Diagnose mit der Kontaktglas-Dynamometrie - Augenärztliche ...
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Ophthalmodynamometrie <strong>mit</strong> dem <strong>Kontaktglas</strong>:<br />
Einfache Er<strong>mit</strong>tlung des Ophthalmikablutdrucks<br />
Nun ist ein neues Gerät auf dem Markt, bei dem die für die Ophthalmodynamometrie<br />
erfor<strong>der</strong>liche Erhöhung des Augeninnendrucks <strong>mit</strong> dem Goldmann-Dreispiegelglas erzeugt wird,<br />
dessen Handhabung jedem Augenarzt vertraut ist [8]. Es wird vom Untersucher an einem<br />
ringförmigen Ansatz gehalten, in den Kraftsensoren eingebaut sind. Der Sensorring ist über ein<br />
dünnes Kabel <strong>mit</strong> einem Gerät verbunden, das sich in Reichweite des Untersuchers o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
Helferin befindet. Die Kraft, <strong>mit</strong> <strong>der</strong> <strong>der</strong> Untersucher das <strong>Kontaktglas</strong> gegen das Auge drückt, ist<br />
auf dem Anzeigenfeld dieses Gerätes abzulesen. Die Pulsationsphänomene werden in gewohnter<br />
Weise <strong>mit</strong> <strong>der</strong> Spaltlampe durch den zentralen Teil des Dreispiegelglases beobachtet. Die früher<br />
von vielen Augenärzten als schwierig eingeschätzte Technik ist auf die Untersuchung <strong>mit</strong> dem<br />
Goldmann-Dreispiegelglas reduziert worden. Erst diese Vereinfachung hat die Methode<br />
praxistauglich gemacht.<br />
Bestimmung des Ophthalmikablutdrucks<br />
<strong>mit</strong> dem <strong>Kontaktglas</strong>-Dynamometer<br />
Un<strong>mit</strong>telbar vor <strong>der</strong> <strong>Dynamometrie</strong> wird die Augenoberfläche <strong>mit</strong> Oxybuprocain (Thilorbin)<br />
anästhesiert und <strong>der</strong> Augeninnendruck applanatorisch bestimmt. Direkt im Anschluss daran<br />
erfolgt die Ophthalmodynamometrie <strong>mit</strong> dem neuen <strong>Kontaktglas</strong>-Dynamometer (Fa. Meditron,<br />
Völklingen/Saar).<br />
Es handelt sich dabei um ein handelsübliches Goldmann-Dreispiegelglas (Haag-Streit), das<br />
anstelle des Distanz- bzw. Halteringes <strong>mit</strong> einem ringförmigen Ansatz versehen ist, in den<br />
Kraftsensoren integriert sind. In die Höhlung des <strong>Kontaktglas</strong>es wird ein erbsengroßer Tropfen<br />
eines Kontaktgels (Thilo Tears) gegeben, das Gerät am Haltering gefasst, entsprechend <strong>der</strong><br />
Gebrauchsanweisung durch Tastendruck kalibriert und auf das Auge aufgesetzt.<br />
Das Gerät ist so kalibriert, dass die Anzeigeeinheit 1 einer Kraft von 40 Millinewton entspricht.<br />
Mit dem <strong>Kontaktglas</strong>-Dynamometer wird durch diese Kraft <strong>der</strong> Augeninnendruck theoretisch um<br />
1 mm Hg erhöht. Demzufolge ist <strong>der</strong> Druckzuwachs (∆P) auf dem LCD-Display direkt<br />
abzulesen. Bei 10 bis 15-facher Vergrößerung werden durch das <strong>Kontaktglas</strong> hindurch die<br />
Papillengefäße beobachtet.<br />
Die Andruckkraft des <strong>Kontaktglas</strong>es wird langsam soweit erhöht, bis das erste Kollapsphänomen<br />
<strong>der</strong> Zentralarterie zu erkennen ist. Zu diesem Zeitpunkt wird <strong>der</strong> Messwert durch Betätigen einer<br />
Taste festgehalten. Dieser Vorgang wird wie<strong>der</strong>holt, bis mindestens drei Werte notiert werden<br />
können, die nicht mehr als 5 mm Hg auseinan<strong>der</strong> liegen. Aus mindestens drei Werten wird <strong>der</strong><br />
Mittelwert errechnet. Die Addition dieses Wertes zum zuvor gemessenen Augeninnendruck<br />
ergibt den Augeninnendruck bei Beobachtung des (ersten) Pulsationsphänomens. Dieser<br />
entspricht dem diastolischen Ophthalmikablutdruck [5], denn das erste Auftreten einer Pulsation<br />
bedeutet, dass vorübergehend <strong>der</strong> auf den Netzhautgefäßen lastende Augeninnendruck den<br />
Blutdruck überschreitet. Die erste Pulsation ist also immer dann zu beobachten, wenn <strong>der</strong><br />
Augeninnendruck etwas höher ist als <strong>der</strong> minimale Blutdruck einer Pulsphase. Was wir am Auge<br />
zu diesem Zeitpunkt sehen können, entspricht dem Verschwinden <strong>der</strong> Korotkoff’schen<br />
Geräusche bei <strong>der</strong> Messung des systemischen Blutdrucks am Oberarm.<br />
Anschließend an die Messung des diastolischen Druckes wird die Andruckkraft zügig erhöht, bis<br />
die Pulsationsphänomene <strong>der</strong> Zentralarterie verschwinden. Die bei Verschwinden ausgeübte<br />
Kraft wird wie beim diastolischen Wert in den Ophthalmikablutdruck umgerechnet. Auf die<br />
Messung des systolischen Wertes wird verzichtet, wenn <strong>der</strong> Druck für den Patienten zu<br />
unangenehm ist, was bei höherem Systemblutdruck häufig <strong>der</strong> Fall ist.<br />
Bei einseitig erniedrigten diastolischen Werten o<strong>der</strong> beidseits gegenüber dem systemischen<br />
Blutdruck erniedrigten Werten o<strong>der</strong> klinischem Verdacht auf Vorliegen einer Stenose sollte man<br />
jedoch zumindest versuchen, auch den systolischen Druck zu bestimmen, weil bei<br />
Karotisstenosen, <strong>der</strong>en Verschlußvorgang bereits stabilisiert ist, über Anastomosen die