<br />
oder genauer, älter werdende Mitarbeiter<br />
sind auch für ein Unternehmen wie das<br />
<strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR) und seine Einrichtungen<br />
eine Thematik, die aus der<br />
täglichen Arbeit nicht ausgeklammert<br />
werden kann. Wachsender Wettbewerbsdruck,<br />
sich verändernde Arbeitsstrukturen<br />
und -anforderungen, kürzere Verweildauern,<br />
stetig steigende Fallzahlen,<br />
knapper werdende Ressourcen, längere<br />
Lebensarbeitszeit etc. sind Stichworte,<br />
die jeder von uns kennt und die alltäglich<br />
in der Arbeit unserer Einrichtungen<br />
mitschwingen.<br />
War es früher ohne Schwierigkeiten<br />
möglich ausscheidende ältere Mitarbeiter<br />
durch gut ausgebildete, junge Mitarbeiter<br />
zu ersetzen, erleben wir mittlerweile<br />
in einzelnen Berufsgruppen wie z.B.<br />
der Ärzteschaft, dass dies kaum mehr<br />
gelingt. Allenthalben können wir nachlesen<br />
oder hören und sehen es in den<br />
Medien, dass sich diese Situation sich<br />
auch angesichts einer insgesamt älter<br />
werdenden Gesellschaft in der Zukunft<br />
noch verschlimmern wird.<br />
48 | Forum 01/2009<br />
forum news.<br />
Altersgerechtes Arbeiten im <strong>Landeskrankenhaus</strong>(AöR)<br />
Text: Karlheinz Saage, Direktor Heime<br />
Altersstrukturanalyse <strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR)<br />
Zusammengenommen waren dies in<br />
2008 für die Geschäftsführung Gründe<br />
genug, um in Abstimmung mit der<br />
Projektlenkungsgruppe Gesundheitsmanagement<br />
im <strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR)<br />
einen Projektauftrag zu formulieren.<br />
Ausgehend von einer Analyse der Beschäftigtenstruktur<br />
in den Einrichtungen<br />
des <strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR) sollten im<br />
Rahmen des Projektes Alternativen in<br />
der Personalpolitik diskutiert und möglichst<br />
konkrete Maßnahmen und Umsetzungsschritte<br />
entwickelt werden.<br />
Das Projekt nahm, begleitet und<br />
moderiert von der TBS gGmbH, einer<br />
Beratungsgesellschaft der Gewerkschaft<br />
in Rheinland-Pfalz, in 2008 seine Arbeit<br />
auf und legte am 28. April 2009 seinen<br />
Abschlussbericht vor.<br />
In 2008 war der Beschäftigte in den<br />
Einrichtungen des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es<br />
(AöR) im Durchschnitt 44,1 Jahre alt.<br />
Etwa 25% der Beschäftigten waren älter<br />
als 50 Jahre.<br />
In den einzelnen Einrichtungen und<br />
auch separiert betrachtet in den einzelnen<br />
Berufgruppen pendeln die Durchschnittszahlen<br />
um diesen Wert.<br />
Hochgerechnet auf das Jahr 2018 und<br />
dabei die durchschnittlichen Fluktuationen<br />
berücksichtigend verändern sich die<br />
Zahlen drastisch. Der durchschnittliche<br />
Beschäftigte wird hiernach 50,6 Jahre alt<br />
sein und die Zahl der Beschäftigten<br />
über 50 Jahre macht ca. 51% der Mitarbeiterschaft<br />
aus. Wiederum pendeln die
Altersstrukturanalyse Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach<br />
Werte für einzelne Berufsgruppen und<br />
Einrichtungen um diesen Durchschnitt.<br />
In den beiden Tabellen (Tab. 1: Alterstruktur<br />
<strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR) und<br />
Tab 2: RMF) wird diese Alterstrukturentwicklung<br />
deutlich aufgezeigt. Die RMF<br />
ist dabei nur beispielhaft zu sehen. Alle<br />
anderen Einrichtungen zeigen in der<br />
Analyse eine gleiche Tendenz.<br />
In der weiteren Arbeit der Projektgruppe<br />
wurde die betriebliche Praxis in<br />
verschiedenen Handlungsfeldern durchforstet,<br />
ein sog. Demographiecheck<br />
erstellt. Im Schwerpunktbereich »Pflege«<br />
fand ein Workshop mit Beschäftigten<br />
der verschiedenen Einrichtungen statt,<br />
der unter der Überschrift »Die Arbeit<br />
der Pflege in der Zukunft« die Arbeit in<br />
altersgemischten Teams thematisierte.<br />
Die Ergebnisse der Mitarbeiterbefragung<br />
aus 2007 wurden einbezogen. Schließlich<br />
wurden natürlich auch bereits<br />
laufende Projekte betrachtet.<br />
Im Ergebnis der Arbeit wurde einerseits<br />
festgestellt, dass das <strong>Landeskrankenhaus</strong><br />
(AöR) insgesamt so gut aufgestellt<br />
ist, dass kein akuter Handlungsbedarf<br />
besteht. Bereits heute gibt es viele<br />
Regelungen, Initiativen und Projekte, die<br />
auch die Belange einer älter werdenden<br />
Belegschaft betrachten und berücksichtigen.<br />
Beispielhaft seien hier aufgeführt:<br />
- Zur Entlastung des ärztlichen und<br />
forum news.<br />
pflegerischen Dienstes auf den Stationen<br />
in Bezug auf z.B. Dokumentation,<br />
Terminverwaltung und Blutabnahmen<br />
wurden Stationsassistentinnen eingestellt.<br />
- Im ärztlichen Dienst wurde im Einvernehmen<br />
mit der Ärzteschaft eine neue<br />
Arbeitszeitregelung entwickelt und<br />
umgesetzt. Im Bereich der Pflege<br />
arbeitet eine Arbeitsgruppe an einer<br />
Aktualisierung der Dienstvereinbarung<br />
zu den Arbeitszeiten. Dabei sollen u. a.<br />
auch Möglichkeiten der Flexibilisierung<br />
der Arbeitszeiten entwickelt werden.<br />
- Um die Vereinbarkeit zwischen Beruf<br />
und Familie zu erhöhen, wird aktuell<br />
eine Umfrage durchgeführt, die den<br />
Bedarf an Kindertagesstättenplätzen<br />
(Integrative Kindertagesstätte auf dem<br />
Gelände der RMF) unserer Mitarbeiter/innen<br />
ermitteln soll.<br />
- Für die Führungskräfte ist im Rahmen<br />
eines »Update Führung« eine Veranstaltung<br />
zum Thema »Mit demographischer<br />
Kompetenz führen« geplant.<br />
- Förderung der Gesundheit der Beschäftigten<br />
u. a durch die Gesundheitstage<br />
(2008 »Gesunde Ernährung«; in 2009<br />
»Fit im Beruf«), aber auch durch<br />
Unterstützung z.B. der Teilnahme von<br />
mehr als 60 Mitarbeitern am Koblenzer<br />
Münz-Firmenlauf.<br />
Mittelfristig wird Handlungsbedarf<br />
aufgezeigt, der von der Projektgruppe<br />
als »Lebenphasenorientierte Personalpolitik«<br />
beschrieben wird. Aus Sicht der<br />
Projektgruppe ist die intelligente Verbindung<br />
von Familie und Beruf über die<br />
einzelnen Lebensphasen hinweg ein entscheidendes<br />
Kriterium, welche Unternehmen<br />
als attraktive Arbeitgeber gelten<br />
und daher in der Lage sind, qualifizierte<br />
Arbeitskräfte langfristig und motiviert zu<br />
binden.<br />
Lebenslanges Lernen, verbunden mit<br />
der Forderung nach an die Bedürfnisse<br />
der verschiedenen Lebensphasen angepassten<br />
Strategien und Angebote sind<br />
dabei ebenso Thema, wie die Vereinbarkeit<br />
von Familie und Beruf, sei es in der<br />
Zeit der Kindererziehung oder bei der<br />
Betreuung von pflegebedürftigen älteren<br />
Angehörigen.<br />
Diese Sichtweise wird von der<br />
Geschäftsführung geteilt. Auch hier<br />
seinen beispielhaft einige erste Ansätze<br />
konkreter Maßnahmen erwähnt:<br />
- In der RMF gibt es erste Gespräche<br />
um in der auf dem Gelände arbeitenden<br />
Kita Kontingente zu vereinbaren,<br />
die kurzfristig für die Betreuung von<br />
Kindern der Mitarbeiter zur Verfügung<br />
stehen. Auf dem Gelände der RFK soll<br />
eine Kita neu errichtet werden.<br />
- Die Gerontopsychiatrischen/Geriatrischen<br />
Tagesstätten der RMF und der<br />
RFK betreuen zu ermäßigten Sätzen<br />
die Angehörigen von Beschäftigten der<br />
Einrichtungen.<br />
- Gemeinsam mit anderen <strong>Klinik</strong>en soll<br />
eine Arbeitgebermarke Mittelrhein/Mosel/Hunsrück<br />
entwickelt werden, die<br />
zukünftig als Plattform zur Gewinnung<br />
qualifizierter Fachkräfte wirken soll.<br />
Zukünftig geht es jetzt insbesondere<br />
um die Verstetigung der »demographischen<br />
Kompetenz« im Unternehmen.<br />
Hierzu sind alle Führungskräfte aufgefordert.<br />
Insofern ist das Projekt ALTER<br />
jetzt abgeschlossen, findet aber gleichzeitig,<br />
zukünftig in der Koordination der<br />
Projektlenkungsgruppe Gesundheitsmanagement<br />
seine Fortsetzung. Daneben<br />
sind allerdings auch alle Beschäftigten<br />
aufgerufen, Ideen in die verschiedenen<br />
Projekte einzubringen und eigene<br />
Bedarfe zu benennen. π<br />
Forum |49
Mitteilung der Geschäftsführung<br />
Text: Dr. Gerald Gaß<br />
forum geschäftsführung.<br />
Lagebericht für das Jahr 2008<br />
Das <strong>Landeskrankenhaus</strong> – Anstalt des öffentlichen<br />
Rechts – hat sich auch im Geschäftsjahr<br />
2008 im rheinland-pfälzischen Gesundheitsmarkt<br />
gut behauptet. Als größter Leistungsanbieter<br />
in den Bereichen Psychiatrie/Psychotherapie<br />
und Neurologie ist es über die letzten Jahre<br />
hinweg gelungen, Versorgungsstrukturen aufzubauen,<br />
die eine stabile Auslastung der vorgehaltenen Kapazitäten<br />
ermöglichen. Die Markt- und Wettbewerbsentwicklung in<br />
den Leistungssegmenten der <strong>Klinik</strong>en sind wie in den vergangenen<br />
Jahren dadurch gekennzeichnet, dass die Nachfrage nach<br />
stationärer psychiatrischer und neurologischer Krankenhausbehandlung<br />
steigt. Die <strong>Klinik</strong>en konnten ihre Marktposition im<br />
Geschäftsjahr 2008 halten, sowohl in den psychiatrischen Abteilungen<br />
als auch in den neurologischen Abteilungen konnten die<br />
Fallzahlen entsprechend der Planungen realisiert werden. Auch<br />
die Nachfrage nach Betreuungsleistungen in psychiatrischen und<br />
heilpädagogischen Heimen ist unverändert hoch. Zeitweise Unterauslastungen<br />
in diesem Leistungsbereich sind auf notwendige<br />
Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen zurückzuführen,<br />
die die vorhandenen Kapazitäten beschränken.<br />
Eine hohe Auslastung aller stationären Leistungsbereiche der<br />
Einrichtungen des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es (AöR) war grundlegend<br />
für die Erreichung der positiven Ergebnissituation. Die mit den<br />
Krankenkassen im Geschäftsjahr 2008, im Rahmen der maximalen<br />
erreichbaren Obergrenzen, abgeschlossenen Leistungsentgelte<br />
und die Konvergenzanpassungen bei den DRGs waren<br />
ebenfalls bedeutsam für den Ausweis des guten Jahresergebnisses.<br />
Darüber hinaus haben ausgeprägte Controllingaktivitäten<br />
dafür gesorgt, dass die Planansätze im Bereich des Personalund<br />
Sachaufwandes eingehalten wurden.<br />
Das <strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR) konnte mit seinen Einrichtungen<br />
im Jahr 2008 die erforderliche Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit<br />
erneut unterstreichen. Umfassende Investitionen an<br />
den Standorten des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es (AöR) waren und sind<br />
ein Schlüssel zum nachhaltigen Erfolg in Bezug auf die Gestal-<br />
50 | Forum 01/2009<br />
tung der Behandlungsprozesse nach medizinisch-qualitativen<br />
wie auch nach betriebswirtschaftlich ausgerichteten Gesichtspunkten.<br />
Im abgelaufenen Geschäftsjahr sind Investitionen und Instandhaltungsmaßnahmen<br />
(Verbrauch aus Rückstellungen) in einem<br />
Gesamtumfang von T4 12.445 durchgeführt worden. Neben den<br />
Mitteln der Krankenhausförderung wurden diese Maßnahmen<br />
zu einem erheblichen Teil aus den Eigenmitteln des Trägers finanziert.<br />
Im Verlauf des Geschäftsjahres 2008 waren die Auswirkungen<br />
der Tariflohnentwicklung für die nichtärztlichen Beschäftigungsgruppen<br />
und die ärztliche Beschäftigungsgruppe mit einem Anstieg<br />
in Höhe von 2,9 % spürbar.<br />
Die Einrichtungen des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es (AöR) haben im<br />
Jahr 2008 ihren Qualitätssicherungsprozess zur Erlangung der<br />
entsprechenden Zertifizierungen mit Nachdruck fortgesetzt. Im<br />
Jahr 2008 sind das Sprachheilzentrum Meisenheim, das Kinderneurologische<br />
Zentrum in Mainz, und die Glantal-<strong>Klinik</strong> Meisenheim<br />
zum ersten Mal zertifiziert worden, darüber hinaus gab es<br />
Rezertifikate in der Reha-<strong>Klinik</strong> Rheingrafenstein und der Berufsintegrationsmaßnahme<br />
in Alzey. Mit den bereits im Jahr 2008<br />
angelaufenen Zertifizierungsvorbereitungen nach KTQ für die<br />
<strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> wurden die beiden letzten großen Leistungsbereiche<br />
des Behandlungsbereichs in den Qualitätssicherungsprozess<br />
eingegliedert. Auch im Qualitätsmanagement relevanter Leistungsbereiche<br />
innerhalb der Einrichtungen, wie den Schlaganfalleinheiten,<br />
sind die <strong>Klinik</strong>en erfolgreich und belegen dies durch<br />
Zertifikate.<br />
Auch im Jahr 2008 hat das <strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR) für seine<br />
Einrichtungen über das trägereigene Fortbildungsinstitut, der<br />
Rhein-Mosel-Akademie, für alle Beschäftigungsgruppen bis hin<br />
zum Management umfangreiche Fort- und Weiterbildungen angeboten.<br />
Die Inanspruchnahme dieser Fortbildungen, die zum Teil<br />
auch als Pflichtfortbildungen angelegt sind, erfolgte über alle<br />
Berufsgruppen hinweg. Im Vergleich zu den Vorjahren konnte<br />
die durch die RMA geleisteten Fortbildungsstunden je Vollkraft<br />
nochmals deutlich gesteigert werden.
forum geschäftsführung.<br />
Leistungsentwicklung<br />
Die abrechenbaren Leistungen (Berechnungstage (BT) über alle<br />
Leistungsbereiche des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es (AöR) und seinen<br />
Einrichtungen hinweg) beliefen sich im Jahr 2008 auf 648.138<br />
BT und haben damit die Leistungen des Vorjahres in Höhe von<br />
648.858 BT um 720 BT (-0,1%) leicht unterschritten.<br />
In den Krankenhausbehandlungsbereichen Psychiatrie, Neurologie,<br />
Innere, Chirurgie sowie im Bereich der Rehabilitation wird<br />
mit 348.779 BT bis auf eine Abweichung von - 14 BT das Vorjahresniveau<br />
(Vorjahr: 348.793 BT) erreicht.<br />
Im Heimbereich werden 149.641 BT erreicht, die Leistung des<br />
Vorjahres wird um 859 BT (-0,6%) unterschritten.<br />
Der Leistungsbereich des Maßregelvollzugs überschreitet mit<br />
149.718 BT das Vorjahresniveau (149.565 BT) um 153 BT (+<br />
0,1%).<br />
Berechnungstage der einzelnen Einrichtungen:<br />
2008 2007 Abw.<br />
Rheinhessen-Fachklinik Alzey<br />
229.338 BT 234.948 BT - 2,4%<br />
Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach<br />
327.310 BT 323.674 BT - 1,1%<br />
Glantal-<strong>Klinik</strong> Meisenheim<br />
54.403 BT 53.380 BT 1,9%<br />
Reha-<strong>Klinik</strong>-Rheingrafenstein<br />
37.087 BT 36.856 BT 0,6%<br />
Erträge<br />
Die laufenden Erträge des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es (AöR) (einschließlich<br />
der sonstigen Erträge sowie der Ertragsüberschüsse aus der<br />
Verrechnung der Fördermittel und Zuschüsse) stiegen im Jahr<br />
2008 um T4 4.757 (+3,5%) auf T4 140.341 an.<br />
Erträge der einzelnen Einrichtungen:<br />
2008 2007 Abw.<br />
Rheinhessen-Fachklinik Alzey<br />
49.048 48.706 0,7%<br />
Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach<br />
74.958 71.210 5,3%<br />
Glantal-<strong>Klinik</strong> Meisenheim<br />
12.906 12.117 6,5%<br />
Reha-<strong>Klinik</strong>-Rheingrafenstein<br />
6.026 5.936 1,5%<br />
Aufwendungen<br />
Die Personalaufwendungen des laufenden Geschäftsjahres sind<br />
im Vergleich zum Vorjahr um T4 1.712 (1,8 %) auf T4 97.149<br />
gestiegen. Der Anstieg der Personalkosten ergibt sich einerseits<br />
aus einem Stellenaufbau von 39 Vollkräften (VK) auf insgesamt<br />
2.093 VK sowie der Umsetzung der für 2008 geltenden Tarifvereinbarungen.<br />
Aus der Realisierung des geltenden Tarifvertra-<br />
ges TV-L sind entlastende Faktoren in der Entwicklung der Personalkosten<br />
zu verzeichnen.<br />
Gemessen an den betrieblichen Erträgen beläuft sich die Personalaufwandsquote<br />
auf 72,5% und ist damit im Vergleich zum<br />
Vorjahr (73,5%) um 1,0 % gesunken. Die Quote der Berechnungstage<br />
je Vollkraft ist im Vergleich zum Vorjahr um 6,3 Tage gesunken<br />
und beträgt 309,6 (Vorjahr 315,8); die Personalkosten je Berechnungstag<br />
sind um 1,8% von 147,08 4 auf 149,90 4 gestiegen.<br />
Die Materialaufwendungen sind im Berichtsjahr um T4 2.231<br />
gestiegen. Analog dazu ist die Materialaufwandsquote, gemessen<br />
an den betrieblichen Erträgen, um 1,3% auf 11,6% gestiegen.<br />
Mitarbeiter<br />
Die Vollkräftezahl der Mitarbeiter/innen des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es<br />
(AöR) und seinen Einrichtungen lag zum Bilanzstichtag 2008<br />
mit 2.093 VK-Beschäftigten um 39 VK (2,0 %) über der Vorjahres-VK-Beschäftigtenzahl.<br />
Die Anzahl der in den einzelnen Berufsgruppen eingesetzten<br />
Mitarbeiter/innen ergibt sich aus der folgenden Übersicht:<br />
Anzahl 2008 2007<br />
Ärztlicher Dienst 142,03 143,33<br />
Pflegedienst 1.156,19 1.136,08<br />
Medizinisch-Technischer Dienst 244,51 237,09<br />
Funktionsdienst 75,65 72,96<br />
Klinisches Hauspersonal 59,60 59,01<br />
Wirtschafts- und Versorgungsdienst 100,94 101,11<br />
Technischer Dienst 47,41 46,96<br />
Verwaltungsdienst 129,64 128,16<br />
Personal der Ausbildungsstätten 9,15 8,80<br />
Sonstiges Personal 128,19 120,37<br />
Insgesamt 2.093,31 2.053,87<br />
Gesundheitspolitisches Umfeld<br />
Beginnend im Jahr 2007 wurde in einer gesundheitspolitischen<br />
Debatte der ordnungspolitische Rahmen für die Krankenhausgesetzgebung<br />
ab dem Jahr 2009 diskutiert. Neben den Fragen der<br />
dualen oder monistischen Krankenhausfinanzierung stand auch<br />
die Entscheidung im Raum, ob die Krankenkassen zukünftig (in<br />
Teilbereichen der Versorgung) selektive Verträge mit Krankenhäusern<br />
schließen können und damit die heute geltenden kollektivvertraglichen<br />
Regelungen abgelöst werden. Mit der ersten Lesung<br />
des Krankenhausfinanzierungsreformgesetzes im Dezember 2008<br />
und dem Inkrafttreten im März 2009 ist diese Debatte zumindest<br />
vorläufig beendet worden. Aus Sicht der Geschäftsführung<br />
des <strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR) ist das vorliegende Ergebnis des<br />
Gesetzgebungsverfahrens insgesamt positiv zu bewerten. Es enthält<br />
neben generellen Regelungen für den Krankenhausbereich auch<br />
spezifische Festlegungen für die psychiatrischen Krankenhäuser,<br />
die zu verbesserten Rahmenbedingungen führen werden.<br />
Die Investitionsfinanzierung bleibt unverändert auf einer dualen<br />
Forum |51
Basis verankert. Auch zukünftig werden die Länder im Rahmen<br />
ihrer Verantwortung für die Finanzierung der Investitionskosten<br />
der Plankrankenhäuser verantwortlich sein. Rheinland-Pfalz hat<br />
im Zuge der Gesetzgebung angekündigt, seine Investitionsfinanzierung<br />
stärker pauschalierend weiter entwickeln zu wollen.<br />
Einer grundsätzlichen Pauschalierung nach dem Vorbild von Nordrhein-Westfalen<br />
hat das zuständige MASGFF jedoch eine Absage<br />
erteilt. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt kann deshalb noch keine<br />
Aussage darüber getroffen werden, wie sich die Rahmenbedingungen<br />
für das <strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR) im Zuge dieser Weiterentwicklung<br />
verändern werden. Ganz grundsätzlich wurden vom<br />
Land jedoch zusätzliche Investitionsmittel in Höhe von 10 Millionen<br />
Euro im Doppelhaushalt 2009 und 2010 bereitgestellt.<br />
Die Option selektiver Verträge zwischen Krankenkassen und<br />
Krankenhäuser wurde im Gesetzgebungsverfahren nicht weiter<br />
verfolgt. Es bleibt folglich bei den Kollektivverträgen, die für das<br />
<strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR) eine sichere Kalkulationsbasis seiner<br />
Erträge in den kommenden Jahren bieten.<br />
Die perspektivische Anpassung der Landesbasisfallwerte an einen<br />
fiktiven Bundesbasisfallwert wird für die rheinland-pfälzischen<br />
Krankenhäuser zu einem leicht unterdurchschnittlichen Erlöswachstum<br />
in den kommenden Jahren führen. Der vom Gesetzgeber<br />
festgelegte Anpassungsprozess, nach dem die Zuwächse<br />
in Rheinland-Pfalz um maximal 0,6 % unter den bundesdurchschnittlichen<br />
Anpassungen der Basisfallwerte liegen dürfen, wird<br />
jedoch vermeiden, dass es zu einer Überforderung der Krankenhäuser<br />
und damit auch des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es (AöR) im Zuge<br />
der Konvergenz kommt.<br />
Die Streckung des letzten Schrittes der Konvergenzphase zur<br />
Anpassung der krankenhausindividuellen Basisfallwerte an den<br />
Landesbasisfallwert über das Jahr 2008 hinaus, führt im <strong>Landeskrankenhaus</strong><br />
(AöR) entgegen der Wirtschaftsplanung zu Erlöseinbußen<br />
in Höhe von rund T4 519 im Jahr 2009, die dann<br />
aber im Jahr 2010 ausgeglichen werden können.<br />
Die Neuregelung zur jährlichen Anpassung der Erlösentwicklung<br />
unter Berücksichtigung der Tariflohnsteigerungen und zukünftig<br />
unter Bezugnahme auf einen noch festzulegenden krankenhausbezogenen<br />
Preisindex wird zu einer verbesserten Erlössituation<br />
führen.<br />
Das Sonderprogramm Pflege wird sich im <strong>Landeskrankenhaus</strong><br />
(AöR) nur geringfügig auswirken. Das <strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR)<br />
wird voraussichtlich 0,53 VK am Standort der Rhein-Mosel-Fachklinik,<br />
0,36 VK am Standort der Rheinhessen-Fachklinik und 0,67<br />
VK am Standort der Glantal-<strong>Klinik</strong> einstellen können.<br />
Speziell auf die psychiatrischen Krankenhäuser zielt die Neuregelung<br />
der Bundespflegesatzverordnung, die es den Leistungserbringern<br />
zukünftig möglich macht, Mehrleistungen budgetrelevant<br />
auch im Rahmen von Schiedsstellenverfahren geltend zu<br />
machen. Das <strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR) wird, sofern auf dem<br />
Verhandlungsweg keine Kompromisse verhandelbar sind, diese<br />
Möglichkeit angesichts des hohen Belegungsdruck der Fachkliniken<br />
in Alzey und Andernach nutzen.<br />
Die Finanzierung von mindestens 90% der gemäß PsychPV<br />
52 | Forum 01/2009<br />
forum geschäftsführung.<br />
erforderlichen Personalausstattung und darüber hinausgehend von<br />
100% bei nachgewiesenem Bedarf wird für das <strong>Landeskrankenhaus</strong><br />
(AöR) positive Auswirkungen bei der Personalausstattung am<br />
Standort der Rheinhessen-Fachklinik in Alzey (Ist 79,2% PsychPV<br />
zum 31.12.2008) und ggf. auch am Standort der Rhein-Mosel-<br />
Fachklinik in Andernach (Ist 92,9% PsychPV zum 31.12.2008)<br />
haben. An beiden Standorten wird das <strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR)<br />
mit einer Forderung nach 100% Personalausstattung in die<br />
Verhandlungen mit den Kassen gehen und wird diesen Bedarf<br />
auch anhand der entsprechen Belegung nach PsychPV nachweisen<br />
können. Es wird erwartet, dass es hier zu Musterverfahren<br />
vor den Verwaltungsgerichten kommen wird.<br />
Die für die kommenden Jahre angekündigte Neuentwicklung<br />
eines tagesgleichen Entgeltes für die Akutpsychiatrie auf Basis<br />
der PsychPV bietet für das <strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR) mit seinen<br />
großen psychiatrischen Fachkliniken mehr Chancen als Risiken.<br />
Bezogen auf die nach der PsychPV definierten Schweregrade seiner<br />
Patienten dürften beide Fachkliniken (Rheinhessen-Fachklinik und<br />
Rhein-Mosel-Fachklinik) über dem allgemeinen Durchschnitt liegen<br />
und deshalb zu den Gewinnern einer solchen Umstellung zählen.<br />
Das <strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR) hat sich gegenüber dem MASGFF<br />
bereits bereit erklärt, als Kalkulationskrankenhaus zur Verfügung<br />
zu stehen.<br />
Die Tarifrunde im öffentlichen Dienst der Länder (TV-L) und<br />
die des Marburger Bundes im Bereich des ärztlichen Dienstes<br />
hat im Ergebnis zu Personalkostensteigerungen in Höhe von rund<br />
3,0% für das Jahr 2009 und 1,2% im Jahr 2010 geführt. Diese<br />
Steigerungsraten sind in der Wirtschaftsplanung für 2009 bereits<br />
kalkuliert und werden somit nicht zu unvorhergesehenen Kostenentwicklungen<br />
führen.<br />
Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise<br />
Inwieweit der allgemeine Wirtschaftsabschwung und die daraus<br />
resultierende Arbeitslosigkeit die Rahmenbedingungen der Leistungserbringer<br />
im Gesundheitswesen nachhaltig verändern werden,<br />
ist derzeit noch nicht abzusehen. Sicher wird jedoch eine deutlich<br />
höhere Arbeitslosenrate dauerhaft nicht ohne Auswirkungen<br />
auf die Sozialsysteme und damit auch auf die Gesetzliche Krankenversicherung,<br />
das Land und die kommunalen Kostenträger<br />
bleiben. Unmittelbar und aktuell ist das <strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR)<br />
bisher weder auf der Erlösseite noch bei seinen Kapitalanlagen<br />
negativ betroffen.<br />
Die aus der Finanz- und Wirtschaftskrise resultierenden Konjunkturpakete<br />
haben in Rheinland-Pfalz zu einem Sonderprogramm<br />
im Rahmen der Krankenhausinvestitionen geführt. Das Land<br />
stellt in diesem Zusammenhang zusätzlich 80 Millionen Euro an<br />
Finanzierungsmitteln und 10 Millionen Euro speziell für den Maßregelvollzug<br />
bis Ende 2010 zur Verfügung. Das <strong>Landeskrankenhaus</strong><br />
(AöR) wird mit mehreren Maßnahmen an diesen Sonderprogrammen<br />
partizipieren. Dies ermöglicht es dem <strong>Landeskrankenhaus</strong><br />
(AöR) dringend notwendige Neubau- und Sanierungsmaßnahmen<br />
zügig innerhalb der Jahre 2009 und 2010 zu realisieren.
forum geschäftsführung.<br />
Nach einer Mitteilung des MASGFF werden fünf Projekte aus<br />
Mitteln des Konjunkturpakets II gefördert:<br />
1. Der Neubau der Kinder- und Jugendpsychiatrie am Standort<br />
Mainz mit einem beantragten förderfähigen Bauvolumen in<br />
Höhe von T4 4.335.<br />
2. Die Generalsanierung von drei akutpsychiatrischen Stationen<br />
in der Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach, Haus am Rennweg,<br />
mit einem Gesamtkostenumfang von rund T4 3.500.<br />
3. Die Errichtung einer Sporthalle/Mehrzweckhalle für den<br />
Maßregelvollzug der <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> für Forensische Psychiatrie<br />
an der Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach mit einem<br />
Förderbetrag in Höhe von ca. T4 2.000.<br />
4. Die Generalsanierung oder alternativ ein Ersatzneubau für<br />
die Häuser A und B des Maßregelvollzugs der <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<br />
<strong>Gut</strong> für Forensische Psychiatrie an der Rhein-Mosel-Fachklinik<br />
Andernach mit einem Förderbetrag von ca. T4 4.400.<br />
5. Der Anbau eines Bettenhauses an das Haus Wartberg des<br />
Maßregelvollzugs der Rheinhessen-Fachklinik Alzey mit<br />
einem Förderbetrag von ca. T4 2.500.<br />
Unternehmensstrategie<br />
In 2007 fand unter der Leitung der Geschäftsführung eine Strategieklausurtagung<br />
mit allen Mitgliedern des Führungskreises des<br />
<strong>Landeskrankenhaus</strong>es (AöR) und seiner Einrichtungen statt. Im<br />
Verlauf dieser Klausurtagung wurden die strategischen Ziele des<br />
Unternehmens für die kommenden zehn Jahre erarbeitet. Anlässlich<br />
der Aufsichtsratssitzung im April 2008 wurden die Ziele im<br />
Aufsichtsrat präsentiert und diskutiert. Im Ergebnis hat der<br />
Aufsichtsrat die Zielsetzungen der Geschäftsführung zur Weiterentwicklung<br />
des Unternehmens mit Zustimmung aufgenommen<br />
und zur Grundlage der Arbeit in den kommenden Jahren<br />
erklärt. Zwei zentrale Zielsetzungen bestimmen demnach unser<br />
strategisches und operatives Handeln bis zum Jahr 2018:<br />
1. Das <strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR) als hervorragenden Dienstleister<br />
positionieren.<br />
2. Das <strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR) als hervorragenden Arbeitgeber<br />
positionieren.<br />
Aus beiden Zielsetzungen ergibt sich die Verpflichtung zur kontinuierlichen<br />
Weiterentwicklung der Trägerorganisation und der<br />
einzelnen Einrichtungen. Verbunden damit ist die nachhaltige<br />
weitere Umsetzung der eingeleiteten Qualitätsoffensive und die<br />
Realisierung neuer innovativer und bedarfsgerechter Leistungsangebote<br />
an den Standorten. Gegenüber der Politik, den Kostenträgern,<br />
einweisenden Praxen und den Patientinnen und Patienten,<br />
müssen die gegebenen Leistungsversprechen ohne Abstriche<br />
eingelöst werden. Der Träger insgesamt und die Einrichtungen<br />
des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es (AöR) müssen in der Öffentlichkeit<br />
entsprechend positiv wahrgenommen und erlebt werden.<br />
Das <strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR) muss zu einer unverkennbaren<br />
Marke in der psychiatrischen und neurologischen Versorgung<br />
des Landes Rheinland-Pfalz weiter entwickelt werden.<br />
Im Jahr 2008 sind bereits einige Initiativen zur Umsetzung<br />
der genannten Ziele angelaufen, die in 2009 und den Folgejahren<br />
weiter bearbeitet und ergänzt werden:<br />
Eintägige Zukunftswerkstätten mit den Expertinnen und Experten<br />
aller Standorte zu den besonderen Leistungsfeldern des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es<br />
(AöR) sollen die inhaltliche Weiterentwicklung<br />
der Leistungsangebote koordinieren. Eine erste Zukunftswerkstatt<br />
zum Leistungsfeld Psychiatrie hat bereits stattgefunden.<br />
Die politisch geforderte weitere Regionalisierung der Psychiatrie<br />
stellt das <strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR) vor die besondere Aufgabe,<br />
an dieser Regionalisierung zu partizipieren und wo möglich eigene<br />
Akzente zu setzen, ohne jedoch die Standorte der Fachkliniken<br />
in Alzey und Andernach nachhaltig zu schwächen. Im ersten Halbjahr<br />
2009 soll dazu ein Konzept vorgelegt werden, das in enger<br />
Anbindung an die Fachkliniken »unterhalb« der Abteilungspsychiatrien<br />
eine wohnortnahe und wirtschaftlich tragfähige ambulante<br />
und teilstationäre Versorgung bietet.<br />
In der Wirtschaftsplanung für das Jahr 2009 hat die strategische<br />
Entscheidung, die ambulante Leistungserbringung an allen<br />
Standorten zu stärken, bereits ihren Niederschlag gefunden. Die<br />
Personalausstattung der Ambulanzen wurde einrichtungsbezogen<br />
verstärkt. Durch die Inbetriebnahme der forensischen Ambulanzen<br />
des Maßregelvollzuges und die Eröffnung der kinder- und<br />
jugendpsychiatrischen Ambulanz in Mainz wurden neue Leistungsfelder<br />
erschlossen.<br />
In den DRG-vergüteten Leistungsbereichen wird der Fokus standortbezogen<br />
auf die Erbringung und Abrechnung höherwertiger<br />
Leistungen gerichtet. Die dazu notwendigen Strukturvoraussetzungen<br />
so z.B. in der Neurologie in Andernach und Meisenheim<br />
sind in der Umsetzung.<br />
Die Einweiserbindung soll mit Hilfe regelmäßiger Einweiserinformationen,<br />
die halbjährlich einrichtungsbezogen relevante Informationen<br />
transportieren, gestärkt werden. Die für das Jahr 2010<br />
geplante Wiederholung der Einweiserbefragung soll die Ergebnisse<br />
dieser Maßnahme messen.<br />
Die bauliche und medizinische Infrastruktur in den Einrichtungen<br />
des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es (AöR) wird sukzessive modernisiert.<br />
Eine zeitgemäß gestaltete Infrastruktur ist für qualitativ<br />
hochwertig ausgestaltete Leistungsangebote unerlässlich. Die gute<br />
betriebswirtschaftliche Entwicklung der vergangenen Jahre, die<br />
vor allem auch durch den hohen Einsatz der Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter in allen Einrichtungen erreicht wurde, ermöglicht es<br />
der Geschäftsführung, notwendige Instandhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen<br />
an den Gebäuden und der Ausstattung<br />
zeitnah in Auftrag zu geben. In den Jahren 2009 und 2010 sind<br />
Investitions-, Sanierungs-, und Modernisierungsmaßnahmen in<br />
einem Gesamtumfang von mindestens 25 Millionen Euro geplant.<br />
Die seit Gründung des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es (AöR) verfolgte<br />
Strategie, ein aus dem Träger gesteuertes, einrichtungsübergreifendes<br />
Qualitätsmanagementsystem zu betreiben, wird auch in<br />
2009 konsequent weiteverfolgt. Ziel ist es hierbei, Synergieeffekte<br />
auch bei den Basisprozessen aufzuspüren und nutzbar zu machen.<br />
Die Nachhaltigkeit der eingeführten Systematik soll auch in Zukunft<br />
durch Zertifizierungen nach anerkannten Qualitätsnormen belegt<br />
Forum |53
werden. Ausdruck findet dies in 2009 durch die Erstzertifizierungen<br />
der <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong>, die der Heimbereiche der Rheinhessen-Fachklinik<br />
Alzey und turnusgemäßen Rezertifizierungen.<br />
Das <strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR) hat seine Bestrebungen zur Digitalisierung<br />
von Patientenkaten weiter vorangetrieben. Die am<br />
Behandlungsprozess beteiligten und berechtigten Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter greifen sowohl auf Daten des einliegenden<br />
Patienten als auch auf Daten der archivierten Papierakten elektronisch<br />
zu. Mit Einsatz der ersten mobilen Stations-Visitenwagen<br />
und Laptops wird der Nutzen aus der elektronischen Datenvorhaltung<br />
und Datenweiterleitung zunehmend spürbarer, Informationen<br />
sind schneller verfügbar, Mehrfachdokumentation entfallen.<br />
Der Zugriff, die Dokumentation und die Archivierung von<br />
Bildern der bildgebenden Medizingeräte (Röntgen, CT, Sonographie)<br />
erfolgt seit 2008 ebenfalls elektronisch (PACs). Weitere<br />
Planungen zur Reduzierung von Papier- und Filmaufkommen<br />
sind in Umsetzung. Die Ausweitung der technologischen Möglichkeiten<br />
zu telemedizinischen Kooperationen ist technisch in Teilen<br />
bereits verwirklicht. Möglich wird die konsequente Optimierung<br />
der medizinischen Prozesse unter Nutzung der elektronischen<br />
Datenverarbeitung, durch ein ebenso konsequentes Technikkonzept,<br />
welches hinsichtlich Datensicherheit und Datenspeicherung<br />
mit den Anforderungen des klinischen Betriebes mitwächst.<br />
Auf die weiteren Roll-Out Schritte der eGk ist das <strong>Landeskrankenhaus</strong><br />
(AöR) auch weiterhin vorbereitet.<br />
Einrichtungsspezifische Strategien<br />
Drei strategische Initiativen des Trägers an den Standorten werden<br />
aktuell in besonderer Weise durch die Geschäftsführung des <strong>Landeskrankenhaus</strong><br />
(AöR) forciert:<br />
1. Das Leistungsangebot der Reha-<strong>Klinik</strong> Rheingrafenstein soll<br />
perspektivisch um einen akutgeriatrischen Bereich erweitert<br />
werden, um nach dem Versorgungskettenansatz geriatrische<br />
Akut- und Reha-Behandlung im stationären und teilstationären<br />
Segment unter einem Dach anbieten zu können. Gespräche<br />
mit dem für die Krankenhausplanung zuständigen Ministerium<br />
dazu laufen seit dem Jahr 2008. Der Ausgang dieser<br />
Gespräche ist derzeit noch nicht zu beurteilen, da das Land<br />
bisher noch keine Position zur zukünftigen geriatrischen Versorgungsstruktur<br />
bezogen hat.<br />
2. Für die zukünftige Leistungsstruktur der Glantal-<strong>Klinik</strong> wurden<br />
im Jahr 2008 im Rahmen einer Projektgruppe, im Auftrag<br />
der Geschäftsführung, wichtige Grundlagen erarbeitet. Im Ergebnis<br />
konnte dem MASGFF, den Kassen und der KV Rheinland-Pfalz<br />
in einem Spitzengespräch ein überzeugendes sektorübergreifendes<br />
Zukunftskonzept »Gesundheitszentrum Glantal«<br />
vorgestellt werden, das die Grundlage für die bauliche<br />
Neuentwicklung am Standort darstellt. Weitere Weichen wurden<br />
durch die Einbeziehung der niedergelassenen Ärzteschaft und<br />
der kommunalpolitisch Verantwortlichen gestellt. Die im Früh-<br />
54 | Forum 01/2009<br />
forum geschäftsführung.<br />
jahr 2009 durchgeführte Prozessanalyse der Fa. Porsche Consult<br />
hat wertvolle Hinweise zur Optimierung der Behandlungsabläufe<br />
gegeben, die bis zum Sommer 2009 umgesetzt sein<br />
werden. Der zwischenzeitlich erfolgte Abriss des alten Sprachheilzentrums<br />
schafft den notwendigen Raum, um in Bauabschnitten<br />
ohne Kapazitätsverlust die Zusammenführung der<br />
bisherigen Bauteile I und II bis Ende 2011 zu realisieren. Die<br />
Geschäftsführung sieht trotz der peripheren Lage und der<br />
ländlichen Struktur des Standortes gute Chancen für eine erfolgreiche<br />
Weiterentwicklung.<br />
3. Seit dem Jahr 2007 laufen mit dem Land als Kostenträger<br />
Gespräche zur Entwicklung eines neuen Entgeltsystems für den<br />
Maßregelvollzug. Durch ein »Globalbudget« sollen den Trägern<br />
finanzielle Spielräume eröffnet werden, die von diesen zur Intensivierung<br />
der Therapie und entsprechend früheren Therapieerfolgen<br />
genutzt werden. Die Geschäftsführung beteiligt sich<br />
aktiv und kreativ an dieser Konzeptentwicklung, berücksichtigt<br />
aber gleichzeitig, dass die betriebswirtschaftlichen Risiken mit<br />
der Übernahme der Budgetverantwortung kalkulierbar und<br />
im Interesse des Unternehmens vertretbar sein müssen. Mit<br />
einem Abschluss der Verhandlungen wird in 2009 gerechnet.<br />
Mitarbeiterorientierte Strategien<br />
Nach Innen gerichtet bedeutet die Umsetzung der beiden strategischen<br />
Langfristziele, die Schaffung attraktiver, leistungsfördernder<br />
und motivierender Arbeitsbedingungen. Die Tatsache,<br />
dass aufgrund der finanziellen Rahmenbedingungen auch zukünftig<br />
ein hohes Leistungsniveau mit knappem Personaleinsatz erreicht<br />
werden muss, verdeutlicht die hohe Bedeutung dieses Zieles. Motivierte,<br />
leistungsbereite und kreative Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
sind die Grundlage unseres zukünftigen Erfolgs.<br />
Die Führungskräfte des <strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR) wurden durch<br />
die Geschäftsführung auf die besondere Bedeutung dieses Zieles<br />
hingewiesen, das bereits im Leitbild und den Führungsgrundsätzen<br />
verankert ist. Management Seminare zum Thema und verschiedene<br />
konkrete Initiativen unterstützen die Führungskräfte bei<br />
der Umsetzung:<br />
In allen Einrichtungen wurden die Ergebnisse der Mitarbeiterbefragung<br />
aus dem Jahr 2006 erneut thematisiert und die daraus<br />
bereits eingeleiteten Veränderungen zur Schaffung attraktiver<br />
Arbeitsbedingungen aufgearbeitet. Noch ausstehende Maßnahmen<br />
wurden in Abstimmung mit den örtlichen Personalräten festgestellt<br />
und eingeleitet.<br />
Mit dem Gesamtpersonalrat konnte im Jahr 2008 die seit<br />
längerem in Abstimmung befindliche Dienstvereinbarung zur<br />
flächendeckenden Zeiterfassung abgeschlossen und damit die<br />
Grundlage für Flexibilisierung der Arbeitszeit im Interesse des<br />
Unternehmens und der Beschäftigten geschaffen werden.<br />
Durch den Beschluss der Geschäftsführung wurde an den Standorten<br />
Alzey und Andernach ein Mitarbeiterrabatt für die Betreu
forum geschäftsführung.<br />
ung an Demenz erkrankter Angehöriger in den geriatrischen Tagesstätten<br />
eingeführt.<br />
In der Rheinhessen-Fachklinik Alzey wurde die Voraussetzung<br />
zur Eröffnung einer Betriebskindertagesstätte geschaffen, die in<br />
2010 ihren Betrieb aufnehmen wird.<br />
Diverse Maßnahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements<br />
haben das Ziel, die AU-Quoten weiter zu senken und<br />
eine Antwort auf die Herausforderungen einer älter werdenden<br />
Belegschaft zu geben.<br />
Der im Frühjahr 2009 veröffentlichte Gleichstellungsplan soll<br />
die Chancengleichheit von Frauen und Männer sowie die Vereinbarkeit<br />
von Familie und Beruf weiter verbessern.<br />
Konkret wird auch für das <strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR) und seinen<br />
Einrichtungen das Thema »Ärztemangel« als besondere Herausforderung<br />
spürbar. Offene Arztstellen sind nur mit Hilfe sehr breit<br />
gefächerter Rekrutierungsstrategien wieder zu besetzen. In einigen<br />
Fällen nimmt die Bewerbersuche nicht nur sehr viel Zeit,<br />
sondern ebenso hohe finanzielle Aufwendungen in Anspruch. Die<br />
Vakanz der entsprechenden Arztstellen ist für das <strong>Landeskrankenhaus</strong><br />
(AöR) ein Risiko bezüglich der Auslastung seiner Kapazitäten<br />
und damit auch der Erlössicherung. Im Jahr 2008 wurden<br />
dazu mehrere Initiativen auf den Weg gebracht. Diese reichen<br />
bei der Personalrekrutierung von einer besonderen Internetpräsenz<br />
für interessierte Bewerber, die Auslobung einer Vermittlungsprämie<br />
für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, dem Besuch von<br />
Personalmessen bis hin zur der Schaffung einer eigenen »Arbeitgebermarke«<br />
zusammen mit anderen Krankenhäusern der Region.<br />
Die erfolgreiche Bewerbung als akademische Lehrkrankenhäuser<br />
der Universitätsmedizin Mainz ist neben der daraus resultierenden<br />
öffentlichen Wahrnehmung und dem wissenschaftlichen<br />
Anspruch zweifellos auch ein Signal für potentiellen Nachwuchs<br />
in der Ärzteschaft.<br />
Neben der Intensivierung der Rekrutierungsanstrengungen setzt<br />
die Geschäftsführung in diesem Handlungsfeld aber auch auf eine<br />
neue Zuordnung ärztlicher und pflegerischer Aufgaben. Nationale<br />
und internationale Beispiele zeigen, dass es ohne einen Verlust<br />
an Versorgungsqualität möglich ist, Aufgaben, die bisher im<br />
ärztlichen Bereich angesiedelt sind, in den qualifizierten Pflegebereich<br />
zu verlagern und gleichzeitig die Pflegenden von bestimmten<br />
Aufgaben zu entlasten. Zur aktuellen Entlastung des ärztlichen<br />
Personals wurden in 2008 an allen Standorten auf allen Stationen<br />
medizinische Fachangestellte als »Stationsassistentinnen«<br />
eingesetzt. Teilweise wurden nicht zu besetzende psychiatrische<br />
Assistenzarztstellen mit Psychologen besetzt. Um die Fragestellung<br />
nach einer Neuordnung der Aufgabenzuordnung im Behandlungsprozess<br />
über die Sofortmaßnahmen hinaus grundlegend und<br />
strukturiert zu beantworten, wurde eine Projektgruppe aus ärztlichen<br />
und pflegerischen Leitungskräften beauftragt. Die Geschäftsführung<br />
ist in dieser Frage auch in einem aktiven Dialog mit<br />
dem rheinland-pfälzischen Sozialministerium, das bereit ist,<br />
entsprechende Pilotprojekte zu unterstützen.<br />
Im Herbst 2009 wird sich das <strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR) mit<br />
einer flächendeckenden Mitarbeiterbefragung an dem bundesweiten<br />
Wettbewerb »Great Place to Work ®<br />
« beteiligen. Die daraus<br />
gewonnenen Erkenntnisse sollen dazu beitragen, den eigenen<br />
Standpunkt im Benchmark mit anderen Unternehmen des Gesundheitswesens<br />
einzuordnen und Entwicklungsmöglichkeiten aufzeigen.<br />
Im Falle der erfolgreichen Teilnahme wird dem Ergebnis<br />
auch ein starkes Signal nach Innen an die eigenen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter sowie nach Außen gegenüber potentiellen<br />
Bewerberinnen und Bewerbern zugemessen.<br />
Ausblick und Fazit<br />
Das bis zum Berichtszeitpunkt vorgelegte Risikomonitoring hat<br />
keine wesentlichen Risiken ergeben, die zur Abwendung einer<br />
unternehmensbestandsgefährdenden Situation einen unmittelbaren<br />
Handlungsbedarf erforderlich machen.<br />
Die Geschäftsführung des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es (AöR) sieht<br />
für den Betrieb ihrer Einrichtungen derzeit keine akuten, bestandsgefährdenden<br />
Risiken. Bezüglich des Budgetrisikos sind die Auswirkungen<br />
der Tarifsteigerungen in der Wirtschaftsplanung berücksichtigt.<br />
Den bestehenden Risiken bei Forderungsausfällen begegnen wir<br />
durch Vereinbarung und Überwachung von Zahlungszielen und<br />
einem aktiven Forderungsmanagement. Besondere Forderungsausfallrisiken<br />
aus hohen Forderungsbeständen (Klumpenausfallrisiken)<br />
bestehen mit nicht. Refinanzierungsrisiken wirken wir<br />
durch ein striktes Cashmanagement entgegen. Bei Bedarf können<br />
wir auch auf den Betriebsmittelkreditrahmen beim Land Rheinland-Pfalz<br />
zurückgreifen. Währungsrisiken bestehen nicht.<br />
Für das Geschäftsjahr 2009 wird bei einer leichten Umsatzsteigerung<br />
mit einem stabilen Ergebnis und für das Geschäftsjahr<br />
2010 mit einem ausgeglichenen Ergebnis gerechnet.<br />
Auch zukünftig wird es nur teilweise möglich sein, unabweisbare<br />
Kostensteigerungen im Personal- und Sachkostenbereich,<br />
über die Erlöse zu refinanzieren. Ein Teil dieser Kostensteigerungen<br />
muss deshalb durch Produktivitätsfortschritte, Eröffnung<br />
neuer Leistungsfelder, Kostenreduktion und Erlössteigerung aufgefangen<br />
zu werden. Die Geschäftsführung des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es<br />
(AöR) wird auch in den kommenden Jahren alle organisatorischen,<br />
infrastrukturellen und technischen Möglichkeiten<br />
nutzen, um ein positives Betriebsergebnis bei guter Versorgungsqualität<br />
und hohem Leistungsniveau zu erreichen.<br />
<strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR)<br />
Dr. Gerald Gaß, Geschäftsführer<br />
Andernach, Mai 2009<br />
Forum |55
Sehr geehrte Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter,<br />
zuletzt haben wir Sie im September<br />
2008 über das »Projekt Mitarbeiterzufriedenheit«<br />
informiert. Dieses Projekt<br />
hat im Dezember 2008 planmäßig<br />
seinen Abschluss gefunden. Die in der<br />
Projektgruppe erarbeiteten Ergebnisse<br />
wurden zunächst den Direktorien der<br />
Rhein-Mosel-Fachklinik und der <strong>Klinik</strong><br />
<strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> präsentiert und sollen Ihnen<br />
nunmehr in dieser Form vorgestellt<br />
werden.<br />
Die Wirksamkeit der vorgeschlagenen<br />
Maßnahmen soll im Rahmen einer erneuten<br />
Mitarbeiter-Befragung überprüft<br />
werden.<br />
56 | Forum 01/2009<br />
forum news.<br />
Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach und <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong><br />
Projekt Mitarbeiterzufriedenheit<br />
Jörg Dobisch<br />
Text: Jörg Dobisch, Projektleiter, Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach<br />
Zur Erinnerung – Der Projektauftrag:<br />
Das Direktorium der RMF erteilte einer<br />
interdisziplinär zusammengesetzten<br />
Projektgruppe den Auftrag, die Umfrage<br />
zur Zufriedenheit bei Mitarbeitern<br />
aufzuarbeiten. Das Projekt sollte die<br />
dringendsten Problemfelder aus den<br />
Bereichen Arbeitszeit, interdisziplinäre<br />
Zusammenarbeit und Führung identifizieren<br />
und konkrete Lösungsvorschläge<br />
mit konkreten Umsetzungsschritten<br />
dafür entwickeln.<br />
Die Projektgruppe schlug der <strong>Klinik</strong>leitung<br />
zum Thema »Führung« vor<br />
1. Transferschulung von theoretischem<br />
Führungswissen in die Praxis und<br />
kontinuierliche Begleitung von Führungskräften<br />
(im Sinne) einer Rollenberatung.<br />
Die Projektgruppe wies in<br />
diesem Zusammenhang auch auf die<br />
Bedeutung der Mitarbeitergespräche<br />
hin: Spätestens Ende 2008 hat jeder<br />
Vorgesetzte, spätestens Ende 2009 hat<br />
jeder Mitarbeiter sein Mitarbeitergespräch<br />
geführt. Darin gibt es auch die<br />
Möglichkeit, über die Führungswirkung<br />
des Vorgesetzten ein Feedback<br />
zu geben, was genutzt werden soll.<br />
Die <strong>Klinik</strong>leitung soll darauf hinwirken,<br />
dass die Angebote der RMA<br />
belegt werden.<br />
∏ umsetzung: Neues Kursangebot der<br />
RMA: »Coaching für Führungskräfte«<br />
sowie »Update Führung – Verbesserung<br />
der Führungswirkung«.<br />
2. Schulung für Mitarbeitergespräche<br />
∏ umsetzung: Neues Kursangebot<br />
der RMA: »Auffrischung Mitarbeitergespräche<br />
für das mittlere Management«,<br />
»Auffrischung Mitarbeitergespräche<br />
für Abteilungs- bzw. Bereichsleitungen<br />
und Direktoren«, »Basiskurs<br />
Mitarbeitergespräche«.<br />
3. Die <strong>Klinik</strong>leitung soll darauf hinwirken,<br />
dass das vorhandene Kommunikationskonzept<br />
umgesetzt wird. Die<br />
Projektgruppe weist auf die Bedeutung<br />
einer standardisierten Gesprächsstruktur<br />
inklusive Vertreterregelung<br />
und Verbindlichkeit hin.<br />
∏ umsetzung: Die Mitglieder der<br />
Direktorien haben ihre Führungskräfte<br />
auf die Bedeutung einer standardisierten<br />
und regelhaften<br />
Gesprächskultur hingewiesen.<br />
4. Die <strong>Klinik</strong>leitung soll bei Neubesetzungen<br />
von Leitungsstellen die tarifvertraglich<br />
gegebene Möglichkeit der<br />
»Führung auf Zeit« bedenken.<br />
∏ umsetzung: Die Direktorien schließen<br />
sich dem Vorschlag zu 4. nicht<br />
an, sind aber im Einzelfall bereit, die<br />
tarifvertraglichen Möglichkeiten zu<br />
nutzen.
Die Projektgruppe schlug der <strong>Klinik</strong>leitung<br />
zum Thema »Interdisziplinäre<br />
Zusammenarbeit« vor<br />
1. Der Verlegungsprozess eines Patienten<br />
von einer geschlossenen in eine<br />
offene Abteilung soll als verbindliche,<br />
feste Regelung für alle Abteilungen<br />
schriftlich vorliegen. Die Information<br />
über leere Betten soll an zentraler<br />
Stelle täglich weitergegeben werden.<br />
Leere Betten sollen umgehend gemeldet<br />
werden und auf jeder Station<br />
soll es einen klar benannten<br />
Ansprechpartner dafür geben. Dies<br />
soll die entscheidungsverpflichtete<br />
Stationsleitung sein (und eine von<br />
ihr benannte Stellvertretung).<br />
∏ umsetzung: Die Festlegung einer<br />
verbindlichen Regelung (Aufnahmeund<br />
Verlegungskonzept) wird im<br />
Rahmen der Projektgruppe<br />
»Patienten-/Einweiserzufriedenheit«<br />
thematisiert und erörtert.<br />
2. Die Projektgruppe schlägt fest terminierte,<br />
interdisziplinäre Konferenzen<br />
von z.B. Allgemeinpsychiatrie,<br />
Gerontopsychiatrie, Sucht- und<br />
Sozialpsychiatrie vor. Diese Konferenzen<br />
sollen einmal monatlich stattfinden<br />
und nach einem strukturierten<br />
Leitfaden ablaufen. Die Konferenzen<br />
sollen auf jeden Fall immer zum vorgesehenen<br />
Termin stattfinden und<br />
auch als Forum dienen.<br />
∏ umsetzung: Dies wird derzeit<br />
eingeführt.<br />
3. Die Projektgruppe schlägt der <strong>Klinik</strong>leitung<br />
vor, damit sich die Abteilun-<br />
forum news.<br />
gen besser kennen lernen, abteilungsübergreifende,<br />
zusammenführende<br />
Maßnahmen zu initiieren. Vorangestellt<br />
werden soll eine Befragung<br />
der Mitarbeiter zu ihren Interessen<br />
an dienstübergreifenden Aktivitäten.<br />
∏ umsetzung: Zur Umsetzung soll<br />
zunächst im jeweiligen direktorialen<br />
Bereich eine entsprechende Mitarbeiterbefragung<br />
erfolgen.<br />
4. Die Projektgruppe empfiehlt, in der<br />
Mitarbeiterzeitung »Forum aktuell«<br />
regelmäßig Porträts von Abteilungen<br />
zu veröffentlichen, um gegenseitiges<br />
kennen lernen zu befördern.<br />
(»Wer macht was in der RMF ... «).<br />
∏ umsetzung: Das Referat Öffentlichkeitsarbeit<br />
wird entsprechend beauftragt.<br />
Die Projektgruppe schlug der <strong>Klinik</strong>leitung<br />
zum Thema »Arbeitszeit« vor<br />
1. Zur Arbeitszeit des Pflegepersonals<br />
Der Dienstplan für das Pflegepersonal<br />
soll unter Wahrung der Patientenund<br />
Mitarbeiterbelange in einem<br />
eigenen Projekt ab 2009 optimiert<br />
werden. Ein Antrag für ein solches<br />
Projekt »Arbeitszeit Pflege« liegt zur<br />
Zeit bei der Leitung des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es<br />
vor. Die Projektgruppe<br />
»Mitarbeiterzufriedenheit« geht davon<br />
aus, dass in diesem Projekt alle<br />
betroffenen Berufsgruppen und die<br />
Personalvertretung mitarbeiten<br />
werden. Die Projektgruppe »Mitarbeiterzufriedenheit«<br />
regt an, dass in dem<br />
Projekt »Arbeitszeit Pflege« ab 2009<br />
besonderes Augenmerk auf folgende<br />
Ziele gelegt wird:<br />
- Verlässlichkeit der Dienstplanung<br />
- Wahrung der Patientenversorgung<br />
und der interdisziplinären Zusammenarbeit<br />
- Verbesserung der Vereinbarkeit von<br />
Beruf und Familie<br />
∏ umsetzung: Die Projektgruppe zur<br />
Neufestsetzung/Flexibilisierung der<br />
Arbeitszeiten im Pflegedienst hat ihre<br />
Arbeit bereits aufgenommen.<br />
2. Zur Arbeitszeit der Ärzte<br />
Die Arbeitsgruppe »Ärzte« in der Projektgruppe<br />
beschloss in der vierten<br />
Projektsitzung am 27.11.2008 vor<br />
einer Weiterarbeit an den bisherigen<br />
Ergebnissen (der Mitarbeiterbefragung)<br />
konkrete Vorstellungen und<br />
Wünsche der Assistenzärzte bezüglich.<br />
ihrer Arbeitszeit abzuwarten.<br />
Diese werden nach Projektschluss<br />
nachgereicht. Die Projektgruppe<br />
empfiehlt der <strong>Klinik</strong>leitung diese Vorschläge<br />
der Assistenzärzte zusätzlich<br />
zu bewerten.<br />
∏ umsetzung: Die Vorschläge der<br />
Assistenzärzte fließen in Abstimmung<br />
mit den betrieblichen Erfordernissen<br />
im Rahmen der Arbeitszeitmodelle<br />
bei der Implementierung von SP-<br />
EXPERT ein.<br />
Die Mitarbeiterzufriedenheit ist uns ein<br />
großes Anliegen. Ihre Anregungen und<br />
Kritik sind uns daher auch nach Abschluss<br />
dieses Projekts weiterhin willkommen<br />
– getreu dem Motto: Nach der<br />
Mitarbeiterbefragung ist vor der Mitarbeiterbefragung!<br />
π<br />
Forum |57
forum: Herr Müller, seit Anfang des<br />
Jahres 2008 sind in der Rheinhessen-<br />
Fachklinik Alzey Hauptnachtwachenstellen<br />
neu eingerichtet worden. Wie ist es<br />
dazu gekommen?<br />
frank müller: In der Rheinhessen-<br />
Fachklinik Alzey entstanden in der<br />
Vergangenheit – wie in allen Krankenhäusern<br />
– schwierige Situationen, wenn<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im<br />
Nachtdienst wegen Erkrankung kurzfristig<br />
ausfielen. Da der Nachtdienst durchgehend<br />
gewährleistet sein muss, mussten<br />
andere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
in solchen Fällen sehr zeitnah aus ihrer<br />
58 | Forum 01/2009<br />
forum interview.<br />
Gespräch mit Pflegedirektor Frank Müller, Rheinhessen-Fachklinik Alzey<br />
Hauptnachtwachen eingerichtet<br />
Frank Müller<br />
06 | 2009 <strong>Landeskrankenhaus</strong> Ω<br />
Die Abteilung DV-Service wurde<br />
5. Juni von Auditor Herrn Dr.<br />
Markus Schmidt uneingeschränkt<br />
für das Zertifikat DIN<br />
EN ISO 9001:2008 empfohlen.<br />
Dr. Schmidt bestätigte, dass das<br />
Qualitätsmanagementsystem in<br />
der Abteilung DV-Service nicht<br />
nur ausgezeichnet verstanden,<br />
sondern auch gelebt wird. Laut<br />
Dr. Schmidt geht die Abteilung<br />
mit der Umsetzung Ihrer Prozesse<br />
in vielen Bereichen weit<br />
Freizeit zum Nachtdienst herangezogen<br />
werden. Um dieses Problem zu entschärfen,<br />
sind in der Rheinhessen-Fachklinik<br />
seit Anfang 2008 Hauptnachtwachenstellen<br />
eingerichtet worden.<br />
forum: Was ist die Funktion der<br />
Hauptnachtwachen?<br />
frank müller: Das Problem von<br />
kurzfristig ausfallenden Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern im Nachtdienst hat<br />
sowohl die übrigen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter der betroffenen Stationen<br />
als auch die jeweiligen Führungskräfte,<br />
die dann die Aufgabe hatten, sehr<br />
kurzfristig für Ersatz zu sorgen, stark<br />
belastet. Mit der Einführung von Hauptnachtwachen<br />
vor etwa 1 1/2 Jahren<br />
konnten wir für alle Beteiligten eine<br />
Entlastung herbeiführen.<br />
Die Hauptnachtwachen sind für die<br />
Aufgaben auf allen Stationen der <strong>Klinik</strong><br />
eingearbeitet, können also überall eingesetzt<br />
werden. Sie sind unmittelbar der<br />
Stv. Pflegedirektorin unterstellt, da sie<br />
nicht einer bestimmten Station zugeordnet<br />
werden können. Sie haben ihren<br />
eigenen Dienstplan, durch den sie auf<br />
DV-Service zur Zertifizierung empfohlen<br />
bestimmten Stationen ihren Nachtdienst<br />
leisten, d.h. die Hauptnachtwachen<br />
arbeiten auch dann im Nachtdienst,<br />
wenn keine kurzfristigen Erkrankungen<br />
anderer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
vorliegen. Wenn eine solche Situation<br />
aber eintritt, sind sie dafür vorbereitet<br />
und stehen sofort zur Verfügung.<br />
Zusätzlich leisten sie auf Stationen, bei<br />
denen eine Einzelnachtwache eingesetzt<br />
ist, die Pausenablösungen, und sind<br />
auch für immer wieder eintretende<br />
unvorhersehbare Ereignisse auf anderen<br />
Stationen zur Unterstützung vorgesehen.<br />
forum: Wie viele Hauptnachtwachenstellen<br />
gibt es zur Zeit?<br />
frank müller: Zur Zeit wird diese<br />
Funktion von vier Mitarbeiterinnen<br />
ausgefüllt. Diese Mitarbeiterinnen sind<br />
junge Mütter, die im Rahmen ihrer<br />
Elternzeit den Wunsch hatten,<br />
ausschließlich im Nachtdienst eingesetzt<br />
zu werden. Insofern ist die Einrichtung<br />
von Hauptnachtwachen auch ein Beitrag<br />
zu Vereinbarkeit von Familie und Beruf.<br />
forum: Diese neue Einrichtung hat<br />
sich also bis heute bewährt?<br />
frank müller: Die Funktion der<br />
Hauptnachtwachen hat sich so sehr<br />
bewährt, dass wir eine personelle Erweiterung<br />
planen, Bewerbungen können<br />
jederzeit an die Pflegedirektion gerichtet<br />
werden. π<br />
über die Forderungen der Qualitätsnorm<br />
hinaus und setzt z.B.<br />
in den Bereichen Verfügbarkeit<br />
und Kontinuitätsmanagement<br />
hervorragende Maßstäbe.<br />
Besonders deutlich wird dies<br />
auch in der Bitte, die Abteilung<br />
DV-Service des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es<br />
(AöR) dem Zertifizierer<br />
als Referenzhaus vorschlagen zu<br />
dürfen um in der regelmäßigen<br />
Weiterbildung von Auditoren<br />
und Visitoren als gutes Beispiel<br />
zu dienen. π
Forum Geriatrie<br />
in Bad Kreuznach<br />
05|2009 Reha-<strong>Klinik</strong> Rheingrafenstein Ω Am<br />
Samstag, 9. Mai, fand erneut in Bad Kreuznach<br />
das Forum Geriatrie statt. In diesem<br />
Jahr standen neurologische Erkrankungen<br />
im Alter im Focus der Tagung. Fast<br />
90 Teilnehmer konnten sich über aktuelle<br />
Entwicklungen in Diagnostik und Therapie<br />
der Altersepilepsie, des neuropathischen<br />
Schmerzes, des Parkinsonsyndroms<br />
und des Symptoms »Schwindel« informieren.<br />
π<br />
»No depression«<br />
am Nachmittag<br />
04 |2009 Psychiatrische und heilpäd. Heime<br />
Andernach Ω Die Band »No depression« der<br />
Stiftung Bethesda Plaidt trat am Donnerstag,<br />
23. April, in der Rhein-Mosel-Fachklinik<br />
Andernach auf und spielte einen Mix<br />
aus Oldies, Pop- und Rockmusik für die<br />
Bewohnerinnen und Bewohner des Heimbereiches<br />
der <strong>Klinik</strong>. Zahlreiche Zuhörer<br />
waren zu diesem Konzert ins Maria Hafner<br />
Haus gekommen und verbrachten dort einen<br />
erlebnisreichen Nachmittag. π<br />
forum news.<br />
3. bis 5. Juli in Bad Kreuznach<br />
Rheinland-Pfalz-Tag 2009<br />
Der 26. Rheinland-Pfalz-Tag fand in diesem<br />
Jahr in Bad Kreuznach statt. Auf insgesamt<br />
13 Bühnen wurden drei Tage lang<br />
vielfältige Unterhaltungsprogramme mit<br />
nationalen und internationalen Künstlern<br />
Die Reha-<strong>Klinik</strong> Rheingrafenstein und die Rheinhessen-Fachklinik<br />
Alzey beteiligten sich mit einem Informationsstand<br />
am diesjährigen Rheinland-Pfalz-Tag.<br />
Malu Dreyer, Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit,<br />
Familie und Frauen, bei der offiziellen Eröffnung<br />
der »Gesundheitsmeile«.<br />
angeboten, Städte und Landkreise präsentierten<br />
sich mit touristischen Informationen<br />
sowie regionaltypischen Speisen und<br />
Getränken. Zum Rheinland-Pfalz-Tag gehört<br />
seit vielen Jahren die »Gesundheitsmeile«,<br />
in deren Rahmen sich Institutionen<br />
und (Selbsthilfe-)Organisationen vorstellen.<br />
In diesem Jahr waren die Rheinhessen-Fachklinik<br />
Alzey, insbesondere<br />
mit der Tagesstätte Bad Kreuznach, und<br />
die Reha-<strong>Klinik</strong> Rheingrafenstein jeweils<br />
mit einem Informationsstand vertreten.<br />
Im Vorfeld des Rheinland-Pfalz-Tages<br />
besuchte Roswitha Beck, Kuratoriumsvorsitzende<br />
des Vereins zur Unterstützung<br />
Gemeindenaher Psychiatrie e.V.,<br />
gemeinsam mit Dr. Richard Auernhei-<br />
Roswitha Beck und Dr. Richard Auernheimer beim<br />
Besuch der Tagesstätte Bad Kreuznach.<br />
Roswitha Beck überreichte Frank Müller, Pflegedirektor<br />
Rheinhessen-Fachklinik Alzey, ein Kunstwerk als<br />
Geschenk für die Tagesstätte.<br />
mer die Tagesstätte Bad Kreuznach<br />
der Rheinhessen-Fachklinik, um sich<br />
über die Arbeit der Tagesstätte zu informieren.<br />
Frank Müller, Heimleiter der<br />
Psychiatrischen und heilpädagogischen<br />
Heime Alzey, Dr. Wolfgang <strong>Gut</strong>h, Ärztlicher<br />
Direktor der Rheinhessen-Fachklinik<br />
Alzey, sowie die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter der Tagesstätte führten<br />
die Besucher durch die Räumlichkeiten<br />
und erläuterten die Angebote der<br />
Tagesstätte. π<br />
Forum |59
Fachsprache für Fachkräfte<br />
Im Selbstbewertungsbericht, in den Fragen<br />
des KTQ-Manuals und in einigen Konzepten<br />
tauchen immer wieder Begriffe auf,<br />
deren inhaltliche Bedeutung nicht immer<br />
klar abgegrenzt ist, bzw. die in einem<br />
unterschiedlichen Zusammenhang benutzt<br />
werden. Um Eindeutigkeit zu schaffen, was<br />
im <strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR) unter z.B.<br />
einem Anforderungsprofil, einer Aufgabenbeschreibung<br />
etc. verstanden wird, werden<br />
im Folgenden die Begriffe erläutert. π<br />
k Anforderungsprofil<br />
Ein Anforderungsprofil setzt sich zusammen<br />
aus einer Liste von (gewichteten)<br />
Qualifikationen, welche für die<br />
erfolgreiche Bewältigung der Aufgaben<br />
einer Zielposition/-ebene besonders<br />
wichtig sind.<br />
Anforderungsmerkmale beschreiben<br />
also die Fähigkeiten und Kenntnisse, die<br />
zur optimalen Aufgabenbewältigung erforderlich<br />
sind. Ein Anforderungsprofil<br />
definiert somit zunächst einen Sollzustand.<br />
Nicht die Person bestimmt die Anforderungen<br />
an ein Aufgabengebiet, sondern<br />
das Aufgabengebiet bestimmt die<br />
Anforderungen an eine Person!<br />
Sprachlich wird zwischen den Begriffen<br />
»Anforderung« und »Kompetenz«<br />
unterschieden. Während der Begriff der<br />
»Anforderung« sich von der Aufgabe<br />
herleitet, ist mit »Kompetenz« gemeint,<br />
welche Verhaltensweisen eine Person<br />
erfüllen muss, um ihre Aufgabe erfolgreich<br />
zu erfüllen.<br />
60 | Forum 01/2009<br />
forum qm.<br />
Selbstbewertungsbericht des<br />
KTQ-Manuals<br />
Text: Jörg Dobisch/QM-Beauftragte Rheinhessen-Fachklinik Alzey<br />
k Arbeitsplatzbeschreibung<br />
Verhältnisse eines Arbeitsplatzes, wie sie<br />
sich tatsächlich darstellen (Ist-Zustand) =<br />
Tätigkeitsbeschreibung<br />
k Aufgabenbeschreibung<br />
(»Was muss einer tun?«)<br />
Die Aufgabenbeschreibung ist Basis des<br />
Anforderungsprofils. In der Aufgabenbeschreibung<br />
wird dargestellt, welche<br />
Aufgaben typisch für die jeweilige<br />
Position sind.<br />
k Beurteilungssystem<br />
System zur Leistungsbewertung. Für die<br />
Leistungseinschätzung wird ein Abgleich<br />
zwischen Anforderungsprofil (»Soll«)<br />
und den Leistungen des Beschäftigten<br />
(»Ist«) vorgenommen.<br />
k Kompetenz<br />
(»Was muss einer zur Aufgabenerfüllung<br />
können?«)<br />
Beschreibung typischer Eigenschaften<br />
und Fähigkeiten, die zur Aufgabenerfüllung<br />
erforderlich sind (Selbstorganisationsdispositionen).<br />
k Qualifikationsprofil<br />
Die Qualifikation eines Menschen ist die<br />
Gesamtheit der Fähigkeiten (Kenntnisse,<br />
Fertigkeiten, Verhaltensweisen), die zur<br />
Ausübung einer beruflichen Tätigkeit<br />
vorhanden sein müssen. Kenntnisse =<br />
Wissen; Fertigkeiten = Können; Verhalten<br />
= Benehmen. Qualifikation bedeutet<br />
nicht Kompetenz, da Qualifikation ohne<br />
Kompetenz möglich ist, umgekehrt aber<br />
Kompetenz ohne Qualifikation i.d.R.<br />
nicht vorstellbar ist.<br />
k Schlüsselkompetenzen<br />
Qualifikationen der Beschäftigten, denen<br />
eine übergeordnete Bedeutung für die<br />
Bewältigung jetziger und künftiger<br />
Anforderungen zukommt, insbesondere:<br />
- Fachkompetenz<br />
- Personalführungskompetenz<br />
- Wertevermittlung<br />
- Kooperationskompetenz<br />
- Kommunikationskompetenz<br />
- Veränderungskompetenz<br />
- Kundenorientierung<br />
- Strategische Kompetenz<br />
- Interkulturelle Kompetenz.<br />
k Stellenausschreibung<br />
Ausschreibung einer Stelle; enthält<br />
mindestens Aufgabenbeschreibung und<br />
Anforderungsprofil.<br />
k Stellenbeschreibung<br />
legt unabhängig von der Person des<br />
Stelleninhabers die vom Arbeitgeber<br />
vorgesehene Funktion einer bestimmten<br />
Stelle innerhalb des betrieblichen<br />
Ablaufs (Organisationsstruktur) fest. Sie<br />
definiert den Aufgabenbereich und die<br />
sich daraus ergebenden Aufgaben,<br />
beinhaltet die Kompetenzen des Stelleninhabers,<br />
seine Einordnung in Überund<br />
Unterordnungsverhältnisse, und<br />
beschreibt, welche Tätigkeiten im Einzelnen<br />
zu verrichten sind.<br />
k Tätigkeitsbeschreibung<br />
Verhältnisse eines Arbeitsplatzes, wie sie<br />
sich tatsächlich darstellen (Ist-Zustand) =<br />
Arbeitsplatzbeschreibung. π<br />
Quellen<br />
Bröckermann, Personalwirtschaft,<br />
4. Auflage Stuttgart 2007<br />
Küttner, Personalbuch 2008,<br />
München 2008<br />
www.im.nrw.de, Personalentwicklung;<br />
Leitfaden: Das Rahmenanforderungsprofil<br />
für die Beschäftigten des Innenministeriums<br />
NRW; Rahmenkonzept Personalentwicklung<br />
für die Beschäftigten des Innenministeriums<br />
NRW.
Heinrich Breitbach<br />
zur person: Heinrich Breitbach hat seine<br />
Ausbildung zum staatlich examinierten<br />
Krankenpfleger im Januar 1964 in der<br />
damaligen Landesnervenklinik Andernach<br />
begonnen und nach dem erfolgreich absolvierten<br />
Examen seine berufliche Tätigkeit auf<br />
einer psychiatrischen Aufnahmestation<br />
aufgenommen, wo er 1973 zum Stv. Stationsleiter<br />
ernannt wurde. Im April 1974 wechselte<br />
er in die <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> und wurde 1976<br />
Stationsleiter im Haus K, bevor er im<br />
Oktober 1992 mit dem Aufgabenbereich des<br />
Oberpflegers betraut wurde. Von Oktober 2001<br />
bis Januar 2009 arbeitete Heinrich Breitbach<br />
in der Position des Pflegedienstleiters der<br />
Psychomedizinischen Abteilung der <strong>Klinik</strong><br />
<strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong>. π<br />
forum interview.<br />
Interview mit Heinrich Breitbach, Pflegedienstleiter <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> (im Ruhestand)<br />
… seit 11. April 1974 …<br />
forum: Im Januar dieses Jahres sind<br />
Sie nach über 45 Jahren im Berufsleben<br />
in den Ruhestand gegangen. Wie geht<br />
es Ihnen heute?<br />
heinrich breitbach: In den Ruhestand<br />
gegangen bin ich mit einem<br />
lachenden und einem weinenden Auge,<br />
inzwischen habe ich mich aber an den<br />
neuen Lebensabschnitt gewöhnt. Meine<br />
Garage ist jetzt nicht mehr für mein<br />
Auto reserviert, sondern darin habe ich<br />
eine kleine Werkstatt für mich eingerichtet.<br />
Außerdem habe ich einen Garten.<br />
Die Arbeit in der <strong>Klinik</strong> lasse ich auch<br />
nicht komplett hinter mir, sondern<br />
versuche, gemeinsam mit meinem<br />
ebenfalls pensionierten langjährigen<br />
Kollegen Werner Weinand, eine Chronik<br />
über die <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> zu verfassen.<br />
forum: Über einen Zeitraum von<br />
mehr als 30 Jahren waren Sie in der<br />
<strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> für Forensische Psychiatrie<br />
tätig. Können Sie sich noch an<br />
Ihren ersten Arbeitstag erinnern?<br />
heinrich breitbach: Daran kann ich<br />
mich sehr gut erinnern. Ich war Anfang<br />
der 70er Jahre im Haus Männer III der<br />
damaligen Landesnervenklinik Andernach<br />
tätig. Dieses Haus war für die<br />
Suchtabteilung vorgesehen, so dass die<br />
dort befindlichen Patienten der Stationen<br />
Männer III C und D in die <strong>Klinik</strong><br />
<strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> umziehen sollten. Es handelte<br />
sich dabei nicht um psychisch kranke<br />
Straftäter, sondern um chronisch<br />
psychisch kranke Menschen. Mein erster<br />
Arbeitstag in der <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> war<br />
der 11. April 1974 – an diesem Tag fand<br />
der Umzug von Haus Männer III in das<br />
Haus K der <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> statt.<br />
Durch das Gelände der <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong><br />
zog sich damals von der Pforte bis zum<br />
anderen Ende eine ca. zwei Meter hohe<br />
Betonmauer. Auf der linken Seite waren<br />
rund 80 psychisch kranke Straftäter<br />
untergebracht, auf der rechten Seite<br />
zogen wir mit unseren Patienten ein.<br />
Diese Regelung hatte aber nur wenige<br />
Jahre Bestand. Ab 1976 nahm die Zahl<br />
der Einweisungen psychisch kranker<br />
Straftäter massiv zu, so dass diese<br />
Patienten auch auf der »anderen Seite«<br />
der Mauer untergebracht werden<br />
mussten.<br />
forum: Welche Unterschiede sehen<br />
Sie ansonsten, wenn Sie die damalige<br />
mit der heutigen Zeit vergleichen?<br />
heinrich breitbach: Die <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<br />
<strong>Gut</strong> insgesamt war von einem einfachen<br />
Maschendrahtzaun umgeben. Die Sicherungsanlagen,<br />
wie wir sie heute kennen,<br />
gab es noch nicht ansatzweise. Das<br />
<strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> wurde damals als eine Abteilung<br />
der Landesnervenklinik Andernach<br />
geführt ohne die heutige weitgehende<br />
direktoriale und administrative Selbstständigkeit.<br />
Ein enormer Unterschied<br />
zwischen damals und heute liegt natürlich<br />
auch in der Personalbesetzung:<br />
Mitte der 70er Jahre waren für die<br />
Patienten in der <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> ein<br />
Arzt, ein Psychologe, eine Sozialarbeiterin<br />
und etwa 50 bis 60 Pflegekräfte<br />
zuständig. Rückblickend erscheint es<br />
mir so, dass wir deutlich mehr Zeit für<br />
die Patienten aufbringen konnten als es<br />
heute der Fall ist. Soweit ich mich<br />
erinnere bestand der bürokratische<br />
Aufwand damals ausschließlich in der<br />
Bestellung von Medikamenten und<br />
Lebensmitteln sowie dem Ausfüllen von<br />
Kleideranträgen und Taschengeldlisten.<br />
Vom Pflegepersonal wurde ein Wachbuch<br />
für die jeweilige Station angelegt,<br />
für körperliche Erkrankungen wurden<br />
Patientenkurven geführt, die Beurteilung<br />
der psychischen Entwicklung war allein<br />
dem Arzt vorbehalten.<br />
forum: Auf welche Weise sind Sie<br />
damals mit den Patienten umgegangen?<br />
Forum |61
62 | Forum 01/2009<br />
forum interview.<br />
heinrich breitbach: Es ging vor<br />
allem um die Beschäftigung der Patienten,<br />
wobei mir persönlich dabei mein<br />
handwerkliches Geschick zu <strong>Gut</strong>e kam.<br />
Wir haben mit alten Fließen Mosaikarbeiten<br />
angefertigt, haben sehr viel im<br />
Garten – den es am Haus K von Anfang<br />
an gab – gearbeitet, Vogelhäuschen<br />
gebaut und Bäume gepflanzt, um im<br />
Sommer etwas Schatten zu haben.<br />
Einen festen Platz im Tagesablauf nahm<br />
die »Putz- und Flickstunde« ein, um<br />
unseren Patienten lebenspraktische<br />
Fertigkeiten beizubringen. Gleich zu<br />
Beginn des ersten Jahres begannen wir<br />
die Arbeitstherapie im Haus K aufzubauen.<br />
An den Wänden eines Zimmers<br />
brachten wir Bretter mit zehn Nägeln<br />
an, an denen die etwas schwächeren<br />
Patienten Einkochringe aufhängen<br />
konnten, die von anderen Patienten<br />
wieder abgehängt und in Tüten verpackt<br />
wurden. Hier begann schon die gewerbliche<br />
Arbeitstherapie, bei der die Patienten<br />
auch etwas Geld verdienen konnten.<br />
Ende der 70er Jahre wurde dann im<br />
Keller von Haus K ein roher Betonraum<br />
zum Arbeitstherapieraum hergerichtet.<br />
Zu dieser Zeit hat sich bereits der<br />
Verein »Freunde und Förderer psychisch<br />
Kranker« gegründet, dessen Mitglieder<br />
auch sofort Freizeitaktivitäten für Patienten<br />
der <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> angeboten<br />
haben. Natürlich haben wir auch viel<br />
Sport getrieben, Fußballspielen, Tischtennis<br />
und Billard standen dabei im<br />
Vordergrund – das ist ja auch heute<br />
noch so.<br />
forum: Wie war zur damaligen Zeit<br />
das Geschlechterverhältnis in der Mitarbeiterschaft?<br />
heinrich breitbach: Es wurden zwar<br />
Frauen als Stationshilfen eingesetzt, im<br />
Pflegedienst arbeiteten damals allerdings<br />
ausschließlich Männer. Ende der 70er<br />
Jahre wollte ich die erste Krankenschwester<br />
auf meiner Station einsetzen,<br />
eine Mitarbeiterin, die von der Landesnervenklinik<br />
in die <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong><br />
wechseln wollte. Die Vorbehalte dagegen<br />
waren innerhalb des Pflegedienstes<br />
enorm hoch, was vor allem mit Sicherheitsbedenken<br />
begründet wurde. Es ist<br />
mir damals gelungen, die Einstellung<br />
dieser Frau im <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> durchzusetzen.<br />
Wie wir wissen, sind Frauen in allen<br />
Berufsgruppen heute eine Selbstverständlichkeit.<br />
forum: Welche Rolle hat das Thema<br />
»Sicherheit« in Ihrem Berufsleben<br />
gespielt?<br />
heinrich breitbach: Natürlich habe<br />
ich im Laufe von drei Jahrzehnten auch<br />
einige Schläge und Tritte abbekommen,<br />
diese waren aber nie schwerwiegend.<br />
Ich hatte in all den Jahren immer ein<br />
Verhältnis zu den Patienten, bei dem<br />
Gewalt praktisch keine Rolle gespielt<br />
hat. Ich persönlich habe mich immer<br />
»sicher« gefühlt und habe versucht, das<br />
Gefühl gegenseitigen Respekts anderen<br />
Mitarbeitern und den Patienten zu<br />
Heinrich Breitbach 1967<br />
vermitteln. Sehr gefreut hat es mich,<br />
dass mir dies kurz vor meiner Pensionierung<br />
von allen Patienten, von denen<br />
ich mich verabschieden konnte, bestätigt<br />
wurde. Ein wirklich spektakuläres Ereignis<br />
in der <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong> war die<br />
Flucht eines Patienten Anfang der 90er<br />
Jahre – diejenigen Mitarbeiter, die<br />
damals schon hier tätig waren, werden<br />
sich erinnern können. Dieser Patient,<br />
der heute wieder in der <strong>Klinik</strong> <strong>Nette</strong>-<strong>Gut</strong><br />
untergebracht ist, hat mir zum Abschied<br />
gesagt: »Sie hatten durch mich damals<br />
viel Arbeit. Das tut mir heute leid.« π
www.landeskrankenhaus.de<br />
www.rheinhessen-fachklinik-alzey.de<br />
www.kinzmainz.de<br />
www.rhein-mosel-fachklinik-andernach.de<br />
www.klinik-nette-gut.de<br />
www.glantal-klinik-meisenheim.de<br />
www.reha-klinik-rheingrafenstein.de<br />
www.rhein-mosel-akademie.de
Behandlungszentren des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es (AöR)<br />
Rheinhessen-Fachklinik Alzey<br />
Zentrum für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik und Neurologie<br />
Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach<br />
Zentrum für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik und Neurologie<br />
Kinderneurologisches Zentrum Mainz<br />
Zentrum für Sozialpädiatrie, Frühförderung & Spina bifida-Ambulanz<br />
Glantal-<strong>Klinik</strong> Meisenheim<br />
Zentrum für Krankenhausbehandlung, Neurologische Rehabilitation und<br />
Therapie von Kommunikationsstörungen<br />
Reha-<strong>Klinik</strong> Rheingrafenstein<br />
Zentrum für Geriatrie, Orthopädie und Rehabilitation