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G+ - EPIZ Entwicklungspolitisches Bildungs

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<strong>G+</strong><br />

Berufe GloBal<br />

Backen<br />

Unterrichtsmaterial für die Ausbildung<br />

von BäckerInnen, KonditorInnen,<br />

FrischwarenverkäuferInnen,<br />

BäckereifachverkäuferInnen<br />

Unterrichtsvorschläge zu den Themen<br />

Getreide, Gewürze, Verpackungen


<strong>G+</strong><br />

Diese Broschüre entstand im Rahmen der Durchführung des LLP – Leonardo da Vinci-Innovations -<br />

transferprojektes „BerufeGlobal – zukunftsfähig arbeiten in einer globalisierten Welt“.<br />

„BerufeGlobal“ ist ein europäisches kooperationsprojekt zur Stärkung der kompetenz zum<br />

nachhaltigen Handeln als integraler Bestandteil beruflicher aus- und Weiterbildung in europa.<br />

es fördert ein umfassendes Verständnis des Begriffs nachhaltigkeit in seiner ökologischen,<br />

ökonomischen und sozialen Dimension. Die Materialien (Vorschläge für curricula, Rahmenlehr-<br />

pläne sowie Prüfungsfragen) dienen der Verbesserung der Qualität des Globalen Lernens<br />

sowie der Befähigung der LehrerInnen und ausbilderInnen, entsprechende Themen in den Fach -<br />

unterricht einzubinden.<br />

berufeglobal.eu<br />

Das Projekt wurde mit Unterstützung der europäischen kommission finanziert.<br />

Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt allein der Verfasser; die<br />

kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen angaben.<br />

Projektkoordination<br />

BGZ Berliner Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit mbH<br />

augsburger Straße 33, D – 10789 Berlin<br />

Telefon +49 30 80 99 41 11 Telefax +49 30 80 99 41 20<br />

info@bgz-berlin.de bgz-berlin.de<br />

alle Rechte vorbehalten<br />

© Berlin, august 2011<br />

Printed in Germany<br />

Impressum<br />

autorinnen Magdalena emprechtinger, Silvana kröhn, Damir Mogut, Dorothea Taube, karin Thaler<br />

Redaktion Heide Tebbich, Magdalena emprechtinger, Silvana kröhn<br />

Beratung Peter Buchmayer, klaus Hönig, Matthias Schofer, Sabine Schofer<br />

Herausgeber – BaOBaB – Globales Lernen<br />

Sensengasse 3, a – 1090 Wien<br />

baobab.at<br />

– entwicklungspolitisches <strong>Bildungs</strong>- und Informationszentrum e. V. (ePIZ)<br />

Schillerstr. 59, D – 10627 Berlin<br />

epiz-berlin.de<br />

– Zentrum für aus- und Weiterbildung des Mittelstandes V.o.G. St. Vith (ZaWM)<br />

Luxemburger Straße 2a, Be – 4780 St. Vith<br />

zawm-st-vith.be<br />

in kooperation mit dem Regionalen <strong>Bildungs</strong>zentrum des kreises Herzogtum Lauenburg<br />

kerschensteinerstraße 2, D – 23879 Mölln<br />

rbzmoelln.de<br />

Design nayelizimmermann.com<br />

Druck Ökoprint


<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />

InHaLTSVeRZeIcHnIS<br />

<strong>G+</strong><br />

Vorwort 4<br />

Globales Lernen in der beruflichen Bildung 5<br />

Über das Multimedia-Angebot zur Broschüre 6<br />

Modul 1: Weizen, Mais & Co – Getreide WeltWeit 7<br />

Einführung 8<br />

Methoden für den Unterricht 10<br />

· Brot-Welt<br />

10<br />

· Weizen, Mais & Co – Getreide weltweit<br />

11<br />

· Die Nahrungsmittelkrise und ihre Ursachen<br />

13<br />

· Essen im Eimer<br />

15<br />

· Leeres Brotregal?!<br />

16<br />

· Biogetreide<br />

17<br />

· Isn’t it organic?<br />

18<br />

Arbeitsblätter 19<br />

Modul 2: die Welt der GeWürze – die GeWürze der Welt 37<br />

Einführung 38<br />

Methoden für den Unterricht 40<br />

· Gewürze – ein Einstieg<br />

40<br />

· Gewürze recherchieren<br />

42<br />

· Biologischer Anbau? Fairer Handel? – Was ist das?<br />

44<br />

· Ich beziehe Stellung!<br />

45<br />

· Fair kalkulieren<br />

46<br />

· Fairkaufen<br />

47<br />

· Ich empfehle …<br />

48<br />

Arbeitsblätter 49<br />

Modul 3: naChhaltiG VerpaCken 59<br />

Einführung 60<br />

Methoden für den Unterricht 61<br />

· Nachhaltiges Wirtschaften im Bäcker- und Konditorhandwerk<br />

61<br />

· Verpacken<br />

62<br />

· Wie nachhaltig sind Verpackungen?<br />

64<br />

Arbeitsblätter 66<br />

Literaturliste 78<br />

3


<strong>G+</strong><br />

4<br />

VORWORT DeS ReGIOnaLen BeRUFSBILDUnGSZenTRUMS DeS<br />

kReISeS HeRZOGTUM LaUenBURG<br />

Das vorliegende Unterrichtsmaterial soll bei Lehrlingen, die im Bereich Bäckerhandwerk<br />

ausgebildet werden, dazu beitragen, dass sich die Auszubildenden mit den Themen des<br />

globalen Wandels bewusst auseinandersetzen.<br />

Kenntnisse in diesem Bereich sind in einer Zeit, in der wichtige Rohstoffe wie z. B.<br />

Getreide zum Gegenstand von Börsenspekulationen werden, von besonderer Bedeutung.<br />

Nicht nur die Industrialisierung der Nahrungsmittelproduktion, sondern auch Themen<br />

wie „Fair Trade“ und „Bio-Anbau“ erfordern Sensibilisierung sowie ein wertebewusstes<br />

Urteilen und Handeln. Dazu sollen diese Unterrichtsmaterialien als Handreichung dienen.<br />

Sie sind für die Hand der Lehrerinnen und Lehrer gedacht, die im Rahmen ihres Unter -<br />

richts eine engere Verknüpfung gesellschaftswissenschaftlicher Inhalte mit den fachlichen<br />

Anforderungen beabsichtigen.<br />

Die Materialien zielen darauf ab, den Unterricht durch Individualisierung und durch<br />

Anregungen zum selbstgesteuerten Lernen zu optimieren und die Forderung nach einem<br />

ganzheitlichen, fächerübergreifenden Unterricht zu unterstützen.<br />

Matthias Schofer<br />

Regionales Berufsbildungszentrums des Kreises Herzogtum Lauenburg<br />

<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen


<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />

GLOBaLeS LeRnen In DeR BeRUFLIcHen BILDUnG<br />

<strong>G+</strong><br />

Wir leben in einer vernetzten Welt. Fand das Leben früher verstärkt in der Region statt<br />

und verarbeitete man regionale Produkte, hat heute jeder Mensch als Konsument Anteil<br />

an der Globalisierung. Auch als Berufstätige können wir uns heute kaum noch nur in<br />

der Region verorten – sei es, weil wir Produkte aus anderen Ländern verarbeiten, damit<br />

handeln oder sie als Arbeitsgeräte einsetzen. Ebenso sind Phänomene wie Outsourcing<br />

oder interkulturelle Teams selbstverständlich.<br />

Diese zunehmende Internationalisierung der Wirtschafts- und Arbeitswelt und das durch<br />

Migrationsprozesse bedingte interkulturelle Umfeld stellen eine Herausforderung für Aus -<br />

zubildende aller Berufssparten dar. Insbesondere dann, wenn es darum geht, im Sinne<br />

einer nachhaltigen Entwicklung zu produzieren und zu wirtschaften. Eine Orientierung<br />

an einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Entwicklung bedeutet, Roh stoffe so zu verwenden<br />

und zu schützen, dass wir auch in Zukunft noch damit arbeiten können.<br />

Nachhaltiges Wirtschaften heißt auch, sozial gerecht zu wirtschaften. Dazu gehören<br />

men schen würdige Arbeitsbedingungen in Fabriken und auf Plantagen ebenso wie umweltverträgliche<br />

Produktionsweisen.<br />

Kenntnisse über globale Entwicklungen bieten Innovationspotenzial für Betriebe, das genutzt<br />

werden kann, wenn MitarbeiterInnen über weltweite Zusammenhänge in ihrem Berufs feld<br />

Bescheid wissen. Neue Aufgaben stellen sich auch im Bereich Marketing und im Verkauf:<br />

Veränderte KundInnenwünsche nach ökologisch unbedenklichen und sozial fair produzierten<br />

Waren erfordern Wissen über Nachhaltigkeit und globale Produktionsbedingungen.<br />

Globales Lernen will auf diese neuen Herausforderungen vorbereiten. Ausgehend von der<br />

Erfahrungs- und Lebenswelt der Lernenden werden weltweite wirtschaftliche, politische,<br />

soziale und ökologische Zusammenhänge aufgezeigt. Das Leitbild einer gerechten, zukunfts -<br />

fähigen Entwicklung ist dabei zentral. In der beruflichen Bildung ist die Lebenswelt der<br />

SchülerInnen wesentlich von der beruflichen Praxis und Ausbildung geprägt. Das heißt, es<br />

geht um die Verknüpfung von Themen globaler Verantwortung und Nachhaltigkeit mit<br />

berufsrelevanten Fragestellungen und die Integration in den Fachunterricht, aber auch um<br />

das Einbeziehen der Erfahrungen und Interessen der SchülerInnen. Aber nicht nur kognitive,<br />

sondern auch soziale und persönliche Kompetenzen sind für ein Leben in einer globa -<br />

lisierten Welt von großer Wichtigkeit. Globales Lernen erfordert daher Lehr- und Lernmethoden,<br />

die interdisziplinär, partizipativ sowie handlungs- und erfahrungsorientiert sind.<br />

Der Schwerpunkt liegt auf Methoden, die eine selbstständige Aneignung des Lernstoffs<br />

ermöglichen. Dadurch soll u. a. selbstständiges Reflexionsvermögen, vernetztes Denken<br />

und eigene Meinungsbildung gefördert und Indoktrination und einseitige Manipulation<br />

vermieden werden. Zielkonflikte und Interessenkonflikte sollen transparent werden, aber<br />

auch die Mitverantwortung für die Mitgestaltung einer gerechteren Welt soll bewusst werden.<br />

Was Globales Lernen praktisch umgesetzt für die Ausbildung im Bereich Backen bedeutet,<br />

finden Sie anhand von ausgearbeiteten Methodenvorschlägen in diesem Heft.<br />

Silvana Kröhn<br />

<strong>Entwicklungspolitisches</strong> <strong>Bildungs</strong>- und Informationszentrum, Berlin<br />

Magdalena Emprechtinger<br />

BAOBAB – Globales Lernen, Wien<br />

5


<strong>G+</strong><br />

6<br />

ÜBeR DaS MULTIMeDIa-anGeBOT ZUR BROScHÜRe<br />

DVD<br />

Dieser Broschüre ist eine DVD beigefügt, auf der sich alle Arbeitsblätter als pdf zum<br />

Ausdrucken, Audio-Interviews mit Gewürzexpertinnen sowie Filmspots von nachhaltigen<br />

Best-Practice-Betrieben befinden, die Sie im Unterricht einsetzen können. Die Filme<br />

sind während des europäischen Fachforums „Zukunftsfähig Wirtschaften“ im April 2011<br />

entstanden, bei dem SchülerInnen nachhaltig wirtschaftende Betriebe besucht haben.<br />

Auf der DVD finden Sie eine Literaturliste mit der für die Erstellung dieser Broschüre ver -<br />

wendeten Literatur und weiteren empfohlenen Materialien für den Unterricht. Mehr<br />

didaktische Materialien zu den angesprochenen Themen finden Sie auch im Onlinekatalog<br />

der Bibliotheken von BAOBAB baobab.at (Österreich) und <strong>EPIZ</strong> epiz-berlin.de (Deutschland).<br />

E-Learning<br />

In der Lernplattform des <strong>EPIZ</strong> finden Sie einen Kurs für die Ausbildung im Bereich Bäckerei.<br />

Dieser Kurs enthält die in der Broschüre abgedruckten Weblinks zum Anklicken sowie die<br />

Powerpoint-Präsentationen und Audio-Interviews, die Sie auch schon auf der DVD finden.<br />

Darüber hinaus wird dieser Kurs auf dem aktuellen Stand gehalten, so dass Sie hier aktua-<br />

lisierte Arbeitsblätter und Informationen über neue Trends und Entwicklungen finden.<br />

Schauen Sie hinein – es lohnt sich!<br />

Und so geht’s<br />

Gehen Sie auf die Webseite epiz-berlin.de/moodle<br />

Klicken Sie auf den Bereich „Berufe Global“<br />

Klicken Sie anschließend auf das Feld „Kurse für BäckerInnen“<br />

Haben Sie Fragen?<br />

Dann wenden Sie sich bitte an Silvana Kröhn<br />

kroehn@epiz-berlin.de<br />

<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen


Guten Tag!<br />

Was darf es sein?<br />

Das ist schwer bei<br />

dieser großen auswahl …<br />

Was passiert denn mit<br />

dem unverkauften Brot<br />

nach Ladenschluss?<br />

<strong>G+</strong><br />

MODUL 1<br />

WeIzen, MaIs & Co<br />

GetreIde WeltWeIt


<strong>G+</strong><br />

8<br />

eInFÜHRUnG<br />

Roggenbrot, Dinkelbrot, Mischbrot, Weizenbrot, Vollkornbrot, Bauernbrot, Hausbrot,<br />

Nussbrot, Karottenbrot, Schrotbrot, Mohnstriezel, Müsliweckerl, Salzstangerl, Kornspitz –<br />

die Auswahl im Brotregal scheint bei uns beinahe unendlich. Und obwohl sich beson-<br />

ders in Österreich und Deutschland eine große Vielfalt an Brotsorten entwickelt hat, sind<br />

Brot und brotähnliche Produkte in vielen Teilen der Welt zu finden. Getreide und seine<br />

Folgeprodukte sind wichtiger Bestandteil der menschlichen Ernährung.<br />

Vor diesem Hintergrund sind auch die Auswirkungen der aktuellen Nahrungsmittelkrise<br />

zu betrachten, im Zuge derer die Getreidepreise stark gestiegen sind und somit das tägliche<br />

Brot für viele Menschen vor allem in den Ländern des Südens fast unerschwinglich wurde.<br />

Aber auch bei uns ist Brot teurer geworden, dennoch landen etwa in Deutschland jährlich<br />

500.000 Tonnen Brot im Müll 1 . Und in Wien wird täglich jene Menge Brot als Retourware<br />

vernichtet, mit der Graz – die zweitgrößte Stadt Österreichs – versorgt werden kann. 2<br />

Über die Ursachen und Auswirkungen dieser Entwicklungen Bescheid zu wissen, aber<br />

auch mögliche Alternativen zu kennen, ist wichtig – auch um KundInnen gegenüber im<br />

Gespräch kompetent auftreten zu können.<br />

Dieses Modul bietet Ihnen didaktische Anleitungen sowie Arbeitsblätter, um sich mit<br />

Fragen der Brotzubereitung weltweit zu befassen. Die SchülerInnen erfahren mehr über<br />

die wichtigsten Getreidearten (Weizen, Mais, Reis, Hirse und Roggen), ihre Herkunft und<br />

ihren Anbau. In einem Gruppenpuzzle werden unterschiedliche Ursachen der aktuellen<br />

Nahrungs mittelkrise erarbeitet. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf den Faktoren,<br />

die den Anstieg des Getreidepreises in den letzten Jahren verursacht haben. Der Film<br />

„Essen im Eimer“ ermöglicht eine Auseinandersetzung mit dem Phänomen und den Folgen<br />

des Wegwerfens von Brot bei uns. Neben den Auswirkungen dieses „Überflusslebens“<br />

lernen die SchülerInnen auch Alternativen kennen, können diese bewerten und Stellung<br />

dazu beziehen.<br />

Der Frage, was biologische Landwirtschaft ist, wird ebenfalls Platz gegeben. Auch die<br />

Fähigkeit, das Gelernte zu kommunizieren – sei es in Form eines Folders oder in Verkaufsgesprächen<br />

auf Englisch – wird durch praxisnahe Übungen gefördert.<br />

1 Thurn, Valentin [Regie]: Essen im Eimer. Die große Lebensmittelverschwendung. Minute 24.30<br />

2 Wagenhofer, Erwin [Regie]: We feed the World. Minute 4.53<br />

<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen


<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />

<strong>G+</strong><br />

Übung / Methode Berufliche Kompetenzen Unterrichtsfach / Lernfeld 1<br />

Brot-Welt<br />

Quiz, (Internet-)Recherche<br />

Weizen, Mais & Co<br />

Getreide weltweit<br />

Kleingruppenarbeit,<br />

Recherche<br />

Die Nahrungsmittelkrise<br />

und ihre Ursachen<br />

Gruppenpuzzle, Recherche<br />

Essen im Eimer<br />

Film,<br />

PartnerInnenarbeit, Brief<br />

Leeres Brotregal?!<br />

Foldererstellung<br />

Biogetreide<br />

Rätsel, Recherche<br />

Isn’t it organic?<br />

Verkaufsgespräch<br />

in Englisch<br />

Rollenspiel<br />

Fachkompetenz B Warenkunde<br />

D Wirtschafts- und<br />

Sozialkunde, Religion<br />

Ö Wirtschaftskunde<br />

und Schriftverkehr,<br />

politische Bildung<br />

Fach- und<br />

Methodenkompetenz<br />

Fach- und<br />

Methodenkompetenz<br />

1 Für die Länder Belgien (B), Deutschland (D) und Österreich (Ö)<br />

B Fachkunde<br />

D Rohstoffkunde / spezielle<br />

Fachkunde<br />

Ö Nahrungsmittelkunde /<br />

Fachkunde<br />

B Wirtschafts- und<br />

Sozialkunde<br />

D Rohstoffkunde, Wirtschafts-<br />

und Sozialkunde<br />

Ö Nahrungsmittelkunde,<br />

Wirtschaftskunde<br />

und Schriftverkehr<br />

Fach- und Selbstkompetenz B/D Wirtschafts- und<br />

Sozialkunde<br />

Ö Wirtschaftskunde und<br />

Schriftverkehr, Deutsch<br />

und Kommunikation<br />

Methodenkompetenz B/D Werbung und Verkauf<br />

Ö Wirtschaftskunde und<br />

Schriftverkehr, Deutsch<br />

und Kommunikation<br />

Fachkompetenz B Wirtschafts- und<br />

Sozialkunde, Rohstoffkunde,<br />

Warenkunde<br />

D Wirtschafts- und Sozial-<br />

kunde, Rohstoffkunde<br />

Ö Wirtschaftskunde und<br />

Schriftverkehr,<br />

Nahrungsmittelkunde<br />

Fach- und Sozialkompetenz D Berufsbezogene Fremd-<br />

sprache, Wirtschafts-<br />

und Sozialkunde<br />

Ö Berufsbezogene Fremd-<br />

sprache, Wirtschaftskunde<br />

und<br />

Schriftverkehr<br />

9


<strong>G+</strong><br />

10<br />

MeTHODen FÜR Den UnTeRRIcHT<br />

Brot-Welt<br />

Fachkompetenz Die SchülerInnen kennen Brotsorten und Zubereitungsarten aus aller Welt.<br />

Methode Quiz, (Internet-)Recherche und eventuell Backen<br />

Material Arbeitsblatt B2, Internetzugang und / oder Fachzeitschriften<br />

Dauer 45 Minuten<br />

Ablauf<br />

Die SchülerInnen lesen den Text zur Geschichte des Brotes (B2).<br />

Anschließend versuchen sie, die Brotsorten den dazu passenden Beschreibungen<br />

zuzuordnen. Als Hilfe kann im Internet oder in Fachzeitschriften nach den Brotarten<br />

recherchiert werden.<br />

In einem nächsten Schritt werden die SchülerInnen aufgefordert, in Fachbüchern,<br />

Fachzeitschriften oder Internet noch weitere Brotsorten aus aller Welt zu recherchieren,<br />

mindestens ein Rezept auszuwählen und in der Klasse vorzustellen. Die Rezepte<br />

werden dann gesammelt und in der Klasse aufgehängt. Nach Möglichkeit können auch<br />

einige der Rezepte nachgebacken und das Brot dann gemeinsam gegessen werden.<br />

Lösung<br />

Eritreia Inschera<br />

Australien Damper<br />

Iran Barbari<br />

Mexiko Tortilla<br />

Indien Puri<br />

China Dim Sum<br />

Tipp zur Vertiefung<br />

Die Recherche nach Brotsorten weltweit kann auch um religiöse Brote (z. B Matze, Prosphora)<br />

bzw. Brote, die zu bestimmten Festen gebacken werden (z. B Pan de muertos in Mexiko),<br />

erweitert werden.<br />

Recherchetipp<br />

Jüdisches Museum Berlin jmberlin.de/koscher<br />

Infoseite Brot in der Schweiz schweizerbrot.ch Vom Korn zum Brot<br />

<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen


<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />

WeIzen, MaIs & Co – GetreIde WeltWeIt<br />

<strong>G+</strong><br />

Fach- und Methodenkompetenz Die SchülerInnen können die für die<br />

Ernährung wichtigsten Getreidearten recherchieren und die Informationen aufbereiten.<br />

Methode Einführung im Plenum, Gruppenarbeit und -spiel<br />

Material Weltkarte, Weltkarte Herkunftsregionen der Getreidearten (B4),<br />

evtl. Internetanschluss und / oder Fachzeitschriften, Arbeitsblätter B3, B6,<br />

Bilder (B5 auf DVD), evtl. Getreide (Reis, Weizen, Mais, Hirse, Roggen)<br />

Dauer 90 – 120 Minuten<br />

Die Farbfotos zu den Getreidesorten Hirse, Roggen, Weizen, Reis und Mais (B5)<br />

finden Sie zum Ausdrucken, Laminieren und Ausschneiden auf der beiliegenden DVD.<br />

Ablauf<br />

Einstieg<br />

Um den SchülerInnen die für die Ernährung wichtigsten Getreidesorten aus aller Welt<br />

(Reis, Weizen, Mais, Hirse und Roggen) näher zu bringen, werden diese, wenn möglich,<br />

mitgebracht. Sollte dies nicht möglich sein, kann auch mit Bildern (B5) gearbeitet werden.<br />

Auf einer großen Weltkarte werden die Länder bzw. Regionen gesucht, aus denen<br />

die mitgebrachten Getreidesorten (Reis, Hirse, Weizen, Roggen und Mais) ursprünglich<br />

kommen. Oft sind die einzelnen Sorten nicht einer einzigen Region zuzuordnen,<br />

sondern wurden in verschiedenen Gebieten unabhängig voneinander aus wildwachsenden<br />

Arten kultiviert. Zur Unterstützung dient die Weltkarte mit den ursprünglichen Herkunftsregionen<br />

der Getreidesorten nach Nikolai Vavilov (B4). Da es sich bei dieser Karte um eine<br />

Peters-Karte handelt, mag sie auf den ersten Blick etwas befremdend erscheinen.<br />

Die Darstellung gibt die Welt flächengetreu wieder, während die uns besser bekannte<br />

Mercator-Projektion winkelgetreu ist.<br />

Anschließend wird gemeinsam überlegt, wo die einzelnen Getreidesorten heute<br />

vorkommen. Zu den unten angeführten Fragen werden die Meinungen der SchülerInnen<br />

ausgetauscht (z. B Reis wächst sowohl in Europa / Italien, Spanien als auch in Amerika,<br />

Asien und Afrika)<br />

· Wo und wie wachsen sie?<br />

· Welche habe ich schon hier bei uns und in anderen Ländern gegessen?<br />

· Was kenne ich von unseren Feldern?<br />

Kleingruppenarbeit<br />

In einem weiteren Schritt sollen die SchülerInnen in Kleingruppen (3 – 5 Personen) einen<br />

Steckbrief zu jeweils einer der Getreidearten erstellen. Die SchülerInnen können sich dabei<br />

am Mustersteckbrief (B21) auf der beiliegenden DVD orientieren. Allerdings steht es<br />

ihnen frei, wie sie den Steckbrief gestalten. Nach Möglichkeit sollte auch Bildmaterial<br />

bereit gestellt werden.<br />

Als Organisationshilfe können die Gruppen zur Aufgabenverteilung die Rollen auf dem<br />

Arbeitsblatt verteilen.<br />

11


<strong>G+</strong><br />

12<br />

Die Infos zu „ihrer“ Getreideart auf dem Arbeitsblatt mit den Hintergrundinformationen<br />

(B6) dienen als Grundlage. Weitere Informationen können sich die SchülerInnen über<br />

Lehrbücher, Internetrecherche, Fachzeitschriften oder aber auch über Interviews von Fach-<br />

leuten im Einzelhandel beschaffen. Links zur weiteren Recherche finden sich auf dem<br />

Arbeitsblatt B3.<br />

Im Anschluss daran werden die Steckbriefe so vorgetragen, dass die Mitglieder der<br />

anderen Gruppen, die das jeweilige Getreide erkennen sollten, es nicht einfach haben.<br />

Tipp zur Vertiefung<br />

Sehen Sie sich auf worldmapper die beiden Grafiken zum Getreideimport und Getreideexport<br />

weltweit an. Diskutieren Sie, was diese Grafiken über den Getreideanbau und die<br />

Ernährungssicherheit der einzelnen Länder / Kontinente aussagen.<br />

worldmapper.org/display.php?selected=47<br />

worldmapper.org/display.php?selected=48<br />

<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen


<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />

dIe nahrunGsMIttelkrIse und Ihre ursaChen<br />

<strong>G+</strong><br />

Fach- und Methodenkompetenz Die SchülerInnen setzen sich kritisch mit der weltweiten<br />

Nahrungsmittelkrise auseinander und können in weiterer Folge die wichtigsten Faktoren,<br />

die zur derzeitigen Nahrungsmittelkrise geführt haben, benennen sowie diese miteinander<br />

in Beziehung setzen.<br />

Methode Gruppenpuzzle, Recherche<br />

Material Arbeitsblätter B7 und B16, Textkarten (B8 – B15) zu den Themen Produktion<br />

von Agrotreibstoffen, klimabedingte Naturkatastrophen, weltweit steigender Konsum von<br />

Fleisch, steigende Nachfrage nach fossilem Öl, Spekulation mit Nahrungsmitteln, Armut<br />

und fehlender Zugang zu Land bzw. Landnahme, Liberalisierung des Welthandels, Subventionspolitik<br />

der Industrieländer.<br />

Wenn möglich sollten Computer zur weiteren Recherche zur Verfügung stehen. Ist das nicht<br />

möglich, kann die Recherchearbeit zu Hause oder in einer Bibliothek durchgeführt werden.<br />

Dauer 90 – 120 Minuten<br />

Ablauf<br />

Variante 1<br />

Gruppenpuzzle<br />

Erarbeitungsphase<br />

Es werden acht „ExpertenInnen-Gruppen“ gebildet, die jeweils zu einem der folgenden<br />

Themen arbeiten: Produktion von Agrotreibstoffen, klimabedingte Naturkatastrophen,<br />

weltweit steigender Konsum von Fleisch, steigende Nachfrage nach fossilem Öl, Spekulation<br />

mit Nahrungsmitteln, Armut und fehlender Zugang zu Land bzw. Landnahme, Liberalisierung<br />

des Welthandels, Subventionspolitik der Industrieländer. Bei kleinen Klassen kann<br />

man auch mit vier Gruppen arbeiten – jede Gruppe arbeitet dann zwei Themen aus. Jedes<br />

Gruppenmitglied bekommt für einen späteren Gruppenwechsel eine Nummer zugeteilt<br />

(beginnend bei 1 in jeder Themengruppe). Jede Gruppe erhält in einem ersten Schritt das<br />

Arbeitsblatt B7 sowie eine Textkarte mit einer kurzen Einführung ins Thema der Gruppe<br />

(B8 – B15). Zusätzlich bekommt jede / r SchülerIn ein leeres Fact-Sheet (B16). Zu Beginn lesen<br />

alle das Arbeitsblatt B7 durch, um einen ersten Einblick in den Themenbereich zu erhalten.<br />

Der Inhalt des Textes und der Grafiken wird im Anschluss daran kurz besprochen, mögliche<br />

Fragen werden beantwortet. Danach haben die SchülerInnen die Aufgabe, sich mit ihrem<br />

jeweiligen Thema vertraut zu machen und ein Fact-Sheet – kurz und prägnant – mit den für<br />

sie wichtigsten Daten und Fakten zu erarbeiten. Es sollte die Möglichkeit bestehen, im<br />

Internet oder in Bibliotheken zu recherchieren. Jede Textkarte enthält dafür weiterführende<br />

Links. Um die händische Eingabe langer Links zu vermeiden, sind die Links auch auf<br />

der Lernplattform zu finden. Die zu erarbeitenden Unterlagen dienen der anschließenden<br />

Präsentation in den Stammgruppen.<br />

Vermittlungsphase<br />

Nun werden neue Gruppen (Stammgruppen) gebildet, indem alle SchülerInnen mit<br />

der gleichen Nummer zusammengehen (so dass es in jeder der neuen Gruppen eine / n<br />

„ExpertIn“ für jeden Themenbereich gibt). Die SchülerInnen erklären sich anhand<br />

der Fact-Sheets die erarbeiteten Inhalte gegenseitig und halten diese auch schriftlich fest.<br />

Wer möchte, beginnt.<br />

13


<strong>G+</strong><br />

14<br />

Zusammenschau / Präsentation<br />

Zum Abschluss wird entweder in der Stammgruppe oder im Plenum (je nach Anzahl<br />

der SchülerInnen) gemeinsam eine Mind-Map zu den Ursachen der Nahrungsmittelkrise<br />

erstellt, in der auch darauf eingegangen werden soll, wie die einzelnen Ursachen miteinander<br />

in Beziehung stehen.<br />

Variante 2<br />

Um etwas Komplexität aus der Übung zu nehmen, kann alternativ auch „nur“ der<br />

Anstieg der Nahrungsmittelpreise behandelt werden. Dazu werden die SchülerInnen<br />

in fünf Gruppen zu den Themen B8, B9, B10, B12, B13 aufgeteilt. Der weitere Ablauf<br />

bleibt gleich.<br />

Tipp zur Vertiefung „Landraub“<br />

Der Verband Entwicklungspolitik Niedersachsen bietet die interaktive Ausstellung<br />

„Landraub! Profit. Macht. Hunger!“ zum Verleih an.<br />

Mehr Informationen ven-nds.de<br />

<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen


<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />

essen IM eIMer<br />

<strong>G+</strong><br />

Fach- und Selbstkompetenz Die SchülerInnen können benennen, welche Probleme<br />

das Wegwerfen von Nahrungsmitteln nach sich zieht, setzen sich mit möglichen Alternativen<br />

auseinander und können diese bewerten.<br />

Methode Film, PartnerInnenarbeit, Einzelarbeit / Brief<br />

Material Film – Download planet-schule.de – Suche: Essen im Eimer, Fernseher oder Beamer<br />

und Laptop, Arbeitsblatt B17, Flip-Chart<br />

Dauer 100 Minuten<br />

Ablauf<br />

Einstieg<br />

Gemeinsam werden die letzen 7 Minuten des Films „Essen im Eimer“ angesehen<br />

(ab Minute 21.35 der Downloadversion).<br />

Anschließend werden in der Großgruppe die wichtigsten Fakten gesammelt und diskutiert<br />

· Wie viele Nahrungsmittel landen im Müll?<br />

· Warum werden Nahrungsmittel weggeworfen?<br />

· Welche Auswirkungen hat das Wegwerfen der Nahrungsmittel?<br />

Die Ergebnisse werden auf je einem Flipchart festgehalten.<br />

PartnerInnenarbeit<br />

Im Anschluss daran überlegen sich die SchülerInnen zu zweit, welche Alternativen zum<br />

Wegwerfen des Brotes im Film gezeigt werden und tragen diese mit Vor- und Nachteilen im<br />

Arbeitsblatt (B17) ein. Es sollte ebenfalls festgehalten werden, ob die jeweilige Alternative<br />

im Ausbildungsbetrieb der SchülerInnen umsetzbar ist. Die SchülerInnen sollen anschließend<br />

die Liste um weitere Alternativen ergänzen.<br />

Einzelarbeit<br />

Daran anschließend lesen die SchülerInnen den Text zur Wiener Tafel (B17/2).<br />

Des Weiteren soll im Internet recherchiert werden, ob es in der Nähe ihres Ausbildungsbetriebs<br />

ein ähnliches Projekt gibt. Wenn kein Internet vorhanden ist, kann dies als<br />

Hausaufgabe gegeben werden.<br />

Im Anschluss daran schreiben die SchülerInnen einen Brief an ihre Chefin / ihren Chef, in<br />

dem sie zu den unterschiedlichen Alternativen Stellung beziehen und eine der Alternativen<br />

für ihren Betrieb empfehlen.<br />

Tipp zur Vertiefung „Wegwerfen“<br />

Dass das Wegwerfen von Nahrungsmitteln immer stärker als Problem wahrgenommen<br />

wird, zeigt der im Mai 2011 in Düsseldorf abgehaltene Kongress „Save food“. Der Veranstalter<br />

war die Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen.<br />

Infos darüber und auch zum Thema Wegwerfen von Lebensmitteln in Privathaushalten<br />

finden sich auf der Webseite zum Kongress save-food.org oder auf der Webseite des<br />

Deutschen Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />

bmelv.de.<br />

15


<strong>G+</strong><br />

16<br />

leeres BrotreGal?!<br />

Methodenkompetenz Die SchülerInnen können erworbene Informationen verarbeiten<br />

und einen Folder erstellen.<br />

Methode Foldererstellung<br />

Material Papier, eventuell Zeitschriften mit Bildern<br />

Dauer 50 Minuten<br />

Ablauf<br />

Die SchülerInnen erstellen in PartnerInnenarbeit einen Folder / ein Informationsblatt, in<br />

dem sie KundInnen darüber informieren, warum sich ihr Betrieb dazu entschlossen hat, zu<br />

Ladenschluss auf ein volles Brotregal zu verzichten und es somit zu diesem Zeitpunkt<br />

keine volle Auswahl mehr gibt. Als Hilfe können hier die Flip-Charts aus der letzten Übung<br />

aufgehängt werden.<br />

Die SchülerInnen sollen darauf hingewiesen werden, dass die Informationen auf<br />

dem Folder möglichst kurz und übersichtlich sein sollten und sich auf das Wesentliche<br />

beschränken. Lange und komplizierte Texte werden eher nicht gelesen. Außerdem<br />

sollte der Folder so gestaltet sein, dass KundInnen (eventuell mit Hilfe von Bildern) darauf<br />

aufmerksam werden. Allerdings sollte der Inhalt auch mit der Gestaltung übereinstimmen.<br />

Als Unterstützung können Folder (eventuell aus den Ausbildungsbetrieben) mitgenommen<br />

werden, die den SchülerInnen als Ideengeber dienen.<br />

<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen


<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />

BIoGetreIde<br />

<strong>G+</strong><br />

Fachkompetenz Die SchülerInnen kennen wichtige Aspekte der Ökolandwirtschaft.<br />

Methode Rätsel, Recherche<br />

Material Arbeitsblätter B18 und B19<br />

Dauer 60 – 100 Minuten<br />

Ablauf<br />

Die SchülerInnen lesen den Text auf dem Arbeitsblatt B19 zum Thema biologische<br />

Landwirtschaft. Anschließend suchen sie im Rätsel (B18) nach den 12 Begriffen, die mit<br />

biolo gischer Landwirtschaft zu tun haben. Wenn alle Begriffe gefunden wurden, wird<br />

in Kleingruppen (3 – 5 Personen) die Bedeutung dieser Begriffe in Bezug auf biologische<br />

Landwirtschaft geklärt. Falls die Schüler Innen mehr Informationen zum Thema brauchen,<br />

kann im Internet oder in Fachzeitschriften recherchiert werden. Anschließend gestalten<br />

die Schüler Innen eine Präsentation (Plakat, kurzes Theater, Reim, Interview …) zu ihren<br />

Ergebnissen zu biologischer Landwirtschaft und führen diese in der Klasse vor.<br />

Achtung<br />

Ü ist UE.<br />

Lösung<br />

Artenvielfalt Bauer Gentechnologie Heimisches Saatgut Nützling Pestizide<br />

arbeitsintensiv Fruchtfolge Kreislauf Kunstdünger teuer regional<br />

U L T P a r t e n V I e l f a l t X<br />

W B a u e r N U R W F O L I r G A I<br />

A h W R A U G S S E R L T O B Z U V<br />

G e n t e C h n o l o G I e e R G H<br />

O I S A S O W E J A U T O W I T U A<br />

H M D A n u e t z l I n G B t E X N<br />

X I G O P S A B L A N R M A s X T M<br />

S s E X e G S f P k G O E U I P I L<br />

C C L W s L O r S u N T T A n G N V<br />

H h I A t V R u W n S H Q W t R M t<br />

E e B Q I L K C P s G N O Z e S U e<br />

R s A U z E T h R t R A I R n D K u<br />

U s R N I I U t V d T B H O s S J e<br />

A a G T d B K f R u S D H W I C M r<br />

D a E W e G S o B e A G I R V H M r<br />

E t N O U A V l K n Z Q U E H U P T<br />

G G D I M A B G N G A G J R A K A G<br />

Z u E O A L L e G e O E Y R J G M O<br />

K t O Z T A R Z T r I M M T E I E S<br />

k r e I s l a u f B R E J B J A U X<br />

E D V I E Q U A R r e G I o n a l M<br />

17


<strong>G+</strong><br />

18<br />

Isn’t It orGanIC?<br />

Fach- und Sozialkompetenz Die SchülerInnen können englischsprachigen KundInnen<br />

Auskunft über Getreide aus biologischer Landwirtschaft geben.<br />

Methode Spiel, Rollenspiel<br />

Material Arbeitsblatt B20<br />

Dauer 45 Minuten, plus Zeit zum Präsentieren der Rollenspiele<br />

Ablauf<br />

Die SchülerInnen ordnen die englischen Begriffe auf dem Arbeitsblatt B20 den jeweils<br />

richtigen Übersetzungen zu und lernen so die Fachbegriffe in Englisch. Anschließend<br />

stellen sie jeweils zu zweit ein kurzes Verkaufsgespräch nach, in dem der KundIn mit Hilfe<br />

der oben gelernten Wörter erklärt wird, warum in dieser Bäckerei / Konditorei seit kurzem<br />

Getreide aus biologischem Anbau verwendet wird und warum dieses etwas teurer ist.<br />

Wer will, kann das Rollenspiel der Klasse präsentieren.<br />

Tipp zur Vertiefung<br />

Zum Abschluss der Einheit über biologische Landwirtschaft können Sie mit den Schüler-<br />

Innen den Film „Beumer & Lutum“ ansehen, den Sie auf der beigefügten DVD finden.<br />

Darin wird eine der großen Biobäckereien Berlins vorgestellt, die seit den 90er Jahren<br />

ausschließlich Backwaren in Bioqualität anbietet. Neben der Bewahrung traditioneller<br />

Backmethoden legen die InhaberInnen Wert auf Umweltschutz und die Einhaltung<br />

von Arbeitsstandards.<br />

Ausgehend von dem Best-Practice-Film tauschen sich die SchülerInnen aus<br />

· Arbeitet bereits jemand in einer Bio-Bäckerei?<br />

· Welche grundlegenden Unterschiede sehen die SchülerInnen zwischen der dargestellten<br />

Bäckerei und ihrem Ausbildungsbetrieb?<br />

· Halten Sie Bio-Backwaren für zukunftsträchtig?<br />

· Welche Vorschläge haben Sie für Ihren Ausbildungsbetrieb?<br />

· Was könnte man verbessern?<br />

<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />

Auszubildende in der<br />

Bäckerei Beumer & Lutum


<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />

Rainer Sturm<br />

aRBeITSBLäTTeR<br />

B1 das kann ICh! GetreIde<br />

<strong>G+</strong><br />

Bei diesem Arbeitsblatt geht es um eine Selbsteinschätzung, die Sie nur für sich selbst<br />

vornehmen. Bitte kreuzen Sie einmal zu Beginn der Unterrichtseinheit an, über welche<br />

Kenntnisse und Kompetenzen Sie verfügen. In der anderen Doppelspalte kreuzen Sie nach<br />

der Unterrichtseinheit an. So können Sie für sich selbst überprüfen, was Sie gelernt haben.<br />

In die letzten Zeilen können Sie weitere Kompetenzen eintragen, die Sie in dieser Einheit<br />

erworben haben.<br />

vorher nachher<br />

Ich kann Brotsorten und deren Zubereitungsart ja nein ja nein<br />

aus aller Welt nennen.<br />

Ich kann Informationen zu Getreidesorten ja nein ja nein<br />

recherchieren und die Informationen aufbereiten.<br />

Ich kann wichtige Ursachen der Nahrungsmittelkrise / ja nein ja nein<br />

Preissteigerung bei Nahrungsmitteln benennen und<br />

diese in Verbindung setzen.<br />

Ich kann erklären, welche Folgen das Wegwerfen ja nein ja nein<br />

von Nahrungsmitteln hat.<br />

Ich kann Alternativen zum Wegwerfen von Brot ja nein ja nein<br />

nennen und diese beurteilen.<br />

Ich kann einen Folder entwerfen. ja nein ja nein<br />

Ich weiß, was biologische Landwirtschaft bedeutet. ja nein ja nein<br />

Ich kann KundInnen über Getreide aus biologischer ja nein ja nein<br />

Landwirtschaft, auch auf Englisch, Auskunft geben.<br />

ja nein ja nein<br />

ja nein ja nein<br />

19


<strong>G+</strong><br />

20<br />

B2 Brot-Welt<br />

Die Verarbeitung von Getreide blickt auf eine lange Geschichte zurück. Getreide zählt zur<br />

Familie der Gräser und vor ca. 10.000 Jahren begann der Mensch mit seinem systematischen<br />

Anbau zur eigenen Ernährung. Ursprünglich wurde das Getreide gemahlen und mit Wasser<br />

vermengt als Brei gegessen. Später wurde der Brei auf heißen Steinen oder in der Asche als<br />

Fladenbrot gebacken. Gesäuertes, also mit Hilfe von Treibmitteln hergestelltes Brot dürfte<br />

in Ägypten schon vor 5.000 Jahren bekannt gewesen sein. In ägyptischen Bäckereien wurden<br />

schon damals 16 – 30 verschiedene gesäuerte und ungesäuerte Backwaren hergestellt.<br />

Von dort gelangten die Backkenntnisse nach Europa, wo sie sich schnell großer Beliebtheit<br />

erfreuten. Brot wurde allerdings lange Zeit nur von Wohlhabenden bzw. zu besonderen<br />

Anlässen gegessen. Der Großteil der Bevölkerung ernährte sich weiterhin von Brei. Erst ab<br />

dem späten Mittelalter wurde das Brot bei uns zum Volksnahrungsmittel.<br />

Mar, Alfred u. a. (2009): Lehrbuch der Bäckerei. Trauner Verlag, Linz<br />

Aufgabe 1<br />

Ordnen Sie die Brotnamen den richtigen Beschreibungen zu.<br />

Barbari, Inschera, Tortilla, Damper, Dim Sum, Puri<br />

ist die Grundlage jeder Mahlzeit in Eritrea. Auf den aus Hirse hergestellten<br />

Fladen werden häufig die anderen Gerichte (Fleisch, Linsen, Gemüsegerichte) gereicht.<br />

wird heute im ganzen Nahen Osten in vielen Varianten gegessen.<br />

Dieses persische Fladenbrot wird traditionell mit Tabriz, einem fetaähnlichen Käse, und<br />

einer Tasse Tee zum Frühstück verzehrt.<br />

ist ein frittiertes Fladenbrot aus Indien, das warm als Beilage gegessen<br />

wird. Zur Herstellung wird Weizenvollkornmehl mit Wasser, etwas Ghee oder Öl und Salz<br />

zu einem Teig verarbeitet und in Ghee oder Pflanzenöl frittiert.<br />

ist ein kalorienarmes und deshalb bei Sporttreibenden sehr beliebtes<br />

Brot. Es stellt eine Mischung einer Brotherstellung der Aborigines und der immigrierten<br />

EuropäerInnen in Australien dar.<br />

ist nicht nur ein spanisches Omelette, sondern auch ein aus Mexiko<br />

stammendes Brot, das aus Maismehl zubereitet wird.<br />

werden meist in Teehäusern, Imbiss-Buden, Restaurants und auf<br />

Märkten im Südosten Chinas angeboten. Das Besondere an diesen Brötchen ist, dass sie in<br />

Dampfkörbchen gegart werden und oft mit Fleisch, Fisch oder Gemüse gefüllt werden.<br />

Aufgabe 2<br />

Recherchieren Sie in Lehrbüchern oder dem Internet weitere Brotrezepte aus aller Welt.<br />

Schreiben Sie mindestens eines der Rezepte auf und präsentieren Sie es im Anschluss.<br />

Recherchetipp<br />

Recherchieren Sie im Internet das Backbuch von Linda Collister: „Brot backen.<br />

Die besten und beliebtesten Rezepte aus aller Welt“ (zum Download auf scribd.com)<br />

<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen


<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />

B3 WeIzen, MaIs & Co – GetreIde WeltWeIt<br />

Ich achte darauf, dass wir<br />

in der vorgegebenen Zeit ein<br />

Ergebnis produzieren.<br />

<strong>G+</strong><br />

Getreide ist ein essentieller Bestandteil der menschlichen Ernährung. Zu den für die<br />

Ernährung weltweit wichtigsten Getreidearten gehören Reis, Weizen, Mais, Hirse und<br />

Roggen. Gerste und Hafer sind weitere verbreitete Getreidearten, werden allerdings<br />

vorwiegend für die Tiermast verwendet.<br />

Welche Getreidearten regional angebaut und konsumiert werden, hängt stark von<br />

kulturellen, klimatischen und wirtschaftlichen Faktoren ab.<br />

Aufgabe 1<br />

Recherchieren Sie mit Hilfe der nachstehenden Texte, dem Lehrbuch und wenn möglich<br />

dem Internet für Sie wichtige Hintergrundinformationen zu „Ihrer“ Getreideart, wie z. B.<br />

· Beschreibung des Getreides<br />

· In welchen Ländern und wie wird das Getreide angebaut?<br />

· Wofür und wie wird es verwendet?<br />

· Was sind die besonderen Eigenschaften des Getreides?<br />

· Wo wird es bevorzugt gegessen?<br />

Recherchetipps<br />

lebensmittellexikon.de<br />

de.wikipedia.org<br />

getreide.org<br />

Aufgabe 2<br />

Erstellen Sie mit den recherchierten Informationen einen Steckbrief, der die wichtigsten<br />

Informationen zu Ihrem Getreide (Kornbeschreibung, Fruchtstände, Ursprungsgebiet,<br />

Verwendung, Backeigenschaften, Anbaugebiete …) enthält. Sie können dazu die Vorlage<br />

verwenden oder einen eigenen Steckbrief erstellen. In einem weiteren Schritt überlegen<br />

Sie sich, wie Sie Ihr Getreide der Klasse vorstellen, damit die anderen SchülerInnen nicht<br />

sofort erraten, um welches es sich handelt. Der Steckbrief wird am Ende den anderen<br />

Gruppen präsentiert und zur Verfügung gestellt.<br />

Gruppenarbeit<br />

Entscheiden Sie, wer welche organisatorische Rolle in der Gruppe spielen soll und<br />

verteilen Sie die Rollen.<br />

Ich schreibe wichtige<br />

Zwischenergebnisse mit.<br />

· Gewürze<br />

· rezepte<br />

· zutaten<br />

Ich präsentiere unsere<br />

Ergebnisse am Ende den<br />

anderen Gruppen.<br />

Ich moderiere die Gruppenarbeit<br />

und achte darauf, dass<br />

alle eine Aufgabe haben.<br />

21


<strong>G+</strong><br />

B4 ursPrünGlIChe herkunftsreGIonen der GetreIdearten<br />

Roggen<br />

Naher Osten<br />

Weizen<br />

Naher Osten, Zentralasien,<br />

Ostafrika<br />

Mais<br />

Mittelamerika<br />

Hirse<br />

Ostafrika (Sorghumhirsen)<br />

Ostasien (Rispenhirse)<br />

Reis<br />

China<br />

Indien<br />

<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen


<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />

Hildegard Hefel<br />

Birgit Henökl-Mbwisi<br />

B6 WeIzen, MaIs & Co – GetreIde WeltWeIt<br />

hintergrundinformationen zu den einzelnen Getreidesorten 1<br />

<strong>G+</strong><br />

Hirse<br />

Hirse ist eine Sammelbezeichnung für verschiedene Arten von kleinfrüchtigem Spelzgetreide.<br />

Hirsekörner sind klein, gelb und rundlich.<br />

Es gibt zwei Hauptgruppen: Sorghumhirse (Sorghum) mit größeren Körnern und<br />

damit auch höheren Hektarerträgen, und Millethirse, zu der auch die Rispenhirse gehört.<br />

Unterschiedliche Hirsearten sind nach wie vor in vielen Gebieten Afrikas und Asiens<br />

Hauptnahrungsmittel, sie werden aber wegen ihres geringen Ertrags zunehmend von<br />

Kartoffel und Mais verdrängt. 70% der heutigen Welternte an Hirse werden in Afrika und<br />

Asien angebaut. Betrachtet man nur die Millethirse, sind es sogar 97%.<br />

Da Hirse nur einen geringen Anteil an Klebereiweiß besitzt, ist sie zum Backen von<br />

Brotlaiben nicht geeignet. Allerdings sind Fladenbrote aus Hirsemehl in vielen Ländern<br />

der Welt sehr verbreitet. Auch Bier und Spirituosen werden aus Hirse hergestellt. Außerdem<br />

findet Hirse auch als Futtermittel und in der Produktion von Biogas Verwendung.<br />

Insgesamt wurden im Jahr 2009 82,8 Mio. Tonnen Hirse (Millet und Sorghum) weltweit<br />

produziert, am meisten davon in Indien mit 16,06 Mio. Tonnen, gefolgt von Nigeria,<br />

den USA, Mexiko und dem Sudan.<br />

In Österreich wurden im Jahr 2009 lediglich 8.500 Tonnen Hirse produziert.<br />

Für Deutschland ist kein Anbau bekannt.<br />

Mais (in Österreich auch Kukuruz)<br />

Mais gehört zur Gruppe der Kolbengetreide und stammt ursprünglich aus Mexiko.<br />

Er wird heute weltweit angebaut und ist in vielen Ländern, vor allem in Lateinamerika, ein<br />

wichtiges Grundnahrungsmittel. Da Mais keinen Kleber besitzt, eignet er sich allerdings<br />

nicht zum Backen von Brotlaiben. Die Maiskörner haben eine rundliche oder zahnähnliche<br />

Form und sind je nach Sorte dunkelgelb, rot oder bräunlich und zur Spitze hin weiß.<br />

Der größte Teil des produzierten Maises wird als Futtermittel in der Tierzucht verwendet.<br />

Allerdings spielt Mais auch in der menschlichen Ernährung (direkt oder über Produkte<br />

der Maisstärke) eine wichtige Rolle. Darüber hinaus hat die Pflanze eine große Bedeutung<br />

als Energiepflanze zur Herstellung von Biokraftstoffen. In der stofflichen Nutzung spielt<br />

Maisstärke ebenfalls als Ausgangsprodukt für Biokunststoffe eine Rolle.<br />

Der größte Maisproduzent weltweit sind mit Abstand die USA (333,011 Mio. Tonnen im<br />

Jahr 2009 – dies entspricht mehr als einem Drittel der gesamten Produktion), gefolgt von<br />

China, das nur noch ca. die Hälfte davon produziert (164,108 Mio. Tonnen). Bereits weit<br />

dahinter liegt Brasilien auf Platz 3 mit 51,232 Mio. Tonnen.<br />

Österreich produzierte im Vergleich dazu im selben Jahr 1,89 Mio. Tonnen und Deutschland<br />

4,53 Mio. Tonnen. Weltweit wurden im Jahr 2009 818,823 Mio. Tonnen Mais produziert, davon<br />

lediglich 7% in afrikanischen Ländern.<br />

1 faostat.fao.org, kernmuehle.com, lebensmittellexikon.de<br />

Mar, Alfred u. a. (2009): Lehrbuch der Bäckerei. Trauner, Linz<br />

23


<strong>G+</strong><br />

24<br />

B6/2 WeIzen, MaIs & Co – GetreIde WeltWeIt<br />

Weizen<br />

Weizen gehört zur Gruppe der Ährengräser und ist zusammen mit Mais und Reis<br />

das meistangebaute Getreide der Welt. Er erreicht Wuchshöhen von etwa 0,5 bis 1,5 m.<br />

Die Weizenkörner sind gelb oder braun und rundlich. Es können unterschiedliche<br />

Sorten wie Hartweizen, Weichweizen, Dinkel, Grünkern oder Emmer unterschieden<br />

werden, deren Mehl jeweils unterschiedliche Backeigenschaften aufweist.<br />

Weizen ist für Menschen in vielen Ländern als Brotgetreide ein wichtiges Grundnahrungsmittel.<br />

Zugleich hat er ebenfalls eine große Bedeutung in der Tiermast. Heute wird Weizen<br />

in allen Kontinenten angebaut. Zu den wichtigsten Anbauländern zählen China, Indien,<br />

Russland und die USA. Deutschland lag 2009 auf Platz 7 der Weizenproduzenten mit<br />

25,19 Mio. Tonnen und Österreich auf Platz 47 mit 1,523 Mio. Tonnen produziertem Weizen.<br />

Im Jahr 2009 wurde weltweit die unvorstellbare Menge von 685,614 Mio. Tonnen Weizen<br />

produziert, davon lediglich 3,8% in afrikanischen Ländern.<br />

Reis<br />

Reis bildet das wichtigste Grundnahrungsmittel für mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung,<br />

vor allem in vielen Ländern Asiens. Er gehört zur Gruppe der Rispengetreide.<br />

Kultivierter Reis kann bis zu 30 Halme ausbilden, die ca. 50 cm bis 1,6 m hoch wachsen<br />

können. Sie tragen eine schmale, überhängende Rispe, an der 80 bis 100 Ähren sitzen<br />

können. Eine Pflanze kann damit fast 3.000 Früchte tragen. Insgesamt gibt es weltweit<br />

mehr als 8.000 Reissorten, von denen viele durch die industrielle Landwirtschaft auszusterben<br />

drohen. Reis wird hauptsächlich für die menschliche Ernährung verwendet (92%).<br />

Weltweit wurden im Jahr 2009 685,240 Mio. Tonnen ungeschälter Reis produziert.<br />

Dies ist nur geringfügig weniger als Weizen im selben Jahr. Die größten Reisproduzenten<br />

sind mit Abstand China und Indien (196,681 Mio. Tonnen bzw. 133,7 Mio. Tonnen), gefolgt<br />

von Indonesien, Bangladesch, Vietnam und Thailand. In Asien werden rund 90% des<br />

weltweiten Reises angebaut. Größter Reisproduzent außerhalb Asiens ist Brasilien auf Platz 9.<br />

In Österreich und Deutschland kann kein Reis angebaut werden, jedoch wird bei unserem<br />

südlichen Nachbarn Italien bereits Reis produziert.<br />

Roggen<br />

Roggen ist eine Getreideart der gemäßigten Breiten, die ebenfalls zur Gruppe der Ährengetreide<br />

gehört. Er liefert auch auf leichteren und kühleren Standorten noch gute Erträge.<br />

Besonders auf ungünstigeren Standorten wird der Roggen deshalb wegen seiner Robustheit<br />

angebaut. Der Roggen hat 65 – 200 cm lange Halme und eine 5 – 20 cm lange, vierkantige,<br />

zur Blütezeit überhängende Ähre. Die Roggenkörner sind 5 – 9 mm lang und grünlich-blau.<br />

Das Korn des Roggens wird sowohl als Nahrungs- als auch als Futtermittel genutzt und ist<br />

bei uns vor allem als Brotgetreide bekannt. Roggenbrote trocknen im Vergleich zu anderen<br />

Broten nur langsam aus und schmecken deshalb länger frisch.<br />

Weltweit gesehen ist Roggen eine eher wenig angebaute Getreideart. So wurden 2009 etwa<br />

18,168 Mio. Tonnen Roggen produziert. Am meisten wurde in Russland, knapp vor Deutschland,<br />

Polen, Weißrussland und Ukraine angebaut. Österreich lag 2009 auf Platz 12 weltweit.<br />

Insgesamt werden 90% des weltweiten Roggens in Europa angebaut.<br />

<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />

Magdalena Emprechtinger Birgit Henökl-Mbwisi Birgit Henökl-Mbwisi


<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />

B7 dIe nahrunGsMIttelkrIse und Ihre ursaChen<br />

<strong>G+</strong><br />

leben im überfluss oder hunger in der Welt!?!<br />

Ein Viertel des Restmülls in Wien besteht aus unverbrauchten Lebensmitteln, der Großteil<br />

davon wäre noch zu essen. […] Gleichzeitig wächst aber die Zahl der an Hunger leidenden<br />

Menschen weltweit stetig: seit 2009 ist es erstmals eine Milliarde Menschen, die an Hunger<br />

leidet. Im Jahr 2002 rechnete die FAO (Food and Agriculture Organization) in ihrem Bericht<br />

„Stand der Ernährungsunsicherheit in der Welt“ vor, dass die derzeitige Menge an<br />

Nahrungsmitteln ausreichen würde, um 12 Milliarden Menschen, also fast das Doppelte der<br />

Welt bevölkerung, mit durchschnittlich 2.100 Kilokalorien zu versorgen.<br />

Auch wenn die Medien ein anderes Bild vermitteln: Hunger ist im 21. Jahrhundert in den<br />

wenigsten Fällen die Folge einer Knappheit von Nahrungsmitteln. Im Gegenteil: Noch nie<br />

zuvor waren Lebensmittel in solchem Überfluss vorhanden. Nur 10% der Hungernden, so<br />

schätzt man, hungern als Folge von Missernten, Naturkatastrophen oder Krieg.<br />

Hunger ist kein naturgegebenes Phänomen, sondern die Konsequenz aus einer Serie<br />

von ethisch und moralisch nicht zu verantwortenden politischen und wirtschaftlichen<br />

Fehlentscheidungen. Wirtschaftliche Interessen werden vor soziale und ökologische<br />

Notwendigkeiten gestellt!<br />

Von einer ernst gemeinten Anti-Hunger-Politik würden die Volkswirtschaften profitieren,<br />

nicht aber die global und national einflussreichen internationalen Konzerne.<br />

Brot für die Welt<br />

„Ein Kind, das heute an<br />

Hunger stirbt, wird ermordet.“<br />

Jean Ziegler, UN-Sonderberichterstatter für das Menschenrecht auf Nahrung<br />

nahrungsmittelkrise<br />

Auf dem Weltmarkt bewegen sich die Preise nach oben. Der Weizenpreis ist innerhalb<br />

des letzten Jahres [Sommer 2007 – Sommer 2008] um 130% angestiegen und für Reis hat<br />

sich der Preis allein während der ersten drei Monate dieses Jahres [2008] verdoppelt.<br />

Dies, obschon im Jahr 2007 weltweit die Rekordmenge von 2,3 Milliarden Tonnen Getreide<br />

produziert wurde, 4% mehr als im Jahr zuvor. Seit 1961 hat sich die weltweite Getreideproduktion<br />

verdreifacht, während sich die Bevölkerung „nur“ verdoppelt hat.<br />

Absurd: Obwohl pro Kopf mehr Getreide anfällt, kann sich rund eine Milliarde Menschen<br />

die Nahrungsmittel nicht mehr leisten. Gleichzeitig werden etwa 50% des Getreides<br />

weltweit zur Fütterung von Tieren und immer mehr auch für die Produktion von Agrotreibstoffen<br />

eingesetzt. […]<br />

Baumann, Miges (2008): Das mörderische Geschäft mit dem Hunger;<br />

Download alliancesud.ch/de/ep/eza/downloads/nahrungsmittelkrise.pdf<br />

25


<strong>G+</strong><br />

26<br />

B7/2 GetreIdePreIse<br />

Welthungerhilfe<br />

GetreIde Wofür?<br />

Weltweite Getreideernte 2009 / 2010<br />

2.223 Mio. Tonnen<br />

Die Gesamtgetreideernte wird verwendet für:<br />

46,8% Direkte nahrung 34,5% Futtergetreide 18,7% Weiteres<br />

z. B. industrielle Zwecke<br />

FAO: Food Outlook 2010<br />

<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen


<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />

B8 ProduktIon Von aGrotreIBstoffen<br />

<strong>G+</strong><br />

Agrotreibstoffe werden nicht aus Erdöl, sondern aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen.<br />

Man unterscheidet Bioethanol und Biodiesel. Ethanol ist ein Benzinersatz, der aus stärke-<br />

und zuckerhaltigen Pflanzen wie Mais, Weizen oder Zuckerrüben gewonnen wird. Biodiesel<br />

wird aus ölhaltigen Pflanzen wie Ölpalmen, Raps oder Soja hergestellt.<br />

Der Anbau der Energiepflanzen, die zur Gewinnung von Agrotreibstoffen gebraucht<br />

werden, steht in direkter Konkurrenz zur Nahrungs- und Futtermittelproduktion. Je mehr<br />

landwirtschaftliche Anbaufläche für die Produktion von Agrotreibstoffen verwendet wird,<br />

desto weniger bleibt für die Nahrungsmittelproduktion. Diese Entwicklung trägt mit dazu<br />

bei, dass Nahrungsmittelpreise steigen. Je nach Land sind 30 bis 70 Prozent der Preissteigerungen<br />

bei Nahrungsmitteln seit 2005 auf die Herstellung von Bioethanol oder Biodiesel<br />

zurückzuführen. Für viele Menschen in den ärmeren Ländern werden dadurch selbst<br />

Grundnahrungsmittel unbezahlbar.<br />

INKOTA-Infoblatt Welternährung 3. 2010<br />

Zum Nachdenken<br />

„Nach Schätzungen braucht es ungefähr 200 Kilogramm Mais, um den Tank eines Autos<br />

mit 50 Litern Biotreibstoff zu füllen. Das ist genug, um eine Person ein ganzes Jahr lang zu<br />

ernähren.“ So die Aussage von Jean Ziegler, dem ehemaligen UN-Sonderberichterstatter<br />

für das Recht auf Nahrung. Zugleich gibt es aber eine EU-Richtlinie aus dem Jahr 2003, die<br />

eine Beimengung von Agrotreibstoffen zu „normalen“ Treibstoffen in der Höhe von 5,75%<br />

bis zum Jahr 2010 festschreibt.<br />

Recherchetipps<br />

inkota.de/agrosprit<br />

swr.de „Biokraftstoffe schaden der Umwelt“ » Biokraftstoffe<br />

welthungerhilfe.de/biokraftstoff-lebensmittelpreise.html<br />

B9 steIGende naChfraGe naCh fossIleM Öl<br />

Ein wichtiger Preistreiber für Nahrungsmittelpreise ist die zunehmende Nachfrage nach<br />

fossilem Öl: Ungebremster Konsum in Industrieländern, steigender Bedarf in Schwellenländern<br />

und gleichzeitig sinkende Vorkommen führen zu täglichen Meldungen über neue<br />

Rekordpreise für Erdöl. Diese wirken sich direkt auf die landwirtschaftliche Produktion<br />

aus, denn sie verteuern Düngemittel und den Betrieb von Maschinen. Hinzu kommen die<br />

gestiegenen Transportkosten, die im globalisierten Nahrungsmittelmarkt mit langen<br />

Transportwegen per Schiff oder LKW immer mehr zu Buche schlagen.<br />

Welthungerhilfe: Nahrungsmittelpreise – zwischen Hoffnung und Hunger, 2008<br />

Am Rande: Die Verwendung von Stickstoffdünger ist sehr energieintensiv. Der gesamte<br />

Energiebedarf für die Düngung mit einer Tonne Stickstoff einschließlich Herstellung,<br />

Transport und Ausbringung entspricht dem Energiegehalt von etwa zwei Tonnen Erdöl.<br />

de.wikipedia.org/wiki/Dünger#Mineralischer_Feststoffd.C3.BCnger<br />

Recherchetipp<br />

de.wikipedia.org » Ölpreis<br />

27


<strong>G+</strong><br />

28<br />

B10 WeltWeIt steIGender konsuM Von fleIsCh<br />

Fleisch bedeutet Wohlstand. Mit wachsendem Wohlstand nimmt der Konsum von Fleisch,<br />

Wurst und anderen Tierprodukten wie Käse oder Butter zu. Mehr Fleischkonsum bedeutet<br />

mehr Getreidebedarf, denn zur Produktion von einem Kilo Fleisch benötigt man ca. sieben<br />

bis zehn Kilo Getreide. Würden die Pflanzen direkt der menschlichen Ernährung dienen,<br />

könnten wesentlich mehr Menschen davon satt werden. 34,8% der weltweiten Getreideernte<br />

werden als Futtermittel für Hühner, Schweine oder Rinder verwendet.<br />

Beispiel: China hat durch die Erhöhung seines Wohlstands in den letzten zwei Jahrzehnten<br />

den Fleischkonsum pro Kopf von 16 kg (1983) auf 54 kg (2003) mehr als verdreifacht.<br />

In Österreich lag der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch von Fleisch im Jahr 2007 bei 103,2 kg,<br />

in Deutschland bei 87,9 kg.<br />

FAO<br />

Recherchetipps<br />

Wege aus der Hungerkrise weltagrarbericht.de Themen / Fleisch<br />

Fleischkonsum schadet Klima swr.de Suchmaschine: Hunger<br />

B11 lIBeralIsIerunG des Welthandels<br />

Der Welthandel hat großen Einfluss auf die Landwirtschaftspolitik v. a. vieler Entwicklungsländer.<br />

Anstatt die Versorgung der eigenen Bevölkerung und die heimischen Märkte<br />

und ländlichen Gebiete zu fördern, versuchen Regierungen und Eliten in Ländern des<br />

Südens häufig, durch den Anbau und Export von Kaffee, Blumen, Zucker Geld zu erzielen.<br />

Dabei werden sie von internationalen Organisationen wie etwa der Welthandelsorganisation 3<br />

oder dem Internationalen Währungsfonds 4 unterstützt oder durch Verträge dazu gezwungen.<br />

Mit dem so eingenommenen Geld werden die Schulden, die die Staaten haben, zurück -<br />

gezahlt. Viele Länder, deren Bevölkerung unter Hunger leidet, versorgen also gleichzeitig<br />

die Futter-, Treibstoff- und Genussmittelindustrie Europas und der USA mit billigen Rohstoffen.<br />

Diese Politik macht die Länder in weiterer Folge von Nahrungsmittelimporten abhängig.<br />

Dadurch treffen diese Länder Schwankungen der Getreidepreise besonders, da sie ihr<br />

Getreide im Ausland kaufen müssen und keine Einflussmöglichkeit auf die Preise haben.<br />

Recherchetipps<br />

weltagrarbericht.de/themen-des-weltagrarberichtes/Bereiche Ernährungssouveränität und<br />

Weltmarkt und Handel<br />

3 Die Welthandelsorganisation (WTO) ist eine internationale Organisation, die sich mit dem Handel zwischen<br />

den Mitgliedsländern beschäftigt. Vereinbarungen werden ausgehandelt und beschlossen, die dann von den einzelnen<br />

Ländern bestätigt werden. Ziel der WTO ist, die Tätigkeit von Unternehmen zu fördern (z. B von jenen, die Waren<br />

ausführen oder einführen). Kritisiert wird an der WTO, dass zu wenig getan werde, um den Menschen in Entwicklungsländern<br />

zu helfen. Auch der Umweltschutz werde vernachlässigt, und die Einhaltung der Menschenrechte sollte stärker<br />

beachtet werden. Daneben werde die Macht internationaler Konzerne stärker und jene der Politik eingeschränkt.<br />

politik-lexikon.at<br />

4 Der Internationale Währungsfonds (IWF) ist eine UNO-Organisation. Ziele des IWF sind die Überwachung der<br />

internationalen Geldpolitik, die Vergabe von Krediten für verschuldete Staaten und die Ausweitung des Welthandels.<br />

Der IWF kümmert sich um Fragen der Geld-, Währungs- und Finanzpolitik. Gelder, die der IWF verteilt, kommen<br />

durch Mitgliedsbeiträge der einzelnen Mitgliedsländer zusammen. Es gibt strenge Auflagen für jene Länder, denen Kredite<br />

gewährt werden. Kritisiert wird am IWF, dass europäische Länder und die USA mehr Einfluss haben als andere und,<br />

dass die Wirtschaftspolitik im Vordergrund stehe und zu wenig auf gerechte Verteilung geachtet werde. politik-lexikon.at<br />

<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen


<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />

B12 sPekulatIonen MIt nahrunGsMItteln<br />

<strong>G+</strong><br />

Wie funktioniert spekulation auf nahrungsmittel?<br />

Die Logik ist folgende: Ein Bauer vereinbart z. B im Januar mit einem Spekulanten,<br />

dass dieser die Ernte im August zu einem festen Preis abnimmt. Das Geschäft legen sie in<br />

einem Vertrag fest. Solche Verträge bezeichnet man als Derivate. Und da es ein Vertrag<br />

ist, der sich auf ein Geschäft bezieht, das erst in der Zukunft stattfindet, heißt dieses<br />

Derivat Future. Für den Bauer besteht der Vorteil des Geschäfts darin, dass er mit einem<br />

festen Preis kalkulieren kann und damit Sicherheit bekommt.<br />

Der Spekulant trägt somit das Risiko. Steigen allerdings die Preise zwischen Abschluss<br />

des Vertrages und dessen Erfüllung (also in unserem Beispiel Januar und August), dann<br />

bleibt der Gewinn beim Spekulanten.<br />

Durch die Finanzkrise und den Zusammenbruch des Immobilienmarktes 2007 / 2008<br />

und danach waren Investoren auf der Suche nach neuen Anlagemöglichkeiten. Da davon<br />

ausgegangen wurde, dass Nahrungsmittelpreise in nächster Zeit steigen würden, bot die<br />

Spekulation darauf ein gewinnbringendes Investitionsfeld.<br />

Je mehr Anleger allerdings auf den Markt drängten, also Derivate auf Nahrungsmittel<br />

kaufen wollten, desto mehr stieg der Preis für die Derivate auf Getreide. Dies zog allerdings<br />

auch einen Anstieg der realen Nahrungsmittelpreise nach sich.<br />

nach weed-online.org/presse/1834223.html<br />

Wie groß der Anteil der Spekulationen an der Steigerung der Getreidepreise ist,<br />

ist allerdings umstritten.<br />

Recherchetipp<br />

Der Spiegel / Agrarökonom warnt vor Hungerkrise spiegel.de/wirtschaft/<br />

soziales/0,1518,713090,00.html<br />

B13 klIMaBedInGte naturkatastroPhen<br />

Der Klimawandel ist aktuell eine der großen Herausforderungen der Menschheit. Bereits<br />

heute führt die globale Erwärmung zu Ernteeinbußen: Hitze, Dürre, Sturm und Hochwasser<br />

vernichten zunehmend Ernten und tragen damit zu Preissteigerungen für Nahrungsmittel<br />

bei. Der durch die Industrienationen verursachte Klimawandel verstärkt ausgerechnet in<br />

Entwicklungsländern die Dürre- und Hochwassergefahr. Ohne Klimaschutz und Anpassung<br />

an sich verändernde Wetterbedingungen wird es vielerorts zu einem gravierenden Land-<br />

schaftswandel kommen: Fruchtbare Lebensräume entwickeln sich zu landwirtschaftlich<br />

ungünstigen Gebieten wie Trockengebieten oder Überflutungsräumen. Kenia war beispielsweise<br />

in den letzten Jahren mehrfach vom Wechsel von Dürren und Hochwasser betroffen<br />

und musste teures Getreide importieren. Gleichzeitig hat Australien, ein global gesehen<br />

wichtiger Getreide-Exporteur, aufgrund von Dürren enorme Ernteeinbußen verzeichnet.<br />

Das weltweite Angebot an Getreide sinkt vorübergehend – die Preise steigen an.<br />

Welthungerhilfe: Nahrungsmittelpreise – zwischen Hoffnung und Hunger, 2008<br />

Recherchetipps<br />

misereor.de/themen/klimawandel.html<br />

inkota.de Themen / Welternährung<br />

29


<strong>G+</strong><br />

30<br />

B14 arMut und fehlender zuGanG zu land BzW. landnahMe<br />

Ungefähr drei Viertel der von Hunger betroffenen Menschen leben auf dem Land und sind<br />

in der Landwirtschaft tätig. Ihr Einkommen reicht nicht aus, um genügend Nahrungsmittel zu<br />

kaufen. Sie haben keinen Zugang zu Land, Saatgut und Dünger, um ausreichend Lebens -<br />

mittel für den Eigenbedarf zu produzieren. Der Landbesitz ist in vielen Ländern ungleich ver<br />

teilt. In Brasilien besitzt etwa nur 1% der Bevölkerung 48% des gesamten Landes. Nach<br />

wie vor werden Kleinbauern und -bäuerinnen – oft gewaltsam – von ihrem Land vertrieben.<br />

Weltagrarrat 2008<br />

Eine besondere Form der Landnahme ist Land Grabbing. Konkret geht es um großflächige<br />

Landnahmen in Ländern des Südens durch ausländische Investoren. Zwischen den Jahren<br />

2006 und 2009 wurden Schätzungen zufolge zwischen 22 und 50 Mio. Hektar Ackerland<br />

in Afrika, Asien und Lateinamerika verkauft oder auf Jahrzehnte an ausländische Unternehmen<br />

oder Staaten verpachtet (Die Ackerfläche der Europäischen Union beträgt 97 Mio.<br />

Hektar). Das verkaufte Land ist jedoch nicht leer, sondern wird von Menschen bewirtschaftet,<br />

die von ihrem Land vertrieben werden. Die ausländischen Unternehmen nutzen das<br />

gekaufte oder gepachtete Land oft nicht für den Anbau von Nahrungsmitteln, sondern von<br />

Energiepflanzen, Pflanzen also, die etwa zur Herstellung von Treibstoff genutzt werden.<br />

INKOTA-Infoblatt Welternährung 9. 2010<br />

Recherchetipps<br />

inkota.de Themen / Welternährung<br />

netzwerkafrika.de Themen / Landnahmen<br />

welthungerhilfe.de/1412.html<br />

B15 suBVentIonsPolItIk der IndustrIeländer<br />

Subventionspolitik bedeutet, dass Staaten Wirtschaftsbereiche finanziell unterstützen, damit<br />

diese konkurrenzfähig bleiben können. Viele Industrieländer (auch Deutschland und Österreich)<br />

unterstützen ihre Landwirtschaft mit Milliardenbeträgen. Werden die subventionierten Agrar-<br />

produkte dann in Länder des Südens exportiert, sind sie billiger als die heimischen Erzeugnisse –<br />

die Produkte der LandwirtInnen vor Ort können damit nicht konkurrieren, lokale Märkte<br />

werden gestört und mit ihnen die Möglichkeiten, Einkommen zu erwirtschaften. Als Folge<br />

sinken Kaufkraft und lokale Nachfrage und es lohnt sich kaum noch, in die Landwirtschaft<br />

zu investieren. Immer weniger Menschen können sich ausreichend Lebensmittel leisten.<br />

Ist die inländische Produktion nicht mehr gesichert, steigt die Abhängigkeit von Importen.<br />

BMZ: Hunger und Fehlernährung haben viele Ursachen. Auf bmz.de<br />

Die Industrieländer haben ihre Landwirtschaft im Jahr 2007 mit Subventionen von rund<br />

365 Milliarden Dollar unterstützt. ExpertInnen sind sich einig, dass Agrarsubventionen den<br />

weltweiten Handel verzerren und vor allem Bauern in den ärmsten Ländern schaden.<br />

welthungerhilfe.de<br />

Recherchetipps<br />

tagesschau.de/wirtschaft/milchgipfel112.html<br />

tagesschau.de/multimedia/audio/audio45154.html Radiobeitrag<br />

<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen


<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />

B16 nahrunGsMIttelkrIse und Ihre ursaChen<br />

faCt-sheet<br />

Ursache<br />

Erklärung der wichtigen Begriffe<br />

Zusammenhang mit Ernährungssicherung / Lebensmittelpreis<br />

Konkrete Beispiele und weitere interessante Details<br />

<strong>G+</strong><br />

31


<strong>G+</strong><br />

32<br />

B17 essen IM eIMer<br />

Aufgabe 1<br />

Überlegen Sie, welche Alternativen zum Wegwerfen von Brot im Film gezeigt wurden<br />

und welche Vor- und Nachteile die genannten Alternativen haben. Halten Sie die Alternativen<br />

mit ihren Vor- und Nachteilen und deren Umsetzbarkeit in Ihrem Ausbildungsbetrieb<br />

in der Liste fest. Überlegen Sie anschließend, ob Ihnen noch weitere Alternativen einfallen.<br />

Alternative 1<br />

Vorteile<br />

Nachteile<br />

Umsetzbarkeit<br />

Alternative 3<br />

Vorteile<br />

Nachteile<br />

Umsetzbarkeit<br />

Alternative 2<br />

Vorteile<br />

Nachteile<br />

Umsetzbarkeit<br />

Alternative 4<br />

Vorteile<br />

Nachteile<br />

Umsetzbarkeit<br />

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<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />

B17/2 essen IM eIMer<br />

<strong>G+</strong><br />

Aufgabe 2<br />

Lesen Sie den Text zur Wiener Tafel und recherchieren Sie zusätzliche Infos zu dieser<br />

Initiative. Gibt es auch in der Nähe Ihres Ausbildungsbetriebs ein ähnliches Projekt?<br />

Versorgen statt entsorgen<br />

Dies ist das Motto der Wiener Tafel, eines unabhängigen Wohltätigkeitsvereins,<br />

der seit 1999 in Wien überschüssige Lebensmittel<br />

und Hygieneartikel dort einsammelt, wo sie anfallen, und<br />

dorthin bringt, wo sie benötigt werden. Bei den eingesammelten<br />

Waren handelt es sich um unverkäufliche Lebensmittel, die<br />

etwa wegen kleiner optischer Verpackungsmängel nicht verkauft<br />

werden können oder in zu großer Stückzahl produziert worden<br />

sind. Die als Spenden von Unternehmen abgegebenen Waren<br />

werden von der Wiener Tafel an über 75 soziale einrichtungen<br />

weiterverteilt und erreichen pro Tag rund 9.000 Menschen,<br />

die auf diese angewiesen sind.<br />

neben Wien gibt es auch in anderen europäischen Städten Tafeln<br />

oder ähnliche Initiativen.<br />

Aufgabe 3<br />

Ihre Chefin / Ihr Chef möchte den Brotabfall in Ihrem Betrieb reduzieren.<br />

Sie / er bittet Sie, sie / ihn in schriftlicher Form über verschiedene Alternativen, die dem<br />

Betrieb zur Verfügung stehen, zu informieren und diese auch zu bewerten.<br />

33


<strong>G+</strong><br />

34<br />

B18 BIoGetreIde<br />

Aufgabe 1<br />

Lesen Sie den Text auf dem Arbeitsblatt B19 zu biologischer Landwirtschaft.<br />

Suchen Sie im Buchstabensalat 12 Wörter, die mit biologischer Landwirtschaft zu tun haben.<br />

Ü ist gleich UE.<br />

artenvielfalt Bauer arbeitsintensiv teuer Pestizide regional kreislauf<br />

heimisches Staatgut Gentechnologie kunstdünger Fruchtfolge nützling<br />

U L T P a R T e n V I e L F a L T X<br />

W B a U e R n U R W F O L I R G a I<br />

a H W R a U G S S e R L T O B Z U V<br />

G e n T e c H n O L O G I e e R G H<br />

O I S a S O W e J a U T O W I T U a<br />

H M D a n U e T Z L I n G B T e X n<br />

X I G O P S a B L a n R M a S X T M<br />

S S e X e G S F P k G O e U I P I L<br />

c c L W S L O R S U n T T a n G n V<br />

H H I a T V R U W n S H Q W T R M T<br />

e e B Q I L k c P S G n O Z e S U e<br />

R S a U Z e T H R T R a I R n D k U<br />

U S R n I I U T V D T B H O S S J e<br />

a a G T D B k F R U S D H W I c M R<br />

D a e W e G S O B e a G I R V H M R<br />

e T n O U a V L k n Z Q U e H U P T<br />

G G D I M a B G n G a G J R a k a G<br />

Z U e O a L L e G e O e Y R J G M O<br />

k T O Z T a R Z T R I M M T e I e S<br />

k R e I S L a U F B R e J B J a U X<br />

e D V I e Q U a R R e G I O n a L M<br />

Aufgabe 2<br />

Klären Sie, was diese Begriffe mit biologischer Landwirtschaft zu tun haben. Als Unterstützung<br />

können Sie Informationen im Internet bzw. in Fachzeitschriften recherchieren.<br />

Überlegen Sie sich in der Gruppe eine Erklärung zu biologischer Landwirtschaft. Bereiten<br />

Sie eine Präsentation (Plakat, Fernsehspot, Interview) vor und führen Sie sie der Klasse vor.<br />

Recherchetipp<br />

oekolandbau.de/jugendliche<br />

biolebensmittel.at<br />

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<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />

B19 BIoloGIsChe landWIrtsChaft<br />

<strong>G+</strong><br />

In der biologischen Landwirtschaft wird viel Wert darauf gelegt, dass Pflanzen und<br />

Tiere eine natürliche Lebensgemein schaft bilden. Im Mittelpunkt der biologischen Landwirtschaft<br />

steht die Kreislaufwirtschaft. Das bedeutet, dass die Pflanzen das Futter für<br />

die Tiere liefern, diese wiederum den Dünger für die Felder. Auch Lebewesen, die nicht als<br />

Nutztiere (wie Kühe, Pferde, Schweine usw.) gel ten, werden in den Kreislauf eingegliedert,<br />

wie zum Beispiel Vögel und Fraßinsekten, die als natürliche Feinde der Schädlinge den<br />

Pflanzenschutz unterstützen.<br />

Wichtige Grundsätze der biologischen landwirtschaft<br />

· Verboten ist der Einsatz von chemisch-synthetischen Düngern, Pflanzenschutzmit teln,<br />

Lagerschutz- und Reifemitteln, die künstlich hergestellt werden.<br />

· Die Einhaltung einer ausgewogenen Fruchtfolge (laufender Wechsel von bestimmten<br />

Pflanzen am selben Acker, die den Nährstoffhaushalt des Bodens möglichst wenig<br />

belasten), ist für die Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit sehr wichtig. Organischer Dünger<br />

wie Kuhmist unterstützt die Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit zu sätzlich.<br />

· Bio-LandwirtInnen bemühen sich um einen energiesparenden Einsatz von Rohstof fen<br />

und Betriebsmitteln (z. B. Traktoren). Dadurch wird auch der CO2-Verbrauch niedriger<br />

gehalten und ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet.<br />

· Der Einsatz von gentechnisch veränderten Organismen (z. B. Saatgut) und ihrer Produkte<br />

ist verboten.<br />

· Artgerechte Tierhaltung: Jedes Tier soll ausreichend Auslauf im Freien haben, im Stall<br />

gibt es Tageslicht und ein gesundes Stallklima. In das Futter der Tiere dürfen keine<br />

wachs tumsfördernden Futterzusätze wie Hormone oder Antibiotika gemischt werden.<br />

Die LandwirtInnen verwenden überwiegend Futter für ihre Tiere, das sie selbst produzieren.<br />

In Ausnahmefällen kann Futter aus biologischer Landwirtschaft zuge kauft<br />

werden – billiges Soja aus Brasilien ist nicht erlaubt.<br />

Flächengesunde Tierhaltung: Die Zahl der im Betrieb gehaltenen Tiere richtet sich nach<br />

·<br />

der zur Verfügung stehenden landwirtschaftlichen Fläche. So soll sicher gestellt werden,<br />

dass möglichst wenig Futter zugekauft werden muss und es nicht zu einer Überdüngung<br />

der Böden kommt.<br />

35


<strong>G+</strong><br />

36<br />

B20 Isn’t It orGanIC?<br />

Aufgabe 1<br />

Finden Sie die richtigen deutschen Übersetzungen zu den englischen Wörtern.<br />

organic<br />

pesticides<br />

genetically modified<br />

labour intensive<br />

chemical fertilizers<br />

ecofriendly<br />

grain<br />

treated with<br />

soil<br />

seeds<br />

beneficial organism<br />

wheat<br />

rye<br />

Weizen<br />

umweltfreundlich<br />

arbeitsintensiv<br />

Roggen<br />

Boden<br />

biologisch<br />

Saatgut<br />

Getreide<br />

gentechnisch verändert<br />

Pestizide<br />

behandelt mit<br />

Kunstdünger<br />

Nützling<br />

Aufgabe 2<br />

Stellen Sie jeweils zu zweit ein kurzes Verkaufsgespräch nach, in dem die VerkäuferIn<br />

der KundIn mit Hilfe der oben gelernten Wörter erklärt, warum in ihrer Bäckerei / Konditorei<br />

seit kurzem Getreide aus biologischem Anbau verwendet wird und warum dieses etwas<br />

teurer ist.<br />

<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen


Was kann ich<br />

für Sie tun?<br />

Unsere Unsere Empfehlung Empfehlung<br />

Vanille Vanille Muffins Muffins mit mit<br />

Nelken-Rhabarberfüllung<br />

Ich habe gehört,<br />

dass Backwaren häufig<br />

synthetisch hergestelltes<br />

Vanillearoma enthalten.<br />

Woher stammt die von<br />

Ihnen verwendete Vanille?<br />

<strong>G+</strong><br />

MODUL 2<br />

dIe Welt der GeWürze<br />

dIe GeWürze der Welt


<strong>G+</strong><br />

38<br />

eInFÜHRUnG<br />

Wie lecker ein frisches Vanillekipferl schmeckt! Ein knuspriger Spekulatius oder ein<br />

saftiger Lebkuchen! Insbesondere in der Vorweihnachtszeit sorgen Gewürze aus aller Welt<br />

für eine wohlige Stimmung vor dem Adventkranz und reichern die erwartungsvolle<br />

Atmosphäre an.<br />

Jedoch dienen Gewürze nicht nur der Freude am Essen. Sie haben auch andere vielfältige<br />

Wirkungen; regen zum Beispiel die Verdauung oder den Blutkreislauf an, verbessern die<br />

Bekömmlichkeit von Nahrung oder werden in anderen Ländern zu kosmetischen Zwecken<br />

eingesetzt. Nichtsdestotrotz steht zweifellos das Verfeinern von Speisen im Zentrum der<br />

Verwendung. Die vielen Leckerbissen der Weihnachtszeit, die mit Hilfe von vielfältigen<br />

Gewürzen und Gewürzmischungen gezaubert werden können, führen dazu, dass manch<br />

einer mit diesen Leckerbissen die zusätzlichen Kilos assoziiert, die die Waage im neuen<br />

Jahr anzeigen wird – viele BäckerInnen und KonditorInnen dagegen die zusätzlichen Ein-<br />

nahmen des Weihnachtsgeschäfts.<br />

Apropos Geld: Gewürze sind heutzutage nicht mehr so kostspielig wie damals, als sie<br />

noch mühsam über die Seidenstraße zu uns transportiert wurden. Und doch sollten uns<br />

die Preise von zum Teil aufwendig produzierten Gewürzen stutzig machen. Wie kommt<br />

es, dass ein Kilo gemahlener Muskat lediglich 23 Euro kostet? Und was heißt hier „aufwändig<br />

produziert“? Wie wird Muskat denn produziert? Wächst er am Baum oder an einem<br />

Strauch? Diese Fragen stellen wir nicht zum bloßen Zeitvertreib. Wer sie im Kontakt mit<br />

KundInnen beantworten kann, hebt sich heraus. Ebenso steht es um die Beratungskompetenz<br />

in den Bereichen bio und fair, die immer umsatzstärker werden.<br />

Dieses Modul bietet Ihnen didaktische Anleitungen sowie Arbeitsblätter, um der Herkunft<br />

ausgewählter Gewürze nachspüren zu können und sich mit deren Produktionsweisen<br />

auseinanderzu setzen. Die SchülerInnen erfahren mehr über biologischen und fairen Anbau<br />

von Gewürzen. Sie erarbeiten eine Kalkulation einer bio / fairen Backware und vergleichen<br />

die Preise. Durch die kreative Erstellung einer Fotostory üben sie Argumente für eine<br />

KundInnenberatung ein. Den Rahmen bildet der Arbeitsauftrag einer Betriebsleitung, eine<br />

Empfehlung zum künftigen Einkauf von Gewürzen abzugeben.<br />

Im Anschluss schlagen wir vor, ein ExpertInnenforum durchzuführen: Online können<br />

SchülerInnen mit ExpertInnen von einer Fair-Handels-Organisation oder einem Bio-<br />

Gewürz-Anbieter diskutieren. <strong>EPIZ</strong> vermittelt gerne für Sie die Kontakte und stellt einen<br />

geschützten Kursraum im E-Learning-Center mit Forum zur Verfügung.<br />

<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen


<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />

<strong>G+</strong><br />

Übung und Methode Berufliche Kompetenzen Unterrichtsfach / Lernfeld 1<br />

Gewürze – ein Einstieg<br />

Lektüre, Brainstorming, Quiz<br />

Gewürze recherchieren<br />

Internetrecherche<br />

in Klein gruppen<br />

Biologischer Anbau?<br />

Fairer Handel? – Was ist das?<br />

Activity-Spiel<br />

Ich beziehe Stellung!<br />

Gruppendiskussion<br />

Fair kalkulieren<br />

Preiskalkulation in<br />

Klein gruppen<br />

Fairkaufen<br />

Fotostory zur KundInnenberatung<br />

in Klein gruppen<br />

Ich empfehle …<br />

Brief<br />

Fachkompetenz B Warenkunde<br />

D Rohstoffkunde<br />

Ö Nahrungsmittelkunde<br />

Fach- und<br />

Methodenkompe tenz<br />

B Warenkunde<br />

D Rohstoffkunde<br />

Ö Nahrungsmittelkunde<br />

Fachkompetenz D Rohstoffkunde,<br />

Wirtschafts- und<br />

Sozialkunde<br />

Ö Nahrungsmittelkunde,<br />

Wirtschaftskunde<br />

und Schriftverkehr<br />

Selbst- und Sozialkompetenz B/D Rohstoffkunde,<br />

Wirtschafts-<br />

und Sozialkunde<br />

Ö Nahrungsmittelkunde,<br />

Wirtschaftskunde und<br />

Schriftverkehr, Deutsch<br />

und Kommunikation<br />

Fach- und<br />

Methodenkompe tenz<br />

Fach- und<br />

Methodenkompe tenz<br />

1 Für die Länder Belgien (B), Deutschland (D) und Österreich (Ö)<br />

B/D Verkauf, Wirtschafts-<br />

und Sozialkunde<br />

Ö Wirtschaftskunde<br />

und Schriftverkehr,<br />

Rechnungs wesen<br />

D Verkauf, Wirtschafts-<br />

und Sozialkunde<br />

Ö Wirtschaftskunde und<br />

Schriftverkehr, Deutsch<br />

und Kommunikation<br />

Sozial- und Selbstkompetenz B Warenkunde<br />

D Rohstoffkunde,<br />

Wirtschafts-<br />

und Sozialkunde<br />

Ö Nahrungsmittelkunde,<br />

Wirtschaftskunde<br />

und Schriftverkehr<br />

39


<strong>G+</strong><br />

40<br />

MeTHODen FÜR Den UnTeRRIcHT<br />

GeWürze – eIn eInstIeG<br />

Fachkompetenz Die SchülerInnen können allgemeine Fragen zu Gewürzen beantworten.<br />

Methode Lektüre, Brainstorming, Spiel „1, 2 oder 3“<br />

Material Arbeitsblatt G2, je ein Blatt mit der Zahl 1, 2 und 3, Tesafilm / Magnete,<br />

evtl. Computer und Beamer<br />

Dauer 20 Minuten<br />

Ablauf<br />

Zu Beginn lesen die SchülerInnen das Arbeitsblatt G2. Es handelt sich um einen Arbeitsauftrag<br />

an die SchülerInnen: Sie sollen für ihren Betrieb alles über faire Gewürze recherchieren<br />

und dabei die Arbeitsschritte dieses Moduls durchlaufen. Am Ende werden sie<br />

auf gefordert, eine Empfehlung zu formulieren.<br />

Nach der Lektüre dieses Arbeitsblattes wird ein Brainstorming zur Frage „Welche Gewürze<br />

kennen Sie?“ durchgeführt. Die Gewürznamen, die die SchülerInnen nennen, werden an<br />

die Tafel geschrieben.<br />

Anschließend wird das Spiel „1, 2 oder 3“ durchgeführt: Alle stehen auf; die Spielleitung<br />

(Lehr kraft) steht den SchülerInnen gegenüber. Vor der Lehrkraft am Boden liegt jeweils ein<br />

Blatt mit der Zahl 1, 2 bzw. 3. Diese Blätter stehen für jeweils eine Antwortmöglichkeit.<br />

Das Spiel beginnt, die Spielleitung liest die erste Quizfrage und die drei Antwortmöglichkeiten<br />

vor. Die SchülerInnen haben nun die Aufgabe sich zu entscheiden, ob die Antwort 1,<br />

2 oder 3 richtig ist, und stellen sich vor die entsprechende Zahl. Die richtige Antwort wird<br />

von der Spielleitung bekannt gegeben. Die nächste Frage wird vorgelesen …<br />

Auf beigefügter DVD sowie im E-Learning-Kurs finden Sie eine Powerpointpräsentation<br />

mit den Quizfragen und Antwortmöglichkeiten zur Visualisierung.<br />

<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen


<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />

… ?<br />

! …<br />

Quizfragen<br />

Ist Zucker ein Gewürz?<br />

1. Ja<br />

2. Nein<br />

3. Ja, aber nur Rohrzucker<br />

Richtig! Antwort 2<br />

Nein, Zucker ist kein Gewürz.<br />

Können Gewürze auch medizinisch<br />

eingesetzt werden?<br />

1. Nein, sie erhöhen nur den Genusswert<br />

der Speisen.<br />

2. Nein, denn sie können nicht<br />

entsprechend aufbereitet werden.<br />

3. Ja, einige Gewürze wirken heilend.<br />

Richtig! Antwort 3<br />

Ja, einige Gewürze wirken heilend.<br />

Beispielsweise regen Paprika und Chilies<br />

die Durchblutung an, Nelken wirken<br />

infektionshemmend/antibakteriell.<br />

Wächst das uns bekannte Bäckergewürz<br />

Vanille in Europa?<br />

1. Ja, Vanille wächst in den Bergen.<br />

2. Ja, Vanille wächst im Gewächshaus.<br />

3. Nein, Vanille wird importiert.<br />

Richtig! Antwort 3<br />

Nein, Vanille wird importiert.<br />

Ein Hauptanbaugebiet von Vanille<br />

ist Madagaskar.<br />

Was meinte man im Mittelalter<br />

mit der Bezeichnung „Pfeffersack“?<br />

1. Einen Sack voll mit rotem Pfeffer<br />

2. Einen sehr reichen Mann<br />

3. Ein Musikinstrument<br />

Richtig! Antwort 2<br />

Im Mittelalter bezeichnete man einen<br />

sehr reichen Mann als Pfeffersack.<br />

Gewürze waren einst ein lukratives Geschäft<br />

und wichtige Handelsgüter, die z. B. über<br />

die Seidenstraße transportiert wurden.<br />

<strong>G+</strong><br />

Was sind Gewürze?<br />

1. Pflanzenteile, die mit Aromastoffen<br />

angereichert sind.<br />

2. Pflanzenteile, in denen viele Geruchs-<br />

und Geschmacksstoffe eingelagert sind.<br />

3. Geriebene Pflanzenteile<br />

Richtig! Antwort 2<br />

Obgleich es keine einheitliche Definition<br />

für Gewürze gibt, werden darunter häufig<br />

Pflanzenteile verstanden, in denen besonders<br />

viele Geruchs- und Geschmacksstoffe<br />

eingelagert sind.<br />

Werden die Gewürze in den Herkunftsländern<br />

verarbeitet und auch verpackt?<br />

1. Ja<br />

2. Zum Teil: Verarbeitet werden sie noch im<br />

Herkunftsland, verpackt aber woanders.<br />

3. Nein, in der Regel kaufen die Import–<br />

länder nur die Rohstoffe; die Verarbeitung<br />

und Verpa ckung nimmt dann die Gewürz-<br />

industrie vor.<br />

Richtig! Antwort 3<br />

Nein, in der Regel kaufen die Importländer<br />

nur die Rohstoffe.<br />

Der Fachverband der Ge würzindustrie<br />

ist der Meinung, dass die hohen Hygieneanforderungen<br />

in den Anbau ländern<br />

nicht erfüllt werden.<br />

Welches ist eines der meist importierten<br />

Gewürze in Europa?<br />

1. Paprika<br />

2. Salz<br />

3. Pfeffer<br />

Richtig! Antwort 3<br />

Pfeffer gehört zu den wichtigsten Importgewürzen<br />

in Europa. So macht Pfeffer<br />

in Deutschland ungefähr ein Drittel des<br />

gesamten Gewürzimports aus.<br />

Falsch. Antwort 2<br />

Salz ist kein Gewürz, sondern ein Mineral.<br />

41


<strong>G+</strong><br />

42<br />

GeWürze reCherChIeren<br />

Fach- und Methodenkompetenz Die SchülerInnen können die wichtigsten Informationen<br />

über gängige Backgewürze im Internet recherchieren, in Plakatform aufbereiten und Fragen<br />

dazu beantworten. Sie können außerdem Fragen für ein Quiz selbst entwerfen.<br />

Methode Gruppenarbeit, Recherche, Quiz<br />

Material Arbeitsblätter G3 – 13, (Die Arbeitsblätter zu den einzelnen Gewürzen G3 – G12<br />

befinden sich auf der beigelegten DVD), Gewürze, Rezeptfundus der Schule falls vorhanden,<br />

Lehrbuch, Computer mit Boxen / Lautsprecher für Audio Dateien / Videos, Drucker,<br />

A3-Papier, Kleber, Schere, Stifte<br />

Dauer 100 Minuten<br />

Ablauf<br />

Teilen Sie die Klasse in zehn Teams oder Kleingruppen ein. Jede Gruppe arbeitet zu einem<br />

im Bäckerhandwerk wichtigen Gewürz: Vanille, Zimt, Kardamom, Anis, Koriander, Nelken,<br />

Muskatnuss, Kümmel, Paprika, Fenchel. Als Organisationshilfe für die Gruppen können<br />

die Kärtchen auf dem Arbeitsblatt G13 kopiert, ausgeschnitten und für jede Gruppe<br />

ausgeteilt werden. Diese bestimmen dann selbstständig die jeweilige Aufgabenverteilung.<br />

Recherchiert wird anhand von Leitfragen und Recherchetipps zu Anbaumethoden und<br />

Verwendung des jeweiligen Gewürzes. Dabei kann ebenso auf das Lehrbuch zurückgegriffen<br />

werden. Außerdem sollen sie aus dem Rezeptfundus der Schule oder dem Lehr -<br />

buch ein Backrezept mit „ihrem“ Gewürz auswählen. Dieses Rezept dient in der Übung<br />

„Fair kalkulieren“ als Berechnungsgrundlage. Jede Gruppe erhält „ihr“ Gewürz.<br />

An schließend gestalten die Gruppen ein Lernplakat und entwickeln während der Arbeitszeit<br />

außerdem zwei Fragen, die sie der Lehrperson vor Abschluss des Plakates einreichen.<br />

Die Fragen beziehen sich auf Informationen, die im Plakat dargestellt sind. Die Lehrperson<br />

fügt die Fragen der Gruppen zusammen und entwickelt daraus ein vollständiges Quiz.<br />

Nach der Fertigstellung der Plakate werden diese im Klassenraum aufgehängt und jeweils<br />

kurz präsentiert.<br />

Zum Abschluss wird der Quizbogen ausgeteilt und von den SchülerInnen gelöst.<br />

Dabei können sie nochmals die Plakate besichtigen.<br />

Variante<br />

Falls keine Computer für die Recherche vorhanden sind oder zu wenig Arbeitszeit zur<br />

Verfügung steht, können die sich neben dem Arbeitsblatt befindlichen Hintergrundinformationen<br />

für die LehrerInnen an die SchülerInnen ausgeteilt und mit zusätzlichem Bildmaterial<br />

für die Gestaltung der Plakate versehen werden.<br />

Tipp für den Praxisunterricht<br />

Backen Sie die Rezepte.<br />

Die fertigen Backwaren können für die Fotostorys (Übung Fairkaufen) verwendet werden.<br />

<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen


<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />

<strong>G+</strong><br />

Auf beigefügter DVD finden Sie die Arbeitsblätter G3 – G12 zu den Gewürzen Anis, Fenchel,<br />

Gewürznelke, Kardamom, Koriander, Kümmel, Muskatnuss, Paprikapulver, Vanille und<br />

Zimt. Zu ausgesuchten Gewürzen gibt es Audio-Interviews mit ExpertInnen, die ebenfalls<br />

für die Gruppenarbeit zur Verfügung gestellt werden können.<br />

43


<strong>G+</strong><br />

44<br />

BIoloGIsCher anBau? faIrer handel? – Was Ist das?<br />

Angelehnt an: Bio, regional und fair. Aus: BAOBAB (Hrsg.): „Die Welt entdecken, erfahren, verstehen.<br />

Methoden für den Unterricht“, Wien, 2008<br />

Fachkompetenz Die SchülerInnen können die wichtigsten Fakten Institutionen rund durchgeführt um Stellen den werden. Sie pantomimisch biologi schen dar<br />

Kreislauf<br />

Anbau, den Fairen Handel und die Unterschiede zum konventionellen Handel benennen.<br />

Methode Einzelarbeit Textlektüre, Gruppenspiel<br />

Überprüfung<br />

Bedingungen wiederum den Dünger für die Felder<br />

Material Arbeitsblätter G14 – 16, Arbeitsblätter G17 mit Aktionskarten Garantie (diese Arbeitsblätter<br />

biologischen Landwirtschaft.<br />

befinden sich auf der beigelegten DVD), eine Sanduhr / Wecker, Spielfeld, zwei Spielfiguren<br />

Dauer 60 Minuten<br />

<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen <strong>G+</strong><br />

Ablauf<br />

Bei dem Spiel „Biologischer Anbau? Fairer Handel? – Was ist das? “ gewinnen die Schüler-<br />

Zeichnen Sie den Begriff<br />

Innen Wissen, Kreativität und Geschicklichkeit. Es werden zwei Teams zu je 4 – 8 Personen<br />

Mischanbau<br />

Pfeffersack<br />

<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />

gebildet. Bei einer höheren Anzahl von SchülerInnen empfehlen wir, zwei Spiele vor-<br />

<strong>G+</strong><br />

Mischanbau meint den zeitgleichen<br />

zubereiten. Die kurzen Basistexte zu den Themen „Biologische Anbau zweier Landwirtschaft“ oder mehrerer Feldfrüchte (G15) und<br />

innerhalb eines Feldes und einer<br />

„Fairer Handel“ (G16) werden kopiert und den SchülerInnen Vegetationsperiode. zur Verfügung Diese Praxis gestellt. erhöht<br />

die Erträge und schont die Böden.<br />

In Vorbereitung auf das Spiel sollen die Texte gelesen und „Schummelzettel“ Joker – evtl. als<br />

Hausarbeit – erstellt werden. Diese dürfen während des Spiels verwendet Die werden.<br />

Unternehmensleitung hat Sie als<br />

Produktion des Spiels<br />

Den Spielplan finden Sie in der Mitte dieser<br />

Unterrichtsbroschüre. Es empfiehlt sich diesen zu<br />

<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />

laminieren, damit er länger verwendbar ist <strong>G+</strong><br />

(in Copyshops möglich). Die Aktionskarten werden<br />

kopiert, laminiert und ausgeschnitten. Auf die<br />

Erklären Sie den Begriff<br />

leeren Aktionskarten können unabhängige bei Bedarf Kontrollen von den<br />

SchülerInnen oder der Lehrperson selbst Begriffe<br />

ergänzt werden.<br />

Produkte, die aus dem Fairen Handel<br />

kommen, unterliegen strengen<br />

Kontrollen der sozialen und ökologischen<br />

Standards, die von unabhängigen<br />

Institutionen durchgeführt werden.<br />

Auf der DVD finden Sie die Arbeitsblätter G14 – G17<br />

mit Aktionskarten für das Spiel.<br />

Überprüfung<br />

Bedingungen<br />

Garantie<br />

<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />

Zeichnen Sie den Begriff<br />

Mischanbau<br />

Mischanbau meint den zeitgleichen<br />

Anbau zweier oder mehrerer Feldfrüchte<br />

innerhalb eines Feldes und einer<br />

Vegetationsperiode. Diese Praxis erhöht<br />

die Erträge und schont die Böden.<br />

<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />

<strong>G+</strong><br />

<strong>G+</strong><br />

Welche Tiere sind keine nutztiere und<br />

sind dennoch wichtig für die biologische<br />

landwirtschaft?<br />

a Pferde<br />

B Elefanten<br />

C Hühner<br />

D insekten wie z.B. Fliegen<br />

<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />

Erklären Sie den Begriff<br />

unabhängige Kontrollen<br />

Stellen Sie pantomimisch dar<br />

zwischenhändlerin<br />

Im Fairen Handel kaufen die Importeure<br />

direkt bei den ProduzentInnen.<br />

Es gibt keine Zwischenhändler, die<br />

ebenfalls mitverdienen.<br />

<strong>G+</strong><br />

<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />

Produkte, die aus dem Fairen Handel<br />

kommen, unterliegen strengen<br />

Kontrollen der sozialen und ökologischen<br />

Standards, die von unabhängigen<br />

<strong>G+</strong> Berufe <strong>G+</strong> Berufe Global Global | Backen | Backen<br />

<strong>G+</strong><br />

Der Kreislauf aus Pflanzen, die Futter<br />

für die Tiere im Betrieb liefern, welche<br />

liefern, ist ein wichtiger Bestandteil der<br />

MitarbeiterInnen nach Vorschlägen für<br />

die Produkterweiterung gefragt.<br />

Sie haben sich für Bio-Backwaren<br />

im Sortiment eingesetzt und konnten<br />

überzeugend und erfolgreich argumentieren.<br />

<strong>G+</strong> <strong>G+</strong><br />

Rücken Sie 1 Schritt vor.<br />

Zeichnen Welche Sie Tiere den Begriff sind keine nutztiere und<br />

Monokultur sind dennoch wichtig für die biologische<br />

landwirtschaft?<br />

Monokultur bezeichnet einerseits die<br />

Konzentration a Pferde in der Markterzeugung auf<br />

ein Produkt (z.B. Baumwolle), andererseits<br />

B die Elefanten Konzentration der Fruchtfolge<br />

auf lediglich eine Nutzpflanze.<br />

C Hühner<br />

D insekten wie z.B. Fliegen<br />

<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />

<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />

<strong>G+</strong><br />

<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />

Zeichnen Sie den Begriff<br />

Monokultur<br />

Stellen Sie pantomimisch dar<br />

Kinderarbeit<br />

<strong>G+</strong> tung Berufe der Arbeitskraft Global von Kindern | Backen zu<br />

<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />

<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />

Pfeffersack ist eine spöttische Bezeichnung,<br />

die früher für HändlerInnen<br />

benutzt wurde, die durch den Gewürzhandel<br />

bedeutenden Reichtum erlangten.<br />

Joker<br />

Die ILO (Internationale Arbeitsorganisation)<br />

definiert die Obergrenze für<br />

Kinderarbeit mit 15 Jahren. Eine einheitliche<br />

Definition gibt es jedoch nicht.<br />

Kinderarbeit bezieht sich auf die Ausbeu-<br />

wirtschaftlichen Zwecken.<br />

<strong>G+</strong><br />

Regenwürmer sorgen durch das Bauen<br />

ihrer Gänge und ihren Kot für eine gute<br />

Bodenbeschaffenheit und erhöhen so<br />

die Fruchtbarkeit des Bodens auf<br />

natürlichem Wege.<br />

<strong>G+</strong><br />

Als MitarbeiterInnen setzen Sie sich<br />

für gerechte Arbeitsbedingungen nicht<br />

nur in Ihrem Unternehmen ein.<br />

Dieses Engagement hat sich gelohnt.<br />

Rücken Sie 1 Schritt vor.<br />

<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />

Erklären Sie den Begriff<br />

artgerechte Tierhaltung<br />

Stellen Sie pantomimisch dar<br />

zwischenhändlerin<br />

Artgerechte Stellen Sie Tierhaltung pantomimisch orientiert dar sich<br />

an Kinderarbeit<br />

den Bedürfnissen der Tiere.<br />

Dazu gehören u.a. Auslauf, Tageslicht im<br />

Im Fairen Handel kaufen die Importeure Stall Die und ILO keine (Internationale Antibiotika Arbeitsorgani-<br />

und Hormone<br />

Zeichnen Sie den Begriff direkt bei den ProduzentInnen. Zeichnen Sie den Begriff im sation) Futtermittel. definiert die Obergrenze für<br />

Pfeffersack<br />

Es gibt keine Zwischenhändler, organischer die Dünger Kinderarbeit mit 15 Jahren. Eine einheit-<br />

ebenfalls mitverdienen.<br />

liche Definition gibt es jedoch nicht.<br />

Pfeffersack ist eine spöttische Bezeichnung,<br />

die früher für HändlerInnen<br />

benutzt wurde, die durch den Gewürzhandel<br />

bedeutenden Reichtum erlangten.<br />

Organischer Dünger bezeichnet Kinderarbeit eine bezieht sich auf die Ausbeu-<br />

natürliche Form der Düngung, Bedürfnisse tung der die Arbeitskraft zum von Kindern zu<br />

Beispiel aus kompostierbaren Gute wirtschaftlichen Bedingungen pflanz- Zwecken.<br />

lichen Abfällen oder Bauernhof tierischen Produkten<br />

wie Hornspänen oder Fischmehl<br />

besteht und in den Boden gemengt wird.<br />

<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />

<strong>G+</strong><br />

<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />

Erklären Sie den Begriff<br />

Weltladen<br />

<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />

Stellen<br />

Kleinba<br />

Produk<br />

werden<br />

und -bä<br />

baut. F<br />

für ihre<br />

und un<br />

gen arb<br />

<strong>G+</strong> Berufe G<br />

Einen H<br />

sehr w<br />

erhalte<br />

Preisen<br />

der Fai<br />

<strong>G+</strong> Berufe G<br />

Organischer Dünger bezeichn<br />

natürliche Form der Düngung,<br />

Beispiel aus kompostierbaren<br />

lichen Abfällen oder tierische<br />

ten wie Hornspänen oder Joker Fisc<br />

besteht und in den Boden gem<br />

Sie kon<br />

auf fai<br />

in ihre<br />

gewinn<br />

Umsat<br />

<strong>G+</strong><br />

<strong>G+</strong><br />

<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />

<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />

Stellen Sie pantomimisch dar<br />

Kreislauf<br />

Der Weltladen ist das Fachgeschäft<br />

für Stellen den Fairen Sie pantomimisch Handel. Hier dar werden fair<br />

gehandelte Regenwurm Produkte verkauft mit dem<br />

Ziel, einen Betrag zu mehr Gerechtigkeit<br />

Der Kreislauf aus Pflanzen, die Futter in den Regenwürmer Handelsbeziehungen sorgen durch zu das leisten. Bauen<br />

Was ist für die biologische für die landwirt- Tiere im Betrieb liefern, Was ist welche für Biolandwirtinnen ihrer Gänge wichtig und ihren Kot für eine gute<br />

schaft wichtig? wiederum den Dünger für bei die der Felder Haltung der Tiere? Bodenbeschaffenheit und erhöhen so<br />

liefern, ist ein wichtiger Bestandteil der die Fruchtbarkeit des Bodens auf<br />

a ackerbau und Tierhaltung biologischen Landwirtschaft. a Gentechnisch verändertes Fairer natürlichem Handel Wege.<br />

sollen sich ergänzen<br />

Futter für die TiereGerechtigkeit<br />

Preise<br />

B Anwendung von Gentechnik<br />

C Monokulturen soweit das Auge reicht<br />

B ein gesundes Klima<br />

und Tageslicht im stall<br />

C Antibiotika als Futterzusatz,<br />

D schonender umgang mit der natur<br />

um Krankheiten vorzubeugen<br />

<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />

Erklären Sie den Begriff<br />

Zeichnen Sie den Begriff<br />

Kuhmist<br />

Monokultur bezeichnet einerseits die Kuhmist ist eine Art von organ<br />

Konzentration in der Markterzeugung auf Dünger, der hilft die Bodenfru<br />

ein Produkt (z.B. Baumwolle), andererseits<br />

die Konzentration der Fruchtfolge<br />

zu erhöhen.<br />

auf lediglich eine Nutzpflanze. Stellen Sie pantomimisch dar<br />

Stellen<br />

Regenwurm<br />

Hunger<br />

<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />

Zeichnen Sie den Begriff<br />

<strong>G+</strong> Berufe <strong>G+</strong> Berufe Global Global | Backen | Backen<br />

<strong>G+</strong><br />

<strong>G+</strong><br />

<strong>G+</strong> <strong>G+</strong><br />

Zeichnen Was ist Sie für den die Begriff biologische landwirt-<br />

Kuhmist schaft wichtig?<br />

Kuhmist a ackerbau ist eine und Art Tierhaltung von organischem<br />

Dünger, sollen der hilft sich die ergänzen Bodenfruchtbarkeit<br />

zu erhöhen.<br />

B Anwendung von Gentechnik<br />

C Monokulturen soweit das Auge reicht<br />

D schonender umgang mit der natur<br />

<strong>G+</strong><br />

<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />

<strong>G+</strong><br />

D Tiere mit billigem Soja<br />

aus Brasilien zu füttern<br />

<strong>G+</strong><br />

<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />

<strong>G+</strong><br />

<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />

<strong>G+</strong><br />

<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />

<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />

<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />

Zeichnen Sie den Begriff<br />

organischer Dünger<br />

<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />

<strong>G+</strong><br />

Die Um<br />

Gehen<br />

Was ist für Biolandwirtinnen w<br />

bei der Haltung der Tiere?<br />

a Gentechnisch verändertes<br />

Futter für die Tiere<br />

B ein gesundes Klima<br />

und Tageslicht im stall<br />

C Antibiotika als Futterzusatz<br />

um Krankheiten vorzubeuge<br />

<strong>G+</strong> Berufe Global | Bac<br />

D Tiere mit billigem Soja<br />

aus Brasilien zu füttern<br />

<strong>G+</strong><br />

<strong>G+</strong><br />

<strong>G+</strong><br />

<strong>G+</strong> Berufe Global<br />

Erklären Sie d<br />

Pflanzenschu<br />

Pflanzenschu Stellen Sie<br />

die Kleinbaue Pflanzen<br />

ihre Lebensw<br />

unerwünscht Produkte w<br />

teile werden vernicht zu<br />

und -bäue<br />

baut. Faire<br />

für ihre Ar<br />

Gift und unter<br />

Schädlinge gen arbeit<br />

Wirkstoffe<br />

<strong>G+</strong> Berufe Global | Bac<br />

<strong>G+</strong> Berufe Global<br />

Erklären Sie d<br />

umweltschut<br />

Umweltschut<br />

die Stellen dem Erha Sie<br />

dienen. Hungerloh Sowo<br />

Wasser, Bode<br />

wirkungen Einen Hun zw<br />

von sehr zentraler weni<br />

erhalten. M<br />

Preisen üb<br />

der Faire H<br />

Maßnahmen<br />

bewahren<br />

Zerstörung<br />

<strong>G+</strong> Berufe Global | Bac<br />

<strong>G+</strong> Berufe Global<br />

Erklären Sie d


<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />

ICh BezIehe stellunG!<br />

<strong>G+</strong><br />

Selbst- und Sozialkompetenz Die SchülerInnen können begründen, wieso sie biologischen<br />

Anbau und Fairen Handel befürworten oder ablehnen. Sie verorten sich als künftige Berufstätige<br />

in der Welt.<br />

Methode Gruppendiskussion<br />

Material „Positionsblätter“<br />

Dauer 30 Minuten<br />

Ablauf<br />

Vorbereitung<br />

Schreiben Sie auf ein Blatt „Ich stimme zu.“, auf ein weiteres „Ich stimme nicht zu.“<br />

Hängen Sie diese Positionsblätter am jeweils anderen Ende des Klassenraumes gut sichtbar<br />

an die Wand.<br />

Durchführung<br />

Lesen Sie nacheinander die Aussagen vor, die Sie untenstehend finden. Nach jeder<br />

Aussage lassen Sie den SchülerInnen Zeit, nachzudenken und sich im Raum zu positionieren.<br />

Je nach Grad der Zustimmung stellen sie sich zwischen Zustimmung und Ablehnung der<br />

Aussage auf. Fordern Sie einzelne Teilnehmende auf, ihre Meinung zu begründen. Haben<br />

sie andere mit ihren Argumenten überzeugt? – Dann dürfen diese ihre Position im Raum<br />

verändern. Wenn Sie das Gefühl haben, dass alles Wichtige gesagt wurde, lesen Sie die<br />

nächste Aussage vor.<br />

Wichtig bei der Durchführung ist, dass Sie als ModeratorIn eine neutrale Haltung zeigen<br />

und die vorgetragenen Meinungen nicht bewerten.<br />

Aussagen<br />

· Fairer Handel ist ein großer Quatsch (unsere Wirtschaft basiert auf Konkurrenz<br />

und Preisdruck und nicht auf Nettigkeit).<br />

· Ich wünsche mir für meinen Betrieb auch fairere Arbeitsbedingungen und<br />

setze mich dafür ein.<br />

· Bäckereien bzw. Konditoreien sollten ausschließlich faire Gewürze in<br />

Bio-Qualität verwenden.<br />

· Unter welchen Bedingungen Menschen in anderen Ländern leben, hat mit mir nichts<br />

zu tun und geht mich auch nichts an.<br />

· Mir ist es wichtig, dass Menschen, die für mich produzieren, gerecht für ihre Arbeit<br />

entlohnt (bezahlt) werden.<br />

· Als BäckerIn / KonditorIn / BäckereifachverkäuferIn brauche ich über fair/bio gar nichts<br />

wissen. Kun dInnen fragen dies überhaupt nicht nach.<br />

45


<strong>G+</strong><br />

46<br />

faIr kalkulIeren<br />

Fach- und Methodenkompetenz Die SchülerInnen können eine Preiskalkula tion für<br />

eine bio / faire Backware erstellen und Preise vergleichen.<br />

Methode Rechenaufgabe<br />

Material Arbeitsblatt G18, eventuell G21<br />

Dauer 30 Minuten<br />

Ablauf<br />

Die SchülerInnen arbeiten in den Kleingruppen der Übung „Gewürze recherchieren“.<br />

Sie kalkulieren die von ihnen recherchierten Rezepte. Dabei erstellen sie zwei Kalkulationen:<br />

einmal mit herkömmlichen Gewürzen vom Großhandel, einmal mit fair gehandelten /<br />

biologisch angebauten Gewürzen. Als Basis dient die Preisübersicht auf Arbeitsblatt G18.<br />

Anschließend werden die Ergebnisse verglichen: Wie viel teurer ist ein Gebäck mit<br />

fairen / biologischen Gewürzen? Ist es vertretbar, die Differenz auf den Endpreis umzulegen?<br />

Falls nein, überlegen Sie mit den SchülerInnen, an welcher Stelle dafür Einsparungen<br />

vorgenommen werden könnten (z. B. Reinigungsmittel sparsamer dosieren).<br />

Es gibt in Deutschland zwei Importeure für fair gehandelte Gewürze: El Puente und dwp.<br />

Nach Öster reich importiert die EZA. Bislang ist die Nachfrage nach fairen Gewürzen von<br />

Großabneh mern sehr beschränkt. Deshalb gibt es offiziell noch keine Großpackungen zu<br />

kaufen. Falls sich eine Bäckerei bzw. Konditorei tatsächlich entscheiden sollte, auf faire<br />

Gewürze umzustellen, könnten Sondertarife ausgehandelt werden. Berechnungsgrundlage<br />

sind in dieser Übung aber vorerst die offiziellen Preise. In der Tabelle finden Sie für<br />

herkömmliche Gewürze jeweils sehr günstige Preise. In der Diskussion mit der Klasse<br />

können Sie darauf hinweisen, dass die Qualität der biologisch und fair produzierten<br />

Gewürze höher ist als die Qualität der herkömmlichen Gewürze. Dies gilt es auch bei<br />

der Bewertung der Preisunterschiede zu beachten.<br />

Variante<br />

Sollte die Übung „Gewürze recherchieren“ nicht durchgeführt worden sein, ist es auch<br />

möglich, das Lebkuchenrezept (G21) auf der beiliegenden DVD an die SchülerInnen zu<br />

verteilen und die Kalkulationen dafür zu erstellen.<br />

<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen


<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />

faIrkaufen<br />

<strong>G+</strong><br />

Fach- und Methodenkompetenz Die SchülerInnen können Verkaufssituatio nen<br />

simulieren, in denen bio / fair eine Rolle spielt, und Argumente entwickeln.<br />

Methode Foto-Story<br />

Material Ein Fotoapparat / Handy mit Fotofunktion pro Gruppe, Drucker, Arbeitsblätter<br />

G19 / G20 (am besten auf A3 ver größert), Plakatpapier, Stifte, Klebstoff, Scheren<br />

Dauer 150 Minuten<br />

Ablauf<br />

Die SchülerInnen arbeiten in den zuvor eingeteilten Kleingruppen. Mithilfe der Arbeits blätter<br />

entwickeln sie eine Fotostory zu einer Verkaufssituation – in der bio / fair eine Rolle spielt.<br />

Software-Tipp<br />

Mit der preiswerten Software Comic Life können Sie Fotostories am Computer professionell<br />

basteln. Im Onlineshop erhältlich ist auch eine preisreduzierte Version für Schulen.<br />

Eine Bitte<br />

Wenn die SchülerInnen einverstanden sind, scannen Sie die fertigen Fotostorys ein<br />

und schicken Sie sie per Email an epiz@epiz-berlin.de. Wir veröffentlichen die kreativsten<br />

Storys auf unserer Webseite.<br />

Variante<br />

Alternativ zur Entwicklung einer Fotostory kann ein Rollenspiel in Kleingruppen<br />

(zwei bis drei SchülerInnen) entworfen werden. Diese entwickeln ein Verkaufsgespräch,<br />

in dem bio / fair eine Rolle spielt und in dem verschiedene Argumente dargestellt werden.<br />

Die SchülerInnen entscheiden selber, wer welche Rolle übernimmt. Anschließend tragen<br />

die Gruppen ihre Rollenspiele nacheinander vor und diskutieren die jeweilige Umsetzung.<br />

Tipp zur Vertiefung<br />

Für Belgien und Deutschland<br />

Sehen Sie sich mit den SchülerInnen den Filmspot „Bio-Currywurst“, der auf der beiliegenden<br />

DVD zu finden ist, an und geben Sie Ihnen die Aufgabe „Findet mindestens einen Fehler!“.<br />

Im Filmspot präsentiert sich die Berliner Currywurst-Bude „Witty’s“, die seit vielen Jahren<br />

in zentraler, touristischer Lage erfolgreich Bio-Snacks anbietet. Im Film finden sich diverse<br />

Widersprüche und Marketing-Fehler, über die man im Unterricht diskutieren kann, z. B.<br />

· Der Vertreter von Witty’s weist darauf hin, dass die Gäste wegen der guten Qualität<br />

kämen und nicht, weil „bio“ am Imbiss steht. Dies sei Insiderwissen. Gleichzeitig sieht<br />

man zahlreiche Bio-Siegel am Imbiss. Diskussionsfrage: Kommen Gäste, weil es ein<br />

Bio-Angebot gibt? Welche Klientel spricht „bio“ an?<br />

· Es wird behauptet, Wurstherstellung sei eine „finstere Angelegenheit“. Dabei ist<br />

Wurstherstellung gesetzlich geregelt.<br />

47


<strong>G+</strong><br />

48<br />

ICh eMPfehle …<br />

Sozial- und Selbstkompetenz Die SchülerInnen können auf Grundlage der gelernten<br />

und erarbeiteten Informationen einen Standpunkt gegenüber Vorgesetzten formulieren.<br />

Methode Einzelarbeit Vorbereitung Empfehlung / Standpunkt, Diskussion<br />

Material Papier, Arbeitsblatt G2<br />

Dauer 30 – 50 Minuten<br />

Ablauf<br />

Die SchülerInnen lesen sich noch einmal den zu Beginn ausgeteilten Brief (G2) durch und<br />

verfassen nun in Einzelarbeit Argumente. Dabei beziehen Sie das Gelernte in die Argumentation<br />

mit ein und formulieren einen eigenen Standpunkt. Soll der Einkauf auf fair<br />

gehandelte oder biologische Produkte umgestellt werden? Was wäre wirtschaftlich und<br />

welche anderen Argumente sprechen dafür oder dagegen? Anschließend werden die<br />

Standpunkte und Argumente in einer Diskussion zusammengetragen.<br />

<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen


<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />

Tomsk – pixelio.de<br />

aRBeITSBLäTTeR<br />

G1 das kann ICh! GeWürze<br />

<strong>G+</strong><br />

Bei diesem Arbeitsblatt geht es um eine Selbsteinschätzung, die Sie nur für sich selbst<br />

vor nehmen. Bitte kreuzen Sie einmal zu Beginn der Unterrichtseinheit an, über welche<br />

Kennt nisse und Kompetenzen Sie verfügen. In der anderen Doppelspalte kreuzen Sie nach<br />

der Unterrichtseinheit an. So können Sie für sich selbst überprüfen, was Sie gelernt haben.<br />

In die letzten Zeilen können Sie weitere Kompetenzen eintragen, die Sie in dieser Einheit<br />

erworben haben.<br />

vorher nachher<br />

Ich kann allgemeine Fragen zu Gewürzen beantworten. ja nein ja nein<br />

Ich kann die wichtigsten Informationen über ja nein ja nein<br />

gängige Backgewürze im Internet recherchieren und<br />

in Plakatform aufbereiten.<br />

Ich kann die wichtigsten Fakten zum biologischen ja nein ja nein<br />

Anbau und Fairen Handel sowie Unterschiede zum<br />

konventionellen Handel benennen.<br />

Ich kann begründen, wieso ich biologischen ja nein ja nein<br />

Anbau und Fairen Handel befürworte oder ablehne.<br />

Ich kann eine Preiskalkulation für eine ja nein ja nein<br />

bio / faire Backware erstellen und Preise vergleichen.<br />

Ich kann Verkaufssituationen simulieren, in denen ja nein ja nein<br />

bio / fair eine Rolle spielt, und Argumente entwickeln.<br />

ja nein ja nein<br />

ja nein ja nein<br />

49


<strong>G+</strong><br />

50<br />

G2 BrIef an auszuBIldende<br />

An<br />

Alle Auszubildende<br />

Aushang<br />

Bäckerei Morgenduft<br />

Leckerstraße 25<br />

26893 Kekshausen<br />

Liebe Auszubildende unseres Betriebes<br />

offenbar angeregt durch den neu eröffneten Weltladen<br />

um die Ecke unserer Bäckerei, in dem fair gehandelte und<br />

biologisch angebaute Produkte verkauft werden, haben<br />

in der letzten Zeit einige Kundinnen und Kunden nach der<br />

Herkunft der von uns verwendeten Gewürze gefragt. Als<br />

Betriebsleitung möchte ich, dass alle Angestellten darüber<br />

fachkompetent Auskunft geben können. Deshalb bitte ich<br />

Sie, Informationen zusammen zu tragen:<br />

– Bitte recherchieren Sie Informationen über<br />

unsere gängigen Gewürze.<br />

– Finden Sie heraus, was Fairer Handel und<br />

biologischer Anbau bedeuten.<br />

– Kalkulieren Sie im nächsten Schritt ein Beispiel:<br />

Wie teuer käme es uns, wenn wir künftig fair gehandelte<br />

oder biologisch angebaute Gewürze verwenden würden?<br />

– Wie können wir Nachfragen begegnen?<br />

Spielen Sie Verkaufssituationen durch.<br />

– Formulieren Sie eine Empfehlung auf Basis Ihres erarbei-<br />

teten Wissens: Sollen wir den Einkauf auf fair gehandelte<br />

oder biologische Produkte umstellen oder bei den<br />

herkömmlichen Gewürzen bleiben?<br />

Mit freundlichem Gruß,<br />

Aische Sundhausen<br />

<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen


<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />

G13 rollenkarten<br />

Gruppenarbeit<br />

Entscheiden Sie, wer welche organisatorische Rolle in der Gruppe spielen soll und<br />

verteilen Sie die Karten.<br />

Ich achte darauf, dass wir<br />

in der vorgegebenen Zeit ein<br />

Ergebnis produzieren.<br />

· Gewürze<br />

· rezepte<br />

· zutaten<br />

Ich präsentiere unsere Ergebnisse<br />

am Ende den anderen Gruppen.<br />

Ich schreibe wichtige<br />

Zwischenergebnisse mit.<br />

<strong>G+</strong><br />

Ich moderiere die Gruppenarbeit<br />

und achte darauf, dass alle eine<br />

Aufgabe haben.<br />

51


<strong>G+</strong><br />

52<br />

G14 BIoloGIsCher anBau? faIrer handel? – Was Ist das?<br />

sPIelanleItunG<br />

Aufbau<br />

Das Spiel hat vier verschiedene Arten von Feldern. Wenn Sie auf eines dieser Felder<br />

kommen, dürfen Sie jeweils die entsprechende Spielkarte ziehen: Es gibt drei Arten von<br />

Aktionskarten – Zeichnen, Pantomime oder Erklären – sowie Wissenskarten.<br />

Legen Sie die Karten vor Spielbeginn auf die vorgesehenen Rechtecke. Jedes Team stellt<br />

seine Spielfigur auf das Startfeld und schon kann es losgehen.<br />

Ablauf<br />

Die Gruppe mit der jüngsten Teilnehmerin oder dem jüngsten Teilnehmer beginnt und<br />

zieht – dem Startfeld entsprechend – eine Wissenskarte. Nun liest das gegnerische Team<br />

die darauf abgedruckte Frage und die vier verschiedenen Antwortmöglichkeiten vor.<br />

Die richtigen Antworten sind dabei fett gedruckt. Achtung: Es können auf mehrere Antworten<br />

richtig sein! Das Team hat 2 Minuten Zeit die Frage gemeinsam zu beantworten.<br />

Wenn alle richtigen Antwortmöglichkeiten genannt wurden, darf das Team seine Spielfigur<br />

ein Feld vorrücken, ansonsten bleibt sie auf der Position und probiert es in der<br />

nächsten Runde nochmals. Nun kommt das andere Team an die Reihe und beginnt eben-<br />

falls mit einer Wissenskarte.<br />

Kommt ein Team nun auf ein Ereignisfeld (Zeichnen, Pantomime oder Erklären), muss<br />

immer ein/e SpielerIn des eigenen Teams eine Karte vom entsprechenden Stapel ziehen<br />

und den Begriff je nach Feld zeichnen, darstellen oder erklären. Die TeamkollegInnen<br />

müssen den Begriff innerhalb von 2 Minuten erraten.<br />

Achtung: Beim Erklären dürfen die unten abgedruckten Begriffe eben so wenig verwendet<br />

werden wie Teile oder Zusammensetzungen des zu erratenden Wortes (z. B. Gerechtigkeit –<br />

gerecht). Das gegnerische Team kontrolliert dies.<br />

Erraten die MitspielerInnen den Begriff, geht es drei Felder vor.<br />

Im Anschluss werden die zusätzlichen Texte auf den Kärtchen für alle laut vorgelesen.<br />

Kommt ein Team auf ein Wissensfeld, geht es wie anfangs beschrieben weiter.<br />

Sollten die Aktionskarten eines Bereichs aufgebraucht sein, darf das Team eine Karte<br />

aus einem anderen Bereich wählen.<br />

Wer als erstes das Zielfeld erreicht, hat gewonnen.<br />

Los geht’s – und viel Spaß beim Spielen!<br />

<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen


<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />

G15 BIoloGIsChe landWIrtsChaft<br />

Pacific spices<br />

In der biologischen Landwirtschaft<br />

wird viel Wert darauf gelegt, dass<br />

Pflanzen und Tiere eine natürliche<br />

Lebensgemeinschaft bilden.<br />

Im Mittelpunkt steht die kreislaufwirtschaft.<br />

Dies bedeutet, dass<br />

die Pflanzen das Futter für die Tiere<br />

liefern, diese wiederum den Dünger für<br />

die Felder. auch Lebewesen, die nicht<br />

als nutztiere (wie kühe, Schweine etc.)<br />

gelten, werden in den kreislauf eingegliedert,<br />

wie zum Beispiel Vögel und<br />

Fraßinsekten, die als natürliche Feinde<br />

der Schädlinge den Pflanzenschutz<br />

unterstützen. Beim Halten von nutztieren<br />

wird auf eine artgerechte<br />

Unterbringung der Tiere geachtet.<br />

Um mit biologisch angebauten Gewürzen<br />

in Deutschland handeln zu können,<br />

kooperiert der Importeur el Puente<br />

mit dem Familienbetrieb Pacific Spices,<br />

der sich im Osten der Insel new Britain<br />

(Provinz von Papua neuguinea)<br />

befindet und sich auf die biologische<br />

anbauweise von u. a. kardamom<br />

spezialisiert hat. Das Unternehmen<br />

kauft die frischen Produkte der Bauern<br />

und Bäuerinnen der Dorfgemeinschaften<br />

und verarbeitet sie weiter.<br />

Die Gewürze werden getrocknet und<br />

strikten Qualitätskontrollen unterzogen.<br />

anschließend wird die Ware ver-<br />

packt und für den export vorbereitet.<br />

Pacific Spices baut Gewürze biologisch<br />

und nachhaltig an. Daher gibt es ein<br />

Verbot für den einsatz von Gentechnik,<br />

die Verwendung von künstlichen<br />

Zusatzstoffen, den einsatz von<br />

chemisch-synthetischen Düngern und<br />

Pflanzenschutzmitteln und für eine<br />

radioaktive Bestrahlung, die im konven-<br />

el-puente.de Stichwort: Projektpartner „Pacific Spices“<br />

<strong>G+</strong><br />

tionellen Handel die Haltbarkeit von<br />

Lebensmitteln verlängert. außerdem<br />

muss beim anbau eine ausgewogene<br />

Fruchtfolge eingehalten werden, um<br />

die Bodenfruchtbarkeit zu bewahren.<br />

Der Betriebsleitung von Pacific Spices<br />

gehören VertreterInnen der einzelnen<br />

Dorfgemeinschaften an. Zusammen<br />

werden die Verkaufspreise festgesetzt<br />

sowie alle wesentlichen entscheidungen<br />

getroffen. eine weitere aufgabe<br />

der Betriebsleitung ist das interne<br />

Monitoring mit einem eigens dafür<br />

entwickelten System. Jedes Stück Land<br />

erhält eine eigene Identifikationsnummer.<br />

Damit kann eine genaue<br />

Rück verfolgung der Waren gewährleistet<br />

werden, was insbesondere für<br />

die Behebung von Qualitätsmängeln<br />

wichtig ist.<br />

Über die nachhaltige Bewirtschaftung<br />

der Gewürze hinaus engagiert sich<br />

Pacific Spices für die Verbesserung der<br />

Verkehrswege, für verschiedene weiter -<br />

führende Schulungen und <strong>Bildungs</strong>maßnahmen,<br />

für die Förderung von<br />

Projekten zur aIDS-Prävention oder<br />

auch für die Realisierung von Ökotourismusprojekten<br />

in der Region.<br />

El Puente<br />

53


<strong>G+</strong><br />

54<br />

G16 faIrer handel<br />

la sentinelle (Madagaskar)<br />

Im Welthandel stehen meist nicht<br />

die ProduzentInnen im Vordergrund,<br />

sondern der zu erzielende Gewinn<br />

des Produkts. Die ProduzentInnen<br />

werden für ihre arbeit oft so schlecht<br />

bezahlt, dass sie von ihrem Lohn nicht<br />

leben können. Viele ProduzentInnen<br />

schließen sich deshalb zu Genossenschaften<br />

oder kleinbau ernvereinigungen<br />

(kooperativen) zusammen, in der<br />

Hoffnung, miteinander mehr erreichen<br />

zu können. Der Faire Handel geht davon<br />

aus, dass alle Menschen ein Recht auf<br />

eine angemessene Bezahlung ihrer<br />

arbeit haben und setzt sich für diese<br />

Menschen ein.<br />

Das Projekt „La Sentinelle“,<br />

welches Projektpartner vom deutschen<br />

Importeur el Puente ist, wurde 2003<br />

gegründet und besteht aus einer Gruppe<br />

von mehr als 300 Bauern und Bäuerinnen<br />

in rund 15 Dörfern im norden der Insel<br />

Madagaskar. In traditioneller anbauweise<br />

bewirtschaften die ProduzentInnen<br />

Vanille-Orchideen und Gewürznelken-<br />

Bäume. Ziel des Projektes ist es, die<br />

Bedingungen der gewürzanbauenden<br />

Familien zu verbessern und sowohl den<br />

Verkauf als auch die Vermarktung der<br />

kostbaren Gewürze fair zu organisieren.<br />

In jedem Dorf gibt es neben den<br />

Mitgliedern der kooperative, eine / n<br />

lokale / n Vorsitzende / n sowie eine / n<br />

interne / n kontrolleurIn. neben Treffen<br />

der lokalen Vorsitzenden finden auch<br />

regelmäßig Hauptversammlungen mit<br />

allen kooperativenmitgliedern statt.<br />

Im Sinne des Fairen Handels basiert die<br />

kooperation mit den Bauern und<br />

Bäuerinnen auf langfristigen Verträgen<br />

und einem festgelegten Preis für ihre<br />

Gewürze, der über dem Preis des<br />

konventionellen Handels liegt.<br />

el-puente.de Stichwort „La Sentinelle“<br />

Dies ermöglicht den Familien eine<br />

langfristige Planungssicherheit und ein<br />

menschenwürdiges einkommen. Für alle<br />

Bauern und Bäuerinnen der kooperative<br />

wurde außerdem eine Rentenversicherung<br />

angelegt. neben dem Preis für die<br />

Gewürze bekommen die Mitglieder eine<br />

Fair-Trade-Prämie, die für Gemeinschafts-<br />

und Dorfentwicklungsprojekte<br />

vorgesehen ist. Dieses Geld dient vor<br />

allem der Verbesserung der wirtschaftlichen<br />

Situation in den Dörfern (Bau von<br />

krankenhäusern, Schulen etc.).<br />

Die transparenten Strukturen der<br />

kooperative, die enge Zusammenarbeit<br />

mit dem Importeur (keine Zwischenhändler)<br />

und die regelmäßigen<br />

unabhängigen kontrol len gewährleisten<br />

den konsumentInnen eine genaue<br />

Bestimmung der Produktherkunft und<br />

die einhaltung fairer Bedingungen.<br />

auch ökologische aspekte spielen<br />

im Fairen Handel eine wichtige Rolle.<br />

Beim anbau wird auf den einsatz<br />

chemischer Düngemittel oder Pestizide<br />

verzichtet – auch um die arbeiterInnen<br />

keinem gesundheitlichen Risiko auszusetzen.<br />

Insgesamt unterstützt der<br />

Faire Handel den Umstieg auf biologischen<br />

anbau mit Weiterbildungsangeboten<br />

und zahlt den Bauern und<br />

Bäuerinnen für bio-zertifizierte Produkte<br />

einen aufschlag.<br />

xy<br />

<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen


<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />

G18 faIr kalkulIeren<br />

<strong>G+</strong><br />

In Ihrer Arbeitsgruppe haben Sie ein Rezept für eine Backware, in der „Ihr“ Gewürz ver -<br />

wendet wird, recher chiert. Errechnen Sie nun den Bruttoverkaufspreis für diese Backware.<br />

Kalkulieren Sie einmal unter Verwendung herkömmlicher Gewürze und einmal unter<br />

Verwendung qualitativ hochwertiger fairer oder biologischer Gewürze 5 .<br />

Errechnen Sie den prozentualen Preisunter schied pro Stück.<br />

Gewürz fair und<br />

biologisch<br />

EZA<br />

fair und<br />

biologisch<br />

dwp<br />

Anis 30g / 2,50€<br />

ganz<br />

Kardamom 30g / 1,90€<br />

gemahlen<br />

Koriander 40g / 1,60€<br />

gemahlen<br />

Kümmel 50g / 2,49€<br />

ganz<br />

Nelken 30g / 1,90€<br />

gemahlen<br />

Muskatnuss 30g / 1,90€<br />

gemahlen<br />

Paprika<br />

edelsüß<br />

Vanilleschoten 2 St. / 4,99€<br />

ganz<br />

Zimt 30g / 1,90€<br />

gemahlen<br />

Preise in Euro inkl. Mehrwertsteuer (Winter 2010)<br />

30g / 3,20€<br />

gemahlen<br />

20g / 1,80€<br />

ganz<br />

50g / 2,10€<br />

ganz<br />

50g / 1,80€<br />

ganz<br />

35g / 2,80€<br />

gemahlen<br />

30g / 1,80€<br />

ganz<br />

30g / 2,90€<br />

ganz<br />

50g / 3,00€<br />

gemahlen<br />

2 St. / 3,90€<br />

ganz<br />

20g / 6,90<br />

gemahlen<br />

50g / 2,30€<br />

gemahlen<br />

fair<br />

El Puente<br />

30g / 1,20€<br />

gemahlen<br />

30g / 2,50€<br />

ganz<br />

30g / 1,00€<br />

gemahlen<br />

30g / 1,50€<br />

ganz<br />

biologisch<br />

bio­korb.de<br />

150g / 6,66 €<br />

ganz<br />

35g / 2,19€<br />

ganz<br />

120g / 5,79€<br />

gemahlen<br />

150g / 5,79€<br />

gemahlen<br />

150g / 5,79€<br />

ganz<br />

35g / 2,19€<br />

gemahlen<br />

4 Stück / 1,70€ 120g / 7,24€<br />

gemahlen<br />

2 Stück / 2,99€<br />

ganz<br />

30g / 1,70€<br />

gemahlen<br />

150g / 6,66€<br />

gemahlen<br />

10 St. / 12,55€<br />

ganz<br />

150g / 6,66€<br />

gemahlen<br />

5 Produzenten fairer Waren verkaufen nicht direkt an Supermärkte und Weltläden. Dazwischen gibt es so genannte<br />

Importeure. In Deutschland gibt es zwei große Importeure fairer Gewürze: El Puente und dwp. In Österreich gibt es EZA.<br />

herkömm licher<br />

Handel<br />

lebensmittel.de<br />

15g / 1,24€<br />

gemahlen<br />

200g / 4,10€<br />

ganz<br />

1000g / 41,88€<br />

gemahlen<br />

150g / 2,57€<br />

gemahlen<br />

1000g / 9,11€<br />

gemahlen<br />

1000g / 7,78€<br />

ganz<br />

250g / 8,06€<br />

gemahlen<br />

1000g / 23,63€<br />

gemahlen<br />

1000g / 7,44€<br />

gemahlen<br />

2 St. / 1,89€<br />

ganz<br />

70g / 2,49€<br />

gemahlen<br />

55


<strong>G+</strong><br />

56<br />

G19 foto-story<br />

Sie haben in den letzten Unterrichtseinheiten viel über Gewürze, Anbau- und Arbeits -<br />

bedin gungen erfahren. Nun geht es um die Frage, wie Sie KundInnen beraten können.<br />

Aufgabe<br />

Entwickeln Sie eine Foto-Story, in der „Ihr“ Rezept und faire / biologische Gewürze<br />

im Mittelpunkt stehen.<br />

Überlegen Sie sich mithilfe des Storyboards (gezeichnete Version eines Drehbuchs),<br />

welche Fotos Sie machen wollen, welche Personen Sie brauchen und was gesagt werden soll.<br />

· Wie viele Personen sollen in der Foto-Story mitspielen?<br />

Welche Charaktere brauchen Sie?<br />

· Wie ist der Spannungsbogen?<br />

Plätschert das Gespräch dahin, gibt es eine überra schende Wendung?<br />

· Überlegen Sie für jedes Foto, wer abgebildet wird, welcher Text<br />

in Sprechblasen ste hen könnte, welche Requisiten Sie benötigen.<br />

· Eine Foto-Story lebt von Mimik und Gestik der dargestellten Personen.<br />

Welche Ge fühle sollen sie widerspiegeln?<br />

Hier eine Auswahl:<br />

abwehrend, abwertend, amüsiert, arrogant, begeistert, beschwichtigend, durstig,<br />

fragend, genervt, hasserfüllt, hungrig, lachend, satt, schockiert, schüchtern, traurig,<br />

überrascht, verliebt, weinend, wissend, wütend<br />

Nun geht es los.<br />

Fotos machen und die Story gestalten. Viel Spaß!<br />

Ich mach die Fotos!<br />

Schreibt ihr die Texte?<br />

<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen


<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />

Text<br />

Mimik/Gestik<br />

Text<br />

Mimik/Gestik<br />

G20 storyBoard<br />

Text<br />

Mimik/Gestik<br />

Text<br />

Mimik/Gestik<br />

<strong>G+</strong><br />

57


<strong>G+</strong><br />

58<br />

Text<br />

G20/2 storyBoard<br />

Mimik/Gestik<br />

Text<br />

Mimik/Gestik<br />

Text<br />

Mimik/Gestik<br />

Text<br />

Mimik/Gestik<br />

<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen


chefin, was halten Sie davon,<br />

bei einem nachhaltigkeitswettbewerb<br />

teil zu nehmen?<br />

klingt gut! Wir sind in<br />

allen Bereichen gut aufgestellt.<br />

Wie sieht es<br />

bei den Verpackungen aus?<br />

erkundige dich mal …<br />

MODUL 3<br />

naChhaltIG<br />

VerPaCken<br />

<strong>G+</strong>


<strong>G+</strong><br />

60<br />

eInFÜHRUnG<br />

Verpackungen sind in Bäckereien und Konditoreien heutzutage kein nebensächliches<br />

Thema. Sie werden nach technischen Eigenschaften, Angemessenheit und Design ausgewählt.<br />

Selten spielt dabei die Nachhaltigkeit der Verpackung eine Rolle. Doch macht<br />

es im Großen betrachtet für Mensch und Umwelt einen Unterschied, ob beispielsweise<br />

Recyclingpapier oder Klarsichtfolie verwendet wird.<br />

In diesem Modul werden SchülerInnen für Aspekte nachhaltigen Verpackens sensibilisiert.<br />

Sie machen sich mit dem Begriff Nachhaltigkeit vertraut, recherchieren Hintergründe zu<br />

Verpackungen und erarbeiten selbstständig Vorschläge für nachhaltige Verpackungsarten.<br />

Übung und Methode Berufliche Kompetenzen Unterrichtsfach / Lernfeld 1<br />

Nachhaltiges Wirtschaften<br />

im Bäcker- und Konditorhandwerk<br />

Brainstorming,<br />

Textlektüre, Zuordnungsspiel<br />

Verpacken<br />

LehrerInnenvortrag<br />

Wie nachhaltig<br />

sind Verpackungen?<br />

Kleingruppenarbeit,<br />

Recherche, Präsentation<br />

„ExpertInnendiskussion“<br />

Methoden- und<br />

Selbstkompetenz<br />

Fach- und<br />

Methodenkompetenz<br />

Fach-, Methoden-, Sozial-<br />

und Selbstkompetenz<br />

1 Für die Länder Belgien (B), Deutschland (D) und Österreich (Ö)<br />

B Fachkunde, Sozialkunde<br />

D Wirtschafts- und<br />

Sozialkunde, Verkauf<br />

Ö Wirtschaftskunde<br />

und Schriftverkehr,<br />

Politische Bildung<br />

B Fachkunde, Sozialkunde<br />

D Wirtschafts- und<br />

Sozialkunde, Verkauf<br />

Ö Wirtschaftskunde<br />

und Schriftverkehr,<br />

Fachpraktikum<br />

B Fachkunde, Sozialkunde<br />

D Wirtschafts- und<br />

Sozialkunde, Verkauf<br />

Ö Wirtschaftskunde<br />

und Schriftverkehr,<br />

Fachpraktikum<br />

<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen


<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />

MeTHODen FÜR Den UnTeRRIcHT<br />

naChhaltIGes WIrtsChaften IM BäCker- und<br />

kondItorhandWerk<br />

Fachkompetenz Die SchülerInnen verstehen, was Nachhaltigkeit bedeutet.<br />

Sie können Beispiele für nachhaltiges Handeln den vier Säulen der Nachhaltigkeit<br />

(Wirtschaft, Gesellschaft, Umwelt, Gesundheit) zuordnen.<br />

Methode Brainstorming, Textlektüre, Diskussion<br />

Material Arbeitsblätter V2, V3, Scheren, Klebstoff, Papier<br />

Dauer 30 Minuten<br />

Ablauf<br />

Zu Beginn sammelt die Lehrkraft Begriffe, die die SchülerInnen mit dem alltäglich<br />

gewordenen Begriff Nachhaltigkeit assoziieren.<br />

<strong>G+</strong><br />

In Einzelarbeit lesen die SchülerInnen zunächst kurze Texte über Nachhaltigkeit (V2).<br />

Dabei unterstreichen sie die für sie wichtigsten Aussagen und überprüfen ihr Verständnis<br />

von Nachhaltigkeit. Im Anschluss ordnen sie den vier Säulen der Nachhaltigkeit (Wirtschaft,<br />

Gesellschaft, Umwelt, Gesundheit) Aussagen zu (Arbeitsblatt V3). Zeichnen Sie als<br />

Vorlage ein Viereck an die Tafel, das an jeder Ecke eine Beschriftung trägt (siehe Abbildung).<br />

Wirtschaft Gesellschaft<br />

Gesundheit<br />

Zum Abschluss vergleichen Sie mit den SchülerInnen die Zuordnungen<br />

· Welche Aussagen wurden welcher Säule zugeordnet?<br />

· Bei welchen Aussagen gibt es unterschiedliche Zuordnungsmöglichkeiten?<br />

· Fiel die Zuordnung den SchülerInnen leicht oder schwer?<br />

umwelt<br />

Ein Ergebnis der Diskussion könnte sein, dass oftmals die vier Bereiche der Nachhaltig-<br />

keit miteinander verwoben und schwer voneinander zu trennen sind. Die Analyse eines<br />

Sachverhalts nach Kriterien der Nachhaltigkeit zeigt in den meisten Fällen, dass die<br />

Betrachtung eines Bereiches ohne Berücksichtigung des anderen zu kurz gerät. So kann<br />

man Umweltschutzmaßnahmen nur schwer gegen Wirtschaftsinteressen durchsetzen;<br />

soziale Themen greifen wiederum in den Bereich der Umwelt, Gesundheit oder der<br />

Wirtschaft hinein. Nur wenn alle an einem Strang ziehen, kann nachhaltiges, zukunftsfähiges<br />

Wirtschaften gelingen.<br />

61


<strong>G+</strong><br />

62<br />

VerPaCken<br />

Fachkompetenz Die SchülerInnen lernen die wichtigsten Funktionen gängiger<br />

Verpackungsarten kennen.<br />

Methode LehrerInnenvortrag mit Powerpoint-Präsentation<br />

Material eventuell Computer, Beamer, Lautsprecher<br />

Dauer 15 Minuten<br />

Ablauf<br />

Die Lehrkraft führt in das Thema „Nachhaltige Verpackungen“ mittels eines kurzen<br />

Vortrags ein. Im Vortrag werden die wichtigsten Funktionen von Verpackungen erläutert.<br />

Im <strong>EPIZ</strong> E-Learning-Center sowie auf beigefügter DVD finden Sie eine<br />

Powerpoint-Präsentation zu diesem Vortrag.<br />

die wichtigsten funktionen von Verpackungen in der Bäckerei / konditorei<br />

Lebensmittelverpackungen sind nicht nur notwendig, damit die kundInnen<br />

das Gekaufte transportieren können. Sie haben darüber hinaus verschiedene<br />

Funktionen, über die im Folgenden ein kurzer Überblick gegeben wird:<br />

Erhalt der Lebensmittelqualität<br />

Die Verpackung soll in erster Linie Schutz vor mikrobiellen, chemischen und<br />

physischen Verschmutzungen und Schäden bieten, die durch den Transport der<br />

Ware entstehen können.<br />

Bei der auswahl der Verpackungsart ist darauf zu achten, dass erstens die Verpackung<br />

für die art der Ware geeignet ist und zweitens aus der Verpackung<br />

möglichst wenig gesundheits- und umweltschädliche Stoffe in die Lebensmittel<br />

abgesondert werden.<br />

Denn manche Inhaltsstoffe von Lebensmitteln (z. B Wasser, Fette, Säuren) können<br />

aus Verpackungen schädliche Stoffe herauslösen. Deshalb regeln im Lebensmittelrecht<br />

Verordnungen, Richtlinien und empfehlungen die anwendung und die Zusammensetzung<br />

von Packmitteln. Diese Richtlinien sorgen dafür, dass die Verpackungsindustrie<br />

ihre Produkte stets verbessert. alle Verpackungen, die mit Lebensmitteln<br />

in kontakt kommen, müssen geprüft werden. Hierbei wird festgestellt, ob sie mit<br />

dem Produkt reagieren.<br />

Zum Beispiel Aluminium<br />

aluminium ist in der Lebensmittelbranche sehr verbreitet und wird besonders<br />

zur Verpackung von warmen Speisen verwendet. aus technologischer Sicht ist<br />

aluminium relativ neutral, jedoch kann bei hohen Temperaturen und durch kontakt<br />

mit organischen Säuren (z. B. essigsäure, Milchsäure) aluminium in das Lebensmittel<br />

übertragen werden. Bei gesunden Menschen wird das aluminium direkt oder<br />

über die nieren ausgeschieden. Bei Menschen mit nierenproblemen kann es zu<br />

einer anreicherung von aluminium im körper kommen.<br />

<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen


<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />

<strong>G+</strong><br />

Zum Beispiel Plastik<br />

Plastik findet in Bäckereien und konditoreien vielfältige Verwendung:<br />

Plastikfolie wird häufig als Trennung zwischen kuchen- / Tortenstücken, als Sichtfenster<br />

von Papiertüten oder in Form von Plastikbechern für kalte bzw. Styroporbechern<br />

für warme Getränke eingesetzt. aufgrund des komplizierten Produktionsverfahrens<br />

kam es in der Vergangenheit vor, das große Mengen einzelner Moleküle,<br />

aus denen Plastik besteht, in das Lebensmittel übertragen wurden. Heute werden<br />

moderne kunststoffe auf eine Weise produziert, die diese Gefahren verringern<br />

sollen. Jedoch gibt es noch immer so genannte Weichmacher, die in Lebensmittel<br />

abgesondert werden und über Blut- und Urinproben nachweisbar sind.<br />

Die Powerpoint-Präsentation ist an dieser Stelle mit einer fünfminütigen<br />

WDR-Dokumentation verlinkt.<br />

youtube.com/watch?v=cvt7G6WtJBI<br />

Zum Beispiel Papier<br />

Back- / Packpapier wird sehr oft in der Lebensmittelbranche in Form von Papiertaschen<br />

oder Tüten verwendet. Papier ist generell neutral zum Produkt. allerdings<br />

gibt es Papier mit verschiedenen Beschichtungen. es ist möglich, dass diese<br />

Beschichtungen ähnlich wie bei Plastik mit dem Produkt reagieren (Weichmacher).<br />

Aufwertung von Produkten und Werbung<br />

Das auge kauft bekanntlich mit: Durch kleine kisten, hübsche Schachteln und bunte<br />

Bänder kann der Premiumcharakter von Waren hervorgehoben und ihr Verkauf<br />

angeregt werden. Hierbei sollten jedoch nutzen und aufwand im Verhältnis stehen.<br />

es empfiehlt sich daher, eher hochwertige Waren aufwändig zu verpacken.<br />

Die Verpackung kann Teil des corporate Designs sein, sich harmonisch in den<br />

Gesamtauftritt der Bäckerei bzw. konditorei einfügen, den Wiedererkennungswert<br />

steigern und zum positiven Image des Betriebs beitragen.<br />

Verkaufsfördernde Verpackungen verleiten kundInnen zu Impulskäufen.<br />

Insbesondere bei Saisonverpackungen der jahreszeitlichen Sortimente greifen<br />

viele kundInnen spontan zu.<br />

Verpackungen können wie eine Visitenkarte verwendet werden: So überreichen<br />

Sie mit der Backware zugleich etwas, das die / den kundIn zu Hause an Sie erinnert.<br />

Vermitteln von wichtigen Produktinformationen<br />

Schließlich ist es eine weitere Funktion von Verpackungen, auf ihnen den Inhalt,<br />

die Inhaltsstoffe sowie das Haltbarkeitsdatum zu vermerken. Insbesondere für<br />

allergikerInnen und DiabetikerInnen sind diese angaben von großer Wichtigkeit.<br />

63


<strong>G+</strong><br />

64<br />

WIe naChhaltIG sInd VerPaCkunGen?<br />

Fach-, Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenz Die SchülerInnen können Verpackungsarten<br />

auf deren Nachhaltigkeit untersuchen und nachhaltige Alternativen recherchieren.<br />

Methode Gruppenarbeit, Recherche, Präsentation „ExpertInnendiskussion“<br />

Material Arbeitsblatt V4, Hintergrundinformationen (V5), Recherchematerial und<br />

Beispielverpackungen<br />

Dauer 100 Minuten<br />

Ablauf<br />

Geben Sie den SchülerInnen vorab die Aufgabe, zur nächsten Stunde<br />

übliche Verpackungen aus ihrem Ausbildungsbetrieb zur Ansicht mitzubringen.<br />

Teilen Sie die Klasse in fünf Kleingruppen ein<br />

1 Brot / Kleingebäck<br />

2 Kuchen / Torte<br />

3 Kalte Snacks<br />

4 Warme Snacks<br />

5 Heiße Getränke<br />

Jede Gruppe überlegt im ersten Schritt, welche Verpackungsart sie normalerweise in<br />

ihrem Ausbildungsbetrieb für diese Ware verwendet und welche Rohstoffe in dieser<br />

Verpackung enthalten sind (z. B Holz, Öl, Bauxit). Im zweiten Schritt entscheidet sie sich<br />

für einen Rohstoff, dessen Nachhaltigkeit sie nun recherchiert (Wie wirken sich Abbau<br />

des Rohstoffs, Verwendung und Entsorgung der Verpackung auf Umwelt, Gesundheit,<br />

Gesellschaft und Wirtschaft aus?) Zur Unterstützung können bei Bedarf für jede Gruppe die<br />

Hintergrundinformationen, Linktipps und Recherchefragen (V4) an die SchülerInnen<br />

ausgeteilt werden. Um die händische Eingabe langer Links zu vermeiden, sind die Links<br />

auch im <strong>EPIZ</strong>-E-Learning-Center zu finden.<br />

Der dritte Arbeitsschritt beinhaltet die Recherche nach nachhaltigen Alternativen<br />

(beispielsweise bei Papier ein Produkt mit Öko-Zertifikat, bei Alufolie eines aus recycelter<br />

Alufolie oder bei Plastikbechern die abwaschbare Porzellantasse). Zum Schluss einigt<br />

sich die Gruppe auf eine Verpackungsart, die sie empfiehlt.<br />

Präsentation<br />

Das Setting der Präsentation ist ein Informationsabend, der in der Handwerkskammer<br />

/ Wirtschaftskammer spielt. Jede Gruppe bestimmt eine / n VertreterIn, die / der als<br />

ExpertIn teilnimmt. Die Lehrkraft moderiert den Informationsabend.<br />

Ergebnis<br />

Möglicherweise finden die SchülerInnen keine empfehlenswerte nachhaltige Verpackungsart.<br />

Zum Beispiel sind Glasflaschen im Gegensatz zu Tetrapaks zwar abwaschbar, dafür<br />

aber energieintensiver im Transport. Am nachhaltigsten (und auch am wirtschaftlichsten)<br />

ist es, so sparsam wie möglich Verpackung zu verwenden und so Ressourcen zu schonen.<br />

<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen


<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />

<strong>G+</strong><br />

Tipp zur Weiterarbeit 1<br />

Wenn die Präsentation ein Erfolg war, laden Sie doch zu einem echten Infoabend ein.<br />

Tipp zur Vertiefung<br />

BÖLW (2010): Nachhaltige Verpackungen von Bio-Lebensmitteln:<br />

Ein Leitfaden für Unternehmen. boelw.de/verpackung.html<br />

Tipp zur Weiterarbeit 2<br />

Spielen Sie mit der Klasse das Kommunikationsspiel „Waimiri. Alufalle Regenwald“<br />

vom Werkhof Darmstadt. Im Spiel verhandeln drei Gruppen (die brasilianische Regierung,<br />

ein Aluminiumkonzern und das Volk der Waimiri) über den Bauxitabbau im Regenwald.<br />

65


<strong>G+</strong><br />

66<br />

aRBeITSBLäTTeR<br />

V1 das kann ICh! naChhaltIG VerPaCken<br />

Bei diesem Arbeitsblatt geht es um eine Selbsteinschätzung, die Sie nur für sich selbst<br />

vornehmen. Bitte kreuzen Sie einmal zu Beginn der Unterrichtseinheit an, über welche<br />

Kenntnisse und Kompetenzen Sie verfügen. In der anderen Doppelspalte kreuzen Sie nach<br />

der Unterrichtseinheit an. So können Sie für sich selbst überprüfen, was Sie gelernt haben.<br />

In die letzten Zeilen können Sie weitere Kompetenzen eintragen, die Sie in dieser Einheit<br />

erworben haben.<br />

vorher nachher<br />

Ich kann Nachhaltigkeit erklären und kenne ja nein ja nein<br />

die vier Säulen.<br />

Ich kann Beispiele von Nachhaltigkeit im ja nein ja nein<br />

Bäckerhandwerk benennen.<br />

Ich kann die wichtigsten Funktionen von ja nein ja nein<br />

Verpackungen benennen.<br />

Ich kann im Internet über die Nachhaltigkeit von ja nein ja nein<br />

Verpackungen recherchieren.<br />

Ich habe eine eigene Meinung über ja nein ja nein<br />

nachhaltige Verpackungen.<br />

ja nein ja nein<br />

ja nein ja nein<br />

<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen


<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />

V2 theMa: naChhaltIGkeIt<br />

Aufgabe<br />

Unterstreichen Sie die wichtigsten Aussagen!<br />

<strong>G+</strong><br />

nachhaltigkeit<br />

Ursprünglich stammt der Begriff Nachhaltigkeit aus der Forstwirtschaft und steht für eine<br />

Waldbewirtschaftung, bei der die Produktionskraft des Waldes und die jeweilige Holzernte<br />

so in Einklang miteinander stehen, dass langfristig ein möglichst hoher Holzertrag gewährleistet<br />

ist, zugleich Boden und Standort jedoch nicht beeinträchtigt werden. So wird z. B.<br />

immer nur so viel Holz geschlagen, wie durch Wiederaufforstung nachwachsen kann.<br />

Als Maxime kann formuliert werden: Von den Erträgen leben, nicht von der Substanz.<br />

Definition der Brundtland­Kommission der Vereinten Nationen<br />

1987 definierte diese Kommission Nachhaltigkeit so: „Den Bedürfnissen der heutigen<br />

Generation zu entsprechen, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden,<br />

ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen.“<br />

Ausdehnung des Begriffs<br />

Seitdem erfuhr das Verständnis von Nachhaltigkeit eine starke Ausdehnung in<br />

Richtung eines „magischen Dreiecks der Nachhaltigkeit“, das neben dem ökologischen<br />

Gleich gewicht auch die Eckpunkte „ökonomische Sicherheit“ und „soziale Gerechtigkeit“<br />

umfasst. Zum Umweltschutz auf den verschiedenen Ebenen – von der lokalen bis zur<br />

globalen – traten soziale und ökonomische Ziele.<br />

dadalos-d.org/nachhaltigkeit/index.htm<br />

Was ist nachhaltigkeit?<br />

Nachhaltige Entwicklung heißt, Umweltgesichtspunkte gleichberechtigt mit sozialen und<br />

wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu berücksichtigen. Zukunftsfähig wirtschaften bedeutet<br />

also: Wir müssen unseren Kindern und Enkelkindern ein intaktes ökologisches, soziales<br />

und ökonomisches Gefüge hinterlassen. Das eine ist ohne das andere nicht zu haben.<br />

nachhaltigkeitsrat.de/nachhaltigkeit<br />

Besonderheit im Bereich ernährung<br />

dimension Gesundheit<br />

Für den Bereich Ernährung haben WissenschaftlerInnen eine weitere Dimension / Säule<br />

von Nachhaltigkeit definiert: Unsere Lebensmittel sollen auch gesundheitsfördernd sein,<br />

über einen guten Nährwert verfügen und schonend zubereitet sein.<br />

67


<strong>G+</strong><br />

68<br />

V3 dIe VIer säulen der naChhaltIGkeIt<br />

Ordnen Sie die unten stehenden Beispiele den vier Säulen der Nachhaltigkeit zu.<br />

Achtung<br />

Welche Aussage ist nicht besonders nachhaltig?<br />

Als Hebamme empfehle<br />

ich meinen Patientinnen<br />

Vollkornprodukte.<br />

Auf unserem Bauernhof bauen<br />

wir Getreide nach ökologischen<br />

Kriterien an.<br />

In meiner Brotfabrik steht<br />

nach Betriebsschluss kein<br />

Gerät auf Standby.<br />

SirLyric<br />

Chris Quintana for irri.org<br />

Im Backshop bei mir finden<br />

KundInnen bis abends um<br />

20 Uhr das volle Sortiment.<br />

Ich bezahle gerne mehr für<br />

Kaffee, wenn die Pflückerinnen<br />

fair entlohnt wurden.<br />

Als Kleinbauer lohnt sich der<br />

Anbau von fairem Kaffee;<br />

finanziell und gesundheitlich.<br />

Transfair e. V. / Christian Nusch<br />

Wir zahlen Löhne nach<br />

Tarif und natürlich auch<br />

Nacht zuschläge.<br />

Ich kaufe nur Getreide<br />

von Bauernhöfen aus meiner<br />

direkten Umgebung.<br />

Wir kaufen gerne in einer<br />

familienfreundlichen Bäckerei<br />

mit Kinderspielecke ein.<br />

<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen


<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />

Rainer Sturm / pixelio.de<br />

V4/1 WIe naChhaltIG sInd VerPaCkunGen<br />

Brot / kleingebäck<br />

<strong>G+</strong><br />

Aufgabe 1<br />

Überlegen Sie zuerst, mit welcher Verpackungsart Brot und Kleingebäck in Ihrem<br />

Ausbildungsbetrieb verpackt werden. Überlegen Sie, welche Rohstoffe diesen Verpackungsarten<br />

zugrunde liegen und füllen Sie die Liste aus.<br />

Verpackungsart Verwendete Rohstoffe<br />

Aufgabe 2<br />

Suchen Sie sich einen Rohstoff aus und recherchieren Sie die Nachhaltigkeit<br />

dieses Rohstoffes und somit Ihrer Verpackungsart.<br />

· Wie wirkt sich die Verpackungsart auf die Umwelt aus<br />

(Rohstoffgewinnung, Herstellung, Entsorgung)?<br />

·<br />

· Wie wirkt sich die Verpackungsart auf Menschen aus<br />

(Rohstoffgewinnung, Herstellung, Entsorgung)?<br />

Für Recherchetipps wenden Sie sich an Ihre Lehrkraft.<br />

Aufgabe 3<br />

Ist die von Ihnen gewählte Verpackung aus Nachhaltigkeitssicht problematisch?<br />

Finden Sie heraus, ob es nachhaltige Alternativen gibt.<br />

Wenn ja, wo kann man sie einkaufen?<br />

Einigen Sie sich in Ihrer Gruppe am Ende auf eine Verpackungsart, die Sie empfehlen.<br />

Bestimmen Sie aus Ihrer Gruppe eine / n GruppensprecherIn.<br />

69


<strong>G+</strong><br />

70<br />

V4/2 WIe naChhaltIG sInd VerPaCkunGen<br />

kuchen / torte<br />

Aufgabe 1<br />

Überlegen Sie zuerst, mit welcher Verpackungsart Kuchen und Torten in Ihrem<br />

Ausbildungsbetrieb verpackt werden. Überlegen Sie, welche Rohstoffe dieser Verpackungsart<br />

zugrunde liegen und füllen Sie die Liste aus.<br />

Verpackungsart Verwendete Rohstoffe<br />

Aufgabe 2<br />

Suchen Sie sich einen Rohstoff aus und recherchieren Sie die Nachhaltigkeit dieses<br />

Rohstoffes und somit Ihrer Verpackungsart.<br />

· Wie wirkt sich die Verpackungsart auf die Umwelt aus<br />

(Rohstoffgewinnung, Herstellung, Entsorgung)?<br />

· Wie wirkt sich die Verpackungsart auf Menschen aus<br />

(Rohstoffgewinnung, Herstellung, Entsorgung)?<br />

Für Recherchetipps wenden Sie sich an Ihre Lehrkraft.<br />

Aufgabe 3<br />

Ist die von Ihnen gewählte Verpackung aus Nachhaltigkeitssicht problematisch?<br />

Dann finden Sie heraus, ob es nachhaltige Alternativen gibt.<br />

Wenn ja, wo kann man sie einkaufen?<br />

Einigen Sie sich in Ihrer Gruppe am Ende auf eine Verpackungsart, die Sie empfehlen.<br />

Bestimmen Sie aus Ihrer Gruppe eine / n GruppensprecherIn.<br />

<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />

Josef Türk Jun. / pixelio.de


<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />

Jens Reich / pixelio.de<br />

V4/3 WIe naChhaltIG sInd VerPaCkunGen<br />

kalte snacks<br />

<strong>G+</strong><br />

Aufgabe 1<br />

Überlegen Sie zuerst, mit welcher Verpackungsart kalte Snacks in Ihrem Ausbildungsbetrieb<br />

verpackt werden. Überlegen Sie, welche Rohstoffe dieser Verpackungsart zugrunde<br />

liegen und füllen Sie die Liste aus.<br />

Verpackungsart Verwendete Rohstoffe<br />

Aufgabe 2<br />

Suchen Sie sich einen Rohstoff aus und recherchieren Sie die Nachhaltigkeit dieses<br />

Rohstoffes und somit Ihrer Verpackungsart.<br />

· Wie wirkt sich die Verpackungsart auf die Umwelt aus<br />

(Rohstoffgewinnung, Herstellung, Entsorgung)?<br />

· Wie wirkt sich die Verpackungsart auf Menschen aus<br />

(Rohstoffgewinnung, Herstellung, Entsorgung)?<br />

Für Recherchetipps wenden Sie sich an Ihre Lehrkraft.<br />

Aufgabe 3<br />

Ist die von Ihnen gewählte Verpackung aus Nachhaltigkeitssicht problematisch?<br />

Dann finden Sie heraus, ob es nachhaltige Alternativen gibt.<br />

Wenn ja, wo kann man sie einkaufen?<br />

Einigen Sie sich in Ihrer Gruppe am Ende auf eine Verpackungsart, die Sie empfehlen.<br />

Bestimmen Sie aus Ihrer Gruppe eine / n GruppensprecherIn.<br />

71


<strong>G+</strong><br />

72<br />

V4/4 WIe naChhaltIG sInd VerPaCkunGen<br />

Warme snacks<br />

Aufgabe 1<br />

Überlegen Sie zuerst, mit welcher Verpackungsart warme Snacks in Ihrem Ausbildungsbetrieb<br />

verpackt werden. Überlegen Sie, welche Rohstoffe dieser Verpackungsart zugrunde<br />

liegen und füllen Sie die Liste aus.<br />

Verpackungsart Verwendete Rohstoffe<br />

Aufgabe 2<br />

Suchen Sie sich einen Rohstoff aus und recherchieren Sie die Nachhaltigkeit dieses<br />

Rohstoffes und somit Ihrer Verpackungsart.<br />

· Wie wirkt sich die Verpackungsart auf die Umwelt aus<br />

(Rohstoffgewinnung, Herstellung, Entsorgung)?<br />

· Wie wirkt sich die Verpackungsart auf Menschen aus<br />

(Rohstoffgewinnung, Herstellung, Entsorgung)?<br />

Für Recherchetipps wenden Sie sich an Ihre Lehrkraft.<br />

Aufgabe 3<br />

Ist die von Ihnen gewählte Verpackung aus Nachhaltigkeitssicht problematisch?<br />

Dann finden Sie heraus, ob es nachhaltige Alternativen gibt.<br />

Wenn ja, wo kann man sie einkaufen?<br />

Einigen Sie sich in Ihrer Gruppe am Ende auf eine Verpackungsart, die Sie empfehlen.<br />

Bestimmen Sie aus Ihrer Gruppe eine / n GruppensprecherIn.<br />

<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />

Daniel Rennen / pixelio.de


<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />

Iwona Golczyk / pixelio.de<br />

V4/5 WIe naChhaltIG sInd VerPaCkunGen<br />

heiße Getränke<br />

<strong>G+</strong><br />

Aufgabe 1<br />

Überlegen Sie zuerst, mit welcher Verpackungsart heiße Getränke in Ihrem Ausbildungsbetrieb<br />

verpackt werden. Überlegen Sie, welche Rohstoffe dieser Verpackungsart zugrunde<br />

liegen und füllen Sie die Liste aus.<br />

Verpackungsart Verwendete Rohstoffe<br />

Aufgabe 2<br />

Suchen Sie sich einen Rohstoff aus und recherchieren Sie die Nachhaltigkeit dieses<br />

Rohstoffes und somit Ihrer Verpackungsart.<br />

· Wie wirkt sich die Verpackungsart auf die Umwelt aus<br />

(Rohstoffgewinnung, Herstellung, Entsorgung)?<br />

· Wie wirkt sich die Verpackungsart auf Menschen aus<br />

(Rohstoffgewinnung, Herstellung, Entsorgung)?<br />

Für Recherchetipps wenden Sie sich an Ihre Lehrkraft.<br />

Aufgabe 3<br />

Ist die von Ihnen gewählte Verpackung aus Nachhaltigkeitssicht problematisch?<br />

Dann finden Sie heraus, ob es nachhaltige Alternativen gibt.<br />

Wenn ja, wo kann man sie einkaufen?<br />

Einigen Sie sich in Ihrer Gruppe am Ende auf eine Verpackungsart, die Sie empfehlen.<br />

Bestimmen Sie aus Ihrer Gruppe eine / n GruppensprecherIn.<br />

73


<strong>G+</strong><br />

74<br />

V5 hInterGrundInforMatIonen kunststoffe<br />

zur nachhaltigkeit von kunststoffen<br />

Die Produktion von Polymeren (Kunststoffen) basiert heutzutage nicht mehr nur auf der<br />

Basis fossiler Rohstoffe, sondern auch auf nachwachsenden Rohstoffen.<br />

Basis fossile Rohstoffe<br />

Hierfür wird hauptsächlich Erdöl verwendet, eine begrenzte Ressource. Die Förderung<br />

und Nutzung von Erdöl gilt aus verschiedenen Gründen als problematisch. Die Erdölförderung<br />

und der Transport sind riskant für Umwelt und Mensch: Immer wieder kommt es zu<br />

Umweltkatastrophen und Anwohner werden von ihrem erdölreichen Land vertrieben. Eine<br />

positive Ausnahme bildet Norwegen. Doch auch andere Länder bemühen sich um eine<br />

transparente und zukunftsorientierte Nutzung der Öleinnahmen.<br />

Die meisten Kunststoffe auf fossiler Basis sind nicht biologisch abbaubar. Sie können aber<br />

wiederverwertet werden. Gelangen sie allerdings nicht in die Wertstofftonne / Gelbe Tonne<br />

für Kunst- und Verbundstoffe, sondern in die Umwelt, sind sie schädlich: Mehrere Millionen<br />

Tonnen Kunststoffmüll treiben in dem so genannten Müllstrudel im Pazifik. Jedes Jahr tötet<br />

dieser Müll mehrere hunderttausend Meerestiere. Die Größe des Müllstrudels entspricht<br />

etwa der Größe von Texas. Doch auch die Wiederverwertung hat keine gute Ökobilanz: Die<br />

Trennverfahren sind wasser- und energieintensiv. Deshalb werden meist nur so genannte<br />

sortenreine Kunststoffe wiederverwertet.<br />

Basis nachwachsende Rohstoffe<br />

Der neueste Trend ist die Verwendung von Biomasse aus Lebensmittelproduktionsabfällen.<br />

Sowohl aus Cellulose und anderen natürlichen Polymeren (z. B Kautschuk, Maisstärke)<br />

als auch aus Mikroorganismen (ausgewählte Schimmelarten) können Plastikfolien produziert<br />

werden und uns so von fossilen Rohstoffen unabhängig machen.<br />

Diese Plastikarten sind nicht automatisch „gesund“, auch sie können gesundheitsschädliche<br />

Stoffe wie Weichmacher enthalten. Insbesondere die Verwendung von Kartoffeln, Zuckerrüben<br />

und Mais ist aus Nachhaltigkeitsperspektive kritisch zu bewerten. Eine steigende<br />

Nachfrage bewirkt, dass weniger Ackerland für die Produktion von Nahrungsmitteln zur<br />

Verfügung steht. Darüber hinaus werden im Falle von Mais oft genveränderte Sorten<br />

verwendet. KritikerInnen bemängeln, dass diese Art Plastik sich nur sehr langsam oder mit<br />

hohem Energieaufwand zersetzt; die Kompostierung in der eigenen Gartentonne funktioniert<br />

nicht. Außerdem sind nicht alle Plastikarten aus nachwachsenden Rohstoffen auch<br />

biologisch abbaubar. Plastik aus nachwachsenden Rohstoffen kann nicht recycelt werden.<br />

Alternativen<br />

· Folie, als Trennblatt oder Sichtfenster: FSC-zertifiziertes Papier, Recyclingpapier<br />

· Styroporbecher: Die Firma Huhtamaki huhtamaki.de/foodservice bietet in der<br />

Produktreihe Bioware Becher für Heißgetränke aus nachwachsenden Rohstoffen an.<br />

· Die Firma Meyer / Stemmle wirbt mit nachhaltigen Verpackungen<br />

meyerstemmle.de; ebenso die Firma Schleiers Industrieverpackungen<br />

<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen


<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />

Quellen und Linktipps<br />

Kunststoffe aus fossilen Rohstoffen<br />

· Wikipedia: Kunststoff, siehe „Umweltproblematik“<br />

· planetschule.de<br />

Kurzfilm über Erdöl<br />

Suchfunktion: Multitalent Erdöl<br />

· evb.ch/cm_data/public/Erdoel.pdf<br />

Erklärung von Bern / Vortragstext „Erdöl – Fluch oder Segen?“<br />

Kunststoffe aus nachwachsenden Rohstoffen<br />

· biologischverpacken.de<br />

Greenbox – biologische Verpackungen<br />

· global2000.at/site/de/magazin/technologie/bioplastik<br />

Umweltorganisation Global 2000<br />

· econitor.de<br />

Klicken Sie unter Lebensstile auf den Artikel<br />

„Bio-Kunststoffe – Lösung oder neues Problem?“<br />

· Wikipedia: Biokunststoff<br />

· umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/3834.pdf<br />

· schleiers-verpackungen.de<br />

<strong>G+</strong><br />

Recherchefragen<br />

· Wie kann sich die Erdölförderung auf die Gesellschaft und die Umwelt auswirken?<br />

· Können erdölbasierte Kunststoffe wiederverwertet werden?<br />

· Was passiert, wenn erdölbasierte Kunststoffe nicht fachgerecht entsorgt werden, sondern<br />

in die Umwelt gelangen?<br />

· Woraus bestehen Kunststoffe „auf Basis nachwachsender Rohstoffe“?<br />

· Wie wirken sich so genannte Bio-Kunststoffe auf die Gesundheit aus und welche Folgen<br />

hat die Produktion für die Gesellschaft?<br />

·<br />

Sind Bio-Kunststoffe wiederverwertbar?<br />

75


<strong>G+</strong><br />

76<br />

V5/2 hInterGrundInforMatIonen PaPIer<br />

zur nachhaltigkeit von Papier<br />

Papier wird aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz hergestellt. Mehr als die Hälfte<br />

des produzierten Papiers wird in den USA und Europa aufgebraucht. In Deutschland<br />

werden jährlich ca. 18,5 Mio. Tonnen Papier verbraucht, in Österreich ca. 2 Mio. Tonnen.<br />

Zum Vergleich: In ganz Afrika stehen jährlich ca. 7,8 Mio. Tonnen Papier zur Verfügung.<br />

Rund 20 Prozent des weltweit geschlagenen Holzes werden zur Papierherstellung eingesetzt.<br />

Nachhaltige Forstwirtschaft bedeutet, dass für jeden geschlagenen Baum drei bis<br />

vier Bäume nachwachsen. Die Papierherstellung in Deutschland wird zu 80 Prozent<br />

aus europäischen, nachhaltig bewirtschafteten Wäldern gedeckt. In der österreichischen<br />

Papierindustrie werden 35 Prozent des Holzes importiert. Der Importanteil verteilt sich<br />

vor allem auf die Nachbarländer Deutschland, Tschechien, Ungarn und Slowakei.<br />

Durch Wiederverwertung der bereits einmal aufbereiteten Rohstoffe wird der Verbrauch<br />

an Energie, Holzfasern sowie der Aufwand zur Abwasseraufbereitung stark verringert.<br />

In der Europäischen Union liegt die Altpapiereinsatzquote, d. h. der Anteil der Menge des<br />

eingesetzten Altpapiers je Tonne neu produzierten Papiers, bei über 60 Prozent.<br />

Der Recyclinganteil bei Kartonverpackungen liegt in der Regel bei 65 Prozent. Nicht mehr<br />

recycelbare Reststoffe können kompostiert oder thermisch verwertet werden.<br />

Alternativen<br />

Recyceltes Papier / recycelter Karton oder FSC-zertifiziertes Papier<br />

Quellen und Linktipps<br />

· verbraucherbildung.de<br />

Verbraucherschutz<br />

Geben Sie in die Suchmaschine „Papier Nachhaltigkeit“ ein.<br />

· robinwood.de<br />

Umweltschutzorganisation Robin Wood<br />

· slow-media.net/papier-und-nachhaltigkeit<br />

Slow Media<br />

· meyerstemmle.de<br />

Nachhaltige Verpackungen<br />

· austropapier.at<br />

Papierindustrie<br />

· biologischverpacken.de<br />

Greenbox – biologische Verpackungen<br />

· schleiers-verpackungen.de<br />

Recherchefragen<br />

· Welche Probleme kann Waldrodung für Mensch und Umwelt mit sich bringen?<br />

·<br />

Was bedeutet nachhaltige Forstwirtschaft?<br />

<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen


<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />

V5/3 hInterGrundInforMatIonen alufolIe<br />

<strong>G+</strong><br />

zur nachhaltigkeit von alufolie<br />

Das wichtigste Aluminiumerz ist Bauxit. Die größten Vorkommen befinden sich in<br />

Australien, Guinea, Brasilien, Jamaika, Indien, Guyana und Indonesien. Die Verwendung<br />

von Aluminiumfolie ist aus Nachhaltigkeitsperspektive mehr als kritisch zu sehen:<br />

Bei der Bauxitgewinnung kommt es zu großflächigen Landschaftsschäden. Beim Abbau<br />

fallen pro Tonne Aluminium ca. 1,5 Tonnen basischen Rotschlamms an, die eigentlich<br />

deponiert werden müssen, in der Praxis aber meist in einen nahe gelegenen Fluss geleitet<br />

werden. Folgen: Pflanzen und Tiere im Wasser sterben, denn Aluminiumionen schaden<br />

Mikroorganismen und sind in großen Mengen für Pflanzen und Tiere giftig.<br />

In manchen Ländern (z. B Jamaika, Indien) werden indigene Gruppen von ihrem Land<br />

vertrieben, wenn dort Bauxit entdeckt wird. Während der Aluminiumproduktion können<br />

Katastrophen geschehen (wie z. B im Jahr 2010 in Ungarn): Die Verseuchung schädigt<br />

nicht nur die Natur; die in der Umgebung lebenden Menschen müssen evakuiert werden.<br />

Jegliche landwirtschaftliche Produktion muss für Jahre eingestellt werden.<br />

Alternativen<br />

Für warme Snacks: z. B. recycelte Alufolie<br />

Quellen und Linktipps<br />

· Suchmaschine Indische Bauern leiden unter Bauxitabbau<br />

· Suchmaschine Indien untersagt Bauxit-Abbau<br />

· youtube.de „Die Entwicklung kommt aus den Gewehrläufen 1 / 6“<br />

Film über den Bauxitabbau in Indien<br />

· Suchmaschine Jamaika: Maroons gegen Bauxitabbau<br />

· umweltkids.de/schwerpunkte/regenwald/einfuehrung/506.html<br />

Kritischer Infotext<br />

· deutsch.ifyoucare.com<br />

Recycelte Alufolie<br />

Recherchefragen<br />

· In welchen Ländern wird der Rohstoff Bauxit abgebaut?<br />

· Wie wirkt sich die Rohstoffgewinnung auf Mensch und Umwelt aus?<br />

·<br />

Kann Alufolie wiederverwertet werden?<br />

77


<strong>G+</strong><br />

78<br />

lIteraturlIste<br />

Viele dieser Bücher und noch mehr Materialien zu den angesprochenen<br />

Themen finden Sie auch in den Bibliotheken von BAOBAB baobab.at (Österreich) und<br />

<strong>EPIZ</strong> epiz-berlin.de (Deutschland).<br />

Getreide<br />

AID (2005): Öko-Landbau für ernährungswirtschaftliche Schulen. Bonn.<br />

ALLIANCE SUD (Hrsg.) (2008): Das ernährt die Welt. Was uns satt macht:<br />

Weizen und Reis, Kartoffel und Mais. Bern.<br />

BAUMANN, MIGES (2008): Das mörderische Geschäft mit dem Hunger.<br />

alliancesud.ch/de/ep/eza/downloads/nahrungsmittelkrise.pdf<br />

BROT FÜR DIE WELT (2011): Global Lernen. Thema: Landraub.<br />

brot-fuer-die-welt.de<br />

FAO (2010): Food Outlook 2010.<br />

fao.org/docrep/012/ak349e/ak349e00.pdf<br />

FRIEDLANDER, MICHAL; KUGELMANN, CILLy (Hrsg.):<br />

Koscher & Co. Über Essen und Religionen. Berlin.<br />

INKOTA (2010): INKOTA-Infoblätter Welternährung 3: Agrarkraftstoffe<br />

INKOTA (2010): INOKTA-Infoblätter Welternährung 9: Land Grabbing<br />

MAR, ALFRED u. a., (2009): Lehrbuch der Bäckerei. Linz<br />

STUART, TRISTRAM (2011): Für die Tonne. Wie wir unsere Lebensmittel verschwenden.<br />

Düsseldorf<br />

THURN, VALENTIN (Regie): Essen im Eimer. Die große Lebensmittelverschwendung.<br />

planet-schule.de/sf/php/02_sen01.php?sendung=8459#sendetermine<br />

WAGENHOFER, ERWIN (Regie): We feed the World. München: Universum Film (2009)<br />

WELTHUNGERHILFE (2008): Nahrungsmittelpreise – zwischen Hoffnung und Hunger.<br />

Brennpunkt 1 / 2008<br />

Internet-Links<br />

brot-fuer-die-welt.de<br />

fao.org<br />

oekolandbau.de/lehrer Unterrichtsmaterialien Ökolandbau<br />

politik-lexikon.at Online-Politik-Lexikon für Jugendliche<br />

welthungerhilfe.de<br />

weed-online.org/presse/1834223.html „Spekulation untergräbt Recht auf Nahrung“<br />

wienertafel.at<br />

<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen


<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />

Gewürze<br />

DWP GmbH: Gewürze. Fair+Bio, Ravensburg.<br />

FANSA, JONAS u. a. (Hrsg.) (2007): Chili, Teufelsdreck und Safran, Oldenburg.<br />

GMÖ (2010): Wo der Pfeffer wächst. Krefeld.<br />

INKOTA (2009): Abgeerntet. Wer ernährt die Welt – Arbeitsheft zu Hunger,<br />

Globalisierung und Landwirtschaft. Berlin.<br />

KENNER, ROBERT (Regie) (2010): Was essen wir wirklich? DVD.<br />

KÜSTER, HANS-JÖRG (1997):<br />

Kleine Kulturgeschichte der Gewürze – Ein Lexikon von Anis bis Zimt. C.H. Beck.<br />

<strong>G+</strong><br />

STUART, TRISTRAM (2011): Für die Tonne: Wie wir unsere Lebensmittel verschwenden.<br />

SÜDWIND (2007): Thema Gewürze, in Südwind Magazin Heft 12/2007.<br />

Download suedwind-magazin.at/start.asp?list=yes&ivz=y&sw=0&ausg=200712<br />

TEUSCHER, EBERHARD (2002): Gewürzdrogen: Ein Handbuch der Gewürze,<br />

Gewürzkräuter, Gewürzmischungen und ihrer ätherischen Öle.<br />

Internet-Links<br />

el-puente.de<br />

oeko-fair.de Verbraucherinitiative<br />

wuerzkraut.de<br />

uni-graz.at/~katzer/germ/index.html<br />

Verpackungen<br />

BAyERISCHES LANDESAMT FÜR UMWELT (Hrsg.) (2006): Cleverer Umweltschutz –<br />

nachhaltiger Konsum. Download lfu.bayern.de/umweltwissen/doc/uw_18_cu_konsum.pdf<br />

BUND ÖKOLOGISCHE LEBENSMITTELWIRTSCHAFT E.V. (BÖLW) (2011):<br />

Nachhaltige Verpackung von Bio-Lebensmitteln. Ein Leitfaden für Unternehmen. Download<br />

boelw.de/uploads/media/pdf/Themen/Verpackung/Verpackungsleitfaden_web.pdf.<br />

KAIMER M., SCHADE D. (2000): Abfallentsorgung zu Lasten der Bürger?<br />

Probleme der Kreislaufwirtschaft und Lösungsansätze für eine Entlastung der Haushalte.<br />

Akademie für Technikfolgeabschätzung in Baden-Württemberg.<br />

KOPyTZIOK N. (2004): Für und wider – Einweg und Mehrweg.<br />

In: Der Abfallter – Das Magazin für Umwelt und Nachhaltigkeit, 03/2004.<br />

Internet-Links:<br />

gruener-punkt.de<br />

fsc-deutschland.de<br />

79


Die Reihe <strong>G+</strong> bietet Unterrichtsmaterialien für die berufliche Bildung, die motivieren<br />

sollen, sich mit Globalisierung konstruktiv auseinander zu setzen, komplexe<br />

Prozesse wie Wertschöpfungsketten und Migration zu verstehen und diese im<br />

Berufsleben positiv zu gestalten.<br />

Den eigenen Beruf aus einer neuen Perspektive sehen. Globale Bezüge herstellen.<br />

Zusammenhänge erkennen. Verantwortungs- und vorurteilsbewusst handeln. Die<br />

Umwelt schonen. Sozialstandards einhalten. Die eigene Zukunftsfähigkeit sichern.<br />

Die Hefte der Reihe orientieren sich an Rahmenlehrplänen und Ausbildungsverordnungen.<br />

Sie sind berufsrelevant und für den schnellen Einsatz didaktisch aufbereitet.<br />

Alle Materialien sind erfolgreich getestet und gemeinsam mit ExpertInnen aus der<br />

Branche erarbeitet.<br />

Unter epiz­berlin.de finden Sie einen Link zu unserer Lernplattform<br />

mit weiteren Materialien und didaktisch aufbereiteten E­Learning Modulen.<br />

© Ulrich Döring, Germanwatch<br />

© Shared Interest, flickr.com

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