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digital narratives· der Einfluss neuer Bilder auf den Spielfilm - Betacity

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Wie schon ausgeführt, wer<strong>den</strong> die neuen <strong>digital</strong>en Arbeitsmittel die traditionellen Techniken<br />

<strong>der</strong> Filmgestaltung aber nicht verdrängen, sie jedoch ergänzen und insgesamt zu einem verän<strong>der</strong>ten<br />

Umgang mit <strong>der</strong> Aufnahme führen. Das heisst, die Aufnahme <strong>der</strong> realen Welt wird durch<br />

die neuen, <strong>digital</strong> durchsetzten Arbeitsprozesse mehr und mehr zu einem Sammeln von Bildbestandteilen<br />

für ein Composit-Bild, eine fein verwobene intentionale Bildcollage, als dass die<br />

photographische Aufnahme ein abgeschlossener Abbildungsprozess bleibt. Diese Ten<strong>den</strong>z zur<br />

Fragmentarisierung stellt auch Kim Veltman fest, indem sie bemerkt, dass das <strong>digital</strong>e Bild aus<br />

immer mehr Bestandteilen zusammengesetzt ist, die genaue Referenzen o<strong>der</strong> Fussnoten <strong>der</strong> Versatzstücke<br />

vermissen lassen und so <strong>den</strong> Anspruch <strong>auf</strong> Authentizität verlieren. 26<br />

Auch traditionelle filmische Bereiche, Begrifflichkeiten und narrative Strukturen verän<strong>der</strong>n<br />

sich grundlegend angesichts <strong>der</strong> neuen Technik. Während bei <strong>der</strong> konventionellen filmischen<br />

Arbeitsweise die Positionierung <strong>der</strong> Handlung und <strong>der</strong> durchkomponierte Raum <strong>der</strong> Mise-enscène<br />

vorbehalten sind, um dann mit <strong>der</strong> Kamerabewegung eine neue Wirkung zu synthetisieren,<br />

sind die Bereiche von Mise-en-scène und Kameraarbeit bei <strong>der</strong> Virtuellen Kamera nicht mehr<br />

voneinan<strong>der</strong> getrennt und verschmelzen in einer Technik wie Bullet-Time in ihren neuen Eigenschaften.<br />

Über neue Arbeitsweisen und die verän<strong>der</strong>ten Eigenschaften des <strong>digital</strong>en Bildes ist es zu<br />

einer neuen Inneren Beweglichkeit27 des filmischen Bildes gekommen. Je<strong>der</strong> Bildpunkt kann separat<br />

angesteuert und verän<strong>der</strong>t wer<strong>den</strong>. Das Bild ist absolut kontrollierbar, <strong>auf</strong>grund mathematischer<br />

Abstraktion ist prinzipiell alles darstellbar gewor<strong>den</strong>. Diese Innere Beweglichkeit<br />

tangiert nicht nur Kameraarbeit und Mise-en-scène und lässt dabei klare Unterscheidungsmerkmale<br />

ineinan<strong>der</strong> übergehen und verschwimmen, son<strong>der</strong>n verän<strong>der</strong>t in gleicher Weise auch<br />

das strukturierende und sinnschaffende Gestaltungsmittel des Filmschnitts, die Grundlage filmischer<br />

Narration.<br />

Image Based Ren<strong>der</strong>ing · die U-Bahnstation aus <strong>der</strong> Matrix.<br />

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