G+ - EPIZ Entwicklungspolitisches Bildungs
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G+ - EPIZ Entwicklungspolitisches Bildungs
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<strong>G+</strong><br />
Berufe GloBal<br />
Backen<br />
Unterrichtsmaterial für die Ausbildung<br />
von BäckerInnen, KonditorInnen,<br />
FrischwarenverkäuferInnen,<br />
BäckereifachverkäuferInnen<br />
Unterrichtsvorschläge zu den Themen<br />
Getreide, Gewürze, Verpackungen
<strong>G+</strong><br />
Diese Broschüre entstand im Rahmen der Durchführung des LLP – Leonardo da Vinci-Innovations -<br />
transferprojektes „BerufeGlobal – zukunftsfähig arbeiten in einer globalisierten Welt“.<br />
„BerufeGlobal“ ist ein europäisches kooperationsprojekt zur Stärkung der kompetenz zum<br />
nachhaltigen Handeln als integraler Bestandteil beruflicher aus- und Weiterbildung in europa.<br />
es fördert ein umfassendes Verständnis des Begriffs nachhaltigkeit in seiner ökologischen,<br />
ökonomischen und sozialen Dimension. Die Materialien (Vorschläge für curricula, Rahmenlehr-<br />
pläne sowie Prüfungsfragen) dienen der Verbesserung der Qualität des Globalen Lernens<br />
sowie der Befähigung der LehrerInnen und ausbilderInnen, entsprechende Themen in den Fach -<br />
unterricht einzubinden.<br />
berufeglobal.eu<br />
Das Projekt wurde mit Unterstützung der europäischen kommission finanziert.<br />
Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt allein der Verfasser; die<br />
kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen angaben.<br />
Projektkoordination<br />
BGZ Berliner Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit mbH<br />
augsburger Straße 33, D – 10789 Berlin<br />
Telefon +49 30 80 99 41 11 Telefax +49 30 80 99 41 20<br />
info@bgz-berlin.de bgz-berlin.de<br />
alle Rechte vorbehalten<br />
© Berlin, august 2011<br />
Printed in Germany<br />
Impressum<br />
autorinnen Magdalena emprechtinger, Silvana kröhn, Damir Mogut, Dorothea Taube, karin Thaler<br />
Redaktion Heide Tebbich, Magdalena emprechtinger, Silvana kröhn<br />
Beratung Peter Buchmayer, klaus Hönig, Matthias Schofer, Sabine Schofer<br />
Herausgeber – BaOBaB – Globales Lernen<br />
Sensengasse 3, a – 1090 Wien<br />
baobab.at<br />
– entwicklungspolitisches <strong>Bildungs</strong>- und Informationszentrum e. V. (ePIZ)<br />
Schillerstr. 59, D – 10627 Berlin<br />
epiz-berlin.de<br />
– Zentrum für aus- und Weiterbildung des Mittelstandes V.o.G. St. Vith (ZaWM)<br />
Luxemburger Straße 2a, Be – 4780 St. Vith<br />
zawm-st-vith.be<br />
in kooperation mit dem Regionalen <strong>Bildungs</strong>zentrum des kreises Herzogtum Lauenburg<br />
kerschensteinerstraße 2, D – 23879 Mölln<br />
rbzmoelln.de<br />
Design nayelizimmermann.com<br />
Druck Ökoprint
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />
InHaLTSVeRZeIcHnIS<br />
<strong>G+</strong><br />
Vorwort 4<br />
Globales Lernen in der beruflichen Bildung 5<br />
Über das Multimedia-Angebot zur Broschüre 6<br />
Modul 1: Weizen, Mais & Co – Getreide WeltWeit 7<br />
Einführung 8<br />
Methoden für den Unterricht 10<br />
· Brot-Welt<br />
10<br />
· Weizen, Mais & Co – Getreide weltweit<br />
11<br />
· Die Nahrungsmittelkrise und ihre Ursachen<br />
13<br />
· Essen im Eimer<br />
15<br />
· Leeres Brotregal?!<br />
16<br />
· Biogetreide<br />
17<br />
· Isn’t it organic?<br />
18<br />
Arbeitsblätter 19<br />
Modul 2: die Welt der GeWürze – die GeWürze der Welt 37<br />
Einführung 38<br />
Methoden für den Unterricht 40<br />
· Gewürze – ein Einstieg<br />
40<br />
· Gewürze recherchieren<br />
42<br />
· Biologischer Anbau? Fairer Handel? – Was ist das?<br />
44<br />
· Ich beziehe Stellung!<br />
45<br />
· Fair kalkulieren<br />
46<br />
· Fairkaufen<br />
47<br />
· Ich empfehle …<br />
48<br />
Arbeitsblätter 49<br />
Modul 3: naChhaltiG VerpaCken 59<br />
Einführung 60<br />
Methoden für den Unterricht 61<br />
· Nachhaltiges Wirtschaften im Bäcker- und Konditorhandwerk<br />
61<br />
· Verpacken<br />
62<br />
· Wie nachhaltig sind Verpackungen?<br />
64<br />
Arbeitsblätter 66<br />
Literaturliste 78<br />
3
<strong>G+</strong><br />
4<br />
VORWORT DeS ReGIOnaLen BeRUFSBILDUnGSZenTRUMS DeS<br />
kReISeS HeRZOGTUM LaUenBURG<br />
Das vorliegende Unterrichtsmaterial soll bei Lehrlingen, die im Bereich Bäckerhandwerk<br />
ausgebildet werden, dazu beitragen, dass sich die Auszubildenden mit den Themen des<br />
globalen Wandels bewusst auseinandersetzen.<br />
Kenntnisse in diesem Bereich sind in einer Zeit, in der wichtige Rohstoffe wie z. B.<br />
Getreide zum Gegenstand von Börsenspekulationen werden, von besonderer Bedeutung.<br />
Nicht nur die Industrialisierung der Nahrungsmittelproduktion, sondern auch Themen<br />
wie „Fair Trade“ und „Bio-Anbau“ erfordern Sensibilisierung sowie ein wertebewusstes<br />
Urteilen und Handeln. Dazu sollen diese Unterrichtsmaterialien als Handreichung dienen.<br />
Sie sind für die Hand der Lehrerinnen und Lehrer gedacht, die im Rahmen ihres Unter -<br />
richts eine engere Verknüpfung gesellschaftswissenschaftlicher Inhalte mit den fachlichen<br />
Anforderungen beabsichtigen.<br />
Die Materialien zielen darauf ab, den Unterricht durch Individualisierung und durch<br />
Anregungen zum selbstgesteuerten Lernen zu optimieren und die Forderung nach einem<br />
ganzheitlichen, fächerübergreifenden Unterricht zu unterstützen.<br />
Matthias Schofer<br />
Regionales Berufsbildungszentrums des Kreises Herzogtum Lauenburg<br />
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />
GLOBaLeS LeRnen In DeR BeRUFLIcHen BILDUnG<br />
<strong>G+</strong><br />
Wir leben in einer vernetzten Welt. Fand das Leben früher verstärkt in der Region statt<br />
und verarbeitete man regionale Produkte, hat heute jeder Mensch als Konsument Anteil<br />
an der Globalisierung. Auch als Berufstätige können wir uns heute kaum noch nur in<br />
der Region verorten – sei es, weil wir Produkte aus anderen Ländern verarbeiten, damit<br />
handeln oder sie als Arbeitsgeräte einsetzen. Ebenso sind Phänomene wie Outsourcing<br />
oder interkulturelle Teams selbstverständlich.<br />
Diese zunehmende Internationalisierung der Wirtschafts- und Arbeitswelt und das durch<br />
Migrationsprozesse bedingte interkulturelle Umfeld stellen eine Herausforderung für Aus -<br />
zubildende aller Berufssparten dar. Insbesondere dann, wenn es darum geht, im Sinne<br />
einer nachhaltigen Entwicklung zu produzieren und zu wirtschaften. Eine Orientierung<br />
an einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Entwicklung bedeutet, Roh stoffe so zu verwenden<br />
und zu schützen, dass wir auch in Zukunft noch damit arbeiten können.<br />
Nachhaltiges Wirtschaften heißt auch, sozial gerecht zu wirtschaften. Dazu gehören<br />
men schen würdige Arbeitsbedingungen in Fabriken und auf Plantagen ebenso wie umweltverträgliche<br />
Produktionsweisen.<br />
Kenntnisse über globale Entwicklungen bieten Innovationspotenzial für Betriebe, das genutzt<br />
werden kann, wenn MitarbeiterInnen über weltweite Zusammenhänge in ihrem Berufs feld<br />
Bescheid wissen. Neue Aufgaben stellen sich auch im Bereich Marketing und im Verkauf:<br />
Veränderte KundInnenwünsche nach ökologisch unbedenklichen und sozial fair produzierten<br />
Waren erfordern Wissen über Nachhaltigkeit und globale Produktionsbedingungen.<br />
Globales Lernen will auf diese neuen Herausforderungen vorbereiten. Ausgehend von der<br />
Erfahrungs- und Lebenswelt der Lernenden werden weltweite wirtschaftliche, politische,<br />
soziale und ökologische Zusammenhänge aufgezeigt. Das Leitbild einer gerechten, zukunfts -<br />
fähigen Entwicklung ist dabei zentral. In der beruflichen Bildung ist die Lebenswelt der<br />
SchülerInnen wesentlich von der beruflichen Praxis und Ausbildung geprägt. Das heißt, es<br />
geht um die Verknüpfung von Themen globaler Verantwortung und Nachhaltigkeit mit<br />
berufsrelevanten Fragestellungen und die Integration in den Fachunterricht, aber auch um<br />
das Einbeziehen der Erfahrungen und Interessen der SchülerInnen. Aber nicht nur kognitive,<br />
sondern auch soziale und persönliche Kompetenzen sind für ein Leben in einer globa -<br />
lisierten Welt von großer Wichtigkeit. Globales Lernen erfordert daher Lehr- und Lernmethoden,<br />
die interdisziplinär, partizipativ sowie handlungs- und erfahrungsorientiert sind.<br />
Der Schwerpunkt liegt auf Methoden, die eine selbstständige Aneignung des Lernstoffs<br />
ermöglichen. Dadurch soll u. a. selbstständiges Reflexionsvermögen, vernetztes Denken<br />
und eigene Meinungsbildung gefördert und Indoktrination und einseitige Manipulation<br />
vermieden werden. Zielkonflikte und Interessenkonflikte sollen transparent werden, aber<br />
auch die Mitverantwortung für die Mitgestaltung einer gerechteren Welt soll bewusst werden.<br />
Was Globales Lernen praktisch umgesetzt für die Ausbildung im Bereich Backen bedeutet,<br />
finden Sie anhand von ausgearbeiteten Methodenvorschlägen in diesem Heft.<br />
Silvana Kröhn<br />
<strong>Entwicklungspolitisches</strong> <strong>Bildungs</strong>- und Informationszentrum, Berlin<br />
Magdalena Emprechtinger<br />
BAOBAB – Globales Lernen, Wien<br />
5
<strong>G+</strong><br />
6<br />
ÜBeR DaS MULTIMeDIa-anGeBOT ZUR BROScHÜRe<br />
DVD<br />
Dieser Broschüre ist eine DVD beigefügt, auf der sich alle Arbeitsblätter als pdf zum<br />
Ausdrucken, Audio-Interviews mit Gewürzexpertinnen sowie Filmspots von nachhaltigen<br />
Best-Practice-Betrieben befinden, die Sie im Unterricht einsetzen können. Die Filme<br />
sind während des europäischen Fachforums „Zukunftsfähig Wirtschaften“ im April 2011<br />
entstanden, bei dem SchülerInnen nachhaltig wirtschaftende Betriebe besucht haben.<br />
Auf der DVD finden Sie eine Literaturliste mit der für die Erstellung dieser Broschüre ver -<br />
wendeten Literatur und weiteren empfohlenen Materialien für den Unterricht. Mehr<br />
didaktische Materialien zu den angesprochenen Themen finden Sie auch im Onlinekatalog<br />
der Bibliotheken von BAOBAB baobab.at (Österreich) und <strong>EPIZ</strong> epiz-berlin.de (Deutschland).<br />
E-Learning<br />
In der Lernplattform des <strong>EPIZ</strong> finden Sie einen Kurs für die Ausbildung im Bereich Bäckerei.<br />
Dieser Kurs enthält die in der Broschüre abgedruckten Weblinks zum Anklicken sowie die<br />
Powerpoint-Präsentationen und Audio-Interviews, die Sie auch schon auf der DVD finden.<br />
Darüber hinaus wird dieser Kurs auf dem aktuellen Stand gehalten, so dass Sie hier aktua-<br />
lisierte Arbeitsblätter und Informationen über neue Trends und Entwicklungen finden.<br />
Schauen Sie hinein – es lohnt sich!<br />
Und so geht’s<br />
Gehen Sie auf die Webseite epiz-berlin.de/moodle<br />
Klicken Sie auf den Bereich „Berufe Global“<br />
Klicken Sie anschließend auf das Feld „Kurse für BäckerInnen“<br />
Haben Sie Fragen?<br />
Dann wenden Sie sich bitte an Silvana Kröhn<br />
kroehn@epiz-berlin.de<br />
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen
Guten Tag!<br />
Was darf es sein?<br />
Das ist schwer bei<br />
dieser großen auswahl …<br />
Was passiert denn mit<br />
dem unverkauften Brot<br />
nach Ladenschluss?<br />
<strong>G+</strong><br />
MODUL 1<br />
WeIzen, MaIs & Co<br />
GetreIde WeltWeIt
<strong>G+</strong><br />
8<br />
eInFÜHRUnG<br />
Roggenbrot, Dinkelbrot, Mischbrot, Weizenbrot, Vollkornbrot, Bauernbrot, Hausbrot,<br />
Nussbrot, Karottenbrot, Schrotbrot, Mohnstriezel, Müsliweckerl, Salzstangerl, Kornspitz –<br />
die Auswahl im Brotregal scheint bei uns beinahe unendlich. Und obwohl sich beson-<br />
ders in Österreich und Deutschland eine große Vielfalt an Brotsorten entwickelt hat, sind<br />
Brot und brotähnliche Produkte in vielen Teilen der Welt zu finden. Getreide und seine<br />
Folgeprodukte sind wichtiger Bestandteil der menschlichen Ernährung.<br />
Vor diesem Hintergrund sind auch die Auswirkungen der aktuellen Nahrungsmittelkrise<br />
zu betrachten, im Zuge derer die Getreidepreise stark gestiegen sind und somit das tägliche<br />
Brot für viele Menschen vor allem in den Ländern des Südens fast unerschwinglich wurde.<br />
Aber auch bei uns ist Brot teurer geworden, dennoch landen etwa in Deutschland jährlich<br />
500.000 Tonnen Brot im Müll 1 . Und in Wien wird täglich jene Menge Brot als Retourware<br />
vernichtet, mit der Graz – die zweitgrößte Stadt Österreichs – versorgt werden kann. 2<br />
Über die Ursachen und Auswirkungen dieser Entwicklungen Bescheid zu wissen, aber<br />
auch mögliche Alternativen zu kennen, ist wichtig – auch um KundInnen gegenüber im<br />
Gespräch kompetent auftreten zu können.<br />
Dieses Modul bietet Ihnen didaktische Anleitungen sowie Arbeitsblätter, um sich mit<br />
Fragen der Brotzubereitung weltweit zu befassen. Die SchülerInnen erfahren mehr über<br />
die wichtigsten Getreidearten (Weizen, Mais, Reis, Hirse und Roggen), ihre Herkunft und<br />
ihren Anbau. In einem Gruppenpuzzle werden unterschiedliche Ursachen der aktuellen<br />
Nahrungs mittelkrise erarbeitet. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf den Faktoren,<br />
die den Anstieg des Getreidepreises in den letzten Jahren verursacht haben. Der Film<br />
„Essen im Eimer“ ermöglicht eine Auseinandersetzung mit dem Phänomen und den Folgen<br />
des Wegwerfens von Brot bei uns. Neben den Auswirkungen dieses „Überflusslebens“<br />
lernen die SchülerInnen auch Alternativen kennen, können diese bewerten und Stellung<br />
dazu beziehen.<br />
Der Frage, was biologische Landwirtschaft ist, wird ebenfalls Platz gegeben. Auch die<br />
Fähigkeit, das Gelernte zu kommunizieren – sei es in Form eines Folders oder in Verkaufsgesprächen<br />
auf Englisch – wird durch praxisnahe Übungen gefördert.<br />
1 Thurn, Valentin [Regie]: Essen im Eimer. Die große Lebensmittelverschwendung. Minute 24.30<br />
2 Wagenhofer, Erwin [Regie]: We feed the World. Minute 4.53<br />
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />
<strong>G+</strong><br />
Übung / Methode Berufliche Kompetenzen Unterrichtsfach / Lernfeld 1<br />
Brot-Welt<br />
Quiz, (Internet-)Recherche<br />
Weizen, Mais & Co<br />
Getreide weltweit<br />
Kleingruppenarbeit,<br />
Recherche<br />
Die Nahrungsmittelkrise<br />
und ihre Ursachen<br />
Gruppenpuzzle, Recherche<br />
Essen im Eimer<br />
Film,<br />
PartnerInnenarbeit, Brief<br />
Leeres Brotregal?!<br />
Foldererstellung<br />
Biogetreide<br />
Rätsel, Recherche<br />
Isn’t it organic?<br />
Verkaufsgespräch<br />
in Englisch<br />
Rollenspiel<br />
Fachkompetenz B Warenkunde<br />
D Wirtschafts- und<br />
Sozialkunde, Religion<br />
Ö Wirtschaftskunde<br />
und Schriftverkehr,<br />
politische Bildung<br />
Fach- und<br />
Methodenkompetenz<br />
Fach- und<br />
Methodenkompetenz<br />
1 Für die Länder Belgien (B), Deutschland (D) und Österreich (Ö)<br />
B Fachkunde<br />
D Rohstoffkunde / spezielle<br />
Fachkunde<br />
Ö Nahrungsmittelkunde /<br />
Fachkunde<br />
B Wirtschafts- und<br />
Sozialkunde<br />
D Rohstoffkunde, Wirtschafts-<br />
und Sozialkunde<br />
Ö Nahrungsmittelkunde,<br />
Wirtschaftskunde<br />
und Schriftverkehr<br />
Fach- und Selbstkompetenz B/D Wirtschafts- und<br />
Sozialkunde<br />
Ö Wirtschaftskunde und<br />
Schriftverkehr, Deutsch<br />
und Kommunikation<br />
Methodenkompetenz B/D Werbung und Verkauf<br />
Ö Wirtschaftskunde und<br />
Schriftverkehr, Deutsch<br />
und Kommunikation<br />
Fachkompetenz B Wirtschafts- und<br />
Sozialkunde, Rohstoffkunde,<br />
Warenkunde<br />
D Wirtschafts- und Sozial-<br />
kunde, Rohstoffkunde<br />
Ö Wirtschaftskunde und<br />
Schriftverkehr,<br />
Nahrungsmittelkunde<br />
Fach- und Sozialkompetenz D Berufsbezogene Fremd-<br />
sprache, Wirtschafts-<br />
und Sozialkunde<br />
Ö Berufsbezogene Fremd-<br />
sprache, Wirtschaftskunde<br />
und<br />
Schriftverkehr<br />
9
<strong>G+</strong><br />
10<br />
MeTHODen FÜR Den UnTeRRIcHT<br />
Brot-Welt<br />
Fachkompetenz Die SchülerInnen kennen Brotsorten und Zubereitungsarten aus aller Welt.<br />
Methode Quiz, (Internet-)Recherche und eventuell Backen<br />
Material Arbeitsblatt B2, Internetzugang und / oder Fachzeitschriften<br />
Dauer 45 Minuten<br />
Ablauf<br />
Die SchülerInnen lesen den Text zur Geschichte des Brotes (B2).<br />
Anschließend versuchen sie, die Brotsorten den dazu passenden Beschreibungen<br />
zuzuordnen. Als Hilfe kann im Internet oder in Fachzeitschriften nach den Brotarten<br />
recherchiert werden.<br />
In einem nächsten Schritt werden die SchülerInnen aufgefordert, in Fachbüchern,<br />
Fachzeitschriften oder Internet noch weitere Brotsorten aus aller Welt zu recherchieren,<br />
mindestens ein Rezept auszuwählen und in der Klasse vorzustellen. Die Rezepte<br />
werden dann gesammelt und in der Klasse aufgehängt. Nach Möglichkeit können auch<br />
einige der Rezepte nachgebacken und das Brot dann gemeinsam gegessen werden.<br />
Lösung<br />
Eritreia Inschera<br />
Australien Damper<br />
Iran Barbari<br />
Mexiko Tortilla<br />
Indien Puri<br />
China Dim Sum<br />
Tipp zur Vertiefung<br />
Die Recherche nach Brotsorten weltweit kann auch um religiöse Brote (z. B Matze, Prosphora)<br />
bzw. Brote, die zu bestimmten Festen gebacken werden (z. B Pan de muertos in Mexiko),<br />
erweitert werden.<br />
Recherchetipp<br />
Jüdisches Museum Berlin jmberlin.de/koscher<br />
Infoseite Brot in der Schweiz schweizerbrot.ch Vom Korn zum Brot<br />
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />
WeIzen, MaIs & Co – GetreIde WeltWeIt<br />
<strong>G+</strong><br />
Fach- und Methodenkompetenz Die SchülerInnen können die für die<br />
Ernährung wichtigsten Getreidearten recherchieren und die Informationen aufbereiten.<br />
Methode Einführung im Plenum, Gruppenarbeit und -spiel<br />
Material Weltkarte, Weltkarte Herkunftsregionen der Getreidearten (B4),<br />
evtl. Internetanschluss und / oder Fachzeitschriften, Arbeitsblätter B3, B6,<br />
Bilder (B5 auf DVD), evtl. Getreide (Reis, Weizen, Mais, Hirse, Roggen)<br />
Dauer 90 – 120 Minuten<br />
Die Farbfotos zu den Getreidesorten Hirse, Roggen, Weizen, Reis und Mais (B5)<br />
finden Sie zum Ausdrucken, Laminieren und Ausschneiden auf der beiliegenden DVD.<br />
Ablauf<br />
Einstieg<br />
Um den SchülerInnen die für die Ernährung wichtigsten Getreidesorten aus aller Welt<br />
(Reis, Weizen, Mais, Hirse und Roggen) näher zu bringen, werden diese, wenn möglich,<br />
mitgebracht. Sollte dies nicht möglich sein, kann auch mit Bildern (B5) gearbeitet werden.<br />
Auf einer großen Weltkarte werden die Länder bzw. Regionen gesucht, aus denen<br />
die mitgebrachten Getreidesorten (Reis, Hirse, Weizen, Roggen und Mais) ursprünglich<br />
kommen. Oft sind die einzelnen Sorten nicht einer einzigen Region zuzuordnen,<br />
sondern wurden in verschiedenen Gebieten unabhängig voneinander aus wildwachsenden<br />
Arten kultiviert. Zur Unterstützung dient die Weltkarte mit den ursprünglichen Herkunftsregionen<br />
der Getreidesorten nach Nikolai Vavilov (B4). Da es sich bei dieser Karte um eine<br />
Peters-Karte handelt, mag sie auf den ersten Blick etwas befremdend erscheinen.<br />
Die Darstellung gibt die Welt flächengetreu wieder, während die uns besser bekannte<br />
Mercator-Projektion winkelgetreu ist.<br />
Anschließend wird gemeinsam überlegt, wo die einzelnen Getreidesorten heute<br />
vorkommen. Zu den unten angeführten Fragen werden die Meinungen der SchülerInnen<br />
ausgetauscht (z. B Reis wächst sowohl in Europa / Italien, Spanien als auch in Amerika,<br />
Asien und Afrika)<br />
· Wo und wie wachsen sie?<br />
· Welche habe ich schon hier bei uns und in anderen Ländern gegessen?<br />
· Was kenne ich von unseren Feldern?<br />
Kleingruppenarbeit<br />
In einem weiteren Schritt sollen die SchülerInnen in Kleingruppen (3 – 5 Personen) einen<br />
Steckbrief zu jeweils einer der Getreidearten erstellen. Die SchülerInnen können sich dabei<br />
am Mustersteckbrief (B21) auf der beiliegenden DVD orientieren. Allerdings steht es<br />
ihnen frei, wie sie den Steckbrief gestalten. Nach Möglichkeit sollte auch Bildmaterial<br />
bereit gestellt werden.<br />
Als Organisationshilfe können die Gruppen zur Aufgabenverteilung die Rollen auf dem<br />
Arbeitsblatt verteilen.<br />
11
<strong>G+</strong><br />
12<br />
Die Infos zu „ihrer“ Getreideart auf dem Arbeitsblatt mit den Hintergrundinformationen<br />
(B6) dienen als Grundlage. Weitere Informationen können sich die SchülerInnen über<br />
Lehrbücher, Internetrecherche, Fachzeitschriften oder aber auch über Interviews von Fach-<br />
leuten im Einzelhandel beschaffen. Links zur weiteren Recherche finden sich auf dem<br />
Arbeitsblatt B3.<br />
Im Anschluss daran werden die Steckbriefe so vorgetragen, dass die Mitglieder der<br />
anderen Gruppen, die das jeweilige Getreide erkennen sollten, es nicht einfach haben.<br />
Tipp zur Vertiefung<br />
Sehen Sie sich auf worldmapper die beiden Grafiken zum Getreideimport und Getreideexport<br />
weltweit an. Diskutieren Sie, was diese Grafiken über den Getreideanbau und die<br />
Ernährungssicherheit der einzelnen Länder / Kontinente aussagen.<br />
worldmapper.org/display.php?selected=47<br />
worldmapper.org/display.php?selected=48<br />
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />
dIe nahrunGsMIttelkrIse und Ihre ursaChen<br />
<strong>G+</strong><br />
Fach- und Methodenkompetenz Die SchülerInnen setzen sich kritisch mit der weltweiten<br />
Nahrungsmittelkrise auseinander und können in weiterer Folge die wichtigsten Faktoren,<br />
die zur derzeitigen Nahrungsmittelkrise geführt haben, benennen sowie diese miteinander<br />
in Beziehung setzen.<br />
Methode Gruppenpuzzle, Recherche<br />
Material Arbeitsblätter B7 und B16, Textkarten (B8 – B15) zu den Themen Produktion<br />
von Agrotreibstoffen, klimabedingte Naturkatastrophen, weltweit steigender Konsum von<br />
Fleisch, steigende Nachfrage nach fossilem Öl, Spekulation mit Nahrungsmitteln, Armut<br />
und fehlender Zugang zu Land bzw. Landnahme, Liberalisierung des Welthandels, Subventionspolitik<br />
der Industrieländer.<br />
Wenn möglich sollten Computer zur weiteren Recherche zur Verfügung stehen. Ist das nicht<br />
möglich, kann die Recherchearbeit zu Hause oder in einer Bibliothek durchgeführt werden.<br />
Dauer 90 – 120 Minuten<br />
Ablauf<br />
Variante 1<br />
Gruppenpuzzle<br />
Erarbeitungsphase<br />
Es werden acht „ExpertenInnen-Gruppen“ gebildet, die jeweils zu einem der folgenden<br />
Themen arbeiten: Produktion von Agrotreibstoffen, klimabedingte Naturkatastrophen,<br />
weltweit steigender Konsum von Fleisch, steigende Nachfrage nach fossilem Öl, Spekulation<br />
mit Nahrungsmitteln, Armut und fehlender Zugang zu Land bzw. Landnahme, Liberalisierung<br />
des Welthandels, Subventionspolitik der Industrieländer. Bei kleinen Klassen kann<br />
man auch mit vier Gruppen arbeiten – jede Gruppe arbeitet dann zwei Themen aus. Jedes<br />
Gruppenmitglied bekommt für einen späteren Gruppenwechsel eine Nummer zugeteilt<br />
(beginnend bei 1 in jeder Themengruppe). Jede Gruppe erhält in einem ersten Schritt das<br />
Arbeitsblatt B7 sowie eine Textkarte mit einer kurzen Einführung ins Thema der Gruppe<br />
(B8 – B15). Zusätzlich bekommt jede / r SchülerIn ein leeres Fact-Sheet (B16). Zu Beginn lesen<br />
alle das Arbeitsblatt B7 durch, um einen ersten Einblick in den Themenbereich zu erhalten.<br />
Der Inhalt des Textes und der Grafiken wird im Anschluss daran kurz besprochen, mögliche<br />
Fragen werden beantwortet. Danach haben die SchülerInnen die Aufgabe, sich mit ihrem<br />
jeweiligen Thema vertraut zu machen und ein Fact-Sheet – kurz und prägnant – mit den für<br />
sie wichtigsten Daten und Fakten zu erarbeiten. Es sollte die Möglichkeit bestehen, im<br />
Internet oder in Bibliotheken zu recherchieren. Jede Textkarte enthält dafür weiterführende<br />
Links. Um die händische Eingabe langer Links zu vermeiden, sind die Links auch auf<br />
der Lernplattform zu finden. Die zu erarbeitenden Unterlagen dienen der anschließenden<br />
Präsentation in den Stammgruppen.<br />
Vermittlungsphase<br />
Nun werden neue Gruppen (Stammgruppen) gebildet, indem alle SchülerInnen mit<br />
der gleichen Nummer zusammengehen (so dass es in jeder der neuen Gruppen eine / n<br />
„ExpertIn“ für jeden Themenbereich gibt). Die SchülerInnen erklären sich anhand<br />
der Fact-Sheets die erarbeiteten Inhalte gegenseitig und halten diese auch schriftlich fest.<br />
Wer möchte, beginnt.<br />
13
<strong>G+</strong><br />
14<br />
Zusammenschau / Präsentation<br />
Zum Abschluss wird entweder in der Stammgruppe oder im Plenum (je nach Anzahl<br />
der SchülerInnen) gemeinsam eine Mind-Map zu den Ursachen der Nahrungsmittelkrise<br />
erstellt, in der auch darauf eingegangen werden soll, wie die einzelnen Ursachen miteinander<br />
in Beziehung stehen.<br />
Variante 2<br />
Um etwas Komplexität aus der Übung zu nehmen, kann alternativ auch „nur“ der<br />
Anstieg der Nahrungsmittelpreise behandelt werden. Dazu werden die SchülerInnen<br />
in fünf Gruppen zu den Themen B8, B9, B10, B12, B13 aufgeteilt. Der weitere Ablauf<br />
bleibt gleich.<br />
Tipp zur Vertiefung „Landraub“<br />
Der Verband Entwicklungspolitik Niedersachsen bietet die interaktive Ausstellung<br />
„Landraub! Profit. Macht. Hunger!“ zum Verleih an.<br />
Mehr Informationen ven-nds.de<br />
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />
essen IM eIMer<br />
<strong>G+</strong><br />
Fach- und Selbstkompetenz Die SchülerInnen können benennen, welche Probleme<br />
das Wegwerfen von Nahrungsmitteln nach sich zieht, setzen sich mit möglichen Alternativen<br />
auseinander und können diese bewerten.<br />
Methode Film, PartnerInnenarbeit, Einzelarbeit / Brief<br />
Material Film – Download planet-schule.de – Suche: Essen im Eimer, Fernseher oder Beamer<br />
und Laptop, Arbeitsblatt B17, Flip-Chart<br />
Dauer 100 Minuten<br />
Ablauf<br />
Einstieg<br />
Gemeinsam werden die letzen 7 Minuten des Films „Essen im Eimer“ angesehen<br />
(ab Minute 21.35 der Downloadversion).<br />
Anschließend werden in der Großgruppe die wichtigsten Fakten gesammelt und diskutiert<br />
· Wie viele Nahrungsmittel landen im Müll?<br />
· Warum werden Nahrungsmittel weggeworfen?<br />
· Welche Auswirkungen hat das Wegwerfen der Nahrungsmittel?<br />
Die Ergebnisse werden auf je einem Flipchart festgehalten.<br />
PartnerInnenarbeit<br />
Im Anschluss daran überlegen sich die SchülerInnen zu zweit, welche Alternativen zum<br />
Wegwerfen des Brotes im Film gezeigt werden und tragen diese mit Vor- und Nachteilen im<br />
Arbeitsblatt (B17) ein. Es sollte ebenfalls festgehalten werden, ob die jeweilige Alternative<br />
im Ausbildungsbetrieb der SchülerInnen umsetzbar ist. Die SchülerInnen sollen anschließend<br />
die Liste um weitere Alternativen ergänzen.<br />
Einzelarbeit<br />
Daran anschließend lesen die SchülerInnen den Text zur Wiener Tafel (B17/2).<br />
Des Weiteren soll im Internet recherchiert werden, ob es in der Nähe ihres Ausbildungsbetriebs<br />
ein ähnliches Projekt gibt. Wenn kein Internet vorhanden ist, kann dies als<br />
Hausaufgabe gegeben werden.<br />
Im Anschluss daran schreiben die SchülerInnen einen Brief an ihre Chefin / ihren Chef, in<br />
dem sie zu den unterschiedlichen Alternativen Stellung beziehen und eine der Alternativen<br />
für ihren Betrieb empfehlen.<br />
Tipp zur Vertiefung „Wegwerfen“<br />
Dass das Wegwerfen von Nahrungsmitteln immer stärker als Problem wahrgenommen<br />
wird, zeigt der im Mai 2011 in Düsseldorf abgehaltene Kongress „Save food“. Der Veranstalter<br />
war die Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen.<br />
Infos darüber und auch zum Thema Wegwerfen von Lebensmitteln in Privathaushalten<br />
finden sich auf der Webseite zum Kongress save-food.org oder auf der Webseite des<br />
Deutschen Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />
bmelv.de.<br />
15
<strong>G+</strong><br />
16<br />
leeres BrotreGal?!<br />
Methodenkompetenz Die SchülerInnen können erworbene Informationen verarbeiten<br />
und einen Folder erstellen.<br />
Methode Foldererstellung<br />
Material Papier, eventuell Zeitschriften mit Bildern<br />
Dauer 50 Minuten<br />
Ablauf<br />
Die SchülerInnen erstellen in PartnerInnenarbeit einen Folder / ein Informationsblatt, in<br />
dem sie KundInnen darüber informieren, warum sich ihr Betrieb dazu entschlossen hat, zu<br />
Ladenschluss auf ein volles Brotregal zu verzichten und es somit zu diesem Zeitpunkt<br />
keine volle Auswahl mehr gibt. Als Hilfe können hier die Flip-Charts aus der letzten Übung<br />
aufgehängt werden.<br />
Die SchülerInnen sollen darauf hingewiesen werden, dass die Informationen auf<br />
dem Folder möglichst kurz und übersichtlich sein sollten und sich auf das Wesentliche<br />
beschränken. Lange und komplizierte Texte werden eher nicht gelesen. Außerdem<br />
sollte der Folder so gestaltet sein, dass KundInnen (eventuell mit Hilfe von Bildern) darauf<br />
aufmerksam werden. Allerdings sollte der Inhalt auch mit der Gestaltung übereinstimmen.<br />
Als Unterstützung können Folder (eventuell aus den Ausbildungsbetrieben) mitgenommen<br />
werden, die den SchülerInnen als Ideengeber dienen.<br />
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />
BIoGetreIde<br />
<strong>G+</strong><br />
Fachkompetenz Die SchülerInnen kennen wichtige Aspekte der Ökolandwirtschaft.<br />
Methode Rätsel, Recherche<br />
Material Arbeitsblätter B18 und B19<br />
Dauer 60 – 100 Minuten<br />
Ablauf<br />
Die SchülerInnen lesen den Text auf dem Arbeitsblatt B19 zum Thema biologische<br />
Landwirtschaft. Anschließend suchen sie im Rätsel (B18) nach den 12 Begriffen, die mit<br />
biolo gischer Landwirtschaft zu tun haben. Wenn alle Begriffe gefunden wurden, wird<br />
in Kleingruppen (3 – 5 Personen) die Bedeutung dieser Begriffe in Bezug auf biologische<br />
Landwirtschaft geklärt. Falls die Schüler Innen mehr Informationen zum Thema brauchen,<br />
kann im Internet oder in Fachzeitschriften recherchiert werden. Anschließend gestalten<br />
die Schüler Innen eine Präsentation (Plakat, kurzes Theater, Reim, Interview …) zu ihren<br />
Ergebnissen zu biologischer Landwirtschaft und führen diese in der Klasse vor.<br />
Achtung<br />
Ü ist UE.<br />
Lösung<br />
Artenvielfalt Bauer Gentechnologie Heimisches Saatgut Nützling Pestizide<br />
arbeitsintensiv Fruchtfolge Kreislauf Kunstdünger teuer regional<br />
U L T P a r t e n V I e l f a l t X<br />
W B a u e r N U R W F O L I r G A I<br />
A h W R A U G S S E R L T O B Z U V<br />
G e n t e C h n o l o G I e e R G H<br />
O I S A S O W E J A U T O W I T U A<br />
H M D A n u e t z l I n G B t E X N<br />
X I G O P S A B L A N R M A s X T M<br />
S s E X e G S f P k G O E U I P I L<br />
C C L W s L O r S u N T T A n G N V<br />
H h I A t V R u W n S H Q W t R M t<br />
E e B Q I L K C P s G N O Z e S U e<br />
R s A U z E T h R t R A I R n D K u<br />
U s R N I I U t V d T B H O s S J e<br />
A a G T d B K f R u S D H W I C M r<br />
D a E W e G S o B e A G I R V H M r<br />
E t N O U A V l K n Z Q U E H U P T<br />
G G D I M A B G N G A G J R A K A G<br />
Z u E O A L L e G e O E Y R J G M O<br />
K t O Z T A R Z T r I M M T E I E S<br />
k r e I s l a u f B R E J B J A U X<br />
E D V I E Q U A R r e G I o n a l M<br />
17
<strong>G+</strong><br />
18<br />
Isn’t It orGanIC?<br />
Fach- und Sozialkompetenz Die SchülerInnen können englischsprachigen KundInnen<br />
Auskunft über Getreide aus biologischer Landwirtschaft geben.<br />
Methode Spiel, Rollenspiel<br />
Material Arbeitsblatt B20<br />
Dauer 45 Minuten, plus Zeit zum Präsentieren der Rollenspiele<br />
Ablauf<br />
Die SchülerInnen ordnen die englischen Begriffe auf dem Arbeitsblatt B20 den jeweils<br />
richtigen Übersetzungen zu und lernen so die Fachbegriffe in Englisch. Anschließend<br />
stellen sie jeweils zu zweit ein kurzes Verkaufsgespräch nach, in dem der KundIn mit Hilfe<br />
der oben gelernten Wörter erklärt wird, warum in dieser Bäckerei / Konditorei seit kurzem<br />
Getreide aus biologischem Anbau verwendet wird und warum dieses etwas teurer ist.<br />
Wer will, kann das Rollenspiel der Klasse präsentieren.<br />
Tipp zur Vertiefung<br />
Zum Abschluss der Einheit über biologische Landwirtschaft können Sie mit den Schüler-<br />
Innen den Film „Beumer & Lutum“ ansehen, den Sie auf der beigefügten DVD finden.<br />
Darin wird eine der großen Biobäckereien Berlins vorgestellt, die seit den 90er Jahren<br />
ausschließlich Backwaren in Bioqualität anbietet. Neben der Bewahrung traditioneller<br />
Backmethoden legen die InhaberInnen Wert auf Umweltschutz und die Einhaltung<br />
von Arbeitsstandards.<br />
Ausgehend von dem Best-Practice-Film tauschen sich die SchülerInnen aus<br />
· Arbeitet bereits jemand in einer Bio-Bäckerei?<br />
· Welche grundlegenden Unterschiede sehen die SchülerInnen zwischen der dargestellten<br />
Bäckerei und ihrem Ausbildungsbetrieb?<br />
· Halten Sie Bio-Backwaren für zukunftsträchtig?<br />
· Welche Vorschläge haben Sie für Ihren Ausbildungsbetrieb?<br />
· Was könnte man verbessern?<br />
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />
Auszubildende in der<br />
Bäckerei Beumer & Lutum
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />
Rainer Sturm<br />
aRBeITSBLäTTeR<br />
B1 das kann ICh! GetreIde<br />
<strong>G+</strong><br />
Bei diesem Arbeitsblatt geht es um eine Selbsteinschätzung, die Sie nur für sich selbst<br />
vornehmen. Bitte kreuzen Sie einmal zu Beginn der Unterrichtseinheit an, über welche<br />
Kenntnisse und Kompetenzen Sie verfügen. In der anderen Doppelspalte kreuzen Sie nach<br />
der Unterrichtseinheit an. So können Sie für sich selbst überprüfen, was Sie gelernt haben.<br />
In die letzten Zeilen können Sie weitere Kompetenzen eintragen, die Sie in dieser Einheit<br />
erworben haben.<br />
vorher nachher<br />
Ich kann Brotsorten und deren Zubereitungsart ja nein ja nein<br />
aus aller Welt nennen.<br />
Ich kann Informationen zu Getreidesorten ja nein ja nein<br />
recherchieren und die Informationen aufbereiten.<br />
Ich kann wichtige Ursachen der Nahrungsmittelkrise / ja nein ja nein<br />
Preissteigerung bei Nahrungsmitteln benennen und<br />
diese in Verbindung setzen.<br />
Ich kann erklären, welche Folgen das Wegwerfen ja nein ja nein<br />
von Nahrungsmitteln hat.<br />
Ich kann Alternativen zum Wegwerfen von Brot ja nein ja nein<br />
nennen und diese beurteilen.<br />
Ich kann einen Folder entwerfen. ja nein ja nein<br />
Ich weiß, was biologische Landwirtschaft bedeutet. ja nein ja nein<br />
Ich kann KundInnen über Getreide aus biologischer ja nein ja nein<br />
Landwirtschaft, auch auf Englisch, Auskunft geben.<br />
ja nein ja nein<br />
ja nein ja nein<br />
19
<strong>G+</strong><br />
20<br />
B2 Brot-Welt<br />
Die Verarbeitung von Getreide blickt auf eine lange Geschichte zurück. Getreide zählt zur<br />
Familie der Gräser und vor ca. 10.000 Jahren begann der Mensch mit seinem systematischen<br />
Anbau zur eigenen Ernährung. Ursprünglich wurde das Getreide gemahlen und mit Wasser<br />
vermengt als Brei gegessen. Später wurde der Brei auf heißen Steinen oder in der Asche als<br />
Fladenbrot gebacken. Gesäuertes, also mit Hilfe von Treibmitteln hergestelltes Brot dürfte<br />
in Ägypten schon vor 5.000 Jahren bekannt gewesen sein. In ägyptischen Bäckereien wurden<br />
schon damals 16 – 30 verschiedene gesäuerte und ungesäuerte Backwaren hergestellt.<br />
Von dort gelangten die Backkenntnisse nach Europa, wo sie sich schnell großer Beliebtheit<br />
erfreuten. Brot wurde allerdings lange Zeit nur von Wohlhabenden bzw. zu besonderen<br />
Anlässen gegessen. Der Großteil der Bevölkerung ernährte sich weiterhin von Brei. Erst ab<br />
dem späten Mittelalter wurde das Brot bei uns zum Volksnahrungsmittel.<br />
Mar, Alfred u. a. (2009): Lehrbuch der Bäckerei. Trauner Verlag, Linz<br />
Aufgabe 1<br />
Ordnen Sie die Brotnamen den richtigen Beschreibungen zu.<br />
Barbari, Inschera, Tortilla, Damper, Dim Sum, Puri<br />
ist die Grundlage jeder Mahlzeit in Eritrea. Auf den aus Hirse hergestellten<br />
Fladen werden häufig die anderen Gerichte (Fleisch, Linsen, Gemüsegerichte) gereicht.<br />
wird heute im ganzen Nahen Osten in vielen Varianten gegessen.<br />
Dieses persische Fladenbrot wird traditionell mit Tabriz, einem fetaähnlichen Käse, und<br />
einer Tasse Tee zum Frühstück verzehrt.<br />
ist ein frittiertes Fladenbrot aus Indien, das warm als Beilage gegessen<br />
wird. Zur Herstellung wird Weizenvollkornmehl mit Wasser, etwas Ghee oder Öl und Salz<br />
zu einem Teig verarbeitet und in Ghee oder Pflanzenöl frittiert.<br />
ist ein kalorienarmes und deshalb bei Sporttreibenden sehr beliebtes<br />
Brot. Es stellt eine Mischung einer Brotherstellung der Aborigines und der immigrierten<br />
EuropäerInnen in Australien dar.<br />
ist nicht nur ein spanisches Omelette, sondern auch ein aus Mexiko<br />
stammendes Brot, das aus Maismehl zubereitet wird.<br />
werden meist in Teehäusern, Imbiss-Buden, Restaurants und auf<br />
Märkten im Südosten Chinas angeboten. Das Besondere an diesen Brötchen ist, dass sie in<br />
Dampfkörbchen gegart werden und oft mit Fleisch, Fisch oder Gemüse gefüllt werden.<br />
Aufgabe 2<br />
Recherchieren Sie in Lehrbüchern oder dem Internet weitere Brotrezepte aus aller Welt.<br />
Schreiben Sie mindestens eines der Rezepte auf und präsentieren Sie es im Anschluss.<br />
Recherchetipp<br />
Recherchieren Sie im Internet das Backbuch von Linda Collister: „Brot backen.<br />
Die besten und beliebtesten Rezepte aus aller Welt“ (zum Download auf scribd.com)<br />
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />
B3 WeIzen, MaIs & Co – GetreIde WeltWeIt<br />
Ich achte darauf, dass wir<br />
in der vorgegebenen Zeit ein<br />
Ergebnis produzieren.<br />
<strong>G+</strong><br />
Getreide ist ein essentieller Bestandteil der menschlichen Ernährung. Zu den für die<br />
Ernährung weltweit wichtigsten Getreidearten gehören Reis, Weizen, Mais, Hirse und<br />
Roggen. Gerste und Hafer sind weitere verbreitete Getreidearten, werden allerdings<br />
vorwiegend für die Tiermast verwendet.<br />
Welche Getreidearten regional angebaut und konsumiert werden, hängt stark von<br />
kulturellen, klimatischen und wirtschaftlichen Faktoren ab.<br />
Aufgabe 1<br />
Recherchieren Sie mit Hilfe der nachstehenden Texte, dem Lehrbuch und wenn möglich<br />
dem Internet für Sie wichtige Hintergrundinformationen zu „Ihrer“ Getreideart, wie z. B.<br />
· Beschreibung des Getreides<br />
· In welchen Ländern und wie wird das Getreide angebaut?<br />
· Wofür und wie wird es verwendet?<br />
· Was sind die besonderen Eigenschaften des Getreides?<br />
· Wo wird es bevorzugt gegessen?<br />
Recherchetipps<br />
lebensmittellexikon.de<br />
de.wikipedia.org<br />
getreide.org<br />
Aufgabe 2<br />
Erstellen Sie mit den recherchierten Informationen einen Steckbrief, der die wichtigsten<br />
Informationen zu Ihrem Getreide (Kornbeschreibung, Fruchtstände, Ursprungsgebiet,<br />
Verwendung, Backeigenschaften, Anbaugebiete …) enthält. Sie können dazu die Vorlage<br />
verwenden oder einen eigenen Steckbrief erstellen. In einem weiteren Schritt überlegen<br />
Sie sich, wie Sie Ihr Getreide der Klasse vorstellen, damit die anderen SchülerInnen nicht<br />
sofort erraten, um welches es sich handelt. Der Steckbrief wird am Ende den anderen<br />
Gruppen präsentiert und zur Verfügung gestellt.<br />
Gruppenarbeit<br />
Entscheiden Sie, wer welche organisatorische Rolle in der Gruppe spielen soll und<br />
verteilen Sie die Rollen.<br />
Ich schreibe wichtige<br />
Zwischenergebnisse mit.<br />
· Gewürze<br />
· rezepte<br />
· zutaten<br />
Ich präsentiere unsere<br />
Ergebnisse am Ende den<br />
anderen Gruppen.<br />
Ich moderiere die Gruppenarbeit<br />
und achte darauf, dass<br />
alle eine Aufgabe haben.<br />
21
<strong>G+</strong><br />
B4 ursPrünGlIChe herkunftsreGIonen der GetreIdearten<br />
Roggen<br />
Naher Osten<br />
Weizen<br />
Naher Osten, Zentralasien,<br />
Ostafrika<br />
Mais<br />
Mittelamerika<br />
Hirse<br />
Ostafrika (Sorghumhirsen)<br />
Ostasien (Rispenhirse)<br />
Reis<br />
China<br />
Indien<br />
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />
Hildegard Hefel<br />
Birgit Henökl-Mbwisi<br />
B6 WeIzen, MaIs & Co – GetreIde WeltWeIt<br />
hintergrundinformationen zu den einzelnen Getreidesorten 1<br />
<strong>G+</strong><br />
Hirse<br />
Hirse ist eine Sammelbezeichnung für verschiedene Arten von kleinfrüchtigem Spelzgetreide.<br />
Hirsekörner sind klein, gelb und rundlich.<br />
Es gibt zwei Hauptgruppen: Sorghumhirse (Sorghum) mit größeren Körnern und<br />
damit auch höheren Hektarerträgen, und Millethirse, zu der auch die Rispenhirse gehört.<br />
Unterschiedliche Hirsearten sind nach wie vor in vielen Gebieten Afrikas und Asiens<br />
Hauptnahrungsmittel, sie werden aber wegen ihres geringen Ertrags zunehmend von<br />
Kartoffel und Mais verdrängt. 70% der heutigen Welternte an Hirse werden in Afrika und<br />
Asien angebaut. Betrachtet man nur die Millethirse, sind es sogar 97%.<br />
Da Hirse nur einen geringen Anteil an Klebereiweiß besitzt, ist sie zum Backen von<br />
Brotlaiben nicht geeignet. Allerdings sind Fladenbrote aus Hirsemehl in vielen Ländern<br />
der Welt sehr verbreitet. Auch Bier und Spirituosen werden aus Hirse hergestellt. Außerdem<br />
findet Hirse auch als Futtermittel und in der Produktion von Biogas Verwendung.<br />
Insgesamt wurden im Jahr 2009 82,8 Mio. Tonnen Hirse (Millet und Sorghum) weltweit<br />
produziert, am meisten davon in Indien mit 16,06 Mio. Tonnen, gefolgt von Nigeria,<br />
den USA, Mexiko und dem Sudan.<br />
In Österreich wurden im Jahr 2009 lediglich 8.500 Tonnen Hirse produziert.<br />
Für Deutschland ist kein Anbau bekannt.<br />
Mais (in Österreich auch Kukuruz)<br />
Mais gehört zur Gruppe der Kolbengetreide und stammt ursprünglich aus Mexiko.<br />
Er wird heute weltweit angebaut und ist in vielen Ländern, vor allem in Lateinamerika, ein<br />
wichtiges Grundnahrungsmittel. Da Mais keinen Kleber besitzt, eignet er sich allerdings<br />
nicht zum Backen von Brotlaiben. Die Maiskörner haben eine rundliche oder zahnähnliche<br />
Form und sind je nach Sorte dunkelgelb, rot oder bräunlich und zur Spitze hin weiß.<br />
Der größte Teil des produzierten Maises wird als Futtermittel in der Tierzucht verwendet.<br />
Allerdings spielt Mais auch in der menschlichen Ernährung (direkt oder über Produkte<br />
der Maisstärke) eine wichtige Rolle. Darüber hinaus hat die Pflanze eine große Bedeutung<br />
als Energiepflanze zur Herstellung von Biokraftstoffen. In der stofflichen Nutzung spielt<br />
Maisstärke ebenfalls als Ausgangsprodukt für Biokunststoffe eine Rolle.<br />
Der größte Maisproduzent weltweit sind mit Abstand die USA (333,011 Mio. Tonnen im<br />
Jahr 2009 – dies entspricht mehr als einem Drittel der gesamten Produktion), gefolgt von<br />
China, das nur noch ca. die Hälfte davon produziert (164,108 Mio. Tonnen). Bereits weit<br />
dahinter liegt Brasilien auf Platz 3 mit 51,232 Mio. Tonnen.<br />
Österreich produzierte im Vergleich dazu im selben Jahr 1,89 Mio. Tonnen und Deutschland<br />
4,53 Mio. Tonnen. Weltweit wurden im Jahr 2009 818,823 Mio. Tonnen Mais produziert, davon<br />
lediglich 7% in afrikanischen Ländern.<br />
1 faostat.fao.org, kernmuehle.com, lebensmittellexikon.de<br />
Mar, Alfred u. a. (2009): Lehrbuch der Bäckerei. Trauner, Linz<br />
23
<strong>G+</strong><br />
24<br />
B6/2 WeIzen, MaIs & Co – GetreIde WeltWeIt<br />
Weizen<br />
Weizen gehört zur Gruppe der Ährengräser und ist zusammen mit Mais und Reis<br />
das meistangebaute Getreide der Welt. Er erreicht Wuchshöhen von etwa 0,5 bis 1,5 m.<br />
Die Weizenkörner sind gelb oder braun und rundlich. Es können unterschiedliche<br />
Sorten wie Hartweizen, Weichweizen, Dinkel, Grünkern oder Emmer unterschieden<br />
werden, deren Mehl jeweils unterschiedliche Backeigenschaften aufweist.<br />
Weizen ist für Menschen in vielen Ländern als Brotgetreide ein wichtiges Grundnahrungsmittel.<br />
Zugleich hat er ebenfalls eine große Bedeutung in der Tiermast. Heute wird Weizen<br />
in allen Kontinenten angebaut. Zu den wichtigsten Anbauländern zählen China, Indien,<br />
Russland und die USA. Deutschland lag 2009 auf Platz 7 der Weizenproduzenten mit<br />
25,19 Mio. Tonnen und Österreich auf Platz 47 mit 1,523 Mio. Tonnen produziertem Weizen.<br />
Im Jahr 2009 wurde weltweit die unvorstellbare Menge von 685,614 Mio. Tonnen Weizen<br />
produziert, davon lediglich 3,8% in afrikanischen Ländern.<br />
Reis<br />
Reis bildet das wichtigste Grundnahrungsmittel für mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung,<br />
vor allem in vielen Ländern Asiens. Er gehört zur Gruppe der Rispengetreide.<br />
Kultivierter Reis kann bis zu 30 Halme ausbilden, die ca. 50 cm bis 1,6 m hoch wachsen<br />
können. Sie tragen eine schmale, überhängende Rispe, an der 80 bis 100 Ähren sitzen<br />
können. Eine Pflanze kann damit fast 3.000 Früchte tragen. Insgesamt gibt es weltweit<br />
mehr als 8.000 Reissorten, von denen viele durch die industrielle Landwirtschaft auszusterben<br />
drohen. Reis wird hauptsächlich für die menschliche Ernährung verwendet (92%).<br />
Weltweit wurden im Jahr 2009 685,240 Mio. Tonnen ungeschälter Reis produziert.<br />
Dies ist nur geringfügig weniger als Weizen im selben Jahr. Die größten Reisproduzenten<br />
sind mit Abstand China und Indien (196,681 Mio. Tonnen bzw. 133,7 Mio. Tonnen), gefolgt<br />
von Indonesien, Bangladesch, Vietnam und Thailand. In Asien werden rund 90% des<br />
weltweiten Reises angebaut. Größter Reisproduzent außerhalb Asiens ist Brasilien auf Platz 9.<br />
In Österreich und Deutschland kann kein Reis angebaut werden, jedoch wird bei unserem<br />
südlichen Nachbarn Italien bereits Reis produziert.<br />
Roggen<br />
Roggen ist eine Getreideart der gemäßigten Breiten, die ebenfalls zur Gruppe der Ährengetreide<br />
gehört. Er liefert auch auf leichteren und kühleren Standorten noch gute Erträge.<br />
Besonders auf ungünstigeren Standorten wird der Roggen deshalb wegen seiner Robustheit<br />
angebaut. Der Roggen hat 65 – 200 cm lange Halme und eine 5 – 20 cm lange, vierkantige,<br />
zur Blütezeit überhängende Ähre. Die Roggenkörner sind 5 – 9 mm lang und grünlich-blau.<br />
Das Korn des Roggens wird sowohl als Nahrungs- als auch als Futtermittel genutzt und ist<br />
bei uns vor allem als Brotgetreide bekannt. Roggenbrote trocknen im Vergleich zu anderen<br />
Broten nur langsam aus und schmecken deshalb länger frisch.<br />
Weltweit gesehen ist Roggen eine eher wenig angebaute Getreideart. So wurden 2009 etwa<br />
18,168 Mio. Tonnen Roggen produziert. Am meisten wurde in Russland, knapp vor Deutschland,<br />
Polen, Weißrussland und Ukraine angebaut. Österreich lag 2009 auf Platz 12 weltweit.<br />
Insgesamt werden 90% des weltweiten Roggens in Europa angebaut.<br />
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />
Magdalena Emprechtinger Birgit Henökl-Mbwisi Birgit Henökl-Mbwisi
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />
B7 dIe nahrunGsMIttelkrIse und Ihre ursaChen<br />
<strong>G+</strong><br />
leben im überfluss oder hunger in der Welt!?!<br />
Ein Viertel des Restmülls in Wien besteht aus unverbrauchten Lebensmitteln, der Großteil<br />
davon wäre noch zu essen. […] Gleichzeitig wächst aber die Zahl der an Hunger leidenden<br />
Menschen weltweit stetig: seit 2009 ist es erstmals eine Milliarde Menschen, die an Hunger<br />
leidet. Im Jahr 2002 rechnete die FAO (Food and Agriculture Organization) in ihrem Bericht<br />
„Stand der Ernährungsunsicherheit in der Welt“ vor, dass die derzeitige Menge an<br />
Nahrungsmitteln ausreichen würde, um 12 Milliarden Menschen, also fast das Doppelte der<br />
Welt bevölkerung, mit durchschnittlich 2.100 Kilokalorien zu versorgen.<br />
Auch wenn die Medien ein anderes Bild vermitteln: Hunger ist im 21. Jahrhundert in den<br />
wenigsten Fällen die Folge einer Knappheit von Nahrungsmitteln. Im Gegenteil: Noch nie<br />
zuvor waren Lebensmittel in solchem Überfluss vorhanden. Nur 10% der Hungernden, so<br />
schätzt man, hungern als Folge von Missernten, Naturkatastrophen oder Krieg.<br />
Hunger ist kein naturgegebenes Phänomen, sondern die Konsequenz aus einer Serie<br />
von ethisch und moralisch nicht zu verantwortenden politischen und wirtschaftlichen<br />
Fehlentscheidungen. Wirtschaftliche Interessen werden vor soziale und ökologische<br />
Notwendigkeiten gestellt!<br />
Von einer ernst gemeinten Anti-Hunger-Politik würden die Volkswirtschaften profitieren,<br />
nicht aber die global und national einflussreichen internationalen Konzerne.<br />
Brot für die Welt<br />
„Ein Kind, das heute an<br />
Hunger stirbt, wird ermordet.“<br />
Jean Ziegler, UN-Sonderberichterstatter für das Menschenrecht auf Nahrung<br />
nahrungsmittelkrise<br />
Auf dem Weltmarkt bewegen sich die Preise nach oben. Der Weizenpreis ist innerhalb<br />
des letzten Jahres [Sommer 2007 – Sommer 2008] um 130% angestiegen und für Reis hat<br />
sich der Preis allein während der ersten drei Monate dieses Jahres [2008] verdoppelt.<br />
Dies, obschon im Jahr 2007 weltweit die Rekordmenge von 2,3 Milliarden Tonnen Getreide<br />
produziert wurde, 4% mehr als im Jahr zuvor. Seit 1961 hat sich die weltweite Getreideproduktion<br />
verdreifacht, während sich die Bevölkerung „nur“ verdoppelt hat.<br />
Absurd: Obwohl pro Kopf mehr Getreide anfällt, kann sich rund eine Milliarde Menschen<br />
die Nahrungsmittel nicht mehr leisten. Gleichzeitig werden etwa 50% des Getreides<br />
weltweit zur Fütterung von Tieren und immer mehr auch für die Produktion von Agrotreibstoffen<br />
eingesetzt. […]<br />
Baumann, Miges (2008): Das mörderische Geschäft mit dem Hunger;<br />
Download alliancesud.ch/de/ep/eza/downloads/nahrungsmittelkrise.pdf<br />
25
<strong>G+</strong><br />
26<br />
B7/2 GetreIdePreIse<br />
Welthungerhilfe<br />
GetreIde Wofür?<br />
Weltweite Getreideernte 2009 / 2010<br />
2.223 Mio. Tonnen<br />
Die Gesamtgetreideernte wird verwendet für:<br />
46,8% Direkte nahrung 34,5% Futtergetreide 18,7% Weiteres<br />
z. B. industrielle Zwecke<br />
FAO: Food Outlook 2010<br />
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />
B8 ProduktIon Von aGrotreIBstoffen<br />
<strong>G+</strong><br />
Agrotreibstoffe werden nicht aus Erdöl, sondern aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen.<br />
Man unterscheidet Bioethanol und Biodiesel. Ethanol ist ein Benzinersatz, der aus stärke-<br />
und zuckerhaltigen Pflanzen wie Mais, Weizen oder Zuckerrüben gewonnen wird. Biodiesel<br />
wird aus ölhaltigen Pflanzen wie Ölpalmen, Raps oder Soja hergestellt.<br />
Der Anbau der Energiepflanzen, die zur Gewinnung von Agrotreibstoffen gebraucht<br />
werden, steht in direkter Konkurrenz zur Nahrungs- und Futtermittelproduktion. Je mehr<br />
landwirtschaftliche Anbaufläche für die Produktion von Agrotreibstoffen verwendet wird,<br />
desto weniger bleibt für die Nahrungsmittelproduktion. Diese Entwicklung trägt mit dazu<br />
bei, dass Nahrungsmittelpreise steigen. Je nach Land sind 30 bis 70 Prozent der Preissteigerungen<br />
bei Nahrungsmitteln seit 2005 auf die Herstellung von Bioethanol oder Biodiesel<br />
zurückzuführen. Für viele Menschen in den ärmeren Ländern werden dadurch selbst<br />
Grundnahrungsmittel unbezahlbar.<br />
INKOTA-Infoblatt Welternährung 3. 2010<br />
Zum Nachdenken<br />
„Nach Schätzungen braucht es ungefähr 200 Kilogramm Mais, um den Tank eines Autos<br />
mit 50 Litern Biotreibstoff zu füllen. Das ist genug, um eine Person ein ganzes Jahr lang zu<br />
ernähren.“ So die Aussage von Jean Ziegler, dem ehemaligen UN-Sonderberichterstatter<br />
für das Recht auf Nahrung. Zugleich gibt es aber eine EU-Richtlinie aus dem Jahr 2003, die<br />
eine Beimengung von Agrotreibstoffen zu „normalen“ Treibstoffen in der Höhe von 5,75%<br />
bis zum Jahr 2010 festschreibt.<br />
Recherchetipps<br />
inkota.de/agrosprit<br />
swr.de „Biokraftstoffe schaden der Umwelt“ » Biokraftstoffe<br />
welthungerhilfe.de/biokraftstoff-lebensmittelpreise.html<br />
B9 steIGende naChfraGe naCh fossIleM Öl<br />
Ein wichtiger Preistreiber für Nahrungsmittelpreise ist die zunehmende Nachfrage nach<br />
fossilem Öl: Ungebremster Konsum in Industrieländern, steigender Bedarf in Schwellenländern<br />
und gleichzeitig sinkende Vorkommen führen zu täglichen Meldungen über neue<br />
Rekordpreise für Erdöl. Diese wirken sich direkt auf die landwirtschaftliche Produktion<br />
aus, denn sie verteuern Düngemittel und den Betrieb von Maschinen. Hinzu kommen die<br />
gestiegenen Transportkosten, die im globalisierten Nahrungsmittelmarkt mit langen<br />
Transportwegen per Schiff oder LKW immer mehr zu Buche schlagen.<br />
Welthungerhilfe: Nahrungsmittelpreise – zwischen Hoffnung und Hunger, 2008<br />
Am Rande: Die Verwendung von Stickstoffdünger ist sehr energieintensiv. Der gesamte<br />
Energiebedarf für die Düngung mit einer Tonne Stickstoff einschließlich Herstellung,<br />
Transport und Ausbringung entspricht dem Energiegehalt von etwa zwei Tonnen Erdöl.<br />
de.wikipedia.org/wiki/Dünger#Mineralischer_Feststoffd.C3.BCnger<br />
Recherchetipp<br />
de.wikipedia.org » Ölpreis<br />
27
<strong>G+</strong><br />
28<br />
B10 WeltWeIt steIGender konsuM Von fleIsCh<br />
Fleisch bedeutet Wohlstand. Mit wachsendem Wohlstand nimmt der Konsum von Fleisch,<br />
Wurst und anderen Tierprodukten wie Käse oder Butter zu. Mehr Fleischkonsum bedeutet<br />
mehr Getreidebedarf, denn zur Produktion von einem Kilo Fleisch benötigt man ca. sieben<br />
bis zehn Kilo Getreide. Würden die Pflanzen direkt der menschlichen Ernährung dienen,<br />
könnten wesentlich mehr Menschen davon satt werden. 34,8% der weltweiten Getreideernte<br />
werden als Futtermittel für Hühner, Schweine oder Rinder verwendet.<br />
Beispiel: China hat durch die Erhöhung seines Wohlstands in den letzten zwei Jahrzehnten<br />
den Fleischkonsum pro Kopf von 16 kg (1983) auf 54 kg (2003) mehr als verdreifacht.<br />
In Österreich lag der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch von Fleisch im Jahr 2007 bei 103,2 kg,<br />
in Deutschland bei 87,9 kg.<br />
FAO<br />
Recherchetipps<br />
Wege aus der Hungerkrise weltagrarbericht.de Themen / Fleisch<br />
Fleischkonsum schadet Klima swr.de Suchmaschine: Hunger<br />
B11 lIBeralIsIerunG des Welthandels<br />
Der Welthandel hat großen Einfluss auf die Landwirtschaftspolitik v. a. vieler Entwicklungsländer.<br />
Anstatt die Versorgung der eigenen Bevölkerung und die heimischen Märkte<br />
und ländlichen Gebiete zu fördern, versuchen Regierungen und Eliten in Ländern des<br />
Südens häufig, durch den Anbau und Export von Kaffee, Blumen, Zucker Geld zu erzielen.<br />
Dabei werden sie von internationalen Organisationen wie etwa der Welthandelsorganisation 3<br />
oder dem Internationalen Währungsfonds 4 unterstützt oder durch Verträge dazu gezwungen.<br />
Mit dem so eingenommenen Geld werden die Schulden, die die Staaten haben, zurück -<br />
gezahlt. Viele Länder, deren Bevölkerung unter Hunger leidet, versorgen also gleichzeitig<br />
die Futter-, Treibstoff- und Genussmittelindustrie Europas und der USA mit billigen Rohstoffen.<br />
Diese Politik macht die Länder in weiterer Folge von Nahrungsmittelimporten abhängig.<br />
Dadurch treffen diese Länder Schwankungen der Getreidepreise besonders, da sie ihr<br />
Getreide im Ausland kaufen müssen und keine Einflussmöglichkeit auf die Preise haben.<br />
Recherchetipps<br />
weltagrarbericht.de/themen-des-weltagrarberichtes/Bereiche Ernährungssouveränität und<br />
Weltmarkt und Handel<br />
3 Die Welthandelsorganisation (WTO) ist eine internationale Organisation, die sich mit dem Handel zwischen<br />
den Mitgliedsländern beschäftigt. Vereinbarungen werden ausgehandelt und beschlossen, die dann von den einzelnen<br />
Ländern bestätigt werden. Ziel der WTO ist, die Tätigkeit von Unternehmen zu fördern (z. B von jenen, die Waren<br />
ausführen oder einführen). Kritisiert wird an der WTO, dass zu wenig getan werde, um den Menschen in Entwicklungsländern<br />
zu helfen. Auch der Umweltschutz werde vernachlässigt, und die Einhaltung der Menschenrechte sollte stärker<br />
beachtet werden. Daneben werde die Macht internationaler Konzerne stärker und jene der Politik eingeschränkt.<br />
politik-lexikon.at<br />
4 Der Internationale Währungsfonds (IWF) ist eine UNO-Organisation. Ziele des IWF sind die Überwachung der<br />
internationalen Geldpolitik, die Vergabe von Krediten für verschuldete Staaten und die Ausweitung des Welthandels.<br />
Der IWF kümmert sich um Fragen der Geld-, Währungs- und Finanzpolitik. Gelder, die der IWF verteilt, kommen<br />
durch Mitgliedsbeiträge der einzelnen Mitgliedsländer zusammen. Es gibt strenge Auflagen für jene Länder, denen Kredite<br />
gewährt werden. Kritisiert wird am IWF, dass europäische Länder und die USA mehr Einfluss haben als andere und,<br />
dass die Wirtschaftspolitik im Vordergrund stehe und zu wenig auf gerechte Verteilung geachtet werde. politik-lexikon.at<br />
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />
B12 sPekulatIonen MIt nahrunGsMItteln<br />
<strong>G+</strong><br />
Wie funktioniert spekulation auf nahrungsmittel?<br />
Die Logik ist folgende: Ein Bauer vereinbart z. B im Januar mit einem Spekulanten,<br />
dass dieser die Ernte im August zu einem festen Preis abnimmt. Das Geschäft legen sie in<br />
einem Vertrag fest. Solche Verträge bezeichnet man als Derivate. Und da es ein Vertrag<br />
ist, der sich auf ein Geschäft bezieht, das erst in der Zukunft stattfindet, heißt dieses<br />
Derivat Future. Für den Bauer besteht der Vorteil des Geschäfts darin, dass er mit einem<br />
festen Preis kalkulieren kann und damit Sicherheit bekommt.<br />
Der Spekulant trägt somit das Risiko. Steigen allerdings die Preise zwischen Abschluss<br />
des Vertrages und dessen Erfüllung (also in unserem Beispiel Januar und August), dann<br />
bleibt der Gewinn beim Spekulanten.<br />
Durch die Finanzkrise und den Zusammenbruch des Immobilienmarktes 2007 / 2008<br />
und danach waren Investoren auf der Suche nach neuen Anlagemöglichkeiten. Da davon<br />
ausgegangen wurde, dass Nahrungsmittelpreise in nächster Zeit steigen würden, bot die<br />
Spekulation darauf ein gewinnbringendes Investitionsfeld.<br />
Je mehr Anleger allerdings auf den Markt drängten, also Derivate auf Nahrungsmittel<br />
kaufen wollten, desto mehr stieg der Preis für die Derivate auf Getreide. Dies zog allerdings<br />
auch einen Anstieg der realen Nahrungsmittelpreise nach sich.<br />
nach weed-online.org/presse/1834223.html<br />
Wie groß der Anteil der Spekulationen an der Steigerung der Getreidepreise ist,<br />
ist allerdings umstritten.<br />
Recherchetipp<br />
Der Spiegel / Agrarökonom warnt vor Hungerkrise spiegel.de/wirtschaft/<br />
soziales/0,1518,713090,00.html<br />
B13 klIMaBedInGte naturkatastroPhen<br />
Der Klimawandel ist aktuell eine der großen Herausforderungen der Menschheit. Bereits<br />
heute führt die globale Erwärmung zu Ernteeinbußen: Hitze, Dürre, Sturm und Hochwasser<br />
vernichten zunehmend Ernten und tragen damit zu Preissteigerungen für Nahrungsmittel<br />
bei. Der durch die Industrienationen verursachte Klimawandel verstärkt ausgerechnet in<br />
Entwicklungsländern die Dürre- und Hochwassergefahr. Ohne Klimaschutz und Anpassung<br />
an sich verändernde Wetterbedingungen wird es vielerorts zu einem gravierenden Land-<br />
schaftswandel kommen: Fruchtbare Lebensräume entwickeln sich zu landwirtschaftlich<br />
ungünstigen Gebieten wie Trockengebieten oder Überflutungsräumen. Kenia war beispielsweise<br />
in den letzten Jahren mehrfach vom Wechsel von Dürren und Hochwasser betroffen<br />
und musste teures Getreide importieren. Gleichzeitig hat Australien, ein global gesehen<br />
wichtiger Getreide-Exporteur, aufgrund von Dürren enorme Ernteeinbußen verzeichnet.<br />
Das weltweite Angebot an Getreide sinkt vorübergehend – die Preise steigen an.<br />
Welthungerhilfe: Nahrungsmittelpreise – zwischen Hoffnung und Hunger, 2008<br />
Recherchetipps<br />
misereor.de/themen/klimawandel.html<br />
inkota.de Themen / Welternährung<br />
29
<strong>G+</strong><br />
30<br />
B14 arMut und fehlender zuGanG zu land BzW. landnahMe<br />
Ungefähr drei Viertel der von Hunger betroffenen Menschen leben auf dem Land und sind<br />
in der Landwirtschaft tätig. Ihr Einkommen reicht nicht aus, um genügend Nahrungsmittel zu<br />
kaufen. Sie haben keinen Zugang zu Land, Saatgut und Dünger, um ausreichend Lebens -<br />
mittel für den Eigenbedarf zu produzieren. Der Landbesitz ist in vielen Ländern ungleich ver<br />
teilt. In Brasilien besitzt etwa nur 1% der Bevölkerung 48% des gesamten Landes. Nach<br />
wie vor werden Kleinbauern und -bäuerinnen – oft gewaltsam – von ihrem Land vertrieben.<br />
Weltagrarrat 2008<br />
Eine besondere Form der Landnahme ist Land Grabbing. Konkret geht es um großflächige<br />
Landnahmen in Ländern des Südens durch ausländische Investoren. Zwischen den Jahren<br />
2006 und 2009 wurden Schätzungen zufolge zwischen 22 und 50 Mio. Hektar Ackerland<br />
in Afrika, Asien und Lateinamerika verkauft oder auf Jahrzehnte an ausländische Unternehmen<br />
oder Staaten verpachtet (Die Ackerfläche der Europäischen Union beträgt 97 Mio.<br />
Hektar). Das verkaufte Land ist jedoch nicht leer, sondern wird von Menschen bewirtschaftet,<br />
die von ihrem Land vertrieben werden. Die ausländischen Unternehmen nutzen das<br />
gekaufte oder gepachtete Land oft nicht für den Anbau von Nahrungsmitteln, sondern von<br />
Energiepflanzen, Pflanzen also, die etwa zur Herstellung von Treibstoff genutzt werden.<br />
INKOTA-Infoblatt Welternährung 9. 2010<br />
Recherchetipps<br />
inkota.de Themen / Welternährung<br />
netzwerkafrika.de Themen / Landnahmen<br />
welthungerhilfe.de/1412.html<br />
B15 suBVentIonsPolItIk der IndustrIeländer<br />
Subventionspolitik bedeutet, dass Staaten Wirtschaftsbereiche finanziell unterstützen, damit<br />
diese konkurrenzfähig bleiben können. Viele Industrieländer (auch Deutschland und Österreich)<br />
unterstützen ihre Landwirtschaft mit Milliardenbeträgen. Werden die subventionierten Agrar-<br />
produkte dann in Länder des Südens exportiert, sind sie billiger als die heimischen Erzeugnisse –<br />
die Produkte der LandwirtInnen vor Ort können damit nicht konkurrieren, lokale Märkte<br />
werden gestört und mit ihnen die Möglichkeiten, Einkommen zu erwirtschaften. Als Folge<br />
sinken Kaufkraft und lokale Nachfrage und es lohnt sich kaum noch, in die Landwirtschaft<br />
zu investieren. Immer weniger Menschen können sich ausreichend Lebensmittel leisten.<br />
Ist die inländische Produktion nicht mehr gesichert, steigt die Abhängigkeit von Importen.<br />
BMZ: Hunger und Fehlernährung haben viele Ursachen. Auf bmz.de<br />
Die Industrieländer haben ihre Landwirtschaft im Jahr 2007 mit Subventionen von rund<br />
365 Milliarden Dollar unterstützt. ExpertInnen sind sich einig, dass Agrarsubventionen den<br />
weltweiten Handel verzerren und vor allem Bauern in den ärmsten Ländern schaden.<br />
welthungerhilfe.de<br />
Recherchetipps<br />
tagesschau.de/wirtschaft/milchgipfel112.html<br />
tagesschau.de/multimedia/audio/audio45154.html Radiobeitrag<br />
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />
B16 nahrunGsMIttelkrIse und Ihre ursaChen<br />
faCt-sheet<br />
Ursache<br />
Erklärung der wichtigen Begriffe<br />
Zusammenhang mit Ernährungssicherung / Lebensmittelpreis<br />
Konkrete Beispiele und weitere interessante Details<br />
<strong>G+</strong><br />
31
<strong>G+</strong><br />
32<br />
B17 essen IM eIMer<br />
Aufgabe 1<br />
Überlegen Sie, welche Alternativen zum Wegwerfen von Brot im Film gezeigt wurden<br />
und welche Vor- und Nachteile die genannten Alternativen haben. Halten Sie die Alternativen<br />
mit ihren Vor- und Nachteilen und deren Umsetzbarkeit in Ihrem Ausbildungsbetrieb<br />
in der Liste fest. Überlegen Sie anschließend, ob Ihnen noch weitere Alternativen einfallen.<br />
Alternative 1<br />
Vorteile<br />
Nachteile<br />
Umsetzbarkeit<br />
Alternative 3<br />
Vorteile<br />
Nachteile<br />
Umsetzbarkeit<br />
Alternative 2<br />
Vorteile<br />
Nachteile<br />
Umsetzbarkeit<br />
Alternative 4<br />
Vorteile<br />
Nachteile<br />
Umsetzbarkeit<br />
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />
B17/2 essen IM eIMer<br />
<strong>G+</strong><br />
Aufgabe 2<br />
Lesen Sie den Text zur Wiener Tafel und recherchieren Sie zusätzliche Infos zu dieser<br />
Initiative. Gibt es auch in der Nähe Ihres Ausbildungsbetriebs ein ähnliches Projekt?<br />
Versorgen statt entsorgen<br />
Dies ist das Motto der Wiener Tafel, eines unabhängigen Wohltätigkeitsvereins,<br />
der seit 1999 in Wien überschüssige Lebensmittel<br />
und Hygieneartikel dort einsammelt, wo sie anfallen, und<br />
dorthin bringt, wo sie benötigt werden. Bei den eingesammelten<br />
Waren handelt es sich um unverkäufliche Lebensmittel, die<br />
etwa wegen kleiner optischer Verpackungsmängel nicht verkauft<br />
werden können oder in zu großer Stückzahl produziert worden<br />
sind. Die als Spenden von Unternehmen abgegebenen Waren<br />
werden von der Wiener Tafel an über 75 soziale einrichtungen<br />
weiterverteilt und erreichen pro Tag rund 9.000 Menschen,<br />
die auf diese angewiesen sind.<br />
neben Wien gibt es auch in anderen europäischen Städten Tafeln<br />
oder ähnliche Initiativen.<br />
Aufgabe 3<br />
Ihre Chefin / Ihr Chef möchte den Brotabfall in Ihrem Betrieb reduzieren.<br />
Sie / er bittet Sie, sie / ihn in schriftlicher Form über verschiedene Alternativen, die dem<br />
Betrieb zur Verfügung stehen, zu informieren und diese auch zu bewerten.<br />
33
<strong>G+</strong><br />
34<br />
B18 BIoGetreIde<br />
Aufgabe 1<br />
Lesen Sie den Text auf dem Arbeitsblatt B19 zu biologischer Landwirtschaft.<br />
Suchen Sie im Buchstabensalat 12 Wörter, die mit biologischer Landwirtschaft zu tun haben.<br />
Ü ist gleich UE.<br />
artenvielfalt Bauer arbeitsintensiv teuer Pestizide regional kreislauf<br />
heimisches Staatgut Gentechnologie kunstdünger Fruchtfolge nützling<br />
U L T P a R T e n V I e L F a L T X<br />
W B a U e R n U R W F O L I R G a I<br />
a H W R a U G S S e R L T O B Z U V<br />
G e n T e c H n O L O G I e e R G H<br />
O I S a S O W e J a U T O W I T U a<br />
H M D a n U e T Z L I n G B T e X n<br />
X I G O P S a B L a n R M a S X T M<br />
S S e X e G S F P k G O e U I P I L<br />
c c L W S L O R S U n T T a n G n V<br />
H H I a T V R U W n S H Q W T R M T<br />
e e B Q I L k c P S G n O Z e S U e<br />
R S a U Z e T H R T R a I R n D k U<br />
U S R n I I U T V D T B H O S S J e<br />
a a G T D B k F R U S D H W I c M R<br />
D a e W e G S O B e a G I R V H M R<br />
e T n O U a V L k n Z Q U e H U P T<br />
G G D I M a B G n G a G J R a k a G<br />
Z U e O a L L e G e O e Y R J G M O<br />
k T O Z T a R Z T R I M M T e I e S<br />
k R e I S L a U F B R e J B J a U X<br />
e D V I e Q U a R R e G I O n a L M<br />
Aufgabe 2<br />
Klären Sie, was diese Begriffe mit biologischer Landwirtschaft zu tun haben. Als Unterstützung<br />
können Sie Informationen im Internet bzw. in Fachzeitschriften recherchieren.<br />
Überlegen Sie sich in der Gruppe eine Erklärung zu biologischer Landwirtschaft. Bereiten<br />
Sie eine Präsentation (Plakat, Fernsehspot, Interview) vor und führen Sie sie der Klasse vor.<br />
Recherchetipp<br />
oekolandbau.de/jugendliche<br />
biolebensmittel.at<br />
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />
B19 BIoloGIsChe landWIrtsChaft<br />
<strong>G+</strong><br />
In der biologischen Landwirtschaft wird viel Wert darauf gelegt, dass Pflanzen und<br />
Tiere eine natürliche Lebensgemein schaft bilden. Im Mittelpunkt der biologischen Landwirtschaft<br />
steht die Kreislaufwirtschaft. Das bedeutet, dass die Pflanzen das Futter für<br />
die Tiere liefern, diese wiederum den Dünger für die Felder. Auch Lebewesen, die nicht als<br />
Nutztiere (wie Kühe, Pferde, Schweine usw.) gel ten, werden in den Kreislauf eingegliedert,<br />
wie zum Beispiel Vögel und Fraßinsekten, die als natürliche Feinde der Schädlinge den<br />
Pflanzenschutz unterstützen.<br />
Wichtige Grundsätze der biologischen landwirtschaft<br />
· Verboten ist der Einsatz von chemisch-synthetischen Düngern, Pflanzenschutzmit teln,<br />
Lagerschutz- und Reifemitteln, die künstlich hergestellt werden.<br />
· Die Einhaltung einer ausgewogenen Fruchtfolge (laufender Wechsel von bestimmten<br />
Pflanzen am selben Acker, die den Nährstoffhaushalt des Bodens möglichst wenig<br />
belasten), ist für die Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit sehr wichtig. Organischer Dünger<br />
wie Kuhmist unterstützt die Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit zu sätzlich.<br />
· Bio-LandwirtInnen bemühen sich um einen energiesparenden Einsatz von Rohstof fen<br />
und Betriebsmitteln (z. B. Traktoren). Dadurch wird auch der CO2-Verbrauch niedriger<br />
gehalten und ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet.<br />
· Der Einsatz von gentechnisch veränderten Organismen (z. B. Saatgut) und ihrer Produkte<br />
ist verboten.<br />
· Artgerechte Tierhaltung: Jedes Tier soll ausreichend Auslauf im Freien haben, im Stall<br />
gibt es Tageslicht und ein gesundes Stallklima. In das Futter der Tiere dürfen keine<br />
wachs tumsfördernden Futterzusätze wie Hormone oder Antibiotika gemischt werden.<br />
Die LandwirtInnen verwenden überwiegend Futter für ihre Tiere, das sie selbst produzieren.<br />
In Ausnahmefällen kann Futter aus biologischer Landwirtschaft zuge kauft<br />
werden – billiges Soja aus Brasilien ist nicht erlaubt.<br />
Flächengesunde Tierhaltung: Die Zahl der im Betrieb gehaltenen Tiere richtet sich nach<br />
·<br />
der zur Verfügung stehenden landwirtschaftlichen Fläche. So soll sicher gestellt werden,<br />
dass möglichst wenig Futter zugekauft werden muss und es nicht zu einer Überdüngung<br />
der Böden kommt.<br />
35
<strong>G+</strong><br />
36<br />
B20 Isn’t It orGanIC?<br />
Aufgabe 1<br />
Finden Sie die richtigen deutschen Übersetzungen zu den englischen Wörtern.<br />
organic<br />
pesticides<br />
genetically modified<br />
labour intensive<br />
chemical fertilizers<br />
ecofriendly<br />
grain<br />
treated with<br />
soil<br />
seeds<br />
beneficial organism<br />
wheat<br />
rye<br />
Weizen<br />
umweltfreundlich<br />
arbeitsintensiv<br />
Roggen<br />
Boden<br />
biologisch<br />
Saatgut<br />
Getreide<br />
gentechnisch verändert<br />
Pestizide<br />
behandelt mit<br />
Kunstdünger<br />
Nützling<br />
Aufgabe 2<br />
Stellen Sie jeweils zu zweit ein kurzes Verkaufsgespräch nach, in dem die VerkäuferIn<br />
der KundIn mit Hilfe der oben gelernten Wörter erklärt, warum in ihrer Bäckerei / Konditorei<br />
seit kurzem Getreide aus biologischem Anbau verwendet wird und warum dieses etwas<br />
teurer ist.<br />
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen
Was kann ich<br />
für Sie tun?<br />
Unsere Unsere Empfehlung Empfehlung<br />
Vanille Vanille Muffins Muffins mit mit<br />
Nelken-Rhabarberfüllung<br />
Ich habe gehört,<br />
dass Backwaren häufig<br />
synthetisch hergestelltes<br />
Vanillearoma enthalten.<br />
Woher stammt die von<br />
Ihnen verwendete Vanille?<br />
<strong>G+</strong><br />
MODUL 2<br />
dIe Welt der GeWürze<br />
dIe GeWürze der Welt
<strong>G+</strong><br />
38<br />
eInFÜHRUnG<br />
Wie lecker ein frisches Vanillekipferl schmeckt! Ein knuspriger Spekulatius oder ein<br />
saftiger Lebkuchen! Insbesondere in der Vorweihnachtszeit sorgen Gewürze aus aller Welt<br />
für eine wohlige Stimmung vor dem Adventkranz und reichern die erwartungsvolle<br />
Atmosphäre an.<br />
Jedoch dienen Gewürze nicht nur der Freude am Essen. Sie haben auch andere vielfältige<br />
Wirkungen; regen zum Beispiel die Verdauung oder den Blutkreislauf an, verbessern die<br />
Bekömmlichkeit von Nahrung oder werden in anderen Ländern zu kosmetischen Zwecken<br />
eingesetzt. Nichtsdestotrotz steht zweifellos das Verfeinern von Speisen im Zentrum der<br />
Verwendung. Die vielen Leckerbissen der Weihnachtszeit, die mit Hilfe von vielfältigen<br />
Gewürzen und Gewürzmischungen gezaubert werden können, führen dazu, dass manch<br />
einer mit diesen Leckerbissen die zusätzlichen Kilos assoziiert, die die Waage im neuen<br />
Jahr anzeigen wird – viele BäckerInnen und KonditorInnen dagegen die zusätzlichen Ein-<br />
nahmen des Weihnachtsgeschäfts.<br />
Apropos Geld: Gewürze sind heutzutage nicht mehr so kostspielig wie damals, als sie<br />
noch mühsam über die Seidenstraße zu uns transportiert wurden. Und doch sollten uns<br />
die Preise von zum Teil aufwendig produzierten Gewürzen stutzig machen. Wie kommt<br />
es, dass ein Kilo gemahlener Muskat lediglich 23 Euro kostet? Und was heißt hier „aufwändig<br />
produziert“? Wie wird Muskat denn produziert? Wächst er am Baum oder an einem<br />
Strauch? Diese Fragen stellen wir nicht zum bloßen Zeitvertreib. Wer sie im Kontakt mit<br />
KundInnen beantworten kann, hebt sich heraus. Ebenso steht es um die Beratungskompetenz<br />
in den Bereichen bio und fair, die immer umsatzstärker werden.<br />
Dieses Modul bietet Ihnen didaktische Anleitungen sowie Arbeitsblätter, um der Herkunft<br />
ausgewählter Gewürze nachspüren zu können und sich mit deren Produktionsweisen<br />
auseinanderzu setzen. Die SchülerInnen erfahren mehr über biologischen und fairen Anbau<br />
von Gewürzen. Sie erarbeiten eine Kalkulation einer bio / fairen Backware und vergleichen<br />
die Preise. Durch die kreative Erstellung einer Fotostory üben sie Argumente für eine<br />
KundInnenberatung ein. Den Rahmen bildet der Arbeitsauftrag einer Betriebsleitung, eine<br />
Empfehlung zum künftigen Einkauf von Gewürzen abzugeben.<br />
Im Anschluss schlagen wir vor, ein ExpertInnenforum durchzuführen: Online können<br />
SchülerInnen mit ExpertInnen von einer Fair-Handels-Organisation oder einem Bio-<br />
Gewürz-Anbieter diskutieren. <strong>EPIZ</strong> vermittelt gerne für Sie die Kontakte und stellt einen<br />
geschützten Kursraum im E-Learning-Center mit Forum zur Verfügung.<br />
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />
<strong>G+</strong><br />
Übung und Methode Berufliche Kompetenzen Unterrichtsfach / Lernfeld 1<br />
Gewürze – ein Einstieg<br />
Lektüre, Brainstorming, Quiz<br />
Gewürze recherchieren<br />
Internetrecherche<br />
in Klein gruppen<br />
Biologischer Anbau?<br />
Fairer Handel? – Was ist das?<br />
Activity-Spiel<br />
Ich beziehe Stellung!<br />
Gruppendiskussion<br />
Fair kalkulieren<br />
Preiskalkulation in<br />
Klein gruppen<br />
Fairkaufen<br />
Fotostory zur KundInnenberatung<br />
in Klein gruppen<br />
Ich empfehle …<br />
Brief<br />
Fachkompetenz B Warenkunde<br />
D Rohstoffkunde<br />
Ö Nahrungsmittelkunde<br />
Fach- und<br />
Methodenkompe tenz<br />
B Warenkunde<br />
D Rohstoffkunde<br />
Ö Nahrungsmittelkunde<br />
Fachkompetenz D Rohstoffkunde,<br />
Wirtschafts- und<br />
Sozialkunde<br />
Ö Nahrungsmittelkunde,<br />
Wirtschaftskunde<br />
und Schriftverkehr<br />
Selbst- und Sozialkompetenz B/D Rohstoffkunde,<br />
Wirtschafts-<br />
und Sozialkunde<br />
Ö Nahrungsmittelkunde,<br />
Wirtschaftskunde und<br />
Schriftverkehr, Deutsch<br />
und Kommunikation<br />
Fach- und<br />
Methodenkompe tenz<br />
Fach- und<br />
Methodenkompe tenz<br />
1 Für die Länder Belgien (B), Deutschland (D) und Österreich (Ö)<br />
B/D Verkauf, Wirtschafts-<br />
und Sozialkunde<br />
Ö Wirtschaftskunde<br />
und Schriftverkehr,<br />
Rechnungs wesen<br />
D Verkauf, Wirtschafts-<br />
und Sozialkunde<br />
Ö Wirtschaftskunde und<br />
Schriftverkehr, Deutsch<br />
und Kommunikation<br />
Sozial- und Selbstkompetenz B Warenkunde<br />
D Rohstoffkunde,<br />
Wirtschafts-<br />
und Sozialkunde<br />
Ö Nahrungsmittelkunde,<br />
Wirtschaftskunde<br />
und Schriftverkehr<br />
39
<strong>G+</strong><br />
40<br />
MeTHODen FÜR Den UnTeRRIcHT<br />
GeWürze – eIn eInstIeG<br />
Fachkompetenz Die SchülerInnen können allgemeine Fragen zu Gewürzen beantworten.<br />
Methode Lektüre, Brainstorming, Spiel „1, 2 oder 3“<br />
Material Arbeitsblatt G2, je ein Blatt mit der Zahl 1, 2 und 3, Tesafilm / Magnete,<br />
evtl. Computer und Beamer<br />
Dauer 20 Minuten<br />
Ablauf<br />
Zu Beginn lesen die SchülerInnen das Arbeitsblatt G2. Es handelt sich um einen Arbeitsauftrag<br />
an die SchülerInnen: Sie sollen für ihren Betrieb alles über faire Gewürze recherchieren<br />
und dabei die Arbeitsschritte dieses Moduls durchlaufen. Am Ende werden sie<br />
auf gefordert, eine Empfehlung zu formulieren.<br />
Nach der Lektüre dieses Arbeitsblattes wird ein Brainstorming zur Frage „Welche Gewürze<br />
kennen Sie?“ durchgeführt. Die Gewürznamen, die die SchülerInnen nennen, werden an<br />
die Tafel geschrieben.<br />
Anschließend wird das Spiel „1, 2 oder 3“ durchgeführt: Alle stehen auf; die Spielleitung<br />
(Lehr kraft) steht den SchülerInnen gegenüber. Vor der Lehrkraft am Boden liegt jeweils ein<br />
Blatt mit der Zahl 1, 2 bzw. 3. Diese Blätter stehen für jeweils eine Antwortmöglichkeit.<br />
Das Spiel beginnt, die Spielleitung liest die erste Quizfrage und die drei Antwortmöglichkeiten<br />
vor. Die SchülerInnen haben nun die Aufgabe sich zu entscheiden, ob die Antwort 1,<br />
2 oder 3 richtig ist, und stellen sich vor die entsprechende Zahl. Die richtige Antwort wird<br />
von der Spielleitung bekannt gegeben. Die nächste Frage wird vorgelesen …<br />
Auf beigefügter DVD sowie im E-Learning-Kurs finden Sie eine Powerpointpräsentation<br />
mit den Quizfragen und Antwortmöglichkeiten zur Visualisierung.<br />
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />
… ?<br />
! …<br />
Quizfragen<br />
Ist Zucker ein Gewürz?<br />
1. Ja<br />
2. Nein<br />
3. Ja, aber nur Rohrzucker<br />
Richtig! Antwort 2<br />
Nein, Zucker ist kein Gewürz.<br />
Können Gewürze auch medizinisch<br />
eingesetzt werden?<br />
1. Nein, sie erhöhen nur den Genusswert<br />
der Speisen.<br />
2. Nein, denn sie können nicht<br />
entsprechend aufbereitet werden.<br />
3. Ja, einige Gewürze wirken heilend.<br />
Richtig! Antwort 3<br />
Ja, einige Gewürze wirken heilend.<br />
Beispielsweise regen Paprika und Chilies<br />
die Durchblutung an, Nelken wirken<br />
infektionshemmend/antibakteriell.<br />
Wächst das uns bekannte Bäckergewürz<br />
Vanille in Europa?<br />
1. Ja, Vanille wächst in den Bergen.<br />
2. Ja, Vanille wächst im Gewächshaus.<br />
3. Nein, Vanille wird importiert.<br />
Richtig! Antwort 3<br />
Nein, Vanille wird importiert.<br />
Ein Hauptanbaugebiet von Vanille<br />
ist Madagaskar.<br />
Was meinte man im Mittelalter<br />
mit der Bezeichnung „Pfeffersack“?<br />
1. Einen Sack voll mit rotem Pfeffer<br />
2. Einen sehr reichen Mann<br />
3. Ein Musikinstrument<br />
Richtig! Antwort 2<br />
Im Mittelalter bezeichnete man einen<br />
sehr reichen Mann als Pfeffersack.<br />
Gewürze waren einst ein lukratives Geschäft<br />
und wichtige Handelsgüter, die z. B. über<br />
die Seidenstraße transportiert wurden.<br />
<strong>G+</strong><br />
Was sind Gewürze?<br />
1. Pflanzenteile, die mit Aromastoffen<br />
angereichert sind.<br />
2. Pflanzenteile, in denen viele Geruchs-<br />
und Geschmacksstoffe eingelagert sind.<br />
3. Geriebene Pflanzenteile<br />
Richtig! Antwort 2<br />
Obgleich es keine einheitliche Definition<br />
für Gewürze gibt, werden darunter häufig<br />
Pflanzenteile verstanden, in denen besonders<br />
viele Geruchs- und Geschmacksstoffe<br />
eingelagert sind.<br />
Werden die Gewürze in den Herkunftsländern<br />
verarbeitet und auch verpackt?<br />
1. Ja<br />
2. Zum Teil: Verarbeitet werden sie noch im<br />
Herkunftsland, verpackt aber woanders.<br />
3. Nein, in der Regel kaufen die Import–<br />
länder nur die Rohstoffe; die Verarbeitung<br />
und Verpa ckung nimmt dann die Gewürz-<br />
industrie vor.<br />
Richtig! Antwort 3<br />
Nein, in der Regel kaufen die Importländer<br />
nur die Rohstoffe.<br />
Der Fachverband der Ge würzindustrie<br />
ist der Meinung, dass die hohen Hygieneanforderungen<br />
in den Anbau ländern<br />
nicht erfüllt werden.<br />
Welches ist eines der meist importierten<br />
Gewürze in Europa?<br />
1. Paprika<br />
2. Salz<br />
3. Pfeffer<br />
Richtig! Antwort 3<br />
Pfeffer gehört zu den wichtigsten Importgewürzen<br />
in Europa. So macht Pfeffer<br />
in Deutschland ungefähr ein Drittel des<br />
gesamten Gewürzimports aus.<br />
Falsch. Antwort 2<br />
Salz ist kein Gewürz, sondern ein Mineral.<br />
41
<strong>G+</strong><br />
42<br />
GeWürze reCherChIeren<br />
Fach- und Methodenkompetenz Die SchülerInnen können die wichtigsten Informationen<br />
über gängige Backgewürze im Internet recherchieren, in Plakatform aufbereiten und Fragen<br />
dazu beantworten. Sie können außerdem Fragen für ein Quiz selbst entwerfen.<br />
Methode Gruppenarbeit, Recherche, Quiz<br />
Material Arbeitsblätter G3 – 13, (Die Arbeitsblätter zu den einzelnen Gewürzen G3 – G12<br />
befinden sich auf der beigelegten DVD), Gewürze, Rezeptfundus der Schule falls vorhanden,<br />
Lehrbuch, Computer mit Boxen / Lautsprecher für Audio Dateien / Videos, Drucker,<br />
A3-Papier, Kleber, Schere, Stifte<br />
Dauer 100 Minuten<br />
Ablauf<br />
Teilen Sie die Klasse in zehn Teams oder Kleingruppen ein. Jede Gruppe arbeitet zu einem<br />
im Bäckerhandwerk wichtigen Gewürz: Vanille, Zimt, Kardamom, Anis, Koriander, Nelken,<br />
Muskatnuss, Kümmel, Paprika, Fenchel. Als Organisationshilfe für die Gruppen können<br />
die Kärtchen auf dem Arbeitsblatt G13 kopiert, ausgeschnitten und für jede Gruppe<br />
ausgeteilt werden. Diese bestimmen dann selbstständig die jeweilige Aufgabenverteilung.<br />
Recherchiert wird anhand von Leitfragen und Recherchetipps zu Anbaumethoden und<br />
Verwendung des jeweiligen Gewürzes. Dabei kann ebenso auf das Lehrbuch zurückgegriffen<br />
werden. Außerdem sollen sie aus dem Rezeptfundus der Schule oder dem Lehr -<br />
buch ein Backrezept mit „ihrem“ Gewürz auswählen. Dieses Rezept dient in der Übung<br />
„Fair kalkulieren“ als Berechnungsgrundlage. Jede Gruppe erhält „ihr“ Gewürz.<br />
An schließend gestalten die Gruppen ein Lernplakat und entwickeln während der Arbeitszeit<br />
außerdem zwei Fragen, die sie der Lehrperson vor Abschluss des Plakates einreichen.<br />
Die Fragen beziehen sich auf Informationen, die im Plakat dargestellt sind. Die Lehrperson<br />
fügt die Fragen der Gruppen zusammen und entwickelt daraus ein vollständiges Quiz.<br />
Nach der Fertigstellung der Plakate werden diese im Klassenraum aufgehängt und jeweils<br />
kurz präsentiert.<br />
Zum Abschluss wird der Quizbogen ausgeteilt und von den SchülerInnen gelöst.<br />
Dabei können sie nochmals die Plakate besichtigen.<br />
Variante<br />
Falls keine Computer für die Recherche vorhanden sind oder zu wenig Arbeitszeit zur<br />
Verfügung steht, können die sich neben dem Arbeitsblatt befindlichen Hintergrundinformationen<br />
für die LehrerInnen an die SchülerInnen ausgeteilt und mit zusätzlichem Bildmaterial<br />
für die Gestaltung der Plakate versehen werden.<br />
Tipp für den Praxisunterricht<br />
Backen Sie die Rezepte.<br />
Die fertigen Backwaren können für die Fotostorys (Übung Fairkaufen) verwendet werden.<br />
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />
<strong>G+</strong><br />
Auf beigefügter DVD finden Sie die Arbeitsblätter G3 – G12 zu den Gewürzen Anis, Fenchel,<br />
Gewürznelke, Kardamom, Koriander, Kümmel, Muskatnuss, Paprikapulver, Vanille und<br />
Zimt. Zu ausgesuchten Gewürzen gibt es Audio-Interviews mit ExpertInnen, die ebenfalls<br />
für die Gruppenarbeit zur Verfügung gestellt werden können.<br />
43
<strong>G+</strong><br />
44<br />
BIoloGIsCher anBau? faIrer handel? – Was Ist das?<br />
Angelehnt an: Bio, regional und fair. Aus: BAOBAB (Hrsg.): „Die Welt entdecken, erfahren, verstehen.<br />
Methoden für den Unterricht“, Wien, 2008<br />
Fachkompetenz Die SchülerInnen können die wichtigsten Fakten Institutionen rund durchgeführt um Stellen den werden. Sie pantomimisch biologi schen dar<br />
Kreislauf<br />
Anbau, den Fairen Handel und die Unterschiede zum konventionellen Handel benennen.<br />
Methode Einzelarbeit Textlektüre, Gruppenspiel<br />
Überprüfung<br />
Bedingungen wiederum den Dünger für die Felder<br />
Material Arbeitsblätter G14 – 16, Arbeitsblätter G17 mit Aktionskarten Garantie (diese Arbeitsblätter<br />
biologischen Landwirtschaft.<br />
befinden sich auf der beigelegten DVD), eine Sanduhr / Wecker, Spielfeld, zwei Spielfiguren<br />
Dauer 60 Minuten<br />
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen <strong>G+</strong><br />
Ablauf<br />
Bei dem Spiel „Biologischer Anbau? Fairer Handel? – Was ist das? “ gewinnen die Schüler-<br />
Zeichnen Sie den Begriff<br />
Innen Wissen, Kreativität und Geschicklichkeit. Es werden zwei Teams zu je 4 – 8 Personen<br />
Mischanbau<br />
Pfeffersack<br />
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />
gebildet. Bei einer höheren Anzahl von SchülerInnen empfehlen wir, zwei Spiele vor-<br />
<strong>G+</strong><br />
Mischanbau meint den zeitgleichen<br />
zubereiten. Die kurzen Basistexte zu den Themen „Biologische Anbau zweier Landwirtschaft“ oder mehrerer Feldfrüchte (G15) und<br />
innerhalb eines Feldes und einer<br />
„Fairer Handel“ (G16) werden kopiert und den SchülerInnen Vegetationsperiode. zur Verfügung Diese Praxis gestellt. erhöht<br />
die Erträge und schont die Böden.<br />
In Vorbereitung auf das Spiel sollen die Texte gelesen und „Schummelzettel“ Joker – evtl. als<br />
Hausarbeit – erstellt werden. Diese dürfen während des Spiels verwendet Die werden.<br />
Unternehmensleitung hat Sie als<br />
Produktion des Spiels<br />
Den Spielplan finden Sie in der Mitte dieser<br />
Unterrichtsbroschüre. Es empfiehlt sich diesen zu<br />
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />
laminieren, damit er länger verwendbar ist <strong>G+</strong><br />
(in Copyshops möglich). Die Aktionskarten werden<br />
kopiert, laminiert und ausgeschnitten. Auf die<br />
Erklären Sie den Begriff<br />
leeren Aktionskarten können unabhängige bei Bedarf Kontrollen von den<br />
SchülerInnen oder der Lehrperson selbst Begriffe<br />
ergänzt werden.<br />
Produkte, die aus dem Fairen Handel<br />
kommen, unterliegen strengen<br />
Kontrollen der sozialen und ökologischen<br />
Standards, die von unabhängigen<br />
Institutionen durchgeführt werden.<br />
Auf der DVD finden Sie die Arbeitsblätter G14 – G17<br />
mit Aktionskarten für das Spiel.<br />
Überprüfung<br />
Bedingungen<br />
Garantie<br />
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />
Zeichnen Sie den Begriff<br />
Mischanbau<br />
Mischanbau meint den zeitgleichen<br />
Anbau zweier oder mehrerer Feldfrüchte<br />
innerhalb eines Feldes und einer<br />
Vegetationsperiode. Diese Praxis erhöht<br />
die Erträge und schont die Böden.<br />
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />
<strong>G+</strong><br />
<strong>G+</strong><br />
Welche Tiere sind keine nutztiere und<br />
sind dennoch wichtig für die biologische<br />
landwirtschaft?<br />
a Pferde<br />
B Elefanten<br />
C Hühner<br />
D insekten wie z.B. Fliegen<br />
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />
Erklären Sie den Begriff<br />
unabhängige Kontrollen<br />
Stellen Sie pantomimisch dar<br />
zwischenhändlerin<br />
Im Fairen Handel kaufen die Importeure<br />
direkt bei den ProduzentInnen.<br />
Es gibt keine Zwischenhändler, die<br />
ebenfalls mitverdienen.<br />
<strong>G+</strong><br />
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />
Produkte, die aus dem Fairen Handel<br />
kommen, unterliegen strengen<br />
Kontrollen der sozialen und ökologischen<br />
Standards, die von unabhängigen<br />
<strong>G+</strong> Berufe <strong>G+</strong> Berufe Global Global | Backen | Backen<br />
<strong>G+</strong><br />
Der Kreislauf aus Pflanzen, die Futter<br />
für die Tiere im Betrieb liefern, welche<br />
liefern, ist ein wichtiger Bestandteil der<br />
MitarbeiterInnen nach Vorschlägen für<br />
die Produkterweiterung gefragt.<br />
Sie haben sich für Bio-Backwaren<br />
im Sortiment eingesetzt und konnten<br />
überzeugend und erfolgreich argumentieren.<br />
<strong>G+</strong> <strong>G+</strong><br />
Rücken Sie 1 Schritt vor.<br />
Zeichnen Welche Sie Tiere den Begriff sind keine nutztiere und<br />
Monokultur sind dennoch wichtig für die biologische<br />
landwirtschaft?<br />
Monokultur bezeichnet einerseits die<br />
Konzentration a Pferde in der Markterzeugung auf<br />
ein Produkt (z.B. Baumwolle), andererseits<br />
B die Elefanten Konzentration der Fruchtfolge<br />
auf lediglich eine Nutzpflanze.<br />
C Hühner<br />
D insekten wie z.B. Fliegen<br />
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />
<strong>G+</strong><br />
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />
Zeichnen Sie den Begriff<br />
Monokultur<br />
Stellen Sie pantomimisch dar<br />
Kinderarbeit<br />
<strong>G+</strong> tung Berufe der Arbeitskraft Global von Kindern | Backen zu<br />
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />
Pfeffersack ist eine spöttische Bezeichnung,<br />
die früher für HändlerInnen<br />
benutzt wurde, die durch den Gewürzhandel<br />
bedeutenden Reichtum erlangten.<br />
Joker<br />
Die ILO (Internationale Arbeitsorganisation)<br />
definiert die Obergrenze für<br />
Kinderarbeit mit 15 Jahren. Eine einheitliche<br />
Definition gibt es jedoch nicht.<br />
Kinderarbeit bezieht sich auf die Ausbeu-<br />
wirtschaftlichen Zwecken.<br />
<strong>G+</strong><br />
Regenwürmer sorgen durch das Bauen<br />
ihrer Gänge und ihren Kot für eine gute<br />
Bodenbeschaffenheit und erhöhen so<br />
die Fruchtbarkeit des Bodens auf<br />
natürlichem Wege.<br />
<strong>G+</strong><br />
Als MitarbeiterInnen setzen Sie sich<br />
für gerechte Arbeitsbedingungen nicht<br />
nur in Ihrem Unternehmen ein.<br />
Dieses Engagement hat sich gelohnt.<br />
Rücken Sie 1 Schritt vor.<br />
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />
Erklären Sie den Begriff<br />
artgerechte Tierhaltung<br />
Stellen Sie pantomimisch dar<br />
zwischenhändlerin<br />
Artgerechte Stellen Sie Tierhaltung pantomimisch orientiert dar sich<br />
an Kinderarbeit<br />
den Bedürfnissen der Tiere.<br />
Dazu gehören u.a. Auslauf, Tageslicht im<br />
Im Fairen Handel kaufen die Importeure Stall Die und ILO keine (Internationale Antibiotika Arbeitsorgani-<br />
und Hormone<br />
Zeichnen Sie den Begriff direkt bei den ProduzentInnen. Zeichnen Sie den Begriff im sation) Futtermittel. definiert die Obergrenze für<br />
Pfeffersack<br />
Es gibt keine Zwischenhändler, organischer die Dünger Kinderarbeit mit 15 Jahren. Eine einheit-<br />
ebenfalls mitverdienen.<br />
liche Definition gibt es jedoch nicht.<br />
Pfeffersack ist eine spöttische Bezeichnung,<br />
die früher für HändlerInnen<br />
benutzt wurde, die durch den Gewürzhandel<br />
bedeutenden Reichtum erlangten.<br />
Organischer Dünger bezeichnet Kinderarbeit eine bezieht sich auf die Ausbeu-<br />
natürliche Form der Düngung, Bedürfnisse tung der die Arbeitskraft zum von Kindern zu<br />
Beispiel aus kompostierbaren Gute wirtschaftlichen Bedingungen pflanz- Zwecken.<br />
lichen Abfällen oder Bauernhof tierischen Produkten<br />
wie Hornspänen oder Fischmehl<br />
besteht und in den Boden gemengt wird.<br />
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />
<strong>G+</strong><br />
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />
Erklären Sie den Begriff<br />
Weltladen<br />
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />
Stellen<br />
Kleinba<br />
Produk<br />
werden<br />
und -bä<br />
baut. F<br />
für ihre<br />
und un<br />
gen arb<br />
<strong>G+</strong> Berufe G<br />
Einen H<br />
sehr w<br />
erhalte<br />
Preisen<br />
der Fai<br />
<strong>G+</strong> Berufe G<br />
Organischer Dünger bezeichn<br />
natürliche Form der Düngung,<br />
Beispiel aus kompostierbaren<br />
lichen Abfällen oder tierische<br />
ten wie Hornspänen oder Joker Fisc<br />
besteht und in den Boden gem<br />
Sie kon<br />
auf fai<br />
in ihre<br />
gewinn<br />
Umsat<br />
<strong>G+</strong><br />
<strong>G+</strong><br />
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />
Stellen Sie pantomimisch dar<br />
Kreislauf<br />
Der Weltladen ist das Fachgeschäft<br />
für Stellen den Fairen Sie pantomimisch Handel. Hier dar werden fair<br />
gehandelte Regenwurm Produkte verkauft mit dem<br />
Ziel, einen Betrag zu mehr Gerechtigkeit<br />
Der Kreislauf aus Pflanzen, die Futter in den Regenwürmer Handelsbeziehungen sorgen durch zu das leisten. Bauen<br />
Was ist für die biologische für die landwirt- Tiere im Betrieb liefern, Was ist welche für Biolandwirtinnen ihrer Gänge wichtig und ihren Kot für eine gute<br />
schaft wichtig? wiederum den Dünger für bei die der Felder Haltung der Tiere? Bodenbeschaffenheit und erhöhen so<br />
liefern, ist ein wichtiger Bestandteil der die Fruchtbarkeit des Bodens auf<br />
a ackerbau und Tierhaltung biologischen Landwirtschaft. a Gentechnisch verändertes Fairer natürlichem Handel Wege.<br />
sollen sich ergänzen<br />
Futter für die TiereGerechtigkeit<br />
Preise<br />
B Anwendung von Gentechnik<br />
C Monokulturen soweit das Auge reicht<br />
B ein gesundes Klima<br />
und Tageslicht im stall<br />
C Antibiotika als Futterzusatz,<br />
D schonender umgang mit der natur<br />
um Krankheiten vorzubeugen<br />
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />
Erklären Sie den Begriff<br />
Zeichnen Sie den Begriff<br />
Kuhmist<br />
Monokultur bezeichnet einerseits die Kuhmist ist eine Art von organ<br />
Konzentration in der Markterzeugung auf Dünger, der hilft die Bodenfru<br />
ein Produkt (z.B. Baumwolle), andererseits<br />
die Konzentration der Fruchtfolge<br />
zu erhöhen.<br />
auf lediglich eine Nutzpflanze. Stellen Sie pantomimisch dar<br />
Stellen<br />
Regenwurm<br />
Hunger<br />
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />
Zeichnen Sie den Begriff<br />
<strong>G+</strong> Berufe <strong>G+</strong> Berufe Global Global | Backen | Backen<br />
<strong>G+</strong><br />
<strong>G+</strong><br />
<strong>G+</strong> <strong>G+</strong><br />
Zeichnen Was ist Sie für den die Begriff biologische landwirt-<br />
Kuhmist schaft wichtig?<br />
Kuhmist a ackerbau ist eine und Art Tierhaltung von organischem<br />
Dünger, sollen der hilft sich die ergänzen Bodenfruchtbarkeit<br />
zu erhöhen.<br />
B Anwendung von Gentechnik<br />
C Monokulturen soweit das Auge reicht<br />
D schonender umgang mit der natur<br />
<strong>G+</strong><br />
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />
<strong>G+</strong><br />
D Tiere mit billigem Soja<br />
aus Brasilien zu füttern<br />
<strong>G+</strong><br />
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />
<strong>G+</strong><br />
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />
<strong>G+</strong><br />
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />
Zeichnen Sie den Begriff<br />
organischer Dünger<br />
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />
<strong>G+</strong><br />
Die Um<br />
Gehen<br />
Was ist für Biolandwirtinnen w<br />
bei der Haltung der Tiere?<br />
a Gentechnisch verändertes<br />
Futter für die Tiere<br />
B ein gesundes Klima<br />
und Tageslicht im stall<br />
C Antibiotika als Futterzusatz<br />
um Krankheiten vorzubeuge<br />
<strong>G+</strong> Berufe Global | Bac<br />
D Tiere mit billigem Soja<br />
aus Brasilien zu füttern<br />
<strong>G+</strong><br />
<strong>G+</strong><br />
<strong>G+</strong><br />
<strong>G+</strong> Berufe Global<br />
Erklären Sie d<br />
Pflanzenschu<br />
Pflanzenschu Stellen Sie<br />
die Kleinbaue Pflanzen<br />
ihre Lebensw<br />
unerwünscht Produkte w<br />
teile werden vernicht zu<br />
und -bäue<br />
baut. Faire<br />
für ihre Ar<br />
Gift und unter<br />
Schädlinge gen arbeit<br />
Wirkstoffe<br />
<strong>G+</strong> Berufe Global | Bac<br />
<strong>G+</strong> Berufe Global<br />
Erklären Sie d<br />
umweltschut<br />
Umweltschut<br />
die Stellen dem Erha Sie<br />
dienen. Hungerloh Sowo<br />
Wasser, Bode<br />
wirkungen Einen Hun zw<br />
von sehr zentraler weni<br />
erhalten. M<br />
Preisen üb<br />
der Faire H<br />
Maßnahmen<br />
bewahren<br />
Zerstörung<br />
<strong>G+</strong> Berufe Global | Bac<br />
<strong>G+</strong> Berufe Global<br />
Erklären Sie d
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />
ICh BezIehe stellunG!<br />
<strong>G+</strong><br />
Selbst- und Sozialkompetenz Die SchülerInnen können begründen, wieso sie biologischen<br />
Anbau und Fairen Handel befürworten oder ablehnen. Sie verorten sich als künftige Berufstätige<br />
in der Welt.<br />
Methode Gruppendiskussion<br />
Material „Positionsblätter“<br />
Dauer 30 Minuten<br />
Ablauf<br />
Vorbereitung<br />
Schreiben Sie auf ein Blatt „Ich stimme zu.“, auf ein weiteres „Ich stimme nicht zu.“<br />
Hängen Sie diese Positionsblätter am jeweils anderen Ende des Klassenraumes gut sichtbar<br />
an die Wand.<br />
Durchführung<br />
Lesen Sie nacheinander die Aussagen vor, die Sie untenstehend finden. Nach jeder<br />
Aussage lassen Sie den SchülerInnen Zeit, nachzudenken und sich im Raum zu positionieren.<br />
Je nach Grad der Zustimmung stellen sie sich zwischen Zustimmung und Ablehnung der<br />
Aussage auf. Fordern Sie einzelne Teilnehmende auf, ihre Meinung zu begründen. Haben<br />
sie andere mit ihren Argumenten überzeugt? – Dann dürfen diese ihre Position im Raum<br />
verändern. Wenn Sie das Gefühl haben, dass alles Wichtige gesagt wurde, lesen Sie die<br />
nächste Aussage vor.<br />
Wichtig bei der Durchführung ist, dass Sie als ModeratorIn eine neutrale Haltung zeigen<br />
und die vorgetragenen Meinungen nicht bewerten.<br />
Aussagen<br />
· Fairer Handel ist ein großer Quatsch (unsere Wirtschaft basiert auf Konkurrenz<br />
und Preisdruck und nicht auf Nettigkeit).<br />
· Ich wünsche mir für meinen Betrieb auch fairere Arbeitsbedingungen und<br />
setze mich dafür ein.<br />
· Bäckereien bzw. Konditoreien sollten ausschließlich faire Gewürze in<br />
Bio-Qualität verwenden.<br />
· Unter welchen Bedingungen Menschen in anderen Ländern leben, hat mit mir nichts<br />
zu tun und geht mich auch nichts an.<br />
· Mir ist es wichtig, dass Menschen, die für mich produzieren, gerecht für ihre Arbeit<br />
entlohnt (bezahlt) werden.<br />
· Als BäckerIn / KonditorIn / BäckereifachverkäuferIn brauche ich über fair/bio gar nichts<br />
wissen. Kun dInnen fragen dies überhaupt nicht nach.<br />
45
<strong>G+</strong><br />
46<br />
faIr kalkulIeren<br />
Fach- und Methodenkompetenz Die SchülerInnen können eine Preiskalkula tion für<br />
eine bio / faire Backware erstellen und Preise vergleichen.<br />
Methode Rechenaufgabe<br />
Material Arbeitsblatt G18, eventuell G21<br />
Dauer 30 Minuten<br />
Ablauf<br />
Die SchülerInnen arbeiten in den Kleingruppen der Übung „Gewürze recherchieren“.<br />
Sie kalkulieren die von ihnen recherchierten Rezepte. Dabei erstellen sie zwei Kalkulationen:<br />
einmal mit herkömmlichen Gewürzen vom Großhandel, einmal mit fair gehandelten /<br />
biologisch angebauten Gewürzen. Als Basis dient die Preisübersicht auf Arbeitsblatt G18.<br />
Anschließend werden die Ergebnisse verglichen: Wie viel teurer ist ein Gebäck mit<br />
fairen / biologischen Gewürzen? Ist es vertretbar, die Differenz auf den Endpreis umzulegen?<br />
Falls nein, überlegen Sie mit den SchülerInnen, an welcher Stelle dafür Einsparungen<br />
vorgenommen werden könnten (z. B. Reinigungsmittel sparsamer dosieren).<br />
Es gibt in Deutschland zwei Importeure für fair gehandelte Gewürze: El Puente und dwp.<br />
Nach Öster reich importiert die EZA. Bislang ist die Nachfrage nach fairen Gewürzen von<br />
Großabneh mern sehr beschränkt. Deshalb gibt es offiziell noch keine Großpackungen zu<br />
kaufen. Falls sich eine Bäckerei bzw. Konditorei tatsächlich entscheiden sollte, auf faire<br />
Gewürze umzustellen, könnten Sondertarife ausgehandelt werden. Berechnungsgrundlage<br />
sind in dieser Übung aber vorerst die offiziellen Preise. In der Tabelle finden Sie für<br />
herkömmliche Gewürze jeweils sehr günstige Preise. In der Diskussion mit der Klasse<br />
können Sie darauf hinweisen, dass die Qualität der biologisch und fair produzierten<br />
Gewürze höher ist als die Qualität der herkömmlichen Gewürze. Dies gilt es auch bei<br />
der Bewertung der Preisunterschiede zu beachten.<br />
Variante<br />
Sollte die Übung „Gewürze recherchieren“ nicht durchgeführt worden sein, ist es auch<br />
möglich, das Lebkuchenrezept (G21) auf der beiliegenden DVD an die SchülerInnen zu<br />
verteilen und die Kalkulationen dafür zu erstellen.<br />
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />
faIrkaufen<br />
<strong>G+</strong><br />
Fach- und Methodenkompetenz Die SchülerInnen können Verkaufssituatio nen<br />
simulieren, in denen bio / fair eine Rolle spielt, und Argumente entwickeln.<br />
Methode Foto-Story<br />
Material Ein Fotoapparat / Handy mit Fotofunktion pro Gruppe, Drucker, Arbeitsblätter<br />
G19 / G20 (am besten auf A3 ver größert), Plakatpapier, Stifte, Klebstoff, Scheren<br />
Dauer 150 Minuten<br />
Ablauf<br />
Die SchülerInnen arbeiten in den zuvor eingeteilten Kleingruppen. Mithilfe der Arbeits blätter<br />
entwickeln sie eine Fotostory zu einer Verkaufssituation – in der bio / fair eine Rolle spielt.<br />
Software-Tipp<br />
Mit der preiswerten Software Comic Life können Sie Fotostories am Computer professionell<br />
basteln. Im Onlineshop erhältlich ist auch eine preisreduzierte Version für Schulen.<br />
Eine Bitte<br />
Wenn die SchülerInnen einverstanden sind, scannen Sie die fertigen Fotostorys ein<br />
und schicken Sie sie per Email an epiz@epiz-berlin.de. Wir veröffentlichen die kreativsten<br />
Storys auf unserer Webseite.<br />
Variante<br />
Alternativ zur Entwicklung einer Fotostory kann ein Rollenspiel in Kleingruppen<br />
(zwei bis drei SchülerInnen) entworfen werden. Diese entwickeln ein Verkaufsgespräch,<br />
in dem bio / fair eine Rolle spielt und in dem verschiedene Argumente dargestellt werden.<br />
Die SchülerInnen entscheiden selber, wer welche Rolle übernimmt. Anschließend tragen<br />
die Gruppen ihre Rollenspiele nacheinander vor und diskutieren die jeweilige Umsetzung.<br />
Tipp zur Vertiefung<br />
Für Belgien und Deutschland<br />
Sehen Sie sich mit den SchülerInnen den Filmspot „Bio-Currywurst“, der auf der beiliegenden<br />
DVD zu finden ist, an und geben Sie Ihnen die Aufgabe „Findet mindestens einen Fehler!“.<br />
Im Filmspot präsentiert sich die Berliner Currywurst-Bude „Witty’s“, die seit vielen Jahren<br />
in zentraler, touristischer Lage erfolgreich Bio-Snacks anbietet. Im Film finden sich diverse<br />
Widersprüche und Marketing-Fehler, über die man im Unterricht diskutieren kann, z. B.<br />
· Der Vertreter von Witty’s weist darauf hin, dass die Gäste wegen der guten Qualität<br />
kämen und nicht, weil „bio“ am Imbiss steht. Dies sei Insiderwissen. Gleichzeitig sieht<br />
man zahlreiche Bio-Siegel am Imbiss. Diskussionsfrage: Kommen Gäste, weil es ein<br />
Bio-Angebot gibt? Welche Klientel spricht „bio“ an?<br />
· Es wird behauptet, Wurstherstellung sei eine „finstere Angelegenheit“. Dabei ist<br />
Wurstherstellung gesetzlich geregelt.<br />
47
<strong>G+</strong><br />
48<br />
ICh eMPfehle …<br />
Sozial- und Selbstkompetenz Die SchülerInnen können auf Grundlage der gelernten<br />
und erarbeiteten Informationen einen Standpunkt gegenüber Vorgesetzten formulieren.<br />
Methode Einzelarbeit Vorbereitung Empfehlung / Standpunkt, Diskussion<br />
Material Papier, Arbeitsblatt G2<br />
Dauer 30 – 50 Minuten<br />
Ablauf<br />
Die SchülerInnen lesen sich noch einmal den zu Beginn ausgeteilten Brief (G2) durch und<br />
verfassen nun in Einzelarbeit Argumente. Dabei beziehen Sie das Gelernte in die Argumentation<br />
mit ein und formulieren einen eigenen Standpunkt. Soll der Einkauf auf fair<br />
gehandelte oder biologische Produkte umgestellt werden? Was wäre wirtschaftlich und<br />
welche anderen Argumente sprechen dafür oder dagegen? Anschließend werden die<br />
Standpunkte und Argumente in einer Diskussion zusammengetragen.<br />
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />
Tomsk – pixelio.de<br />
aRBeITSBLäTTeR<br />
G1 das kann ICh! GeWürze<br />
<strong>G+</strong><br />
Bei diesem Arbeitsblatt geht es um eine Selbsteinschätzung, die Sie nur für sich selbst<br />
vor nehmen. Bitte kreuzen Sie einmal zu Beginn der Unterrichtseinheit an, über welche<br />
Kennt nisse und Kompetenzen Sie verfügen. In der anderen Doppelspalte kreuzen Sie nach<br />
der Unterrichtseinheit an. So können Sie für sich selbst überprüfen, was Sie gelernt haben.<br />
In die letzten Zeilen können Sie weitere Kompetenzen eintragen, die Sie in dieser Einheit<br />
erworben haben.<br />
vorher nachher<br />
Ich kann allgemeine Fragen zu Gewürzen beantworten. ja nein ja nein<br />
Ich kann die wichtigsten Informationen über ja nein ja nein<br />
gängige Backgewürze im Internet recherchieren und<br />
in Plakatform aufbereiten.<br />
Ich kann die wichtigsten Fakten zum biologischen ja nein ja nein<br />
Anbau und Fairen Handel sowie Unterschiede zum<br />
konventionellen Handel benennen.<br />
Ich kann begründen, wieso ich biologischen ja nein ja nein<br />
Anbau und Fairen Handel befürworte oder ablehne.<br />
Ich kann eine Preiskalkulation für eine ja nein ja nein<br />
bio / faire Backware erstellen und Preise vergleichen.<br />
Ich kann Verkaufssituationen simulieren, in denen ja nein ja nein<br />
bio / fair eine Rolle spielt, und Argumente entwickeln.<br />
ja nein ja nein<br />
ja nein ja nein<br />
49
<strong>G+</strong><br />
50<br />
G2 BrIef an auszuBIldende<br />
An<br />
Alle Auszubildende<br />
Aushang<br />
Bäckerei Morgenduft<br />
Leckerstraße 25<br />
26893 Kekshausen<br />
Liebe Auszubildende unseres Betriebes<br />
offenbar angeregt durch den neu eröffneten Weltladen<br />
um die Ecke unserer Bäckerei, in dem fair gehandelte und<br />
biologisch angebaute Produkte verkauft werden, haben<br />
in der letzten Zeit einige Kundinnen und Kunden nach der<br />
Herkunft der von uns verwendeten Gewürze gefragt. Als<br />
Betriebsleitung möchte ich, dass alle Angestellten darüber<br />
fachkompetent Auskunft geben können. Deshalb bitte ich<br />
Sie, Informationen zusammen zu tragen:<br />
– Bitte recherchieren Sie Informationen über<br />
unsere gängigen Gewürze.<br />
– Finden Sie heraus, was Fairer Handel und<br />
biologischer Anbau bedeuten.<br />
– Kalkulieren Sie im nächsten Schritt ein Beispiel:<br />
Wie teuer käme es uns, wenn wir künftig fair gehandelte<br />
oder biologisch angebaute Gewürze verwenden würden?<br />
– Wie können wir Nachfragen begegnen?<br />
Spielen Sie Verkaufssituationen durch.<br />
– Formulieren Sie eine Empfehlung auf Basis Ihres erarbei-<br />
teten Wissens: Sollen wir den Einkauf auf fair gehandelte<br />
oder biologische Produkte umstellen oder bei den<br />
herkömmlichen Gewürzen bleiben?<br />
Mit freundlichem Gruß,<br />
Aische Sundhausen<br />
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />
G13 rollenkarten<br />
Gruppenarbeit<br />
Entscheiden Sie, wer welche organisatorische Rolle in der Gruppe spielen soll und<br />
verteilen Sie die Karten.<br />
Ich achte darauf, dass wir<br />
in der vorgegebenen Zeit ein<br />
Ergebnis produzieren.<br />
· Gewürze<br />
· rezepte<br />
· zutaten<br />
Ich präsentiere unsere Ergebnisse<br />
am Ende den anderen Gruppen.<br />
Ich schreibe wichtige<br />
Zwischenergebnisse mit.<br />
<strong>G+</strong><br />
Ich moderiere die Gruppenarbeit<br />
und achte darauf, dass alle eine<br />
Aufgabe haben.<br />
51
<strong>G+</strong><br />
52<br />
G14 BIoloGIsCher anBau? faIrer handel? – Was Ist das?<br />
sPIelanleItunG<br />
Aufbau<br />
Das Spiel hat vier verschiedene Arten von Feldern. Wenn Sie auf eines dieser Felder<br />
kommen, dürfen Sie jeweils die entsprechende Spielkarte ziehen: Es gibt drei Arten von<br />
Aktionskarten – Zeichnen, Pantomime oder Erklären – sowie Wissenskarten.<br />
Legen Sie die Karten vor Spielbeginn auf die vorgesehenen Rechtecke. Jedes Team stellt<br />
seine Spielfigur auf das Startfeld und schon kann es losgehen.<br />
Ablauf<br />
Die Gruppe mit der jüngsten Teilnehmerin oder dem jüngsten Teilnehmer beginnt und<br />
zieht – dem Startfeld entsprechend – eine Wissenskarte. Nun liest das gegnerische Team<br />
die darauf abgedruckte Frage und die vier verschiedenen Antwortmöglichkeiten vor.<br />
Die richtigen Antworten sind dabei fett gedruckt. Achtung: Es können auf mehrere Antworten<br />
richtig sein! Das Team hat 2 Minuten Zeit die Frage gemeinsam zu beantworten.<br />
Wenn alle richtigen Antwortmöglichkeiten genannt wurden, darf das Team seine Spielfigur<br />
ein Feld vorrücken, ansonsten bleibt sie auf der Position und probiert es in der<br />
nächsten Runde nochmals. Nun kommt das andere Team an die Reihe und beginnt eben-<br />
falls mit einer Wissenskarte.<br />
Kommt ein Team nun auf ein Ereignisfeld (Zeichnen, Pantomime oder Erklären), muss<br />
immer ein/e SpielerIn des eigenen Teams eine Karte vom entsprechenden Stapel ziehen<br />
und den Begriff je nach Feld zeichnen, darstellen oder erklären. Die TeamkollegInnen<br />
müssen den Begriff innerhalb von 2 Minuten erraten.<br />
Achtung: Beim Erklären dürfen die unten abgedruckten Begriffe eben so wenig verwendet<br />
werden wie Teile oder Zusammensetzungen des zu erratenden Wortes (z. B. Gerechtigkeit –<br />
gerecht). Das gegnerische Team kontrolliert dies.<br />
Erraten die MitspielerInnen den Begriff, geht es drei Felder vor.<br />
Im Anschluss werden die zusätzlichen Texte auf den Kärtchen für alle laut vorgelesen.<br />
Kommt ein Team auf ein Wissensfeld, geht es wie anfangs beschrieben weiter.<br />
Sollten die Aktionskarten eines Bereichs aufgebraucht sein, darf das Team eine Karte<br />
aus einem anderen Bereich wählen.<br />
Wer als erstes das Zielfeld erreicht, hat gewonnen.<br />
Los geht’s – und viel Spaß beim Spielen!<br />
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />
G15 BIoloGIsChe landWIrtsChaft<br />
Pacific spices<br />
In der biologischen Landwirtschaft<br />
wird viel Wert darauf gelegt, dass<br />
Pflanzen und Tiere eine natürliche<br />
Lebensgemeinschaft bilden.<br />
Im Mittelpunkt steht die kreislaufwirtschaft.<br />
Dies bedeutet, dass<br />
die Pflanzen das Futter für die Tiere<br />
liefern, diese wiederum den Dünger für<br />
die Felder. auch Lebewesen, die nicht<br />
als nutztiere (wie kühe, Schweine etc.)<br />
gelten, werden in den kreislauf eingegliedert,<br />
wie zum Beispiel Vögel und<br />
Fraßinsekten, die als natürliche Feinde<br />
der Schädlinge den Pflanzenschutz<br />
unterstützen. Beim Halten von nutztieren<br />
wird auf eine artgerechte<br />
Unterbringung der Tiere geachtet.<br />
Um mit biologisch angebauten Gewürzen<br />
in Deutschland handeln zu können,<br />
kooperiert der Importeur el Puente<br />
mit dem Familienbetrieb Pacific Spices,<br />
der sich im Osten der Insel new Britain<br />
(Provinz von Papua neuguinea)<br />
befindet und sich auf die biologische<br />
anbauweise von u. a. kardamom<br />
spezialisiert hat. Das Unternehmen<br />
kauft die frischen Produkte der Bauern<br />
und Bäuerinnen der Dorfgemeinschaften<br />
und verarbeitet sie weiter.<br />
Die Gewürze werden getrocknet und<br />
strikten Qualitätskontrollen unterzogen.<br />
anschließend wird die Ware ver-<br />
packt und für den export vorbereitet.<br />
Pacific Spices baut Gewürze biologisch<br />
und nachhaltig an. Daher gibt es ein<br />
Verbot für den einsatz von Gentechnik,<br />
die Verwendung von künstlichen<br />
Zusatzstoffen, den einsatz von<br />
chemisch-synthetischen Düngern und<br />
Pflanzenschutzmitteln und für eine<br />
radioaktive Bestrahlung, die im konven-<br />
el-puente.de Stichwort: Projektpartner „Pacific Spices“<br />
<strong>G+</strong><br />
tionellen Handel die Haltbarkeit von<br />
Lebensmitteln verlängert. außerdem<br />
muss beim anbau eine ausgewogene<br />
Fruchtfolge eingehalten werden, um<br />
die Bodenfruchtbarkeit zu bewahren.<br />
Der Betriebsleitung von Pacific Spices<br />
gehören VertreterInnen der einzelnen<br />
Dorfgemeinschaften an. Zusammen<br />
werden die Verkaufspreise festgesetzt<br />
sowie alle wesentlichen entscheidungen<br />
getroffen. eine weitere aufgabe<br />
der Betriebsleitung ist das interne<br />
Monitoring mit einem eigens dafür<br />
entwickelten System. Jedes Stück Land<br />
erhält eine eigene Identifikationsnummer.<br />
Damit kann eine genaue<br />
Rück verfolgung der Waren gewährleistet<br />
werden, was insbesondere für<br />
die Behebung von Qualitätsmängeln<br />
wichtig ist.<br />
Über die nachhaltige Bewirtschaftung<br />
der Gewürze hinaus engagiert sich<br />
Pacific Spices für die Verbesserung der<br />
Verkehrswege, für verschiedene weiter -<br />
führende Schulungen und <strong>Bildungs</strong>maßnahmen,<br />
für die Förderung von<br />
Projekten zur aIDS-Prävention oder<br />
auch für die Realisierung von Ökotourismusprojekten<br />
in der Region.<br />
El Puente<br />
53
<strong>G+</strong><br />
54<br />
G16 faIrer handel<br />
la sentinelle (Madagaskar)<br />
Im Welthandel stehen meist nicht<br />
die ProduzentInnen im Vordergrund,<br />
sondern der zu erzielende Gewinn<br />
des Produkts. Die ProduzentInnen<br />
werden für ihre arbeit oft so schlecht<br />
bezahlt, dass sie von ihrem Lohn nicht<br />
leben können. Viele ProduzentInnen<br />
schließen sich deshalb zu Genossenschaften<br />
oder kleinbau ernvereinigungen<br />
(kooperativen) zusammen, in der<br />
Hoffnung, miteinander mehr erreichen<br />
zu können. Der Faire Handel geht davon<br />
aus, dass alle Menschen ein Recht auf<br />
eine angemessene Bezahlung ihrer<br />
arbeit haben und setzt sich für diese<br />
Menschen ein.<br />
Das Projekt „La Sentinelle“,<br />
welches Projektpartner vom deutschen<br />
Importeur el Puente ist, wurde 2003<br />
gegründet und besteht aus einer Gruppe<br />
von mehr als 300 Bauern und Bäuerinnen<br />
in rund 15 Dörfern im norden der Insel<br />
Madagaskar. In traditioneller anbauweise<br />
bewirtschaften die ProduzentInnen<br />
Vanille-Orchideen und Gewürznelken-<br />
Bäume. Ziel des Projektes ist es, die<br />
Bedingungen der gewürzanbauenden<br />
Familien zu verbessern und sowohl den<br />
Verkauf als auch die Vermarktung der<br />
kostbaren Gewürze fair zu organisieren.<br />
In jedem Dorf gibt es neben den<br />
Mitgliedern der kooperative, eine / n<br />
lokale / n Vorsitzende / n sowie eine / n<br />
interne / n kontrolleurIn. neben Treffen<br />
der lokalen Vorsitzenden finden auch<br />
regelmäßig Hauptversammlungen mit<br />
allen kooperativenmitgliedern statt.<br />
Im Sinne des Fairen Handels basiert die<br />
kooperation mit den Bauern und<br />
Bäuerinnen auf langfristigen Verträgen<br />
und einem festgelegten Preis für ihre<br />
Gewürze, der über dem Preis des<br />
konventionellen Handels liegt.<br />
el-puente.de Stichwort „La Sentinelle“<br />
Dies ermöglicht den Familien eine<br />
langfristige Planungssicherheit und ein<br />
menschenwürdiges einkommen. Für alle<br />
Bauern und Bäuerinnen der kooperative<br />
wurde außerdem eine Rentenversicherung<br />
angelegt. neben dem Preis für die<br />
Gewürze bekommen die Mitglieder eine<br />
Fair-Trade-Prämie, die für Gemeinschafts-<br />
und Dorfentwicklungsprojekte<br />
vorgesehen ist. Dieses Geld dient vor<br />
allem der Verbesserung der wirtschaftlichen<br />
Situation in den Dörfern (Bau von<br />
krankenhäusern, Schulen etc.).<br />
Die transparenten Strukturen der<br />
kooperative, die enge Zusammenarbeit<br />
mit dem Importeur (keine Zwischenhändler)<br />
und die regelmäßigen<br />
unabhängigen kontrol len gewährleisten<br />
den konsumentInnen eine genaue<br />
Bestimmung der Produktherkunft und<br />
die einhaltung fairer Bedingungen.<br />
auch ökologische aspekte spielen<br />
im Fairen Handel eine wichtige Rolle.<br />
Beim anbau wird auf den einsatz<br />
chemischer Düngemittel oder Pestizide<br />
verzichtet – auch um die arbeiterInnen<br />
keinem gesundheitlichen Risiko auszusetzen.<br />
Insgesamt unterstützt der<br />
Faire Handel den Umstieg auf biologischen<br />
anbau mit Weiterbildungsangeboten<br />
und zahlt den Bauern und<br />
Bäuerinnen für bio-zertifizierte Produkte<br />
einen aufschlag.<br />
xy<br />
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<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />
G18 faIr kalkulIeren<br />
<strong>G+</strong><br />
In Ihrer Arbeitsgruppe haben Sie ein Rezept für eine Backware, in der „Ihr“ Gewürz ver -<br />
wendet wird, recher chiert. Errechnen Sie nun den Bruttoverkaufspreis für diese Backware.<br />
Kalkulieren Sie einmal unter Verwendung herkömmlicher Gewürze und einmal unter<br />
Verwendung qualitativ hochwertiger fairer oder biologischer Gewürze 5 .<br />
Errechnen Sie den prozentualen Preisunter schied pro Stück.<br />
Gewürz fair und<br />
biologisch<br />
EZA<br />
fair und<br />
biologisch<br />
dwp<br />
Anis 30g / 2,50€<br />
ganz<br />
Kardamom 30g / 1,90€<br />
gemahlen<br />
Koriander 40g / 1,60€<br />
gemahlen<br />
Kümmel 50g / 2,49€<br />
ganz<br />
Nelken 30g / 1,90€<br />
gemahlen<br />
Muskatnuss 30g / 1,90€<br />
gemahlen<br />
Paprika<br />
edelsüß<br />
Vanilleschoten 2 St. / 4,99€<br />
ganz<br />
Zimt 30g / 1,90€<br />
gemahlen<br />
Preise in Euro inkl. Mehrwertsteuer (Winter 2010)<br />
30g / 3,20€<br />
gemahlen<br />
20g / 1,80€<br />
ganz<br />
50g / 2,10€<br />
ganz<br />
50g / 1,80€<br />
ganz<br />
35g / 2,80€<br />
gemahlen<br />
30g / 1,80€<br />
ganz<br />
30g / 2,90€<br />
ganz<br />
50g / 3,00€<br />
gemahlen<br />
2 St. / 3,90€<br />
ganz<br />
20g / 6,90<br />
gemahlen<br />
50g / 2,30€<br />
gemahlen<br />
fair<br />
El Puente<br />
30g / 1,20€<br />
gemahlen<br />
30g / 2,50€<br />
ganz<br />
30g / 1,00€<br />
gemahlen<br />
30g / 1,50€<br />
ganz<br />
biologisch<br />
biokorb.de<br />
150g / 6,66 €<br />
ganz<br />
35g / 2,19€<br />
ganz<br />
120g / 5,79€<br />
gemahlen<br />
150g / 5,79€<br />
gemahlen<br />
150g / 5,79€<br />
ganz<br />
35g / 2,19€<br />
gemahlen<br />
4 Stück / 1,70€ 120g / 7,24€<br />
gemahlen<br />
2 Stück / 2,99€<br />
ganz<br />
30g / 1,70€<br />
gemahlen<br />
150g / 6,66€<br />
gemahlen<br />
10 St. / 12,55€<br />
ganz<br />
150g / 6,66€<br />
gemahlen<br />
5 Produzenten fairer Waren verkaufen nicht direkt an Supermärkte und Weltläden. Dazwischen gibt es so genannte<br />
Importeure. In Deutschland gibt es zwei große Importeure fairer Gewürze: El Puente und dwp. In Österreich gibt es EZA.<br />
herkömm licher<br />
Handel<br />
lebensmittel.de<br />
15g / 1,24€<br />
gemahlen<br />
200g / 4,10€<br />
ganz<br />
1000g / 41,88€<br />
gemahlen<br />
150g / 2,57€<br />
gemahlen<br />
1000g / 9,11€<br />
gemahlen<br />
1000g / 7,78€<br />
ganz<br />
250g / 8,06€<br />
gemahlen<br />
1000g / 23,63€<br />
gemahlen<br />
1000g / 7,44€<br />
gemahlen<br />
2 St. / 1,89€<br />
ganz<br />
70g / 2,49€<br />
gemahlen<br />
55
<strong>G+</strong><br />
56<br />
G19 foto-story<br />
Sie haben in den letzten Unterrichtseinheiten viel über Gewürze, Anbau- und Arbeits -<br />
bedin gungen erfahren. Nun geht es um die Frage, wie Sie KundInnen beraten können.<br />
Aufgabe<br />
Entwickeln Sie eine Foto-Story, in der „Ihr“ Rezept und faire / biologische Gewürze<br />
im Mittelpunkt stehen.<br />
Überlegen Sie sich mithilfe des Storyboards (gezeichnete Version eines Drehbuchs),<br />
welche Fotos Sie machen wollen, welche Personen Sie brauchen und was gesagt werden soll.<br />
· Wie viele Personen sollen in der Foto-Story mitspielen?<br />
Welche Charaktere brauchen Sie?<br />
· Wie ist der Spannungsbogen?<br />
Plätschert das Gespräch dahin, gibt es eine überra schende Wendung?<br />
· Überlegen Sie für jedes Foto, wer abgebildet wird, welcher Text<br />
in Sprechblasen ste hen könnte, welche Requisiten Sie benötigen.<br />
· Eine Foto-Story lebt von Mimik und Gestik der dargestellten Personen.<br />
Welche Ge fühle sollen sie widerspiegeln?<br />
Hier eine Auswahl:<br />
abwehrend, abwertend, amüsiert, arrogant, begeistert, beschwichtigend, durstig,<br />
fragend, genervt, hasserfüllt, hungrig, lachend, satt, schockiert, schüchtern, traurig,<br />
überrascht, verliebt, weinend, wissend, wütend<br />
Nun geht es los.<br />
Fotos machen und die Story gestalten. Viel Spaß!<br />
Ich mach die Fotos!<br />
Schreibt ihr die Texte?<br />
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Text<br />
Mimik/Gestik<br />
Text<br />
Mimik/Gestik<br />
G20 storyBoard<br />
Text<br />
Mimik/Gestik<br />
Text<br />
Mimik/Gestik<br />
<strong>G+</strong><br />
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<strong>G+</strong><br />
58<br />
Text<br />
G20/2 storyBoard<br />
Mimik/Gestik<br />
Text<br />
Mimik/Gestik<br />
Text<br />
Mimik/Gestik<br />
Text<br />
Mimik/Gestik<br />
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen
chefin, was halten Sie davon,<br />
bei einem nachhaltigkeitswettbewerb<br />
teil zu nehmen?<br />
klingt gut! Wir sind in<br />
allen Bereichen gut aufgestellt.<br />
Wie sieht es<br />
bei den Verpackungen aus?<br />
erkundige dich mal …<br />
MODUL 3<br />
naChhaltIG<br />
VerPaCken<br />
<strong>G+</strong>
<strong>G+</strong><br />
60<br />
eInFÜHRUnG<br />
Verpackungen sind in Bäckereien und Konditoreien heutzutage kein nebensächliches<br />
Thema. Sie werden nach technischen Eigenschaften, Angemessenheit und Design ausgewählt.<br />
Selten spielt dabei die Nachhaltigkeit der Verpackung eine Rolle. Doch macht<br />
es im Großen betrachtet für Mensch und Umwelt einen Unterschied, ob beispielsweise<br />
Recyclingpapier oder Klarsichtfolie verwendet wird.<br />
In diesem Modul werden SchülerInnen für Aspekte nachhaltigen Verpackens sensibilisiert.<br />
Sie machen sich mit dem Begriff Nachhaltigkeit vertraut, recherchieren Hintergründe zu<br />
Verpackungen und erarbeiten selbstständig Vorschläge für nachhaltige Verpackungsarten.<br />
Übung und Methode Berufliche Kompetenzen Unterrichtsfach / Lernfeld 1<br />
Nachhaltiges Wirtschaften<br />
im Bäcker- und Konditorhandwerk<br />
Brainstorming,<br />
Textlektüre, Zuordnungsspiel<br />
Verpacken<br />
LehrerInnenvortrag<br />
Wie nachhaltig<br />
sind Verpackungen?<br />
Kleingruppenarbeit,<br />
Recherche, Präsentation<br />
„ExpertInnendiskussion“<br />
Methoden- und<br />
Selbstkompetenz<br />
Fach- und<br />
Methodenkompetenz<br />
Fach-, Methoden-, Sozial-<br />
und Selbstkompetenz<br />
1 Für die Länder Belgien (B), Deutschland (D) und Österreich (Ö)<br />
B Fachkunde, Sozialkunde<br />
D Wirtschafts- und<br />
Sozialkunde, Verkauf<br />
Ö Wirtschaftskunde<br />
und Schriftverkehr,<br />
Politische Bildung<br />
B Fachkunde, Sozialkunde<br />
D Wirtschafts- und<br />
Sozialkunde, Verkauf<br />
Ö Wirtschaftskunde<br />
und Schriftverkehr,<br />
Fachpraktikum<br />
B Fachkunde, Sozialkunde<br />
D Wirtschafts- und<br />
Sozialkunde, Verkauf<br />
Ö Wirtschaftskunde<br />
und Schriftverkehr,<br />
Fachpraktikum<br />
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MeTHODen FÜR Den UnTeRRIcHT<br />
naChhaltIGes WIrtsChaften IM BäCker- und<br />
kondItorhandWerk<br />
Fachkompetenz Die SchülerInnen verstehen, was Nachhaltigkeit bedeutet.<br />
Sie können Beispiele für nachhaltiges Handeln den vier Säulen der Nachhaltigkeit<br />
(Wirtschaft, Gesellschaft, Umwelt, Gesundheit) zuordnen.<br />
Methode Brainstorming, Textlektüre, Diskussion<br />
Material Arbeitsblätter V2, V3, Scheren, Klebstoff, Papier<br />
Dauer 30 Minuten<br />
Ablauf<br />
Zu Beginn sammelt die Lehrkraft Begriffe, die die SchülerInnen mit dem alltäglich<br />
gewordenen Begriff Nachhaltigkeit assoziieren.<br />
<strong>G+</strong><br />
In Einzelarbeit lesen die SchülerInnen zunächst kurze Texte über Nachhaltigkeit (V2).<br />
Dabei unterstreichen sie die für sie wichtigsten Aussagen und überprüfen ihr Verständnis<br />
von Nachhaltigkeit. Im Anschluss ordnen sie den vier Säulen der Nachhaltigkeit (Wirtschaft,<br />
Gesellschaft, Umwelt, Gesundheit) Aussagen zu (Arbeitsblatt V3). Zeichnen Sie als<br />
Vorlage ein Viereck an die Tafel, das an jeder Ecke eine Beschriftung trägt (siehe Abbildung).<br />
Wirtschaft Gesellschaft<br />
Gesundheit<br />
Zum Abschluss vergleichen Sie mit den SchülerInnen die Zuordnungen<br />
· Welche Aussagen wurden welcher Säule zugeordnet?<br />
· Bei welchen Aussagen gibt es unterschiedliche Zuordnungsmöglichkeiten?<br />
· Fiel die Zuordnung den SchülerInnen leicht oder schwer?<br />
umwelt<br />
Ein Ergebnis der Diskussion könnte sein, dass oftmals die vier Bereiche der Nachhaltig-<br />
keit miteinander verwoben und schwer voneinander zu trennen sind. Die Analyse eines<br />
Sachverhalts nach Kriterien der Nachhaltigkeit zeigt in den meisten Fällen, dass die<br />
Betrachtung eines Bereiches ohne Berücksichtigung des anderen zu kurz gerät. So kann<br />
man Umweltschutzmaßnahmen nur schwer gegen Wirtschaftsinteressen durchsetzen;<br />
soziale Themen greifen wiederum in den Bereich der Umwelt, Gesundheit oder der<br />
Wirtschaft hinein. Nur wenn alle an einem Strang ziehen, kann nachhaltiges, zukunftsfähiges<br />
Wirtschaften gelingen.<br />
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<strong>G+</strong><br />
62<br />
VerPaCken<br />
Fachkompetenz Die SchülerInnen lernen die wichtigsten Funktionen gängiger<br />
Verpackungsarten kennen.<br />
Methode LehrerInnenvortrag mit Powerpoint-Präsentation<br />
Material eventuell Computer, Beamer, Lautsprecher<br />
Dauer 15 Minuten<br />
Ablauf<br />
Die Lehrkraft führt in das Thema „Nachhaltige Verpackungen“ mittels eines kurzen<br />
Vortrags ein. Im Vortrag werden die wichtigsten Funktionen von Verpackungen erläutert.<br />
Im <strong>EPIZ</strong> E-Learning-Center sowie auf beigefügter DVD finden Sie eine<br />
Powerpoint-Präsentation zu diesem Vortrag.<br />
die wichtigsten funktionen von Verpackungen in der Bäckerei / konditorei<br />
Lebensmittelverpackungen sind nicht nur notwendig, damit die kundInnen<br />
das Gekaufte transportieren können. Sie haben darüber hinaus verschiedene<br />
Funktionen, über die im Folgenden ein kurzer Überblick gegeben wird:<br />
Erhalt der Lebensmittelqualität<br />
Die Verpackung soll in erster Linie Schutz vor mikrobiellen, chemischen und<br />
physischen Verschmutzungen und Schäden bieten, die durch den Transport der<br />
Ware entstehen können.<br />
Bei der auswahl der Verpackungsart ist darauf zu achten, dass erstens die Verpackung<br />
für die art der Ware geeignet ist und zweitens aus der Verpackung<br />
möglichst wenig gesundheits- und umweltschädliche Stoffe in die Lebensmittel<br />
abgesondert werden.<br />
Denn manche Inhaltsstoffe von Lebensmitteln (z. B Wasser, Fette, Säuren) können<br />
aus Verpackungen schädliche Stoffe herauslösen. Deshalb regeln im Lebensmittelrecht<br />
Verordnungen, Richtlinien und empfehlungen die anwendung und die Zusammensetzung<br />
von Packmitteln. Diese Richtlinien sorgen dafür, dass die Verpackungsindustrie<br />
ihre Produkte stets verbessert. alle Verpackungen, die mit Lebensmitteln<br />
in kontakt kommen, müssen geprüft werden. Hierbei wird festgestellt, ob sie mit<br />
dem Produkt reagieren.<br />
Zum Beispiel Aluminium<br />
aluminium ist in der Lebensmittelbranche sehr verbreitet und wird besonders<br />
zur Verpackung von warmen Speisen verwendet. aus technologischer Sicht ist<br />
aluminium relativ neutral, jedoch kann bei hohen Temperaturen und durch kontakt<br />
mit organischen Säuren (z. B. essigsäure, Milchsäure) aluminium in das Lebensmittel<br />
übertragen werden. Bei gesunden Menschen wird das aluminium direkt oder<br />
über die nieren ausgeschieden. Bei Menschen mit nierenproblemen kann es zu<br />
einer anreicherung von aluminium im körper kommen.<br />
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<strong>G+</strong><br />
Zum Beispiel Plastik<br />
Plastik findet in Bäckereien und konditoreien vielfältige Verwendung:<br />
Plastikfolie wird häufig als Trennung zwischen kuchen- / Tortenstücken, als Sichtfenster<br />
von Papiertüten oder in Form von Plastikbechern für kalte bzw. Styroporbechern<br />
für warme Getränke eingesetzt. aufgrund des komplizierten Produktionsverfahrens<br />
kam es in der Vergangenheit vor, das große Mengen einzelner Moleküle,<br />
aus denen Plastik besteht, in das Lebensmittel übertragen wurden. Heute werden<br />
moderne kunststoffe auf eine Weise produziert, die diese Gefahren verringern<br />
sollen. Jedoch gibt es noch immer so genannte Weichmacher, die in Lebensmittel<br />
abgesondert werden und über Blut- und Urinproben nachweisbar sind.<br />
Die Powerpoint-Präsentation ist an dieser Stelle mit einer fünfminütigen<br />
WDR-Dokumentation verlinkt.<br />
youtube.com/watch?v=cvt7G6WtJBI<br />
Zum Beispiel Papier<br />
Back- / Packpapier wird sehr oft in der Lebensmittelbranche in Form von Papiertaschen<br />
oder Tüten verwendet. Papier ist generell neutral zum Produkt. allerdings<br />
gibt es Papier mit verschiedenen Beschichtungen. es ist möglich, dass diese<br />
Beschichtungen ähnlich wie bei Plastik mit dem Produkt reagieren (Weichmacher).<br />
Aufwertung von Produkten und Werbung<br />
Das auge kauft bekanntlich mit: Durch kleine kisten, hübsche Schachteln und bunte<br />
Bänder kann der Premiumcharakter von Waren hervorgehoben und ihr Verkauf<br />
angeregt werden. Hierbei sollten jedoch nutzen und aufwand im Verhältnis stehen.<br />
es empfiehlt sich daher, eher hochwertige Waren aufwändig zu verpacken.<br />
Die Verpackung kann Teil des corporate Designs sein, sich harmonisch in den<br />
Gesamtauftritt der Bäckerei bzw. konditorei einfügen, den Wiedererkennungswert<br />
steigern und zum positiven Image des Betriebs beitragen.<br />
Verkaufsfördernde Verpackungen verleiten kundInnen zu Impulskäufen.<br />
Insbesondere bei Saisonverpackungen der jahreszeitlichen Sortimente greifen<br />
viele kundInnen spontan zu.<br />
Verpackungen können wie eine Visitenkarte verwendet werden: So überreichen<br />
Sie mit der Backware zugleich etwas, das die / den kundIn zu Hause an Sie erinnert.<br />
Vermitteln von wichtigen Produktinformationen<br />
Schließlich ist es eine weitere Funktion von Verpackungen, auf ihnen den Inhalt,<br />
die Inhaltsstoffe sowie das Haltbarkeitsdatum zu vermerken. Insbesondere für<br />
allergikerInnen und DiabetikerInnen sind diese angaben von großer Wichtigkeit.<br />
63
<strong>G+</strong><br />
64<br />
WIe naChhaltIG sInd VerPaCkunGen?<br />
Fach-, Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenz Die SchülerInnen können Verpackungsarten<br />
auf deren Nachhaltigkeit untersuchen und nachhaltige Alternativen recherchieren.<br />
Methode Gruppenarbeit, Recherche, Präsentation „ExpertInnendiskussion“<br />
Material Arbeitsblatt V4, Hintergrundinformationen (V5), Recherchematerial und<br />
Beispielverpackungen<br />
Dauer 100 Minuten<br />
Ablauf<br />
Geben Sie den SchülerInnen vorab die Aufgabe, zur nächsten Stunde<br />
übliche Verpackungen aus ihrem Ausbildungsbetrieb zur Ansicht mitzubringen.<br />
Teilen Sie die Klasse in fünf Kleingruppen ein<br />
1 Brot / Kleingebäck<br />
2 Kuchen / Torte<br />
3 Kalte Snacks<br />
4 Warme Snacks<br />
5 Heiße Getränke<br />
Jede Gruppe überlegt im ersten Schritt, welche Verpackungsart sie normalerweise in<br />
ihrem Ausbildungsbetrieb für diese Ware verwendet und welche Rohstoffe in dieser<br />
Verpackung enthalten sind (z. B Holz, Öl, Bauxit). Im zweiten Schritt entscheidet sie sich<br />
für einen Rohstoff, dessen Nachhaltigkeit sie nun recherchiert (Wie wirken sich Abbau<br />
des Rohstoffs, Verwendung und Entsorgung der Verpackung auf Umwelt, Gesundheit,<br />
Gesellschaft und Wirtschaft aus?) Zur Unterstützung können bei Bedarf für jede Gruppe die<br />
Hintergrundinformationen, Linktipps und Recherchefragen (V4) an die SchülerInnen<br />
ausgeteilt werden. Um die händische Eingabe langer Links zu vermeiden, sind die Links<br />
auch im <strong>EPIZ</strong>-E-Learning-Center zu finden.<br />
Der dritte Arbeitsschritt beinhaltet die Recherche nach nachhaltigen Alternativen<br />
(beispielsweise bei Papier ein Produkt mit Öko-Zertifikat, bei Alufolie eines aus recycelter<br />
Alufolie oder bei Plastikbechern die abwaschbare Porzellantasse). Zum Schluss einigt<br />
sich die Gruppe auf eine Verpackungsart, die sie empfiehlt.<br />
Präsentation<br />
Das Setting der Präsentation ist ein Informationsabend, der in der Handwerkskammer<br />
/ Wirtschaftskammer spielt. Jede Gruppe bestimmt eine / n VertreterIn, die / der als<br />
ExpertIn teilnimmt. Die Lehrkraft moderiert den Informationsabend.<br />
Ergebnis<br />
Möglicherweise finden die SchülerInnen keine empfehlenswerte nachhaltige Verpackungsart.<br />
Zum Beispiel sind Glasflaschen im Gegensatz zu Tetrapaks zwar abwaschbar, dafür<br />
aber energieintensiver im Transport. Am nachhaltigsten (und auch am wirtschaftlichsten)<br />
ist es, so sparsam wie möglich Verpackung zu verwenden und so Ressourcen zu schonen.<br />
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<strong>G+</strong><br />
Tipp zur Weiterarbeit 1<br />
Wenn die Präsentation ein Erfolg war, laden Sie doch zu einem echten Infoabend ein.<br />
Tipp zur Vertiefung<br />
BÖLW (2010): Nachhaltige Verpackungen von Bio-Lebensmitteln:<br />
Ein Leitfaden für Unternehmen. boelw.de/verpackung.html<br />
Tipp zur Weiterarbeit 2<br />
Spielen Sie mit der Klasse das Kommunikationsspiel „Waimiri. Alufalle Regenwald“<br />
vom Werkhof Darmstadt. Im Spiel verhandeln drei Gruppen (die brasilianische Regierung,<br />
ein Aluminiumkonzern und das Volk der Waimiri) über den Bauxitabbau im Regenwald.<br />
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<strong>G+</strong><br />
66<br />
aRBeITSBLäTTeR<br />
V1 das kann ICh! naChhaltIG VerPaCken<br />
Bei diesem Arbeitsblatt geht es um eine Selbsteinschätzung, die Sie nur für sich selbst<br />
vornehmen. Bitte kreuzen Sie einmal zu Beginn der Unterrichtseinheit an, über welche<br />
Kenntnisse und Kompetenzen Sie verfügen. In der anderen Doppelspalte kreuzen Sie nach<br />
der Unterrichtseinheit an. So können Sie für sich selbst überprüfen, was Sie gelernt haben.<br />
In die letzten Zeilen können Sie weitere Kompetenzen eintragen, die Sie in dieser Einheit<br />
erworben haben.<br />
vorher nachher<br />
Ich kann Nachhaltigkeit erklären und kenne ja nein ja nein<br />
die vier Säulen.<br />
Ich kann Beispiele von Nachhaltigkeit im ja nein ja nein<br />
Bäckerhandwerk benennen.<br />
Ich kann die wichtigsten Funktionen von ja nein ja nein<br />
Verpackungen benennen.<br />
Ich kann im Internet über die Nachhaltigkeit von ja nein ja nein<br />
Verpackungen recherchieren.<br />
Ich habe eine eigene Meinung über ja nein ja nein<br />
nachhaltige Verpackungen.<br />
ja nein ja nein<br />
ja nein ja nein<br />
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V2 theMa: naChhaltIGkeIt<br />
Aufgabe<br />
Unterstreichen Sie die wichtigsten Aussagen!<br />
<strong>G+</strong><br />
nachhaltigkeit<br />
Ursprünglich stammt der Begriff Nachhaltigkeit aus der Forstwirtschaft und steht für eine<br />
Waldbewirtschaftung, bei der die Produktionskraft des Waldes und die jeweilige Holzernte<br />
so in Einklang miteinander stehen, dass langfristig ein möglichst hoher Holzertrag gewährleistet<br />
ist, zugleich Boden und Standort jedoch nicht beeinträchtigt werden. So wird z. B.<br />
immer nur so viel Holz geschlagen, wie durch Wiederaufforstung nachwachsen kann.<br />
Als Maxime kann formuliert werden: Von den Erträgen leben, nicht von der Substanz.<br />
Definition der BrundtlandKommission der Vereinten Nationen<br />
1987 definierte diese Kommission Nachhaltigkeit so: „Den Bedürfnissen der heutigen<br />
Generation zu entsprechen, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden,<br />
ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen.“<br />
Ausdehnung des Begriffs<br />
Seitdem erfuhr das Verständnis von Nachhaltigkeit eine starke Ausdehnung in<br />
Richtung eines „magischen Dreiecks der Nachhaltigkeit“, das neben dem ökologischen<br />
Gleich gewicht auch die Eckpunkte „ökonomische Sicherheit“ und „soziale Gerechtigkeit“<br />
umfasst. Zum Umweltschutz auf den verschiedenen Ebenen – von der lokalen bis zur<br />
globalen – traten soziale und ökonomische Ziele.<br />
dadalos-d.org/nachhaltigkeit/index.htm<br />
Was ist nachhaltigkeit?<br />
Nachhaltige Entwicklung heißt, Umweltgesichtspunkte gleichberechtigt mit sozialen und<br />
wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu berücksichtigen. Zukunftsfähig wirtschaften bedeutet<br />
also: Wir müssen unseren Kindern und Enkelkindern ein intaktes ökologisches, soziales<br />
und ökonomisches Gefüge hinterlassen. Das eine ist ohne das andere nicht zu haben.<br />
nachhaltigkeitsrat.de/nachhaltigkeit<br />
Besonderheit im Bereich ernährung<br />
dimension Gesundheit<br />
Für den Bereich Ernährung haben WissenschaftlerInnen eine weitere Dimension / Säule<br />
von Nachhaltigkeit definiert: Unsere Lebensmittel sollen auch gesundheitsfördernd sein,<br />
über einen guten Nährwert verfügen und schonend zubereitet sein.<br />
67
<strong>G+</strong><br />
68<br />
V3 dIe VIer säulen der naChhaltIGkeIt<br />
Ordnen Sie die unten stehenden Beispiele den vier Säulen der Nachhaltigkeit zu.<br />
Achtung<br />
Welche Aussage ist nicht besonders nachhaltig?<br />
Als Hebamme empfehle<br />
ich meinen Patientinnen<br />
Vollkornprodukte.<br />
Auf unserem Bauernhof bauen<br />
wir Getreide nach ökologischen<br />
Kriterien an.<br />
In meiner Brotfabrik steht<br />
nach Betriebsschluss kein<br />
Gerät auf Standby.<br />
SirLyric<br />
Chris Quintana for irri.org<br />
Im Backshop bei mir finden<br />
KundInnen bis abends um<br />
20 Uhr das volle Sortiment.<br />
Ich bezahle gerne mehr für<br />
Kaffee, wenn die Pflückerinnen<br />
fair entlohnt wurden.<br />
Als Kleinbauer lohnt sich der<br />
Anbau von fairem Kaffee;<br />
finanziell und gesundheitlich.<br />
Transfair e. V. / Christian Nusch<br />
Wir zahlen Löhne nach<br />
Tarif und natürlich auch<br />
Nacht zuschläge.<br />
Ich kaufe nur Getreide<br />
von Bauernhöfen aus meiner<br />
direkten Umgebung.<br />
Wir kaufen gerne in einer<br />
familienfreundlichen Bäckerei<br />
mit Kinderspielecke ein.<br />
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />
Rainer Sturm / pixelio.de<br />
V4/1 WIe naChhaltIG sInd VerPaCkunGen<br />
Brot / kleingebäck<br />
<strong>G+</strong><br />
Aufgabe 1<br />
Überlegen Sie zuerst, mit welcher Verpackungsart Brot und Kleingebäck in Ihrem<br />
Ausbildungsbetrieb verpackt werden. Überlegen Sie, welche Rohstoffe diesen Verpackungsarten<br />
zugrunde liegen und füllen Sie die Liste aus.<br />
Verpackungsart Verwendete Rohstoffe<br />
Aufgabe 2<br />
Suchen Sie sich einen Rohstoff aus und recherchieren Sie die Nachhaltigkeit<br />
dieses Rohstoffes und somit Ihrer Verpackungsart.<br />
· Wie wirkt sich die Verpackungsart auf die Umwelt aus<br />
(Rohstoffgewinnung, Herstellung, Entsorgung)?<br />
·<br />
· Wie wirkt sich die Verpackungsart auf Menschen aus<br />
(Rohstoffgewinnung, Herstellung, Entsorgung)?<br />
Für Recherchetipps wenden Sie sich an Ihre Lehrkraft.<br />
Aufgabe 3<br />
Ist die von Ihnen gewählte Verpackung aus Nachhaltigkeitssicht problematisch?<br />
Finden Sie heraus, ob es nachhaltige Alternativen gibt.<br />
Wenn ja, wo kann man sie einkaufen?<br />
Einigen Sie sich in Ihrer Gruppe am Ende auf eine Verpackungsart, die Sie empfehlen.<br />
Bestimmen Sie aus Ihrer Gruppe eine / n GruppensprecherIn.<br />
69
<strong>G+</strong><br />
70<br />
V4/2 WIe naChhaltIG sInd VerPaCkunGen<br />
kuchen / torte<br />
Aufgabe 1<br />
Überlegen Sie zuerst, mit welcher Verpackungsart Kuchen und Torten in Ihrem<br />
Ausbildungsbetrieb verpackt werden. Überlegen Sie, welche Rohstoffe dieser Verpackungsart<br />
zugrunde liegen und füllen Sie die Liste aus.<br />
Verpackungsart Verwendete Rohstoffe<br />
Aufgabe 2<br />
Suchen Sie sich einen Rohstoff aus und recherchieren Sie die Nachhaltigkeit dieses<br />
Rohstoffes und somit Ihrer Verpackungsart.<br />
· Wie wirkt sich die Verpackungsart auf die Umwelt aus<br />
(Rohstoffgewinnung, Herstellung, Entsorgung)?<br />
· Wie wirkt sich die Verpackungsart auf Menschen aus<br />
(Rohstoffgewinnung, Herstellung, Entsorgung)?<br />
Für Recherchetipps wenden Sie sich an Ihre Lehrkraft.<br />
Aufgabe 3<br />
Ist die von Ihnen gewählte Verpackung aus Nachhaltigkeitssicht problematisch?<br />
Dann finden Sie heraus, ob es nachhaltige Alternativen gibt.<br />
Wenn ja, wo kann man sie einkaufen?<br />
Einigen Sie sich in Ihrer Gruppe am Ende auf eine Verpackungsart, die Sie empfehlen.<br />
Bestimmen Sie aus Ihrer Gruppe eine / n GruppensprecherIn.<br />
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />
Josef Türk Jun. / pixelio.de
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />
Jens Reich / pixelio.de<br />
V4/3 WIe naChhaltIG sInd VerPaCkunGen<br />
kalte snacks<br />
<strong>G+</strong><br />
Aufgabe 1<br />
Überlegen Sie zuerst, mit welcher Verpackungsart kalte Snacks in Ihrem Ausbildungsbetrieb<br />
verpackt werden. Überlegen Sie, welche Rohstoffe dieser Verpackungsart zugrunde<br />
liegen und füllen Sie die Liste aus.<br />
Verpackungsart Verwendete Rohstoffe<br />
Aufgabe 2<br />
Suchen Sie sich einen Rohstoff aus und recherchieren Sie die Nachhaltigkeit dieses<br />
Rohstoffes und somit Ihrer Verpackungsart.<br />
· Wie wirkt sich die Verpackungsart auf die Umwelt aus<br />
(Rohstoffgewinnung, Herstellung, Entsorgung)?<br />
· Wie wirkt sich die Verpackungsart auf Menschen aus<br />
(Rohstoffgewinnung, Herstellung, Entsorgung)?<br />
Für Recherchetipps wenden Sie sich an Ihre Lehrkraft.<br />
Aufgabe 3<br />
Ist die von Ihnen gewählte Verpackung aus Nachhaltigkeitssicht problematisch?<br />
Dann finden Sie heraus, ob es nachhaltige Alternativen gibt.<br />
Wenn ja, wo kann man sie einkaufen?<br />
Einigen Sie sich in Ihrer Gruppe am Ende auf eine Verpackungsart, die Sie empfehlen.<br />
Bestimmen Sie aus Ihrer Gruppe eine / n GruppensprecherIn.<br />
71
<strong>G+</strong><br />
72<br />
V4/4 WIe naChhaltIG sInd VerPaCkunGen<br />
Warme snacks<br />
Aufgabe 1<br />
Überlegen Sie zuerst, mit welcher Verpackungsart warme Snacks in Ihrem Ausbildungsbetrieb<br />
verpackt werden. Überlegen Sie, welche Rohstoffe dieser Verpackungsart zugrunde<br />
liegen und füllen Sie die Liste aus.<br />
Verpackungsart Verwendete Rohstoffe<br />
Aufgabe 2<br />
Suchen Sie sich einen Rohstoff aus und recherchieren Sie die Nachhaltigkeit dieses<br />
Rohstoffes und somit Ihrer Verpackungsart.<br />
· Wie wirkt sich die Verpackungsart auf die Umwelt aus<br />
(Rohstoffgewinnung, Herstellung, Entsorgung)?<br />
· Wie wirkt sich die Verpackungsart auf Menschen aus<br />
(Rohstoffgewinnung, Herstellung, Entsorgung)?<br />
Für Recherchetipps wenden Sie sich an Ihre Lehrkraft.<br />
Aufgabe 3<br />
Ist die von Ihnen gewählte Verpackung aus Nachhaltigkeitssicht problematisch?<br />
Dann finden Sie heraus, ob es nachhaltige Alternativen gibt.<br />
Wenn ja, wo kann man sie einkaufen?<br />
Einigen Sie sich in Ihrer Gruppe am Ende auf eine Verpackungsart, die Sie empfehlen.<br />
Bestimmen Sie aus Ihrer Gruppe eine / n GruppensprecherIn.<br />
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />
Daniel Rennen / pixelio.de
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />
Iwona Golczyk / pixelio.de<br />
V4/5 WIe naChhaltIG sInd VerPaCkunGen<br />
heiße Getränke<br />
<strong>G+</strong><br />
Aufgabe 1<br />
Überlegen Sie zuerst, mit welcher Verpackungsart heiße Getränke in Ihrem Ausbildungsbetrieb<br />
verpackt werden. Überlegen Sie, welche Rohstoffe dieser Verpackungsart zugrunde<br />
liegen und füllen Sie die Liste aus.<br />
Verpackungsart Verwendete Rohstoffe<br />
Aufgabe 2<br />
Suchen Sie sich einen Rohstoff aus und recherchieren Sie die Nachhaltigkeit dieses<br />
Rohstoffes und somit Ihrer Verpackungsart.<br />
· Wie wirkt sich die Verpackungsart auf die Umwelt aus<br />
(Rohstoffgewinnung, Herstellung, Entsorgung)?<br />
· Wie wirkt sich die Verpackungsart auf Menschen aus<br />
(Rohstoffgewinnung, Herstellung, Entsorgung)?<br />
Für Recherchetipps wenden Sie sich an Ihre Lehrkraft.<br />
Aufgabe 3<br />
Ist die von Ihnen gewählte Verpackung aus Nachhaltigkeitssicht problematisch?<br />
Dann finden Sie heraus, ob es nachhaltige Alternativen gibt.<br />
Wenn ja, wo kann man sie einkaufen?<br />
Einigen Sie sich in Ihrer Gruppe am Ende auf eine Verpackungsart, die Sie empfehlen.<br />
Bestimmen Sie aus Ihrer Gruppe eine / n GruppensprecherIn.<br />
73
<strong>G+</strong><br />
74<br />
V5 hInterGrundInforMatIonen kunststoffe<br />
zur nachhaltigkeit von kunststoffen<br />
Die Produktion von Polymeren (Kunststoffen) basiert heutzutage nicht mehr nur auf der<br />
Basis fossiler Rohstoffe, sondern auch auf nachwachsenden Rohstoffen.<br />
Basis fossile Rohstoffe<br />
Hierfür wird hauptsächlich Erdöl verwendet, eine begrenzte Ressource. Die Förderung<br />
und Nutzung von Erdöl gilt aus verschiedenen Gründen als problematisch. Die Erdölförderung<br />
und der Transport sind riskant für Umwelt und Mensch: Immer wieder kommt es zu<br />
Umweltkatastrophen und Anwohner werden von ihrem erdölreichen Land vertrieben. Eine<br />
positive Ausnahme bildet Norwegen. Doch auch andere Länder bemühen sich um eine<br />
transparente und zukunftsorientierte Nutzung der Öleinnahmen.<br />
Die meisten Kunststoffe auf fossiler Basis sind nicht biologisch abbaubar. Sie können aber<br />
wiederverwertet werden. Gelangen sie allerdings nicht in die Wertstofftonne / Gelbe Tonne<br />
für Kunst- und Verbundstoffe, sondern in die Umwelt, sind sie schädlich: Mehrere Millionen<br />
Tonnen Kunststoffmüll treiben in dem so genannten Müllstrudel im Pazifik. Jedes Jahr tötet<br />
dieser Müll mehrere hunderttausend Meerestiere. Die Größe des Müllstrudels entspricht<br />
etwa der Größe von Texas. Doch auch die Wiederverwertung hat keine gute Ökobilanz: Die<br />
Trennverfahren sind wasser- und energieintensiv. Deshalb werden meist nur so genannte<br />
sortenreine Kunststoffe wiederverwertet.<br />
Basis nachwachsende Rohstoffe<br />
Der neueste Trend ist die Verwendung von Biomasse aus Lebensmittelproduktionsabfällen.<br />
Sowohl aus Cellulose und anderen natürlichen Polymeren (z. B Kautschuk, Maisstärke)<br />
als auch aus Mikroorganismen (ausgewählte Schimmelarten) können Plastikfolien produziert<br />
werden und uns so von fossilen Rohstoffen unabhängig machen.<br />
Diese Plastikarten sind nicht automatisch „gesund“, auch sie können gesundheitsschädliche<br />
Stoffe wie Weichmacher enthalten. Insbesondere die Verwendung von Kartoffeln, Zuckerrüben<br />
und Mais ist aus Nachhaltigkeitsperspektive kritisch zu bewerten. Eine steigende<br />
Nachfrage bewirkt, dass weniger Ackerland für die Produktion von Nahrungsmitteln zur<br />
Verfügung steht. Darüber hinaus werden im Falle von Mais oft genveränderte Sorten<br />
verwendet. KritikerInnen bemängeln, dass diese Art Plastik sich nur sehr langsam oder mit<br />
hohem Energieaufwand zersetzt; die Kompostierung in der eigenen Gartentonne funktioniert<br />
nicht. Außerdem sind nicht alle Plastikarten aus nachwachsenden Rohstoffen auch<br />
biologisch abbaubar. Plastik aus nachwachsenden Rohstoffen kann nicht recycelt werden.<br />
Alternativen<br />
· Folie, als Trennblatt oder Sichtfenster: FSC-zertifiziertes Papier, Recyclingpapier<br />
· Styroporbecher: Die Firma Huhtamaki huhtamaki.de/foodservice bietet in der<br />
Produktreihe Bioware Becher für Heißgetränke aus nachwachsenden Rohstoffen an.<br />
· Die Firma Meyer / Stemmle wirbt mit nachhaltigen Verpackungen<br />
meyerstemmle.de; ebenso die Firma Schleiers Industrieverpackungen<br />
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />
Quellen und Linktipps<br />
Kunststoffe aus fossilen Rohstoffen<br />
· Wikipedia: Kunststoff, siehe „Umweltproblematik“<br />
· planetschule.de<br />
Kurzfilm über Erdöl<br />
Suchfunktion: Multitalent Erdöl<br />
· evb.ch/cm_data/public/Erdoel.pdf<br />
Erklärung von Bern / Vortragstext „Erdöl – Fluch oder Segen?“<br />
Kunststoffe aus nachwachsenden Rohstoffen<br />
· biologischverpacken.de<br />
Greenbox – biologische Verpackungen<br />
· global2000.at/site/de/magazin/technologie/bioplastik<br />
Umweltorganisation Global 2000<br />
· econitor.de<br />
Klicken Sie unter Lebensstile auf den Artikel<br />
„Bio-Kunststoffe – Lösung oder neues Problem?“<br />
· Wikipedia: Biokunststoff<br />
· umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/3834.pdf<br />
· schleiers-verpackungen.de<br />
<strong>G+</strong><br />
Recherchefragen<br />
· Wie kann sich die Erdölförderung auf die Gesellschaft und die Umwelt auswirken?<br />
· Können erdölbasierte Kunststoffe wiederverwertet werden?<br />
· Was passiert, wenn erdölbasierte Kunststoffe nicht fachgerecht entsorgt werden, sondern<br />
in die Umwelt gelangen?<br />
· Woraus bestehen Kunststoffe „auf Basis nachwachsender Rohstoffe“?<br />
· Wie wirken sich so genannte Bio-Kunststoffe auf die Gesundheit aus und welche Folgen<br />
hat die Produktion für die Gesellschaft?<br />
·<br />
Sind Bio-Kunststoffe wiederverwertbar?<br />
75
<strong>G+</strong><br />
76<br />
V5/2 hInterGrundInforMatIonen PaPIer<br />
zur nachhaltigkeit von Papier<br />
Papier wird aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz hergestellt. Mehr als die Hälfte<br />
des produzierten Papiers wird in den USA und Europa aufgebraucht. In Deutschland<br />
werden jährlich ca. 18,5 Mio. Tonnen Papier verbraucht, in Österreich ca. 2 Mio. Tonnen.<br />
Zum Vergleich: In ganz Afrika stehen jährlich ca. 7,8 Mio. Tonnen Papier zur Verfügung.<br />
Rund 20 Prozent des weltweit geschlagenen Holzes werden zur Papierherstellung eingesetzt.<br />
Nachhaltige Forstwirtschaft bedeutet, dass für jeden geschlagenen Baum drei bis<br />
vier Bäume nachwachsen. Die Papierherstellung in Deutschland wird zu 80 Prozent<br />
aus europäischen, nachhaltig bewirtschafteten Wäldern gedeckt. In der österreichischen<br />
Papierindustrie werden 35 Prozent des Holzes importiert. Der Importanteil verteilt sich<br />
vor allem auf die Nachbarländer Deutschland, Tschechien, Ungarn und Slowakei.<br />
Durch Wiederverwertung der bereits einmal aufbereiteten Rohstoffe wird der Verbrauch<br />
an Energie, Holzfasern sowie der Aufwand zur Abwasseraufbereitung stark verringert.<br />
In der Europäischen Union liegt die Altpapiereinsatzquote, d. h. der Anteil der Menge des<br />
eingesetzten Altpapiers je Tonne neu produzierten Papiers, bei über 60 Prozent.<br />
Der Recyclinganteil bei Kartonverpackungen liegt in der Regel bei 65 Prozent. Nicht mehr<br />
recycelbare Reststoffe können kompostiert oder thermisch verwertet werden.<br />
Alternativen<br />
Recyceltes Papier / recycelter Karton oder FSC-zertifiziertes Papier<br />
Quellen und Linktipps<br />
· verbraucherbildung.de<br />
Verbraucherschutz<br />
Geben Sie in die Suchmaschine „Papier Nachhaltigkeit“ ein.<br />
· robinwood.de<br />
Umweltschutzorganisation Robin Wood<br />
· slow-media.net/papier-und-nachhaltigkeit<br />
Slow Media<br />
· meyerstemmle.de<br />
Nachhaltige Verpackungen<br />
· austropapier.at<br />
Papierindustrie<br />
· biologischverpacken.de<br />
Greenbox – biologische Verpackungen<br />
· schleiers-verpackungen.de<br />
Recherchefragen<br />
· Welche Probleme kann Waldrodung für Mensch und Umwelt mit sich bringen?<br />
·<br />
Was bedeutet nachhaltige Forstwirtschaft?<br />
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />
V5/3 hInterGrundInforMatIonen alufolIe<br />
<strong>G+</strong><br />
zur nachhaltigkeit von alufolie<br />
Das wichtigste Aluminiumerz ist Bauxit. Die größten Vorkommen befinden sich in<br />
Australien, Guinea, Brasilien, Jamaika, Indien, Guyana und Indonesien. Die Verwendung<br />
von Aluminiumfolie ist aus Nachhaltigkeitsperspektive mehr als kritisch zu sehen:<br />
Bei der Bauxitgewinnung kommt es zu großflächigen Landschaftsschäden. Beim Abbau<br />
fallen pro Tonne Aluminium ca. 1,5 Tonnen basischen Rotschlamms an, die eigentlich<br />
deponiert werden müssen, in der Praxis aber meist in einen nahe gelegenen Fluss geleitet<br />
werden. Folgen: Pflanzen und Tiere im Wasser sterben, denn Aluminiumionen schaden<br />
Mikroorganismen und sind in großen Mengen für Pflanzen und Tiere giftig.<br />
In manchen Ländern (z. B Jamaika, Indien) werden indigene Gruppen von ihrem Land<br />
vertrieben, wenn dort Bauxit entdeckt wird. Während der Aluminiumproduktion können<br />
Katastrophen geschehen (wie z. B im Jahr 2010 in Ungarn): Die Verseuchung schädigt<br />
nicht nur die Natur; die in der Umgebung lebenden Menschen müssen evakuiert werden.<br />
Jegliche landwirtschaftliche Produktion muss für Jahre eingestellt werden.<br />
Alternativen<br />
Für warme Snacks: z. B. recycelte Alufolie<br />
Quellen und Linktipps<br />
· Suchmaschine Indische Bauern leiden unter Bauxitabbau<br />
· Suchmaschine Indien untersagt Bauxit-Abbau<br />
· youtube.de „Die Entwicklung kommt aus den Gewehrläufen 1 / 6“<br />
Film über den Bauxitabbau in Indien<br />
· Suchmaschine Jamaika: Maroons gegen Bauxitabbau<br />
· umweltkids.de/schwerpunkte/regenwald/einfuehrung/506.html<br />
Kritischer Infotext<br />
· deutsch.ifyoucare.com<br />
Recycelte Alufolie<br />
Recherchefragen<br />
· In welchen Ländern wird der Rohstoff Bauxit abgebaut?<br />
· Wie wirkt sich die Rohstoffgewinnung auf Mensch und Umwelt aus?<br />
·<br />
Kann Alufolie wiederverwertet werden?<br />
77
<strong>G+</strong><br />
78<br />
lIteraturlIste<br />
Viele dieser Bücher und noch mehr Materialien zu den angesprochenen<br />
Themen finden Sie auch in den Bibliotheken von BAOBAB baobab.at (Österreich) und<br />
<strong>EPIZ</strong> epiz-berlin.de (Deutschland).<br />
Getreide<br />
AID (2005): Öko-Landbau für ernährungswirtschaftliche Schulen. Bonn.<br />
ALLIANCE SUD (Hrsg.) (2008): Das ernährt die Welt. Was uns satt macht:<br />
Weizen und Reis, Kartoffel und Mais. Bern.<br />
BAUMANN, MIGES (2008): Das mörderische Geschäft mit dem Hunger.<br />
alliancesud.ch/de/ep/eza/downloads/nahrungsmittelkrise.pdf<br />
BROT FÜR DIE WELT (2011): Global Lernen. Thema: Landraub.<br />
brot-fuer-die-welt.de<br />
FAO (2010): Food Outlook 2010.<br />
fao.org/docrep/012/ak349e/ak349e00.pdf<br />
FRIEDLANDER, MICHAL; KUGELMANN, CILLy (Hrsg.):<br />
Koscher & Co. Über Essen und Religionen. Berlin.<br />
INKOTA (2010): INKOTA-Infoblätter Welternährung 3: Agrarkraftstoffe<br />
INKOTA (2010): INOKTA-Infoblätter Welternährung 9: Land Grabbing<br />
MAR, ALFRED u. a., (2009): Lehrbuch der Bäckerei. Linz<br />
STUART, TRISTRAM (2011): Für die Tonne. Wie wir unsere Lebensmittel verschwenden.<br />
Düsseldorf<br />
THURN, VALENTIN (Regie): Essen im Eimer. Die große Lebensmittelverschwendung.<br />
planet-schule.de/sf/php/02_sen01.php?sendung=8459#sendetermine<br />
WAGENHOFER, ERWIN (Regie): We feed the World. München: Universum Film (2009)<br />
WELTHUNGERHILFE (2008): Nahrungsmittelpreise – zwischen Hoffnung und Hunger.<br />
Brennpunkt 1 / 2008<br />
Internet-Links<br />
brot-fuer-die-welt.de<br />
fao.org<br />
oekolandbau.de/lehrer Unterrichtsmaterialien Ökolandbau<br />
politik-lexikon.at Online-Politik-Lexikon für Jugendliche<br />
welthungerhilfe.de<br />
weed-online.org/presse/1834223.html „Spekulation untergräbt Recht auf Nahrung“<br />
wienertafel.at<br />
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen
<strong>G+</strong> Berufe Global | Backen<br />
Gewürze<br />
DWP GmbH: Gewürze. Fair+Bio, Ravensburg.<br />
FANSA, JONAS u. a. (Hrsg.) (2007): Chili, Teufelsdreck und Safran, Oldenburg.<br />
GMÖ (2010): Wo der Pfeffer wächst. Krefeld.<br />
INKOTA (2009): Abgeerntet. Wer ernährt die Welt – Arbeitsheft zu Hunger,<br />
Globalisierung und Landwirtschaft. Berlin.<br />
KENNER, ROBERT (Regie) (2010): Was essen wir wirklich? DVD.<br />
KÜSTER, HANS-JÖRG (1997):<br />
Kleine Kulturgeschichte der Gewürze – Ein Lexikon von Anis bis Zimt. C.H. Beck.<br />
<strong>G+</strong><br />
STUART, TRISTRAM (2011): Für die Tonne: Wie wir unsere Lebensmittel verschwenden.<br />
SÜDWIND (2007): Thema Gewürze, in Südwind Magazin Heft 12/2007.<br />
Download suedwind-magazin.at/start.asp?list=yes&ivz=y&sw=0&ausg=200712<br />
TEUSCHER, EBERHARD (2002): Gewürzdrogen: Ein Handbuch der Gewürze,<br />
Gewürzkräuter, Gewürzmischungen und ihrer ätherischen Öle.<br />
Internet-Links<br />
el-puente.de<br />
oeko-fair.de Verbraucherinitiative<br />
wuerzkraut.de<br />
uni-graz.at/~katzer/germ/index.html<br />
Verpackungen<br />
BAyERISCHES LANDESAMT FÜR UMWELT (Hrsg.) (2006): Cleverer Umweltschutz –<br />
nachhaltiger Konsum. Download lfu.bayern.de/umweltwissen/doc/uw_18_cu_konsum.pdf<br />
BUND ÖKOLOGISCHE LEBENSMITTELWIRTSCHAFT E.V. (BÖLW) (2011):<br />
Nachhaltige Verpackung von Bio-Lebensmitteln. Ein Leitfaden für Unternehmen. Download<br />
boelw.de/uploads/media/pdf/Themen/Verpackung/Verpackungsleitfaden_web.pdf.<br />
KAIMER M., SCHADE D. (2000): Abfallentsorgung zu Lasten der Bürger?<br />
Probleme der Kreislaufwirtschaft und Lösungsansätze für eine Entlastung der Haushalte.<br />
Akademie für Technikfolgeabschätzung in Baden-Württemberg.<br />
KOPyTZIOK N. (2004): Für und wider – Einweg und Mehrweg.<br />
In: Der Abfallter – Das Magazin für Umwelt und Nachhaltigkeit, 03/2004.<br />
Internet-Links:<br />
gruener-punkt.de<br />
fsc-deutschland.de<br />
79
Die Reihe <strong>G+</strong> bietet Unterrichtsmaterialien für die berufliche Bildung, die motivieren<br />
sollen, sich mit Globalisierung konstruktiv auseinander zu setzen, komplexe<br />
Prozesse wie Wertschöpfungsketten und Migration zu verstehen und diese im<br />
Berufsleben positiv zu gestalten.<br />
Den eigenen Beruf aus einer neuen Perspektive sehen. Globale Bezüge herstellen.<br />
Zusammenhänge erkennen. Verantwortungs- und vorurteilsbewusst handeln. Die<br />
Umwelt schonen. Sozialstandards einhalten. Die eigene Zukunftsfähigkeit sichern.<br />
Die Hefte der Reihe orientieren sich an Rahmenlehrplänen und Ausbildungsverordnungen.<br />
Sie sind berufsrelevant und für den schnellen Einsatz didaktisch aufbereitet.<br />
Alle Materialien sind erfolgreich getestet und gemeinsam mit ExpertInnen aus der<br />
Branche erarbeitet.<br />
Unter epizberlin.de finden Sie einen Link zu unserer Lernplattform<br />
mit weiteren Materialien und didaktisch aufbereiteten ELearning Modulen.<br />
© Ulrich Döring, Germanwatch<br />
© Shared Interest, flickr.com