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MEINE WERKSTATT & ICH - Caritas-Werkstatt St. Johannesberg

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INSEL AUS FEUER UND EIS<br />

EINE MITARBEITERIN DER <strong>WERKSTATT</strong> REISTE NACH ISLAND.<br />

Zu meinen Lieblingsbeschäftigungen gehört<br />

neben Lesen, Filme schauen und Handarbeiten<br />

wie <strong>St</strong>ricken, <strong>St</strong>icken und Knüpfen auch<br />

das Reisen. Letztes Jahr erfüllte sich mein lang<br />

gehegter Wunsch, ausgelöst durch ein Buch –<br />

eine Reise nach Island.<br />

Island ist eine Vulkaninsel im Nordatlantik,<br />

bestehend aus hohen Bergen, Ebenen mit tiefgrünen<br />

Weideflächen, bemoosten Lavafeldern,<br />

schwarzen Sandstränden und unzähligen verschiedenen<br />

aktiven und erloschenen Vulkanen.<br />

Es gibt die unterschiedlichsten Formen: <strong>St</strong>ratovulkane,<br />

Schildvulkane und Spaltenvulkane. In<br />

Island gibt es etwa vier Prozent Wald. Es wird<br />

fast ausschließlich mit Erdwärme aus Hotspots<br />

(heißen Quellen) geheizt. Das heiße Wasser<br />

wird über viele Kilometer durch Pipelines oberirdisch<br />

geführt.<br />

Unser Reiseführer war ein deutscher Geologe,<br />

der seit 2002 auf Island wohnt und auf<br />

einen Vulkanausbruch wartet. Er erzählte, dass<br />

kleinere übersichtliche Ausbrüche mit glühender<br />

Lava, wie der des Hekla im Jahr 2000 eine<br />

positive touristische Attraktion sind.<br />

Für die isländische Wirtschaft ist es aber<br />

der absolute Alptraum, wenn ein Vulkan, wie<br />

jetzt im April der Eyjafjallajökull unendlich viel<br />

Asche spuckt. Der Grund dafür ist, dass es in<br />

Island viel Landwirtschaft mit Weidetierhaltung<br />

gibt. Die giftige Asche führt dazu, dass die Tiere<br />

die <strong>St</strong>allungen nicht verlassen können. Ebenso<br />

können auch in der kurzen Wachstumsperiode<br />

zwischen Mai und September keine Vorräte an<br />

Heu für den langen Winter angelegt werden.<br />

Auch die Infrastruktur Islands wurde durch<br />

den Vulkanausbruch schon in Mitleidenschaft<br />

gezogen. Die Ringstraße, die als Hauptverkehrsstraße<br />

um die Insel führt, hat unter den<br />

nachfolgenden Erdstößen gelitten. Hinzu<br />

kommt, dass ein großer Teil des Handels über<br />

Luftfracht abgewickelt wird. Hoffentlich bleiben<br />

Flugverbote wegen schlechter Sicht durch die<br />

Vulkanasche kurzzeitig befristete Ausnahmen.<br />

Für mich war die einwöchige Reise zur Insel<br />

aus Feuer und Eis jeden Cent des Reisepreises<br />

wert. Die Beratung im Reisebüro war super.<br />

Wir buchten eine sogenannte „<strong>St</strong>andort-Rundreise“<br />

zum Kennenlernen von Land und Leuten.<br />

Diese Buchung umfasste Hin- und Rückflüge,<br />

das Hotel in Reykjavik und vier Tagesausflüge<br />

mit deutscher Reiseleitung zu den schönsten<br />

Gegenden in Süd- und Westisland. Außerdem<br />

fuhren wir einen Tag mit einem Schiff zum Wale<br />

beobachten aufs Meer hinaus. Wir sahen sogar<br />

ein paar Schweinswale und Delfine.<br />

In Island wird neben isländisch sehr viel<br />

englisch gesprochen. Glück hatten wir, dass<br />

die Isländische Krone fast die Hälfte ihres Wertes<br />

durch die Finanzkrise verloren hatte. Damit<br />

waren die Preise mit denen in Deutschland<br />

vergleichbar.<br />

Ich würde gern wieder diese wunderschöne<br />

bizarr-herbe Insel mit den gastfreundlichen<br />

Einwohnern besuchen. Dann aber nicht erst im<br />

September, sondern schon im Juni oder Juli.<br />

Zu dieser Zeit brüten die Möwen, <strong>St</strong>urmvögel<br />

und vor allem die lustigen Puffins (Papageientaucher)<br />

auf den Felsen der Insel. Und auch die<br />

großen Wale (Blauwale, Pottwale) halten sich<br />

dann in den Gewässern um Island auf.<br />

Manuela Schmidt

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