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Plastische Chirurgie in der Werkstatt - atr.de

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<strong>Werkstatt</strong>praxis Schwerpunkt<br />

Kunststoffreparaturen mit Teroson<br />

Kleb’ dir e<strong>in</strong>e<br />

E<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Parkrempler, e<strong>in</strong> leichtes Touchieren <strong><strong>de</strong>r</strong> Wand im engen<br />

Parkhaus o<strong><strong>de</strong>r</strong> e<strong>in</strong>e etwas zu hohe Bordste<strong>in</strong>kante können or<strong>de</strong>ntliche<br />

Spuren an <strong>de</strong>n Stoßfängern h<strong>in</strong>terlassen. Das sieht nicht nur<br />

schlecht aus, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n macht sich auch nicht beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s beim Verkauf<br />

<strong>de</strong>s Gebrauchten. Auch an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Kunststoffteile, wie die Halterungen<br />

von Sche<strong>in</strong>werfern o<strong><strong>de</strong>r</strong> Zierleisten, können brechen.<br />

Die erste Generation <strong>de</strong>s Renault Espace<br />

war En<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> 80er Jahre e<strong>in</strong>er <strong><strong>de</strong>r</strong> Vorreiter<br />

für die Verwendung von Kunststoff<br />

im Karosseriebereich. Beim Espace<br />

wur<strong>de</strong> e<strong>in</strong>e tragen<strong>de</strong> Struktur aus galvanisiertem<br />

Stahl mit Kunststoffpaneelen<br />

verklei<strong>de</strong>t. Der „Zwang“ zum Leichtbau<br />

veranlasste daraufh<strong>in</strong> immer mehr<br />

Fahrzeughersteller, bei beispielsweise<br />

Radläufen, Stoßstangen o<strong><strong>de</strong>r</strong> Kotflügeln<br />

auf Kunststoffteile zu setzen. In <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Vergangenheit wur<strong>de</strong>n die beschädigten<br />

Kunststoffteile durch Neuteile ausgetauscht.<br />

Und das konnte und kann<br />

recht teuer wer<strong>de</strong>n: 700 Euro <strong>in</strong>klusive<br />

Neulackierung für e<strong>in</strong>en Stoßfänger,<br />

250 Euro <strong>in</strong>klusive Aus- und E<strong>in</strong>bau<br />

für e<strong>in</strong>en Sche<strong>in</strong>werfer. Viele hun<strong><strong>de</strong>r</strong>t<br />

Euro für Motorradverkleidungen. Kleben<br />

kann man Kunststoffteile sicher<br />

schon seit Mitte <strong><strong>de</strong>r</strong> 90er Jahre. Dies<br />

aber galt als zu aufwändig und zu kompliziert.<br />

Kompliziert vor allem <strong>de</strong>shalb,<br />

weil die <strong>Werkstatt</strong> <strong>de</strong>n passen<strong>de</strong>n Kleber<br />

zum Kunststoff suchen musste.<br />

Die Zeiten haben sich geän<strong><strong>de</strong>r</strong>t. Der<br />

Fahrzeugpark wird immer älter, und die<br />

Autofahrer erwarten zeitwertgerechte<br />

Reparaturen. Mit <strong>de</strong>m zunehmen<strong>de</strong>n<br />

E<strong>in</strong>satz von Kunststoffteilen im Automobilbau<br />

wachsen auch die Entsorgungsprobleme,<br />

<strong>de</strong>nn die Recycl<strong>in</strong>gkapazi-<br />

Halterung e<strong>in</strong>er Motorradverkleidung e<strong>in</strong>fach wie<strong><strong>de</strong>r</strong> angeklebt.<br />

Foto: Teroson<br />

Starter-Set: Der Koffer enthält alles, was <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Kfz-Fachmann für die Kunststoffreparatur braucht.<br />

täten kommen an ihre Grenzen. Auch<br />

die Versicherungen for<strong><strong>de</strong>r</strong>n preiswertere<br />

Lösungen und lassen ihre Gutachter<br />

zum Thema Kunststoffschä<strong>de</strong>n und<br />

-reparatur schulen. Und nicht zuletzt<br />

hat sich die Klebetechnik weiterentwickelt.<br />

Die mo<strong><strong>de</strong>r</strong>nen Kleber bestehen<br />

aus zwei Komponenten, die sich erst <strong>in</strong><br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Auftragdüse mischen. Und sie s<strong>in</strong>d<br />

lösungsmittelfrei. Deshalb sackt <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Klebstoff <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Naht nicht e<strong>in</strong>, und man<br />

sieht die Nähte nicht.<br />

Für Werkstätten kann die Kunststoffreparatur<br />

e<strong>in</strong> <strong>in</strong>teressantes Zusatzgeschäft<br />

se<strong>in</strong>. Kun<strong>de</strong>n s<strong>in</strong>d dankbar, wenn<br />

ihre <strong>Werkstatt</strong> e<strong>in</strong> Kunststoffteil repariert<br />

anstatt automatisch e<strong>in</strong> Neuteil zu kaufen.<br />

Schließlich sparen sie dadurch e<strong>in</strong>e<br />

Menge Geld. Teroson hat e<strong>in</strong> spezielles<br />

Reparatur-System entwickelt, das<br />

aus <strong>de</strong>m Klebstoff Terokal-9225, <strong>de</strong>m<br />

Kunststoff-Primer Terokal-150, e<strong>in</strong>em<br />

Re<strong>in</strong>iger, e<strong>in</strong>er Verarbeitungspistole und<br />

Verstärkungsmaterialien besteht. Das<br />

Beson<strong><strong>de</strong>r</strong>e daran: Das Reparatur-System<br />

eignet sich für alle Kunststoffe, wie<br />

Stoßstangen, Kühlergrill o<strong><strong>de</strong>r</strong> Tun<strong>in</strong>gteile.<br />

Und es lässt sich ohne Anmischen<br />

von Hand unkompliziert verarbeiten.<br />

„Schon nach zwei bis drei Reparaturen<br />

beherrscht <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Werkstatt</strong>-Mitarbeiter die<br />

Anleitung e<strong>in</strong>er Kunststoffreparatur<br />

1 Re<strong>in</strong>igen<br />

Kunststoffteil komplett re<strong>in</strong>igen und trocknen.<br />

Auf die Reparaturstelle beidseitig <strong>de</strong>n Re<strong>in</strong>iger FL auftragen.<br />

Das Mittel entfernt Silikone, Politur und Wachs im Umfeld <strong><strong>de</strong>r</strong> Scha<strong>de</strong>ns-<br />

stelle und stellt sicher, dass die Reparaturstelle sich anschließend nicht<br />

wie<strong><strong>de</strong>r</strong> löst. Ablüftzeit 5 M<strong>in</strong>uten.<br />

2 Vorbehan<strong>de</strong>ln<br />

Mit e<strong>in</strong>er Bandfeile (Körnung 80 bis 120) Reparaturstelle ausschleifen,<br />

so dass es ke<strong>in</strong>e harten Kanten mehr gibt.<br />

Fläche beidseitig mit e<strong>in</strong>er Schleifmasch<strong>in</strong>e und 120er Körnung aufrauen.<br />

Reparaturstelle nochmals mit Re<strong>in</strong>iger FL bestreichen. Ablüftzeit 5 M<strong>in</strong>uten.<br />

3 Primern<br />

Der Kunststoff-Primer Terokal-150 sorgt für die Haftung zwischen Kleber<br />

und Untergrund. Primer beidseitig gleichmäßig dünn auftragen und<br />

ca. 10 M<strong>in</strong>uten ablüften lassen.<br />

4 Rückseite kleben und härten<br />

Auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Rückseite <strong>de</strong>n Klebstoff Terokal-9225 um die Scha<strong>de</strong>nsstelle<br />

auftragen (ca. 10 M<strong>in</strong>uten Verarbeitungszeit).<br />

Verstärkungsvlies auf die Rückseite auflegen und <strong>de</strong>n Klebstoff<br />

e<strong>in</strong>arbeiten, bis <strong><strong>de</strong>r</strong> Stoff mit Kleber durchtränkt ist.<br />

Kunststoffteil unter e<strong>in</strong>en Infrarot-Strahler legen (15 M<strong>in</strong>uten bei 60 bis<br />

70 Grad Celsius), um die Durchhärtung <strong>de</strong>s Klebers zu beschleunigen.<br />

Vor<strong><strong>de</strong>r</strong>seite kleben und härten<br />

Klebstoff auf die sichtbare Seite <strong><strong>de</strong>r</strong> Scha<strong>de</strong>nsstelle mit Klebepistole<br />

auftragen. Damit ke<strong>in</strong>e Luft e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gt, sollte die Düse beim Auftragen<br />

immer im Material bleiben. Anschließend glatt streichen.<br />

15 M<strong>in</strong>uten unter Infrarot-Strahler bei 60 bis 70 Grad Celsius abhärten.<br />

5 Schleifen<br />

Überstehen<strong>de</strong>n Klebstoff mit Schleifscheibe (120er Körnung) nach und<br />

nach abschleifen. Schleifstaub anschließend entfernen.<br />

6 F<strong>in</strong>ish<br />

Kunststoff-Primer Terokal-150 auf die Reparaturstelle aufsprühen.<br />

10 M<strong>in</strong>uten ablüften<br />

Lackierte Oberfläche nun nach Verarbeitungsrichtl<strong>in</strong>ien <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Lackhersteller wie<strong><strong>de</strong>r</strong> lackieren.<br />

Strukturierte Oberflächen mit Terotex-Super 3000 schwarz/hell wie<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

herstellen und anschließend lackieren.<br />

Technik“, sagt Manfred Fritscher, Technischer<br />

Service & Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g Deutschland<br />

bei Teroson. Vor allem bei e<strong>in</strong>fachen Arbeiten<br />

– zum Beispiel <strong>de</strong>m Ankleben e<strong>in</strong>es<br />

abgebrochenen Halters – lohnt es<br />

sich fast immer, zu reparieren anstatt<br />

auszutauschen. Das Reparatur-System<br />

ist Dekra-geprüft und -zertifiziert und<br />

hat von fast allen Fahrzeugherstellern<br />

die Freigabe, selbst für <strong>de</strong>n Carbon-Supersportwagen<br />

SLR von Merce<strong>de</strong>s.<br />

<strong>Werkstatt</strong>praxis Schwerpunkt<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

Auch beim Kunststoffkleben nützt das<br />

beste Material nichts, wenn es am<br />

notwendigen Grundwissen fehlt. Teroson<br />

bietet im eigenen Technologie-Zentrum<br />

<strong>in</strong> Hei<strong>de</strong>lberg dreistündige<br />

Kunststoffreparatur-Schulungen<br />

an. Empfohlen wird aber e<strong>in</strong>e Zwei-<br />

Tages-Schulung, bei <strong><strong>de</strong>r</strong> die Teilnehmer<br />

auch das Thema Glasreparatur/<br />

Aus- und E<strong>in</strong>glasen und <strong>de</strong>n richtigen<br />

Umgang mit Dichtmassen erlernen.<br />

12 bl<strong>in</strong>klicht 4/2005 bl<strong>in</strong>klicht 4/2005<br />

13

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