[ Villa Kunterbunt eröffnet ] - Landeskrankenhaus
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Rheinhessen-Fachklinik Alzey · Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach<br />
Glantal-Klinik Meisenheim · Reha-Klinik Rheingrafenstein<br />
[ <strong>Villa</strong> <strong>Kunterbunt</strong> <strong>eröffnet</strong> ]<br />
Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach<br />
MitarbeiterInnen-Zeitung des<br />
<strong>Landeskrankenhaus</strong>es (AöR) und<br />
seiner Einrichtungen<br />
Ausgabe 2/2010
forum<br />
Ausgabe 02/2010<br />
redaktion<br />
Dr. Wolfgang Gather, RFK<br />
Frank Müller, RFK<br />
Wolfgang Willenberg, LKH<br />
auflage<br />
2.500<br />
layout<br />
bfk, Peter Zilliken<br />
Offenbach<br />
geschäftsführung.<br />
kurzmeldungen.<br />
news.<br />
persönlich.<br />
panorama.<br />
reportage.<br />
Inhalt<br />
Editorial 3<br />
4, 5, 11, 13, 14, 17, 18, 21, 31, 33, 35, 43, 46<br />
Einweihung der <strong>Villa</strong> <strong>Kunterbunt</strong> 6<br />
Welt-Alzheimer-Tag 8<br />
20. Alzeyer Symposion 9<br />
100 Jahre Betriebsfeuerwehr der RFK 10<br />
Schlaganfallbehandlung in der RMF 12<br />
Gesundheitstage 2010 RMF und RFK 15<br />
Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT)<br />
bei Borderline-Persönlichkeitsstörung 16<br />
Beitrag zum Klimaschutz:<br />
Neue Heizungsanlage der RFK 20<br />
Regionales »Bündnis gegen Depression<br />
Rhein-Ahr-Wied« 22<br />
E-Learning im <strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR) 23<br />
… was ist Facility Management eigentlich? 27<br />
Neue Psychiatrie koordinatorin 27<br />
Frührehatag »Focussierte Funktionalität« 32<br />
Krankenhaushygiene im LKH 34<br />
Auszeichnung »Zukunft mit Familie« 36<br />
BFLK-Tagung in Andernach 38<br />
Forensiktage 2010 der Klinik Nette-Gut 40<br />
Angehörigenfest in Station M2 41<br />
Konferenz: Entwicklung der Heimbereiche 42<br />
Förderverein »Strubbelkids e.V.« 43<br />
Zuweiserbefragung der Zentren für<br />
Sozialpädiatrie & Frühförderung in RLP 44<br />
Frank Voss 19<br />
Lilly Ramich 26<br />
Christina Alix Simfeld 39<br />
Winterliche Impressionen 24<br />
»Ein Tag ...« in der Glantal-Klinik 28
forum geschäftsführung.<br />
Fort- und Weiterbildungen sichern die Qualität unserer Arbeit<br />
Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />
das <strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR) verpflichtet sich mit seinem<br />
Leitsatz Kompetenz schafft Vertrauen zu einer überdurchschnittlichen<br />
Leistung für seine Patientinnen und Patienten sowie<br />
Bewohnerinnen und Bewohner. Diesen hohen Anspruch müssen<br />
wir immer wieder aufs Neue beweisen – zuerst natürlich unseren<br />
Patienten und Bewohnern sowie deren Angehörigen. Darüber<br />
hinaus stellen wir uns aber auch externen Prüfungen durch<br />
Zertifizierungsagenturen, dem Medizinischen Dienst der Krankenkassen<br />
oder den Gesundheitsämtern.<br />
Dies gelingt uns offensichtlich sehr gut, denn in den Zertifizierungen<br />
erreichen wir hohe Punktzahlen und bei den unangekündigten<br />
Prüfungen des MDK zuletzt in den gerontopsychiatrischen<br />
Tagesstätten erhielten wir die Noten 1,2 und 1,8. Die Zahl der<br />
Patientenbeschwerden liegt auf einem vergleichsweise niedrigen<br />
Niveau. Anfang 2011 beginnen wiederum flächendeckende Patientenbefragungen,<br />
die uns ein umfassendes Bild unserer Leistung<br />
aus Sicht der Patienten und Bewohner geben werden. Ich bin,<br />
wie Sie sicher auch, sehr gespannt auf die Ergebnisse.<br />
Wir alle können stolz sein auf unsere Arbeit und wir sollten viel<br />
öfter einmal inne halten und uns dies ins Bewusstsein rufen,<br />
nicht nur wenn Außenstehende uns darauf aufmerksam machen.<br />
Natürlich sind eine gute Infrastruktur, moderne Medizintechnik<br />
und Räumlichkeiten, in denen sich die Patienten wohlfühlen,<br />
wichtige Voraussetzungen für deren Zufriedenheit. In erster Linie<br />
aber ist die Kompetenz unserer Leistung von Ihnen, den Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern, abhängig. Ihre freundliche, respektvolle<br />
und wertschätzende Gestaltung der Beziehung zu den<br />
Patienten und Bewohnern und die fachlichen Fähigkeiten, mit<br />
denen Sie sich um diese Menschen kümmern, sind das, was die<br />
Menschen direkt spüren und Wert schätzen und was (wissenschaftlich<br />
belegt) den Therapieerfolg deutlich steigert. Dort wo<br />
sich die Patienten und Bewohner durch die sie umgebenen<br />
Menschen gut aufgehoben fühlen, treten dann auch weniger<br />
attraktive Räumlichkeiten in den Hintergrund. Umgekehrt funktioniert<br />
das niemals.<br />
Das <strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR) als Träger unserer Einrichtungen<br />
an den insgesamt 13 Standorten in Rheinland-Pfalz sorgt mit der<br />
Rhein-Mosel-Akademie für eine umfassende Fort- und Weiterbildung,<br />
um unseren Leitspruch Kompetenz schafft Vertrauen mit<br />
Leben zu füllen. In unseren Krankenpflegeschulen in Andernach<br />
und Alzey schließen jedes Jahr rund 70 neue Gesundheits- und<br />
Krankenpflegepersonen ihre Ausbildung ab. Die meisten werden<br />
in unseren eigenen Einrichtungen übernommen. Eine Vielzahl<br />
weiterer Ausbildungsplätze, Praktikanten- und Traineestellen sind<br />
in allen Einrichtungen besetzt. Ärzte und Psychologen in Weiterbildung<br />
prägen das Bild in allen Leistungsbereichen.<br />
In den letzten fünf Jahren hat sich Zahl der angebotenen Seminare<br />
bei der Rhein-Mosel-Akademie und deren fachliche Bandbreite<br />
eindrucksvoll weiterentwickelt. So stieg die Zahl der Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer seit 2004 von 4.600 auf 6.500<br />
Teilnehmende und die Zahl der Veranstaltungsstunden von<br />
29.000 Stunden in 2004 auf 40.000 Stunden. Doch es ist nicht<br />
die bloße Anzahl der Angebote, die die Qualität unserer Anstrengungen<br />
in der Fort- und Weiterbildung ausmachen. Vielmehr<br />
sind dies die Bandbreite, die Individualität und die Aktualität des<br />
Angebotes.<br />
In jedem Jahr führen die Mitarbeiterinnen der Rhein-Mosel<br />
Akademie eine sogenannte Qualifikationsbedarfsanalyse durch,<br />
um zu ermitteln, welche aktuellen Fortbildungswünsche in<br />
Forum | 3
unseren Einrichtungen bestehen. Dazu führen sie mit allen<br />
Direktorien und Bereichsleitungen eingehende Gespräche. So<br />
können sehr konkret bereits vorhandene, aber auch anstehende<br />
fachliche Herausforderungen erfasst und mit entsprechenden<br />
Veranstaltungsangeboten beantwortet werden. Die Zielgenauigkeit<br />
dieses Angebotes ist aber nur so gut, wie die konkreten Qualifikationswünsche<br />
an die Rhein-Mosel Akademie gemeldet werden.<br />
Es hat sich gezeigt, dass das jährlich stattfindende Mitarbeitergespräch<br />
eine ideale Gelegenheit bietet, Fortbildungswünsche und<br />
Fortbildungsbedarf zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern<br />
abzustimmen. In diesem Gespräch werden die bestehenden und<br />
neu anstehenden Aufgaben diskutiert. Mitarbeiter sollten hier<br />
auch auf erforderliche Unterstützung durch spezifische Fort- und<br />
Weiterbildung hinweisen, um ihre Aufgaben im Sinne unseres<br />
Unternehmens kompetent wahrnehmen zu können. Die Vorgesetzten<br />
können die sich aus den Mitarbeitergesprächen ergebenden<br />
Fort- und Weiterbildungsbedarfe zusammengefasst über ihre<br />
Direktorien an die Akademie melden. So entsteht quasi »von<br />
unten« ein zielgenaues Jahresprogramm, aus dem sich die Mitarbeiter<br />
die passende Veranstaltung aussuchen können. An vielen<br />
Stellen funktioniert das von mir beschriebene Zusammenspiel<br />
bereits sehr gut. Dort wo Sie für sich noch Entwicklungsbedarf<br />
sehen sollten Vorgesetzte und Mitarbeiter diese Möglichkeiten<br />
noch intensiver nutzen.<br />
Im Jahr 2011 werden wir Ihnen eine bedeutsame Neuerung<br />
anbieten können. Diverse regelmäßig zu besuchende Veranstaltungen<br />
(Hygiene, Brandschutz, etc.), die weitgehend über standardisierte<br />
Lerninhalte abgedeckt werden können, stellen wir auf das<br />
sogenannte E-Learning um. Dies bietet Ihnen dann die Möglichkeit,<br />
an Ihrem Arbeitsplatz oder auch von zu Hause auf diese<br />
Seminare zuzugreifen und sich die methodisch professionell<br />
aufbereiteten Inhalte zeitlich und örtlich flexibel anzueignen.<br />
Ich möchte Sie ausdrücklich ermutigen, nicht nur die im engeren<br />
Sinne fachlichen Fort- und Weiterbildungen zu besuchen,<br />
sondern auch die Seminare, die Sie in Ihrer gesamten persönlichen<br />
Lebensführung unterstützen (z.B. Burnout-Prophylaxe, Zeitund<br />
Stressmanagement, »bewegte Mittagspause«, Gesundheitstage).<br />
Ich bin überzeugt, dass unser Angebot an Aus-, Fort- und Weiterbildung<br />
im Vergleich zu anderen Einrichtungen im Gesundheitswesen<br />
vorbildlich ist. Allein für das Gesamtangebot der Rhein-<br />
Mosel Akademie wendet das <strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR) im Jahr<br />
fast eine Million Euro auf. Sie sind uns das Wert.<br />
Fachliche und menschliche Kompetenz schafft Vertrauen.<br />
Herzliche Grüße<br />
Ihr Dr. Gerald Gaß<br />
4|Forum 02/2010<br />
»Unterwegs für unser Land«<br />
08|2010 Glantal-Klinik<br />
Meisenheim Ω Am 30.<br />
August fand in der Staatskanzlei<br />
in Mainz die<br />
Abschlussveranstaltung<br />
der Besuchsreihe »Unterwegs<br />
für unser Land«<br />
statt, bei der Ministerpräsident<br />
Kurt Beck eine<br />
Bilanz seiner Besuche in<br />
den verschiedensten Ein -<br />
richtungen in Rheinland-Pfalz vorstellte. Einer seiner Besuche hatte<br />
ihn im Juni 2009 in die Glantal-Klinik Meisenheim geführt, wo er<br />
sich sowohl über die Arbeit der neurologischen Abteilungen als auch<br />
des Sprachheilzentrums und die bevorstehenden Baumaßnahmen<br />
auf dem Liebfrauenberg informierte. Das Foto zeigt Kurt Beck im<br />
Gespräch mit Holger Wienpahl, dem Moderator der Veranstaltung,<br />
zu der Vertreter aller besuchten Einrichtungen eingeladen waren. π<br />
GTS besteht mit Auszeichnung<br />
06|2010 Rhein-Mosel-<br />
Fachklinik Ω Am 2. Juni<br />
2010 führte der Medizinische<br />
Dienst der Krankenkassen<br />
Rlp (MDK)<br />
in unserer Gerontopsy -<br />
chiatrisch /-geriatrischen<br />
Tagesstätte eine Qualitätsprüfung<br />
gemäß §§<br />
114, 114a i.V.m. § 112<br />
SGB XI durch. Diese<br />
Prüfungen finden bundesweit mindestens einmal jährlich unangemeldet<br />
in allen Pflegeeinrichtungen statt. Geprüft werden dabei sowohl die<br />
Ausstattung der Einrichtung, als auch die Organisation, Durchführung<br />
und das Ergebnis sowie die Dokumentation aller pflegerischen Prozesse<br />
und Abläufe der Einrichtung. Zusätzlich werden die subjektiven Meinungen<br />
und Bewertungen der Gäste zu den verschiedenen Themen erhoben<br />
und bewertet. Der Prüfbericht bescheinigt den Mitarbeiterinnen mit<br />
der gemittelten Gesamtnote von 1,2 (sehr gut) eine hervorragende<br />
Umsetzung des Arbeitsauftrags. Gleichfalls erteilen auch die Gäste der<br />
Einrichtung den Mitarbeiterinnen mit der Note 1,2 eine sehr gute<br />
subjektive Bewertung. »Hohe Qualität der Leistung, gute, aussagefähige<br />
Planung und Dokumentation des Pflegeprozesses und subjektiv erlebte<br />
Zufriedenheit unserer Gäste und deren Angehörigen sind für uns kein<br />
Widerspruch.« heißt es in der Stellungsnahme der Einrichtung zum<br />
Prüfbericht. Dies haben Ute Eyring, Agnes Francois, Vera Giesen, Ute<br />
Kossmann, Christina Hildebrandt und die Praktikanten und Schülerinnen<br />
der GTS hier eindrücklich bewiesen. Der Geschäftsführer des<br />
<strong>Landeskrankenhaus</strong>es (AöR) und das Direktorium der RMF gratulieren<br />
den Mitarbeiterinnen der GTS herzlich zu diesem hervorragenden<br />
Ergebnis. π
forum kurzmeldungen.<br />
Besuch beim ZDF in Mainz<br />
07|2010 Rheinhessen-Fachklinik Alzey Ω Am<br />
22. Juli unternahmen einige Bewohner der<br />
»Sister Act« in Meisenheim<br />
06|2010 Glantal-Klinik Meisenheim Ω Bei<br />
idealem Biergartenwetter fand das diesjährige<br />
Mitarbeiterfest der Glantal-Klinik<br />
Meisenheim statt. Mehr als 120 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter waren der Einladung<br />
des Festausschusses, der Personalver-<br />
Zertifikatkurs Praxisanleitung<br />
08|2010 Rhein-Mosel-Akademie Ω Am 30.<br />
und 31. August fand die Abschlussprüfung<br />
des Zertifikatkurses Praxisanleitung 2009<br />
– 2010 in der Rheinhessen-Fachklinik Alzey<br />
statt. Im Rahmen einer kleinen Feier wurde<br />
Psychiatrischen und heilpädagogischen<br />
Heime Alzey gemeinsam mit dem Förderbereich<br />
einen sehr gelungenen Ausflug zum<br />
ZDF nach Mainz. Bei einer interessanten<br />
Führung konnten die Bewohner die Studios<br />
und Regieräume des ZDF ansehen, sich<br />
einmal wie ein Nachrichtensprecher fühlen<br />
und vor der Kulisse der Tagesschau für ein<br />
Foto posieren. Es wurde veranschaulicht,<br />
wie aus einem einzigen großen runden<br />
Raum durch den Umbau von Kulissen und<br />
mit vielen gestalterischen Elementen mal<br />
ein Sportstudio und mal ein Nachrichten-<br />
tretung und des Direktoriums gefolgt, um<br />
gemeinsam zu feiern. Aber es wurde nicht<br />
nur gefeiert – es gab auch historisches zu<br />
bestaunen: unter der Moderation von Pflegedirektor<br />
Klaus Clemens wurde Schwesternkleidung<br />
unterschiedlicher Zeitepochen<br />
gekonnt von eigenen Models – und zwei<br />
Dressmen auf dem den Laufsteg präsentiert.<br />
Von hochgeschlossenen, langen Kleidern<br />
aus der Zeit von Florence Nightingale, über<br />
die Mini-Mode und Hot-Pants der wilden<br />
70er-Jahre bis zu den Zukunftsmodellen<br />
wurde alles an Schwesternkleidung geboten.<br />
Zum Schluss sang unter großer Beteiligung<br />
der Mitarbeitschaft der »Schwesternchor der<br />
GKM« zwei bekannte Songs aus der Verfilmung<br />
»Sister Act«. π<br />
den Teilnehmenden der erfolgreiche<br />
Abschluss der 1-jährigen Weiterbildung an<br />
der Rhein-Mosel-Akademie bestätigt. Ihren<br />
Abschluss feierten damit 14 Teilnehmer aus<br />
den Einrichtungen des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es<br />
(AöR) und ein externer Teilnehmer:<br />
Angela Frohnhöfer, Tanja Keller, Jennifer<br />
Steinbach, Peter Lechthaler, Yvonne Adam,<br />
Daniel Mandler, David Anthony Loch,<br />
Corinna Damberger (alle Rheinhessen-Fachklinik<br />
Alzey), Florian Banasch, Björn Daum,<br />
Nadine Leonhardt (alle Rhein-Mosel-Fachklinik<br />
Andernach), Patrick Pies (Reha-Klinik<br />
Rheingrafenstein), Yvonne Fuhr (Glantal-<br />
Klinik Meisenheim), Michael Carls (Wohnstätte<br />
Viktorheim Krefeld). π<br />
studio wird. Es wurden Daten und Fakten<br />
sowie die Geschichte des ZDF auf interessante<br />
Weise vorgetragen und mit Anekdoten<br />
über bekannte Persönlichkeiten gewürzt.<br />
Alle Fragen der Bewohner, z.B. wie der Nachrichtensprecher<br />
eigentlich seinen Text abliest,<br />
ohne den Blick von der Kamera abzuwenden<br />
oder warum in den Fernsehstudios im<br />
Vergleich zu den 70er Jahren nicht mehr<br />
geraucht werden darf, wurden anschaulich<br />
beantwortet. Und um es letztlich nicht zu<br />
vergessen: die Mainzelmännchen begleiteten<br />
die Gruppe überall hin. π<br />
Tag der offenen Tür<br />
09|2010 Rheinhessen-Fachklinik Alzey Ω Am<br />
5. September hatten die Tagesstätte und Wohngruppe<br />
für seelisch erkrankte Menschen und<br />
die Kontakt- und Informationsstelle Bingen<br />
ihre Türen weit geöffnet. Bei bestem Wetter<br />
konnten sich Betroffene, Angehörige und<br />
Interessierte ein Bild von den vielfältigen<br />
Angeboten machen und die zentral gelegenen<br />
Räumlichkeiten am Fruchtmarkt 6 besichtigen.<br />
Auch die Oberbürgermeisterin Frau<br />
Collin-Langen nutzte die Gelegenheit und war<br />
von den vielfältigen Angeboten beeindruckt.<br />
Die Einrichtung bietet für psychisch erkrankte<br />
Menschen eine breite Palette an Hilfen an,<br />
von der stundenweise ambulanten Betreuung<br />
und offenen Treffen in der Kontaktstelle über<br />
den festen Besuch der Tagesstätte mit Ergotherapie<br />
und dem Training sozialer Kompetenzen<br />
bis hin zur Möglichkeit eines intensiv<br />
betreuten Wohnens. Abgerundet wird all das<br />
durch den geplanten Ausbau zum Gemeindepsychiatrischen<br />
Zentrum für Bingen, dem<br />
ab Anfang 2011 auch noch eine Geriatrische<br />
Tagesstätte für Menschen mit Demenzerkrankungen<br />
angegliedert sein wird. π<br />
Forum |5
»Sie ist etwas ganz Besonderes, das es in<br />
dieser Form bundesweit relativ selten<br />
gibt«, ist sich Wolfgang Krause, Landesgeschäftsführer<br />
von »Der Paritätischen«,<br />
Träger der Kindertagesstätte auf dem<br />
Klinikgelände sicher. Die integrative<br />
Kindertagesstätte konnte jetzt offiziell<br />
ihrer Bestimmung übergeben werden.<br />
Sinn der <strong>Villa</strong> <strong>Kunterbunt</strong> des HTZ<br />
(Heiltherapeutisches Zentrum GmbH) ist,<br />
dass beeinträchtigte und nicht beeinträchtigte<br />
Kinder gemeinsam ihren Tag<br />
verbringen, gemeinsam spielen und<br />
lernen. Dazu werden 138 Kinder mit den<br />
unterschiedlichsten Bedürfnissen in<br />
10 Gruppen betreut: in den integrativen<br />
Gruppen werden jeweils 10 Kinder ohne<br />
und fünf Kinder mit Behinderung, in der<br />
heilpädagogischen Gruppe werden acht<br />
Kinder mit Behinderung betreut und<br />
gefördert, in der »Mäusegruppe« werden<br />
Kleinkinder ab dem Alter von 12 Monaten<br />
bis drei Jahren betreut. Das setzt ein<br />
6|Forum 02/2010<br />
forum news.<br />
Integrative Tagesstätte an der Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach in neuem Haus<br />
Einweihung der <strong>Villa</strong> <strong>Kunterbunt</strong><br />
Sonja Hees, Leiterin der neuen Kindertagesstätte, wurde der symbolische Schlüssel der <strong>Villa</strong> <strong>Kunterbunt</strong><br />
übergeben<br />
interdisziplinäres Team voraus, das für die<br />
Betreuung der Kinder zuständig ist. So<br />
kommt man auf eine beachtliche Mitarbeiterzahl,<br />
zusammengesetzt aus den<br />
verschiedensten Berufsgruppen. Einer der<br />
Ursprungsgedanken im Gründungsjahr<br />
1993 sei gewesen, so Krause, Alleiner -<br />
ziehenden zu ermöglichen, dem Beruf<br />
nachzugehen. Gleichzeitig sollte die<br />
Teilhabe behinderter Kinder in Regeleinrichtungen<br />
ermöglicht werden – das,<br />
wovon heute vermehrt gesprochen wird,<br />
wurde seinerzeit in Andernach bereits<br />
vorweggenommen. Mit der Vergrößerung<br />
im neuen Gebäude mit großem Außengelände<br />
wurde ein Spielraum geschaffen,<br />
der seinesgleichen sucht.<br />
Jedes der Kinder ein Original. Christoph<br />
Habermann, Staatssekretär im<br />
rheinland-pfälzischen Ministerium für<br />
Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und<br />
Frauen, rechnete vor, dass von den 138<br />
Plätzen 33 für beeinträchtigte Kinder<br />
reserviert sind. Der Rest sind so genannte<br />
Regelplätze. Insgesamt habe im Land in<br />
den letzten Jahren die Zahl der integrativen<br />
Angebote stark zugenommen. Heute<br />
wisse man schließlich: »die Vorteile<br />
gemeinsamer Betreuung liegen auf der<br />
Hand.« Und er sei »froh, dass es gelungen<br />
ist, ein breites Bewusstsein dafür zu<br />
schaffen«, so der Staatssekretär. Die<br />
Kinder lernen, aufeinander Rücksicht zu<br />
nehmen und das andere anders sein<br />
können, machen also früh die »Erfahrung<br />
von Verschiedenheit«, sagte Habermann.<br />
Schließlich sei »jedes der Kinder ein<br />
Original.« Dass die Kita jetzt mitten auf<br />
dem Klinikgelände untergebracht sei,<br />
trage nebenher auch dazu bei, dass das<br />
Gelände »nicht mehr als abgeschlossener<br />
Raum« empfunden werde, »sondern sich<br />
mehr in die Stadt integriert.«<br />
Oberbürgermeister Achim Hütten hob<br />
das Dreiecksverhältnis hervor, dass durch<br />
die Einrichtung entstand: HTZ, Rhein-<br />
Mosel-Fachklinik Andernach und die
Stadt Andernach – alle drei sind mitverantwortlich<br />
für die Unterhaltung der Kita.<br />
In Andernach, so Hütten, verspüre man<br />
eine gewachsene hohe Akzeptanz bei<br />
Eltern und Bevölkerung, was die Kindertagesstätte<br />
auf dem Klinikgelände angehe.<br />
Dr. Gerald Gaß, Geschäftsführer des<br />
<strong>Landeskrankenhaus</strong>es (AöR), freute sich<br />
über den druckfrischen Bewilligungs -<br />
bescheid, den der Staatssekretär mit -<br />
brachte. Damit ist die Kostenbeteiligung<br />
des Landes mit 293.000 4 sichergestellt<br />
(durch vorzeitigen Baubeginn kam dieser<br />
Bescheid erst nach Fertigstellung der<br />
forum news.<br />
Maßnahme). Von den insgesamt zwei<br />
Millionen Euro Projektkosten übernimmt<br />
die Klinik 1,5 Millionen Euro. Den Rest<br />
teilen sich das Land Rheinland-Pfalz in<br />
den genannter Höhe und die Stadt<br />
Andernach. »Dieses Projekt liegt uns am<br />
Herzen. Als Arbeitgeber und als Klinik<br />
sei die Umsetzung ein ganz großes<br />
Anliegen«, das Geld für den Umbau<br />
»sehr gut angelegt«. Gaß unterstrich die<br />
Wichtigkeit familienfreundlicher Angebote,<br />
um als Arbeitgeber attraktiv zu<br />
bleiben (für Mitarbeiter der Klinik sind<br />
15 Plätze in der Kita reserviert) und das<br />
Angebot in der Stadt aufrechtzuerhalten.<br />
Heidrun Walburg, erste Vorsitzende des<br />
Vereins für körper- und mehrfach behinderte<br />
Menschen Neuwied/Andernach,<br />
betonte das deutlich vergrößerte Raumangebot.<br />
»Kinder benötigen Raum« und<br />
auch für Kinder mit besonderem Förderbedarf<br />
ist »viel Raum gegeben.« Sonja<br />
Hees, Leiterin der <strong>Villa</strong> <strong>Kunterbunt</strong>, der<br />
vom Architekten symbolisch der Schlüssel<br />
überreicht wurde, erzählte, man sei<br />
nun seit sieben Wochen im neuen Haus,<br />
»ein großes Haus.« Und noch immer<br />
würden gemeinsam mit den Kindern<br />
neue Ecken erkundet. HTZ-Geschäftsführer<br />
Wilbert Peifer sagte voller Euphorie,<br />
die <strong>Villa</strong> <strong>Kunterbunt</strong> als Haus für Kinder<br />
»mit beispielhafter, großzügiger Raumplanung<br />
und großem Außengelände« und<br />
mit guten Mitarbeitern tauge neben dem<br />
Geysir zur neuen Attraktion der Stadt. |<br />
Andernacher Stadtzeitung, 13. Oktober<br />
2010 π<br />
Forum |7
Menschen mit Demenzerkrankungen<br />
haben einen Teil ihrer Biographie verloren,<br />
manchmal sind auch alle Erinnerungen<br />
gelöscht. Aber Musik, die sie ein<br />
Leben lang in unterschiedlichen Formen<br />
begleitet hat, oder auch handwerkliche<br />
Tätigkeiten können Vergangenheit zum<br />
Klingen bringen.<br />
Beim diesjährigen Welt-Alzheimer-Tag<br />
hatten die rheinland-pfälzische Landeszentrale<br />
für Gesundheitsförderung in<br />
Zusammenarbeit mit dem Bad Kreuznacher<br />
Netzwerk Demenz Chöre und Musikschulen<br />
eingeladen, den Aktionstag unter<br />
dem Motto »Gemeinsam leben« mitzugestalten.<br />
Den Leitgedanken haben Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter der Reha-Klinik<br />
Rheingrafenstein in Bad Münster um<br />
Stationsleiterin Monika Kleinert durch<br />
mehrere Angebote bereichert. Sie luden<br />
am Alzheimer-Tag auch Angehörige,<br />
Kollegen aus anderen Einrichtungen und<br />
Patienten des benachbarten DRK-Seniorenheims<br />
Rheingrafenstein ein, einige<br />
Stunden Gemeinsamkeit zu leben und zu<br />
erleben. »Gemeinschaft leben passiert<br />
dort, wo Menschen zusammen kommen<br />
und an einer gemeinsamen Sache Spaß<br />
haben«, war das Ziel des Organisations-<br />
Teams.<br />
Gemeinsam Freude hatten Patienten<br />
und Besucher nicht nur beim Auftritt des<br />
Frauenchors aus Roth, wenn Lieder wie<br />
»Bunt sind schon die Wälder« oder »Am<br />
Brunnen vor dem Tore« Melodien aus<br />
einem anderen Lebensabschnitt bei<br />
Patienten wieder ins Bewusstsein rückten.<br />
Zum Programm in der Reha-Klinik<br />
gehörte auch ein Sitztanz, an dem sich<br />
8|Forum 02/2010<br />
forum news.<br />
Vergangenheit erklingt mit Musik – Reha-Klinik Rheingrafenstein belebt Aktionstag mit<br />
vielen Angeboten<br />
Welt-Alzheimer-Tag<br />
Der Frauenchor aus Roth erhielt viel Applaus für seine musikalische Darbietung.<br />
jeder beteiligen konnte. Im Klinikalltag ist<br />
dieses Angebot eine Möglichkeit, Therapie<br />
und Beschäftigung miteinander zu<br />
kombinieren, denn dieses Angebot birgt<br />
verschiedene Elemente. Die Musik erreiche<br />
auch hochgradig verwirrte Menschen<br />
und spreche Gefühle an, so Schwester<br />
Monika Kleinert. In den »Tanz« werde<br />
außerdem Physiotherapie eingebunden,<br />
um die Beweglichkeit zu unterstützen,<br />
und schließlich ist die Gemeinsamkeit<br />
innerhalb der Gruppe eine wichtige<br />
soziale Komponente.<br />
Beim kreativen Gestalten wird nicht<br />
nur Fingerfertigkeit trainiert, wenn etwa<br />
Handarbeit in vereinfachter Form frühere<br />
Fähigkeiten in Erinnerung ruft, sondern<br />
auch Merkfähigkeit wird unterstützt.<br />
Entscheidend ist aber auch: Das Selbstwertgefühl<br />
wird gefördert, denn die<br />
Frauen und Männer können am Ende<br />
etwas vorzeigen oder mit nach Hause<br />
nehmen, wie Susanne Günzel, Leiterin<br />
der Ergotherapie, betont.<br />
Auch diese Facette beachtete die Reha-<br />
Klinik, deren Klientel zwischen 70 und<br />
90 Jahre alt ist: »Die Herstellung von<br />
Fingerfood.« Speisen sind bei diesem<br />
Workshop nicht nur »fingertauglich«<br />
gewesen, sondern appetitlich anzusehen,<br />
regten zum Zugreifen an und kitzelten<br />
die visuellen Reize, um eigenständig<br />
zuzugreifen. Aufgeschnittene Pfannkuchenröllchen,<br />
in die Lachs eingerollt war,<br />
reizten ebenso zum Schnabulieren wie<br />
die Milchreisbällchen mit Heidelbeeren<br />
und einer Haube aus Kokosraspeln oder<br />
die Fruchtschnitten aus püriertem Obst,<br />
das durch Gelatine Form erhielt – alles<br />
zum Reinbeißen verführerisch. Dies ist<br />
von Bedeutung, da viele Menschen, die<br />
an Demenz erkrankt sind, unter Appetitlosigkeit<br />
leiden oder das Essen vergessen.<br />
Die Folge sind Vitamin- und Mineralstoff-<br />
Mangel. | Allgemeine Zeitung, 23.<br />
September 2010 π
Am 10. November fand zum 20. Male das<br />
jährliche überregionale Alzeyer Symposion<br />
forum news.<br />
Fortbildungsreihe der Rheinhessen-Fachklinik besteht seit 1984<br />
20. Alzeyer Symposion<br />
Text: Dr. Wolfgang Guth<br />
Der Ärztliche Direktor Dr. Wolfgang Guth bei der Begrüßung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer.<br />
statt. Ziel war hier von Anfang an, ein<br />
großes und überregionales Symposion<br />
Liste der Referenten aus 20 Jahren Alzeyer Symposion:<br />
Adler, Georg – Mannheim<br />
Althaus, David – München<br />
Ansel, Andreas – Mainz<br />
Bäuml, J. – München<br />
Bauer, Michael – Berlin<br />
Becker, B. – Berlin<br />
Bergemann, N. – Heidelberg<br />
Böhme, K. – Hamburg-Ochsenzoll<br />
Bohus, M. – Mannheim<br />
Braus, D. – Wiesbaden<br />
Brederode van, M. – Köln<br />
Breitmaier, J. – Ludwigshafen<br />
Brüninger, M. – Klingenmünster<br />
Cranach von, M. – Kaufbeuren<br />
Crome, A. – Lengerich<br />
Dannenmaier, G. – Berlin<br />
Dauwalder, H.P. – Bern<br />
Deister, A. – Itzehoe<br />
Diethelm, A. – Frankfurt<br />
Dörner, K. – Gütersloh<br />
Dyer, A. – Mannheim<br />
Ercal, N. – Bern<br />
Eisele, U. – Mainz<br />
Ferstl, R. – Kiel<br />
Fritz, M. – Niefern-Öschelbronn<br />
Fritze, J. – Köln<br />
Gallhofer, B. – Gießen<br />
Gather, W. – Alzey<br />
Gerber, H. G. – Merzig<br />
Guth, W. – Alzey<br />
Gouzoulis-Mayfrank, E. – Köln<br />
Hogarty, G. E. – Pittsburg-USA<br />
Huss, M. – Alzey, Mainz<br />
Karb, A. – Alzey<br />
Kielholz, W. – Basel<br />
Knoll, M. – Marburg<br />
Koch, H. G. – Freiburg<br />
Kossack, J. – Welschbillig<br />
Kühner, C. – Mannheim<br />
Kuhlhanek, F. – München<br />
Lambert, M. – Hamburg-Eppendorf<br />
Langosch, J. M. – Freiburg<br />
Lieb, K. – Mainz<br />
Limmroth, V. – Köln<br />
Lissmann, L. – Wiesloch<br />
Mann, K. – Mannheim<br />
Muller, J. P. – Köln<br />
Müller, F. – Alzey<br />
Neundörfer, B. – Erlangen<br />
durchzuführen mit deutschlandweit<br />
renommierten Referenten zu jeweils<br />
aktuellen Themen aus unseren Fachgebieten.<br />
Dieses Symposion hat im Laufe der<br />
Jahre große Anerkennung gefunden und<br />
ist zur Tradition geworden.<br />
Die Themen erstrecken sich von jeweils<br />
neueren Erkenntnissen im Bereich<br />
Psychosen und Depressionen bis hin zu<br />
Sucht und Suizidprophylaxe. Weitere<br />
Themen waren psychotherapeutisch bzw.<br />
psychosomatische Verfahren sowie<br />
Themen aus der Neurologie und Kinderund<br />
Jugendpsychiatrie.<br />
Auch die Chancen aus der Zusammenarbeit<br />
der verschiedenen Berufsgruppen<br />
im Krankenhaus wurden behandelt sowie<br />
moderne Behandlungsstrategien wie IV-<br />
Verträge und Home-Treatment. Ein<br />
großer Schwerpunkt lag in der Definition<br />
und Umsetzung der Sozialpsychiatrie, der<br />
s.g. gemeindenahen Psychiatrie. Das erste<br />
Symposion dieser Reihe im Frühjahr<br />
1984 hatte das Thema: »Von drinnen<br />
nach draußen« und mit diesem Symposion<br />
wurde die Umsetzung der Sozialpsychiatrie<br />
in Alzey eingeläutet. Es war auch<br />
der Wandel von der Anstalt zum Fachkrankenhaus<br />
mit den verschiedensten<br />
Fachabteilungen und ambulanten sowie<br />
teilstationären Angeboten bis hin zum<br />
modernen Konzept des Home-Treatments.<br />
Bei dieser Umsetzung waren die<br />
Referenten der Alzeyer Symposien uns<br />
immer eine große Hilfe. π<br />
Oberhausen, W. – Simmern, Alzey<br />
Petermann, F. – Bremen<br />
Pieschl, D. – Frankfurt<br />
Prior, R. – Heidelberg<br />
Reimer, F. – Weinsberg<br />
Ruhrmann, S. – Köln<br />
Schmahl, Ch. – Mannheim<br />
Schmidt, L. – Mainz<br />
Scholten, B. – Mainz<br />
Schulz, M. – Bielefeld<br />
Steil, R. – Frankfurt<br />
Stein, A. – Alzey<br />
Tegeler, J. -Düsseldorf<br />
Werner, W. – Merzig<br />
Winkelmann, K. – Osnabrück<br />
Wolfersdorf, M. – Ravensburg<br />
Forum |9
»Unsere Betriebsfeuerwehr – für die<br />
Klinik ist sie eine Erfolgsgeschichte«, lobt<br />
Alexander Schneider, Verwaltungsdirektor<br />
der Rheinhessen-Fachklinik, Idee und<br />
Konzept, die vor 100 Jahren ihren Anfang<br />
nahmen. 1910, so dokumentiert es eine<br />
alte Fahne, die bei der gestrigen Jubiläumsfeier<br />
im Betriebsrestaurant über die<br />
Brandschützer wachte, hatten sich Freiwillige<br />
im Betrieb zusammengeschlossen,<br />
um für Brandfälle gerüstet zu sein.<br />
Mit voller Unterstützung der Leitung<br />
der damaligen Landes-Heil- und Pflegeanstalt<br />
hielten sich Mitarbeiter im Dienst in<br />
Bereitschaft, bei Feuern und Notfällen<br />
schützend einzugreifen. Natürlich mit<br />
ganz anderen Voraussetzungen als heute,<br />
betonte Heiko Sippel, Erster Beigeordneter<br />
der Stadt. »Weil die Feuerwehr in<br />
Alzey mit Handpumpen, die von Pferden<br />
gezogen werden mussten, noch nicht in<br />
der Lage war, schnell vor Ort zu sein, war<br />
diese Löschgruppe sehr wichtig. Das ist<br />
10 | Forum 02/2010<br />
forum news.<br />
Löschgruppe der Rheinhessen-Fachklinik ist seit 100 Jahren eine Erfolgsgeschichte<br />
Im Notfall schnell vor Ort<br />
Jörg Weber, Leiter der Löschgruppe der Rheinhessen-Fachklinik Alzey<br />
aber bis heute keine Selbstverständlichkeit.«<br />
Die Klinikleitung spendiert zweites<br />
Fahrzeug und T-Shirts. Wie vor 100<br />
Jahren erhalten die derzeit 15 Aktiven der<br />
betriebseigenen Löschgruppe, darunter<br />
zwei Frauen, auch aktuell Hilfe und<br />
Anerkennung. »Wir sind sehr froh<br />
darüber, dass wir im Jubiläumsjahr ein<br />
zweites Fahrzeug bekommen haben. Das<br />
Jubiläum zeigt ja, dass die Notwendigkeit<br />
für unsere Tätigkeit stets da ist«, zeigte<br />
sich Löschgruppenleiter Jörg Weber dank -<br />
bar. Zusätzlich wurden neue Uniform -<br />
jacken angeschafft. Verwaltungsdirektor<br />
Schneider schenkte symbolische T-Shirts.<br />
Zwar sind große Brände selten geworden<br />
– in den vergangenen 20 Jahren hat<br />
es nur zweimal gebrannt – doch das<br />
Aufgabengebiet hat sich gewandelt.<br />
Mittlerweile stellt die Klinikleitung ihre<br />
freiwilligen Wehrleute, die im Alltag in<br />
den Werkstätten, im Pflegedienst oder der<br />
Wilmut Gehm, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes<br />
Alzey-Worms, und Jörg Weber<br />
Verwaltung arbeiten, neben Fortbildungen<br />
auch für technische Hilfeleistung, Unfallfürsorge<br />
oder Insektenbekämpfung frei.<br />
Auch die Patientensuche gehört zu den<br />
Aufgaben. Ortskenntnisse und Fachkompetenz<br />
sind neben der Kollegialität die<br />
großen Stärken des Teams um Jörg<br />
Weber. »Doch auch die Patientensuche<br />
gehört immer wieder dazu, wenn alte<br />
oder verwirrte Leute nicht mehr in ihre<br />
Station zurück finden. Gerade, wenn es<br />
früh dunkel wird, die Leute bei Helligkeit<br />
aus dem Haus gehen und sich im<br />
Dunklen dann verlaufen, sind wir<br />
gefragt«, erinnern sich Weber und sein<br />
Vorgänger Erhard Kutzner.<br />
Einmal monatlich trainieren die<br />
Männer und Frauen für den Ernstfall,<br />
gestalten mit den Alzeyer Wehrkollegen<br />
jährlich Evakuierungsübungen, darüber<br />
hinaus sind viele auch in anderen freiwilligen<br />
Feuerwehren aktiv. Somit gesellte<br />
sich auch der stellvertretende Kreisfeuerwehrinspektor<br />
Klaus Anders, der einige<br />
der Brandschützer selbst im Kreis ausgebildet<br />
hatte, zu den Gratulanten. »Man<br />
kann Feuerwehr lernen und machen,<br />
aber man muss Feuerwehr auch leben –<br />
das ist hier so.« | Allgemeine Zeitung,<br />
2. Oktober 2010 π
Neue Stationsleitungen<br />
im Haus Alsenztal<br />
07|2010 Rheinhessen-Fachklinik Alzey Ω<br />
Nachdem der langjährige Stationsleiter der<br />
Station A4, Wilfried Schlaegel, die Freizeit-<br />
06|2010 Glantal-Klinik Meisenheim Ω Unter<br />
Beteiligung zahlreicher Mitarbeiterinnen und<br />
forum kurzmeldungen.<br />
phase seiner Altersteilzeit angetreten hat,<br />
kam es bzgl. der Stationsleitungen im Haus<br />
Alsenztal der Rheinhessen-Fachklinik Alzey<br />
zu einer Neubesetzung: Astrid Häußer übernahm<br />
die Stationsleitung der Station A4<br />
und Nicole Hoffmann die Leitung der Stationen<br />
A1 und A2. Sieglinde Herbst ist weiterhin<br />
Stationsleitung der Station A3. Die Pflegedirektion<br />
sowie die Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter der Abteilung für Gerontopsychiatrie<br />
wünschen den Kolleginnen viel<br />
Erfolg sowie gutes Gelingen bei der Gestaltung<br />
ihres neuen Aufgabenbereiches. π<br />
Spende für Flutopfer in Pakistan<br />
09|2010 Rhein-Mosel-Fachklinik Ω Von den<br />
größten Überschwemmungen aller Zeiten<br />
sind in Pakistan über 20 Millionen Menschen<br />
betroffen. Viele Millionen sind auf Hilfe angewiesen.<br />
Das Direktorium der Rhein-Mosel-<br />
Fachklinik Andernach hat gemeinsam mit<br />
dem Personalrat beschlossen, die Eintrittsgelder<br />
des diesjährigen Personalfestes im<br />
Juni in Höhe von rd. 2.450,- Euro an die<br />
»Aktion Deutschland Hilft« zu spenden. Die<br />
»Aktion Deutschland Hilft« ist ein<br />
Zusammenschluss verschiedener seriöser<br />
Organisationen (u.a. Malteser Hilfsdienst,<br />
AWO international, Paritätischer Wohlfahrtsverband,<br />
World Vision), so dass sicher gestellt<br />
ist, dass die Hilfsgelder genau dort ankommen,<br />
wo sie gebraucht werden. Die »Aktion<br />
Deutschland Hilft« leistet für die betroffenen<br />
Menschen in Pakistan koordinierte Nothilfe<br />
mit Nahrungsmitteln, Wasser, Decken,<br />
Notunterkünften und versorgt die Flutopfer<br />
medizinisch. Damit haben die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter der Rhein-Mosel-Fachklinik<br />
Andernach einen deutlichen Beitrag<br />
zur Linderung der kaum ermessbaren Not<br />
in Pakistan geleistet. π<br />
Großer Festumzug in Meisenheim<br />
Mitarbeiter und der Gestaltung eines eigenen<br />
Motivwagens fand der diesjährige Festumzug<br />
anlässlich des Meisenheimer Heimbachfestes<br />
statt. Unter dem Motto »Das Krankenhaus<br />
im Wandel der Zeit, so war es<br />
früher, so ist es heut!« hatten die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter in ihrer Freizeit<br />
einen wunderschön geschmückten Festwagen<br />
gestaltet. Neben der Versorgung eines<br />
Patienten mit Gipsverband und Extension<br />
wurde die Historie der beiden Meisenheimer<br />
Krankenhäuser in Form der Logos des Saar-<br />
Veronika Becker<br />
im Ruhestand<br />
07|2010 Klinik Nette-Gut Ω Nach 33 Jahren<br />
Tätigkeit im Öffentlichen Dienst und 32<br />
Jahren in der Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach<br />
wurde Veronika Becker am 20. Juli<br />
2010 in den wohlverdienten Ruhestand<br />
verabschiedet. Nach ihrer Ausbildung zur<br />
Krankenpflegehelferin in Regensburg wurde<br />
sie zunächst von 1971 bis 1972 in der Rhein-<br />
Mosel-Fachklinik eingesetzt. Anschließend<br />
leistete sie sich eine Stippvisite in einer<br />
Sonderschule für Geistig Behinderte und<br />
eine Tätigkeit in einem Altenheim, bevor<br />
sie erneut in der RMF tätig wurde. Ab 1978<br />
wurde sie in der Klinik Nette-Gut eingesetzt.<br />
Sie war damit die erste Mitarbeiterin im Pflegedienst<br />
in der forensischen Psychiatrie in<br />
Andernach. Zu ihrer feierlichen Verabschiedung<br />
fanden jetzige und ehemalige Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter den Weg in die<br />
Klinik, um ihr für ihren weiteren Lebensweg<br />
alles Gute zu wünschen. Pflegedirektor<br />
Werner Stuckmann dankte Frau Becker für<br />
die langjährige Mitarbeit. π<br />
länd. Schwesternverbandes und des ehemaligen<br />
<strong>Landeskrankenhaus</strong>es, die seit 2003<br />
zur Glantal-Klinik Meisenheim zusammengeführt<br />
wurden, dargestellt. Den Besuchern<br />
wurde von Krankenschwestern in historischen<br />
Schwesterntrachten kühle Säfte<br />
gereicht. Die Beteiligung der Glantal-Klinik<br />
am Festumzug war eine gute Gelegenheit<br />
die Einrichtung zu präsentieren. Für ihr<br />
Engagement erhielten die Kolleginnen und<br />
Kollegen der Glantal-Klinik viel Lob und<br />
Anerkennung von den Besuchern. π<br />
Forum | 11
Benchmarking-Ergebnisse<br />
Text: Dr. Ulrike Lange<br />
Seit dem 1. August 2005 betreibt die<br />
Rhein-Mosel-Fachklinik eine regionale<br />
Stroke unit mit vier Betten. Eine Er -<br />
weiterung auf 8 Betten ist im Jahre 2011<br />
geplant. In dieser Zeit ist die Anzahl der<br />
Schlaganfall-Patienten deutlich angestiegen.<br />
Im Jahre 2007 waren es noch 400<br />
Patienten, im Jahre 2008 508 Patienten<br />
und im Jahre 2009 628 Patienten.<br />
Durch eine zügige Weiterverlegung auf<br />
eine periphere Station war es möglich,<br />
einen Großteil der Patienten mit einer<br />
TIA, einem Infarkt oder einer Blutung<br />
primär auf die Stroke unit aufzunehmen<br />
und nach Stabilisierung auf eine andere<br />
neurologische Station zur Weiterbehandlung<br />
zu verlegen. So wurden im Jahre<br />
2009 98,8% aller Patienten mit den<br />
Symptomen eines Schlaganfalls zunächst<br />
auf der Stroke unit aufgenommen,<br />
deutlich mehr als durchschnittlich in<br />
Rheinland-Pfalz (89,4%).<br />
12 | Forum 02/2010<br />
forum news.<br />
Schlaganfallbehandlung in der<br />
Rhein-Mosel-Fachklinik<br />
Durch die spezielle Vorgehensweise auf<br />
der Stroke unit der Rhein-Mosel-Fach -<br />
klinik kann sehr zügig nach der Auf -<br />
nahme eine erste diagnostische Einordnung<br />
vorgenommen werden und die<br />
daraus folgende Therapie eingeleitet<br />
werden. Das bedeutet, dass spezielle<br />
Therapien wie z.B. die Lyse-Therapie, in<br />
Andernach im Vergleich zu anderen<br />
Kliniken deutlich schneller durchgeführt<br />
werden können.<br />
Bei einem Schlaganfall wird ein<br />
bestimmter Bereich des Gehirns durch<br />
ein »verstopftes Gefäß« nicht mehr<br />
durchblutet, das primäre Ziel muss sein,<br />
diese Verstopfung aufzulösen durch die<br />
sog. Lyse-Therapie. So wurde 2009 in<br />
Andernach bei Patienten, die potentiell<br />
einer solchen Behandlung zugänglich<br />
waren, diese Behandlung in 58,7% der<br />
Fälle durchgeführt, im Vergleich zu<br />
Gesamt-Rheinland-Pfalz, wo sich diese<br />
Zahl auf 24,2% belief. Durch die sehr<br />
schnelle Diagnostik sind die Lyse-Zahlen<br />
in Andernach im Vergleich zu Gesamt-<br />
Rheinland-Pfalz auch deutlich höher. So<br />
wurden 2009 von den Patienten, die<br />
innerhalb von drei Stunden nach Auftreten<br />
des Schlaganfalls in Andernach zur<br />
Aufnahme kamen, bei 38,9% eine Lyse-<br />
Behandlung durchgeführt, im Vergleich<br />
zu Gesamt-Rheinland-Pfalz belief sich<br />
hier die Zahl auf 15,7%.<br />
Auf der Stroke unit wird bei fast allen<br />
Patienten innerhalb von 24 Stunden nach<br />
Aufnahme auch eine neurosonographische<br />
Untersuchung der Halsschlagadern<br />
durchgeführt. In Andernach lag 2009<br />
diese Zahl bei 98,2%, im Vergleich zu<br />
Gesamt-Rheinland-Pfalz bei 83,3%. Durch<br />
einen eigenen Internisten mit kardiologischer<br />
Erfahrung wurden 2009 auch
87,4% aller Patienten während des stationären<br />
Aufenthaltes mit einem Herz -<br />
ultraschall untersucht. Für Patienten, bei<br />
denen wir ein offenes Foramen ovale<br />
(PFO) als Ursache des Schlaganfalls<br />
finden, besteht eine Kooperation mit der<br />
Universitätsklinik in Mainz, um zügig<br />
das PFO mittels Schirmchen verschließen<br />
zu können.<br />
In der Krankengymnastik hat es eine<br />
personelle Aufstockung ergeben, so dass<br />
die Krankengymnasten die Stroke-Patienten<br />
auch am Wochenende schnell mobilisieren.<br />
Da es sich in letzter Zeit immer<br />
mehr heraus kristallisiert hat, dass bei<br />
den Stroke-Patienten auch häufig eine<br />
Schluckstörung besteht, die man unter<br />
Umständen schnell übersehen kann, mit<br />
möglichen fatalen Folgen (Pneumonie),<br />
haben wir eine eigene Schluckdiagnostik<br />
entwickelt, die entweder in der Woche<br />
von der Logopädin, oder am Wochenende<br />
von den Krankengymnasten durchgeführt<br />
wird. Dies hat zur Folge, das die Zahl der<br />
Pneumonien deutlich zurückgegangen ist:<br />
so lag sie 2009 in Andernach bei 2,2%<br />
im Vergleich zu Gesamt-Rheinland-Pfalz<br />
bei 6%.<br />
Wenn wir eine Stenose der A. carotis<br />
interna als Ursache des Schlaganfalls<br />
finden, haben wir Kooperationen sowohl<br />
mit dem Stiftungsklinikum Mittelrhein in<br />
Boppard zur chirurgischen Intervention<br />
als auch mit der Neuroradiologischen<br />
Abteilung des Stiftungsklinikums Mittelrhein<br />
in Koblenz zum Stenting. So konnten<br />
2009 in Andernach 86,7% aller<br />
Patienten mit einer ipsilateralen hochgradigen<br />
Stenose entweder chirurgisch oder<br />
mittels neuroradiologischer Intervention<br />
behandelt werden. In Gesamt-Rheinland-<br />
Pfalz belief sich die Zahl auf 70,2%.<br />
Alles in allem hat sich die Schlaganfall-<br />
Therapie in der Rhein-Mosel-Fachklinik in<br />
Andernach gut etabliert und die Zahlen<br />
im Benchmarking mit den anderen<br />
Kliniken sprechen für sich. π<br />
forum kurzmeldungen.<br />
Historischer Flügel restauriert<br />
08|2010 Rhein-Mosel-Fachklinik Ω Im Jahr<br />
1902 wurde für die damalige Andernacher<br />
Klinik ein Konzertflügel angeschafft, der<br />
jahrzehntelang im ehemaligen Festsaal der<br />
Klinik bei besonderen Feierlichkeiten bespielt<br />
Sommerfest der Heime Alzey<br />
08|2010 Rheinhessen-Fachklinik Alzey Ω Am<br />
23. August fand das diesjährige Sommerfest<br />
des Heimbereichs statt. Nachdem das Fest<br />
aufgrund der Wetterlage kurzerhand vom<br />
Freien in das Tagungszentrum der Rheinhes-<br />
08|2010 <strong>Landeskrankenhaus</strong> Ω Echte Überlebensqualitäten<br />
zeigten die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es,<br />
wurde. Der Flügel wurde gebaut von der<br />
heute nicht mehr existierenden, damals aber<br />
sehr bekannten Klavierbauerfirma »Carl<br />
Mand«, die auch eine Zweigstelle in Andernach<br />
hatte. Nach aufwändigen Restaurierungsarbeiten<br />
wurde dieser Flügel von<br />
hohem historischem Wert jetzt wieder im<br />
heutigen Betriebsrestaurant der Rhein-<br />
Mosel-Fachklinik Andernach aufgestellt.<br />
Zum ersten Mal angeschlagen wurde der<br />
Flügel vom Ärztlichen Direktor Dr. Stefan<br />
Elsner in Begleitung der Assistenzärztinnen<br />
Dr. Juliane Gluer (Cello) und Viola Alankus<br />
(Geige), die im Rahmen einer kleinen<br />
Einweihungsfeier einige Stücke von Joseph<br />
Haydn spielten. π<br />
sen-Fachklinik Alzey verlegt wurde, ver -<br />
brachten die Bewohner einen schönen und<br />
geselligen Nachmittag. Neben Kaffee und<br />
Kuchen wurde ausgiebig gegrillt, gesungen<br />
und gelacht. Für Stimmung sorgte Modo Seck<br />
mit seiner Trommelaufführung, die nicht nur<br />
die Bewohner, sondern auch die anwesenden<br />
Mitarbeiter und Krankenpflegeschüler in<br />
seinen Bann zog und zum Mitmachen<br />
animierte. Ein herzliches Dankeschön geht<br />
auch in diesem Jahr an die Schüler des Mittelkurses<br />
der Krankenpflegeschule, welche mit<br />
ihrer Unterstützung, wie schon bei der Fastnachtsfeier,<br />
einen großen Beitrag zum Gelingen<br />
des Festes leisteten. π<br />
Betriebsausflug <strong>Landeskrankenhaus</strong><br />
die sich im August zu einer Kanutour auf<br />
dem Glan bei Meisenheim auf den Weg<br />
gemacht hatten. Alle erreichten das Ziel,<br />
wenn auch nicht ganz trocken, da sich der<br />
ruhige Glan über Nacht durch den starken<br />
Regen der Vortage zu einem reißenden Wildwasser<br />
entwickelt hatte. Doch sportlicher<br />
Ehrgeiz und Teamverständnis sorgten dafür,<br />
dass auch die unterwegs gekenterten Boote<br />
ihre Besatzungen wieder aufnahmen und<br />
schließlich alle den ausgesprochen erlebnisreichen<br />
Tag im Alten Brauhaus in Meisenheim<br />
ausklingen lassen konnten. π<br />
Forum | 13
14 | Forum 02/2010<br />
forum kurzmeldungen.<br />
Arbeitskreis Standardpflegepläne<br />
07|2010 Rheinhessen-Fachklinik Alzey Ω In<br />
regelmäßigen Abständen trifft sich der<br />
»Arbeitskreis Standardpflegepläne«, um<br />
gemeinsam für die Einrichtungen des<br />
<strong>Landeskrankenhaus</strong>es (AöR) abgestimmte<br />
Standardpflegepläne zu entwickeln und diese<br />
in das Krankenhausinformationssystem zu<br />
integrieren. Das Foto zeigt Miriam Steppacher<br />
(RFK), Annette Rost (RMF), Eva-Christine<br />
Dhaen (RMF), Albert Burkart (RFK),<br />
Tanja Meyer (GKM) und Pflegedirektor Frank<br />
Müller (RFK) bei einem Treffen des Arbeitskreises<br />
in der Rheinhessen-Fachklinik Alzey<br />
am 30. Juli. π<br />
Reinhold Marx feierte 40-jähriges<br />
Dienstjubiläum<br />
08|2010 Glantal-Klinik Meisenheim Ω Am<br />
27. August konnte Reinhold Marx, Direktor<br />
des Sprachheilzentrums der Glantal-Klinik<br />
Meisenheim, sein 40-jähriges Dienstjubiläum<br />
feiern. Reinhold Marx hat seine berufliche<br />
Laufbahn 1970 in einer Sonderschule<br />
für lernbehinderte Kinder begonnen. 1973<br />
wechselte er an das Sprachheilzentrum in<br />
Meisenheim und wurde zum 1. Mai 1991<br />
zum Direktor ernannt. »Mein Lebenselexier<br />
sind die Kinder und Jugendlichen und die<br />
engagierten Mitarbeiter im Sprachheilzentrum«,<br />
so Reinhold Marx. Geschäftsführer<br />
Dr. Gerald Gaß, Direktorium und Personalrat<br />
sowie zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
gratulierten Reinhold Marx zu seinem<br />
Jubiläum. π<br />
Besuchskommission in Klinik Nette-Gut<br />
08|2010 Klinik Nette-Gut Ω Vom 19. bis 20.<br />
August überprüfte die Besuchskommission<br />
die Einhaltung der Vorgaben des Maßregelvollzugsgesetzes<br />
in der Klinik Nette-Gut für<br />
Forensische Psychiatrie. Herr Dr. Asmus,<br />
Vorsitzender der Besuchskommission und<br />
Präsident des Landgerichtes Kaiserslautern,<br />
würdigte die positive Entwicklung der Klinik<br />
Nette-Gut. Die baulichen Veränderungen<br />
und die inhaltliche Arbeit der Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter sorgen für eine positive<br />
Atmosphäre in der Klinik. Man spüre<br />
nicht mehr den Druck wie vor 10 Jahren,<br />
so Dr. Asmus. Dieses sei Ausdruck einer<br />
sehr professionellen Arbeit der Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter aller Hierarchieebenen<br />
und zeuge von der Motivation für die<br />
Arbeit mit psychisch kranken Rechtsbrechern.<br />
Kein Patient habe sich bei den Gesprächen<br />
negativ über das therapeutische Personal<br />
oder die Pflegenden geäußert. π<br />
Siegerehrung<br />
08|2010 Rheinhessen-Fachklinik Alzey Ω Im<br />
Rahmen des diesjährigen Gesundheitstages<br />
in der Rheinhessen-Fachklinik Alzey am<br />
Mittwoch, den 25. August, nahmen wieder<br />
zahlreiche Soccer-Mannschaften teil, welche<br />
mit kreativen Mannschaftsnamen den Spielplan<br />
befüllten. Angefeuert wurden die Spieler<br />
durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
am Spielfeldrand. Im hart erkämpften<br />
Finalspiel konnte sich die ärztliche Mannschaft<br />
souverän gegen ihre Gegner durchsetzen.<br />
Verdient ging auch in diesem Jahr<br />
der Siegerpokal wieder an die Mannschaft<br />
»Ärzte«, den Pflegedirektor Frank Müller an<br />
die Spieler überreichte. π<br />
Martinsumzug<br />
11|2010 Rheinhessen-Fachklinik Alzey Ω Zum<br />
St. Martinstag am 10. November fand in der<br />
Rheinhessen-Fachklinik Alzey der traditionelle<br />
Umzug für die jungen Patienten der<br />
Kinderneurologie und der Kinder- und<br />
Jugendpsychiatrie statt. Viele Kinder dieser<br />
Abteilungen nahmen mit ihren Eltern an<br />
dem abendlichen Umzug im Klinikgelände<br />
teil und hatten große Freude beim Singen<br />
der bekannten St. Martinslieder, die Seelsorger<br />
Peter Schreiber auf der Gitarre begleitete.<br />
π
Gesundheitstage 2010<br />
08 | 2010 Rhein-Mosel-Fachklinik · Rheinhessen-Fachklinik<br />
Alzey Ω Am Mittwoch, 18.<br />
August, und am Mittwoch, 25. August,<br />
fanden in der Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach<br />
und in der Rheinhessen-Fachklinik<br />
Alzey die diesjährigen Gesundheitstage statt.<br />
Das Angebot umfasste ein Showkochen,<br />
Ernährungsberatung, Venendruckmessung,<br />
Pilates, Tai-Chi, Nordic Walking und vieles<br />
mehr. In der Rheinhessen-Fachklinik Alzey<br />
wurde zusätzlich die Nutzung des Hochseilgartens<br />
und ein Soccer-Turnier geboten.<br />
Zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
nahmen die unterschiedlichen Angebote<br />
wahr. Die nächsten Gesundheitstage werden<br />
voraussichtlich am 17. August 2011 (Rheinhessen-Fachklinik<br />
Alzey) und am 24. August<br />
2011 (Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach)<br />
stattfinden. π<br />
forum kurzmeldungen.<br />
Forum | 15
Tagesklinik Alzey mit zertifizierter DBT-Therapeutin<br />
Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT)<br />
bei Borderline-Persönlichkeitsstörung<br />
Text: Martina Hansmann<br />
Lange Zeit galt<br />
die Borderline-<br />
Persönlichkeitsstörung<br />
(BPS)<br />
als psychotherapeutisch<br />
nur<br />
unbefriedigend<br />
behandelbar. Seit<br />
Entwicklung<br />
störungsspezifischer<br />
Behandlungsverfahren wir der<br />
Dialektisch-Behavioralen Therapie (DBT)<br />
der Borderline-Persönlichkeitsstörung nach<br />
Marsha Linehan gilt die Prognose als<br />
deutlich günstiger.<br />
Basis der DBT ist die kognitive Verhaltenstherapie,<br />
welche jedoch aufgrund der<br />
Komplexität der Störungsbildes modifiziert<br />
werden musste: So stellen Akzeptanz<br />
und Validierung momentan auftretenden<br />
Verhaltens wesentlich Säulen des<br />
Therapiekonzepts dar. Weitere wesentliche<br />
Elemente sind nicht nur eine klare<br />
Struktur, sondern auch eine schulenübergreifende<br />
Haltung.<br />
Dem Behandlungskonzept zugrunde<br />
liegt die sog. »biosoziale Theorie«. Es<br />
wird angenommen, dass der BPS eine<br />
Störung der Affektregulation zugrunde<br />
liegt, welche auf eine hohe emotionale<br />
Verwundbarkeit bei gleichzeitiger Unfähigkeit,<br />
Gefühle zu steuern, zurückzuführen<br />
ist. Hinzu kommen schwerwiegende<br />
psychosoziale Belastungsfaktoren.<br />
Die Behandlung folgt einer Therapiezielhierarchie,<br />
bei der zunächst die<br />
Verbesserung der Überlebensstrategien,<br />
anschließend der Abbau therapiegefährdenden<br />
Verhaltens und schließlich<br />
Verhaltensweisen, die die emotionale<br />
Balance gefährden, im Vordergrund<br />
stehen. Wesentlich sind zudem die<br />
16 | Forum 02/2010<br />
Tagesklinik Alzey<br />
therapeutische Beziehung sowie die<br />
Betonung von dialektischen Prozessen. So<br />
wird beispielsweise einerseits darauf<br />
geachtet, in der Therapiezielhierarchie zu<br />
bleiben, andererseits aber auch an aktuellen<br />
Themen gearbeitet, welche in die<br />
Agenda der Therapiesitzung eingebaut<br />
werden.<br />
Parallel zur Einzeltherapie erhalten die<br />
Patientinnen und Patienten ein begleitendes<br />
Fertigkeitentraining, im Rahmen<br />
dessen zunächst grundlegendes Störungsund<br />
Behandlungswissen sowie die<br />
Module Achtsamkeit, Stresstoleranz,<br />
Umgang mit Gefühlen, zwischenmenschliche<br />
Fertigkeiten und Selbstwert<br />
vermittelt werden. Begleitend besteht die<br />
Möglichkeit eines Telefoncoachings,<br />
zudem wird die Notwendigkeit von<br />
Super- und Intervision für die behandelnden<br />
Therapeutinnen und Therapeuten<br />
betont.<br />
Mittlerweile arbeiten sowohl viele<br />
stationäre Einrichtungen als auch ambu-<br />
lante Therapeutinnen und Therapeuten<br />
mit dem DBT-Konzept. Auf unterschiedlichen<br />
Ebenen sind Netzwerke von<br />
Behandlern, aber auch von Betroffenen<br />
entstanden.<br />
In der Tagesklinik der Rheinhessen-<br />
Fachklinik Alzey wird bereits seit 2005<br />
mit vielen BPS-Patienten und -Patientinnen<br />
nach DBT gearbeitet. Seit Oktober ist<br />
die Psychologin der Tagesklinik zertifizierte<br />
DBT-Therapeutin – in vielen Regionen<br />
nichts Unübliches, in der Region<br />
Alzey-Worms jedoch ein Novum. Damit<br />
das nicht so bleibt, wird seitens der<br />
Rheinhessen-Fachklinik ein regionales<br />
Borderlinenetzwerk geplant. Gegenstand<br />
sollen die Verbesserung der Versorgung<br />
von BPS-Patienten und -Patientinnen, der<br />
Austausch und die Zusammenarbeit<br />
zwischen stationärem, teilstationären und<br />
ambulanten Angeboten sein sowie die<br />
Unterstützung der behandelnden Therapeutinnen<br />
und Therapeuten sein. π
forum kurzmeldungen.<br />
Neue Mitarbeiterinnen der RMA<br />
10|2010 Rhein-Mosel-Akademie Ω Melitta<br />
Hofer ist Jahrgang 1957 und lebt in Koblenz.<br />
Sie ist staatlich anerkannte Fachkrankenschwester<br />
für psychiatrische Pflege und<br />
verfügt über mehrere Jahre Berufserfahrung<br />
sowohl in der Allgemeinpsychiatrie als auch<br />
in der Forensischen Psychiatrie. Vor ihrer<br />
Tätigkeit als Krankenschwester erwarb sie<br />
auf dem zweiten Bildungsweg das Abitur<br />
und studierte in Bonn Ernährungs- und<br />
Haushaltswissenschaften sowie in Koblenz<br />
Biologie und Chemie für das Lehramt an<br />
Realschulen. Neben ihrer pflegerischen<br />
Tätigkeit ist sie seit einigen Jahren freiberuflich<br />
als Ernährungsberaterin sowie als<br />
Dozentin für verschiedene Einrichtungen<br />
tätig. Seit Oktober 2010 ist sie in der Rhein-<br />
Mosel-Akademie als Pflegepädagogische<br />
Mitarbeiterin angestellt. π<br />
Jubiläum<br />
07|2010 Glantal-Klinik Meisenheim Ω Personalratsvorsitzende<br />
Petra Gulla-Hesse und<br />
Verwaltungsdirektorin Gabriele Döhn gratulierten<br />
Heidi Kuss zum 25-jährigen Dienstjubiläum.<br />
Sie bedankten sich bei ihr für die<br />
vielen Jahre Einsatz und Tatkraft und wünschten<br />
ihr alles Gute für die weiteren Jahre. π<br />
11|2010 Rhein-Mosel-Akademie Ω Nadja<br />
Scheuermann ist Jahrgang 1982 und lebt<br />
seit kurzem in Andernach. Nach ihrem<br />
Studienabschluss als Dipl.-Sozialpädagogin/Dipl.-Sozialarbeiterin<br />
an der Hochschule<br />
in Mannheim arbeitete sie vier Jahre im<br />
Bereich Betreutes Wohnen für psychisch<br />
kranke und für substituierte drogenabhängige<br />
Menschen. In dieser Zeit absolvierte<br />
sie die Weiterbildung zum systemischen<br />
Coach. Seit Oktober 2010 studiert Frau<br />
Scheuermann berufsbegleitend Personalentwicklung<br />
an der Technischen Universität<br />
Kaiserslautern. Seit November 2010 ist sie<br />
als Trainee für betriebliche Bildung in der<br />
Rhein-Mosel-Akademie tätig. π<br />
KTQ-Cafe<br />
08|2010 Rheinhessen-Fachklinik Alzey Ω Alle<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Rheinhessen-Fachklinik<br />
Alzey waren am Mittwoch,<br />
18. August, zum KTQ-Cafè im Betriebsrestaurant<br />
der Rheinhessen-Fachklinik eingeladen.<br />
Hier konnten sie sich bei Kaffee und<br />
Kuchen über alle Fragen rund um das<br />
Thema KTQ und QM, die bevorstehende<br />
Rezertifizierung sowie den aktuellen Stand<br />
der Vorbereitungen informieren. Gemeinsam<br />
mit den QM-Beauftragten der Rheinhessen-Fachklinik<br />
standen darüber hinaus<br />
die Abteilung für Qualitätsmanagement/<br />
Organisationsentwicklung sowie Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter in verschiedensten<br />
Beauftragtenfunktionen für Fragen zur<br />
Verfügung. π<br />
Andreas Reifenrath ist neuer Betriebsarzt<br />
07|2010 Rhein-Mosel-Fachklinik Ω Seit Juli<br />
dieses Jahres ist Andreas Reifenrath Betriebsarzt<br />
in der Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach.<br />
Als Betriebsarzt versteht er sich als<br />
kompetenter An sprechpartner zu allen<br />
arbeitsmedizinischen Fragestellungen unter<br />
strikter Wahrung der ärztlichen Schweigepflicht.<br />
Wichtig ist ihm die gute Zusammenarbeit<br />
mit Personalrat und Geschäftsführung.<br />
Dabei freut er sich auf die Zusammenarbeit<br />
mit den Sicherheitsfachkräften Paul Enz -<br />
mann und Michael Busenthür sowie Ursula<br />
Neffgen als Assistentin der Betriebsmedizin<br />
vor Ort. Durch Teilnahme an Begehungen<br />
sowie Austausch bei ASA-Sitzungen wird er<br />
die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern näher<br />
kennenlernen und zunehmend den beson-<br />
deren Bedürfnissen<br />
der Klinik gerecht<br />
werden. Andreas<br />
Reifenrath hat<br />
seine berufliche<br />
Ausbildung ab<br />
1992 im Elisabeth-<br />
Krankenhaus Neu -<br />
wied absolviert und<br />
war zuletzt von<br />
2003 bis Ende 2006 als Oberarzt der Nephrologie<br />
tätig. Von Januar 2007 bis März 2009<br />
arbeitete er in einer nephrologischen Schwerpunktpraxis,<br />
bevor er im Juni 2009 die<br />
Weiterbildung Arbeitsmedizin/ Betriebsmedizin<br />
beim AMD TÜV-Rheinland begonnen<br />
hat. π<br />
Forum | 17
18 | Forum 02/2010<br />
forum kurzmeldungen.<br />
Information, Rat und Raum für Eltern<br />
08|2010 Rhein-Mosel-Fachklinik Ω Das<br />
gemeinsame Interesse an Unterstützungsmöglichkeiten<br />
für psychisch kranke Eltern<br />
führte zu der Idee, in Kooperation (RMF-<br />
Jugendamt) ein Modellprojekt für ein Elternkompetenztraining<br />
ins Leben zu rufen. Die<br />
psychische Erkrankung mit all ihren Auswirkungen<br />
auf das Familiensystem bedarf<br />
niedrigschwelliger Unterstützungsmöglich-<br />
keiten für Betroffene. Es ist das erste und<br />
einzige Projekt dieser Art in unserem<br />
kommunalen Bereich für psychisch kranke<br />
Eltern mit der Besonderheit der interdisziplinären<br />
Zusammenarbeit. Das Projekt beinhaltet<br />
zwei Zielvorgaben: Erstens die praktische<br />
Unterstützung für Betroffene, und<br />
zweitens die vorhandene Vernetzung zu<br />
intensivieren und die Kooperation der Hilfesysteme<br />
fördern. Am Modellprojekt beteiligt<br />
sind Dipl.-Sozialarbeiterin (FH) Ingrid Klee<br />
(RMF), Dipl.-Sozialarbeiterin (FH) Manuela<br />
Gesell (Jugendamt Andernach) Dipl.-Pädagogin<br />
Anja Kwade (Haus der Familie Andernach)<br />
und Dagmar Neuhaus, Studentin der<br />
sozialen Arbeit FH Koblenz. Das Elternkompetenztraining<br />
findet wöchentlich statt.<br />
Nähere Informationen erhalten Sie bei Ingrid<br />
Klee, Tel.: (0 26 32) 4 07-52 53. π<br />
Brandschaden wurde verhindert<br />
10|2010 Rheinhessen-Fachklinik Ω Durch<br />
schnelles und umsichtiges Eingreifen der<br />
beiden Pflegekräfte, Thomas Pfannebecker<br />
und Andreas Pfaff, konnte am 4. Oktober<br />
im Sozialraum des Hauses Jakobsberg der<br />
Rheinhessen-Fachklinik Alzey ein größerer<br />
Schaden infolge eines Brandes vermieden<br />
werden. Das Direktorium dankt den Mitarbeitern<br />
für Ihr beherztes Eingreifen. π<br />
1. Gesundheits- und Selbsthilfetag in Alzey<br />
09|2010 Rheinhessen-Fachklinik Alzey Ω Bei<br />
strahlendem Sonnenschein fand am 4.<br />
September im Rahmen des Alzeyer Stadtfestes<br />
der 1. Gesundheits- und Selbsthilfetag in der<br />
St. Georgenstraße in Alzey statt. Neben der<br />
Rheinhessen-Fachklinik Alzey nutzten zahlreiche<br />
weitere Anbieter an 35 Ständen die<br />
Gelegenheit, über ihre vielfältigen Angebote<br />
zu informieren. Die Besucher hatten u.a. die<br />
Möglichkeit, ihren Blutdruck und ihre Blutfettwerte<br />
messen zu lassen, erste Kontakte zu<br />
Leistungsanbietern zu knüpfen oder sich über<br />
das gesamte Spektrum der Gesundheits- und<br />
Selbsthilfeangebote der Stadt Alzey zu informieren.<br />
Landrat Ernst-Walter Görisch, der<br />
zugleich Schirmherr des 1. Gesundheits- und<br />
Selbsthilfetages war, zeigte sich sehr zufrieden<br />
über die Veranstaltung, über die große Beteiligung<br />
der Leistungsanbieter sowie über den<br />
Andrang und die Nachfrage seitens der Besucher.<br />
π<br />
Smiley<br />
10|2010 Rhein-<br />
Mosel-Fachklinik<br />
Ω Seit Ende Ok -<br />
tober verfügt die<br />
Rhein-Mosel-Fachklinik<br />
über eine<br />
Geschwindigkeitsmesstafel.<br />
Das<br />
System wurde auf<br />
dem Weg zwischen der Krankenpflegeschule<br />
und der Rhein-Mosel-Akademie installiert<br />
und stellt einen weiteren Baustein im Konzept<br />
zur sicheren Gestaltung der innerbetrieblichen<br />
Wege dar. Die Höchstgeschwindigkeit innerhalb<br />
des Klinikgeländes beträgt 20 km/h und<br />
die Messanlage bewertet die Einhaltung dieser<br />
Geschwindigkeit mit einem lachenden und<br />
das Überschreiten mit einem weinenden<br />
»Smiley«. Die bisherige Auswertung der<br />
Daten zeigt, dass 80% der Fahrer den lachenden<br />
»Smiley« noch nicht gesehen haben<br />
können. Die Messanlage wurde an einem<br />
Standort installiert, der aufgrund der nachfolgenden<br />
Kurve und einer »Rechts vor Links«<br />
Kreuzung ein hohes Gefahrenpotential beinhaltet.<br />
Ziel dieser Maßnahme ist, mit der<br />
Rückkopplung der tatsächlich gefahrenen<br />
Geschwindigkeit den Gefahrenpunkt ins<br />
Bewusstsein zu rücken und damit zu<br />
entschärfen. π<br />
Basar<br />
11|2010 Rhein-Mosel-Fachklinik Ω Am Don -<br />
nerstag, 25. November, fand der traditionelle<br />
Weihnachtsbasar der Ergotherapie statt. Zahlreichen<br />
Besucherinnen und Besuchern wurde<br />
ein vielfältiges Angebot weihnachtlicher Dekorationen,<br />
liebevoll gestalteter Holz- und Textilarbeiten<br />
u.v.m. geboten. Für das leibliche Wohl<br />
war ebenfalls bestens gesorgt. π
M<br />
Frank Voss<br />
Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach<br />
Seit dem 1. Juli 2010 hat Frank Voss<br />
die Assistenz von Rita Lorse in der<br />
Pflegedirektion der Rhein-Mosel-Fachklinik<br />
übernommen. In dieser Funktion<br />
arbeitet Frank Voss mitverantwortlich in<br />
enger Abstimmung und Absprache mit<br />
Rita Lorse sowohl aufgaben- als auch<br />
projektbezogen im Bereich von Mitarbeiterführung,<br />
Personalentwicklung und<br />
Beteiligung an wirtschaftlichen Aspekten<br />
der Betriebsführung der Einrichtung.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt seiner Tätigkeit<br />
sind die Projekte Einführung des DVgestützten<br />
Pflegeprozesses, Pflegeorganisation<br />
(multiprofessionelle Zusammenarbeit,<br />
Einführung einer personenbezogenen<br />
Bezugssystematik und Prozessoptimierung)<br />
und die Umsetzung des neuen<br />
Entgeltsystems in der Psychiatrie im<br />
Sinne von tagesbezogen Fallpauschalen.<br />
Die Tätigkeit in der Pflegedirektion ist<br />
für ihn eine logische Konsequenz seiner<br />
bisherigen beruflichen Sozialisation im<br />
<strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR). Die ersten<br />
Wochen empfand er als äußerst spannend<br />
und ereignisreich. Die kooperative<br />
und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit<br />
Rita Lorse und den Kolleginnen und<br />
Kollegen der Pflegedirektion sind aus<br />
seiner Erfahrung gelebte und erlebbare<br />
Realität.<br />
Aus Andernach stammend entschied<br />
Frank Voss sich nach Abschluss der<br />
Berufsfachschule Wirtschaft zunächst für<br />
forum persönlich.<br />
eine Ausbildung zum Kaufmann im<br />
Groß- und Außenhandel. Obwohl ihm<br />
schon im Verlauf der Ausbildung klar<br />
wurde, dass ihn dieser Beruf nicht bis<br />
zur Rente begleiten würde schloss er die<br />
Ausbildung ab. Durch eine glückliche<br />
Fügung wurde er im Rahmen seines<br />
Zivildienstes auf der Pflegestation eines<br />
Altenpflegeheims eingesetzt. Hier kam er<br />
das erste Mal mit dem Berufsbild Pflege<br />
in Kontakt und sammelte viele positive<br />
und motivierende Erfahrungen. Diese<br />
führten dazu, dass er im Anschluss eine<br />
Ausbildung zum Krankenpfleger an der<br />
damaligen Landesnervenklinik Andernach<br />
absolvierte, in deren Verlauf sein immer<br />
noch andauerndes Interesse für den<br />
Fachbereich Psychiatrie geweckt wurde.<br />
Nach Abschluss der Ausbildung war er<br />
von 1997 – 1998 in der Akutpsychiatrie<br />
tätig. Danach wechselte er in die forensische<br />
Psychiatrie der Klinik Nette-Gut.<br />
Durch die Erfahrungen in der Akutpsychiatrie<br />
und Forensik ergab sich für<br />
Frank Voss sehr schnell die fachliche<br />
Notwendigkeit der konsequenten Fortund<br />
Weiterbildung. Von 1999 bis 2001<br />
nahm er an der sozialtherapeutischen<br />
Weiterbildung zu Fachkraft im Maßregelvollzug<br />
beim Institut IFOBS in Bielefeld,<br />
in Kooperation mit der FH-Bielefeld teil.<br />
Da er hauptsächlich in die Betreuung<br />
persönlichkeitsgestörter Straftäter eingebunden<br />
war, kamen weitere längerfristige<br />
Seminare zu den Themenbereichen<br />
Kriminologie, Persönlichkeitsstörungen<br />
und sexuelle Devianzen hinzu. Ab 2003<br />
folgten die Teilnahme am Führungskolleg<br />
an der Rhein-Mosel-Akademie und 2007<br />
eine Weiterbildung zum Praxisanleiter.<br />
Zurzeit befindet er sich noch in einem<br />
Berufbegleitenden Studiengang für<br />
Medizinalfachberufe mit dem Schwerpunkt<br />
Management.<br />
Parallel dazu entwickelten sich zwei<br />
weitere Interessensgebiete. Ab Ende 2002<br />
war er als Stationsleiter einer hochgesicherten<br />
Station für persönlichkeitsgestörte<br />
Patienten in der Klinik Nette-Gut eingesetzt.<br />
Ebenfalls ab 2002 startet er seine<br />
Tätigkeit als Dozent für forensischpsychiatrische<br />
Themen, zunächst in der<br />
Rhein-Mosel-Akademie. Später folgten<br />
weitere externe Dozenten- und Vortragstätigkeiten<br />
und erste Veröffentlichungen<br />
von Fachartikeln. Ende 2005 wechselte er<br />
mit einem Stellenanteil von 60% als<br />
pflegepädagogischer Mitarbeiter in die<br />
Rhein-Mosel-Akademie und übernahm<br />
dort u.a. die Kursleitung der psychiatrischen<br />
Fachweiterbildung. Ab 2008 nahm<br />
er mit 40% Stellenanteil die Tätigkeit als<br />
Pflegeexperte in der Rhein-Mosel-Fachklinik<br />
war.<br />
Besonders positiv erlebt Frank Voss,<br />
dass sowohl seine Führungserfahrung als<br />
auch seine Erfahrungswerte aus dem<br />
Bereich Fort- und Weiterbildung mit in<br />
die neue Tätigkeit einfließen können.<br />
Hinzu kommt ein hohes Maß an direkter<br />
Mitgestaltung an wesentlichen und<br />
grundsätzlichen Prozessen. Als wesentliche<br />
Ziele seiner Tätigkeit beschreibt er<br />
vor allem die notwendige Präsenz und<br />
enge Anbindung an die Kollegen im<br />
Pflegedienst bei der Begleitung und<br />
gemeinsamen Umsetzung von aktuellen<br />
und zukünftigen Projekten sowie die<br />
inhaltliche Gestaltung von psychiatrischer<br />
Pflege an der Rhein-Mosel-Fachklinik.<br />
Privat lebt Frank Voss mit seiner Frau<br />
und seinem 4-jährigen Sohn in Andernach,<br />
den Hauptteil seiner Freizeit<br />
verbringt er mit dem Schlagzeugspiel. π<br />
Forum | 19
Rheinhessen-Fachklinik Alzey hat die zentrale Wärmeerzeugung der Klinik umweltfreundlich modernisiert<br />
Nachhaltiger Beitrag zum Klimaschutz<br />
Geschäftsführer Dr. Gerald Gaß bei seiner<br />
Begrüßungsansprache<br />
Zur Veranstaltung anlässlich der Inbetriebnahme<br />
der neuen Heizungsanlage<br />
der Rheinhessen-Fachklinik Alzey konnte<br />
Dr. Gerald Gaß, Geschäftsführer des<br />
<strong>Landeskrankenhaus</strong>es (AöR), zahlreiche<br />
Mitarbeiter und Gäste, darunter Umweltministerin<br />
Margit Conrad und Gesundheitsministerin<br />
Malu Dreyer, im Betriebsrestaurant<br />
der Klinik begrüßen.<br />
20 | Forum 02/2010<br />
forum news.<br />
Die Ministerinnen Malu Dreyer und Margit Conrad nahmen an der Veranstaltung anlässlich der Inbetriebnahme<br />
der neuen Heizungsanlage teil.<br />
Im März 2009 hat die Rheinhessen-<br />
Fachklinik mit der Modernisierung ihrer<br />
zentralen Wärmeerzeugung und ihres<br />
kompletten Nahwärmenetzes im gesamten<br />
Klinikgelände begonnen. Neben der<br />
Sanierung des sieben Kilometer langen<br />
Nahwärmenetzes auf dem weit verzweigten<br />
Klinikgelände wurden ein Holzpelletkessel,<br />
neue Gasbrennwertkessel und ein<br />
Blockheizkraftwerk installiert. Der Holzpelletkessel<br />
deckt zu rund 80 Prozent<br />
den zukünftigen Wärmebedarf der Klinik<br />
ab. Zum Teil wurden Anlagen ersetzt, die<br />
noch aus der Gründerzeit der Klinik von<br />
vor über 100 Jahren stammten.<br />
»Diese Anlagen waren natürlich bei<br />
weitem nicht mehr zeitgemäß«, stellte<br />
Dr. Gerald Gaß in seiner Begrüßungsansprache<br />
fest. »Durch die jetzt abgeschlossene<br />
Sanierung ist es uns gelungen, den<br />
CO-2-Ausstoß um rund 80% zu senken<br />
und so einen nachhaltigen Beitrag zum<br />
Klimaschutz und zur Schonung der<br />
Ressourcen zu leisten. Gleichzeitig haben<br />
wir die Energieeffizienz verbessern und<br />
damit die jährlichen Energiekosten für<br />
die Klinik deutlich reduzieren können –<br />
Umweltschutz rechnet sich.«<br />
Die Wärmeerzeugung erfolgt nun<br />
mittels Pellets, die überwiegend aus<br />
Holz oder Sägenebenprodukten hergestellt<br />
werden. Diese Form der Energie -<br />
gewinnung ist nicht nur besonders<br />
umweltfreundlich, sondern stärkt auch –<br />
anders als bei Öl oder Gas – die regionale<br />
Wirtschaft.<br />
Die moderne Technik wurde harmonisch<br />
integriert in das denkmalgeschützte<br />
Gebäude der Heizzentrale der Klinik.<br />
Damit ist es gelungen, den Denkmalschutz<br />
zu würdigen und gleichzeitig<br />
einen zeitgemäßen Energiestandard zu<br />
sichern.<br />
5,5 Millionen Euro hat die Rheinhessen-
Fachklinik Alzey in diese Maßnahmen<br />
investiert, finanziell unterstützt im<br />
Rahmen des Energieeffizienzförderprogrammes<br />
des rheinland-pfälzischen Um -<br />
weltministeriums. Die Förderung des<br />
Landes aus diesem Programm beträgt<br />
eine halbe Million Euro.<br />
»Das Förderprogramm zielt darauf ab,<br />
durch die Verbindung von hocheffizientem<br />
Wärmestandard mit dem Einsatz<br />
erneuerbarer Energien unabhängiger von<br />
steigenden Energiepreisen zu werden«,<br />
hob Umweltministerin Margit Conrad<br />
hervor. »Ich freue mich, dass mit der<br />
Rheinhessen-Fachklinik ein großes Krankenhaus<br />
neben der qualifizierten Behandlung<br />
der Patientinnen und Patienten auch<br />
im Bereich des Umweltschutzes eine<br />
Vorbildfunktion einnimmt.«<br />
Dies bestätigte auch Ministerin Malu<br />
Zum Abschluss der Veranstaltung konnten die Gäste<br />
die neuen Anlagen besichtigen und von Dipl.-Ingenieur<br />
Oliver Durstberger von der Fa. Entec detaillierte<br />
Erläuterungen zur modernen Technik erhalten.<br />
Dreyer: »In der Regel komme ich in<br />
meiner Eigenschaft als Gesundheitsministerin<br />
in die Rheinhessen-Fachklinik und<br />
kenne die Klinik seit langem als ein<br />
höchst innovatives Unternehmen. Heute<br />
bin ich vor allem als Arbeitsministerin<br />
hier, denn die Gesundheitswirtschaft ist<br />
ein kontinuierlich wachsender Wirtschafts-<br />
und Arbeitsmarkt. Deshalb<br />
begrüße ich alle Maßnahmen, welche die<br />
wirtschaftliche Kraft der Klinik als größter<br />
Arbeitgeber in der Region stärken und<br />
Maßnahmen zur Steigerung der Energie -<br />
effizienz sind sowohl umwelt- als auch<br />
arbeitsmarktpolitisch von hoher Bedeutung.«<br />
π<br />
forum kurzmeldungen.<br />
Zertifikat für Stroke-Unit<br />
09|2010 Rhein-Mosel-Fachklinik Ω Am 30.<br />
September wurde die Schlaganfalleinheit der<br />
09|2010 Rhein-Mosel-Fachklinik Ω Am 6.<br />
September fanden die letzten Prüfungen für<br />
das Krankenpflegeexamen in der Krankenpflegeschule<br />
der Rhein Mosel Fachklinik<br />
Sommerfest in Klinik Nette-Gut<br />
08|2010 Klinik Nette-Gut Ω Am 26. August<br />
haben die stationsübergreifenden Therapien<br />
der Klinik Nette-Gut für die Patientinnen<br />
und Patienten ein Sommerfest mit überwiegend<br />
sportlichen Angeboten organisiert.<br />
Wenn auch die Wolken an diesem Tag nicht<br />
den Blick auf die Sonne freigeben wollten,<br />
so blieb es doch bei angenehmen Tempe-<br />
Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach extern<br />
durch die Auditoren Prof. Dr. med. Lowitzsch<br />
und Herrn Auner visitiert. Nach der eingehenden<br />
Visitation wurde von Prof. Dr.<br />
Lowitzsch ausdrücklich die Empfehlung zur<br />
Zertifizierung der Schlaganfalleinheit ausgesprochen.<br />
Die Geschäftsführung des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es<br />
(AöR) und das Direktorium<br />
der Rhein-Mosel-Fachklinik gratulieren allen<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stroke-<br />
Unit sowie allen mitwirkenden Abtei lungen<br />
und danken für die kompetente und qualitativ<br />
hochwertige Vorbereitung und Begleitung. π<br />
Krankenpflege examen bestanden<br />
statt. Die Pflegedirektion und die Mitarbeiter<br />
der Krankenpflegeschule freuten sich über<br />
die guten Ergebnisse und wünschen den<br />
zukünftigen examinierten Pflegekräften alles<br />
Gute für den weiteren Weg. Das Krankenpflegeexamen<br />
haben bestanden: Julia<br />
Domanski, Melanie Chlupka, Christophe<br />
Conrad von Heydendorff, Christiane Zim -<br />
mermann, Elisabeth Funk, Patrick Ermantraut,<br />
Daniel Esser, Alexander Gaponow,<br />
Stefanie Gipp, Shirley Yvonne Herrlich,<br />
Arthur Hübner, Carina Mallmann, Sabine<br />
Schlich, Lillian Schmitz, Christina Sprung,<br />
Fabrice Weiler und Liane Wolfin. π<br />
raturen trocken. Den Auftakt des Festes<br />
machte die Trommelgruppe der Musiktherapie<br />
mit Frau Spence. Nach einer Ansprache<br />
durch das Direktorium, vertreten durch Pflegedirektor<br />
Werner Stuckmann, folgten<br />
weitere musikalische Beiträge (Livegesang<br />
zweier Patientinnen, Heimatlieder mit<br />
Mundharmonika sowie die Gruppe »Just B«<br />
der Musiktherapie). Das Spiel- und Sportangebot<br />
(u.a. Unihoc, Tennis, Slackline,<br />
Schach, kognitive Übungen) fand genauso<br />
Anklang wie die leckeren Kuchen, welche<br />
von Patienten mit Unterstützung der Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter gebacken<br />
wurden sowie der Eiswagen, der am Nachmittag<br />
ins Gelände kam. Alles in Allem war<br />
es ein gelungener Tag mit sehr angenehmer<br />
Atmosphäre für alle Beteiligten. π<br />
Forum | 21
In der<br />
vergangenen<br />
Ausgabe<br />
unserer<br />
»Aktuellen<br />
Befunde«<br />
haben wir<br />
Sie bereits<br />
informiert über die Absicht, ein regionales<br />
Bündnis gegen Depression ins Leben zu<br />
rufen. Im Anschluss an die Auftaktveranstaltung<br />
in der Rhein-Mosel-Fachklinik<br />
Andernach haben die Psychiatriekoordinatoren<br />
der Stadt Koblenz und der Kreise<br />
Mayen-Koblenz, Neuwied und Ahrweiler<br />
gemeinsam mit den Chefärzten Dr. Elsner<br />
(Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach),<br />
Dr. Balzer (Fachklinik der Barmherzigen<br />
Brüder Saffig), Prof. Dr. Degenhardt<br />
(St. Antonius-Krankenhaus Waldbreitbach)<br />
und Dr. Smolenski (Dr. von<br />
Ehrenwall´sche Klinik in Bad Neuenahr-<br />
Ahrweiler) das »Bündnis gegen Depression<br />
Rhein-Ahr-Wied« gegründet.<br />
Das wesentliche Ziel der Bündnismitglieder<br />
ist es, möglichst vielen Menschen<br />
in der Region mehr Wissen über Depressionen<br />
zu vermitteln. Obwohl die Krankheit<br />
gut behandelbar ist, erhalten viele<br />
depressive Menschen keine ausreichende<br />
Therapie, weil sie ihre Beschwerden nicht<br />
richtig deuten können, zu wenig über die<br />
Behandlungsangebote wissen und deshalb<br />
22 | Forum 02/2010<br />
forum news.<br />
Depression kann jeden treffen<br />
Regionales »Bündnis gegen<br />
Depression Rhein-Ahr-Wied«<br />
Im Rahmen der Veranstaltung im Kreishaus Koblenz berichtete eine Betroffene im Gespräch mit Dr. Stefan<br />
Elsner über ihre Erkrankung.<br />
den Gang zur Ärztin, zum Arzt oder zur<br />
Therapeutin bzw. zum Therapeuten<br />
scheuen.<br />
Die Informationsvermittlung des Bündnisses<br />
gegen Depression soll dazu beitragen,<br />
diesen Zustand zu verändern. Als<br />
erste Maßnahme hat das Bündnis am 6.<br />
Oktober zu drei zeitgleich angesetzten<br />
Veranstaltungen mit dem Titel »Wege aus<br />
der Depression« in Bad Neuenahr-<br />
Ahrweiler, Koblenz und Neuwied für alle<br />
Betroffenen, Angehörigen und interessierten<br />
Laien eingeladen.<br />
Alle drei Veranstaltungen trafen auf<br />
eine hohe Resonanz. Im Großen Saal der<br />
Kreisverwaltung Mayen-Koblenz informierten<br />
Dr. Stefan Elsner, Dr. Bernd<br />
Balzer und Dipl.-Psychologe Andreas<br />
Gilcher über Symptome und Behandlungsmöglichkeiten<br />
der Erkrankung, eine<br />
Betroffene berichtete von ihrem Umgang<br />
mit der Depression. Im Anschluss ergab<br />
sich eine angeregte Diskussion zwischen<br />
Fachleuten, Betroffenen und den rund<br />
80 Teilnehmenden. Auch die lokale<br />
Presse berichtete ausführlich zum Thema<br />
»Depression« und speziell über diese<br />
Veranstaltung.<br />
Das »Bündnis gegen Depression Rhein-<br />
Ahr-Wied« plant für das kommende Jahr<br />
2011 weitere Initiativen in diese Richtung.<br />
Wer mehr über die »Bündnis«-Arbeit<br />
wissen oder sie unterstützen will, kann<br />
sich jederzeit an Dr. Stefan Elsner, Tel.:<br />
(0 26 32) 4 07-54 96, s.elsner@rmf.landeskrankenhaus.de,<br />
wenden. π
Bündnisse gegen Depression in Rheinland-Pfalz<br />
Noch immer erkennen viele Menschen<br />
eine Depression nicht als Krankheit an.<br />
Dabei hat eine depressive Erkrankung für<br />
die Betroffenen und ihr Umfeld schwerwiegende<br />
Folgen und führt zu beträchtlichen<br />
Einschränkungen der Lebensqualität<br />
und der Teilhabe am täglichen<br />
Leben. Als Sozialministerin in Rheinland-<br />
Pfalz ist es mir ein großes Anliegen,<br />
depressiv erkrankten Menschen und<br />
ihren Angehörigen zu helfen und dazu<br />
beizutragen, dass sich ihre Situation<br />
nachhaltig verbessert.<br />
Alle Bürgerinnen und Bürger von<br />
Rheinland-Pfalz sollen Depression als<br />
Krankheit verstehen, die jeden treffen<br />
kann und kein Zeichen persönlicher<br />
Schuld oder Schwäche ist. Sie sollen die<br />
Hilfsangebote vor Ort kennen und frühzeitig<br />
nutzen können. Denn schon jetzt<br />
existieren in Rheinland-Pfalz regionale<br />
Kooperationen und vielfältige Angebote<br />
zum Thema Depression.<br />
Diese Kooperationen und Zusammenschlüsse<br />
möchte ich weiter fördern.<br />
Daher habe ich die Landeszentrale für<br />
Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz<br />
e.V. (LZG) beauftragt, den Aufbau regionaler<br />
Bündnisse anzuregen und zu<br />
unterstützen.<br />
Malu Dreyer<br />
Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit,<br />
Familie und Frauen des Landes<br />
Rheinland-Pfalz<br />
forum news.<br />
Rhein-Mosel-Akademie startet E-Learning-Module<br />
Liebe Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter,<br />
liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
Text: Sigrun Lauermann | Projektleitung E-Learning und Stv. Leiterin der Rhein-Mosel-<br />
Akademie<br />
bereits jetzt<br />
möchte ich Sie<br />
über eine weitreichende<br />
Änderung im<br />
neuen Jahr<br />
informieren. Ab<br />
2011 wird es im<br />
<strong>Landeskrankenhaus</strong><br />
(AöR)<br />
möglich sein,<br />
mit Hilfe von E-Learning auf dem aktuellen<br />
Wissenstand zu bleiben oder neue<br />
Inhalte zu lernen. Sie ahnen es schon:<br />
Wieder kommt etwas Neues auf Sie zu<br />
und ganz sicher wird es ein paar »Kinderkrankheiten«<br />
bei der Umstellung geben.<br />
Aber Sie können sicher sein: Wir haben<br />
bei der Auswahl und Zusammenstellung<br />
der neuen Angebote den Nutzen für die<br />
Mitarbeiter absolut in den Vordergrund<br />
gestellt: Bald können Sie die Inhalte<br />
lernen, wann und wo Sie wollen, Hauptsache<br />
eine Datenleitung steht zur Verfügung.<br />
Die Einrichtungen des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es<br />
(AöR) und die einzelnen<br />
Bereiche sind inzwischen so gut vernetzt,<br />
dass Sie unabhängig und selbst gesteuert<br />
auf Lerninhalte zuzugreifen können und<br />
Ihnen die richtigen Informationen aktuell<br />
und zur rechten Zeit zur Verfügung<br />
stehen. In Zeiten, in denen Sie ausreichend<br />
Ruhe und Konzentration zum<br />
Lernen finden, melden Sie sich auf<br />
einfache Weise an und können jederzeit<br />
die Lernarbeit beginnen oder fortsetzen.<br />
Aber mehr noch: Lernen wird Ihnen<br />
als Mitarbeiter / Mitarbeiterin im <strong>Landeskrankenhaus</strong><br />
(AöR) in Zukunft überall<br />
möglich sein, am Arbeitsplatz in der<br />
Klinik, am eigenen PC zu Hause oder<br />
am Notebook unterwegs. Zur Anrechnung<br />
der Arbeitzeit wird verfahren nach<br />
dem Prinzip: »Lernzeit = Arbeitszeit«, so<br />
dass Ihnen die vorgesehenen Lernzeiten<br />
als Arbeitszeit anerkannt werden.<br />
Auch die E-Learning Angebote werden<br />
akkreditiert/zertifiziert und so werden Sie<br />
damit auch wie gewohnt Fortbildungspunkte<br />
sammeln können.<br />
Im ersten Schritt ist geplant, die<br />
Pflichtveranstaltung »Hygiene« als E-Learningprogramm<br />
anzubieten. Danach sollen<br />
die Veranstaltungen Brandschutz und<br />
Arbeitssicherheit in Angebot aufgenommen<br />
werden.<br />
Keinesfalls sollen mit der Einführung<br />
von E-Learning jedoch alle Präsenzseminare<br />
abgeschafft werden. Im Gegenteil,<br />
durch die Kombination bewährter Methoden<br />
mit neuen Möglichkeiten, soll eine<br />
bessere Qualität erreicht werden. Sie<br />
dürfen sich weiterhin auf einen Besuch<br />
bei der Rhein-Mosel-Akademie freuen.<br />
Selbstverständlich werden Sie bei der<br />
Nutzung der E-Learning-Angebote Unterstützung<br />
erhalten. Wir glauben jedoch,<br />
dass sie leicht zu bedienen sind, dass<br />
dies sogar Spaß macht und dass Sie sich<br />
ganz schnell daran gewöhnen werden,<br />
auch wenn der Computer für Sie immer<br />
noch nicht das Lieblingsgerät ist. Wir<br />
sind gespannt und hoffen auf viele<br />
Rückmeldungen dazu! π<br />
Forum | 23
24 | Forum 02/2010<br />
forum panorama.<br />
Augenblicke<br />
Winterliche Impressionen aus der Rheinhessen-Fachklinik Alzey und der Rhein-<br />
Mosel-Fachklinik Andernach. π
forum panorama.<br />
Forum | 25
M<br />
26 | Forum 02/2010<br />
Lilly Ramich<br />
<strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR)<br />
Am 1. April 2010 nahm Lilly Ramich ihre<br />
Tätigkeit als Facility Managerin im<br />
<strong>Landeskrankenhaus</strong> auf. Lilly Ramich, von<br />
Hause aus Architektin, bringt mehrjährige<br />
Erfahrung im Bereich Facility Management<br />
im öffentlichen Immobiliensektor<br />
mit. Vor ihrem Wechsel zum <strong>Landeskrankenhaus</strong><br />
war sie fünf Jahre bei der<br />
Bundesanstalt für Immobilienaufgaben,<br />
zuletzt als Teamleiterin, tätig und verantwortlich<br />
für die Steuerung sämtlicher<br />
FM-Prozesse und Bauherrentätigkeit für<br />
die Liegenschaft Kurfürstliches Schloss<br />
Koblenz.<br />
In der Datenaufnahme wird Lilly<br />
Ramich durch die Mitarbeit von Katharina<br />
Trinkenschuh unterstützt, die bereits<br />
seit einigen Jahren in der Rhein-Mosel-<br />
Fachklinik tätig ist.<br />
forum persönlich.<br />
Das zurzeit ehrgeizigste Projekt ist die<br />
Einführung des Störmeldewesens.<br />
Zukünftig können auftretende Störungen<br />
und Schäden an Gebäuden und ihrer<br />
Infrastruktur landeskrankenhausweit<br />
einfach per Mausklick von jedem beliebigen<br />
PC aus gemeldet werden. Die Weiterleitung<br />
an den entsprechenden Bearbeiter<br />
in der Werkstatt erfolgt automatisch. Die<br />
Meldung wird bis zur Erledigung mit<br />
einer eindeutigen Bearbeitungsnummer<br />
im System geführt – damit ist es<br />
möglich, den Bearbeitungsstand der<br />
Störung jederzeit abzufragen. Der jeweilige<br />
Service-Mitarbeiter kann von unterwegs<br />
die nächsten Aufträge in Angriff<br />
nehmen, ohne zuvor in die Werkstatt<br />
zurückkehren zu müssen. Erste Erfolge<br />
konnte dieses Projekt schon in zahl -<br />
reichen Stationen der Rhein-Mosel-Fachklinik<br />
verbuchen, die bereits an das<br />
entsprechende Software-Modul angeschlossen<br />
wurden.<br />
Ein weiteres geplantes Projekt ist die<br />
Durchführung eines Vertragscontrollings<br />
sämtlicher FM-relevanten Service- und<br />
Dienstleistungsverträge mit dem Ziel der<br />
Optimierung und Vereinheitlichung der<br />
Verträge. Im Anschluss sollen die geprüften<br />
Verträge ins CAFM-Programm integriert<br />
werden.<br />
Auch die Ergänzung der vorhandenen<br />
Standort- und Gebäudestrukturen im<br />
CAFM-Programm durch wichtige<br />
gebäude- und prozessrelevante Daten (wie<br />
z.B. EDV, Telefone, Kopierer, brandschutztechnische<br />
Anlagen und Einrichtungen,<br />
Wärmeerzeugungsanlagen, Schließanlage,<br />
Abbildung der Unternehmensstruktur,<br />
interne Kostenverrechnung …) wird noch<br />
viel Zeit beanspruchen.<br />
Zielsetzung all dieser Vorgänge und<br />
Teilprojekte ist die transparente Darstellung<br />
sämtlicher kostenrelevanten<br />
Vorgänge rund um die Gebäude und<br />
ihrer Anlagen im CAFM-Programm.<br />
Diese Daten können daraufhin als<br />
Entscheidungsgrundlage für erforderliche<br />
Innovationen innerhalb des Unternehmens<br />
genutzt werden.<br />
»Bis alle Daten gepflegt und nutzbar<br />
gemacht worden sind ist es noch ein<br />
weiter Weg, aber es macht mir besondere<br />
Freude zu sehen, dass die Einführung<br />
des Facility Managements im <strong>Landeskrankenhaus</strong><br />
von allen Seiten Unterstützung<br />
erfährt und man die Fortschritte gespannt<br />
und neugierig verfolgt,« sagt Lilly<br />
Ramich. π
Vorstellung des Facility Managements – oder<br />
Hinter dem klangvollen neudeutschen<br />
Namen steht eine international etablierte<br />
Managementdisziplin, die in Industrie<br />
und Dienstleistungswirtschaft seit Anfang<br />
der 90er Jahre die internen Dienste der<br />
Unternehmen optimiert und verändert.<br />
Facility Management (FM) umfasst die<br />
Analyse, Dokumentation und Optimierung<br />
aller kostenrelevanten Vorgänge<br />
rund um Gebäude und ihrer Anlagen<br />
(facilities) unter besonderer Berücksichtigung<br />
vom Arbeitsplatz der Nutzer. Die<br />
hierdurch erreichte Kostentransparenz<br />
bietet Anreiz für einen sparsamen<br />
Umgang mit der Ressource Immobilie.<br />
Es geht hierbei jedoch nicht allein um<br />
kurzfristige Kostenreduzierung, sondern<br />
um die Schaffung günstiger Voraussetzungen<br />
für erforderliche Innovationen<br />
zur Erhöhung der Werthaltigkeit und<br />
Wirtschaftlichkeit der Gebäudenutzung.<br />
Das Management erstreckt sich über den<br />
gesamten Lebenszyklus der Immobilie,<br />
von der ersten Entwurfszeichnung des<br />
Architekten bis hin zum Abriss.<br />
Gerade die Bewirtschaftung von Liegenschaften<br />
der öffentlichen Hand stellt in<br />
Umfang und Komplexität besondere<br />
Herausforderungen. Noch vor wenigen<br />
Jahren war FM nur wenigen Experten<br />
vertraut. Diese Situation hat sich grundlegend<br />
verändert und die Professionalisierung<br />
schreitet auch hier seit Jahren<br />
voran, da immer deutlicher wahrgenom-<br />
forum news.<br />
… was ist Facility Management<br />
eigentlich?<br />
Text: Lilly Ramich<br />
men wird, dass durch die Nutzung von<br />
Gebäuden Kosten anfallen (Energiekosten,<br />
Wartung und Instandsetzung technischer<br />
Ablagen, Gebäudeunterhalt, Gebäudereinigung<br />
…), die über die Jahre betrachtet,<br />
die Baukosten bei weitem übersteigen.<br />
Der Facility Manger nimmt eine koordinierende<br />
Rolle im Unternehmen ein und<br />
steuert die Bewirtschaftung von Gebäuden<br />
und Anlagen interdisziplinär und<br />
abteilungsübergreifend.<br />
Das Werkzeug des Facility Managers und<br />
aller Mitarbeiter, die im Bereich FM<br />
angesiedelt sind, ist ein CAFM-Computerprogramm<br />
(CAFM= Computer-aided<br />
facility management, zu deutsch: Computer-unterstützes<br />
Facility Management).<br />
Hier werden sämtliche Informationen zu<br />
den Gebäuden und deren Anlagen,<br />
sowohl in einer Datenbank als auch<br />
grafisch erfasst.<br />
Die Software ermöglicht es, sich am<br />
Bildschirm durch einzelne Liegenschaften,<br />
Gebäude und Räume zu bewegen.<br />
Hier können alle wichtigen Informationen<br />
abgerufen werden. Es lassen sich<br />
Bedingungen analysieren und Bestände<br />
oder Verbrauchsdaten überprüfen. Auch<br />
Aussagen über die Störanfälligkeit und<br />
die entstandenen Kosten einzelner Gebäudeteile,<br />
Räume oder Anlagen können<br />
abgerufen und transparent gemacht<br />
werden. π<br />
Landkreis Mayen-Koblenz und Stadt<br />
Koblenz<br />
Neue Psychiatrie -<br />
koordinatorin<br />
Andrea Bayer ist<br />
neue Psychiatriekoordinatorin<br />
für den Landkreis<br />
Mayen-<br />
Koblenz und die<br />
Stadt Koblenz.<br />
Die Aufgabe, Hilfen für psychisch kranke<br />
und behinderte Menschen zu planen und<br />
zu koordinieren, hat sie im Mai 2010<br />
übernommen.<br />
Besonderen Wert will Andrea Bayer auf<br />
die Zusammenarbeit mit allen Ebenen<br />
der Gemeindenahen Psychiatrie und der<br />
Verwaltung legen. Seit 1992 ist die<br />
40-jährige in verschiedenen Bereichen bei<br />
der Kreisverwaltung tätig gewesen, zuletzt<br />
im Referat »Personal«. »Die neue Auf -<br />
gabe ist für mich eine Herausforderung,<br />
der ich mich gerne stelle«, so Andrea<br />
Bayer. Da der persönliche Kontakt zu den<br />
Anbietern der psychiatrischen Hilfen für<br />
die Arbeit unerlässlich ist, hat sie in den<br />
vergangenen Monaten die verschiedenen<br />
Einrichtungen und Anbieter besucht, um<br />
sich vor Ort ein Bild zu machen.<br />
»Besonders wichtig sind die Kontakte zu<br />
den Betroffen selbst sowie deren Angehörigen.<br />
Diesen gilt es herzustellen und zu<br />
pflegen.« Den Ausgleich zum Berufsalltag<br />
findet die Urmitzerin bei einem guten<br />
Buch, beim Wandern oder auf Reisen<br />
gemeinsam mit ihrem Mann. π<br />
Forum | 27
»Ein Tag ... «<br />
in der Glantal-Klinik Meisenheim<br />
»Ich weiß, dass dies ein altes Gebäude<br />
mit einigen Mängeln ist, aber diese<br />
Unzulänglichkeiten werden durch die<br />
sehr, sehr gute Behandlung aufgefangen«,<br />
sagt Herr S. und fragt immer wieder<br />
nach, ob man ihn verstehen kann. Er<br />
wurde mit Verdacht auf Parkinson-<br />
Erkrankung in der Glantal-Klinik Meisenheim<br />
akut aufgenommen und ist jetzt<br />
zur Reha-Behandlung hier. »Meine<br />
Stimme war sehr schwach, hat sich aber<br />
im Laufe der Behandlung deutlich verbessert«,<br />
freut er sich. Herr S. ist 82 Jahre<br />
alt und hat sich ganz bewusst dafür<br />
entschieden, zur Rehabilitation in die<br />
Glantal-Klinik zu gehen. Mit seinen<br />
Anwendungen, von der Krankengymnastik<br />
über indikationsspezifische Gruppenbis<br />
zur logopädischen Einzelbehandlung,<br />
ist er sehr zufrieden, »und das Essen ist<br />
auch gut«, fügt er hinzu.<br />
Die Glantal-Klinik Meisenheim verfügt<br />
28 | Forum 02/2010<br />
forum reportage.<br />
Ein Beitrag von Wolfgang Willenberg | W.Willenberg@landeskrankenhaus.de<br />
auf dem Liebfrauenberg über 65 Betten<br />
für die neurologische Akutbehandlung,<br />
davon vier Betten auf der zertifizierten<br />
Stroke Unit. Auf der Abteilung Neurologische<br />
Rehabilitation bietet die Klinik 30<br />
Betten für neurologische Rehabilitationsleistungen<br />
der Phasen C und D an.<br />
Auf der Neurologischen Akutabteilung<br />
steht am heutigen Vormittag zunächst die<br />
Grundversorgung der Patienten im<br />
Vordergrund, d.h. waschen, anziehen,<br />
mobilisieren, Frühstück verteilen, Vitalzeichenkontrolle<br />
und die Begleitung der<br />
Patienten zu Diagnostik und Therapie.<br />
Im Anschluss muss die Visite ausgearbeitet<br />
werden, die heute von Assistenzärztin<br />
Gisela Neubauer durchgeführt wurde. Sie<br />
ist seit zwei Jahren in der Glantal-Klinik<br />
tätig, um Fachärztin für Neurologie zu<br />
werden. Aus privaten Gründen wollte sie<br />
ihre Weiterbildung in Rheinland-Pfalz<br />
absolvieren und hat sich damals zunächst<br />
an der Rheinhessen-Fachklinik Alzey<br />
beworben. Da zu diesem Zeitpunkt alle<br />
Stellen in Alzey besetzt waren, wurde sie<br />
auf die Glantal-Klinik hingewiesen. »Ich<br />
habe meinen Entschluss, hier anzufangen,<br />
nie bereut«, sagt Gisela Neubauer.<br />
»Die Arbeitsatmosphäre ist ausgesprochen<br />
gut, ich habe hier einen persönlichen<br />
Mentor und fühle mich in einem<br />
kleineren, überschaubaren Haus wie<br />
diesem sehr wohl.«<br />
Diese persönliche Einschätzung deckt<br />
sich mit den Ergebnissen einer Umfrage<br />
zur »Evaluation der medizinischen<br />
Weiterbildung«, die im Jahr 2009 von<br />
Bundes- und Landesärztekammern<br />
durchgeführt wurde. Mit dieser Evaluation<br />
wollten die Ärztekammern Stärken<br />
und Schwächen des ärztlichen Weiterbildungssystems<br />
aufzeigen. Die Glantal-<br />
Klinik Meisenheim hat mit ihrer Weiterbildungsstätte<br />
an der Befragung teilgenommen<br />
und in den Bereichen Fachkompetenz,<br />
Lernkultur, Führungskultur und<br />
Entscheidungskultur im Vergleich mit<br />
den übrigen beteiligten Kliniken auf<br />
Bundes- und Landesebene überdurchschnittlich<br />
gute Beurteilungen erhalten.<br />
Die Station Neuro 1 ist heute mit 22<br />
Patienten belegt, auf der Stroke-Unit<br />
befindet sich zur Zeit ein Patient. »Das<br />
kann sich bis heute abend schon wieder<br />
geändert haben«, sagt Tanja Weber.<br />
»Akute Notfälle sind natürlich nicht<br />
planbar.« Tanja Weber ist Stationsleitung<br />
auf der Neurologischen Akutabteilung<br />
und darüber hinaus Mitglied in verschiedenen<br />
Arbeitskreisen wie dem »Prozessteam<br />
Pflege«, in dem die pflegerische<br />
Dokumentation im Krankenhausinformationssystem<br />
und der DV-gestützte Pflegeprozess<br />
weiterentwickelt werden, oder der<br />
»Nanda-Arbeitsgruppe«, die Standard-Pflegepläne<br />
für die häufigsten Krankheitsbil-
der in der Neurologie entworfen hat und<br />
dies jetzt auch für die Innere Medizin<br />
und Chirurgie in Angriff nehmen will.<br />
Darüber hinaus arbeitet sie mit im<br />
»Netzwerk Pflege«, in dem Sozialstationen,<br />
Pflegeheime und Kliniken der<br />
Region zusammengeschlossen sind. Das<br />
»Netzwerk Pflege« hat im April dieses<br />
Jahres den gemeinsamen Tag der Pflege<br />
organisiert, zu dem viele Interessierte in<br />
die Glantal-Klinik kamen.<br />
Seit 1995 ist Tanja Weber in der Glantal-Klinik<br />
tätig. Wie fällt bei ihr der<br />
Vergleich der damaligen mit der heutigen<br />
Zeit aus? »Alles ist wesentlich schnelllebiger<br />
geworden«, stellt sie fest. »Die Liegedauer<br />
der Patienten ist heute deutlich<br />
niedriger als in den neunziger Jahren<br />
und es finden viel mehr Reha-Maßnahmen<br />
statt. Dabei mussten sich die Ärzte<br />
noch bis vor wenigen Jahren selbst um<br />
alle Formalitäten zur Beantragung von<br />
Rehabilitationsleistungen für ihre Patienten<br />
kümmern, heute haben wir dazu mit<br />
forum reportage.<br />
Frau Partenheimer einen eigenen Sozialdienst.«<br />
Der Sozialdienst wurde mit der Eröffnung<br />
der Abteilung Neurologische Rehabilitation<br />
in der Glantal-Klinik im Jahr<br />
2004 neu geschaffen. Seitdem kümmert<br />
sich Dr. Sabine Partenheimer um die<br />
Versorgung der Patienten nach der<br />
Entlassung, um die Beratung von Patienten<br />
und Angehörigen hinsichtlich der<br />
Antragstellungen bei Behörden und<br />
Krankenkassen, bei Betreuungen, Vollmachten,<br />
Patientenverfügungen und bei<br />
AHB Antragstellungen. »Bei den<br />
Anschlussheilbehandlungen schwankt die<br />
Zahl der Antragstellungen je nach Belegung<br />
und Situation zwischen 5 und 15<br />
Anträgen pro Woche«, fasst sie zusammen.<br />
Die Patienten auf der Abteilung Neurologische<br />
Rehabilitation kommen aus ganz<br />
verschiedenen Krankenhäusern in der<br />
Region, u.a. dem Westpfalzklinikum<br />
Kaiserslautern, dem Klinikum Worms,<br />
der Uniklinik Mainz und natürlich von<br />
der Akutabteilung der Glantal-Klinik. Am<br />
heutigen Tag ist die Abteilung mit 26<br />
Patienten belegt, davon sind drei gemeinsam<br />
mit ihren Ehepartnern in einem<br />
Doppelzimmer untergebracht. Die Einbeziehung<br />
von Angehörigen während der<br />
Rehabilitation bietet die Abteilung für alle<br />
Patienten an. Das Angebot der Neurologischen<br />
Rehabilitation unter einem Dach<br />
mit der Akutneurologie hat sich bis heute<br />
sehr bewährt, sagen die Mitarbeiter. Den<br />
Patienten stehen damit alle diagnostischen<br />
Möglichkeiten des neurologischen<br />
Akutkrankenhauses zur Verfügung, so<br />
dass einer eventuellen Verschlechterung<br />
des Zustandes der Patienten unmittelbar<br />
begegnet werden kann, ohne dass die<br />
Rehabilitationsmaßnahme unterbrochen<br />
werden muss. »Schwieriger wird es,<br />
wenn die Patienten auf die Abteilungen<br />
Innere Medizin oder Chirurgie verlegt<br />
werden müssen. Dann benötigen wir für<br />
den Transport hinunter in den Betriebsteil<br />
II extra einen Krankenwagen«, erläutern<br />
Michaela Fischer und Peter Horbach<br />
vom Pflegedienst. »Das wird sich mit<br />
dem geplanten Neubau auf dem Liebfrauenberg<br />
und der Zusammenlegung aller<br />
Abteilungen natürlich ändern.«<br />
Wie werden die Planungen für den<br />
Neubau der Klinik innerhalb der Mitarbeiterschafft<br />
diskutiert? Die Reaktionen<br />
auf diese Frage fallen unterschiedlich aus.<br />
»Uns nimmt das Tagesgeschäft in so<br />
hohem Maß in Anspruch, dass wir über<br />
dieses Thema kaum sprechen«, sagt<br />
Tanja Weber von der Akutneurologie.<br />
»Ich erlebe seit 1989, dass hinter dem<br />
Krankenhausstandort Meisenheim ein<br />
Fragezeichen steht«, erinnert sich Petra<br />
Gulla-Hesse, Mitarbeiterin in Labor und<br />
Röntgenabteilung und Personalratsvorsitzende<br />
der Klinik. »Genauso wie viele<br />
andere Beschäftigte bin ich trotzdem<br />
zuversichtlich, dass die Finanzierung des<br />
Neubaus erreicht wird und in absehbarer<br />
Zeit konkrete Baumaßnahmen beginnen<br />
werden. Die Verbundenheit der Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter mit der Klinik<br />
ist bei uns ausgesprochen groß.« Das<br />
bestätigt auch Rita Maskell, Stationsassistentin<br />
und Krankenschwester auf der<br />
Station Neuro II: »Ich habe früher in<br />
einem großen Krankenhaus in Hessen<br />
gearbeitet. Im Vergleich dazu empfinde<br />
Forum | 29
ich die Atmosphäre in einem kleineren<br />
Haus wie der Glantal-Klinik persönlicher<br />
und familiärer. Ich weiß auch, dass viele<br />
Patienten das genauso sehen und sehr<br />
gerne hierher kommen.« »Wir freuen<br />
uns auf den geplanten Neubau, um dann<br />
für unsere Patienten zeitgemäße Unterbringungsbedingungen<br />
anbieten zu<br />
können«, sagt Harald Köhler, Chefarzt<br />
der Neurologischen Rehabilitation. »Heutzutage<br />
erwarten die Patienten bei Rehabilitationsmaßnahmen<br />
ganz selbstverständlich<br />
die Unterbringung in modernen<br />
Einzelzimmern.«<br />
Die Planungen für den Neubau auf<br />
dem Liebfrauenberg sehen über die<br />
Zusammenlegung der Versorgungsbereiche<br />
Innere Medizin und Chirurgie mit<br />
den neurologischen Leistungsangeboten<br />
hinaus auch Räumlichkeiten für ein<br />
ambulantes Facharztzentrum vor. Erst -<br />
malig werden in der neuen Klinik auch<br />
Betten zur interdisziplinären Belegung<br />
der Fachbereiche HNO, Urologie und<br />
Gynäkologie angeboten werden, zusätzlich<br />
sind Räumlichkeiten für die Bereitschaftsdienstzentrale<br />
und den Notarztdienst vor -<br />
gesehen. Im aktuellen <strong>Landeskrankenhaus</strong>plan<br />
des Landes Rheinland-Pfalz ist<br />
dieses Vorhaben als Pilotprojekt für den<br />
ländlichen Raum aufgenommen. Der<br />
<strong>Landeskrankenhaus</strong>plan wurde im<br />
30 | Forum 02/2010<br />
forum reportage.<br />
Oktober dieses Jahres von Gesundheitsministerin<br />
Malu Dreyer der Öffentlichkeit<br />
vorgestellt. »Im Vordergrund der Planung<br />
steht, die Krankenhäuser in der Fläche zu<br />
sichern, damit alle Menschen im Land<br />
auch zukünftig ein möglichst wohnort -<br />
nahes und qualitativ hochwertiges stationäres<br />
Angebot zur Verfügung haben«, so<br />
die Ministerin.<br />
»Der zur Mitte 2011 bevorstehende<br />
personelle Wechsel in der chirurgischen<br />
Belegarztpraxis ist zwar bedauerlich,<br />
ändert aber nichts daran, dass wir den<br />
eingeschlagenen Weg hin zum ›Gesundheitszentrum<br />
Glantal‹ konsequent weiter<br />
verfolgen werden«, unterstreicht der<br />
Geschäftsführer Dr. Gerald Gaß. »Es war<br />
in den letzten zwei Jahren für uns alle<br />
ein hartes Stück Arbeit bis zu diesem<br />
Punkt zu kommen und ich bin nicht nur<br />
zuversichtlich, sondern sicher, dass wir<br />
im kommenden Jahr den ersten Spatenstich<br />
gemeinsam vollbringen wer den.« π
forum kurzmeldungen.<br />
»Woche der Demenz« im Landkreis Mayen-Koblenz<br />
09|2010 Rhein-Mosel-Fachklinik Ω Vom 21.<br />
September bis zum 8. Oktober fand im Landkreis<br />
Mayen-Koblenz die »Woche der<br />
Demenz« statt. Die Rhein-Mosel-Fachklinik<br />
Andernach ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft<br />
Netzwerk Demenz Mayen-Koblenz<br />
und beteiligte sich gemeinsam mit anderen<br />
Einrichtungen mit zwei besonderen Veranstaltungen<br />
zu diesem Thema. Am 22.<br />
September referierte Holger Thiel in den<br />
Räumen der Geriatrischen Tagesstätte im<br />
Personalwohnheim der Rhein-Mosel-Fachklinik<br />
für pflegende Angehörige zum Thema<br />
»Demenz und Depression«. Mehr als 30<br />
Gäste waren der Einladung gefolgt. Es wurde<br />
deutlich, dass der Titel »Der schmale Grat<br />
zwischen Verpflichtung und Selbstfürsorge«<br />
die Problemlage trifft; pflegende Angehörige<br />
stehen hier in einem Dilemma. Es gelang<br />
Tagesstätte Bad Sobernheim informierte<br />
10|2010Rheinhessen-Fachklinik Ω Im Okto -<br />
ber 2010 informierte die Tagesstätte Bad<br />
Sobernheim im Rahmen öffentlicher Veranstaltungen<br />
über ihre Angebote. So beteiligte<br />
sich die Tagesstätte zum einen mit einem<br />
Informationsstand am Sonntag, 24. Oktober,<br />
auf dem traditionellen Obst- und Traubenmarkt<br />
von Bad Sobernheim. Zum anderen<br />
veranstaltete die Tagesstätte selbst nur wenige<br />
Tage später, am Freitag, 29. Oktober, ihren<br />
mittlerweile 2. »Tag der offenen Tür«. Beide<br />
Veranstaltungen waren gut besucht; so nutzten<br />
auch der neue Bürgermeister der Stadt<br />
Jobmesse für Studierende<br />
11|2010 Rheinhessen-Fachklinik Alzey | Klinik<br />
Nette-Gut | Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach<br />
Ω Die diesjährige Jobmesse für Studierende<br />
und Absolventinnen und Absolventen<br />
in Studiengängen des Gesundheits- und<br />
Sozialwesens fand am 4. November unter<br />
dem Motto: »Studiert! Und dann? – Der<br />
Weg geht weiter!« statt. Ausgerichtet wurde<br />
die Informationsveranstaltung durch die<br />
Katholische Fachhochschule (KFH) Mainz<br />
in Kooperation mit der Agentur für Arbeit<br />
am Standort der KFH. Arbeitgeber aus den<br />
Bereichen Gesundheit & Pflege sowie Soziale<br />
Arbeit haben im Rahmen der Veranstaltung<br />
Bad Sobernheim sowie Vertreter ortsansässiger<br />
Parteien und Mitarbeiter der Kostenträger<br />
die Gelegenheit, die Angebote und Räum-<br />
Gelegenheit, über sich selbst und die Tätigkeitsbereiche<br />
ihres Unternehmens zu informieren<br />
und zu berichten. Die Veranstaltung<br />
dem Referenten, dies anschaulich darzustellen<br />
und Perspektiven aufzuzeigen. Am 28.<br />
September war Katja Krebs Referentin in<br />
der Geriatrischen Tagesstätte. Sie stellte ihre<br />
Methode zum Einsatz von speziellen Handpuppen<br />
in der Betreuung von demenzkranken<br />
Menschen vor und verdeutlichte sehr<br />
anschaulich, wie Handpuppen zur Gemütsund<br />
Kommunikationsverbesserung bei älteren<br />
Menschen eingesetzt werden können.<br />
Im Workshop hatten alle Teilnehmer die<br />
Möglichkeit, ein Gefühl für die Handhabung<br />
mit den Puppen zu entwickeln und in Kleingruppen<br />
gegenseitig im Dialog auszuprobieren.<br />
π<br />
lichkeiten der Tagesstätte Bad Sobernheim<br />
kennenzulernen. Darüber hinaus konnten<br />
Kontakte zu anderen Sobernheimer Vereinen<br />
geknüpft oder bestehende Kontakte vertieft<br />
werden. Besonders hervorzuheben ist als ein<br />
Ergebnis dieser öffentlichen Veranstaltungen,<br />
dass mit der Werbegemeinschaft Bad Sobernheim<br />
ein gemeinsames Projekt vereinbart<br />
wurde: So werden die Teilnehmer der Tagesstätte<br />
im Rahmen der Ergotherapie den<br />
Schmuck für den Sobernheimer Weihnachtsbaum<br />
herstellen, der ab dem ersten Advent<br />
den Markplatz der Stadt schmückt. π<br />
soll die Berufsvorbereitung der Studierenden<br />
unterstützen und Arbeitgebern die Möglichkeit<br />
bieten, ihre Dienstleistungen und<br />
Arbeitsplätze zu präsentieren. Die Rheinhessen-Fachklinik<br />
Alzey, die Rhein-Mosel<br />
Fachklinik Andernach sowie die Klinik Nette-<br />
Gut beteiligten sich an der Veranstaltung<br />
mit einem gemeinsamen Informationsstand.<br />
Das Foto zeigt Prof. Dinter (Professor der<br />
KFH) sowie den Pflegedirektor und Heimleiter<br />
Frank Müller am gemeinsamen Informationsstand<br />
mit Isabella Dominikowski<br />
(RFK), Claudia Härtel (RFK) sowie Andreas<br />
Emmerich (KNG). π<br />
Forum | 31
Über 100 Besucher konnte Dr. Christof<br />
Keller, Chefarzt Neurologie und Neurologische<br />
Frührehabilitation, gemeinsam mit<br />
seinem Team zum traditionellen Frühreha-Tag<br />
am 1. September im Festsaal der<br />
Rheinhessen-Fachklinik Alzey begrüßen.<br />
Inhaltlich wurden Aspekte der »focussierten<br />
Funktionalität« auf hohem Niveau<br />
interdisziplinär erörtert, die Fachvorträge<br />
(OA Kampfner, M. Morcinietz – Physiotherapie,<br />
M. Wunderlich – Ergotherapie,<br />
S. Weinheimer – Stationsleitung G3, I.<br />
Erkrath – Neuropsychologin, I. Krtz –<br />
Logopäde, OA Dr. Welschehold – Neurochirurgie<br />
Uni Mainz) regten zu einem<br />
intensiven Erfahrungsaustausch mit dem<br />
Fachpublikum an, insbesondere die<br />
instruktiven Videobeiträge wurden vom<br />
Auditorium sehr anerkennend gewürdigt.<br />
Beim nachmittäglichen Patienten-Forum<br />
wurden ehe malige Patienten bei Kaffee<br />
und Kuchen begrüßt, die Frühreha-Abteilung<br />
konnte besichtigt werden. Alle<br />
Beteiligten zeigten sich mit dem Verlauf<br />
der Veranstaltung hoch zufrieden, der<br />
nächste Frühreha-Tag in Alzey wird am<br />
14. September 2011 stattfinden.<br />
32 | Forum 02/2010<br />
forum news.<br />
Alzeyer Frühreha Tag 2010 – Neurologogische Frührehabilitation Phase B<br />
»Focussierte Funktionalität«<br />
Text: Dr. Inge Kelm-Kahl, Rheinhessen-Fachklinik Alzey<br />
Chefarzt Dr. Christoph Keller bei der Eröffnung des<br />
diesjährigen Frührehatages.<br />
Nach einem Schlaganfall bestehen bei<br />
vielen Patienten zu Beginn der Frühreha<br />
noch schwere körperliche und geistige<br />
Beeinträchtigungen. Möglichkeiten der<br />
gezielten Förderung der gestörten Funktionen<br />
durch ein interdisziplinäres Konzept<br />
wurden auf dem Frühreha-Tag in Alzey<br />
unter der Leitung von Dr. med. Christof<br />
Keller (Chefarzt Neurologie, Schlaganfalleinheit<br />
und Neurologische Frührehabilitation<br />
RFK Alzey) vorgestellt.<br />
Damit das Frühreha-Konzept erfolgreich<br />
wird, steht ein Angehörigengespräch bei<br />
Aufnahme an erster Stelle. Wichtige<br />
Punkte der Krankengeschichte, letzte<br />
Bildgebung, Abklärung der Betreuung,<br />
Patientenverfügung/mutmaßlicher Wille<br />
werden geklärt; die aktuelle Prognose und<br />
weitere Versorgungsoptionen dargestellt.<br />
Das Risiko nosokomialer Infektionen und<br />
entsprechende Präventivmaßnahmen<br />
gerade in der ersten Zeit werden erörtert.<br />
Im Verlauf bespricht das interdisziplinäre<br />
Team die Fortschritte des Patienten in<br />
einem wöchentlichen Protokoll und setzt<br />
neue Ziele fest.<br />
Hygienemaßnahmen in der Frühreha -<br />
bilitation sind so wichtig, dass sie für die<br />
weitere Prognose entscheidend sind:<br />
Treffen doch Patienten mit schwersten<br />
neurologischen Erkrankungen nach meist<br />
langem Voraufenthalt auf verschiedenen<br />
Intensivstationen zusammen, oft nach<br />
Antibiotikatherapie gegen Problemkeime<br />
mit der Gefahr der Multiresistenzentwicklung.<br />
Wie Daniel Kampfner, Oberarzt der<br />
Frühreha-Abteilung in Alzey erläuterte,<br />
betrifft dies insbesondere den methicillinresistenten<br />
Staphylococcus aureus<br />
(MRSA), E. coli und Klebsillen mit ESBL<br />
(Extended Spectrum ß-Lactamase), Clostridien<br />
sowie Vancomycin-resistente<br />
Enterokokken (VRE). Für eine Infektion<br />
mit diesen Bakterien sind ältere Patienten,<br />
Diabetiker, Kranke mit Immunsuppression<br />
(z.B. Kortisontherapie), mit<br />
Schrittmachern/Herzklappen oder mit<br />
offenen Wunden prädisponiert; »Zu -<br />
gänge« nach außen wie ein Blasenkatheter,<br />
Zentralvenenkatheter oder Tracheostoma<br />
stellen ein hohes Risiko für eine<br />
nosokomiale Infektion mit den Keimen<br />
dar. Dank der Sensibilisierung und<br />
Schulung des gesamten für Patientinnen<br />
und Patienten verantwortlichen Teams<br />
sowie der Angehörigen gemäß Hygienemanagement<br />
nach RKI-Empfehlungen<br />
hat Händewaschen und Händedesinfektion<br />
zur Prävention höchste Priorität<br />
(Hände sind Übertragungsfaktor Nr. 1); in<br />
den ersten 24 Stunden nach Aufnahme<br />
erfolgt die Isolation des Patienten, bis<br />
eine mögliche Kontamination mit MRSA<br />
– nach mehreren Hautabstrichen –<br />
ausgeschlossen ist. Vor Ermittlung des<br />
Kontaminationsstatus und bei Nachweis<br />
einer Infektion erfolgen sofortige Schutzmaßnahmen<br />
wie Isolierung, Handschutz,<br />
Schutzkittel, Mundschutz und Haube bis<br />
zum negativen Abstrich und Endisolation.<br />
Ähnliche Aufmerksamkeit und Präventionsmaßnahmen<br />
gelten auf der Frührehastation<br />
Clostridium difficile, einem<br />
Darmkeim, der ansonsten bei 50% der<br />
über 4 Wochen stationären mit Antibiotika<br />
vorbehandelten Patienten eine Colitis<br />
als nosokomiale Infektion auslöst, im
Mittel nach 19 Tagen; ist der Zimmernachbar<br />
betroffen, verkürzt sich das<br />
Intervall auf 3 Tage. Bei jedem 5. Patienten<br />
reicht das Absetzen des colitisverursachenden<br />
Antibiotikums aus der Vorklinik<br />
zum Sistieren der Symptome aus, ansonsten<br />
hilft eine bewährte Therapie mit<br />
Metronidazol oder Vancomycin.<br />
Insbesondere die Aspirationspneumonie<br />
– begünstigt durch Verschlucken bei<br />
noch ungenügenden Schutzreflexen – ist<br />
eine Bedrohung im Frühreha-Bereich;<br />
daher erfolgt im Rahmen der »Therapie<br />
des facio-oralen Trakts« eine sofortige<br />
Befunderhebung bei Aufnahme des<br />
Patienten und orale Nahrungs- und<br />
Flüssigkeitskarenz bei (in)direkten Aspirationszeichen.<br />
Das Ausmaß der neurogenen<br />
Störung (Aspiration von Speichel)<br />
kann auch bei schwer beeinträchtigten<br />
Patienten nichtinvasiv mit »Bedside«-<br />
Videoendoskopie belegt werden. Die<br />
Ergotherapie erfolgt, so Martina Wunderlich,<br />
alltagsbegleitend und interdisziplinär,<br />
um die Phasen des Schluckens wieder<br />
erlernen zu lassen. Am Anfang des<br />
therapeutischen Schlucktrainings steht die<br />
Erarbeitung der Sitzhaltung und Kopfkontrolle<br />
bei Nahrungsaufnahme, denn<br />
»Haltung ist die Basis jeder Bewegung«<br />
(Wright 1954). Neben Haltungskontrolle<br />
umfasst die Aufgabe der Therapeutin<br />
Tonusnormalisierung im gesamten<br />
Körper (auch durch Klangmassage zur<br />
Entspannung und Verbesserung der<br />
Körperwahrnehmung), Stimulation der<br />
Speichelsekretion, Förderung von Schutzreflexen,<br />
Anbahnen der Kanülenentwöhnung,<br />
Atem-Schluck-Koordination und<br />
Mundhygiene, bis der Patient wieder<br />
unter Aufsicht und später selbständig<br />
essen kann.<br />
Die Mundhöhle steht im Zentrum der<br />
»basalen Stimulation und Aromatherapie«<br />
in der Frühreha; handelt es sich doch um<br />
die »wahrnehmungsstärkste Körperzone«<br />
des Menschen (S. Weinheimer). Frau<br />
Weinheimer stellte die im Pflegealltag<br />
sorgfältig vorbereitete basale Stimulation<br />
als »Begegnung zweier Menschen« vor,<br />
die den Patienten unabhängig von seiner<br />
körperlichen und geistigen Verfassung<br />
ernst nimmt. Die nach Reinigen des<br />
Mundes vorgenommene Aromatherapie<br />
mit Watteträgern, in Tee, Saft oder<br />
Zitrone getaucht, soll anregen, harmoni-<br />
forum news.<br />
»Tag der seelischen Gesundheit«<br />
08|2010 Rheinhessen-Fachklinik Alzey Ω Ein<br />
voller Erfolg war der erstmals durchgeführte<br />
»Tag der seelischen Gesundheit« in Bingen.<br />
Am 18. August wurde, auf Initiative der<br />
Kontakt- und Informationsstelle Bingen,<br />
einer Einrichtung der Rheinhessen-Fachklinik<br />
Alzey, der Binger Speisemarkt in eine<br />
Informationsmesse rund um das Thema des<br />
seelischen Wohlbefindens verwandelt. Im<br />
Rahmen von 15 Infoständen, mehreren Fachvorträgen,<br />
Musik und Unterhaltung, einer<br />
Bilderausstellung sowie Lesungen von<br />
sieren, Erinnerungen wecken, und die<br />
Wachheit positiv beeinflussen (was im<br />
Selbstversuch erprobt werden sollte).<br />
Körperwahrnehmung und Muskeltonus<br />
der Frühreha-Patientinnen und -patienten<br />
stellen auch die Basis dar, an denen<br />
Physiotherapeuten täglich arbeiten.<br />
Körperwahrnehmungsstörungen verursachen<br />
in der Übungssituation massiven<br />
Stress, der den Patienten am Entspannen<br />
hindert; so ist er nicht in der Lage, die<br />
avisierten Ziele (z.B. Beinstreckung durch<br />
Muskelanspannung) zu erreichen. Diese<br />
Voraussetzung muss der Therapeut mit<br />
Hilfsmitteln bzw. Hilfspersonen schaffen.<br />
z.B. mit Schienen oder Bewegungstrainer,<br />
bei Pusher-Symtomatik im Laufband, so<br />
dass der Patient sich völlig auf seine<br />
Übung konzentrieren kann. Ist das<br />
aktuelle Ziel erreicht, werden im therapeutischen<br />
Team neue Möglichkeiten<br />
erwogen, nach dem Motto »Defizite<br />
erkennen, Ressourcen erfassen, individuell<br />
angepasst therapieren« (M. Morcinietz).<br />
Betroffenen wurde sich auf vielseitige Art<br />
dem Thema der seelischen Gesundheit<br />
gewidmet. Wesentliches Ziel der Veranstaltung<br />
war, Schwellenängste abzubauen, die<br />
verschiedenen Unterstützungsmöglichkeiten<br />
und Leistungsanbieter vorzustellen und soziale<br />
Perspektiven aufzuzeigen. Zum Ab -<br />
schluss des Tages wurde abends im Binger<br />
Kino der Film »BenX« gezeigt, welcher bei<br />
den Kinobesuchern zum Nachdenken<br />
anregte und einen nachhaltigen Eindruck<br />
hinterließ. π<br />
Häufige kurze, der Aufmerksamkeitsstörung<br />
angepasste Termine vermeiden<br />
Überforderung bei einer anderen häufigen<br />
Störung auf dem Gebiet der Neuropsychologie,<br />
dem Hemineglect. Nach<br />
rechtsseitigem Hirninfarkt tritt diese<br />
Vernachlässigung der linken Körperhälfte<br />
häufig und ausgeprägt auf, so die Erfahrung<br />
der Neuropsychologin Isabelle<br />
Erckrath. Durch die räumlichen Defizite<br />
kommt es bei Geh-Versuchen zur Pusher-<br />
Symptomatik (aktives Wegdrücken zur<br />
gelähmten Seite), aber auch zu komplexen<br />
Aufmerksamkeitsdefiziten. Am<br />
schwerwiegendsten ist die Anosognosie,<br />
die fehlende Krankheitseinsicht, welche<br />
die Motivation zur Therapie erschwert;<br />
der Patient ist zu Beginn der Frühreha<br />
»noch nicht in der aktuellen Situation<br />
angekommen« (Erckrath). Im Fokus der<br />
Therapie steht das Einüben alltagsorientierter<br />
dosierter Anforderungen zur<br />
Förderung von Wahrnehmung und<br />
Einsicht, wobei Angehörigen im sozialen<br />
Bezugsrahmen helfen können. π<br />
Forum | 33
Unseren Händen können Sie vertrauen<br />
Die Krankenhaushygiene gewinnt rasant<br />
an Bedeutung im täglichen Ablauf der<br />
Patientenversorgung. Die Behandlung der<br />
Patienten wird immer häufiger erschwert<br />
durch Infektionen, die während des<br />
Aufenthaltes im Krankenhaus erworben<br />
werden, Oft handelt es sich oft um Erreger,<br />
die im Umfeld des Krankenhauses<br />
34 | Forum 02/2010<br />
forum news.<br />
Krankenhaushygiene in den Ein richtungen des<br />
Landeskranken hauses (AöR)<br />
Text: Juliane Pett, Dr. Johannes Küpper, Willi Monn<br />
Dr. Christian Brandt<br />
10|2010 <strong>Landeskrankenhaus</strong><br />
Ω Dr.<br />
med. Christian<br />
Brandt, Jahr gang<br />
1966, geboren in<br />
Bremen, verheiratet,<br />
2 Kinder.<br />
Medi zinstudium<br />
in Freiburg/Br.<br />
und Göttingen.<br />
Facharztausbildung zum Kinderarzt in<br />
Genf und Dresden. Wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter am Nationalen Referenzzentrum<br />
für Surveillance nosokomialer Infektionen<br />
am Institut für Hygiene und<br />
Umweltmedizin der Charité, Universitätsmedizin<br />
Berlin. Facharzt für Hygiene seit<br />
2006. Seitdem als Leiter des Bereichs<br />
Krankenhaushygiene am Institut für<br />
Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene,<br />
Klinikum der Goethe-<br />
Universität Frankfurt am Main. Mitbegründer<br />
des Netzwerks Multiresistente<br />
Erreger Rhein-Main (mre-rhein-main.de).<br />
Mitglied im wissenschaftlichen Beirats<br />
der »Aktion Saubere Hände«. Mitglied<br />
im »Netzwerk Zukunft Hygiene« π<br />
Mitglieder des Arbeitskreises Hygiene bei ihrem Treffen am 28. Oktober im Gespräch mit Geschäftsführer<br />
Dr. Gerald Gaß.<br />
Resistenzen gegen etablierte Antibiotika<br />
entwickeln konnten und somit für den<br />
betroffenen infizierten Menschen eine<br />
besondere Gefahr darstellen. Hinzu<br />
kommt, dass immer mehr Patienten<br />
aufgrund ihres Alters oder anderer Begleitumstände<br />
abwehrgeschwächt sind und<br />
dadurch empfänglicher für Infektionen<br />
sind. Die im Krankenhaus erworbenen<br />
Infektionen bezeichnet man als nosokomiale<br />
Infektionen. Unter den resistenten<br />
Erregern sind wegen der häufigen Erwähnung<br />
in der Tagespresse vor allem MRSA<br />
(eine bestimmte Art von Staphylokokken-<br />
Bakterien) bekannt.<br />
Die Mitarbeiter der Krankenhaushygiene<br />
arbeiten an der Aufgabe, das Ein -<br />
schleppen, das Entstehen, und/oder die<br />
Verbreitung von Infektionen in den<br />
Einrichtungen des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es<br />
(AöR) zu verhindern.<br />
Durch verbindliche Vorgaben von Ar -<br />
beitsabläufen und hygienischen Maßnahmen,<br />
Schulungen sowie regelmäßigen<br />
Kontrollen, versuchen die Hygieneteams<br />
der einzelnen Standorte des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es,<br />
diesen Aufgaben gerecht zu<br />
werden. Die Dokumente sind im Intranet<br />
zugänglich.<br />
Die personelle und materielle Ausstattung<br />
der Hygieneabteilungen richtet sich<br />
dabei nach den Vorgaben des Robert-<br />
Koch-Institutes. Die Hygieneteams in den<br />
Einrichtungen des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es<br />
(AöR) bestehen aus Hygienefachkräften<br />
und Hygienebeauftragten Ärzten unter<br />
der Aufsicht des Ärztlichen Direktors der<br />
jeweiligen Einrichtung. Übergreifend<br />
unterhalten wir im Rahmen des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es<br />
(AöR) einen Arbeitskreis<br />
für Hygiene, dem die Hygienefachkräfte<br />
und Hygieneärzte der einzelnen Einrichtungen<br />
angehören. Dort erarbeiten wir<br />
Maßnahmenkataloge, die übergreifend für
das <strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR) gelten, die<br />
aber in den einzelnen Institutionen noch<br />
den örtlichen Gegebenheiten angeglichen<br />
werden können.<br />
Aufgaben der Krankenhaushygiene<br />
- Festlegung und Implementierung von<br />
infektionspräventiven Maßnahmen, die<br />
in Hygieneplänen(Intranet) und Aushängen<br />
in den Bereichen beschrieben sind<br />
- Hygienesichernde Maßnahmen wie z.B.<br />
mikrobiologische Untersuchungen von<br />
Geräten, Medien und technischen<br />
Prozessen<br />
- Management bei Ausbrüchen von Infektionen<br />
- Erfassung und Bewertung von nosokomialen<br />
Infektionen<br />
- Begehungen aller klinischen Bereiche<br />
wie Stationen und Funktionsbereiche<br />
- Regelmäßige Fortbildungen des ärztlichen<br />
und pflegerischen Personals<br />
- Unterricht an der Krankenpflegeschule<br />
- Mitwirkung bei Planungs-, Sanierungsund<br />
Baumaßnahmen<br />
Ansprechpartner für krankenhaus -<br />
spezifische Belange der Hygiene sind:<br />
Juliane Pett, Tel.: (06731) 50-1501<br />
Andre Packmohr, Tel.: (06731) 50-1556<br />
Willi Monn, Tel.: (02632) 407-5210<br />
Zusätzlich steht uns der Leiter der<br />
Bereichskrankenhaushygiene am Institut<br />
für Medizinische Mikrobiologie und Kran -<br />
kenhaushygiene der Goethe-Universität<br />
in Frankfurt am Main, Dr. med. Christian<br />
Brandt, als Berater zur Seite.<br />
Er ist einerseits Ansprechpartner und<br />
Ratgeber für unsere Hygieneteams und<br />
nimmt andererseits an den Begehungen<br />
unserer Einrichtungen teil und ist auch<br />
zu den Sitzungen der Hygienekommission<br />
der einzelnen Standorte eingeladen.<br />
Im Rahmen der Qualitätssicherung<br />
führen wir die nach dem Infektionsschutzgesetz<br />
vorgeschriebenen Daten -<br />
erhebungen durch und setzen gewonnene<br />
Erkenntnisse unmittelbar um. π<br />
forum kurzmeldungen.<br />
Klinik Nette-Gut ist Weiterbildungsstätte<br />
für Forensische Psychiatrie<br />
11|2010 Klinik Nette-Gut Ω Seit dem 10.<br />
November ist die Klinik Nette-Gut durch die<br />
Landesärztekammer Rheinland-Pfalz als<br />
Weiterbildungsstätte für die Schwerpunktbezeichnung<br />
»Forensische Psychiatrie« anerkannt.<br />
Jens-Christian Piel, Chefarzt der Suchmedizinischen<br />
Abteilung, und Dr. Frank<br />
Goldbeck, Chefarzt der Psychotherapeutischen<br />
Abteilung und stellvertretender Ärztlicher<br />
Direktor, wurde gemeinsam die Befugnis<br />
zur Weiterbildung für die gesamte<br />
Weiterbildungsdauer von 36 Monaten erteilt.<br />
Ärztinnen und Ärzte, die diese Schwerpunktbezeichnung<br />
anstreben, können sich nun<br />
in der Klinik Nette-Gut zum »Forensischen<br />
Psychiater« weiterbilden lassen. Nach<br />
11|2010 Reha-Klinik Rheingrafenstein Ω<br />
Nachdem Patrick Pies seine Ausbildung zum<br />
Praxisanleiter, Anett Volles-Thiel ihre Weiterbildung<br />
zur Wundexpertin und Waltraud<br />
Oberthier die Prüfung zur Pflegeberaterin<br />
erfolgreich abgeschlossen haben, würdigte<br />
das Direktorium der Reha-Klinik Rheingrafenstein<br />
ausdrücklich das nebenberufliche<br />
Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
und überreichte zur bestandenen<br />
Prüfung ein Buchgeschenk. π<br />
Ansicht des Direktoriums der Klinik Nette-<br />
Gut wurde durch diese Entscheidung der<br />
Landesärztekammer auch die hohe Fachlichkeit<br />
der größten Maßregelvollzugsklinik<br />
in Rheinland-Pfalz gewürdigt. π<br />
Berufsbegleitende Weiterbildungsmaßnahmen<br />
erfolgreich abgeschlossen<br />
Wahl der Schwerbehindertenvertretung<br />
11|2010 Reha-Klinik Rheingrafenstein Ω In<br />
der Wahlversammlung zur Schwerbehindertenvertretung<br />
in der Reha-Klinik Rheingrafenstein<br />
wurde Claudia Schmäler als Vertrauensperson<br />
der schwerbehinderten Menschen und<br />
Silvia Ingebrand erneut zur Stellvertretung<br />
gewählt. Verwaltungsdirektor Michael Kloos<br />
gratulierte Claudia Schmäler und Silvia Ingebrand<br />
zur Wahl und sicherte die Unterstützung<br />
des Direktoriums bei der Ausübung dieses<br />
Ehrenamtes zu. Gedankt wurde Ute Stenzhorn,<br />
die in den letzten vier Jahren das Amt<br />
der Vertrauensfrau der schwerbehinderten<br />
Menschen ausübte. Geschäftsführer Dr. Gerald<br />
Gaß schloß sich den Glückwünschen an. π<br />
Forum | 35
Auszeichnung im Wettbewerb »Zukunft mit Familie«<br />
für die Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach.<br />
36 | Forum 02/2010<br />
forum news.<br />
Wettbewerb des Kreises Mayen-Koblenz: »Zukunft mit Familie«<br />
Rhein-Mosel-Fachklinik als<br />
besonders familienfreundliches<br />
Unternehmen ausgezeichnet<br />
v.l.n.r.: Landrat Alexander Saftig, Kreis Mayen-Koblenz, Verwaltungsdirektor Werner Schmitt, Rhein-Mosel-Fachklinik<br />
Andernach, Pflegedirektor Werner Stuckmann, Klinik Nette-Gut, und Bürgermeister a.D. Josef Nonn, Stadt<br />
Andernach, während der Auszeichnung der Klinik als »familienfreundliches Unternehmen«.<br />
Der Landkreis Mayen-Koblenz hat mit<br />
Unterstützung der Fachhochschule<br />
Koblenz einen Wettbewerb »Familienfreundlicher<br />
Landkreis« für regionale<br />
Unternehmen ausgeschrieben, an dem<br />
sich die Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach<br />
beteiligt hat. Der Wettbewerb war –<br />
nach Größe der Unternehmen – in<br />
verschiedene Kategorien unterteilt. In der<br />
Kategorie »mehr als 100 Beschäftigte« ist<br />
die Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach für<br />
ihre vielfältigen Maßnahmen u.a. zur<br />
Flexibilisierung der Arbeitszeit, für Elternförderung<br />
und Serviceangebote für Familien,<br />
bei der Kinderbetreuung und der<br />
Pflege bedürftiger Angehöriger, mit dem<br />
zweiten Preis ausgezeichnet worden.<br />
Am Mittwoch, 24. November, fand die<br />
Preisverleihung durch Landrat Dr. Alexander<br />
Saftig statt. »Unternehmen leisten<br />
mit familienbewusster Personalpolitik<br />
einen wichtigen Beitrag zur Stärkung des<br />
Wirtschaftsstandortes Mayen-Koblenz. Mit<br />
einer familienbewussten Unternehmenskultur<br />
werben sie um qualifizierte Arbeits -<br />
kräfte und schaffen sich damit spürbare<br />
Wettbewerbsvorteile. Im Wettbewerb der<br />
Regionen wird nur profitieren, wer Fach -<br />
kräfte in der Region binden oder neu<br />
gewinnen kann«, so Alexander Saftig in<br />
seiner Laudatio. »Der Landkreis Mayen-<br />
Koblenz möchte Unternehmen öffentlich<br />
würdigen und auszeichnen, die sich in<br />
besonderem Maße für ihre Beschäftigten<br />
mit Familie engagieren. Gleichzeitig soll<br />
die Öffentlichkeit für das Thema Familien -
freundlichkeit weiter sensibilisiert werden.«<br />
Die Jury mit Vertretern der Kreisverwaltung,<br />
der WFG (Wirtschaftsförderungsgesellschaft)<br />
und den Kammern IHK und<br />
HWK sowie der Fachhochschule Koblenz<br />
wählte die Preisträger aus, die sich alle<br />
mit besonderen Angeboten und betrieblichen<br />
Maßnahmen um das Thema<br />
»Familienfreundliches Unternehmen« ver -<br />
dient gemacht haben. Für die Rhein-<br />
Mosel-Fachklinik und die Klinik Nette-Gut<br />
nahmen Verwaltungsdirektor Werner<br />
Schmitt und Pflegedirektor Werner Stuck -<br />
mann die Auszeichnung entgegen. π<br />
Paradigmenwechsel<br />
im Prüfungsvorsitz<br />
09|2010 Rheinhessen-Fachklinik Alzey Ω Am<br />
6. und 7. September wurde in der Krankenpflegeschule<br />
der Rheinhessen-Fachklinik die<br />
mündliche Prüfung von den Gesundheitsund<br />
Krankenpflegeschülerinnen und -schülern<br />
absolviert. Als richtungsweisender<br />
Meilenstein ist besonders hervorzuheben,<br />
dass erstmals seit Bestehen der Krankenpflegeschule<br />
der Prüfungsvorsitz von der Pflegewissenschaftlerin<br />
Frau Brigitte Anderl-<br />
Doliwa übernommen wurde. π<br />
forum news.<br />
Beispiele einer familienbewussten Personalpolitik<br />
an der Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach<br />
- Beschäftigte, die familiäre Verpflichtungen<br />
haben, werden mit Gleitzeit, Teilzeit<br />
und Jahresarbeitszeitkonto unterstützt.<br />
- Beschäftigte werden während der Elternzeit<br />
bzw. beim Wiedereinstieg in den<br />
Beruf mit Weiterbildungsangeboten und<br />
Wiedereinstiegsprogrammen unterstützt,<br />
bei der Urlaubsplanung werden die<br />
Bedürfnisse von Eltern bevorzugt<br />
berücksichtigt, Beratungsangebote zur<br />
Elternzeit, Teilzeit, Alleinerziehung.<br />
- Die Angebote zur Kinderbetreuung sind<br />
durch die Eröffnung der neuen Kinder -<br />
tagesstätte auf dem Klinikgelände noch<br />
einmal erweitert worden.<br />
- Zur Betreuung pflegebedürftiger Ange-<br />
forum kurzmeldungen.<br />
Gesundheits- und Krankenpflege -<br />
examen bestanden<br />
09|2010 Rheinhessen-Fachklinik Alzey Ω Am<br />
30. September fand in einer offiziellen Feierstunde<br />
im Tagungszentrum der Rheinhessen-Fachklinik<br />
Alzey die Urkundenüberreichung<br />
zur bestandenen Prüfung in der<br />
Gesundheits- und Krankenpflege statt. Es<br />
gratulieren der Stv. Pflegedirektor Stephan<br />
Backs, die leitende Lehrerin für Pflegeberufe<br />
Christiane Schwarz-Große sowie die Pflegedirektorin<br />
des DRK-Krankenhauses Monika<br />
Maletzki–Wolf. Das Examen erfolgreich<br />
höriger bietet die Klinik in ihrer<br />
Geriatrischen Tagesstätte Sonderkon -<br />
ditionen für Beschäftigte an. In Kooperation<br />
mit der »Besser betreut GmbH«<br />
werden Angebote für die häusliche<br />
Pflege u.v.m. vorgehalten.<br />
- Die Klinik bietet Unterstützung bei<br />
der Wohnungssuche an, verfügt über<br />
einen Gleichstellungsplan und führt<br />
regelmäßig Untersuchungen zur Mit -<br />
arbeiterzufriedenheitsmessung durch.<br />
- Die Klinik betreibt eine aktive betrieb -<br />
liche Gesundheitsförderung.<br />
- Es finden regelmäßige Betriebsfeste<br />
mit und für die Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter statt. π<br />
bestanden haben Tobias Adrian, Thomas<br />
Becker, Alexandru Breban, Heidrun Holzinger,<br />
Julian Kampf, Nina Klippel, Annalena<br />
Müller, Alexandra Niemann, Christian Piaskowski,<br />
Hendrik Seger, Christian Stempel<br />
von der Rheinhessen-Fachklinik Alzey sowie<br />
Mareike Greis, Katharina Günther, Romina<br />
Höckendorf, Lucas Popp, Jan Prigge und<br />
Rebecca Meike Wick vom DRK-Krankenhaus<br />
Alzey. Seit 2007 hat die Krankenpflegeschule<br />
der Rheinhessen-Fachklinik Alzey eine<br />
Kooperation mit der Katholischen Fachhochschule<br />
Mainz. Im Rahmen dessen hat Tobias<br />
Adrian erstmals erfolgreich den dualen<br />
Studiengang Bachelor of Science Gesundheit<br />
und Pflege belegt. Von den Absolventinnen<br />
und Absolventen begrüßen wir seit dem 1.<br />
Oktober neun examinierte Gesundheits- und<br />
Krankenpflegerinnen und -pfleger in<br />
verschiedenen Fachbereichen der Rheinhessen-Fachklinik<br />
Alzey. π<br />
Forum | 37
Der Landesverband der BFLK Rheinland-<br />
Pfalz veranstaltete in diesem Jahr zum<br />
dritten Mal die Fachtagung »Pflege in der<br />
Psychiatrie aktuell«, Tagungsort war die<br />
Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach.<br />
Werner Stuckmann, Landesvorsitzender<br />
der BFLK Rheinland-Pfalz/Saarland und<br />
Pflegedirektor der Klinik Nette-Gut, freute<br />
sich über die Teilnahme von rd. 90<br />
Pflegenden aus der Psychiatrie in Rheinland-Pfalz,<br />
dem Saarland, Nordrhein-Westfalen,<br />
Baden-Württemberg und Sachsen-<br />
Anhalt.<br />
Die BFLK (Bundesfachvereinigung<br />
Leitender Krankenpflegepersonen der<br />
Psychiatrie e.V.) ist ein Zusammenschluss<br />
Leitender Krankenpflegepersonen aus<br />
ambulanten und stationären psychiatrischen<br />
Einrichtungen. Sie vertritt auch<br />
Leitungen der Aus-, Fort- und Weiterbildungseinrichtungen.<br />
Seit ihrer Gründung<br />
1975 ist die BFLK auf Bundes- und<br />
Landesebene aktiv und ist Mitglied im<br />
Deutschen Pflegerat.<br />
Werner Schmitt, der stellvertretende<br />
Geschäftsführer des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es<br />
(AöR), erläuterte in seinem Grußwort die<br />
Anforderungen an die zukünftige Pflege<br />
in der Psychiatrie aus Sicht des Trägers.<br />
Die Pflege stehe gemeinsam mit anderen<br />
Berufsgruppen im Krankenhaus vor der<br />
Herausforderung, bestimmte Abläufe und<br />
Strukturen im Arbeitsalltag neu abzustimmen<br />
und an die weiter wachsenden<br />
38 | Forum 02/2010<br />
forum news.<br />
Aktuelle Entwicklungen in der Psychiatrischen Pflege diskutiert<br />
Tagung in der Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach<br />
fand hohe Resonanz<br />
Werner Stuckmann, Vorsitzender der BFLK Rheinland-Pfalz e.V., bei der Eröffnung der Veranstaltung.<br />
Dr. Julia Kuschnereit, Psychiatriereferentin des Landes<br />
Rheinland-Pfalz, bei ihrem Redebeitrag.<br />
Anforderungen anzupassen. Dies bestätigte<br />
auch der Beitrag von Prof. Dr. jur.<br />
Heinrich Hanika, der die Pflegeausbildung<br />
in verschiedenen europäischen<br />
Ländern verglichen und dabei für die<br />
Ausbildung in Deutschland einen erheblichen<br />
Nachholbedarf festgestellt hat.<br />
Dr. Julia Kuschnereit, Psychiatriereferentin<br />
des Landes Rheinland-Pfalz, ging<br />
in ihrem Beitrag auf die Umsetzung der<br />
Psychiatriereform in Rheinland-Pfalz ein.<br />
Die Ziele der Psychiatriereform, Normalität<br />
und Selbstbestimmung für psychisch<br />
kranke Menschen zu erreichen, seien<br />
nach wie vor aktuell und wichtig. Es<br />
gelte, an diesen Zielen weiterzuarbeiten<br />
und damit eine Gleichstellung psychisch<br />
Erkrankter zu somatisch erkrankten<br />
Menschen herzustellen.<br />
In weiteren Vorträgen wurden neue<br />
Inhalte psychiatrischer Pflege vorgestellt.<br />
»Aufgrund der zukünftigen weitreichenden<br />
Veränderungen in der Psychiatrie<br />
sind solche Tagungen wichtig, um sich<br />
fachlich auszutauschen und neue<br />
Entwicklungen frühzeitig zu diskutieren«,<br />
so Werner Stuckmann in seinem Schlusswort.<br />
Interessierte Tagungsteilnehmer<br />
hatten zum Abschluss die Gelegenheit, in<br />
einem Rundgang das Leistungsangebot<br />
der Rhein-Mosel-Fachklinik kennen zu<br />
lernen. π
M<br />
Christina Alix Simfeld<br />
<strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR)<br />
Christina Simfeld wurde 1970 in<br />
Dortmund geboren. Das 11. Schuljahr<br />
verbrachte sie in einer amerikanischen<br />
Familie als Austauschschülerin an der<br />
Fountain Valley High School in Kalifornien,<br />
USA. Nach dem Abitur absolvierte<br />
sie eine Ausbildung zur Diplom-Verwaltungswirtin<br />
(FH) beim Auswärtigen Amt,<br />
die unter anderem einen einjährigen<br />
Aufenthalt an der Deutschen Botschaft<br />
beim Königreich Belgien umfasste. Nach<br />
Abschluss der Ausbildung entschied sie<br />
sich für ein Studium der Rechtswissenschaften,<br />
das sie in Bonn absolvierte.<br />
Bereits vor der anschließenden Juristischen<br />
Referendarzeit, u.a. beim Senat für<br />
Arzthaftungsrecht beim Oberlandesgericht<br />
Köln und bei der Mediationsstelle des<br />
Verwaltungsgerichts Freiburg im Breisgau,<br />
betrachtete sie das Feld der Konfliktlösungen<br />
einmal nicht von der rechtlichen<br />
Seite, sondern unter dem Aspekt<br />
einer einvernehmlichen Streitlösung<br />
unter Beteiligung aller Parteien. Aus<br />
diesem Grund absolvierte sie eine Ausbildung<br />
zur Mediatorin an der Fernuniversität<br />
Hagen. Ihre Begeisterung für die<br />
Mediation hat bis heute angehalten: »Ein<br />
Rechtsstreit kann nur in den seltensten<br />
Fällen zu einer einvernehmlichen Lösung<br />
des Streits führen. In der Mediation<br />
dagegen kann auf die Interessen und<br />
Bedürfnisse der Beteiligten eingegangen<br />
werden. Dadurch wird die einvernehmli-<br />
forum persönlich.<br />
che und dauernde Konfliktlösung erst<br />
möglich.« Häufig können die Methoden<br />
der Mediation auch in Verhandlungen<br />
und normalen rechtlichen Auseinandersetzungen<br />
zu einer Lösung verhelfen.<br />
Vor ihrer Beschäftigung im <strong>Landeskrankenhaus</strong><br />
(AöR) war sie sechs Jahre<br />
lang als Rechtsanwältin und Mediatorin<br />
mit eigener Kanzlei in Bonn tätig. Dabei<br />
betreute sie Mandate aus dem allgemeinen<br />
Zivilrecht, dem Arbeitsrecht, aber<br />
auch der Strafverteidigung und gab<br />
Einführungskurse in die Mediation und<br />
die Streitschlichtung für Schülerinnen<br />
und Schüler.<br />
Seit dem 1. August 2010 ist Christina<br />
Simfeld im <strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR) als<br />
Stabsstelle der Geschäftsführung in einer<br />
Doppelfunktion Referentin für Rechtsangelegenheiten<br />
und Assistentin der<br />
Geschäftsführung tätig. Das Tätigkeitsfeld<br />
lässt sich in zwei große Bereiche teilen:<br />
Als Rechtsreferentin berät sie den<br />
Geschäftsführer, die Direktorien der<br />
Standorte und die Bereichsleiter in allen<br />
rechtlichen Fragen der trägerweiten<br />
Unternehmensführung. Sie ist erste<br />
juristische Ansprechpartnerin bei<br />
geschäftlichen Vorgängen, die einer<br />
versierten rechtlichen Betreuung bedürfen.<br />
Die rechtlichen Fragen kommen<br />
zumeist aus den Bereichen des Arbeits-,<br />
Medizin- und Vergaberechts. Hier kann<br />
es um Fragen rund um die ärztliche<br />
Schweigepflicht, die Formulierung von<br />
Kooperations- oder Mietverträgen, die<br />
Prüfung von Ausschreibungen oder<br />
Schadensersatzansprüche gehen. Zudem<br />
liegt die Prozessführung im Arbeits- und<br />
Verwaltungsrecht in ihrem Aufgabenbereich.<br />
Hier sind gerichtliche Termine<br />
wahrzunehmen und Schriftsätze an das<br />
Gericht zu fertigen.<br />
Als Assistentin der Geschäftsführung<br />
unterstützt sie den Geschäftsführer bei<br />
der Vorbereitung der Aufsichtsratssitzungen,<br />
wirkt in unternehmensweiten<br />
Projektgruppen mit und koordiniert die<br />
Zusammenarbeit mit dem Gesamtpersonalrat.<br />
Konkret war sie zusammen mit<br />
den Gleichstellungsbeauftragten mit der<br />
Neufassung des Frauenförderplans des<br />
<strong>Landeskrankenhaus</strong>es (AöR) befasst und<br />
arbeitet sich in das Thema »Great-Placeto-work®«<br />
ein.<br />
Christina Simfeld ist Mitglied im<br />
Klinischen Ethikkomitee des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es<br />
(AöR). Das Komitee setzt sich<br />
in erster Linie mit ethischen Aspekten im<br />
patientenorientierten Handeln und im<br />
Umgang mit Patienten, Angehörigen,<br />
Mitarbeitern und deren Umfeld auseinander.<br />
Hier spielen u.a. Patientenbeschwerden<br />
eine große Rolle.<br />
Christina Simfeld freut sich, dass sie<br />
im <strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR) von allen<br />
Mitarbeitern sehr freundlich und äußerst<br />
hilfsbereit aufgenommen worden ist. Das<br />
hat ihr die erste Einarbeitungszeit bei den<br />
zahlreichen neuen Kollegen und Kolleginnen,<br />
der Vielzahl der Einrichtungen und<br />
der großen Bandbreite an Themen sehr<br />
erleichtert.<br />
Von ihrem Wohnort Bonn fährt sie<br />
täglich mit dem Zug zur Arbeit. Zu einer<br />
überzeugten Zugfahrerin ist sie allerdings<br />
noch nicht geworden. Das wird auch<br />
noch etwas dauern – dazu macht Autofahren<br />
doch zu viel Spaß. π<br />
Forum | 39
»Früh erkannt, Gefahr gebannt«<br />
Am Montag starteten im Tagungszentrum<br />
der Rhein Mosel Fachklinik Andernach<br />
die Forensiktage der Klinik Nette-Gut. Die<br />
zweitägige Tagung bildet mittlerweile<br />
einen wichtigen Punkt in fachspezifischen<br />
Erfahrungsaustausch, gilt es doch, die<br />
Behandlung von Straftätern stetig weiterzuentwickeln.<br />
Doch Erfolge in der<br />
Behandlung von Straftätern ist weder<br />
einheitlich definiert, noch operationalisiert<br />
und die entsprechenden Erwartungen sind<br />
nicht immer miteinander kompatibel,<br />
heißt es in der schriftlichen Begrüßung<br />
zur Fachtagung. Dies führt nicht selten zu<br />
Missverständnissen und Spannungen<br />
zwischen den verschiedenen Interessengruppen<br />
und Disziplinen.<br />
Sollte man Täter für immer wegsperren?<br />
Wie die Betroffenen damit um,<br />
wenn sich Täter durch Suizid einer<br />
Behandlung entziehen? Welche personalen<br />
und situativen Faktoren erschweren<br />
eine Behandlung im Straf- oder Maßregelvollzug?<br />
Solche Fragen versuchen die<br />
40 | Forum 02/2010<br />
forum news.<br />
Forensiktage der Klinik Nette-Gut –<br />
Thema Prävention stand im Vordergrund<br />
Gesundheitsministerin Malu Dreyer lobte das Engagement der Tagungsteilnehmerinnen und -teilnehmer.<br />
Forensiktage auf den Grund zu gehen.<br />
Dazu bieten die Forensiktage zum einen<br />
Referate und zum anderen Vertiefungsseminare<br />
zu den jeweiligen Referaten.<br />
Am Montagmorgen begrüßte Dr.<br />
Gerald Gaß, Geschäftsführer des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es,<br />
die Gäste. Die Klinik<br />
habe sich mit den nunmehr zum siebten<br />
Mal stattfindenden Forensiktagen einen<br />
Namen gemacht, ist er sicher, kamen<br />
diese Woche doch Teilnehmer aus neun<br />
Bundesländern sowie aus dem Ausland<br />
nach Andernach. Es sei ein »ganz wichtiger<br />
Erfahrungsaustausch.« Mit dabei<br />
seien Mitarbeiter forensischer Einrichtungen<br />
und von Wohnheimen, aber auch<br />
von Angehörigenverbänden – es sei<br />
wichtig, nicht alleine den rein professionellen<br />
Blick zu haben. Von allen Teilnehmern<br />
wünschte sich Dr. Gaß, dass sie<br />
sich beteiligen; dieses Forum diene dazu,<br />
sich auszutauschen, voneinander zu<br />
lernen.<br />
Das rheinland-pfälzische Gesundheits-<br />
und Sozialministerium habe maßgeblich<br />
dazu beigetragen, dass sich der Maßregelvollzug<br />
weiter entwickelte, so Dr. Gaß. So<br />
wurde Geld zur Modernisierung des<br />
Maßregelvollzuges in die Hand genommen.<br />
Im Februar erfolgt die Einweihung<br />
eines neuen Gebäudes auf dem Gelände<br />
der Klinik Nette-Gut. Im März wird ein<br />
Gebäude einer Klinik in Alzey (gehört<br />
ebenfalls zum <strong>Landeskrankenhaus</strong>)<br />
eingeweiht. Mit dem Globalbudget erhalten<br />
Kliniken flexibel einsetzbares Geld<br />
und müssen zugleich weniger Bürokratie
erduldet. Und letztlich wurden forensischpsychiatrische<br />
Ambulanzen eingerichtet.<br />
In der Stadt Andernach, so Dr. Gaß<br />
abschließend, sei es gelungen, Vertrauen<br />
in der Bevölkerung aufzubauen. Mit der<br />
Verwaltung arbeite man sehr gut zusammen,<br />
Genehmigungen würden schnell<br />
erteilt.<br />
Ministerin Malu Dreyer, wie eigens zur<br />
Eröffnung nach Andernach kam, hob das<br />
Engagement der Tagungsteilnehmer<br />
hervor, sich auszutauschen. Es werde mit<br />
hoher Bereitschaft daran gearbeitet, sich<br />
weiter zu entwickeln. Mit Blick auf die<br />
zwei folgenden Tage freute sie sich über<br />
die interdisziplinär zusammengestellten<br />
Referenten, darunter auch Juristen. »Tun<br />
Sie sich selbst den Gefallen, das Netz zur<br />
Justiz zu knüpfen«, appellierte Dreyer, die<br />
selbst Juristin ist. »Da liegen oft Welten<br />
dazwischen.« Anknüpfend an Geschäftsführer<br />
Gaß sagte sie zu den forensischpsychiatrischen<br />
Ambulanzen, man<br />
möchte, »dass Patienten irgendwann auch<br />
eine Perspektive haben.«<br />
Oberbürgermeister Achim Hütten<br />
erinnerte daran, dass kürzlich im selben<br />
Haus die Einweihung der neuen Heimstätte<br />
auf dem Klinikgelände der Kindertagesstätte<br />
HTZ gefeiert wurde. Dass die<br />
Stadt den ungewöhnlich hohen<br />
Deckungsgrad bei den Kitaplätzen aufweisen<br />
kann, sei eine Leistung, die »wir<br />
auch mit Hilfe der freien Träger erreichen.«<br />
Und heute gehen die Menschen<br />
wie selbstverständlich durch das Klinikgelände<br />
zur Kita. Das habe sich besonders<br />
in den letzten 20 Jahren erheblich verändert,<br />
das Vertrauen der Bevölkerung in<br />
den letzten 20 Jahren sei stark gewachsen.<br />
»Wir werden immer internationaler«,<br />
freute sich Wolfram Schumacher-Wan -<br />
dersleb, Ärztlicher Direktor der Klinik<br />
Nette-Gut, mit Blick auf die Teilnehmerliste,<br />
darauf auch Teilnehmer aus Österreich<br />
und Holland. Dazu kamen in<br />
diesem Jahr auf zwei Referate aus dem<br />
eigenen Haus, nämlich von Pflegedirektor<br />
Werner Stuckmann und von Heilerziehungspfleger<br />
Thomas Schumacher.<br />
Schumacher-Wandersleb versprach<br />
»einige interessante Themen, die uns<br />
nachdenklich und auch hoffnungsfroh<br />
stimmen dürften«. | Andernacher Stadtzeitung,<br />
10.11.2010 π<br />
forum news.<br />
Klinik Nette-Gut für forensische Psychiatrie<br />
Angehörigenfest der Station M2<br />
Text: C. Matheus | Heilerziehungspflegerin auf der Station M2<br />
Mit dem Besuch zahlreicher Angehörigen<br />
fand in diesem Jahr das zweite Angehörigenfest<br />
der Station M2 statt. Unter dem<br />
Motto der diesjährigen Fußballweltmeisterschaft<br />
wurde in unserem herrlich dekorierten<br />
Stationsgarten das »zweite<br />
Sommermärchen« gefeiert.<br />
Eröffnet wurde das Fest am frühen<br />
Vormittag. Die Gastgeber an diesem Tag<br />
waren die Patienten der Station M2.<br />
Vorher wurde ein ausgewähltes Fest- und<br />
Organisationskomitee unter den Patienten<br />
gebildet, welche sich je nach Stärken und<br />
Schwächen in die verschiedensten Vorbereitungen<br />
mit einbrachten.<br />
Das Zubereiten verschiedener Salate,<br />
das Backen »süßer« Backwaren, sowie die<br />
Gestaltung des Tagesverlaufs sorgten<br />
nicht nur für anfängliches Chaos,<br />
sondern auch für reichlich Spaß und<br />
einen besseren Zusammenhalt und eine<br />
bessere Zusammenarbeit untereinander.<br />
Die Abteilungsband fand auf einer<br />
Bühne reichlich Platz für das umfangreiche<br />
Musik-Equipment und dessen Entfaltung.<br />
Durch das Event konnten auch<br />
Personen, welche nicht in der Abteilungsband<br />
aktiv sind, ihr musikalisches<br />
Können unter Beweis stellen.<br />
Auch die Theatergruppe des M-Hauses<br />
inspirierte mit einer tollen Geschichte für<br />
unsere kleinen und großen Gäste. Dies<br />
kam bei den Angehörigen ebenso gut an<br />
wie unser restliches Rahmenprogramm.<br />
Es wurde im Vorfeld eine Torwand<br />
aufgebaut an der unsere »Kleinen« ihr<br />
fußballerisches Können unter Beweis<br />
stellen konnten.<br />
Dieses Engagement wurde von uns<br />
natürlich belohnt, es gab Urkunden und<br />
tolle Preise die der Renner für alle waren.<br />
Man konnte schon Potenzial erkennen,<br />
welches unserem Bundestrainer gefallen<br />
hätte. Dies rundete das Rahmenprogramm<br />
unserer Station ab.<br />
Für eine andere Perspektive sorgte eine<br />
Führung über Station, die Einblicke in<br />
den Therapiealltag sowie in das Privat -<br />
leben der Patienten geben sollte. Hierdurch<br />
ergaben die gesammelten Eindrücke<br />
interessante Gespräche, in denen<br />
Angehörige auch von Ihren Sorgen und<br />
Vorurteilen berichten konnten.<br />
Bei heißen Temperaturen, die bis über<br />
die 38 C gingen, genossen die Patienten<br />
die Anwesenheit Ihrer Familien und<br />
ihren Besuch in einem gelockertem<br />
Rahmen stattfinden zu lassen.<br />
Es war ein gelungenes Fest, dass nach<br />
Wünschen als fester Bestandteil weiter<br />
geführt werden sollte. Denn dieses stärkte<br />
nicht nur das soziale Netz zwischen den<br />
Patienten und ihren Familien, sondern<br />
nahm einigen Festbesuchern Vorurteile<br />
und gab ihnen das Gefühl, dass es ihren<br />
Angehörigen bei uns trotz den Umständen<br />
gut geht. π<br />
Forum | 41
Am Freitag, 8. Oktober, fand im Konferenzzentrum<br />
der Rhein-Mosel-Fachklinik<br />
Andernach eine Zukunftskonferenz zur<br />
Thematik der weiteren Entwicklung des<br />
Heimbereiches statt. In Vertretung des<br />
Staatssekretärs, Christoph Habermann<br />
wurden die Teilnehmer zu Beginn der<br />
Tagung von Klaus-Peter Lohest, Leiter der<br />
Abteilung Soziales im MASGFF über die<br />
politischen Zielstellungen der Landesregierung<br />
informiert. Karlheinz Saage und<br />
Dr. Stefan Elsner stellten in ihrem kurzen<br />
Eingangsreferat die Entwicklungen der<br />
Heime im <strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR) und<br />
die Überlegungen zum Thema »stattkrankenhaus«,<br />
sowie die Planungen zur<br />
neuen Einrichtung in Cochem-Brauheck<br />
vor.<br />
Die Vorabinformationen vervollständigend<br />
berichtete Dagmar Neises, Psychiatriekoordinatorin<br />
des Landkreises<br />
Cochem-Zell, über die dortigen Erfahrun-<br />
42 | Forum 02/2010<br />
forum news.<br />
Konkrete Punkte für die weitere Arbeit wurden diskutiert …<br />
Zukunftskonferenz – Entwicklung der Heimbereiche<br />
Staatssekretär Christoph Habermann, Aufsichtsratsvorsitzender des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es (AöR), bei seinem<br />
Grußwort.<br />
gen bei der Realisierung von Angeboten<br />
für Menschen mit psychischer Erkrankung.<br />
Unter Beteiligung der zuständigen<br />
Abteilungsleiter des MASGFF und des<br />
Landesamtes in Mainz, der Heimaufsicht,<br />
Vertreter der Landkreise Mayen-Koblenz,<br />
Rhein-Lahn-Kreis, Westerwald und<br />
Cochem-Zell, der Stadt Koblenz sowie<br />
Heimbeiräten, Bewohnern unserer<br />
Heime, Vertretern des Personalrates und<br />
Mitarbeitern der Wohnbereiche wurde<br />
über den Tag in verschiedenen<br />
Gesprächsgruppen über vorhandene,<br />
noch notwendige Angebote und die<br />
Rahmenbedingungen zur Realisierung<br />
von Hilfen diskutiert.<br />
Besondere Beachtung erhielten dabei<br />
die in den verschiedenen Landkreisen<br />
doch sehr unterschiedlichen spezifischen<br />
Bedingungen, wie örtliche Gegebenheiten,<br />
bereits vorhandene Angebote und regionale<br />
Bedarfe. Am Nachmittag wurden<br />
dann die Ergebnisse der Diskussionsgruppen<br />
zusammengetragen und es zeigten<br />
sich durchaus konkrete Punkte für die<br />
weitere Arbeit.<br />
Für den Landkreis Mayen-Koblenz und<br />
die Stadt Koblenz wurden konkret noch<br />
fehlende Hilfen formuliert, die jetzt über<br />
die Steuerungsgruppe des gemeindepsychiatrischen<br />
Verbundes Kreis Mayen-<br />
Koblenz/Stadt Koblenz in die weitere<br />
Bearbeitung einfließen werden. Ähnliches<br />
geschieht mit den Ergebnissen für den<br />
Landkreis Cochem-Zell, der aktuell eine<br />
umfassende Teilhabeplanung für<br />
Menschen mit Behinderung erstellt.<br />
Für den Rhein-Lahn-Kreis und den<br />
Westerwaldkreis wurde die Fortführung<br />
der Gespräche mit dem <strong>Landeskrankenhaus</strong><br />
(AöR) vereinbart, wobei das Ministerium<br />
ausdrücklich die Mitarbeit angeboten<br />
hat. Alles in allem ein gelungener<br />
Tag und eine gelungene Veranstaltung. π
STRUBBELKIDS – Verein zur Förderung<br />
der seelischen Gesundheit von Kindern<br />
und Jugendlichen e.V.<br />
Einladung<br />
Der Förderverein STRUBBELKIDS e.V.<br />
lädt interessierte Laufgruppen (und Einzelläufer)<br />
zum sechsten Alzeyer 24-Stunden-<br />
Lauf am 28. Mai und 29. Mai 2011 im<br />
Alzey Wartbergstadion recht herzlich ein!<br />
Die STRUBBELKIDS werden damit<br />
erneut die Möglichkeit dieser gemeinnützigen<br />
Veranstaltung nutzen, um ihrem<br />
Unterstützungsauftrag gegenüber Kindern<br />
und Jugendlichen mit psychiatrischen<br />
Erkrankungen gerecht zu werden und<br />
Projekte (z.B. Therapeutischer Hochseilgarten,<br />
Elternschule) zu deren Förderung<br />
zu finanzieren. Dafür ist es erforderlich,<br />
dass die Mannschaften eigene Sponsoren<br />
10 Jahre »Strubbelkids«<br />
09|2010 Rheinhessen-Fachklinik Alzey Ω Der<br />
Verein »Strubbelkids e.V.«, der sich seit<br />
Jahren für die seelische Gesundheit von<br />
Kindern und Jugendlichen einsetzt, feierte<br />
am 20. September im Betriebsrestaurant der<br />
Rheinhessen Fachklinik Alzey sein 10-jähriges<br />
Bestehen. Die Vereinsvorsitzende Marion<br />
Fiox begrüßte den Geschäftsführer des<br />
<strong>Landeskrankenhaus</strong>es(AöR) und das Direktorium<br />
der Rheinhessen Fachklinik sowie<br />
die Mitglieder und Förderer des Vereins und<br />
gab nachfolgend den Anwesenden einen<br />
forum news.<br />
mitbringen. Das Startgeld beträgt 10 Euro<br />
pro Läufer. Der Lauf beginnt am Samstag<br />
um 11.00 Uhr und endet am Sonntag um<br />
11.00 Uhr, im Anschluss findet die große<br />
Siegerehrung statt. Prämiert wird außerdem<br />
die Mannschaft, welche den höchsten<br />
Spendenbetrag eingelaufen hat. Während<br />
der ganzen Veranstaltung werden die<br />
Läufer musikalisch unterstützt, von<br />
mitgereisten Freunden und Angehörigen<br />
angefeuert und erfahren stündlich den<br />
aktuellen Zählstand der bisher gelaufenen<br />
Runden. Ein reichhaltiges Verpflegungsangebot<br />
für die Läufer, ihre Angehörigen<br />
und die Helfer steht Tag und Nacht bereit.<br />
Für folgende Kategorien können Anmeldungen<br />
vorgenommen werden:<br />
- Laufgruppen für Mannschaften<br />
mit je 10 Läuferinnen oder 15 Läufern<br />
(Gemischt geschlechtliche und<br />
Frauen-Laufmannschaften),<br />
- Einzelläufer<br />
Einblick in die vielfältigen<br />
Projekte und Aufgaben, die<br />
im letzten Jahrzehnt von den<br />
»Strubbelkids« ins Leben<br />
gerufen wurden. Geschäftsführer<br />
Dr. Gerald Gaß<br />
würdigte nachfolgend in<br />
seinem Grußwort insbesondere<br />
die für die Patienten der<br />
Rheinhessen-Fachklinik<br />
entstandenen Angebote wie<br />
z.B. den therapeutischen<br />
Hochseilgarten sowie das<br />
Kleinsportfeld für die Kinder<br />
des Fachbereiches Kinderund<br />
Jugendpsychiatrie, aber auch andere<br />
erfolgreiche Projekte wie z.B. die Elternschule,<br />
Sozialkompetenz- und Anti-Mobbing-<br />
Trainings für Schulklassen und die Ausrichtung<br />
des Alzeyer 24-Stunden-Laufes. Er<br />
dankte dem Vorstand und den Mitgliedern<br />
für ihr langjähriges Engagement und sagte<br />
seine Teilnahme am nächsten Alzeyer 24-<br />
Stunden-Lauf zu. π<br />
- Schüler-Laufmannschaften<br />
mit je 15 Läufer<br />
- Neu: Walking-Laufgruppen (für Mannschaften<br />
mit je 10 oder 15 Läuferinnen<br />
oder Läufern)<br />
Wir freuen wir uns sehr darüber, den<br />
Geschäftführer des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es<br />
(AöR), Dr. Gerald Gaß, bei dieser Veranstaltung<br />
begrüßen zu dürfen. Gleichzeitig<br />
würden wir uns über die Anmeldung<br />
einer eigenen Mitarbeiter-Laufgruppe sehr<br />
freuen. Hilfe beim Aufbau, Abbau, bei der<br />
Verpflegungsausgabe, bei der Organisation<br />
usw. ist jederzeit ganz herzlich willkommen!<br />
Sie erhalten die vollständige Aus -<br />
schreibung sowie die Unterlagen für die<br />
Anmeldung und weitere Auskünfte bei:<br />
Marion Fiox (06731) 50-1678 bzw.<br />
m.fiox@rfk.landeskrankenhaus.de oder<br />
Kirsten Sartorius, (06731) 50-1357 bzw.<br />
k.sartorius@rfk.landeskrankenhaus.de π<br />
»Strubbelkids«<br />
09|2010 Rheinhessen-Fachklinik Alzey Ω Im<br />
Rahmen des bundesweiten Aktionstages<br />
Kinderrechte beteiligten sich Mitglieder des<br />
Vereins Strubbelkids gemeinsam mit<br />
verschiedenen örtlichen Institutionen an<br />
diesem Tag. Mit einer Bodenzeitung zur<br />
Entwicklung der Kinderrechte weltweit und<br />
einem Kletterangebot von Seiten der »Strubbelkids«<br />
auf dem Alzeyer Roßmarkt konnte<br />
eine gelungene Veranstaltung den Kindern,<br />
Eltern und Lehrern von Alzey präsentiert<br />
werden. π<br />
Forum | 43
Text: Hans Tilly, Sprecher der LIGA-AG, Zentren für Sozialpädiatrie & Frühförderung, Rheinland-Pfalz | Georg Bickelmann QMB-Sprecher<br />
der Zentren für Sozialpädiatrie & Frühförderung, Rheinland-Pfalz<br />
Die Zentren für Sozialpädiatrie & Früh -<br />
förderung (SPZ) in Rheinland-Pfalz mit<br />
ihrem umfassenden Angebot an Diagnostik,<br />
Therapie und Beratung für entwicklungsbeeinträchtigte<br />
Kinder und Jugendliche und<br />
deren Familien, befinden sich seit Anfang<br />
2001 in einem systematischen Qualitätsentwicklungsprozess.<br />
In diesem Zeitraum sind<br />
zahlreiche Verbesserungen bei den internen<br />
Abläufen, der Kundenzufriedenheit, der<br />
Transparenz der Dienstleistungen und der<br />
Leistungsdokumentation erzielt worden. Im<br />
Jahre 2009 haben die beteiligten Zentren<br />
vereinbart, im 3-Jahres-Rhythmus eine<br />
Elternbefragung, eine Befragung der<br />
zuweisenden Ärzte und eine Mitarbeiter -<br />
befragung durchzuführen.<br />
44 | Forum 02/2010<br />
forum news.<br />
Zuweiserbefragung der Zentren für<br />
Sozialpädiatrie & Frühförderung in Rheinland-Pfalz<br />
Befragungsergebnisse<br />
Fachrichtung der Zuweiser | Insgesamt<br />
gehören 54% zur Fachrichtung »Allgemeinmedizin/Hausarzt«<br />
und 42% zur<br />
Fachrichtung »Kinder- und Jugendmedizin«.<br />
Die restlichen 4% verteilen sich auf<br />
andere Fachrichtungen (»Hals-, Nasen-,<br />
Ohren«, »Kinder- und Jugendpsychiatrie«,<br />
«Neurologie«, »Orthopädie«, »Innere<br />
Medizin«).<br />
Überweisungspraxis | Von den befragten<br />
Ärzten überweisen jeweils etwa ein<br />
Drittel »weniger als 5 Kinder« bzw. »5 bis<br />
10 Kinder« im Jahr an das SPZ. Lediglich<br />
62% der Zuweiser begründen die geringe<br />
Anzahl von Überweisungen. Mehr als die<br />
Hälfte dieser Ärzte nennen als Argument,<br />
dass sie keine oder nur wenige Kinder<br />
mit einer SPZ-Diagnose in Betreuung<br />
haben. Ein Viertel der Ärzte bezeichnet<br />
als Grund die Entfernung zum SPZ.<br />
Krankheits- und Störungsbilder der<br />
Patienten | Die an der Befragung teilnehmenden<br />
Ärzte nehmen zum Anlass für<br />
eine Überweisung an das SPZ folgende<br />
Störungsbilder: Entwicklungsstörung<br />
(17%), ADHS-Diagnose (13%) und vorliegende<br />
Störung des Sozialverhaltens (11%).<br />
Jeweils mit etwa 10% werden motorische<br />
Störungen, Sprachentwicklungsstörungen<br />
und Schulleistungsstörungen beziffert.<br />
Die restlichen 29% beinhalten Behinderungen,<br />
emotionale Störungen, Autismusspektrumsstörungen,<br />
psychosomatische<br />
Störungen und frühkindliche Regulationsstörungen.<br />
Dringende Anmeldung | Mehr als 50%<br />
der Befragten gibt an, Kinder aus Dringlichkeitsgründen<br />
bereits persönlich im<br />
SPZ angemeldet zu haben. Diese Ärzte<br />
geben zu 58% an, dass eine dringende<br />
Anmeldung im SPZ problemlos möglich<br />
gewesen ist.<br />
Kontaktwege | Mit knapp 43% kennen<br />
die meisten der Befragten das jeweilige<br />
SPZ von einem persönlichen Kontakt.<br />
Rund ein Drittel gab an, das SPZ von<br />
Kollegen zu kennen. Durchschnittlich<br />
über 10% der Befragten kennen die SPZ<br />
durch Fortbildungen in den Zentren.<br />
Öffentlichkeitsarbeit des SPZ | Auf die<br />
Frage, wie gut sich die Ärzte über die<br />
Arbeit des SPZ informiert fühlen, haben<br />
die Befragten zwischen folgenden Bewertungskriterien<br />
gewählt: sehr gut (1), eher<br />
gut (2), eher schlecht (4), sehr schlecht<br />
(5). Die durchschnittliche Einschätzung<br />
aller Zuweiser beträgt 2,65. Zwischen den<br />
Zentren sind minimale Abweichungen in<br />
der Bewertung zu erkennen.<br />
Fortbildungsangebot des SPZ | Insgesamt<br />
geben 81% der Befragten an, bisher<br />
noch kein Fortbildungsangebot im SPZ<br />
wahrgenommen zu haben. Etwa die<br />
Hälfte der Ärzte, die noch kein Fortbildungsangebot<br />
genutzt haben, gibt einen<br />
Grund dafür an (z.B. dass keine Fortbildungen<br />
angeboten werden, dass sie keine
Zuweiserbefragung<br />
Januar bis März 2010<br />
Informationen darüber erhalten oder dass<br />
sie nicht an Fortbildungen im SPZ<br />
interessiert sind).<br />
Unterstützung der ärztlichen Arbeit |<br />
Auf die Frage, wie wichtig das SPZ zur<br />
Unterstützung der Arbeit des niedergelassenen<br />
Arztes ist, beträgt die durchschnittliche<br />
Einschätzung aller Zuweiser (auf<br />
einer Skala von 1 bis 5) 1,73, d.h. sie liegt<br />
zwischen wichtig und sehr wichtig. Die<br />
Ergebnisse der einzelnen Einrichtungen<br />
weichen nur geringfügig voneinander ab.<br />
Erfahrungen mit dem SPZ | Die<br />
Befragten haben zu folgenden Themen<br />
ihre Bewertungen vorgenommen: Wartezeit<br />
bis zum Ersttermin, Informationsgehalt<br />
der Arztbriefe, zeitnaher Zugang der<br />
Arztbriefe, telefonische Erreichbarkeit. Als<br />
Bewertungsmöglichkeiten sind folgende<br />
Kategorien vorgegeben: »sehr zufrieden«<br />
(1), eher zufrieden« (2), »eher unzufrieden«<br />
(4), »sehr unzufrieden« (5).<br />
Zum Thema Wartezeit beträgt die<br />
durchschnittliche Einschätzung aller<br />
Zuweiser 3,05 (mittlere Zufriedenheit).<br />
Die Frage nach der Bewertung des Informationsgehaltes<br />
der Arztbriefe fällt positiv<br />
aus und beträgt durchschnittlich 1,73. Bei<br />
der Beurteilung der Zeitnähe der Arztbriefe<br />
erreichen die Zentren eine durchschnittliche<br />
Note von 2,18 (»eher zufrieden«).<br />
Bei der Einschätzung der telefoni-<br />
forum news.<br />
Zu Beginn des Jahres 2010 wurde erstmals eine gemeinsame<br />
Befragung der Ärzte vorgenommen, die in den beiden zurückliegenden<br />
Jahren Kinder ins SPZ überwiesen haben. An der<br />
Befragung haben sich alle 8 SPZ in Rheinland-Pfalz mit einem<br />
einheitlichen Befragungsbogen beteiligt:<br />
- Kreuznacher Diakonie, Bad Kreuznach<br />
- Heilpädagogisch-Therapeutisches Kinderzentrum, Göllheim<br />
- St. Laurentius und St. Paulusstift, Landau<br />
- REHA Westpfalz, Landstuhl<br />
- Kinderzentrum Ludwigshafen am Rhein<br />
- Kinderneurologisches Zentrum, Mainz<br />
- Heilpädagogisch-Therapeutisches Zentrum, Neuwied<br />
- Kinderfrühförderung und Elternberatung, Trier<br />
schen Erreichbarkeit der Einrichtungen<br />
beträgt die mittlere Note 2,22.<br />
Zufriedenheit mit der Arbeit des SPZ |<br />
Insgesamt ist die Zufriedenheit der über -<br />
weisenden Ärzte mit den Diagnostik- und<br />
Therapieleistungen der Zentren hoch. Die<br />
durchschnittliche Einschätzung der dia -<br />
gnostischen Ergebnisse liegt bei 1,50 und<br />
der therapeutischen Arbeit bei 1,62<br />
(zwischen »eher zufrieden« und »sehr<br />
zufrieden«). Dies gilt für alle Zentren.<br />
Zufriedenheit insgesamt | Zu der<br />
Frage, wie zufriedenstellend die Zu -<br />
sammenarbeit mit dem SPZ insgesamt<br />
bewertet wird, geben die Zuweiser mit<br />
dem Wert 1,87 eine durchschnittliche<br />
Einschätzung ab (»eher zufrieden« mit<br />
Tendenz »sehr zufrieden«).<br />
Offene Fragen | Aus den Antworten<br />
der Ärzte zu der Frage, welche Aspekte<br />
im SPZ verändert werden sollten, lässt<br />
sich für alle Zentren vor allem ein Pro -<br />
blembereich benennen, nämlich die<br />
langen Wartezeiten bis zur Erstvorstellung.<br />
Als weitere Verbesserungswünsche werden<br />
genannt: mehr Information über die<br />
Arbeit der Zentren und besserer kollegialer<br />
Austausch mit den Ärzten des SPZ.<br />
Zusammenfassende Bewertung | Die<br />
Ergebnisse der ersten Zuweiserbefragung<br />
der rheinland-pfälzischen Zentren für<br />
Sozialpädiatrie & Frühförderung sind<br />
Ziele der Befragung |<br />
∏ Erfassung der Zufriedenheit der zuweisenden Ärzte als<br />
Kooperationspartner mit der Zusammenarbeit und den<br />
Dienstleistungen der SPZ<br />
∏ Anregungen und Verbesserungsvorschläge für die zukünftige<br />
Zusammenarbeit<br />
∏ Vergleich der Befragungsergebnisse der SPZ im Sinne von<br />
Benchmarking.<br />
Erhebungsinstrument und Durchführungsmodus | Der Frage -<br />
bogen ist von den Qualitätsmanagementbeauftragten der Zentren<br />
auf der Grundlage des Zuweiserfragebogens der Bundesarbeitsgemeinschaft<br />
der Deutschen Gesellschaft für Sozialpädiatrie und<br />
Jugendmedizin (DGSPJ) entwickelt und optimiert worden.<br />
Die Zuweiserbefragung ist im Zeitraum Januar bis März 2010<br />
schriftlich durchgeführt worden. Es wurden 2.482 Fragebögen an<br />
die Ärzte verteilt und die Antworten direkt an die PQ GmbH<br />
Berlin zur Auswertung versandt (insgesamt 907 Bögen). Die<br />
Rücklaufquote betrug im Durchschnitt 36,54%. π<br />
insgesamt als positiv zu bewerten. Die<br />
Zusammenarbeit mit den Zentren wird<br />
von den überweisenden Ärzten wird als<br />
gut beurteilt, die Zufriedenheit erstreckt<br />
sich auf die diagnostische und therapeutische<br />
Arbeit der Zentren und auf den<br />
Informationsgehalt der Arztbriefe. Die<br />
Bedeutung der Zentren in der Unterstützung<br />
der Arbeit der niedergelassenen<br />
Ärzte ist hoch.<br />
Als Verbesserungsbereiche ergeben<br />
sich folgende Themen: Verkürzung/Differenzierung<br />
der Wartezeiten, kollegialer<br />
Aus tausch und telefonische Erreichbarkeit,<br />
Öffentlichkeitsarbeit, Fortbildungsangebote<br />
im SPZ.<br />
Die einzelnen Zentren werden aus<br />
den Befragungsergebnissen konkrete<br />
Verbesserungsmaßnahmen ableiten und<br />
durchführen. In der Zusammenarbeit mit<br />
den anderen rheinland-pfälzischen SPZ<br />
wer den die Maßnahmen vorgestellt und<br />
im Sinne von Benchmarking diskutiert.<br />
Zur Sicherstellung einer dauerhaften<br />
Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung<br />
der Zentren für Sozialpädiatrie &<br />
Frühförderung in Rheinland-Pfalz ist für<br />
das Jahr 2013 die Durchführung der<br />
zweiten Zuweiserbefragung geplant. π<br />
Forum | 45
46 | Forum 02/2010<br />
forum kurzmeldungen.<br />
Aufsichtsratssitzung des<br />
<strong>Landeskrankenhaus</strong>es (AöR)<br />
Neuer Oberarzt Neurologie<br />
10|2010 Rhein-Mosel-Fachklinik Ω Nach<br />
Studium und AiP bei Prof. Zierz in<br />
11|2010 <strong>Landeskrankenhaus</strong> (AöR)Ω Die<br />
Aufsichtsratssitzung des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es<br />
(AöR) fand am Freitag, 5. November, in der<br />
Klinik Nette-Gut statt. Die Aufsichtsratsmitglieder<br />
nutzten die Gelegenheit, sich vor Ort über<br />
die Arbeit in der forensischen Psychiatrie und<br />
die Fortschritte bei den Neubaumaßnahmen<br />
in der Klinik zu informieren. Das Foto zeigt<br />
die Aufsichtsratsmitglieder gemeinsam mit dem<br />
Direktorium der Klinik Nette-Gut. π<br />
Gesamtstationsleiterbesprechung<br />
11|2010 Rheinhessen-Fachklinik Ω Am 5.<br />
November fand im Tagungszentrum der<br />
Rheinhessen-Fachklinik Alzey eine Gesamtstationsleiterbesprechung<br />
unter Moderation<br />
des Pflegedirektors und Heimleiters Frank<br />
Müller statt. Im Rahmen der mehrstündigen<br />
Veranstaltung informierte Frank Müller die<br />
Anwesenden über das neue »Leitungskonzept<br />
der Pflegedirektion und Heimleitung«.<br />
Unter Bezugnahme auf die Ziele der Pflegedirektion<br />
(z.B. im Bereich der Pflege und<br />
Erziehung, aber auch hinsichtlich der Mitarbeiter<br />
des Pflege- und Erziehungsdienstes)<br />
erklärte Pflegedirektor Frank Müller anhand<br />
des Konzeptes und des Organigramms der<br />
Pflegedirektion die Aufgaben, Zuständigkeitsbereiche<br />
und Expertenfunktionen der<br />
in Pflegedirektion und Heimleitung tätigen<br />
Mitarbeiter. Darüber hinaus wurde über<br />
weitere, übergreifende Themen wie z.B.<br />
»stattkrankenhaus« und anstehende DV-<br />
Zufriedenheitsmessungen informiert. Dag -<br />
mar Weiße, Leiterin der Fachweiterbildung<br />
»Psychiatrische Pflege« der Universitätsmedizin<br />
Mainz, die ebenfalls bei der Gesamtstationsleiterbesprechung<br />
anwesend war,<br />
informierte die Teilnehmer über die Inhalte<br />
des neu konzeptionalisierten Studienbuchs<br />
der Fachweiterbildung Psychiatrie. π<br />
Halle/Saale hat Dr. Christoph Mueller eine<br />
vierjährige Assistentenzeit bei Prof. Claus<br />
in Darmstadt durchlaufen. Anschließend<br />
war er im Sächsischen Krankenhaus für<br />
Neurologie und Psychiatrie ein Jahr psychia -<br />
trisch tätig. Nach der Facharztprüfung Neurologie<br />
arbeitete er von Juli 2006 bis Oktober<br />
2010 als Arzt in Weiterbildung im Bereich<br />
Anästhesie/Intensivtherapie am Uniklinikum<br />
Dresden. Seit dem 1. November ist Dr.<br />
Christoph Mueller als neuer Oberarzt für<br />
die Neurologische Intensivstation der Rhein-<br />
Mosel-Fachklinik Andernach tätig. π<br />
Suizidprophylaxe<br />
ist »exzellent«<br />
10|2010 Klinik Nette-Gut Ω Am Freitag, 29.<br />
Oktober, traf sich Prof. Dr. Wolfersdorf –<br />
einer der führenden Experten in Sachen<br />
»Suizidprävention« – mit dem Direktorium<br />
der Klinik Nette-Gut und Mitgliedern der<br />
Projektgruppe »Suizidprävention«. Die Aktivitäten<br />
der Projektgruppe wurden nochmals<br />
ausführlich vorgestellt und auf die bisher<br />
schon umgesetzten präventiven Maßnahmen<br />
wie Änderung des Kriseninterventionsraumstandards,<br />
Entwicklung des Flyers und<br />
insbesondere die mit der Rhein-Mosel-<br />
Akademie abgestimmte Entwicklung eines<br />
Schulungskonzeptes zur Suizidprävention<br />
verwiesen. Im Rahmen der sich anschließenden<br />
Diskussion wurde auch die<br />
»Verkehrssicherheit eines Gebäudes« thematisiert.<br />
Zu diesem Zweck beging Prof.<br />
Wolfersdorf zusammen mit dem Direktorium<br />
die Station A 1/A 2 und wies darauf<br />
hin, welche baulichen Strukturen er für<br />
bedenklich hält (z.B. Querverstrebung im<br />
Toilettenbereich). Im Anschluss hielt Prof.<br />
Wolfersdorf einen Vortrag zum Thema<br />
»Suizide in psychiatrischen Kliniken« vor<br />
ca. 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.<br />
Abschließend ergab sich noch eine Diskussionsrunde,<br />
die damit endete, dass Prof.<br />
Wolfersdorf die Maßnahmen, die die Klinik<br />
Nette-Gut aufgrund der vermehrten Suizide<br />
2008/2009 unternommen hat, als wörtlich<br />
»exzellent« bewertete. Er äußerte, dass es<br />
beeindruckend sei, was die Klinik unternommen<br />
habe, um das Suizidrisiko in der<br />
Einrichtung zu minimieren, wies allerdings<br />
auch darauf hin, dass es diesbezüglich nie<br />
eine hundertprozentige Sicherheit geben<br />
könne. π
www.landeskrankenhaus.de<br />
www.rheinhessen-fachklinik-alzey.de<br />
www.kinzmainz.de<br />
www.kjpmainz.de<br />
www.rhein-mosel-fachklinik-andernach.de<br />
www.klinik-nette-gut.de<br />
www.glantal-klinik-meisenheim.de<br />
www.reha-klinik-rheingrafenstein.de<br />
www.rhein-mosel-akademie.de<br />
www.conmedico.de
Behandlungszentren des <strong>Landeskrankenhaus</strong>es(AöR)<br />
Rheinhessen-Fachklinik Alzey<br />
Zentrum für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik und Neurologie<br />
Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach<br />
Zentrum für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik und Neurologie<br />
Glantal-Klinik Meisenheim<br />
Zentrum für Krankenhausbehandlung, Neurologische Rehabilitation und<br />
Therapie von Kommunikationsstörungen<br />
Reha-Klinik Rheingrafenstein<br />
Zentrum für Geriatrie, Orthopädie und Rehabilitation