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Wirtschaftsstandort Region Hannover Regionalreport 2002 - NIW

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78<br />

DIE REGION HANNOVER ALS DIENSTLEISTUNGSSTANDORT<br />

Abb. 4.2-3 Beschäftigtenentwicklung des Dienstleistungssektors in den Zentren und in den Umlandbereichen<br />

der westdeutschen Verdichtungsräume 1995 bis 2000<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

Köln-Bonn<br />

München<br />

Rhein-Main<br />

Saarbrücken<br />

Aachen<br />

Quelle: Beschäftigtenstatistik der Bundesanstalt für Arbeit, eigene Berechnungen<br />

fast 24.000 Arbeitsplätze in der <strong>Region</strong>, was erheblich<br />

über dem Bundestrend lag.<br />

Insgesamt hat sich damit in der Wirtschaftsregion <strong>Hannover</strong><br />

die Konstitution der Dienstleistungen gegenüber<br />

der ersten Phase nach der Wiedervereinigung stark verändert:<br />

– Die von der Haushaltsnachfrage abhängigen Zweige<br />

entwickelten sich in den letzten Jahren fast durchweg<br />

ungünstiger als im Bundestrend, dies spiegelt auch<br />

eine unterdurchschnittliche Bevölkerungsentwicklung<br />

wider.<br />

– Die von der Finanzkraft des öffentlichen Sektors bestimmten<br />

Bereiche konnten (noch) etwa durchschnittlich<br />

abschneiden.<br />

– Die überdurchschnittlichen Wachstumsimpulse kamen<br />

weitgehend aus dem Unternehmenssektor, insbesondere<br />

von den überregional orientierten Dienstleistungen.<br />

– Eine besondere Rolle hat die EXPO 2000 gespielt, die<br />

sich in den Jahreszahlen von 2000 widerspiegelt.<br />

Die Entwicklung innerhalb der <strong>Region</strong> <strong>Hannover</strong> war<br />

bereits in den 80er Jahren durch eine Umverteilung von<br />

der Stadt ins Umland gekennzeichnet. Von den knapp<br />

21.000 neuen Dienstleistungsarbeitsplätzen von 1980<br />

bis 1989 entstanden fast 55% im Landkreis <strong>Hannover</strong>.<br />

Das durchschnittliche Wachstum von 2,1% im Landkreis<br />

jahresdurchschnittliche Veränderung in %<br />

Karlsruhe<br />

Bielefeld<br />

Düsseldorf<br />

Rhein-Neckar<br />

Ruhrgebiet<br />

<strong>Hannover</strong><br />

Stuttgart<br />

Nürnberg<br />

Hamburg<br />

Zentren<br />

Umland<br />

Verdichtungsräume<br />

insgesamt<br />

Wuppertal<br />

Bremen<br />

VR insg.<br />

übertraf dasjenige der Stadt von 0,6% beträchtlich.<br />

Allerdings lagen diese Wachstumsunterschiede zwischen<br />

Kern und Umland durchaus im Rahmen der anderen<br />

Verdichtungsräume, der Prozess der Suburbanisierung<br />

war also keinesfalls sehr viel stärker als in anderen<br />

<strong>Region</strong>en.<br />

Auch in der ersten Phase nach der Wiedervereinigung<br />

blieben zwar weiterhin die Wachstumsraten der Dienstleistungen<br />

im Landkreis höher als in der Stadt <strong>Hannover</strong>,<br />

dennoch waren die Unterschiede nicht mehr so groß wie<br />

in den 80er Jahren. Von den zusätzlichen 36.000<br />

Arbeitsplätzen im Zeitraum 1989 bis 1992 entfielen<br />

immerhin fast 66% auf die Stadt und etwa ein Drittel auf<br />

den Landkreis <strong>Hannover</strong>.<br />

Auch in der zweiten Hälfte der 90er Jahre klaffen die<br />

Wachstumsraten in den Zentren und den Umlandbereichen<br />

auseinander. Dies gilt in besonderer Weise<br />

auch für die <strong>Region</strong> <strong>Hannover</strong>. Die Suburbanisierung<br />

der Dienstleistungen ist dabei zwar nicht ganz so stark<br />

wie in den Verdichtungsräumen München, Hamburg<br />

oder Nürnberg, aber doch deutlich stärker als in den<br />

<strong>Region</strong>en wie Stuttgart, Bremen oder im Rhein-Main-<br />

Gebiet.<br />

Bei aller Problematik der Vergleichbarkeit der Daten für<br />

Stadt und Landkreis 10 haben sich in den letzten Jahren<br />

vor allem die Dienstleistungen in der Stadt <strong>Hannover</strong><br />

Abb. 4.2-4 (a) Beschäftigtenentwicklung in den wichtigsten Zweigen der Dienstleistungen<br />

im Verdichtungsraum <strong>Hannover</strong> seit Anfang der 80er Jahre<br />

130<br />

125<br />

120<br />

115<br />

110<br />

105<br />

100<br />

95<br />

90<br />

130<br />

125<br />

120<br />

115<br />

110<br />

105<br />

100<br />

95<br />

90<br />

Großhandel<br />

89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00<br />

Verkehr, Telekommunikation<br />

89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00<br />

Quelle: Beschäftigtenstatistik der Bundesanstalt für Arbeit, eigene Berechnungen<br />

schwach entwickelt (Abb. 4.2-3). Im Vergleich zu den<br />

übrigen Zentren der westdeutschen Verdichtungsräume<br />

hatte die Stadt <strong>Hannover</strong> nach Hamburg die schwächste<br />

Entwicklung der Dienstleistungsbeschäftigung im Zeitraum<br />

1995 bis 2000. Der Landkreis <strong>Hannover</strong> erreichte<br />

knapp die Dynamik der Umlandregionen der westdeutschen<br />

Verdichtungsräume.<br />

4.3 <strong>Region</strong> <strong>Hannover</strong> als Standort<br />

des Handels<br />

Die Situation des Einzelhandels und dessen Bedeutung<br />

für die <strong>Region</strong> und darüber hinaus soll im Folgenden<br />

anhand der Indikatoren Einzelhandelsumsatz, Kaufkraft<br />

und Einzelhandelszentralität 11 beschrieben werden. Um<br />

die Vergleichbarkeit zwischen den unterschiedlich<br />

großen Verdichtungsräumen zu gewährleisten, werden<br />

die Indikatoren Werte pro Kopf berechnet.<br />

N I W · NORD/LB · WIRTSCHAFTSSTANDORT REGION HANNOVER · REGIONALREPORT <strong>2002</strong> 79<br />

1989 = 100<br />

130<br />

125<br />

120<br />

115<br />

110<br />

105<br />

100<br />

95<br />

90<br />

130<br />

125<br />

120<br />

115<br />

110<br />

105<br />

100<br />

95<br />

90<br />

Einzelhandel<br />

89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00<br />

Kreditinstitute<br />

VR <strong>Hannover</strong><br />

Verdichtungsräume<br />

insgesamt<br />

früheres<br />

Bundesgebiet<br />

89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00<br />

– Der Einzelhandelsumsatz pro Einwohner gibt den<br />

Umsatz an, den die Einzelhandelsbetriebe in einer<br />

<strong>Region</strong> realisieren können. Im interregionalen Vergleich<br />

ist damit aber noch nicht berücksichtigt, dass<br />

die Kaufkraft der <strong>Region</strong>en sehr unterschiedlich sein<br />

kann.<br />

– Die einzelhandelsrelevante Kaufkraft einer <strong>Region</strong>, in<br />

die das Einkommensniveau sowie insbesondere auch<br />

die Erwerbsbeteiligung eingehen, reflektiert letztlich<br />

das für Konsumgüter zur Verfügung stehende Einkommen<br />

der Bevölkerung. Hierbei sind die Ausgaben für<br />

die Warengruppen Nahrungs- und Genussmittel, Kleidung,<br />

Schuhe, übrige Güter für die Haushaltsführung<br />

(u.a. Möbel, Bodenbeläge, Haushaltselektrogeräte,<br />

Heimtextilien, Gartenbedarfsartikel, Reinigungsmittel),<br />

10) vgl. Abschnitt 1.5<br />

11) Datenquelle: GfK Gesellschaft für Konsumforschung, Nürnberg

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