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digital narratives· der Einfluss neuer Bilder auf den Spielfilm - Betacity

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Dies ist genau <strong>der</strong> Stand <strong>der</strong> Entwicklung, <strong>den</strong> wir im <strong>digital</strong>en Film jetzt erreicht<br />

haben. Die Effekte wur<strong>den</strong> zu genüge im Interesse reiner Schaulust vorgeführt,<br />

so dass mittlerweile je<strong>der</strong> durchschnittliche Kinobesucher die Wirkung<br />

solcher <strong>digital</strong>en Sequenzen am eigenen Leib erfahren konnte und weiss, dass<br />

mit diesen Mitteln alles Er<strong>den</strong>kliche darstellbar gewor<strong>den</strong> ist. Aus diesem Ansatzpunkt<br />

heraus können nun interessante Arbeiten, die mit <strong>digital</strong>en Mitteln<br />

arbeiten, hervorgehen, um strukturierte und durchdachte Konzepte mit narrativem<br />

Spiel und einem dynamischen Aufbau zu verbin<strong>den</strong>. 7 Diese narrative Ambition<br />

bestätigt auch Lisa Forssel von <strong>den</strong> Pixar Animation Studios, wo die<br />

Filmschaffen<strong>den</strong> im rein <strong>digital</strong>en Animationsfilm vollständig <strong>auf</strong> eine artifizielle<br />

Darstellung angewiesen sind und kein ausgleichendes Life-Action-Material mit<br />

<strong>digital</strong>en Shots kombinieren können:<br />

«We have a religion at Pixar. That is: Story, story, story is the most important part. You can have the best<br />

technology in the world but if the story is boring, nobody wants to see it.» 8<br />

Vielleicht ist dieser Grundsatz auch für <strong>den</strong> kommerziellen Erfolg von Filmen<br />

<strong>der</strong> Firma Pixar verantwortlich, die zwar die erwähnte Abgeschlossenheit <strong>der</strong><br />

<strong>digital</strong>en Welt fühlen lassen, sich in ihrem narrativen Interesse aber ansonsten<br />

vollständig und konventionell <strong>der</strong> zu vermitteln<strong>den</strong> Geschichte widmen und die<br />

Darstellung diesem Interesse unterordnen. Im Grunde sind sie nichts an<strong>der</strong>es<br />

als gewöhnliche Animationsfilme, die einen wachsen<strong>den</strong> Anspruch <strong>auf</strong> Photorealismus<br />

in ihrer Form hegen, aber ansonsten sehr klassisch und konventionell<br />

erzählen.<br />

An<strong>der</strong>s jedoch verhält es sich bei Filmen, die <strong>den</strong> besagten Nullpunkt <strong>auf</strong><br />

dem Weg <strong>der</strong> <strong>digital</strong>en Entwicklung überschritten haben und für eine neue Art<br />

von Kino stehen, die die Technik <strong>auf</strong> intelligente Weise zum konzeptuellen Spiel<br />

zwischen unterschiedlichen Sinnebenen des Films unter Einbeziehung ihrer<br />

Selbstreferentialiät nutzen, neue narrative Interessen lancieren und dabei die<br />

filmische Form und ihre Inhalte er<strong>neuer</strong>n.<br />

Dies ist <strong>der</strong> neue <strong>digital</strong>e Film.<br />

Luc Bessons 5th Element.<br />

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