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Geschäftsbericht 2010 (pdf) - Österreichische Lotterien

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Leitbild<br />

des Unternehmens<br />

VERANTWORTUNGSVOLL<br />

INNOVATIV<br />

PARTNERSCHAFTLICH<br />

Die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> sind ein international anerkanntes<br />

Glücksspielunternehmen, das verantwortungsvoll, innovativ<br />

und partnerschaftlich agiert. Wir bieten spielinteressierten<br />

Erwachsenen eine breite Palette an Spielen in höchster Qualität.<br />

„Glücksspiel mit Verantwortung“ ist Grundlage unseres Handelns.<br />

Diese Haltung gegenüber den Stakeholdern wird vom<br />

Management und von allen Mitarbeitern gelebt.<br />

Das Vertrauen unserer Kunden und des Konzessionsgebers<br />

steht im Mittelpunkt unserer Bemühungen. Wir vereinen<br />

ordnungspolitische Verantwortung mit unternehmerischem<br />

Engagement, leben diese Grundsätze glaubwürdig und arbeiten<br />

wirtschaftlich erfolgreich. Die starke Finanzkraft ist Basis des<br />

Unternehmens.<br />

Unser Geschäftsmodell zeichnet sich durch Innovationskraft<br />

aus. Diese Vorreiterrolle verdankt das Unternehmen vor allem<br />

seinen motivierten und leistungsorientierten Mitarbeitern, die<br />

eine tragende Säule des nachhaltigen Erfolgs sind. Wir entwickeln<br />

moderne Technik und setzen sie ein, um die bestmögliche<br />

Sicherheit im Spielbetrieb zu gewährleisten.<br />

Wir verstehen uns als „guter Staatsbürger“ und unterstützen<br />

Institutionen und Projekte, die im Interesse Österreichs und<br />

seiner Bevölkerung sind. Auf Grundlage der uns erteilten<br />

Konzession streben wir ein flächendeckendes Angebot unserer<br />

Spiele an. Wir arbeiten mit unseren Vertriebspartnern eng und<br />

verantwortungsbewusst zusammen und bemühen uns um den<br />

besten Service für unsere Spielteilnehmer. Besonders großen<br />

Wert legen wir hierbei auf die Einhaltung unserer „Responsible<br />

Gaming“­Grundsätze.<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

1


WWF Österreich<br />

<strong>Österreichische</strong> <strong>Lotterien</strong> –<br />

seit 25 Jahren ein vertrauensvoller Partner


Die Vielfalt und die Unversehrtheit der Natur sind für<br />

das Wohlbefinden der Menschen unerlässlich, doch oft bedarf<br />

es menschlicher Hilfe, um sie zu erhalten. Um die Unversehrtheit<br />

zu wahren, unterstützen die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong><br />

den WWF Österreich. Bereits seit 1989 währt die Partnerschaft,<br />

22 Jahre, in denen viele erfolgreiche Projekte hervorgebracht<br />

wurden: die Wiederansiedlung des Bartgeiers in Österreich<br />

ebenso wie Initiativen zum Schutz gefährdeter, in Österreich<br />

lebender Tierarten wie des Braunbärs, Seeadlers und Weißstorches.<br />

Seit dem Jahr 2007 wird das Flussprogramm des WWF unterstützt,<br />

ein Naturschutzprojekt, das vom Inn im Westen über die<br />

Traun bis zu den March­Thaya­Auen im Osten die wichtigsten<br />

Flusslandschaften Österreichs einschließt. Unterwegs in den<br />

unberührten Auen: DI Dr. Hildegard Aichberger, Geschäftsführerin<br />

WWF Österreich, und Dr. Helmut Pechlaner, Ehrenpräsident<br />

WWF Österreich. Gut für Österreich


Kennzahlen<br />

4<br />

2008 2009 <strong>2010</strong><br />

Umsatz in Mio. EUR<br />

Gesamt<br />

davon:<br />

2.378,04 2.633,70 2.642,45<br />

Lotto „6 aus 45“ 555,34 601,32 582,02<br />

Toto und Torwette 12,74 12,19 12,19<br />

EuroMillionen 170,88 187,22 180,46<br />

Bingo 11,29 11,35 11,51<br />

ToiToiToi 17,04 17,15 18,18<br />

Zahlenlotto 1–90 4,51 4,29 4,21<br />

Joker 162,21 178,03 173,68<br />

Rubbellos 127,38 123,00 118,65<br />

Brieflos 25,85 27,91 26,51<br />

Klassenlotterie 36,17 34,16 33,87<br />

win2day (inkl. Keno) 945,65 1.069,09 1.074,97<br />

win2day Poker 5,05 6,53 6,34<br />

WINWIN (Video Lottery Terminals) 303,93 361,45 399,86<br />

Steuerleistung in Mio. EUR<br />

Gesamt<br />

(Spielabhängige Abgaben sowie Steuern vom<br />

Einkommen und sonstige Steuern und Abgaben) 383,49 421,19 398,43<br />

Spielabhängige Abgaben in Mio. EUR<br />

Gesamt<br />

davon:<br />

378,02 409,03 389,21<br />

Wettgebühr 161,27 172,35 165,02<br />

Konzessionsabgabe 216,75 236,68 224,19<br />

Stammkapital in Mio. EUR 110,00 110,00 110,00<br />

EGT in Mio. EUR 39,06 56,58 44,09<br />

Jahresüberschuss in Mio. EUR 33,65 44,52 34,99<br />

Bilanzgewinn in Mio. EUR 33,66 38,07 29,06<br />

Sportförderung in Mio. EUR 62,02 71,34 79,01<br />

Gesamtgewinnsumme in Mio. EUR 1.724,60 1.920,00 1.956,70<br />

Mitarbeiter*<br />

Vertriebsnetz<br />

441 461 479<br />

Lotto­Toto­Annahmestellen 3.889 3.852 3.820<br />

Instant­Distributionsnetz (Rubbellos + Brieflos) 6.161<br />

Rubbellos Vertriebsstellen 6.783 6.543 ­<br />

Brieflos Vertriebsstellen 6.790 6.521 ­<br />

* Vollzeitäquivalent im Jahresdurchschnitt


Inhalt<br />

Leitbild des Unternehmens 1<br />

Kennzahlen 4<br />

Inhalt 5<br />

Vorwort des Vorstands 6<br />

Das Unternehmen<br />

Gesellschafterstruktur 8<br />

Organigramm der Gruppe 9<br />

Organe der Gesellschaft 10<br />

Bericht des Aufsichtsrats 11<br />

Rahmenbedingungen 12<br />

Die Spiele<br />

Lotto „6 aus 45“ 16<br />

Toto und Torwette 18<br />

Bingo 19<br />

EuroMillionen 20<br />

ToiToiToi 21<br />

Zahlenlotto 1–90 22<br />

Rubbellos 22<br />

Joker 23<br />

Brieflos 24<br />

Klassenlotterie 25<br />

win2day 28<br />

WINWIN – Video Lottery Terminals 32<br />

<strong>Österreichische</strong> Sportwetten Gesellschaft m.b.H. 33<br />

Russisch <strong>Österreichische</strong> <strong>Lotterien</strong> Holding Gesellschaft m.b.H. 35<br />

Das Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen 38<br />

Umsatz­ und Ertragsentwicklung 39<br />

Responsible Gaming (inkl. RG von win2day, tipp3 und WINWIN) 44<br />

79 Millionen für den Sport 50<br />

Nachhaltigkeit 51<br />

Sponsoring 52<br />

Sicherheit 56<br />

Mitarbeiter 58<br />

Vertrieb 59<br />

Technische Entwicklungen 60<br />

Ausblick 61<br />

Der Jahresabschluss <strong>2010</strong><br />

Gewinn­ und Verlustrechnung 64<br />

Bilanz 66<br />

Anlagenspiegel 68<br />

Erläuterungen zum Jahresabschluss 70<br />

Impressum 76<br />

Im Interesse des Textflusses und der Lesefreundlichkeit werden durchgehend<br />

geschlechts unspezifische Termini verwendet: Bezeichnungen wie Kunden, Mitarbeiter,<br />

Partner oder Vertragspartner usw. beziehen jeweils die weibliche Form mit ein.<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

5


Vorwort<br />

des Vorstands<br />

6<br />

Sehr geehrte Leser,<br />

wenn wir heute auf das abgeschlossene Geschäftsjahr <strong>2010</strong> der<br />

<strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> zurückblicken, dann können wir mit<br />

Freude sagen, dass wir erfolgreich waren. Die wirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen signalisierten einen positiven Trend, die<br />

Konsumenten agierten jedoch noch immer recht vorsichtig<br />

bei ihren Ausgaben. Wir haben aber gezeigt, dass wir auch bei<br />

un günstigen Rahmenbedingungen gut vorankommen.<br />

Der Geschäftserfolg der <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> hat es<br />

er möglicht, dass es neben unserem Konzessionsgeber – wir sind<br />

einer der besten und treuesten Steuerzahler im Land – noch einen<br />

weiteren großen Gewinner gegeben hat: die österreichische<br />

Gesellschaft als solche. Auch <strong>2010</strong> konnte wieder eine Reihe<br />

von Projekten in den Bereichen Humanitäres, Soziales, Gesundheit,<br />

Umwelt, Kunst und Kultur, Wissenschaft und Forschung<br />

sowie Sport im Rahmen von Sponsorings und Spenden unterstützt<br />

und so ein möglichst großer Teil der Bevölkerung zu<br />

Nutznießern werden.<br />

Die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> sind „Gut für Österreich“.<br />

Und das zeigen wir Ihnen auch im vorliegenden <strong>Geschäftsbericht</strong>.<br />

Auf uns kann man sich verlassen und auf die Zukunft<br />

bauen. So wie es die <strong>Österreichische</strong> Kinderhilfe, die <strong>Österreichische</strong><br />

Sporthilfe und die <strong>Österreichische</strong> Seniorenhilfe<br />

schon seit mittlerweile 25 Jahre können. Oder der Tiergarten<br />

Schönbrunn, der in den letzten 18 Jahren durch die Förderung<br />

der <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> zahlreiche Umbauten und<br />

Neuerungen umsetzen konnte und sich somit als bester Zoo<br />

Europas etabliert hat. Mit dem WWF Österreich verbindet uns<br />

eine 22­jährige Partnerschaft, die mit „Natur freikaufen“ 1989<br />

ihren Anfang hatte und heute große Flussrenaturierungen und<br />

Artenschutzprogramme zum Thema hat. Stolz macht uns, dass<br />

WWF­Projekte wie die Wiederansiedlung des Bartgeiers in<br />

Österreich gelungen sind.<br />

Wir beschränken uns nicht nur darauf, Geld zu geben. Wir<br />

spenden auch Ideen und engagieren uns aktiv. Das haben wir<br />

<strong>2010</strong> mit der Verknüpfung zweier Projekte zu einem gemeinsamen<br />

Event gezeigt: Unter dem Titel „Sollenau meets Grafenegg“<br />

haben die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> die Bewohner des Karl<br />

Ryker Dorfs der Lebenshilfe Niederösterreich zum „Konzert<br />

ohne Grenzen“ im Rahmen des Musikfestivals Grafenegg<br />

geladen und damit dazu beigetragen, dass Barrieren abgebaut<br />

werden.<br />

Weiters haben wir die <strong>Lotterien</strong>­Tage in diversen Wiener<br />

Museen und Theatern ins Leben gerufen. So hatte jeder mit<br />

einer Quittung oder einem Los der <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong><br />

an einem bestimmten Tag zur Albertina, zum Kunsthistorischen<br />

Museum oder zum Technischen Museum kam, freien Eintritt.<br />

Die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> sind darüber hinaus wohl der<br />

wichtigste Financier des österreichischen Sports. Die Unterstützung<br />

des Sports ist ein gesellschaftspolitischer Auftrag, der seit<br />

1986 von den <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> gern übernommen<br />

wird: 909 Mio. Euro flossen in den letzten 25 Jahren in die<br />

Besondere Bundes­Sportförderung. <strong>2010</strong> erhielt der österreichische<br />

Sport 79 Mio. Euro. Die Sportförderung nach dem Glücksspielgesetz<br />

stellt damit die wichtigste Finanzierungsquelle des<br />

Sports in Österreich dar.<br />

Verantwortung, Seriosität und Sicherheit rund um das Spiel mit<br />

dem Glück standen natürlich auch <strong>2010</strong> wieder im Mittelpunkt<br />

unseres Handelns, und unsere Bemühungen trugen auch<br />

Früchte. Die Rezertifizierung der Sicherheitsstandards durch<br />

die World Lottery Association sowie das Zertifikat für die<br />

Informationssicherheitsstandards nach ISO 27001 bescheinigen<br />

den <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> Informationssicherheit auf<br />

höchstem Niveau.<br />

Wie ernst es uns mit dem Jugendschutz ist, haben wir mit der<br />

Teilnahme an einer aus den Vereinigten Staaten stammenden<br />

Kampagne bewiesen. Unter dem Titel „Glücksspiel ist kein<br />

Kinderspiel“ weisen wir Erwachsene darauf hin, dass Glücksspielprodukte<br />

keine geeigneten Geschenke für Kinder und<br />

Jugendliche sind. Durch freiwillige Selbstbeschränkungen und<br />

ausgesprochen strenge Reglements, die weit über die gesetzlichen<br />

Vorgaben hinausgehen, zeigen wir, dass wir uns unserer<br />

Verantwortung bewusst sind. Wir erfüllen das Thema Spielerschutz<br />

mit Leben.<br />

Im vergangenen Jahr haben die Novellen zum Glücksspielgesetz<br />

den Anfang und die Basis für den nächsten entscheidenden<br />

Schritt gesetzt: die EU­weite Interessentensuche für<br />

die Glücksspielkonzession. Das wird möglicherweise zu einer<br />

Öffnung des Markts führen, und damit kommt der Kontrolle<br />

und Überwachung ein noch größerer Stellenwert zu. Und ein<br />

geordneter Wettbewerb wird hoffentlich künftig unter gleichen<br />

Rahmenbedingungen stattfinden.<br />

Auf EU­Ebene war der Europäische Gerichtshof <strong>2010</strong> mit<br />

insgesamt sieben Vorlageverfahren aus dem Glücksspiel­ und<br />

Sportwettenbereich beschäftigt. Im September hatte der EuGH<br />

in der Rechtssache „Engelmann“ erstmals über Vorlagefragen zu<br />

entscheiden, die sich auf die Europarechtskonformität einzelner<br />

Bestimmungen des österreichischen Glücksspielgesetzes<br />

beziehen. Der Inhalt des EuGH­Urteils richtete sich jedoch<br />

– entgegen manchen medialen Berichten – nicht gegen das in<br />

Österreich bestehende Glücksspielmonopol oder die Ausgestaltung<br />

des österreichischen Glücksspielmarkts, sondern ausschließlich<br />

gegen einzelne Bestimmungen im Glücksspielgesetz.<br />

Diese im Urteil geäußerten Kritikpunkte zur Sitzerfordernis sowie<br />

zum Transparenzgebot bei der Erteilung der Konzessionen<br />

wurden durch die GSpG­Novellen 2008 und <strong>2010</strong> geändert,<br />

und die Europäische Kommission hat die Gemeinschaftsrechtskonformität<br />

der beiden Novellen durch die Notifizierung bestätigt.<br />

Die vom EuGH bemängelte „Sitzerfordernis im Inland“<br />

wurde im Rahmen des Budget­Begleit­Gesetzes <strong>2010</strong> ebenfalls<br />

entsprechend saniert.


Die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> erwirtschafteten einen Gesamtumsatz<br />

von 2,64 Mrd. Euro und konnten das hohe Niveau des<br />

Jahres 2009 halten. Bei den Wettscheinspielen führten in erster<br />

Linie die geringere Anzahl von Dreifach­ und Vierfachjackpots<br />

bei Lotto sowie die fehlenden Jackpotkumulationen bei<br />

EuroMillionen dazu, dass der Wettscheinbereich um 3,1 Prozent<br />

unter dem Rekordergebnis des Vorjahres lag. An der Spitze der<br />

Aktivitätenliste stand der Relaunch von Lotto „6 aus 45“, die<br />

wichtigste Änderung seit Einführung der zweiten wöchentlichen<br />

Ziehung vor 13 Jahren. Sie wurde dank zahlreicher Verbesserungen<br />

für die Kunden von diesen auch sehr gut angenommen.<br />

Die Instantlotterien spürten die allgemeine Verunsicherung der<br />

Konsumenten und die damit verbundene Kaufzurückhaltung<br />

besonders stark. Sie wirkte sich aufgrund des hohen Umsatzanteils<br />

vor allem bei den Rubbellosen aus. ToiToiToi dagegen<br />

konnte aufgrund einer sehr erfolgreichen Produkt verbesserung<br />

im November 2009 seinen Umsatz im Jahr <strong>2010</strong> um 6 Prozent<br />

steigern.<br />

Nicht zuletzt aufgrund des Relaunchs von Lotto „6 aus 45“ gab<br />

es im Vorjahr insgesamt 47 neue Millionäre durch die Spiele der<br />

<strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong>, der höchste Wert seit dem<br />

Jahr 2002. Spektakuläre Treffer wie der Rekordsechser oder<br />

ein Europot­Gewinn Ende Dezember brachten eine ohnehin<br />

bereits strahlende Gewinnerbilanz auf Hochglanz und sorgten<br />

für ein furioses <strong>Lotterien</strong>­Finale.<br />

Diese Tatsachen, unsere langjährige Erfahrung im Lotteriegeschäft<br />

sowie unsere detaillierte Kenntnis des österreichischen Markts<br />

zeigen, dass die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> seit 25 Jahren der<br />

richtige Partner für die Lotteriekonzession ist und damit „Gut<br />

für Österreich“.<br />

Dr. Karl Stoss<br />

DI Friedrich Stickler<br />

Mag. Bettina Glatz­Kremsner<br />

Dr. Karl Stoss,<br />

Mag. Bettina Glatz-Kremsner,<br />

DI Friedrich Stickler<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

7


Das Unternehmen<br />

Gesellschafterstruktur<br />

Die intensive Kooperation der Unternehmen<br />

in der Gruppe stärkt ihre Position am<br />

österreichischen Glücksspielmarkt.<br />

Casinos Austria AG<br />

Lotto-Toto Holding Ges.m.b.H.<br />

8<br />

Das Unternehmen<br />

Die Gesellschafter<br />

Casinos Austria AG 68 Prozent<br />

Lotto-Toto Holding Gesellschaft m.b.H.* 32 Prozent<br />

* Die Geschäftsanteile der Lotto-Toto Holding Gesellschaft m.b.H.<br />

halten:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

1<br />

32 %<br />

CLS Beteiligungs Gesellschaft m.b.H. (Bankhaus<br />

Schelhammer & Schattera AG, B & C Holding GmbH),<br />

RSV Beteiligungs-Gesellschaft m.b.H. (Erste Bank der<br />

oesterreichischen Sparkassen AG, RZB Holding GmbH,<br />

<strong>Österreichische</strong> Volksbanken-AG),<br />

LTB Beteiligungs-Gesellschaft m.b.H. (BAIH Beteiligungsverwaltungs<br />

GmbH, BAWAG P.S.K. Bank für Arbeit<br />

und Wirtschaft und <strong>Österreichische</strong> Postsparkasse AG,<br />

Hypo-Banken-Holding Gesellschaft m.b.H., Erste Bank der<br />

oesterreichischen Sparkassen AG),<br />

<strong>Österreichische</strong>r Rundfunk.<br />

68 %<br />

Die einzelnen Gesellschaften <strong>Österreichische</strong> <strong>Lotterien</strong>,<br />

Casinos Austria, Casinos Austria International, win2day Entwicklungs-<br />

und Betriebsgesellschaft m.b.H., <strong>Österreichische</strong><br />

Sportwetten Gesellschaft m.b.H. und Glücks- und Unterhaltungsspiel<br />

Betriebsges.m.b.H. sind organisatorisch in Business<br />

Units (Geschäftsbereiche) abgebildet, die auf die jeweiligen<br />

Dienstleistungen der sogenannten Corporate Functions (Gruppenfunktionen)<br />

zugreifen können. Den Business Units stehen<br />

die Corporate Functions, Corporate Development, Human<br />

Resources, Corporate Communications, Responsible Gaming,<br />

Advertising & Sponsoring, Legal Affairs, Public & European<br />

Affairs/CSR, Information Technology, Services, Group Controlling,<br />

Finance sowie Internal Audit zur Seite (Stand: 31.12.<strong>2010</strong>).<br />

Die Organisation der <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong><br />

innerhalb der Unternehmensgruppe<br />

Die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> sind in der Unternehmens-<br />

gruppe als Business Unit <strong>Lotterien</strong> positioniert, entwickeln<br />

in Abstimmung mit dem Gesamtvorstand die strategische<br />

Ausrichtung und führen das operative Tagesgeschäft eigenverantwortlich.<br />

So sind die Kernbereiche Marketing und<br />

Produktentwicklung, Vertrieb, Ziehungen, Controlling, Internationales<br />

Geschäft und Russische Föderation sowie der Syndikus<br />

direkt in der Business-Unit verankert (Stand: 31.12.<strong>2010</strong>).<br />

Innerhalb der Unternehmensgruppe greift die Business Unit<br />

<strong>Lotterien</strong> auf die Dienstleistungen der Corporate Functions zu.


Organigramm der Gruppe<br />

59 %<br />

Lotto-Toto Holding Gesellschaft m.b.H.<br />

Sitz: Wien<br />

Russisch <strong>Österreichische</strong><br />

<strong>Lotterien</strong> Holding Gesellschaft m.b.H.<br />

Sitz: Wien<br />

OOO Ural Loto<br />

Sitz: Ufa Russland<br />

100 %<br />

Casinos Austria AG<br />

Sitz: Wien<br />

32 % 68 % 50 %<br />

<strong>Österreichische</strong> <strong>Lotterien</strong> Gesellschaft m.b.H.<br />

Sitz: Wien<br />

50 %<br />

Entertainment Glücks- und<br />

Unterhaltungsspiel Gesellschaft m.b.H.<br />

Sitz: Wien<br />

Glücks- und Unterhaltungsspiel<br />

Betriebsges.m.b.H.<br />

Sitz: Wien<br />

win2day Entwicklungs- und<br />

Betriebsgesellschaft m.b.H.<br />

Sitz: Wien<br />

<strong>Österreichische</strong><br />

Sportwetten Gesellschaft m.b.H.<br />

Sitz: Wien<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

100 %<br />

100 %<br />

56 %<br />

9


Organe der Gesellschaft<br />

10<br />

Das Unternehmen<br />

Das Präsidium:<br />

• Generaldirektor Dr. Walter Rothensteiner<br />

Präsident des Aufsichtsrats<br />

• Generaldirektor Komm.-Rat Helmut Jonas<br />

Vizepräsident des Aufsichtsrats<br />

•<br />

Dkfm. Dr. Leo Wallner<br />

Vizepräsident des Aufsichtsrats<br />

Die Mitglieder:<br />

• Dkfm. Dr. Maria Theresia Bablik<br />

• Universitätsprofessor Dr. Gerhard Baumgartner<br />

(ab 23.11.<strong>2010</strong>)<br />

• Vorstandsdirektor Jochen Bottermann<br />

• Geschäftsführer Dr. Martin Hagleitner<br />

(bis 23.11.<strong>2010</strong>)<br />

• Kommerzialrat Dr. Erich Hampel (ab 19.3.<strong>2010</strong>)<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Generaldirektor Alfred Ludwig<br />

Generaldirektor DI Kurt Meyer (bis 5.11.<strong>2010</strong>)<br />

Kommerzialrat Dir. Gerald Neuber (bis 19.3.<strong>2010</strong>)<br />

Vorstandsdirektor Mag. Reinhard Ortner<br />

(bis 19.3.<strong>2010</strong>)<br />

Vorstandsdirektor Mag. Gerhard Starsich<br />

Vorstandsdirektor Mag. Manfred Url (ab 19.3.<strong>2010</strong>)<br />

Generaldirektor Dr. Alexander Wrabetz<br />

Vom Betriebsrat entsandte Mitglieder:<br />

• Norbert Eigl<br />

• Franz Baumgartner (ab 19.3.<strong>2010</strong>)<br />

• Ernst Gyöngyösi<br />

• Edmund Maier (bis 19.3.<strong>2010</strong>)<br />

• Emmerich Hager (bis 17.6.<strong>2010</strong>)<br />

• Gertrude Kopp<br />

• Gerlinde Wohlauf (bis 17.6.<strong>2010</strong>)<br />

• Mag. Wolfgang Eisler (ab 17.6.<strong>2010</strong>)<br />

• Gerald Schwarz (ab 17.6.<strong>2010</strong>)<br />

Prüfungsausschuss:<br />

•<br />

Präsident Generaldirektor Dr. Walter Rothensteiner<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Vizepräsident Generaldirektor Komm.-Rat<br />

Helmut Jonas<br />

Vizepräsident Dkfm. Dr. Leo Wallner<br />

Universitätsprofessor Dr. Gerhard Baumgartner<br />

(ab 23.11.<strong>2010</strong>)<br />

Geschäftsführer Dr. Martin Hagleitner<br />

(bis 23.11.<strong>2010</strong>)<br />

Generaldirektor Alfred Ludwig<br />

Generaldirektor Dr. Alexander Wrabetz<br />

Vom Betriebsrat entsandte Mitglieder des<br />

Prüfungsausschusses:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Norbert Eigl<br />

Edmund Maier (bis 19.3.<strong>2010</strong>)<br />

Franz Baumgartner (ab 19.3.<strong>2010</strong>)<br />

Gertrude Kopp<br />

Die Staatskommissäre:<br />

• Ministerialrat Dr. Martin Atzmüller (ab 1.11.<strong>2010</strong> vom<br />

Staatskommissär-Stv. zum Staatskommissär bestellt)<br />

• Dr. Franz Philipp Sutter (bis 19.3.<strong>2010</strong> Staatskommissär)<br />

Der Vorstand:<br />

• Generaldirektor Dr. Karl Stoss<br />

Vorsitzender des Vorstands<br />

• Generaldirektor-Stellvertreter DI Friedrich Stickler<br />

Stellvertretender Vorsitzender des Vorstands<br />

• Vorstandsdirektorin Mag. Bettina Glatz-Kremsner<br />

Mitglied des Vorstands


Bericht des Aufsichtsrats<br />

Der Aufsichtsrat hat sich vom Vorstand während des Geschäftsjahres<br />

laufend über die Geschäftsabwicklung und den Gang<br />

der Geschäfte unterrichten lassen und die Rechtmäßigkeit,<br />

die Zweckmäßigkeit und die Wirtschaftlichkeit sowie die<br />

angemessene Wahrnehmung der sozialen Verpflichtungen der<br />

Geschäftsführung überwacht.<br />

Im Rahmen der Überwachung der Geschäftsführung durch den<br />

Vorstand gemäß § 30j Abs. 1 GesmbHG hat der Aufsichtsrat<br />

festgestellt, dass der Vorstand sämtliche Geschäfte der Gesellschaft<br />

in Übereinstimmung mit dem Gesellschaftsvertrag, den<br />

Generalversammlungs- und Aufsichtsratsbeschlüssen und den<br />

gesetzlichen Vorschriften durchgeführt und die Gesellschaft in<br />

ihrer Gesamtheit und in allen ihren Teilbereichen dem Gesellschaftszweck<br />

entsprechend mit dem beabsichtigten Erfolg<br />

geleitet hat.<br />

In den Aufsichtsratssitzungen wurden mit dem Ziel einer<br />

vorausschauenden Überwachung der Planung und der Mitwirkung<br />

bei den noch vorzunehmenden Geschäften Fragen<br />

der Geschäftspolitik behandelt und wichtige Entscheidungen,<br />

insbesondere über die von der Zustimmung des Aufsichtsrats<br />

abhängigen Geschäfte, getroffen.<br />

Dem Aufsichtsrat hat der Bericht der BDO Austria GmbH<br />

Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft, Wien,<br />

über die Prüfung des Jahresabschlusses zum 31.12.<strong>2010</strong> vorgelegen.<br />

Die von der BDO Auxilia Treuhand GmbH Wirtschaftsprüfungs-<br />

und Steuerberatungsgesellschaft, Wien, vorgenom-<br />

mene Prüfung des vom Vorstand aufgestellten Jahresabschlusses<br />

und Lageberichts hat nach ihrem abschließenden Ergebnis<br />

keinerlei Anlass zu Beanstandungen gegeben. Der Jahresabschluss<br />

wurde mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk<br />

versehen.<br />

Wien, am 24. März 2011<br />

Dr. Walter Rothensteiner<br />

Präsident des Aufsichtsrats<br />

Dr. Walter Rothensteiner<br />

Präsident des Aufsichtsrats<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

11


Rahmenbedingungen<br />

Die rechtlichen Grundlagen sind die Basis,<br />

auf der die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> Glücksspiele<br />

in Österreich anbieten.<br />

12<br />

Das Unternehmen<br />

Der Unternehmenszweck der <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> ist<br />

im österreichischen Glücksspielgesetz und den erläuternden<br />

Bemerkungen des Gesetzgebers festgelegt. Die wesentliche<br />

Zielsetzung der in Österreich bestehenden Regelung des<br />

Glücks spielwesens ist der Schutz der Spielteilnehmer vor<br />

einem Überangebot und vor unseriösen Anbietern.<br />

Die rechtlichen Grundlagen sind die Basis, auf der die <strong>Österreichische</strong>n<br />

<strong>Lotterien</strong> Glücksspiele in Österreich anbieten. Sie sind<br />

die Spielregeln, deren Einhaltung durch den Konzessionsgeber<br />

überprüft wird. So werden der Umfang des Glücksspielangebots<br />

und die Art der Betriebsführung durch den Konzessionsgeber<br />

im Sinne seiner ordnungspolitischen Zielsetzung kontrolliert.<br />

Der Konzessionsgeber gewährleistet einerseits durch die<br />

Überwachung der gegebenen Gesellschafterstrukturen das<br />

Unterbleiben des Eindringens krimineller Elemente in den<br />

österreichischen Glücksspielmarkt, und andererseits regelt und<br />

genehmigt er jedes neue Produkt durch die Spielbedingungen.<br />

Die rechtliche Grundlage zur Regelung des Glücksspielwesens<br />

durch den Bund ist der Kompetenztatbestand „Monopolwesen“<br />

des Artikel 10 Absatz 1 Ziffer 4 des Bundes-Verfassungsgesetzes.<br />

Die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> führen Lotteriespiele auf Basis<br />

des Bundesgesetzes vom 28. November 1989 zur Regelung des<br />

Glücksspielwesens (Glücksspielgesetz), BGBl. Nr. 620/1989, in<br />

der jeweils geltenden Fassung, im Rahmen der ihnen erteilten<br />

Konzessionen durch. Die Zielsetzungen des Glücksspielgesetzes<br />

durch den Bund sind einerseits ordnungspolitischer und andererseits<br />

fiskalischer Natur.<br />

Zum einen soll der Spieltrieb im Interesse des Einzelnen und<br />

der Gesellschaft in geordnete Bahnen gelenkt und der Spielteilnehmer<br />

vor Überkonsum sowie unseriösen und illegalen<br />

Angeboten geschützt werden, und zum anderen besteht ein<br />

Interesse des Bundes daran, einen optimalen Steuerertrag aus<br />

dem Monopol zu erzielen. Es wird bewusst von „optimal“ und<br />

nicht von „maximal“ gesprochen, was dahingehend zu interpretieren<br />

ist, dass die ordnungspolitischen Interessen des Bundes<br />

durch ein sozial verträgliches Spielangebot gewahrt bleiben.<br />

Novelle bringt Rechtssicherheit<br />

und mehr Spielerschutz<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> gab es insgesamt vier Novellierungen des Glücksspielgesetzes<br />

(GSpG). Neben einer Novelle, die eine Verschärfung<br />

der Geldwäschebestimmungen mit sich gebracht hat,<br />

wurden nach rund zwei Jahre dauernden Verhandlungen am<br />

16. Juni <strong>2010</strong> die GSpG-Novelle 2008 sowie die GSpG-Novelle<br />

<strong>2010</strong> vom Nationalrat beschlossen. Die GSpG-Novelle 2008,<br />

die bereits zuvor von der EU-Kommission notifiziert worden<br />

war, trat bereits am 19. Juli <strong>2010</strong> in Kraft. Nachdem die Notifizierungsfrist<br />

für die GSpG-Novelle <strong>2010</strong> mit 15. Juli <strong>2010</strong> ohne<br />

Einspruch der EU-Kommission abgelaufen war, wurde diese<br />

Novelle am 18. August <strong>2010</strong> kundgemacht.<br />

Die Novellen regeln einerseits die Vergabe der Konzessionen<br />

sowie die Anzahl der Konzessionen für Spielbanken, <strong>Lotterien</strong><br />

und Automaten. Bisher konnte der Bund als Inhaber des<br />

Glücksspielmonopols zwölf Spielbank-Konzessionen sowie eine<br />

<strong>Lotterien</strong>-Konzession vergeben. Künftig können 15 Spielbank-<br />

Konzessionen vergeben werden, zusätzlich soll eine 16. Konzession<br />

eingeschränkt auf den Betrieb von Poker („Pokercasinolizenz)<br />

erteilt werden. Im Bereich der <strong>Lotterien</strong>-Konzession,<br />

die auch die Durchführung von sogenannten „Elektronischen<br />

<strong>Lotterien</strong>“ – einerseits in Form von Online-Glücksspielen und<br />

andererseits durch den Betrieb von Video Lottery Terminals<br />

(VLT) – beinhaltet, gibt es keine Änderungen.<br />

Das bislang in vier Bundesländern zugelassene „Kleine Automatenglücksspiel“<br />

außerhalb von Casinos wird es nach Ablauf<br />

der in der Novelle vorgesehenen Übergangsfrist mit Ende 2014<br />

(beziehungsweise 2015 in der Steiermark) nicht mehr geben.<br />

Die Bundesländer können stattdessen sogenannte „Landesausspielungen“<br />

zulassen, das heißt Glücksspielautomaten, die in<br />

eigenen Automatensalons oder in Einzelaufstellung betrieben<br />

werden. Die Gesamtzahl der Glücksspielautomaten pro Bundesland<br />

ist gesetzlich beschränkt. Weiters hat der Gesetzgeber<br />

für diese Glücksspielautomaten außerhalb von Casinos strenge<br />

Spielerschutzvorschriften vorgesehen.<br />

Gen.-Dir.-Stv. DI Friedrich Stickler resümiert<br />

in seiner Funktion als Präsident der European<br />

Lotteries über das Jahr <strong>2010</strong> und die glücksspielrechtlichen<br />

Entwicklungen auf EU-Ebene<br />

<strong>2010</strong> war für die staatlichen Lotterie- und Sportwettenanbieter<br />

in Europa ein ereignisreiches Jahr. Der Europäische Gerichtshof<br />

war mit insgesamt sieben Vorlageverfahren aus dem Glücksspiel-<br />

und Sportwettenbereich beschäftigt und hat eine Reihe<br />

wichtiger Urteile verkündet. Die drei Urteile im Juni und Juli


haben dem Glücksspielmodell, für das die European Lotteries<br />

stehen, eindrucksvoll den Rücken gestärkt – einem Modell, das<br />

der gesamten Gesellschaft zugute kommt. Die Argumente der<br />

vielen privaten Internet-Glücksspielanbieter, die ausschließlich<br />

kommerzielle Interessen verfolgen, wurden erneut verworfen.<br />

Diese EuGH-Urteile geben allen nationalen Regierungen und<br />

allen nationalen <strong>Lotterien</strong> in der EU, auch den nicht-staatlichen,<br />

mehr Rechtssicherheit.<br />

Im Gegensatz zu dem, was Befürworter einer Liberalisierung<br />

sagen, hat sich der Europäische Gerichtshof in seiner Rechtsprechung<br />

vom 8. September <strong>2010</strong> wieder deutlich gegen eine<br />

Liberalisierung von Glücksspiel ausgesprochen. Er hat in dem<br />

Urteil darauf hingewiesen, dass das Angebot von gefährlichen<br />

Formen von Glücksspiel stärker kontrolliert werden muss. Der<br />

Gerichtshof unterstrich außerdem erneut die höheren Risiken,<br />

die mit Internet-Glücksspiel im Vergleich zu terrestrischen<br />

Glücksspielangeboten verbunden sind, und befürwortet daher<br />

ein strikteres Regelwerk, wie es ein Monopol garantieren kann.<br />

Der EU-Gerichtshof hat in diesem Urteil seine ständige Rechtsprechung<br />

bestätigt, insbesondere „dass es den Mitgliedstaaten<br />

freisteht, in dem Bestreben, die Spiellust und den Betrieb der<br />

Spiele in kontrollierte Bahnen zu lenken, staatliche Monopole zu<br />

schaffen. Insbesondere lassen sich mit einem solchen Monopol<br />

die mit dem Glücksspielsektor verbundenen Gefahren wirksamer<br />

beherrschen als mit einem System, in dem privaten Veranstaltern<br />

die Veranstaltung von Wetten […] erlaubt würde.“<br />

Es stimmt sehr positiv, dass der für Glücksspiel zuständige<br />

EU-Kommissar Michel Barnier im Oktober seine Entschlossenheit<br />

bestätigte, mit den Mitgliedstaaten, den EU-Institutionen<br />

und anderen interessierten Kreisen, einschließlich der European<br />

Lotteries, Gespräche zum Thema Internet-Glücksspiel<br />

einzuleiten. Das Grünbuch der Europäischen Kommission,<br />

das diese Gespräche einleiten soll, wird eine breite Palette von<br />

Themen beleuchten, darunter die sozialen Kosten von Internet-<br />

Glücksspiel, Themen der öffentlichen Ordnung und Sicherheit,<br />

den Beitrag des Internet-Glücksspiels zum Gemeinwohl und die<br />

Einhaltung nationaler Gesetze.<br />

European Lotteries<br />

Gen.-Dir.-Stv. DI Friedrich Stickler<br />

Seit 2009 Präsident der European Lotteries<br />

European Lotteries ist die Dachorganisation der<br />

staatlichen <strong>Lotterien</strong> und Sportwettenanbieter, sie<br />

vertritt Gesellschaften aus mehr als 40 europäischen<br />

Ländern, darunter alle 27 EU-Mitgliedstaaten. Die<br />

Mitglieder der European Lotteries führten allein im<br />

vergangenen Jahr 22,4 Mrd. Euro für gute Zwecke und<br />

die öffentlichen Haushalte ab. Sie ermöglichen die Verwirklichung<br />

zahlreicher sozialer, kultureller, sportlicher,<br />

wirtschaftlicher und sonstiger Projekte von allgemeinem<br />

Interesse. Die Mitglieder der European Lotteries bekennen<br />

sich zu einer nachhaltigen Glücksspielpolitik, die auf<br />

den Grundsätzen der Subsidiarität, Integrität, Solidarität<br />

und Vorsorge beruht.<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

13


<strong>Österreichische</strong> Sporthilfe<br />

<strong>Österreichische</strong> <strong>Lotterien</strong> –<br />

seit 25 Jahren ein vertrauensvoller Partner


Die Partnerschaft zwischen den <strong>Österreichische</strong>n<br />

<strong>Lotterien</strong> und der <strong>Österreichische</strong>n Sporthilfe ist in ihrem Jubiläumsjahr:<br />

1986 begonnen, stellt die Unterstützung durch die<br />

<strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> seit 25 Jahren die Basis der Tätigkeit<br />

der Sporthilfe dar – und damit auch die Basis für Hunderte<br />

Fast 100 Olympiamedaillen und zahlreiche Welt- und Europameistertitel<br />

durch geförderte Athleten haben eins gemeinsam:<br />

Durch die finanziellen Mittel der <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong><br />

konnten diese Sportler ihren Weg zum Erfolg unbeirrt beschreiten.<br />

Aktuell werden 456 Athleten aus 38 Fachverbänden und<br />

56 Sportarten mit Individualförderung unterstützt. Stellvertretend<br />

für sie steht Johanna Ernst, die derzeit die internationale<br />

Wettkampfelite im Schwierigkeitsklettern dominiert. Sie hat<br />

bereits Weltmeistertitel, Europameistertitel und Weltcupsiege<br />

errungen – und ist weiterhin auf dem Weg nach oben.<br />

Gut für Österreich


Die Spiele<br />

Lotto „6 aus 45“<br />

Lotto „6 aus 45“ ist seit 25 Jahren das beliebteste<br />

Spiel der Österreicher.<br />

Der Traum, mit geringem Einsatz und ein wenig<br />

Glück einen Gewinn erzielen zu können, spiegelt<br />

sich auch in der Marketingstrategie „Alles ist<br />

möglich“ wider.<br />

16<br />

Die Spiele<br />

Die Formel „6 aus 45“ ist auf das Spielverhalten der Österreicher<br />

sowie auf die Einwohnerzahl Österreichs zugeschnitten und<br />

führt zu einer kleinen Zahl von Höchstgewinnen, zu attraktiven<br />

Mittelgewinnen und vielen Kleingewinnen.<br />

Mehr Gewinnmöglichkeiten bei Lotto „6 aus 45“<br />

Lotto „6 aus 45“ brachte mit der Ziehung vom 8. September<br />

<strong>2010</strong> attraktive Produktverbesserungen für die Spielteilnehmer.<br />

Garantierte Ausschüttung von einer Million Euro im Sechser-<br />

Gewinnrang: Wird der Sechser geknackt, und es ist weniger<br />

Geld im Sechser-Rang, wird er automatisch aufdotiert. Damit<br />

besteht für die Spielteilnehmer also bei jeder Ziehung die Chance,<br />

mit einem Solo-Sechser Millionär zu werden.<br />

Lotto „6 aus 45“ bringt seit September <strong>2010</strong><br />

mehr Gewinnmöglichkeiten


Steigerung der Gewinnchancen auf das Dreifache: Wird allein<br />

die Zusatzzahl richtig getippt, gewinnt man 1,10 Euro. Die Trefferhäufigkeit<br />

wurde dadurch mehr als verdreifacht.<br />

Erhöhung der Anzahl der Gewinnränge von fünf auf acht: Der<br />

Dreier mit Zusatzzahl und der Vierer mit Zusatzzahl sind neben<br />

der Zusatzzahl allein nun zusätzliche Gewinnränge.<br />

Diese Spielverbesserungen wurden durch eine Erhöhung der<br />

Ausschüttungsquote auf 48,8 Prozent und eine Preisanpassung<br />

von 1,– auf 1,10 Euro pro Lotto Tipp möglich.<br />

Die Gewinnränge von<br />

Lotto „6 aus 45“<br />

1. Rang<br />

(Sechser)<br />

2. Rang<br />

(Fünfer mit Zusatzzahl)<br />

3. Rang<br />

(Fünfer)<br />

4. Rang<br />

(Vierer mit Zusatzzahl)<br />

5. Rang<br />

(Vierer)<br />

6. Rang<br />

(Dreier mit Zusatzzahl)<br />

7. Rang<br />

(Dreier)<br />

8. Rang<br />

(ausschließlich die richtige<br />

Zusatzzahl)<br />

Die Gewinnwahrscheinlichkeiten<br />

bei Lotto „6 aus 45“<br />

6 richtige<br />

Gewinnzahlen<br />

5 richtige<br />

Gewinnzahlen +<br />

Zusatzzahl<br />

5 richtige<br />

Gewinnzahlen<br />

4 richtige<br />

Gewinnzahlen +<br />

Zusatzzahl<br />

4 richtige<br />

Gewinnzahlen<br />

3 richtige<br />

Gewinnzahlen +<br />

Zusatzzahl<br />

3 richtige<br />

Gewinnzahlen<br />

0 richtige<br />

Gewinnzahlen +<br />

Zusatzzahl<br />

für den Sechser 1 : 8.145.060,0<br />

für den Fünfer + Zusatzzahl 1 : 1.357.510,0<br />

für den Fünfer 1 : 35.723,9<br />

für den Vierer + Zusatzzahl 1 : 14.289,6<br />

für den Vierer 1 : 772,4<br />

für den Dreier + Zusatzzahl 1 : 579,3<br />

für den Dreier 1 : 48,3<br />

Zusatzzahl allein 1 : 16,2<br />

Die Gewinnränge<br />

werden nach folgendem<br />

Schlüssel dotiert<br />

1. Rang<br />

(Sechser)<br />

2. Rang<br />

(Fünfer mit Zusatzzahl)<br />

3. Rang<br />

(Fünfer)<br />

4. Rang<br />

(Vierer mit Zusatzzahl)<br />

5. Rang<br />

(Vierer)<br />

6. Rang<br />

(Dreier mit Zusatzzahl)<br />

7. Rang<br />

(Dreier)<br />

8. Rang<br />

(Zusatzzahl allein)<br />

40,0 % der Lotto<br />

Gewinnsumme<br />

5,5 % der Lotto<br />

Gewinnsumme<br />

6,0 % der Lotto<br />

Gewinnsumme<br />

2,1 % der Lotto<br />

Gewinnsumme<br />

9,9 % der Lotto<br />

Gewinnsumme<br />

4,8 % der Lotto<br />

Gewinnsumme<br />

17,6 % der Lotto<br />

Gewinnsumme<br />

EUR 1,10<br />

pro Gewinn<br />

Die Gewinne<br />

Im vergangenen Jahr gab es 25,6 Mio. Einzelgewinne mit einer<br />

Gesamtgewinnsumme von 265,22 Mio. Euro. 64 Spielteilnehmer<br />

tippten <strong>2010</strong> einen Sechser. Der einzige Vierfachjackpot bildete<br />

die Krönung des Lotto Jahres <strong>2010</strong>: Ein Wiener tippte per<br />

Quicktipp als Einziger die „sechs Richtigen“ und erzielte zwei<br />

Tage vor Weihnachten mit 8.905.907,20 Euro den höchsten<br />

Sechser in der Lotto Geschichte. Es entstanden insgesamt<br />

32 einfache Jackpots, 17 Doppeljackpots, sechs Dreifachjackpots<br />

und ein Vierfachjackpot.<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

17


Toto und Torwette<br />

1, 2 oder X?<br />

Entsprechendes Fußball-Know-how ist bei Toto<br />

und Torwette von Vorteil. Denn Fachwissen und<br />

Erfahrung können die Gewinnchancen erhöhen.<br />

Beide Spiele basieren auf der richtigen Vorhersage<br />

von Fußballspielergebnissen.<br />

18<br />

Die Spiele<br />

Toto wird am Wochenende angeboten, wobei das Spielprogramm<br />

einer Toto Runde 12 Spiele umfasst. Das Ergebnis jedes<br />

Spiels muss in der Form 1, 2, X getippt werden:<br />

• Tipp 1 steht für den Sieg der Heimmannschaft.<br />

• Tipp 2 steht für den Sieg der Gastmannschaft.<br />

• Tipp X steht für den unentschiedenen Spielausgang.<br />

Ab zehn richtig vorhergesagten Spielergebnissen hat man<br />

gewonnen.<br />

Die Torwette kann nur gemeinsam mit zumindest einem Toto<br />

Tipp gespielt werden. Dabei sind die exakten Resultate der<br />

ersten vier Toto Spiele zu tippen.<br />

Mit Extra Toto werden den Spielteilnehmern<br />

zusätzliche Gewinnmöglichkeiten geboten<br />

Die Gewinnwahrscheinlichkeiten<br />

bei Toto<br />

für den Zwölfer 1 : 531.441<br />

für den Elfer 1 : 22.143<br />

für den Zehner 1 : 2.013<br />

Die Gewinnränge werden<br />

nach folgendem Schlüssel<br />

dotiert<br />

Toto<br />

1. Rang (Zwölfer) 50 %<br />

2. Rang (Elfer) 25 %<br />

3. Rang (Zehner) 25 %<br />

Torwette<br />

1. Rang (vier richtige Resultate) 60 %<br />

2. Rang (drei richtige Resultate) 30 %<br />

3. Rang = Hattrick 10 %<br />

Der Hattrick ist eine zusätzliche Gewinnmöglichkeit. Er wird<br />

gewonnen, wenn der Zwölfer im Toto und vier richtige Resultate<br />

der Torwette auf einer Quittung richtig getippt wurden.<br />

Extra Toto<br />

Extra Toto Runden finden unter der Woche zusätzlich zum<br />

Toto Spielprogramm statt. Basis für die Extra Toto Runden<br />

bildeten <strong>2010</strong> Spiele der Champions beziehungsweise Europa<br />

League, Spiele der Fußball-Weltmeisterschaft, Länderspiele<br />

sowie Wochentagsrunden der englischen, deutschen und<br />

österreichischen Meisterschaft. Damit wurden den Spielteilnehmern<br />

zusätzliche Gewinnmöglichkeiten geboten. <strong>2010</strong> gab<br />

es 45 Extra Toto Runden.<br />

Die Gewinne<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> gab es mehr als 64.000 Toto-, Extra Toto-, Torwette-<br />

und Extra Torwette-Gewinne. Die Gesamtgewinnsumme<br />

betrug 5,32 Mio. Euro. Insgesamt wurden bei Toto und Extra<br />

Toto 499 Zwölfer erzielt. Ein Spielteilnehmer aus Wien tippte<br />

in der Runde 42 nach einem Jackpot mit Superzwölfer den richtigen<br />

Toto Zwölfer und gewann damit den höchsten Zwölfer<br />

des Jahres mit rund 300.000 Euro. Den Hattrick gewannen<br />

fünf fußballbegeisterte Spielteilnehmer.


Bingo<br />

Während der Bingo TV-Show steigt die<br />

Spannung von gezogener Zahl zu gezogener<br />

Zahl. Denn bei Bingo gibt es keinen Jackpot,<br />

und es werden so lange Zahlen ermittelt,<br />

bis es einen Gewinner gibt.<br />

Zwei, drei oder vier – bei Bingo hat man seit<br />

Oktober <strong>2010</strong> die Wahl<br />

Bingo ist eine Mischung aus Fixquoten- und Totalisatorspiel.<br />

Totalisatorspiel bedeutet, dass die Höhe des einzelnen Gewinns<br />

von der Anzahl der mitspielenden Tipps und von der Anzahl<br />

der Gewinner in den einzelnen Gewinnrängen abhängt. Die<br />

Fixquotenspiele bei Bingo sind „Card“ mit einer fixen Gewinnquote<br />

von 1,50 Euro sowie der Bingo Multi Bonus. Bei Bingo<br />

wird aus einer Zahlenreihe von 1 bis 75 gezogen.<br />

Seit Oktober <strong>2010</strong> ist es möglich, neben den bestehenden zwei<br />

oder drei Tipps pro Bingo Schein auch vier Tipps zu spielen. Je<br />

nach Scheinart sind zwei, drei oder vier Kartensymbole auf der<br />

Bingo Quittung aufgedruckt.<br />

Es geht darum, den Hauptgewinn „Bingo“ zu erreichen. Im<br />

Unterschied zu den Wettscheinspielen schließen Gewinne in<br />

einem höheren Rang jene in einem niedrigeren Rang nicht aus.<br />

Beim Bingo Multi Bonus ist die Stoppzahl 43 fix. Wird der Bingo<br />

Multi Bonus nicht geknackt, erhöht sich die Multi Bonus Summe<br />

um jeweils 10.000 Euro. Wird der Bingo Multi Bonus geknackt,<br />

beträgt die Startsumme 50.000 Euro.<br />

Die Gewinne<br />

Im vergangenen Jahr gab es mehr als 940.000 Einzelgewinne.<br />

Die Gesamtgewinnsumme betrug 4,57 Mio. Euro. Der Bingo<br />

Multi Bonus wurde <strong>2010</strong> von insgesamt acht Spielteilnehmern<br />

gewonnen. Den höchsten Bingo Gewinn des Jahres mit mehr als<br />

290.000 Euro machte ein Spielteilnehmer aus Niederösterreich<br />

in der 19. Kalenderwoche. Insgesamt wurden 73-mal Bingo, 78-mal<br />

Ring und 87-mal Box – jeweils 1. Chance – gewonnen.<br />

Die Bingo-<br />

Gewinnmöglichkeiten<br />

Bingo Multi Bonus<br />

Bingo<br />

Ring<br />

Box<br />

Ring 2. Chance<br />

Box 2. Chance<br />

Card<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

19


EuroMillionen<br />

Welche Zahlen in den Sternen stehen, wird bei<br />

EuroMillionen jeden Freitagabend ermittelt.<br />

Die fünf Richtigen im Zahlenfeld und die zwei<br />

Richtigen im Sternenkreis getippt zu haben,<br />

bedeutet, den Europot zu gewinnen.<br />

20<br />

Die Spiele<br />

Die Attraktivität von EuroMillionen liegt darin, dass Gewinne<br />

im zwei- und dreistelligen Millionenbereich möglich sind.<br />

Aufgrund der großen Spielerbasis – insgesamt nehmen neun<br />

Länder teil – ergibt sich die Möglichkeit von hohen Gewinnsummen.<br />

EuroMillionen ist ein nationales Glücksspiel, das auf gemeinsamen<br />

Regeln und Prinzipien der teilnehmenden Länder sowie<br />

auf strengen Sicherheitsauflagen beruht. Die Lotteriegesellschaft<br />

des jeweiligen teilnehmenden Lands (Großbritannien,<br />

Frankreich, Spanien, Belgien, Irland, Luxemburg, Portugal,<br />

Schweiz und Österreich) ist für den Betrieb des Spiels selbst<br />

verantwortlich und bleibt der Konzessionierung und Aufsicht<br />

durch die Behörden des eigenen Staats unterworfen. So kann<br />

man in Österreich nur mit österreichischen Wettscheinen an<br />

EuroMillionen teilnehmen. Auch Gewinne können nur in dem<br />

Land geltend gemacht werden, in dem die Spielteilnahme<br />

erfolgt ist.<br />

EuroMillionen ist ein Totalisatorspiel mit zwölf Gewinnrängen,<br />

wobei alle Gewinnränge gepoolt werden. Das bedeutet, dass die<br />

in den Ländern ermittelten Gewinnsummen in einen gemeinsamen<br />

Pool kommen. Daraus werden die Rangsummen für die<br />

einzelnen Gewinnränge gebildet. Für die Quote ist entscheidend,<br />

wie viele Tipps abgegeben werden und wie viele Gewinne<br />

es in den betreffenden Rängen gibt.<br />

Die Spielformel lautet „5 aus 50“ plus „2 aus 9“. Ein EuroMillionen<br />

Tipp ist zweigeteilt. Er besteht aus einem Zahlen feld mit den<br />

Zahlen von 1 bis 50 und einem Sternenkreis mit den Zahlen<br />

1 bis 9. Man kreuzt im Zahlenfeld 5 aus 50 Zahlen und im<br />

Sternenkreis 2 aus 9 Zahlen an.<br />

Eine Niederösterreicherin knackte zu<br />

Silvester den Europot und „rutschte“ mit<br />

15,3 Mio. Euro ins neue Jahr<br />

Der erste Gewinnrang heißt „Europot“. Er ist gewonnen, wenn<br />

in einem Tipp sowohl die fünf Zahlen des Zahlenfelds als auch<br />

die zwei Zahlen des Sternenkreises richtig sind. Gibt es keinen<br />

Europot Gewinner, so bleibt die Gewinnsumme für den 1. Rang<br />

im Topf und wird dem 1. Rang der nächsten Runde zugeschlagen<br />

(Jackpot-Prinzip).<br />

Der EuroMillionen Superpot<br />

Bei einer Superpot-Runde wird für den 1. Rang eine Mindestgewinnsumme<br />

von 100 Mio. Euro garantiert. Wenn es bei einer<br />

Superpot-Runde keinen Gewinn im 1. Rang gibt, erhöht sich der<br />

Superpot in der Folgerunde. Superpot-Ziehungen fanden <strong>2010</strong><br />

am 5. Februar und am 1. Oktober statt.<br />

Seit September <strong>2010</strong> können auf einem EuroMillionen<br />

Quicktipp-Schein neben den ein bis zehn Tipps auch 15 Tipps<br />

gespielt werden.<br />

Die Gewinnwahrscheinlichkeit für den Europot liegt bei<br />

1 : 76.275.360. Die Wahrscheinlichkeit generell auf einen<br />

Gewinn liegt bei 1 : 24.<br />

Die Gewinne<br />

Im vergangenen Jahr gab es rund 3,9 Mio. EuroMillionen<br />

Gewinner in Österreich. Die Gesamtgewinnsumme betrug<br />

90,19 Mio. Euro. Den EuroMillionen Gewinnreigen eröffnete<br />

Anfang März (Kalenderwoche 9) ein Burgenländer mit einem<br />

Gewinn von sagenhaften 46,3 Mio. Euro. Einen Monat später,<br />

in der 13. Kalenderwoche, holte sich ein Steirer mit den „5 plus<br />

2 Richtigen“ exakt 15 Mio. Euro. Ein Tiroler gewann mit „5 plus<br />

1 Richtigen“ 1,4 Mio. Euro, ehe eine Niederösterreicherin den<br />

Schlusspunkt im wahrsten Sinne des Wortes setzte: Sie knackte<br />

zu Silvester den Europot und rutschte mit 15,3 Mio. Euro ins<br />

neue Jahr.<br />

Die zwölf Gewinnränge<br />

GEwinnranG<br />

1. Rang/<br />

richTiGE<br />

wahr-<br />

SchEinLichkEiT<br />

Europot 5 + 2 1 : 76.275.360<br />

2. Rang 5 + 1 1 : 5.448.240<br />

3. Rang 5 + 0 1 : 3.632.160<br />

4. Rang 4 + 2 1 : 339.002<br />

5. Rang 4 + 1 1 : 24.214<br />

6. Rang 4 + 0 1 : 16.143<br />

7. Rang 3 + 2 1 : 7.705<br />

8. Rang 3 + 1 1 : 550<br />

9. Rang 2 + 2 1 : 538<br />

10. Rang 3 + 0 1 : 367<br />

11. Rang 1 + 2 1 : 102<br />

12. Rang 2 + 1 1 : 38


ToiToiToi<br />

Jeder Tag ein Glückstag! Mit ToiToiToi kann es<br />

gelingen, denn das richtige Glückssymbol mit<br />

allen fünf richtig getippten Ziffern bringt bis<br />

zu 200.000 Euro.<br />

Glaub ans Glück: ToiToiToi bringt täglich<br />

(außer Sonntag) die Chance, zu gewinnen<br />

ToiToiToi ist eine Nummernlotterie, bei der täglich (außer<br />

Sonntag) eine sechsstellige Losnummer gezogen wird und es<br />

bis zu 200.000 Euro zu gewinnen gibt.<br />

Die Losnummer besteht aus zwei Teilen: einer fünfstelligen<br />

Ziffernkombination und einem von sieben möglichen<br />

Glückssymbolen. Die Glückssymbole sind: Glücksk äfer,<br />

Rauchfangkehrer, Glücksklee, Geldsack, Glückspilz, Hufeisen<br />

und Glücksschwein.<br />

ToiToiToi ist ein Fixquotenspiel. Die Höhe des Gewinns hängt<br />

zum einen von der Höhe des Einsatzes ab, zum anderen davon,<br />

wie viele Ziffern der gespielten Losnummer mit der gezogenen<br />

Losnummer übereinstimmen.<br />

Die Gewinne<br />

Im vergangenen Jahr gab es 2 Mio. Einzelgewinne. Die Gesamtgewinnsumme<br />

betrug 8,72 Mio. Euro. <strong>2010</strong> konnten sich ein<br />

Spielteilnehmer über den Höchstgewinn von 200.000 Euro und<br />

ein Spielteilnehmer über den Gewinn von 150.000 Euro freuen.<br />

Zwei Spielteilnehmer gewannen je 100.000 Euro.<br />

Die Gewinnränge bei ToiToiToi<br />

EinSaTz<br />

EUr 2,–<br />

EinSaTz<br />

EUr 3,–<br />

EinSaTz<br />

EUr 4,–<br />

in EUr in EUr in EUr<br />

1. Rang: alle<br />

fünf Ziffern +<br />

Symbol 100.000,– 150.000,– 200.000,–<br />

2. Rang: alle fünf<br />

Ziffern 10.000,– 15.000,– 20.000,–<br />

3. Rang: die<br />

letzten vier<br />

Ziffern 1.000,– 1.500,– 2.000,–<br />

4. Rang: die<br />

letzten drei<br />

Ziffern 100,– 150,– 200,–<br />

5. Rang: die<br />

letzten zwei<br />

Ziffern 10,– 15,– 20,–<br />

6. Rang: die<br />

letzte Ziffer 3,– 4,5 6,–<br />

7. Rang: das<br />

ermittelte<br />

Symbol 2,– 3,– 4,–<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

21


zahlenlotto 1–90<br />

Vor mehr als 250 Jahren per Dekret von<br />

Kaiserin Maria Theresia erlaubt, ist Zahlenlotto<br />

das älteste konzessionierte Glücksspiel<br />

in Österreich.<br />

rubbellos<br />

Rubbellos ist eine Sofortlotterie.<br />

Der Spielteilnehmer weiß nach dem Aufrubbeln<br />

des Gewinnfelds sofort, ob und wie viel er<br />

gewonnen hat.<br />

22<br />

Die Spiele<br />

Dienstag, Donnerstag und Samstag<br />

ist Zahlenlotto-Tag<br />

Dem Spieldesign entsprechend, wurde der Produktslogan<br />

„Rubbel dich reich. – Jetzt gleich!“ entwickelt.<br />

Das Rubbellos Sortiment bietet<br />

vielfältiges Spielerlebnis<br />

Bei Zahlenlotto kann man eine, zwei, drei, vier oder fünf Zahlen<br />

von 1 bis 90 ankreuzen. Es werden aus den Zahlen 1 bis 90 fünf<br />

Zahlen gezogen. Die sieben verschiedenen Spielarten Extrakt,<br />

Ruf, Ambo, Terno, Ambo-Terno 3, Ambo-Terno 4 und Ambo-<br />

Terno 5 bringen verschiedene Gewinnhöhen. Die fix vorgegebenen<br />

Einsätze reichen von 0,75 Euro bis 500,– Euro. Der<br />

höchstmögliche Gewinn beträgt das 5.000-fache des Einsatzes.<br />

Die Ziehungen bei Zahlenlotto 1–90 finden jeweils am Dienstag,<br />

Donnerstag und Samstag statt, die Ziehungsergebnisse<br />

werden im Anschluss an „Österreich Heute“ beziehungsweise<br />

„Bundesland Heute“ in ORF 2 bekannt gegeben.<br />

Die Gewinne<br />

<strong>2010</strong> haben mehr als 27.100 Tipps gewonnen, das sind durchschnittlich<br />

520 Gewinnertipps pro Woche. Die Gesamtgewinnsumme<br />

betrug 1,22 Mio. Euro.<br />

Rubbellos wurde 1995 sehr erfolgreich in Österreich eingeführt.<br />

Vom Start weg wurde eine Multi-Game-Strategie verfolgt. Das<br />

bedeutet, dass verschiedene Rubbellose – permanente neben<br />

zeitlich begrenzten Spielen sowie Spiele mit einem saisonalen<br />

Schwerpunkt – gleichzeitig angeboten werden. Die Gewinnausschüttung<br />

bei den Rubbellosen kann flexibel gestaltet werden;<br />

sie muss zwischen 55 Prozent und 67,5 Prozent des Lospreises<br />

liegen.<br />

Die rubbellose <strong>2010</strong><br />

Anfang Jänner <strong>2010</strong> wurde „Lucky 7“ eingeführt, Ende Jänner<br />

die Nachproduktion von „Diamanten“ und Anfang März<br />

folgte „Cash Cow“. Mitte April <strong>2010</strong> wurde „Cleopatras Gold“<br />

eingeführt, Anfang Juni „Money Maker“. Anfang August startete<br />

das Rubbellos „Lucky Fruits“, Mitte September „Geisterschatz“.<br />

Zum Jahresende wurden die saisonalen Lose „Adventkalender“,<br />

„Weihnachten ein Leben lang“ und „Glücksschwein“ aufgelegt.<br />

„Millionenlos“<br />

Anfang Oktober wurde mit dem „Millionenlos“ erstmals eine<br />

Kombination aus einem Rubbellos mit einer Nummernlotterie<br />

auf den Markt gebracht. Der linke Teil des Loses beinhaltete<br />

drei Rubbelspiele mit Sofortgewinnen von bis zu 50.000 Euro.<br />

Innerhalb der drei Rubbelspiele war garantiert ein Gewinn<br />

enthalten. Der rechte Teil des Loses stellte den Bereich mit<br />

den drei Losnummern für die Ziehung der Gewinnzahlen am<br />

31. Dezember <strong>2010</strong> dar. Als Hauptpreis gab es hier bis zu 1 Mio.<br />

Euro zu gewinnen. Der Lospreis betrug 12,– Euro und die<br />

Gewinnausschüttung lag bei 66 Prozent. Der Haupttreffer des<br />

„Millionenloses“ in Höhe von 1 Mio. Euro wurde am Silvesterabend<br />

ermittelt, und diese Million wurde in Niederösterreich<br />

gewonnen.


Joker<br />

3-mal gleichzeitig „Ja“ zu sagen ist nur beim<br />

„Joker“ möglich. Gemeinsam mit einem Tipp<br />

bei Lotto „6 aus 45“, Toto, EuroMillionen,<br />

Zahlenlotto oder einem Bingo-Schein.<br />

Die Joker Ziehung findet jeweils<br />

am Mittwoch und Sonntag im Anschluss an<br />

die Lotto Ziehung statt<br />

Joker ist ein Totalisatorspiel (1. Gewinnrang) und ein Fixquotenspiel<br />

(2. bis 6. Gewinnrang). Stimmt die Joker Nummer auf dem<br />

Wettschein (von rechts nach links gelesen) mit der ermittelten<br />

Joker Zahl überein, ist der Hauptgewinn, der Joker, gewonnen.<br />

Die Gewinne<br />

<strong>2010</strong> gab es mehr als 13,2 Mio. Einzelgewinne. Die Gesamtgewinnsumme<br />

betrug 76,69 Mio. Euro. 139 Spielteilnehmer<br />

konnten den Joker gewinnen. Den höchsten Joker im Jahr <strong>2010</strong><br />

gewann ein Spielteilnehmer aus Vorarlberg in der 19. Kalenderwoche<br />

mit rund 590.000 Euro. Insgesamt entstanden<br />

21 Jackpots und sieben Doppeljackpots.<br />

Die Gewinnwahrscheinlichkeiten<br />

bei Joker<br />

für 6 Richtige = Joker 1 : 1.000.000<br />

für 5 Richtige 1 : 111.111<br />

für 4 Richtige 1 : 11.111<br />

für 3 Richtige 1 : 1.111<br />

für 2 Richtige 1 : 111<br />

für 1 Richtige 1 : 11<br />

Die Gewinnränge<br />

werden nach folgendem<br />

Schlüssel dotiert<br />

1. Rang = Joker<br />

28,48 % der<br />

Gewinnsumme<br />

2. Rang (= die letzten 5 Stellen<br />

der Joker Nummer) EUR 7.700,–<br />

3. Rang (= die letzten 4 Stellen<br />

der Joker Nummer) EUR 770,–<br />

4. Rang (= die letzten 3 Stellen<br />

der Joker Nummer) EUR 77,–<br />

5. Rang (= die letzten 2 Stellen<br />

der Joker Nummer) EUR 7,–<br />

6. Rang (= die letzte Stelle<br />

der Joker Nummer) EUR 1,50<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

23


Brieflos<br />

Aufreißen ist beim Brieflos Nervenkitzel pur.<br />

Denn wie schnell man das Los auffaltet, bleibt einem<br />

selbst überlassen. Man weiß sofort, ob und<br />

wie viel man gewonnen hat oder ob die Chance<br />

zur „Brieflos Show“-Teilnahme besteht.<br />

24<br />

Die Spiele<br />

Brieflos ist eine Sofortlotterie, bei der der Spielteilnehmer<br />

nach dem Aufreißen des Loses sofort weiß, ob und wie viel er<br />

gewonnen hat. Die zweite Gewinnstufe bei Brieflos ist die<br />

„Brieflos Show“. Die Gewinnausschüttung bei den Brieflosen<br />

kann flexibel gestaltet werden. Bei unverändertem Preis von<br />

1,– Euro werden für die aufgelegten Brieflos Serien zwischen<br />

45 Prozent und 57,5 Prozent des Lospreises ausgeschüttet. Die<br />

<strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> haben darüber hinaus die Möglichkeit,<br />

alle oder einzelne Gewinnklassen mit Sach- und/oder<br />

Geldwerten höher zu dotieren. Der Hauptpreis bei Brieflos liegt<br />

bei 100.000 Euro.<br />

Mega Brieflos<br />

Das Mega Brieflos zeichnet sich durch ein größeres Format und<br />

durch die Mega-Hauptgewinne von dreimal 250.000 Euro aus.<br />

Es ist für 2,– Euro in allen Vertriebsstellen der <strong>Österreichische</strong>n<br />

<strong>Lotterien</strong> erhältlich.<br />

Die Brieflos Show<br />

Um an der Brieflos Show teilnehmen zu können, ist ein Brieflos<br />

mit der Aufschrift „Die Brieflos Show“ im Gewinnfeld Voraussetzung.<br />

Wird dieser Abschnitt – mit Name und Adresse<br />

versehen – im Rahmen der Fernsehsendung „Die Brieflos Show“<br />

gezogen, ist die Teilnahme gesichert.<br />

Die Brieflose und Mega Brieflose <strong>2010</strong><br />

Im Jahr <strong>2010</strong> wurden bei Brieflos die Lose „Geldberglos (50x<br />

5.000 Euro zusätzlich)“, „Autolos (3 Alfa MiTo zusätzlich)“,<br />

„Tresorlos (2x 100.000 Euro zusätzlich)“, das „Sternenlos<br />

(300.000 Euro zusätzlich)“ und die 3. Mega Brieflos Serie<br />

eingeführt, bei der zusätzlich 100 ganze Philharmoniker-<br />

Goldmünzen extra zu gewinnen waren.<br />

Die Gewinne<br />

Neben den zahlreichen Sofortgewinnen gab es <strong>2010</strong> insgesamt<br />

26 Brieflos Hochgewinner, die mehr als 100.000 Euro beziehungsweise<br />

250.000 Euro gewannen. 15 Spielteilnehmer gewannen<br />

durch ein Brieflos, 11 im Rahmen der „Brieflos Show“.<br />

In den 52 „Brieflos Shows“ <strong>2010</strong> wurden insgesamt 1,96 Mio.<br />

Euro gewonnen.<br />

<strong>2010</strong> gab es insgesamt 26 Brieflos<br />

Hochgewinner


klassenlotterie<br />

Die <strong>Österreichische</strong> Klassenlotterie ist eine<br />

Nummernlotterie, die in sechs Spielabschnitten<br />

abläuft, den sogenannten „Klassen“, und<br />

rund sechs Monate dauert. Es werden<br />

250.000 Lose pro Lotterie aufgelegt.<br />

In jeder Lotterie werden 29 Millionentreffer<br />

ausgespielt<br />

Alle Lose spielen durchgehend von der 1. bis zur 6. Klasse mit<br />

und können mehrfach gewinnen (mit Ausnahme der niedrigsten<br />

fünf/vier/zwei Trefferkategorien bzw. der niedrigsten Trefferkategorie<br />

an bestimmten definierten Terminen).<br />

Mit einem einmaligen Spieleinsatz nimmt man ein halbes Jahr<br />

lang an der Superklasse teil, bei der täglich 100.000 Euro und<br />

am Schlussziehungstag 7x 100.000 Euro ausgespielt werden.<br />

<strong>2010</strong> wurden die 3. bis 6. Klasse der 169. Lotterie, die 170. Lotterie<br />

und die 1. und 2. Klasse der 171. Lotterie durchgeführt.<br />

Der Verkauf der <strong>Österreichische</strong>n Klassenlotterie erfolgt über<br />

zehn Geschäftsstellen, die ihrerseits über ein Vertriebsnetz von<br />

484 Verkaufsstellen verfügen.<br />

Die Gewinne<br />

In einer Lotterie werden 29 Millionentreffer ausgespielt. Die<br />

Chance, durch die Klassenlotterie Millionär zu werden, liegt<br />

damit bei 1 : 8.621 mit einer Losnummer und mit einer Kombination<br />

von zehn Losnummern bereits bei 1 : 862, wenn alle<br />

sechs Klassen gespielt werden.<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

25


Tiergarten Schönbrunn<br />

<strong>Österreichische</strong> <strong>Lotterien</strong> –<br />

seit 25 Jahren ein vertrauensvoller Partner


Die Geburt des kleinen Großen Pandas Fu Hu im<br />

August <strong>2010</strong> machte die Sensation perfekt. Auf den Tag genau<br />

drei Jahre nach der Geburt von Fu Long, dem ersten Nachwuchs<br />

des Pandapärchens Long Hui und Yang Yang, trat der Tiergarten<br />

Schönbrunn den Beweis dafür an, wie erfolgreich sein Konzept<br />

ist. Der Tiergarten Schönbrunn ist weltweit für seine Zuchterfolge<br />

bekannt. Forschung und Arterhaltung stehen im Einklang mit dem<br />

Erlebnis Zoo. Seit 18 Jahren unterstützen die <strong>Österreichische</strong>n<br />

<strong>Lotterien</strong> den besten Zoo Europas – vom Affenhaus im Jahr 1993<br />

über die Singvogelanlage, das Orang-Utan-Außengehege und<br />

das Aquarienhaus bis hin zum Regenwaldhaus. Seit dem Jahr<br />

2003 fließt das Sponsoring der <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> in das<br />

Pandaprojekt des Tiergartens.<br />

Fu Hu bei seinem ersten Abwiegen: Er brachte am 2. November<br />

<strong>2010</strong> – knapp drei Monate nach seiner Geburt – 4,54 kg auf die<br />

Waage. Gut für Österreich


win2day<br />

Internet oder Handy – win2day ist die erste<br />

Adresse. Die Spieleplattform umfasst das elektronische<br />

Spielangebot der klassischen Lotteriespiele<br />

der <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> sowie<br />

Casino Spiele, Games Room Spiele, den Poker<br />

Room und den Bingo Room.<br />

28<br />

Die Spiele<br />

Die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> und Casinos Austria betreiben<br />

über eine gemeinsame Tochtergesellschaft die Spieleplattform<br />

win2day. Das elektronische Spielangebot auf win2day umfasst<br />

die klassischen Lotteriespiele der <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong><br />

sowie Casino Spiele, Games Room Spiele, den Poker Room und<br />

den Bingo Room.<br />

win2day verbindet die technologische Umsetzung des Spielangebots<br />

im Internet und via Mobilfunk. Der Spielteilnehmer<br />

greift unabhängig vom verwendeten Übertragungsmedium und<br />

Endgerät auf ein elektronisches Angebot mit einheitlich gestaltetem<br />

Markenauftritt zu. win2day ist die einheitliche Dachmarke<br />

für das Spiel- und Informationsangebot.<br />

Rabcat-Geschäftsführer Thomas Schleischitz (li.)<br />

und win2day-Geschäftsführer DI Friedrich Stickler<br />

freuen sich auf eine gute Kooperation


Die win2day Entwicklungs- und Betriebsgesellschaft m.b.H.<br />

wurde im Jahr 2004 gegründet. Sie ist eine Tochtergesellschaft<br />

der Entertainment Glücks- und Unterhaltungsspiel Gesellschaft<br />

m.b.H., an der die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> und Casinos<br />

Austria zu je 50 Prozent beteiligt sind. Ihr Unternehmensgegenstand<br />

sind die Entwicklung und der Betrieb von elektronischen<br />

<strong>Lotterien</strong>, die auf win2day angeboten werden.<br />

win2day verstärkt know-how in Spielentwicklung<br />

Österreichs führende Onlineplattform win2day verstärkte ihr<br />

Know-how in der Spielentwicklung. Mit Juni <strong>2010</strong> hat die<br />

win2day Entwicklungs- und Betriebsgesellschaft m.b.H.<br />

80 Prozent der Anteile am Wiener Spielehersteller Rabcat<br />

Computer Graphics GmbH übernommen. Rabcat wurde 2001<br />

gegründet und hat sich längst als führender Anbieter von High-<br />

End Realtime 3D und 2D Content beziehungsweise Spielen für<br />

die Videogames- und Glücksspielindustrie etabliert. Kunden<br />

profitieren von Rabcats langjähriger Erfahrung als Zulieferer<br />

für AAA-Videogames und Entwickler von Online-Glücksspielangeboten.<br />

Auf der Referenzliste von Rabcat finden sich neben<br />

win2day auch weitere namhafte Unternehmen wie Microsoft<br />

Game Studios, Atari, Rockstar Games oder Disney Interactive<br />

Studios.<br />

Die elektronischen <strong>Lotterien</strong><br />

Die elektronischen <strong>Lotterien</strong> auf win2day sind Spiele, die in<br />

einer multichannelfähigen Plattform mit integrierter Börsenfunktion<br />

für die Teilnahme an Glücksspielen über das Internet<br />

eingebettet sind. Elektronische <strong>Lotterien</strong> sind gemäß § 12a des<br />

Glücksspielgesetzes Ausspielungen, bei denen der Spielvertrag<br />

über elektronische Medien abgeschlossen wird. Die Entscheidung<br />

über Gewinn und Verlust wird zentralseitig herbeigeführt.<br />

Die Konzession für die elektronischen <strong>Lotterien</strong> hält<br />

gemäß § 12a Glücksspielgesetz die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong><br />

Ges.m.b.H. Das Angebot im Poker Room, im Bingo Room, bei<br />

den Casino Spielen und im Games Room sind elektronische<br />

<strong>Lotterien</strong>. Der Spielteilnehmer erfährt unmittelbar nach der<br />

Spielteilnahme das Ergebnis dieser Entscheidung. Keno wird<br />

gemäß § 12b des Glücksspielgesetzes durchgeführt, aber ausschließlich<br />

über das Internet auf win2day angeboten.<br />

Die zahlungsformen<br />

Die Dotierung des Spieldepots kann sowohl über Internet als<br />

auch über Handy erfolgen. Dafür stehen der EuroBon (ein<br />

Prepaid Bon), der in allen österreichischen Annahmestellen und<br />

ausgewählten Vertriebsstellen gekauft werden kann, Paybox,<br />

eine providerunabhängige Zahlungsform für Mobilfunk und Internet,<br />

sowie cash4web MasterCard, das neue, unabhängige und<br />

anonyme Zahlungsmittel – im Internet und überall einsetzbar,<br />

wo MasterCard akzeptiert wird – zur Verfügung. Weiters gibt<br />

es noch die Bezahlung mit MasterCard (mit und ohne Secure<br />

Code), VISA (mit und ohne Verified by VISA), Diners Club<br />

sowie mittels Online-Banking und paysafecard.<br />

Der Bingo room auf win2day<br />

Am 3. November <strong>2010</strong> startete der Bingo Room auf win2day.<br />

Im Minutentakt finden hier Ziehungen statt, an denen man mit<br />

bis zu maximal 30 Tickets pro Spiel teilnehmen kann. Der User<br />

kann zwischen 75-Zahlen und 90-Zahlen Bingo wählen. Der<br />

Preis eines Bingo Tickets beträgt 10 Cent.<br />

Bingo café und Bingo Lounge<br />

Der User hat die Wahl, das Bingo Café oder die Bingo Lounge<br />

zu besuchen. Im Bingo Café wird 75-Zahlen Bingo gespielt, es<br />

wird also aus den Zahlen von 1 bis 75 gezogen. In der Bingo<br />

Lounge wird 90-Zahlen Bingo gespielt. Dabei wird aus dem<br />

Zahlenbereich von 1 bis 90 gezogen.<br />

Die Bingo Lobby ist das Informationszentrum mit einer Übersicht<br />

über Bingo Café und Bingo Lounge. Hier erfährt man den<br />

Beginn des nächsten Spiels, den Preis pro Ticket, die Höhe des<br />

Gewinntopfs, die Anzahl der Teilnehmer im jeweiligen Raum<br />

und die Höhe des Jackpots in einem Jackpot-Spiel. Der Chat<br />

ermöglicht das Plaudern mit anderen Teilnehmern. Er wird in<br />

den Abendstunden täglich von Moderatoren, die regelmäßig<br />

Chat-Gewinnspiele veranstalten, geführt.<br />

Ähnlich der externen Spieleinbindung von Poker wurde der<br />

Bingo Client vom schwedischen Spielesoftware-Entwickler Boss<br />

Media integriert.<br />

Die Spieleinführungen <strong>2010</strong><br />

Neben dem Bingo Room wurde das Spielangebot bei den<br />

Casinospielen um „Joker Wanted“ (Video Poker), „Cherry Star“<br />

(Slot), „Grand Black Jack“, „Golden Nut“ (Slot) und „Joker Five“<br />

(Video Poker), bei den Games Room Spielen um „Hi-Lo Cards“,<br />

„Hi-Lo Triple Chance“, „Gold Climb“ und „Spin Balls“ erweitert.<br />

Zudem wurde in der Rubrik „Casino Spiele“ der neue Bereich<br />

„MiniCasino“ mit den drei Spielen „American Roulette“, „Lucky<br />

Joker“ und „Robbie Rich“ gestartet. Diese Spiele im Kleinformat<br />

sind optimal für Netbooks.<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

29


30<br />

Die Spiele<br />

win2day ist immer mit dabei<br />

Der Bingo Room auf win2day<br />

startete im November <strong>2010</strong>


Der Poker room auf win2day<br />

Im rein österreichischen Poker Room auf win2day kann man am<br />

virtuellen Pokertisch bei den populären Spielen „Texas Hold’em“<br />

und „Omaha“ sowie den klassischen Varianten „Five Card<br />

Draw“ und „Seven Card Stud“ sein Glück versuchen. Es gibt<br />

ausschließlich österreichische Tische. Das heißt, man pokert<br />

nur gegen Spielteilnehmer aus Österreich. Es wird mit einem<br />

zentralseitig zur Verfügung gestellten Kartenspiel mit 52 Karten<br />

(= ein Deck) gespielt. Die Karten werden auch zentral von einer<br />

zufallsgesteuerten Software gemischt und ausgeteilt.<br />

kundenfreundliche rake-Struktur<br />

Der Rake (oder Bruttospielertrag) ist eine Spielgebühr, die der<br />

Spielveranstalter vom Einsatz jeder Partie einbehält. Der Rake<br />

ist abhängig von der Art des Tisches und von der Höhe des<br />

Gewinnpots. Die Rake-Struktur im Poker Room auf win2day<br />

ist eine Mischung aus prozentuellem Anteil am Gewinnpot und<br />

fixen Beträgen. Mit 2,5 Prozent vom Gewinnpot beziehungsweise<br />

einem Maximalbetrag von 2,– Euro ist sie sehr kundenfreundlich<br />

gestaltet und gegenüber anderen Internet-Pokerangeboten<br />

deutlich günstiger. Im Branchenschnitt liegt diese Gebühr bei<br />

fünf Prozent, ist also doppelt so hoch. Bei Turnieren beträgt der<br />

Rake meist 10 Prozent der am Beginn geleisteten Einzahlung, des<br />

sogenannten Buy-in.<br />

Erfolgreiche kooperation mit casinos austria<br />

Die Verknüpfung des Poker Rooms mit Events von Casinos<br />

Austria wurde auch <strong>2010</strong> sehr erfolgreich umgesetzt. So wurden<br />

erneut Satellite-Turniere im win2day Poker Room angeboten,<br />

über die man sich für die Casinos Austria Poker Tour (CAPT)<br />

qualifizieren konnte. Sie startete in Seefeld und bestand aus<br />

sieben Turnierwochen in verschiedenen Casinos. Das Preisgeld<br />

betrug rund 5,6 Mio. Euro. Höhepunkt aus Sicht von<br />

win2day war die CAPT Baden, bei der sich win2day Poker Ace<br />

Harry Casagrande den Sieg beim Main Event und damit rund<br />

67.000 Euro Siegesprämie sicherte. Zusätzlich durfte er sich als<br />

erster Spieler über den von win2day ausgesetzten Gewinnbonus<br />

in Höhe von 10.000 Euro freuen.<br />

Die win2day Poker aces<br />

Im April <strong>2010</strong> wurden die Poker Aces, Pokerspieler, die win2day<br />

bei Live-Poker-Turnieren vertreten und im Poker Room für<br />

diverse Aktionen zur Verfügung stehen, vorgestellt. Im Team<br />

der Poker Aces sind Sigi Stockinger, Johan Brolenius, Ivo Donev,<br />

Harry Casagrande, Nicole Schuiki, Bernhard Schnöll, Dominique<br />

Papesch, Matthias Schlager, Mario Rühr, Peter Staudacher und<br />

Josip Simunic.<br />

Die Gewinne<br />

Die durchschnittliche Gewinnausschüttung der elektronischen<br />

<strong>Lotterien</strong> beträgt bei den Spielen im Games Room 93,8 Prozent<br />

und bei den Casino Spielen 95,6 Prozent. Ein Gewinn aus dem<br />

Games Room, aus Casino Spielen und dem Poker Room wird<br />

sofort nach Beendigung des Spiels auf dem Bildschirm angezeigt<br />

und erhöht den Kontostand der elektronischen Geldbörse,<br />

die ebenfalls permanent eingeblendet ist.<br />

<strong>2010</strong> wurde auch der höchste Jackpot-Gewinn auf win2day<br />

erzielt. Ein User knackte Anfang November den Video Poker<br />

Jackpot mit mehr als einer Viertelmillion Euro.<br />

win2day goes Social Media<br />

Im Februar <strong>2010</strong> ging die win2day Facebook-Seite online. Auf<br />

der Seite werden Fragen der User beantwortet, Neuigkeiten<br />

rund um win2day gepostet und diverse Aktionen durchgeführt.<br />

Mit Ende des Jahres hatte die win2day Facebook-Seite rund<br />

4.700 Freunde. Seit April ist win2day auch auf Twitter vertreten<br />

und ergänzt mit Gaming- sowie Plattformnews den Social-<br />

Media-Auftritt von win2day.<br />

Der „Lotto i-Mate“ für iPhone und android-handys<br />

Im App Store beziehungsweise im Android-Market ist win2day<br />

mit der kostenlos erhältlichen Applikation „Lotto i-Mate“ vertreten.<br />

Der Lotto i-Mate bietet Features wie Gewinnabfrage oder<br />

standort basierte Annahmestellensuche.<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

31


winwin –<br />

Video Lottery Terminals<br />

Unter dem Motto „WINWIN: Da ist alles drin!“<br />

bieten die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> und<br />

Casinos Austria seit dem Jahr 2004 über<br />

eine gemeinsame Tochtergesellschaft an<br />

mehreren Standorten in Österreich Spiel und<br />

Entertainment auf höchstem Niveau.<br />

32<br />

Die Spiele<br />

WINWIN Outlets sind Treffpunkte für unterhaltungsorientierte<br />

Menschen, die Freude am Ausgehen haben und dabei auch das<br />

Glück herausfordern möchten.<br />

An den Standorten finden Gäste über 18 Jahre die Gelegenheit<br />

zum Spiel an Video Lottery Terminals (VLTs) der modernsten<br />

Generation, stilvolles Ambiente, ein kulinarisches Angebot zu<br />

moderaten Preisen, bestens geschulte Mitarbeiter und regelmäßige<br />

Veranstaltungen mit Livemusik und Unterhaltungsprogrammen.<br />

Die Konzession für VLTs hält gemäß § 12a Glücksspielgesetz<br />

die <strong>Österreichische</strong> <strong>Lotterien</strong> Ges.m.b.H. Sie stellt vor allem das<br />

technische Know-how zur Verfügung. Casinos Austria zeichnet<br />

für die Konzeption des operativen Bereichs verantwortlich.<br />

Glücks- und Unterhaltungsspiel<br />

Betriebsgesellschaft m.b.h.<br />

Die Glücks- und Unterhaltungsspiel Betriebsgesellschaft m.b.H.<br />

ist eine Tochtergesellschaft der Entertainment Glücks- und<br />

Unterhaltungsspiel Gesellschaft m.b.H., an der die <strong>Österreichische</strong>n<br />

<strong>Lotterien</strong> und Casinos Austria zu je 50 Prozent beteiligt<br />

sind. Ihr Unternehmensgegenstand ist der Betrieb von Video<br />

Lottery Terminals, die in Österreich unter der Marke WINWIN<br />

angeboten werden. Sie ähneln optisch den klassischen Spielautomaten,<br />

unterscheiden sich von ihnen aber ganz wesentlich in<br />

der Spielmechanik. Die Spiele der Video Lottery Terminals sind<br />

elektronische <strong>Lotterien</strong>. Elektronische <strong>Lotterien</strong> sind gemäß<br />

§ 12a des Glücksspielgesetzes Ausspielungen, bei denen der<br />

Spielvertrag über elektronische Medien abgeschlossen wird.<br />

Die Entscheidung über Gewinn und Verlust wird zentralseitig<br />

herbeigeführt. Der Spielteilnehmer erfährt unmittelbar nach der<br />

Spielteilnahme das Ergebnis dieser Entscheidung.<br />

Das konzept<br />

VLTs sollen mit der Kombination aus Spiel, Entertainment und<br />

Gastronomie unterhaltungsorientierte aktive Menschen ansprechen,<br />

die Freude am Ausgehen und an der Freizeitgestaltung<br />

haben. Die Outlets sind an 364 Tagen im Jahr (geschlossen am<br />

24. Dezember) von Nachmittag bis nach Mitternacht geöffnet.<br />

Der Eintritt ist frei. Es gibt weder Anzugs- noch Krawattenpflicht.<br />

Die WINWIN Architektur ist designorientiert und<br />

trendig. Das grundlegende Konzept ist die fließende Verbindung<br />

von Spiel- und Gastronomiebereich. Der Barbereich<br />

bietet – neben den Getränken – kleine Speisen, die sowohl<br />

schnell verfügbar als auch qualitativ hochwertig sind.<br />

Für das jeweilige lokale beziehungsweise regionale Freizeit-<br />

und Tourismus angebot sind WINWIN Outlets eine wichtige<br />

Ergänzung. Sowohl heimischen als auch touristischen Gästen<br />

bringen sie einen erhöhten Freizeitnutzen. WINWIN schafft<br />

mit jedem Standort auch qualifizierte Arbeitsplätze und eine<br />

seriöse Alternative zum sogenannten Kleinen Glücksspiel, zu<br />

grenznahen Casinos und illegalen Spielangeboten.<br />

WINWIN bietet Spiel, Entertainment<br />

und Gastronomie


Das Spielangebot<br />

Video Lottery Terminals ähneln optisch den klassischen Spielautomaten<br />

des Casinos, unterscheiden sich von ihnen aber in<br />

der Spielmechanik. Während jeder Spielautomat eigenständig<br />

per Zufallsgenerator über Gewinn und Verlust entscheidet,<br />

wird diese Entscheidung bei VLTs vom Zufallsgenerator eines<br />

zentralen Rechners – basierend auf vorgegebenen Gewinnpyramiden<br />

– getroffen. Der zentrale Rechner übermittelt<br />

dann die Ergebnisse per Telekommunikation an die einzelnen<br />

Terminals.<br />

An jedem Standort gibt es zwischen 46 und 150 Terminals<br />

mit bis zu 60 verschiedenen Spielen. Man kann bereits mit<br />

einem Einsatz von 1 Cent am Spiel teilnehmen. Der maximale<br />

Spieleinsatz beträgt 10,– Euro. Einsätze werden über Tickets<br />

beziehungsweise mit Banknoten, jedoch ohne Münzen, getätigt.<br />

Im Gewinnfall druckt der Terminal ein Ticket aus, das an der<br />

Kassa entweder bar, als Scheck oder in Form einer Banküberweisung<br />

ausbezahlt wird. Der Höchstgewinn beträgt 25.000 Euro.<br />

<strong>Österreichische</strong> Sportwetten<br />

Gesellschaft m.b.h.<br />

Die <strong>Österreichische</strong> Sportwetten Gesellschaft m.b.H. wurde<br />

im April 2000 gegründet und startete den Spielbetrieb am<br />

24. August 2001. Sie ist eine Tochtergesellschaft der Entertainment<br />

Glücks- und Unterhaltungsspiel Gesellschaft m.b.H.<br />

(56 Prozent), der Mediaprint Zeitungs- und Zeitschriftenverlag<br />

Ges.m.b.H. & Co. KG (26 Prozent) und der Bundesländerverlage<br />

Beteiligungsgesellschaft m.b.H. (18 Prozent). An der Entertainment<br />

Glücks- und Unterhaltungsspiel Gesellschaft m.b.H.<br />

sind die Casinos Austria AG und die <strong>Österreichische</strong> <strong>Lotterien</strong><br />

Ges.m.b.H. zu jeweils 50 Prozent beteiligt.<br />

winwin<br />

Standorte<br />

Mayrhofen Tirol 21.05.2004<br />

Lienz Tirol 14.08.2004<br />

Ebreichsdorf NÖ 04.09.2004<br />

Schärding OÖ 21.04.2005<br />

Zell am See Salzburg 23.03.2006<br />

Bruck/Leitha NÖ 29.06.2006<br />

Zwettl NÖ<br />

03.08.2006–<br />

19.12.<strong>2010</strong><br />

Steyr OÖ 06.06.2007<br />

Wels OÖ 27.09.2007<br />

Landeck Tirol 23.04.2008<br />

Vöcklabruck OÖ 29.10.2008<br />

Kufstein Tirol 14.05.2009<br />

Dem Spielteilnehmer stehen in den Printmedien der Gesellschafter<br />

leicht zugängliche, immer aktuelle Informationen rund<br />

um das Wettgeschehen zur Verfügung, die Tageszeitungen<br />

können mit diesem Service ihre Leser-Blatt-Bindung stärken.<br />

In Österreich fallen bis zu zehn kumulierte Sportwetten auf<br />

Quotenbasis nicht unter das Glücksspielmonopol. Lizenzen für<br />

derartige Sportwetten werden auf der Grundlage landesgesetzlicher<br />

Bestimmungen vergeben. Sie wurden der <strong>Österreichische</strong>n<br />

Sportwetten Gesellschaft von allen neun Bundesländern erteilt.<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> erzielte tipp3 einen Umsatz von 46,3 Mio. Euro.<br />

Das gute Ergebnis des Unternehmens, das in dem stark umkämpften<br />

Wettmarkt agiert, ist auch auf die vielen Aktivitäten<br />

rund um die Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika zurückzuführen.<br />

Durch gut abgestimmte Kommunikationsmaßnahmen<br />

und eine breite Angebotspalette an attraktiven Wetten konnten<br />

neue Zielgruppen angesprochen und für tipp3 nachhaltig interessiert<br />

werden.<br />

Weiters hat tipp3 Ende August <strong>2010</strong> sein Wettprogramm von<br />

bisher 90 auf 120 Spiele pro Runde ausgeweitet, wodurch allen<br />

Spielteilnehmern eine größere Auswahlmöglichkeit an Matches<br />

zur Verfügung steht.<br />

Seit der Saison 2008/2009 verstärkt tipp3 seine langjährige<br />

Partnerschaft mit der <strong>Österreichische</strong>n Bundesliga, die seit 1. Juli<br />

2008 mit dem Bewerbsnamen „tipp3-Bundesliga powered by<br />

T-Mobile“ auftritt. Dieses Hauptsponsoring hat tipp3 für drei<br />

Jahre abgeschlossen. Bereits Ende <strong>2010</strong> konnten die Verhandlungen<br />

für eine Vertragsverlängerung zu einem positiven Ergebnis<br />

geführt werden. Somit wird tipp3 auch in den kommenden drei<br />

Jahren die oberste Spielklasse des österreichischen Fußballs<br />

maßgeblich unterstützen.<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

33


34<br />

Die Spiele<br />

Durch die Gründung von Better Game Solutions (BGS)<br />

beschreitet tipp3 neue Wege auf dem Sportwettenmarkt: Mit<br />

einer umfangreichen Angebotspalette hat man nun auch den<br />

Business-to-Business (B2B)-Sektor im Visier.<br />

BGS wurde am 1. Juli <strong>2010</strong> gegründet. Es ist der für die Abwicklung<br />

von Wetten aller Art zuständige Solution-Provider<br />

innerhalb der Unternehmensgruppe Casinos Austria und<br />

<strong>Österreichische</strong> <strong>Lotterien</strong>. Für BGS wurde nun die Software<br />

„Oscar“ entwickelt, die es ermöglicht, Services auf die Bedürfnisse<br />

jedes einzelnen Kunden zuzuschneiden.<br />

tipp3 unterstützt die oberste Spielklasse des<br />

österreichischen Fußballs maßgeblich<br />

tipp3 setzte sich im Vorjahr durch die Schaffung eines „Projektpools“<br />

auch für soziale Belange ein. Diskriminierende und<br />

rassistische Handlungen und Verhaltensweisen sind längst nicht<br />

aus den Stadien verschwunden. Viele fußballbegeisterte Menschen<br />

wollen gegen diese Missstände aktiv werden und Zeichen<br />

setzen. tipp3 und „FairPlay. Viele Farben. Ein Spiel.“ unterstützen<br />

diese Menschen und Initiativen mit Förderungen aus dem<br />

Projektpool. Seit 2009 wurden bisher über 30 antidiskriminierende<br />

Projekte erfolgreich umgesetzt und finanziell unterstützt.<br />

Damit konnte ein Beitrag zur Integration von Menschen anderer<br />

Hautfarbe und Herkunft in Österreich geleistet werden.


ussisch <strong>Österreichische</strong><br />

<strong>Lotterien</strong> holding<br />

Gesellschaft m.b.h.<br />

Ural Loto bietet in Baschkortostan Lotto,<br />

Joker und ein Rubbellos an<br />

Die Russisch <strong>Österreichische</strong> <strong>Lotterien</strong> Holding Ges.m.b.H.<br />

wurde im November 2008 gegründet. An der Gesellschaft sind<br />

die <strong>Österreichische</strong> <strong>Lotterien</strong> Gesellschaft m.b.H., die VPB<br />

Beteiligungs Gesellschaft m.b.H. sowie die KEBA AG beteiligt.<br />

Geschäftszweig sind die Beteiligungen an Glücksspiel- und<br />

Wettgesellschaften in der Russischen Föderation. Die Gesellschaft<br />

ist zu 100 Prozent an der OOO Ural Loto beteiligt, die ihren<br />

Sitz in der autonomen südrussischen Republik Baschkortostan<br />

hat und die für den operativen Spielbetrieb in Baschkortostan<br />

zuständig ist.<br />

Bereits im April 2008 wurde der Grundstein für den Marktstart<br />

in der südrussischen Republik Baschkortostan gelegt, als<br />

zwischen der Regierung der Republik Baschkortostan und dem<br />

Vorstand der <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> ein Absichtsprotokoll<br />

unterzeichnet wurde, das die Einführung eines lokalen Lotteriespiels<br />

beinhaltet. Denn die Neuregelung des Glücksspielmarkts<br />

in der Russischen Föderation im Jahr 2007 – und damit auch in<br />

Baschkortostan – führte zur Entscheidung der Regierung der<br />

Republik, den verursachten Entgang von Steuereinnahmen zu<br />

kompensieren und ein eigenes Lotteriespiel einzuführen. Auf<br />

der Suche nach einem kompetenten und seriösen Partner<br />

wandte sich die baschkirische Regierung an die <strong>Österreichische</strong>n<br />

<strong>Lotterien</strong>.<br />

Die Betreibergesellschaft Ural Loto brachte bereits im Dezember<br />

2008 das Rubbellos „Glückliche Herzen“ auf den Markt, die<br />

Ziehungslotterie Lotto „6 aus 40“ startete am 14. September 2009.<br />

<strong>2010</strong> stand im Zeichen der Produkteinführung von Joker sowie<br />

der Verbesserung der Lotto Gewinnpyramide. Die entsprechende<br />

Genehmigung wurde im Sommer erteilt. Der Verkauf von<br />

Joker und dem adaptierten Lotto startete am 16. November. Die<br />

Ziehung von Joker erfolgt gemeinsam mit der Lotto Ziehung<br />

live beim baschkirischen Fernsehsender BST. Die erste Ziehung<br />

von Lotto „6 aus 40“ und Joker fand am 21. November statt.<br />

Im Rahmen dieses Projekts wurde bei Ural Loto auf die neue<br />

Spielverarbeitungssoftware der <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong><br />

umgestellt.<br />

Das Vertriebsnetz der Ural Loto wurde <strong>2010</strong> laufend erweitert<br />

und optimiert. In ganz Baschkortostan sind derzeit 1.500 Vertriebsstellen<br />

eingerichtet, in denen man an Lotto „6 aus 40“ und<br />

Joker teilnehmen kann.<br />

Der Gesetzgebung der Russischen Föderation entsprechend,<br />

werden die Zweckabgaben der Lotterie für die Finanzierung<br />

sozial bedeutsamer Objekte und Maßnahmen sowie für Wohltätigkeit<br />

verwendet. Ural Loto ist bestrebt, durch eine erfolgreiche<br />

Geschäftstätigkeit Mittel für soziale, kulturelle, sportliche,<br />

touristische und wissenschaftliche Projekte bereitzustellen und<br />

Anliegen von allgemeinem Interesse finanziell zu unterstützen.<br />

<strong>2010</strong> konnten unter anderem das Central Hospital in der baschkirischen<br />

Stadt Ishimbay beim Kauf von Ultraschallgeräten und<br />

Rettungsfahrzeugen, die paralympische Schule in Ufa für den<br />

Kauf von Trainings-Equipment sowie das Krebszentrum in Ufa<br />

unterstützt werden. Zusätzlich zu den gesetzlichen Anforderungen<br />

wurden mehrere kleinere Projekte in den Bereichen Soziales<br />

und Kultur möglich gemacht.<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

35


<strong>Österreichische</strong> Kinderhilfe<br />

<strong>Österreichische</strong> <strong>Lotterien</strong> –<br />

seit 25 Jahren ein vertrauensvoller Partner


K indern und Familien mit Kindern in Not zu helfen<br />

ist für die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> Verpflichtung. Die Zukunft<br />

liegt in den Händen der Kinder von heute – wir müssen sie dabei<br />

unterstützen, dass sie ihr positiv entgegengehen können. Dies<br />

gelingt durch die bereits 25 Jahre währende Partnerschaft mit der<br />

<strong>Österreichische</strong>n Kinderhilfe. Streetwork Wien – ein Projekt des<br />

Vereins „Rettet das Kind“ – setzt sich für Jugendliche und junge<br />

Erwachsene ein, die an den Rand der Gesellschaft gedrängt wurden.<br />

Sozial benachteiligte, auffällige, gewaltbereite oder politisch<br />

extreme Jugendliche – sie alle brauchen Unterstützung, die sie von<br />

Berni, Alexandra, Christian und Anita täglich bekommen. Die vier<br />

sind Sozialarbeiter von Streetwork Wien, ihr Arbeitsplatz ist die<br />

Lebenswelt der Jugendlichen, die sie betreuen, die sogenannte<br />

„Szene“, oder aber auch Fußballplätze, wo junge Menschen auf<br />

Zoff aus sind. Im neuen Clublokal, das durch Gelder der <strong>Österreichische</strong>n<br />

<strong>Lotterien</strong> renoviert wurde, haben die vier Streetworker<br />

jetzt die Möglichkeit, mit ihren Klienten Beratungsgespräche zu<br />

führen – ihnen aber auch ein entsprechend kontrolliertes Freizeitangebot<br />

zu bieten. Die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> unterstützen<br />

sie bei ihrem Ziel: die jungen Menschen zur Selbstverantwortung<br />

und Eigenbestimmung zu befähigen und ihre Lebenssituation<br />

nachhaltig zu verbessern. Gut für Österreich


Das Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />

Wirtschaftliche<br />

Rahmenbedingungen<br />

<strong>2010</strong> konnte sich die österreichische<br />

Wirtschaft nach einem Minus von 3,9 Prozent<br />

im Vorjahr von der schweren Krise wieder<br />

leicht erholen.<br />

38<br />

Das Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />

Das Bruttoinlandsprodukt stieg um 2,0 Prozent (Stand: WIFO<br />

Dezember 2011) und lag damit deutlich über den Prognosen.<br />

Der wesentlichste Impuls kam dabei vom kräftigen Wachstum<br />

der Exportindustrie mit einer realen Zuwachsrate von über<br />

10 Prozent. Die Inflation zog mit 1,8 Prozent gegenüber dem<br />

Vorjahr (0,5 Prozent) wieder deutlich an.<br />

Angesichts einer schwachen Reallohnentwicklung blieben die<br />

privaten Haushalte im Jahr <strong>2010</strong> trotz der Konjunkturerholung<br />

bei ihren Konsumausgaben zurückhaltend. Das Konsumwachstum<br />

schwächte sich von 1,3 Prozent im Jahr 2009 auf<br />

1,1 Prozent im Jahr <strong>2010</strong> aber wider Erwarten nur leicht ab.<br />

Damit stellte der Privatkonsum einen der stabilisierenden<br />

Faktoren für die heimische Wirtschaft dar. Die Einschätzung<br />

der Konsumenten bezüglich der zukünftigen Wirtschaftsentwicklung<br />

seit Mitte 2009 hat sich deutlich verbessert, was zu<br />

einer gewissen Stimulierung führte. Außerdem dürfte der Konsument<br />

in Erwartung einer stärkeren Entwertung des Geldes<br />

lang geplante Anschaffungen vorgezogen haben, sodass trotz<br />

der unsicheren ökonomischen Situation ein relativ gutes Konsumniveau<br />

erreicht wurde. Allerdings war auch ein verändertes<br />

Konsumverhalten festzustellen: Der Verbraucher sparte bei den<br />

alltäglichen Dingen wie Lebensmitteln und Restaurantbesuchen<br />

um sich größere Dinge wie Urlaube leisten zu können.<br />

Die Arbeitslosenquote fiel mit 4,5 Prozent (Basis: EUROSTAT)<br />

niedriger als erwartet aus und stellt gegenüber 2009 einen Rückgang<br />

um 0,3 Prozentpunkte dar.


Umsatz- und<br />

Ertragsentwicklung<br />

Der Gesamtumsatz der <strong>Österreichische</strong>n<br />

<strong>Lotterien</strong> liegt mit 2.642,45 Mio. Euro um<br />

0,33 Prozent über dem des Vorjahres. Das<br />

bereits hohe Umsatzniveau des Jahres 2009<br />

konnte vor allem durch den erfolgreichen<br />

Relaunch von Lotto „6 aus 45“ gehalten<br />

werden sowie durch das Umsatzplus bei den<br />

elektronischen <strong>Lotterien</strong> auf win2day und den<br />

VLTs bei WINWIN.<br />

Die Produktänderungen bei Lotto „6 aus 45“ waren überdurchschnittlich<br />

erfolgreich, und obwohl drei Dreifachjackpots<br />

und ein Vierfachjackpot weniger als 2009 stattfanden, liegt<br />

Lotto nur um rund 3,2 Prozent hinter 2009. ToiToiToi konnte<br />

aufgrund der neuen Einsatzklassen ein starkes Umsatzplus von<br />

7,3 Prozent erreichen. Ansonsten hatten die wirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen ihre Auswirkungen auf die Entwicklung<br />

bei allen Hauptumsatzträgern. Die Instantprodukte Brieflos und<br />

Rubbellos spürten die schwache Konsumstimmung besonders.<br />

Der Gesamtumsatz der elektronischen <strong>Lotterien</strong> (inklusive<br />

Poker Rake) liegt um 3,1 Prozent über dem Vorjahr. Diese<br />

positive Entwicklung ist vor allem auf erfolgreiche Produkteinführungen<br />

zurückzuführen. Die Entwicklung der einzelnen<br />

WINWIN (VLT) Standorte läuft nach wie vor gut und liegt<br />

10,6 Prozent über dem Vorjahr.<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> wurde eine Gesamtgewinnsumme von 1.956,70 Mio.<br />

Euro ausbezahlt (Berechnungsgrundlage: alle Spiele der <strong>Österreichische</strong>n<br />

<strong>Lotterien</strong>).<br />

Die Wetteinsätze von Lotto, Toto, Torwette, Zahlenlotto, Joker,<br />

ToiToiToi und EuroMillionen ergeben sich aus dem jeweiligen<br />

Preis abzüglich des Verwaltungskostenbeitrags. 50 Prozent<br />

der Wetteinsätze werden bei Lotto, Toto, Torwette und Joker<br />

sowie 50 Prozent vom Umsatz bei EuroMillionen als Gewinne<br />

ausgeschüttet.<br />

Der Gesamtumsatz des<br />

Unternehmens 2006–<strong>2010</strong><br />

in Mio. Euro*<br />

3.000<br />

2.500<br />

2.000<br />

1.500<br />

1.000<br />

500<br />

Die Steuerleistung des<br />

Unternehmens 2006–<strong>2010</strong><br />

in Mio. Euro*<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

0<br />

2.040,88 2.067,17<br />

+1,3 %<br />

2.378,04<br />

+15,0 %<br />

Die mediale Unterstützung ist seit 2006 nicht mehr unter Pos. 6a<br />

sondern unter Pos. 6b der Gewinn- und Verlustrechnung aufgeführt.<br />

Der Gesamtumsatz <strong>2010</strong> nach<br />

Spielen in Euro und der Anteil<br />

der Spiele am Gesamtumsatz<br />

Lotto „6 aus 45“ 582.020.253,45 22,03 %<br />

Toto und<br />

Torwette** 12.186.977,20 0,46 %<br />

Bingo 11.513.952,90 0,44 %<br />

EuroMillionen 180.461.720,10 6,83 %<br />

ToiToiToi 18.178.284,50 0,69 %<br />

Zahlenlotto 1–90 4.211.306,25 0,16 %<br />

Joker 173.681.575,30 6,57 %<br />

Rubbellos 118.645.295,00 4,49 %<br />

Brieflos 26.506.746,00 1,00 %<br />

Klassenlotterie 33.867.472,00 1,28 %<br />

win2day und<br />

Keno 1.074.965.281,81 40,68 %<br />

win2day Poker 6.341.247,29 0,24 %<br />

WINWIN 399.864.957,00 15,13 %<br />

Gesamt 2.642.454.068,80 100,00 %<br />

* Veränderungen gegenüber dem Vorjahr<br />

** Inkl. Extra Toto u. Extra Torwette<br />

2.633,70<br />

+10,8 %<br />

2.642,45<br />

+0,3 %<br />

2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />

376,40 348,74<br />

–7,3 %<br />

383,49<br />

+10,0 %<br />

421,19<br />

+9,9 %<br />

398,43<br />

–5,4 %<br />

2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

39


40<br />

Das Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />

398,43 Mio. Euro – die Steuerleistung <strong>2010</strong><br />

Die Gesamtsteuerleistung der <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong><br />

betrug im vergangenen Jahr 398,43 Mio. Euro, wobei die<br />

spielabhängigen Abgaben sowie die Steuern vom Einkommen<br />

und die sonstigen Steuern und Abgaben berücksichtigt sind.<br />

Seit der Gründung des Unternehmens im Jahr 1986 wurden<br />

an die Republik Österreich mehr als 8,03 Mrd. Euro an Steuern<br />

abgeführt.<br />

Die spielabhängigen Abgaben in Höhe von 389,21 Mio. Euro setzten<br />

sich aus der Konzessionsabgabe in Höhe von 224,19 Mio. Euro<br />

und der Wettgebühr in Höhe von 165,02 Mio. Euro zusammen.<br />

Die Wetteinsätze von Lotto „6 aus 45“, Toto, Torwette, Joker<br />

und EuroMillionen sind seit 2006 mit einer Konzessionsabgabe für<br />

die ersten 400 Mio. Euro von 18,5 Prozent und für alle weiteren<br />

Beträge von 27,5 Prozent besteuert. Die Höhe der Konzessionsabgabe<br />

beträgt bei der Klassenlotterie 2 Prozent der Wetteinsätze,<br />

bei Brieflos, Rubbellos und ToiToiToi 17,5 Prozent, bei<br />

Zahlenlotto, Bingo und Keno 27,5 Prozent.<br />

Die Höhe der Wettgebühr beträgt bei allen Spielen der<br />

<strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> 16 Prozent der Wetteinsätze und der<br />

Bruttospielerträge. Bei den elektronischen <strong>Lotterien</strong> auf win2day<br />

und bei WINWIN (VLTs) unterliegt der Bruttospielertrag, das<br />

ist die Differenz zwischen Wetteinsatz und Gewinnausschüttung,<br />

sowie der Rake bei Poker der Besteuerung. An Steuern<br />

werden 40 Prozent vom Bruttospielertrag, und zwar 16 Prozent<br />

Wettgebühr und 24 Prozent Konzessions abgabe, abgeführt.<br />

Lotto „6 AUS 45“<br />

Der Umsatz bei Lotto „6 aus 45“ betrug im vergangenen Jahr<br />

582,02 Mio. Euro. Der Umsatzrückgang von 3,2 Prozent gegenüber<br />

dem Jahr 2009 ist vor allem auf einen fehlenden Vierfachjackpot<br />

und drei fehlende Dreifachjackpots zurückzuführen. Der große<br />

Erfolg des neuen Lotto­Spieldesigns im September <strong>2010</strong> hielt den<br />

zu erwartenden Rückgang allerdings in Grenzen.<br />

Die Umsatzentwicklung bei Lotto „6 aus 45“<br />

2006–<strong>2010</strong> in Mio. Euro*<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

530,99 517,16<br />

–2,6 %<br />

555,34<br />

+7,4 %<br />

601,32<br />

+8,3 %<br />

582,02<br />

–3,2 %<br />

2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong>X<br />

%<br />

EURoMiLLionEn<br />

Der Umsatz von EuroMillionen betrug 180,46 Mio. Euro. Der<br />

Rückgang um 3,6 Prozent gegenüber 2009 ist auf die geringe<br />

Zahl von Jackpots zurückzuführen. <strong>2010</strong> gab es sieben Startrunden<br />

mehr als im Vorjahr, dafür dementsprechend weniger<br />

Jackpot­Runden.<br />

Die Umsatzentwicklung bei EuroMillionen<br />

2006–<strong>2010</strong> in Mio. Euro*<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

192,60 145,26<br />

–24,6 %<br />

170,88<br />

+17,6 %<br />

187,22<br />

+9,6 %<br />

180,46<br />

–3,6 %<br />

2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong>X<br />

%<br />

* Veränderungen gegenüber dem Vorjahr


ToTo und TorweTTe<br />

Der Umsatz aus Toto (inkl. Extra Toto) betrug im vergangenen<br />

Jahr 10,99 Mio. Euro, der Umsatz der Torwette (inkl. Extra<br />

Torwette) 1,20 Mio. Euro. Die Torwette konnte aufgrund einer<br />

20-fach-Jackpot-Serie einen Anstieg um 7,3 Prozent erzielen.<br />

die umsatzentwicklung bei Toto<br />

(inkl. extra Toto) 2006–<strong>2010</strong> in Mio. euro*<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

14,87 11,34<br />

–23,7 %<br />

11,66<br />

+2,8 %<br />

11,08<br />

–5,0 %<br />

10,99<br />

–0,8 %<br />

2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />

die umsatzentwicklung bei der Torwette<br />

(inkl. extra Torwette) 2006–<strong>2010</strong> in Mio. euro*<br />

1,5<br />

1,0<br />

0,5<br />

0<br />

1,14 1,07<br />

–6,7 %<br />

1,08<br />

+0,9 %<br />

1,12<br />

+3,9 %<br />

1,20<br />

+7,3 %<br />

2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong>X<br />

%<br />

* Veränderungen gegenüber dem Vorjahr<br />

Bingo<br />

Der Umsatz von Bingo betrug im vergangenen Jahr<br />

11,51 Mio. Euro.<br />

die umsatzentwicklung bei Bingo<br />

2006–<strong>2010</strong> in Mio. euro*<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

12,26 11,18<br />

–8,8 %<br />

11,29<br />

+1,0 %<br />

11,35<br />

+0,5 %<br />

11,51<br />

+1,4 %<br />

2006 2007 2008 2009 11,51<br />

<strong>2010</strong><br />

X %<br />

ToiToiToi<br />

Der Umsatz von ToiToiToi betrug im vergangenen Jahr<br />

18,18 Mio. Euro. Das Umsatzplus von rund 6 Prozent gegenüber<br />

dem Vorjahr ist auf die gute Entwicklung der zusätzlichen<br />

Einsatzklassen, die im Oktober 2009 eingeführt wurden, zurückzuführen.<br />

die umsatzentwicklung bei ToiToiToi<br />

2006–<strong>2010</strong> in Mio. euro*<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

17,75 17,14<br />

–3,4 %<br />

17,04<br />

–0,6 %<br />

17,15<br />

+0,6 %<br />

18,18<br />

+6,0 %<br />

2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

41


ZAhLEnLotto 1–90<br />

<strong>2010</strong> betrug der Umsatz bei Zahlenlotto 4,21 Mio. Euro.<br />

Die Umsatzentwicklung bei Zahlenlotto 1–90<br />

2006–<strong>2010</strong> in Mio. Euro*<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

4,86 4,66<br />

–4,2 %<br />

Das Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />

4,51<br />

–3,2 %<br />

4,29<br />

–4,7 %<br />

4,21<br />

–2,0 %<br />

2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />

JoKER<br />

Der Umsatz bei Joker betrug <strong>2010</strong> 173,68 Mio. Euro und liegt<br />

damit um 2,4 Prozent unter dem Vorjahr. Dieser Umsatzrückgang<br />

spiegelt die ausbleibenden Großereignisse bei den Trägerprodukten<br />

Lotto und EuroMillionen wider.<br />

Die Umsatzentwicklung bei Joker<br />

2006–<strong>2010</strong> in Mio. Euro*<br />

200<br />

150<br />

100<br />

42<br />

50<br />

0<br />

152,18 142,37<br />

–6,4 %<br />

162,21<br />

+13,9 %<br />

178,03<br />

+9,8 %<br />

173,68<br />

–2,4 %<br />

2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />

RUBBELLoS<br />

Der Umsatz bei Rubbellos betrug <strong>2010</strong> 118,65 Mio. Euro.<br />

Der Umsatzrückgang um 3,5 Prozent ist auf die schlechte<br />

Wirtschaftslage, die sich bei einem Impulsprodukt besonders<br />

bemerkbar macht, zurückzuführen.<br />

Die Umsatzentwicklung bei Rubbellos<br />

2006–<strong>2010</strong> in Mio. Euro*<br />

150<br />

120<br />

90<br />

60<br />

30<br />

0<br />

112,47 124,10<br />

+10,4 %<br />

127,38<br />

+2,6 %<br />

123,00<br />

–3,4 %<br />

118,65<br />

–3,5 %<br />

2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />

BRiEfLoS<br />

<strong>2010</strong> betrug der Umsatz von Brieflos 26,51 Mio. Euro, wobei<br />

der Umsatzrückgang von 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf<br />

die Zurückhaltung beim Konsum aufgrund der Wirtschaftslage<br />

zurückzuführen ist.<br />

Die Umsatzentwicklung bei Brieflos<br />

2006–<strong>2010</strong> in Mio. Euro*<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

24,39 24,12<br />

–1,1 %<br />

25,85<br />

+7,2 %<br />

27,91<br />

+8,0 %<br />

26,51<br />

–5,0 %<br />

2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />

* Veränderungen gegenüber dem Vorjahr


KLASSEnLottERiE<br />

Der Umsatz der <strong>Österreichische</strong>n Klassenlotterie betrug im<br />

vergangenen Jahr 33,87 Mio. Euro.<br />

Die Umsatzentwicklung der <strong>Österreichische</strong>n<br />

Klassenlotterie 2006–<strong>2010</strong> in Mio. Euro*<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

37,81 37,60<br />

–0,6%<br />

36,17<br />

–3,8 %<br />

34,16<br />

–5,6 %<br />

33,87<br />

–0,9 %<br />

2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />

WinWin<br />

(ViDEo LottERy tERMinALS)<br />

Die VTLs an den insgesamt zwölf WINWIN Standorten<br />

erreichten einen Umsatz von 399,86 Mio. Euro. Mit einem Plus<br />

von 10,6 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode entwickelt sich<br />

WINWIN nach wie vor sehr positiv.<br />

Die Umsatzentwicklung bei WinWin<br />

2006–<strong>2010</strong> in Mio. Euro*<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

167,54 223,14<br />

+33,2 %<br />

303,92<br />

+36,2 %<br />

361,45<br />

+18,9%<br />

399,86<br />

+10,6 %<br />

2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />

* Veränderungen gegenüber dem Vorjahr<br />

Win2DAy<br />

Der Umsatz von win2day (inklusive Keno) betrug im vergangenen<br />

Jahr 1.074,97 Mio. Euro, der Rake im Poker Room 6,34 Mio.<br />

Euro. Die elektronischen <strong>Lotterien</strong> auf win2day konnten vor<br />

allem durch die Einführung neuer Spiele wie des Video Pokers<br />

„Joker Wanted“, der Slotmaschinen „Cherry Star“ und „Golden<br />

Nut“ oder des „Bingo Room“ das Umsatzniveau steigern.<br />

Die Umsatzentwicklung von win2day<br />

2006–<strong>2010</strong> in Mio. Euro exkl. Rake des<br />

Poker Rooms*<br />

1.200<br />

1.000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

772,02 807,95<br />

+4,7 %<br />

945,65<br />

+17,0 %<br />

1.069,09<br />

+13,1 %<br />

1.074,97<br />

+0,5 %<br />

2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />

Die Umsatzentwicklung des Rakes im<br />

Poker Room 2008*–<strong>2010</strong> in Mio. Euro*<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

5,05 6,53<br />

+29,3 %<br />

6,34<br />

–2,8 %<br />

2008 2009 <strong>2010</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

43


Responsible Gaming<br />

Die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> bieten<br />

seit ihrem Bestehen erfolgreich Glücksspiele<br />

mit Verantwortung an.<br />

44<br />

Das Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />

Seit Beginn seiner Geschäftstätigkeit hat es sich das Unternehmen<br />

zur Aufgabe gemacht, möglichen Problemen, die<br />

durch das Spielen entstehen können, aktiv entgegenzuwirken.<br />

Damit Glücksspiel ein Vergnügen bleibt, haben sich die <strong>Österreichische</strong>n<br />

<strong>Lotterien</strong> freiwillig zu vielfältigen Beschränkungen<br />

verpflichtet. Weiters stellen sie die Einhaltung der Teilnahmebedingungen<br />

sicher, informieren die Spielteilnehmer umfassend<br />

über Gewinnwahrscheinlichkeiten und berücksichtigen bei der<br />

Entwicklung neuer Spiele die spielerschutzrelevanten Aspekte<br />

des Spieldesigns. Dies ist im Leitbild fest verankert und prägt<br />

auch die Geschäftstätigkeit der verbundenen Unternehmen<br />

win2day, WINWIN, tipp3 und Ural Loto.<br />

Nach internationalen Schätzungen ist etwa ein Prozent der<br />

erwachsenen Bevölkerung spielsüchtig; rund drei bis vier Prozent<br />

sind unmittelbar gefährdet, in die Spielsucht abzurutschen.<br />

Diese Fakten zeigen, dass das Thema Responsible Gaming<br />

große Bedeutung hat. Deshalb nehmen die <strong>Österreichische</strong>n<br />

<strong>Lotterien</strong> ihre Verpflichtung in dieser Hinsicht sehr ernst und<br />

gehen mit ihren Auflagen über das vom Gesetz geforderte Maß<br />

hinaus. Dies reicht von Schulungs­ und Weiterbildungsangeboten<br />

für Mitarbeiter und Vertriebspartner im Umgang mit den<br />

Kunden hinsichtlich spielerschutzrelevanter Themen bis hin<br />

zu Information und Beratung für gefährdete Spielteilnehmer<br />

und Spielsüchtige. Intensiv widmen sich die <strong>Österreichische</strong>n<br />

<strong>Lotterien</strong> auch dem Jugendschutz.<br />

Seit 2009 sind die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> nach den<br />

Responsible­Gaming­Standards der European Lotteries und<br />

der World Lottery Association zertifiziert. Die beiden Dachorganisationen<br />

setzen sich engagiert für Responsible Gaming und<br />

für die konsequente Bekämpfung illegalen Glücksspiels ein. Sie<br />

treffen entsprechende Präventivmaßnahmen und fördern den<br />

kontrollierten Ausbau von Informations­ und Schulungsmaßnahmen.<br />

Die festgesetzten Standards für Responsible Gaming<br />

ermöglichen es den Mitgliedern, Responsible Gaming als festen<br />

Bestandteil messbar und strukturiert in ihren täglichen Geschäftsaktivitäten<br />

zu verankern. Damit wird das Ziel verfolgt, die<br />

Gefährdung der Gesellschaft durch den übermäßigen Konsum<br />

von Glücksspiel auf ein Minimum zu reduzieren. Die Standards<br />

gehen weit über nationale und internationale Rechtszwänge<br />

hinaus.<br />

Ein eigener Bereich in der Unternehmensgruppe ist mit<br />

„Responsible Gaming, Advertising & Sponsoring“ betraut. Zu<br />

den zentralen Aufgaben gehören die nachhaltige Implementierung,<br />

Evaluierung und Aktualisierung von Programmen,<br />

Richtlinien und Konzepten für eine im Sinne des „Glücksspiels<br />

mit Verantwortung“ optimale Kundenpolitik. Das national und<br />

international hohe Ansehen der Responsible­Gaming­Experten<br />

der <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> spiegelt sich nicht zuletzt auch in<br />

den zahlreichen Vortragseinladungen zu Kongressen führender<br />

Institutionen in Europa und Nordamerika wider. Seit Jahren<br />

bestehen eine enge Zusammenarbeit und ein reger Informationsaustausch<br />

mit österreichischen Beratungs­ und Behandlungseinrichtungen.<br />

<strong>2010</strong> wurden unter dem Slogan „Hilfe anzunehmen kann<br />

schwer sein, sie zu finden nicht“ Kurzfilme produziert, in denen<br />

sich alle führenden Beratungs­ und Therapieeinrichtungen<br />

präsentieren. Die Spots werden auf der eigenen Internetseite<br />

www.Spiele­mit­Verantwortung.at gezeigt. Darüber hinaus<br />

stehen dort Kurzfilme von Experten und Betroffenen, Informationen<br />

zum Thema Spielabhängigkeit, ein Selbsttest sowie die<br />

Kontaktdaten der Beratungsstellen zur Verfügung. Die Website<br />

wird seit <strong>2010</strong> auch in englischer Sprache publiziert.


Gebietsbetreuer Heinz Schuh (Mitte)<br />

informiert Herrn und Frau Heindl direkt vor<br />

Ort in ihrer Trafik über Responsible Gaming<br />

Der Schlüssel zum Erfolg unseres Unternehmens, „Spiele mit<br />

Verantwortung“ anzubieten, liegt wesentlich in den Händen<br />

unserer Mitarbeiter. Leitende Angestellte und Mitarbeiter mit<br />

direktem Kundenkontakt werden jährlich im Rahmen von<br />

eigens dafür konzipierten Weiterbildungsveranstaltungen und<br />

Workshops von in­ und ausländischen Experten geschult. <strong>2010</strong><br />

wurde die verpflichtende Online­Schulung für alle Mitarbeiter<br />

zum Thema Responsible Gaming im IntraNet der Unternehmensgruppe<br />

implementiert und umgesetzt. Jeder Mitarbeiter erhält<br />

nach erfolgreicher Absolvierung der Schulung ein entsprechendes<br />

Zertifikat.<br />

Responsible Gaming Academy <strong>2010</strong><br />

Spielerschutz und Suchtprävention standen im Fokus der<br />

7. Responsible Gaming Academy (RGA). Namhafte Experten<br />

aus dem In­ und Ausland diskutierten über aktuelle Erkenntnisse<br />

und neue Entwicklungen im Bereich des Spielerschutzes.<br />

Erstmals gab es eine öffentlich zugängliche Podiumsdiskussion<br />

in der Oesterreichischen Kontrollbank zum Thema „Spielsucht<br />

– Die unterschätzte Gefahr für Kinder und Jugendliche“.<br />

Die Referenten der RGA <strong>2010</strong> deckten ein überaus breites<br />

Spektrum rund um das Thema Spielerschutz ab: Dr. Harold<br />

Wynne (University of Alberta, Canada) sprach über die Wirksamkeit<br />

von Responsible­Gaming­Features bei Video Lottery<br />

Terminals. Prof. Dr. Mark Griffiths (Nottingham Trent University,<br />

UK) erläuterte neueste Entwicklungen im Bereich Online­<br />

Glücksspiel. Prof. Dr. Ken Winters (University of Minnesota,<br />

USA) referierte über das jugendliche Gehirn und dessen<br />

Entwicklung. Prim. Univ.­Prof. DDr. Michael Lehofer (Landesnervenklinik<br />

Sigmund Freud Graz) bildete den Abschluss<br />

mit der kritischen Fragestellung „Warum fürchten wir uns vor<br />

Veränderung?“.<br />

Im Auditorium waren nicht nur Fachleute von Beratungseinrichtungen<br />

und namhafte Experten aus der Branche, sondern<br />

auch zahlreiche Mitarbeiter der Unternehmensgruppe, denen<br />

eine zentrale Rolle bei der aktiven Verhinderung von Spielsucht<br />

zukommt.<br />

Die 8. Responsible Gaming Academy ist für Anfang Mai 2011<br />

geplant.<br />

Spielsucht – Die unterschätzte Gefahr für Kinder<br />

und Jugendliche<br />

Die Herausforderungen des Jugendschutzes standen im Mittelpunkt<br />

der Podiumsdiskussion, die im Rahmen der Responsible<br />

Gaming Academy <strong>2010</strong> stattfand. Bei der im restlos gefüllten<br />

Reitersaal der Oesterreichischen Kontrollbank wurde eins der<br />

großen Problemfelder des Responsible Gaming in den Blickpunkt<br />

gerückt.<br />

Die neurologische Entwicklung bei Heranwachsenden bringt es<br />

mit sich, dass sie besonders empfänglich für Nervenkitzel und<br />

vermeintliche Gefahren sind, erläuterte der Salzburger Jugendpsychiater<br />

Prim. Univ.­Prof. Dr. Leonhard Thun­Hohenstein.<br />

Wenn sie in diesem Alter mit Spielautomaten konfrontiert<br />

werden, ist die Gefahr groß, dass sie später zu pathologischen<br />

Spielern werden. „Je früher sie mit Glücksspiel zu tun kriegen,<br />

desto höher das Risiko“, betonte Thun­Hohenstein.<br />

Selbst scheinbar harmlose Erstkontakte können bei Kindern<br />

und Jugendlichen in die Abhängigkeit führen, wie Dr. Monika<br />

Lierzer von der Fachstelle für Glücksspielsucht Steiermark an<br />

einem konkreten Fall schilderte. Prim. Dr. Klaus Vavrik von der<br />

<strong>Österreichische</strong>n Liga für Kinder­ und Jugendgesundheit verwies<br />

darauf, dass es durch das Internet extrem leicht geworden<br />

ist, schon im jugendlichen Alter heimlich zu spielen: „Computersucht,<br />

Internetspielsucht und Glücksspielsucht überlappen sich.“<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

45


46<br />

Das Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />

Glücksspiel ist kein Kinderspiel<br />

Mit diesem Slogan nahmen die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong><br />

<strong>2010</strong> erstmals an der „Annual Holiday Campaign“ des National<br />

Council on Problem Gambling und des International Centre for<br />

Youth Gambling Problems and High­Risk Behaviors der McGill<br />

University in Kanada teil. Die Kernaussage der jährlichen Kampagne<br />

ist, dass Kinder keine Zielgruppe für Lotterieprodukte<br />

sind und dass man als Erwachsener für Kinder und Jugendliche<br />

auch keine Lotterieprodukte als Geschenk erwerben sollte.<br />

Responsible Gaming in den Annahmestellen und<br />

Vertriebsstellen<br />

Kinder und Jugendliche waren und sind nicht Zielgruppe für<br />

die Spiele der <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong>. Der Erstkontakt mit<br />

Glücksspielen sollte – internationalen Studien zufolge – nicht zu<br />

früh stattfinden. Deshalb haben die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong><br />

im April 2009 eine Selbstbeschränkung implementiert, die den<br />

Verkauf von Lotterieprodukten (Lotto „6 aus 45“, Toto und<br />

Torwette, Extra Toto und Extra Torwette, Joker, Zahlenlotto<br />

1–90, EuroMillionen, Bingo, Rubbellos, Brieflos, ToiToiToi und<br />

Klassenlotterie) erst an Personen ab dem vollendeten<br />

16. Lebensjahr erlaubt. Eine zentrale Rolle beim Thema Jugendschutz<br />

kommt dabei den Vertriebspartnern zu, die die freiwillige<br />

Selbstbeschränkung mittragen. Als begleitendes Kontrollverfahren<br />

zur Überprüfung der Einhaltung dieser Responsible­<br />

Gaming­Maßnahme werden regelmäßig Mystery­Shoppings<br />

eingesetzt.<br />

Unterstützend wurde <strong>2010</strong> allen Vertriebspartnern die Neuauflage<br />

des Folders „Glücksspiel mit Verantwortung“ für die Kunden<br />

und Spielteilnehmer zur Verfügung gestellt. Hier können<br />

Informationen über Beratungseinrichtungen sowie zum Thema<br />

Spielsucht nachgelesen werden.<br />

Responsible Gaming auf win2day<br />

Dem Jugendschutz und dem Schutz vor übermäßiger Spielleidenschaft<br />

haben die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> und Casinos<br />

Austria von Beginn an auch auf der Spieleplattform win2day<br />

einen besonderen Stellenwert eingeräumt. Vor allem der einfache<br />

und breite Internetzugang ist für Experten stets Anlass zur<br />

Diskussion. Der Jugendschutz und eine effektive Kontrolle des<br />

Zugangs zu Online­Spielen stellen eine große Herausforderung<br />

dar. Maßnahmen dafür wurden bereits bei der Spieleplattform<br />

win2day vom Start weg ergriffen.<br />

So ist eine Registrierung auf win2day nur ab einem Mindestalter<br />

von 18 Jahren möglich. Es müssen Vor­ und Nachname sowie<br />

das Geburtsdatum angegeben werden. Diese Daten werden<br />

von einer Auskunftsagentur überprüft. Pro Datensatz darf auf<br />

win2day nur ein Account geführt werden. Die Angabe einer<br />

österreichischen Bankverbindung bei der Registrierung wurde<br />

vom Konzessionsgeber verpflichtend vorgegeben. Der Spielteilnehmer<br />

muss bei der Erstanmeldung seine finanziellen und<br />

zeitlichen Limits definieren. Erhöhungen der Limits werden erst<br />

nach einer Bedenkzeit („cool­down period“) von 72 Stunden<br />

wirksam, Verringerungen allerdings sofort. Spielteilnehmer<br />

können sich selbst für einen bestimmten Zeitraum vom Spielen<br />

ausschließen. Selbstsperren sind für 24 Stunden, einen Monat,<br />

drei, sechs und zwölf Monate sowie für zwei oder drei Jahre<br />

möglich.<br />

Mit der Einführung des Poker Rooms auf win2day im Jahr 2008<br />

wurden weitere Responsible­Gaming­Maßnahmen implementiert.<br />

Voraussetzung dafür, am Pokertisch Platz nehmen zu<br />

können, ist ein win2day Account. Wer mitspielen will, muss<br />

beim Erstbesuch des Poker Rooms einen eigenen Poker­Nickname<br />

angeben und persönliche Zeitlimits definieren. Der Leitsatz<br />

„Glücksspiel mit Verantwortung“ hat beim Online­Poker eine<br />

ganz besondere Bedeutung: Über die allgemeinen Responsible­<br />

Gaming­Maßnahmen bei Internetspielen hinaus müssen gerade<br />

beim Pokerspiel Absprachen und betrügerisches Verhalten<br />

verhindert werden. Die für win2day entwickelten Spielerschutz­


maßnahmen gelten in vollem Umfang auch für den Poker Room.<br />

Weiters kooperiert win2day – den Poker Room betreffend – mit<br />

dem schwedischen Lotterie­Anbieter Svenska Spel und dem<br />

schwedischen Spielesoftware­Entwickler Boss Media.<br />

Responsible Gaming bei WinWin<br />

Bei WINWIN beträgt das Mindestalter für die Teilnahme am<br />

Spiel 18 Jahre. Im Zweifelsfall ist ein amtlicher Lichtbildausweis<br />

vorzulegen. Beim Start des Video Lottery Terminals sind von<br />

jedem Gast die Rahmenspielbedingungen vor Aufnahme des<br />

Spiels aktiv zu akzeptieren. Die jeweiligen Ergänzungsspielbedingungen<br />

liegen an der Kassa aus. Jedes VLT ist mit<br />

besonderen Responsible­Gaming­Features ausgestattet, die den<br />

Spieler bei seinem Zeit­ und Geldmanagement zusätzlich unterstützen<br />

und die Maximalspielzeit begrenzen sollen. Zusätzlich<br />

erhält der Spielteilnehmer jeweils nach 60, 90 und 120 Minuten<br />

die Information darüber, wie lange bereits gespielt wurde, und<br />

wird gefragt, ob er weiterspielen möchte. Nach Ablauf der<br />

Maximalspielzeit von 150 Minuten wird das Spiel in jedem Fall<br />

automatisch beendet. Das Ticket ist an der Kassa einzulösen.<br />

Responsible Gaming bei tipp3<br />

An tipp3 kann man – sowohl in der Annahmestelle als auch via<br />

Internet – erst ab 18 Jahren teilnehmen. In der Annahmestelle wird<br />

der Kunde durch in Responsible Gaming geschultes Personal<br />

betreut. Auf www.tipp3.at wird der Spielteilnehmer in seinem<br />

Geldmanagement unterstützt, indem der persönliche Kontostand<br />

immer angezeigt wird. Weiters wird die Möglichkeit geboten,<br />

das Einzahlungslimit individuell zu reduzieren.<br />

Responsible Gaming bei Ural Loto<br />

Auch für die Betreibergesellschaft Ural Loto, die in Baschkortostan<br />

das Rubbellos „Glückliche Herzen“ sowie Lotto „6 aus 40“<br />

und Joker anbietet, ist Responsible Gaming fester Bestandteil<br />

der Unternehmensphilosophie. Die Lotterieprodukte von Ural<br />

Loto werden nur Kunden ab dem 18. Lebensjahr angeboten.<br />

Die Vertriebsstellen werden von den Außendienstmitarbeitern<br />

zum Thema „Glücksspiel mit Verantwortung“ geschult.<br />

Code of Conduct Responsible Advertising<br />

Die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> haben sich bereits in der Vergangenheit<br />

bei der Gestaltung ihrer Werbeaktivitäten freiwillig<br />

an hohen ethischen Standards orientiert.<br />

Das Unternehmen hat es sich zur Aufgabe gemacht, eine sogenannte<br />

„Gambling Literacy“ zu fördern. Darunter versteht man<br />

die Entwicklung der Fähigkeit des Einzelnen zum kontrollierten<br />

Umgang mit verschiedenen Formen des Glücksspiels und die<br />

Entwicklung einer geeigneten Form der Zielgruppenansprache.<br />

Dies soll durch informative Werbung gewährleistet werden: Ziel<br />

ist es, Informationen bereitzustellen – und nicht, das Bedürfnis,<br />

zu spielen, übermäßig zu stimulieren. Die <strong>Österreichische</strong>n<br />

<strong>Lotterien</strong> konzentrieren sich darauf, Tatsachen nicht zu verschleiern<br />

und den Nutzen zu bewerben, der in verantwortungsvoller<br />

Weise angeboten werden kann.<br />

<strong>2010</strong> wurde der „Code of Conduct Responsible Advertising“ in<br />

der Unternehmensgruppe implementiert. Er umfasst elf Punkte<br />

und stellt sicher, dass Werbe­ und Verkaufsaktivitäten hohen<br />

ethischen Standards entsprechen und sich insbesondere nicht<br />

an Personen richten, die in Bezug auf problematisches Spielverhalten<br />

vulnerablen Gruppen angehören.<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

47


<strong>Österreichische</strong>s<br />

Paralympisches Committee<br />

<strong>Österreichische</strong> <strong>Lotterien</strong> –<br />

seit 25 Jahren ein vertrauensvoller Partner


Die Überwindung der eigenen persönlichen Grenzen<br />

ist Motor für jeden Spitzensportler, ob behindert oder nicht<br />

behindert. Training oder Wettkampf, gleiche faire Bedingungen<br />

müssen die Voraussetzung sein. Deshalb unterstützen die<br />

<strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> das <strong>Österreichische</strong> Paralympische<br />

Committee, damit die finanziellen Voraussetzungen für die Entsendung<br />

seh­ und körperbehinderter Athleten zu den jeweiligen<br />

Paralympics garantiert ist. Der Zugang zu Leistungssport muss<br />

für behinderte und nicht behinderte Spitzensportler gleich sein.<br />

Ebenso muss die Unterstützung der Spitzenathleten bei der Erreichung<br />

ihrer Ziele eine Selbstverständlichkeit sein. Österreichs<br />

Sportler sorgen mit überragenden Leistungen bei internationalen<br />

Wettbewerben, Weltmeisterschaften, Paralympischen und Olympischen<br />

Spielen für Schlagzeilen und tragen damit zum positiven<br />

Image Österreichs bei. Dies gilt in besonderem Maße für die<br />

Sportlerinnen und Sportler bei den Paralympischen Spielen. Bei<br />

den X. Winter­Paralympics in Vancouver waren 19 österreichische<br />

Athleten am Start. Sie gewannen drei Gold­, vier Silber­ und vier<br />

Bronzemedaillen. Am Foto die erfolgreiche Medaillengewinnerin<br />

Claudia Lösch. Gut für Österreich<br />

GEPApictures


79 Millionen für den Sport<br />

Die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> sind<br />

wohl der wichtigste Financier des<br />

österreichischen Sports.<br />

50<br />

Das Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />

Die Unterstützung des Sports ist ein gesellschaftspolitischer<br />

Auftrag, der seit 1986 von den <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong><br />

gern übernommen wird: 909 Mio. Euro flossen in den letzten<br />

25 Jahren in die Besondere Bundes­Sportförderung. <strong>2010</strong> erhielt<br />

der österreichische Sport 79 Mio. Euro. Die Sportförderung<br />

stellt damit die wichtigste Finanzierungsquelle des Sports in<br />

Österreich dar.<br />

Die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> tragen über die im Glücksspielgesetz<br />

verankerte Sportförderung wesentlich dazu bei. Insbesondere<br />

der Breitensport, der eine hohe gesellschaftspolitische<br />

Bedeutung hat, profitiert von diesem solidarischen Modell.<br />

Durch die Beschränkung oder durch den Wegfall der finanziellen<br />

Mittel würde zahlreichen Sportvereinen die Grundlage<br />

ihrer Tätigkeit entzogen. Als Konsequenz würde der Verlust<br />

von Breite und Vielfalt im Sport drohen, viele gemeinnützige<br />

Aktivitäten wären in ihrer Existenz gefährdet.<br />

Erfolge im Sport sind aufgrund der Vorbildwirkung wichtig. Der<br />

Sport vermag es, Persönlichkeiten hervorzubringen, deren Leistung<br />

Ansporn gibt. Vorbilder sind für alle Altersgruppen wichtig<br />

und unterstützen gesundes Leistungsdenken. Insbesondere<br />

Jugendliche werden durch erfolgreiche Athleten zu sportlicher<br />

Betätigung animiert und im Freizeitverhalten positiv beeinflusst.<br />

Die Sportförderungsmittel werden von der <strong>Österreichische</strong>n<br />

Bundes­Sportorganisation verwaltet und nach einem speziellen<br />

Schlüssel verteilt. Es wird damit die finanzielle Basis für viele<br />

Verbände und Vereine in ganz Österreich geschaffen.<br />

Die enge Verbindung von Toto und Fußball, kombiniert mit<br />

dem besonderen Engagement um den Nachwuchssport, ließ<br />

bereits vor mehr als zwei Jahrzehnten die zu Fixpunkten im<br />

Fußball gewordenen Nachwuchsprojekte „Internationaler<br />

Jugend­Toto­Cup“ (ein jährliches Vier­Nationen­Turnier für<br />

Unter­17­Nationalteams) und „Toto­Jugendliga“ (österreichweite<br />

Nachwuchsmeisterschaft) entstehen. Diese Projekte wurden<br />

auch <strong>2010</strong> erfolgreich weitergeführt. Der Internationale Jugend­<br />

Toto­Cup fand zum 22. Mal statt, und die Toto­Jugendliga ging<br />

in die 21. Saison.<br />

Darüber hinaus sponsern die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> auch<br />

andere Sportarten und Projekte, bei denen Gesundheit und<br />

Bewegung der breiten Masse im Vordergrund stehen, etwa den<br />

„Tag des Sports“ oder den Vienna City Marathon.<br />

info<br />

Die gesetzliche Grundlage zur Einführung von Toto in<br />

Österreich war das 1948 vom Nationalrat verabschiedete<br />

Sporttoto­Gesetz. Toto wurde im darauffolgenden Jahr<br />

eingeführt, um die erforderlichen finanziellen Mittel zum<br />

Wiederaufbau des österreichischen Sports nach dem Krieg<br />

zu erwirtschaften.<br />

Um die finanzielle Basis der Sportförderung nach der Einführung<br />

von Lotto und der Übernahme von Toto durch die<br />

<strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> im Jahr 1986 zu sichern, wurde<br />

in das Glücksspielgesetz eine Bestimmung aufgenommen,<br />

die die jährliche Sportförderung auf der Basis der Steuererträge<br />

aus Lotto und Toto garantiert.<br />

In der Novellierung des Glücksspielgesetzes vom<br />

10.12.2004 wurde mit Wirksamkeit vom 1.1.2005 ein<br />

Betrag in der Höhe von 3 Prozent der Umsatzerlöse der<br />

<strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> für Zwecke der Sportförderung<br />

gewidmet.<br />

Mit der Novellierung des Glücksspielgesetzes vom<br />

19.7.<strong>2010</strong> (GSpG­Novelle 2008) wurde diese Regelung<br />

neuerlich geändert. Beginnend mit dem Kalenderjahr 2011<br />

stellt der Bund für die Sportförderung jährlich einen Betrag<br />

von 80 Mio. Euro aus den Abgabenmitteln des Konzessionärs<br />

nach § 14 zur Verfügung. Dieser Betrag erhöht sich<br />

jährlich, erstmals im Jahr 2013, in dem Ausmaß, in dem<br />

die glücksspielrechtlichen Bundesabgaben des Konzessionärs<br />

nach § 14 im Vorjahr gegenüber dem vorletzten Jahr<br />

gestiegen sind.


nachhaltigkeit<br />

Corporate Social Responsibility ist für die<br />

<strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> die Grundlage dafür,<br />

auf freiwilliger Basis soziale, ökonomische und<br />

umweltrelevante Belange in die Unternehmenstätigkeit<br />

zu integrieren.<br />

Die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> handeln sozial und ökologisch<br />

verantwortlich und investieren über die gesetzlichen Bestimmungen<br />

hinaus in die Beziehungen zu ihren Anspruchsgruppen,<br />

ihren Stakeholdern. Das Denken und Handeln des Managements<br />

und der Mitarbeiter des Unternehmens sowie alle Unternehmensabläufe<br />

sind von dem Bewusstsein der ökonomischen,<br />

ökologischen und sozialen Verantwortung geprägt.<br />

Die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> sind stets zu ihrer Verantwortung<br />

gestanden. Die Nachhaltigkeitsberichte, die seit 2007<br />

erstellt werden, sind den Richtlinien der „Global Reporting<br />

Initiative“­Organisation (GRI) entsprechend aufgebaut. Die<br />

Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten nach dieser international<br />

akzeptierten und standardisierten GRI­Richtlinie ermöglicht<br />

einen Vergleich der Unternehmensleistungen im sozialen, ökologischen<br />

und ökonomischen Bereich. Für das Jahr <strong>2010</strong> wird<br />

das Erreichen der definierten Ziele in den einzelnen Bereichen<br />

begutachtet und im CSR­Zwischenbericht dokumentiert.<br />

Gesellschaft<br />

Staat<br />

Mitarbeiter<br />

<strong>Österreichische</strong><br />

<strong>Lotterien</strong><br />

Eigentümer Kunden<br />

Vertriebspartner<br />

Lieferanten<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

51


Sponsoring<br />

Zumindest ebenso breit gefächert wie die<br />

Produktpalette der <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong><br />

ist das Spektrum der Sponsoringtätigkeiten<br />

des Unternehmens.<br />

52<br />

Das Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />

Seit ihrer Gründung, also bereits seit 25 Jahren, engagieren sich<br />

die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> für Österreich, für das Land<br />

und seine Menschen und unterstützen die unterschiedlichsten<br />

Organisationen und Institutionen bei der Realisierung ihrer<br />

Vorhaben.<br />

Es ist für uns als österreichisches Unternehmen eine Selbstverständlichkeit,<br />

für dieses Land und seine Bevölkerung tätig zu<br />

sein. Die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> fördern zahlreiche Projekte<br />

mit einem hohen Grad an Gemeinnützigkeit in den Bereichen<br />

Umwelt und Natur, Gesundheit, Humanitäres und Soziales,<br />

Sport, Kunst und Kultur sowie Wirtschaft, Wissenschaft und<br />

Forschung. Dabei ist es uns wichtig, Projekte zu fördern, die<br />

langfristige gesellschaftspolitische Ziele verfolgen, unternehmerische<br />

Zielgruppenrelevanz und einen hohen Grad an Gemeinnützigkeit<br />

haben.<br />

Mit einer großen Kommunikationsoffensive wurden die<br />

Sponso ringprojekte der <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> im abgelaufenen<br />

Geschäftsjahr bei den Stakeholdern publik gemacht.<br />

Unter „Ein Gewinn für …“ zeigten Imageinserate in den österreichischen<br />

Printmedien sehr eindrucksvoll, dass die <strong>Österreichische</strong>n<br />

<strong>Lotterien</strong> Gutes tun und gut für Österreich sind.<br />

<strong>2010</strong> wurden insgesamt 2 Mio. Euro an Sponsorgeldern zur<br />

Verfügung gestellt. Gemeinsam mit der im Glücksspielgesetz<br />

verankerten Sportförderung (<strong>2010</strong> waren es 79,0 Mio. Euro)<br />

sowie der medialen Unterstützung (<strong>2010</strong> waren es 24,7 Mio.<br />

Euro) ergibt dies einen Betrag in Höhe von 105,7 Mio. Euro.<br />

Mediale Unterstützung<br />

Eine Sonderform des Sponsorings stellt die mediale Unterstützung<br />

dar. Bis 1986 haben eine Reihe von Organisationen wie<br />

die <strong>Österreichische</strong> Kinderhilfe, die <strong>Österreichische</strong> Sporthilfe<br />

oder die <strong>Österreichische</strong> Seniorenhilfe ihre Mittel sowohl durch<br />

Spenden als auch aus der Durchführung von Nummernlotterien<br />

mit Sachpreisausspielungen erwirtschaftet. Durch die<br />

Einführung von Lotto „6 aus 45“ im September 1986 entstand<br />

eine übermächtige Konkurrenz. Die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong><br />

haben daher mit der <strong>Österreichische</strong>n Kinderhilfe, der <strong>Österreichische</strong>n<br />

Sporthilfe und der <strong>Österreichische</strong>n Seniorenhilfe<br />

Vereinbarungen getroffen, um die finanziellen Bedürfnisse<br />

dieser Organisationen mit abzudecken.


Anton Schutti, Geschäftsführer Sporthilfe (li.),<br />

und Generaldirektor Dr. Karl Stoss<br />

ziehen an einem Strang<br />

Vorstandsdirektorin<br />

Mag. Bettina Glatz-Kremsner (li.)<br />

mit Tiergarten-Schönbrunn-Direktorin<br />

Dr. Dagmar Schratter<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

53


Lebenshilfe niederösterreich<br />

<strong>Österreichische</strong> <strong>Lotterien</strong> –<br />

seit 25 Jahren ein vertrauensvoller Partner


Das Karl Ryker Dorf in Sollenau in Niederösterreich<br />

ist Wohnort, Arbeitsplatz und Therapieraum für 224 Menschen<br />

mit geistiger und mehrfacher Behinderung. Von der Lebenshilfe<br />

Niederösterreich betreut, wird es den dort lebenden Menschen<br />

und jenen, die in einer der diversen Werkstätten einer Arbeit<br />

nachgehen, ermöglicht, ein selbstbestimmtes Leben zu führen.<br />

Die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> finanzierten 2009 den Umbau<br />

und den Neubau des Hauses 9A mit, des modernsten barrierefreien<br />

Hauses im Dorf. <strong>2010</strong> wurde die komplette Außenbeleuchtung<br />

des Dorfs mit Sponsorgeldern der <strong>Österreichische</strong>n<br />

<strong>Lotterien</strong> erneuert. Vom barrierefreien Haus zur barrierefreien<br />

Gesellschaft – das war auch der Leitgedanke, der zum „Konzert<br />

ohne Grenzen“ führte. Die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> helfen im<br />

Karl Ryker Dorf beim Abbau räumlicher Barrieren und unterstützen<br />

zugleich unterschiedlichste Kulturprojekte zur Abschaffung<br />

kultureller Grenzen. Mit der Einladung der Bewohner des<br />

Hauses 9A des Karl Ryker Dorfs zu einem Konzert des European<br />

Union Youth Orchestra beim Musikfestival in Grafenegg – einem<br />

wichtigen Kultursponsoring der <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> –<br />

wurde ein weiterer wichtiger Schritt in eine barrierelose Zukunft<br />

gemacht. Gut für Österreich


Sicherheit<br />

Die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> haben ein<br />

umfassendes und integriertes Security-Konzept<br />

implementiert, damit Verfügbarkeit, Integrität<br />

und Vertraulichkeit der Geschäftsprozesse<br />

und Systeme gesichert sind.<br />

56<br />

Das Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />

Die Sicherheit in der Spielabwicklung ist zentraler Inhalt der<br />

Unternehmensphilosophie, und den Grundsätzen der Sicherheitspolitik<br />

entsprechend, wird das Spielangebot laufend<br />

verbessert und modernste Technik eingesetzt.<br />

Ein bereichsübergreifendes Security­Committee gewährleistet<br />

die Einhaltung aller Sicherheitsrichtlinien und Arbeitsanweisungen<br />

und sorgt für die ständige Verbesserung der Sicherheitsstandards<br />

in der Unternehmensgruppe.<br />

Das Bestreben der Sicherheitspolitik der Unternehmensgruppe<br />

ist, dass:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

die angebotenen Spiele und die damit verbundenen Geschäftsprozesse<br />

hinsichtlich ihrer Ordnungsmäßigkeit und<br />

Kontinuität durchgeführt werden,<br />

jedem Spielteilnehmer beziehungsweise Gast die gleichen<br />

Chancen zur Erzielung von Gewinnen zur Verfügung<br />

stehen und Manipulationen jedweder Art an den Spielen<br />

verhindert werden,<br />

Spielteilnehmer, Gäste oder sonstige Kunden, die sich in<br />

den Räumlichkeiten der Unternehmen aufhalten, entsprechende<br />

Vorkehrungen zum Schutz ihres Lebens und ihrer<br />

Gesundheit vorfinden,<br />

rechtliche und unternehmensweite Anforderungen eingehalten<br />

werden,<br />

die Verfügbarkeit, Vertraulichkeit und Integrität von materiellen<br />

und immateriellen Vermögenswerten gewährleistet<br />

werden und berechtigte Benutzer diese bei Bedarf verwenden<br />

können,<br />

der Verlust und die Verfälschung von Informationen, Informationssystemen<br />

und Datenträgern vermieden beziehungsweise<br />

erkannt und behoben werden,<br />

Unberechtigten keine Informationen und Informationssysteme<br />

zugänglich gemacht werden beziehungsweise diese<br />

nicht zu nicht genehmigten Zwecken genutzt werden,<br />

Schulungen zum Thema Sicherheit (Safety & Security)<br />

allen Mitarbeitern zur Verfügung stehen und von ihnen auch<br />

absolviert werden.


informationssicherheit auf höchstem niveau<br />

Die Sicherheitsorganisation und die implementierten Sicherheitsmaßnahmen<br />

der <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> sind gemäß<br />

dem von der World Lottery Association (WLA) veröffentlichten<br />

„Security and Control Standard“ durch eine internationale<br />

Zertifizierungsstelle zertifiziert. Diese international akzeptierten<br />

Normen gelten für die betriebliche Sicherheit bei der Abwicklung<br />

von Glücksspielen. Der ISO­Standard 27001:2005 betreffend<br />

Informationssicherheit ist dabei in den Security and Control<br />

Standard der WLA integriert. Weiters sind alle Geschäftsprozesse,<br />

die sich mit der Abwicklung der Spiele der <strong>Österreichische</strong>n<br />

<strong>Lotterien</strong> beschäftigen, durch das Informationssicherheits­<br />

Managementsystem (ISMS) abgedeckt, das eine ständige Verbesserung<br />

der Sicherheit gewährleistet.<br />

Datenschutz<br />

Die individuelle Berücksichtigung der Wünsche von Kunden<br />

und Interessenten, auch hinsichtlich ihrer Vorstellung von<br />

Privatsphäre und Datenschutz, stellt ein wichtiges Prinzip der<br />

<strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> im Umgang mit Daten dar. Spezielle<br />

datenschutzspezifische Anforderungen wie die grundsätzliche<br />

Zulässigkeit aller Datenverarbeitung, die Zweckbindung von<br />

Datensammlungen und Anforderungen an die Transparenz<br />

für die Betroffenen werden in vollem Ausmaß berücksichtigt.<br />

Obwohl es für österreichische Unternehmen keine gesetzliche<br />

Verpflichtung zur Einrichtung eines betrieblichen Datenschutzbeauftragten<br />

gibt, wird diese Funktion seit Langem hauptverantwortlich<br />

von einen Mitarbeiter wahrgenommen. Er hilft dabei,<br />

die berechtigten Wünsche unserer Kunden nach dem Schutz<br />

ihres Persönlichkeitsrechts und die betrieblichen Anforderungen<br />

an kundenorientiertes Marketing miteinander zu vereinen.<br />

Selbstverständlich haben die Prinzipien des Datenschutzes<br />

auch für den Umgang mit Mitarbeiterdaten große Relevanz.<br />

Hier gelten die gleichen Prinzipien wie für den Umgang mit<br />

Kundendaten.<br />

Sicher am Arbeitsplatz<br />

Die gesetzlichen Anforderungen bei den Themen Arbeitnehmerschutz,<br />

Brandschutz und Abfallwirtschaft stellen für die<br />

<strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> die Grundlage für alle entsprechenden<br />

Maßnahmen dar. Darüber hinausgehende Aktivitäten<br />

werden dann gesetzt, wenn es im Sinne der Sicherheit und der<br />

Gesundheit der Mitarbeiter sinnvoll erscheint. <strong>2010</strong> wurden<br />

zum Beispiel insgesamt 107 Mitarbeiter (inklusive Ferial­ und<br />

Aushilfskräften) in die Brandschutzordnungen eingewiesen.<br />

Unter dem Leitsatz „sicher & gesund – gesund & sicher“ wird im<br />

Unternehmen der Arbeitnehmerschutz umgesetzt. Die <strong>Österreichische</strong>n<br />

<strong>Lotterien</strong> fühlen sich auch in diesem Bereich einem<br />

hohen Qualitätsanspruch verpflichtet. Durch eine Vielzahl<br />

von Maßnahmen wie Schulungen und Trainings sowie durch<br />

die kontinuierliche Auseinandersetzung mit dem Thema und<br />

mit Unterstützung der Fachkraft für Arbeitssicherheit und des<br />

Arbeitsmediziners wird in Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat<br />

ein hoher Standard garantiert.<br />

Neben dem Vorgesetzten und dem Betriebsrat gibt es für die<br />

Mitarbeiter auch die Möglichkeit, sich mit arbeitsrelevanten<br />

Anliegen an die Fachkraft für Arbeitssicherheit, den Arbeitsmediziner,<br />

die Sicherheitsvertrauensperson oder die Behindertenvertrauensperson<br />

zu wenden.<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

57


Mitarbeiter<br />

Das Ziel der Personalpolitik der<br />

<strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> ist, auf neue<br />

fachliche, marktwirtschaftliche und soziale<br />

Herausforderungen rasch zu reagieren und<br />

durch leistungsfähige Mitarbeiter einen Beitrag<br />

zur Wettbewerbsfähigkeit, Entwicklung neuer<br />

Produkte und Erschließung neuer Märkte<br />

zu leisten.<br />

58<br />

Das Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />

Das Unternehmen achtet auf die sorgfältige Auswahl künftiger<br />

Mitarbeiter und investiert in Einschulung und Integration neuer<br />

Mitarbeiter. Dies bestätigte auch der erste Platz der <strong>Österreichische</strong>n<br />

<strong>Lotterien</strong> in der Kategorie „Dienstleister“ bei der<br />

„Career´s best recruiters“­Studie <strong>2010</strong>. Dabei wurden erstmals<br />

die Recruiting­Maßnahmen von 642 österreichischen Top­<br />

Unternehmen und Institutionen in 18 Branchen getestet. Die<br />

<strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> und Casinos Austria sind beim<br />

Recruiting top. Vor allem in den Bereichen Social Web, Messen<br />

und Bewerbungsresonanz konnte die Unternehmensgruppe die<br />

33 anderen Firmen, die in der Branche Dienstleistung getestet<br />

wurden, weit hinter sich lassen.<br />

Herausfordernde Aufgaben­ und Tätigkeitsbereiche werden<br />

durch überdurchschnittliche Aus­ und Weiterbildungsangebote<br />

ergänzt. So wird die berufliche und persönliche Entwicklung<br />

durch gezielte Förderprogramme unterstützt. Führungspositionen<br />

werden nach Möglichkeit aus den eigenen Reihen besetzt.<br />

Der Einsatz von vielfältigen Arbeitszeitmodellen wie variabler<br />

Arbeitszeit ohne Kernzeit, Teilzeit, Telearbeit, Alters­ und<br />

Elternteilzeit sowie Bildungskarenz fördert die Flexibilität und<br />

Einsatzbereitschaft unserer Mitarbeiter.<br />

Die Anzahl der Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt betrug <strong>2010</strong><br />

479 (Vollzeitäquivalent).<br />

C & L Academy<br />

Die Casino & <strong>Lotterien</strong> Academy ist eine interne Know­how­<br />

Plattform für neueste Entwicklungen in der Unternehmensgruppe<br />

und dient auch der bereichsübergreifenden Qualifizierung der<br />

Mitarbeiter. In diesem Rahmen findet ein nach Themen und<br />

Zielgruppen maßgeschneiderter Erfahrungs­ und Wissensaustausch<br />

mit internen Referenten und Experten statt. Der<br />

Know­how­Transfer zwischen Kollegen wird vor allem in den<br />

Bereichen der Projektarbeit sowie beim Prozessmanagement<br />

eingesetzt. Für die Office­Managerinnen werden eigene<br />

Meetings veranstaltet, in denen ihnen durch unterschiedliche<br />

Impuls referate neue Arbeitsmethoden nähergebracht werden.<br />

Neue Mitarbeiter werden beim „Welcome Day“ von Kollegen<br />

über das Unternehmen und die Fachbereiche informiert. Die<br />

Academy bewährt sich vor allem auch im Austausch von Erfahrungen<br />

bei Auslandsprojekten und beim Aufbau von interkulturellem<br />

Know­how.<br />

Gesundheit und Prävention<br />

Der Schwerpunkt in der Begleitung des Change­Management<br />

Prozesses von Casinos Austria und den <strong>Österreichische</strong>n<br />

<strong>Lotterien</strong> lag <strong>2010</strong> im Konzept zur Erhaltung und Steigerung<br />

der Gesundheit. Mit einem speziellen „Burn­out“­Präventionsprogramm<br />

wurde durch sogenannte Awareness­Maßnahmen<br />

für alle Mitarbeiter und Führungskräfte eine Sensibilisierung<br />

für dieses Thema geschaffen. Alle Führungskräfte nahmen an<br />

verpflichtenden Informationsveranstaltungen teil, um Anzeichen<br />

von Burn­out bei sich selbst und bei Mitarbeitern erkennen und<br />

richtig handeln zu können. Eine umfassende Berichterstattung<br />

im unternehmensweiten IntraNet bietet darüber hinaus allen<br />

Mitarbeitern einen unkomplizierten Zugang zu speziellen Seminaren,<br />

Coachings und Gesundheitsangeboten sowie Trainings<br />

zur Entspannung und für den richtigen Umgang mit Stress.<br />

Neben den intern bereits vorhandenen Anlaufstellen wurde eine<br />

externe Anlaufstelle, besetzt mit Fachspezialisten, zur Beratung<br />

installiert.<br />

Eine der wichtigsten Säulen für Gesundheit und allgemeines<br />

Wohlbefinden ist eine gesunde und ausgewogene Ernährung.<br />

Daher bildete die Umstellung der Betriebsküche auf gesünderes<br />

Essen einen wesentlichen Bestandteil der begleitenden<br />

Maßnahmen im Rahmen der Gesundheit. Das Speisenangebot<br />

im Betriebsrestaurant „Lottorant“ am Rennweg 44 – das täglich<br />

von rund 550 Mitarbeitern genutzt wird – wurde genau unter<br />

die Lupe genommen und die Angebotspalette angepasst und<br />

verändert.<br />

Performance-Management<br />

Das System des Performance­Managements – die strukturierte<br />

Zielvereinbarung zwischen Mitarbeiter und Vorgesetzten – fand<br />

auch <strong>2010</strong> im Rahmen des Mitarbeitergesprächs statt. Das Ausmaß<br />

der unterschiedlichen Zielerreichungen floss im März <strong>2010</strong><br />

ins variable Remunerationssystem ein. Die lückenlose Teilnahme<br />

am Prozess zeigt die hohe Akzeptanz aller Beteiligten.


Vertrieb<br />

Sämtliche Aktivitäten der <strong>Österreichische</strong>n<br />

<strong>Lotterien</strong> werden mit dem Außendienst<br />

abgestimmt, und in der Folge werden die entsprechenden<br />

Vertriebsmaßnahmen erarbeitet.<br />

Bei den nationalen Außendiensttagungen werden Strategien<br />

und Projekte präsentiert. Ergänzend zu den nationalen Tagungen<br />

fanden zahlreiche regionale Tagungen statt, die von den regionalen<br />

Außendienstleitern durchgeführt wurden.<br />

Die Außendienstmitarbeiter führten <strong>2010</strong> im Rahmen ihrer<br />

Touren bei den Wettscheinspielen umfassende Schulungen zum<br />

Lotto Produktrelaunch durch. Weiters wurden bei Toto und<br />

tipp3 im Rahmen der Fußball­Weltmeisterschaft <strong>2010</strong> spezielle<br />

Stammtische, die auch für Produktschulungen verwendet wur­<br />

Österreichweit stehen rund<br />

3.820 Annahmestellen zur<br />

Verfügung<br />

den, veranstaltet. Bei den Instantprodukten waren die Überarbeitung<br />

und der Roll­out der Miniterminal­Software, die für<br />

Brieflose und Rubbellose in den Vertriebsstellen zur Verfügung<br />

stehen, Thema von Vertriebsschulungen. Weiters wurde die<br />

Loseinführung von „Millionenlos“ durch die Auslieferung und<br />

Installation neuer Dispenser begleitet.<br />

Die Außendienstmitarbeiter der <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong><br />

nehmen eine wichtige Position bei der Durchführung und Einhaltung<br />

der Responsible­Gaming­Standards sowie der freiwilligen<br />

Selbstbeschränkung ein. Sie schulen die Vertriebspartner vor<br />

Ort und müssen ebenso Nachschulungen bei Verstößen durch<br />

Vertriebspartner durchführen. <strong>2010</strong> erhielten 411 Teilnehmer<br />

nach erfolgreicher Absolvierung der Responsible­Gaming­<br />

Schulung ein Zertifikat überreicht.<br />

Die freiwillige Selbstbeschränkung, Produkte der <strong>Österreichische</strong>n<br />

<strong>Lotterien</strong> an unter 16­Jährige nicht zu verkaufen beziehungsweise<br />

EuroBon erst an Personen, die das 18. Lebensjahr vollendet<br />

haben, zu verkaufen, wurde <strong>2010</strong> durch Mystery­Shoppings<br />

überprüft.<br />

Insgesamt haben an 498 Schulungsveranstaltungen im Jahr<br />

<strong>2010</strong> (Produkt­ und Online­Schulungen, Vertriebsstellenschulungen<br />

sowie Verkaufsschulungen) 1.145 Annahmestellen­ und<br />

Vertriebsstellenmitarbeiter teilgenommen<br />

Das Vertriebsnetz<br />

Zum Jahresende <strong>2010</strong> umfasste das Vertriebsnetz der <strong>Österreichische</strong>n<br />

<strong>Lotterien</strong> 3.820 Annahmestellen, in denen die Spiele<br />

Lotto „6 aus 45“, Toto, Torwette, Extra Toto, Extra Torwette,<br />

Bingo, EuroMillionen, Joker, ToiToiToi, Zahlenlotto 1–90,<br />

Brieflos, Rubbellos und der EuroBon für win2day angeboten<br />

werden. Damit steht im Durchschnitt für 2.178 Einwohner eine<br />

Annahmestelle zur Verfügung.<br />

Der durchschnittliche Umsatz pro Annahmestelle betrug <strong>2010</strong><br />

bei den Wettscheinspielen 257.135 Euro. Die Provisionen für<br />

die Spiele Lotto „6 aus 45“, Toto, Torwette, Extra Toto, Extra<br />

Torwette, Bingo, EuroMillionen, Joker, Zahlenlotto 1–90,<br />

ToiToiToi und den EuroBon für win2day machten im vergangenen<br />

Geschäftsjahr mehr als 74,7 Mio. Euro aus, im Durchschnitt<br />

19.549 Euro pro Annahmestelle.<br />

Das Instant­Distributionsnetz (Rubbellos und Brieflos) umfasste<br />

zum Jahresende 6.161 Vertriebsstellen. Der durchschnittliche<br />

Umsatz pro Instant­Vertriebsstelle betrug <strong>2010</strong> 23.561 Euro. An<br />

Provisionen wurden für Rubbellos und Brieflos rund 11,3 Mio. Euro<br />

ausbezahlt, im Durchschnitt 1.827 Euro pro Instant­Vertriebsstelle.<br />

Die Annahme­ und Vertriebsstellen haben durch ihr Engagement<br />

im abgelaufenen Geschäftsjahr wesentlich zum Erfolg der<br />

<strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> beigetragen. Die Vertriebspartner<br />

nehmen eine zentrale Rolle dabei ein, das Prinzip des Responsible<br />

Gaming in die Realität umzusetzen. Ihnen sind die Grundsätze<br />

von Responsible Gaming durch Schulungen und die tägliche<br />

Praxis bewusst und der verantwortungsvolle Umgang mit den<br />

Kunden eine Selbstverständlichkeit.<br />

Der Vorstand der <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> möchte sich<br />

bei allen Annahmestellen und Vertriebsstellen sowie deren<br />

Mitarbeitern und Standesvertretungen für die ausgezeichnete<br />

Partnerschaft und Zusammenarbeit bedanken.<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

59


technische<br />

Entwicklungen<br />

Die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> erweitern<br />

ihr Spielangebot und die Internetaktivitäten<br />

den neuesten Innovationen entsprechend.<br />

Trends werden von den Fachbereichen<br />

aufgenommen und fließen in die Produkt-<br />

entwicklungen ein.<br />

60<br />

Das Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />

Der Bereich Projekt­ und Prozessmanagement wirkt als<br />

Kompetenzzentrum für alle Projektmanagementbelange unterstützend<br />

in der Leitung, Planung, Steuerung, Administration<br />

und Koordination von Programmen, Projekten und Vorhaben.<br />

Das Portfolio aller laufenden und geplanten Projekte bietet eine<br />

wertvolle Entscheidungsgrundlage für das Management.<br />

Spielsystem und Plattformen<br />

Um für aktuelle und zukünftige Anforderungen vorbereitet<br />

zu sein, wurde die zentrale Spielapplikation, die seit mehr als<br />

15 Jahren im Einsatz war, auf eine neue technologische Basis<br />

gestellt und ermöglicht so die optimale Anbindung an das neue<br />

Online­Transaktionssystem. Die Neuentwicklung beinhaltet das<br />

zentrale Spielsystem und die damit zusammenhängenden<br />

Applikationen und Datenbanken für alle von den <strong>Österreichische</strong>n<br />

<strong>Lotterien</strong> betriebenen Spiele. <strong>2010</strong> wurde kontinuierlich an der<br />

weiteren Integration der Spieleplattformen gearbeitet.<br />

Insbesondere im Hinblick auf die erhöhte Sicherheit für die<br />

Abwicklung von Brieflos und Rubbellos wurde die Anbindung<br />

der Miniterminals an das neue Spielsystem der <strong>Österreichische</strong>n<br />

<strong>Lotterien</strong> umgesetzt.<br />

Produktneuheiten auf win2day<br />

Mit dem Bingo Room auf win2day wurde im November <strong>2010</strong> –<br />

ähnlich der externen Spieleinbindung von Poker – ein Bingo­<br />

Client vom schwedischen Spielesoftware­Entwickler Boss<br />

Media in die Spieleplattform win2day integriert. Weiters wurde<br />

das Spielangebot bei den Casinospielen um „Joker Wanted“<br />

(Video Poker), „Cherry Star“ (Slot), „Grand Black Jack“, „Golden<br />

Nut“ (Slot) und „Joker Five“ (Video Poker), bei den Games<br />

Room Spielen um „Hi­Lo Cards“, „Hi­Lo Triple Chance“,<br />

„Gold Climb“ und „Spin Balls“ erweitert. Zudem wurde in der<br />

Rubrik „Casino Spiele“ der neue Bereich „MiniCasino“ mit den<br />

drei Spielen „American Roulette“, „Lucky Joker“ und „Robbie<br />

Rich“ gestartet. Diese Spiele im Kleinformat sind optimal für<br />

Netbooks. Mit dem „Lotto i­Mate“ wurde eine iPhone­App<br />

entwickelt, mit der schnell und einfach Ziehungsergebnisse auf<br />

dem Handy angezeigt werden oder aber einfach die Gewinnabfrage<br />

durchgeführt werden kann.<br />

Entwicklungen bei den Lotteriespielen<br />

Die Umsetzung der Produktverbesserungen bei Lotto „6 aus<br />

45“, die im September <strong>2010</strong> wirksam wurden, setzte <strong>2010</strong> einen<br />

Schwerpunkt im Bereich der IT. Darüber hinaus wurden die Änderungen<br />

bei Lotto „6 aus 40“ sowie die Einführung von Joker in<br />

Baschkortostan technisch umgesetzt und konnten im November<br />

<strong>2010</strong> eingeführt werden.<br />

Prozessmanagement in der Unternehmensgruppe<br />

Die neue Unternehmensstruktur von Casinos Austria und den<br />

<strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> wird seit Februar <strong>2010</strong> durch ein<br />

Prozessmanagement unterstützt, um Arbeitsabläufe effizienter<br />

und effektiver zu gestalten. Durch die Erhöhung der Transparenz<br />

von Prozessen und die damit verbundenen Verantwortungen<br />

werden Reibungsverluste minimiert.<br />

Zwei für <strong>2010</strong> geplante Maßnahmen im Umfeld von SAP ERP<br />

– das SAP­Veranstaltungsmanagement in der Personalentwicklung<br />

sowie das SAP­Organisationsmanagement in der Personaladministration<br />

– wurden erfolgreich implementiert. Weiters<br />

wurde in einer Pilotphase die für 2011 geplante Umstellung auf<br />

Windows 7 und Office <strong>2010</strong> in der gesamten Unternehmensgruppe<br />

vorbereitet.


Ausblick<br />

Die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong><br />

verfolgen die aktuelle Diskussion über die<br />

Regelung des Glücksspielwesens im Rahmen<br />

der Europäischen Union mit größter<br />

Aufmerksamkeit.<br />

Hinsichtlich der Konzessionsneuerteilung hat der Gesetzgeber<br />

im Zuge der Novelle im Glücksspielgesetz festgelegt, dass die<br />

Ausschreibung der Konzessionen im Rahmen einer transparenten,<br />

europaweiten Interessentensuche stattfinden muss.<br />

Die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> werden mit der Einführung<br />

neuer Spiele und innovativer Technologien ihre Marktposition<br />

in Zukunft weiter festigen. Als dynamisches und zukunftsorientiertes<br />

Unternehmen gehören die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong><br />

im technologischen Bereich zu den führenden Lotteriegesellschaften<br />

Europas. Um für aktuelle und zukünftige Anforderungen<br />

vorbereitet zu sein, stellten die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong><br />

im Jänner 2011 alle von ihnen betriebenen Spiele auf das neu<br />

entwickelte zentrale Spielsystem und die damit zusammenhängenden<br />

Applikationen und Datenbanken um. Damit wurde die<br />

optimale Anbindung an das neue Online­Transaktionssystem<br />

umgesetzt.<br />

Darüber hinaus werden die <strong>Österreichische</strong>n <strong>Lotterien</strong> den<br />

Weg der Internationalisierung 2011 fortsetzen. Sie bieten ihr<br />

Know­how und ihre Dienstleistungen auch in anderen Märkten<br />

an, um so das Unternehmen wirtschaftlich nachhaltig zu<br />

stärken.<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

61


<strong>Österreichische</strong> Seniorenhilfe<br />

<strong>Österreichische</strong> <strong>Lotterien</strong> –<br />

seit 25 Jahren ein vertrauensvoller Partner


Die Freude auf den wohlverdienten Ruhestand kann<br />

bei vielen Menschen auch mit Angst einhergehen. Der Angst,<br />

plötzlich seiner sozialen Kontakte beraubt zu sein und nicht mehr<br />

zu wissen, wie der Tag mit Leben erfüllt werden kann. Sorgen und<br />

Ängste, die gerade in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen<br />

haben, da sich die Gesellschaft und die Funktion des Familienverbands<br />

grundlegend verändert haben. Für die <strong>Österreichische</strong>n<br />

<strong>Lotterien</strong> ist die Unterstützung der <strong>Österreichische</strong>n Seniorenhilfe<br />

seit 25 Jahren ein großes Anliegen. Denn durch das vielfältige<br />

Vereinsleben in den tausenden Ortsgruppen, Bezirksorganisationen,<br />

Klubs, Sport­ und Reisegruppen wird eine fundamentale<br />

Verbesserung der Lebenssituation der Senioren erreicht. So wie<br />

bei der wöchentlichen Wassergymnastik im Seniorenwohnhaus<br />

Fortuna. Gut für Österreich


Jahresabschluss <strong>2010</strong><br />

gewinn- und Verlustrechnung<br />

für das Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />

64 Jahresabachluss <strong>2010</strong><br />

1. Umsatzerlöse<br />

2. Sonstige betriebliche Erträge<br />

a) Erträge aus dem Abgang vom Anlagevermögen mit Ausnahme der Finanzanlagen<br />

b) Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen<br />

c) Übrige<br />

3. Aufwendungen für Material<br />

4. Personalaufwand<br />

a) Löhne<br />

b) Gehälter<br />

c) Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen<br />

an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen<br />

d) Aufwendungen für Altersversorgung<br />

e) Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben sowie vom Entgelt<br />

abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge<br />

f) Sonstige Sozialaufwendungen<br />

5. Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen<br />

6. Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />

a) Steuern, soweit sie nicht unter Steuern vom Einkommen fallen<br />

b) Übrige<br />

7. Betriebserfolg = Zwischensumme aus Ziffer 1 bis 6<br />

8. Erträge aus Beteiligungen,<br />

davon aus verbundenen Unternehmen EUR 6.000.000,00 (2009: TEUR 6.000)<br />

9. Erträge aus anderen Wertpapieren des Finanzanlagevermögens<br />

10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge,<br />

davon aus verbundenen Unternehmen EUR 718.706,56 (2009: TEUR 685)<br />

11. Erträge aus dem Abgang von Finanzanlagen<br />

12. Aufwendungen aus Finanzanlagen, davon<br />

a) Abschreibungen EUR 5.638.770,52 (2009: TEUR 608)<br />

b) Aufwendungen aus verbundenen Unternehmen EUR 3.550.000,00 (2009: TEUR 0)<br />

13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen<br />

14. Finanzerfolg = Zwischensumme aus Ziffer 8 bis 13<br />

15. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit<br />

16. Steuern vom Einkommen (aus Steuerumlage)<br />

17. Jahresüberschuss<br />

18. Zuweisung zu Gewinnrücklagen, andere Rücklagen (freie Rücklagen)<br />

19. Jahresgewinn<br />

20. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr<br />

21. Bilanzgewinn


<strong>2010</strong><br />

EUR<br />

<strong>2010</strong><br />

EUR<br />

VERglEichszahlEn 2009<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

TEUR<br />

2.642.454.068,80 2.633.702<br />

28.661,66 251<br />

93.752,01 54<br />

20.074.477,14 18.058<br />

20.196.890,81 18.363<br />

–4.707.218,89 –4.224<br />

–58.988,22 –79<br />

–31.651.375,77 –32.581<br />

–875.136,11 –2.562<br />

–1.890.494,00 –1.417<br />

–7.395.175,25 –7.060<br />

–1.068.379,19 –864<br />

–42.939.548,54 –44.563<br />

–10.935.598,15 –11.242<br />

–389.324.248,08 –409.130<br />

–2.178.026.813,04 –2.139.774<br />

–2.567.351.061,12 –2.548.904<br />

36.717.532,91 43.132<br />

6.681.980,00 6.607<br />

5.049.110,90 6.350<br />

1.451.274,75 1.660<br />

546.220,82 2<br />

–5.368.770,52 –608<br />

–982.247,77 –561<br />

7.377.568,18 13.450<br />

44.095.101,09 56.582<br />

–9.108.535,66 –12.063<br />

34.986.565,43 44.519<br />

–6.000.000,00 –6.607<br />

28.986.565,43 37.912<br />

69.271,20 157<br />

29.055.836,63 38.069<br />

65


Bilanz<br />

zum 31. Dezember <strong>2010</strong><br />

aKTiVa <strong>2010</strong><br />

a. anlagevermögen<br />

66 Jahresabschluss <strong>2010</strong><br />

EUR<br />

<strong>2010</strong><br />

EUR<br />

VERglEichszahlEn<br />

2009<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte 2.347.089,06 3.427<br />

II. Sachanlagen<br />

1. Grundstücke und Bauten,<br />

davon Grundwert EUR 3.752.183,09<br />

(31.12.2009: TEUR 3.752) 52.706.724,15 54.339<br />

2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 16.714.298,83 22.551<br />

III. Finanzanlagen<br />

TEUR<br />

69.421.022,98 76.890<br />

1. Anteile an verbundenen Unternehmen 14.330.650,00 14.331<br />

2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 10.650.000,00 12.800<br />

3. Beteiligungen 1.371.111,72 1.371<br />

4. Wertpapiere des Anlagevermögens 156.123.180,66 157.939<br />

B. Umlaufvermögen<br />

I. Vorräte<br />

182.474.942,38 186.441<br />

254.243.054,42 266.758<br />

Waren 2.381.191,63 2.489<br />

II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />

1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 61.739,42 71<br />

2. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 10.339.029,80 8.792<br />

3. Forderungen an Vertriebsstellen 34.974.001,71 32.280<br />

4. Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 3.523.138,71 3.480<br />

III. Wertpapiere und Anteile<br />

48.897.909,64 44.623<br />

Sonstige Wertpapiere und Anteile 11.646.282,29 13.904<br />

IV. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 113.538.981,76 97.307<br />

176.464.365,32 158.323<br />

c. Rechnungsabgrenzungsposten 2.513.866,07 2.750<br />

433.221.285,81 427.831


PassiVa <strong>2010</strong><br />

a. Eigenkapital<br />

EUR<br />

<strong>2010</strong><br />

EUR<br />

VERglEichszahlEn<br />

2009<br />

I. Stammkapital 110.000.000,00 110.000<br />

II. Gewinnrücklagen<br />

1. Gesetzliche Rücklage 11.000.000,00 11.000<br />

2. Andere Rücklagen (freie Rücklagen) 65.400.000,00 59.400<br />

TEUR<br />

76.400.000,00 70.400<br />

III. Bilanzgewinn,<br />

davon Gewinnvortrag EUR 69.271,20 (31.12.2009: TEUR 157) 29.055.836,63 38.069<br />

B. Rückstellungen<br />

215.455.836,63 218.469<br />

1. Rückstellungen für Abfertigungen 11.611.500,00 11.201<br />

2. Rückstellungen für Pensionen 2.871.600,00 2.819<br />

3. Steuerrückstellungen 10.038.600,00 8.876<br />

4. Sonstige Rückstellungen 26.823.300,00 28.030<br />

c. Verbindlichkeiten<br />

51.345.000,00 50.926<br />

1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.052.705,13 1.741<br />

2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 2.622.992,88 3.750<br />

3. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen,<br />

mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 1.318.795,87 1.910<br />

4. Verbindlichkeiten gegenüber Spielteilnehmern 103.707.131,46 96.236<br />

5. Sonstige Verbindlichkeiten,<br />

davon aus Steuern EUR 42.950.618,50 (31.12.2009: TEUR 41.015)<br />

davon im Rahmen der sozialen Sicherheit EUR 685.980,73 (31.12.2009:<br />

TEUR 706) 44.047.075,44 42.372<br />

152.748.700,78 146.009<br />

D. Rechnungsabgrenzungsposten 13.671.748,40 12.427<br />

433.221.285,81 427.831<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

67


anlagenspiegel<br />

für das Geschäftsjahr <strong>2010</strong><br />

anlagenposition<br />

68 Jahresabschluss <strong>2010</strong><br />

anschaffUngs-<br />

KosTEn/hERsTEllUngsKosTEn<br />

01.01.<strong>2010</strong><br />

EUR<br />

zUgängE<br />

EUR<br />

aBgängE<br />

i. immaterielle Vermögensgegenstände<br />

Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche<br />

Rechte 17.997.493,45 491.868,24 21.565,61<br />

ii. sachanlagen<br />

EUR<br />

17.997.493,45 491.868,24 21.565,61<br />

1. Grundstücke und Bauten, davon<br />

Grundwert EUR 3.752.183,09<br />

(31.12.2009: TEUR 3.752)<br />

2. Andere Anlagen, Betriebs-<br />

77.343.324,19 0,00 0,00<br />

und Geschäftsausstattung 84.620.814,42 1.916.273,34 1.712.948,80<br />

iii. finanzanlagen<br />

161.964.138,61 1.916.273,34 1.712.948,80<br />

1. Anteile an verbundenen Unternehmen<br />

2 Ausleihungen an<br />

14.330.650,00 0,00 0,00<br />

verbundene Unternehmen 12.800.000,00 1.400.000,00 0,00<br />

3. Beteiligungen 1.371.111,72 0,00 0,00<br />

4. Wertpapiere des Anlagevermögens 178.489.476,69 89.112,87 1.586.776,77<br />

206.991.238,41 1.489.112,87 1.586.776,77<br />

386.952.870,47 3.897.254,45 3.321.291,18


anschaffUngs-<br />

KosTEn/hERsTEllUngsKosTEn<br />

31.12.<strong>2010</strong><br />

EUR<br />

KUmUliERTE<br />

aBschREiBUngEn<br />

EUR<br />

BUchwERT<br />

31.12.<strong>2010</strong><br />

EUR<br />

BUchwERT<br />

01.01.<strong>2010</strong><br />

EUR<br />

aBschREiBUngEn<br />

DEs gEschäfTs-<br />

JahREs<br />

18.467.796,08 16.120.707,02 2.347.089,06 3.426.993,03 1.571.772,21<br />

18.467.796,08 16.120.707,02 2.347.089,06 3.426.993,03 1.571.772,21<br />

77.343.324,19 24.636.600,04 52.706.724,15 54.338.741,62 1.632.017,47<br />

84.824.138,96 68.109.840,13 16.714.298,83 22.551.124,46 7.731.808,47<br />

162.167.463,15 92.746.440,17 69.421.022,98 76.889.866,08 9.363.825,94<br />

14.330.650,00 0,00 14.330.650,00 14.330.650,00 0,00<br />

14.200.000,00 3.550.000,00 10.650.000,00 12.800.000,00 3.550.000,00<br />

1.371.111,72 0,00 1.371.111,72 1.371.111,72 0,00<br />

176.991.812,79 20.868.632,13 156.123.180,66 157.939.399,46 1.818.770,52<br />

206.893.574,51 24.418.632,13 182.474.942,38 186.441.161,18 5.368.770,52<br />

387.528.833,74 133.285.779,32 254.243.054,42 266.758.020,29 16.304.368,67<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

EUR<br />

69


Erläuterungen<br />

zum Jahresabschluss<br />

i. ERläUTERUng DER BilanziERUngs-<br />

UnD BEwERTUngsmEThoDEn<br />

1. allgemeine grundsätze<br />

Der Jahresabschluss wurde unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung sowie<br />

unter Beachtung der Generalnorm, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und<br />

Ertragslage des Unternehmens zu vermitteln, aufgestellt.<br />

Bei der Erstellung des Jahresabschlusses wurde der Grundsatz der Vollständigkeit eingehalten.<br />

Hinsichtlich der Bewertung der einzelnen Vermögensgegenstände und Schulden wurde der<br />

Grundsatz der Einzelbewertung beachtet und eine Fortführung des Unternehmens unterstellt.<br />

Dem Vorsichtsprinzip wurde dadurch Rechnung getragen, dass nur die am Abschlussstichtag<br />

verwirklichten Gewinne ausgewiesen wurden. Alle erkennbaren Risiken und drohenden Verluste<br />

wurden berücksichtigt.<br />

Die bisher angewandten Bewertungsmethoden wurden auch bei der Erstellung des vorliegenden<br />

Jahresabschlusses beibehalten.<br />

2. anlagevermögen<br />

Immaterielle Vermögensgegenstände sind zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige<br />

Abschreibungen, bewertet. Die planmäßigen Abschreibungen werden linear vorgenommen.<br />

Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungskosten bewertet, die um die planmäßigen Abschreibungen<br />

vermindert sind. Die planmäßigen Abschreibungen werden gemäß § 7 EStG linear<br />

vorgenommen. Geringwertige Wirtschaftsgüter bis zu einem Einzelwert von EUR 400,00 werden<br />

im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben und als Abgang ausgebucht.<br />

Die Finanzanlagen sind zu Anschaffungskosten bilanziert. Außerplanmäßige Abschreibungen<br />

werden vorgenommen, wenn der zum Abschlussstichtag beizulegende Wert niedriger ist.<br />

3. Umlaufvermögen<br />

Die Bewertung der Waren erfolgte zu durchschnittlichen Einstandspreisen.<br />

Bei den Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen sind erkennbare Risiken durch<br />

Wertberichtigungen berücksichtigt.<br />

4. Rückstellungen<br />

Die Rückstellungen für Pensionen, Abfertigungen und Jubiläumsgelder werden gemäß IAS 19<br />

(„projected unit credit method“) auf Basis eines Rechnungszinssatzes von 4,75 Prozent (Vorjahr<br />

5,5 Prozent) bei Pensionen, Abfertigungen und Jubiläumsgeldern ermittelt.<br />

70<br />

Jahresabachluss <strong>2010</strong>


Die sonstigen Rückstellungen sind unter Beachtung des Vorsichtsprinzips für alle im Zeitpunkt<br />

der Bilanzerstellung erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten nach vernünftiger<br />

kaufmännischer Beurteilung gebildet.<br />

5. Verbindlichkeiten<br />

Die Verbindlichkeiten werden mit dem Rückzahlungsbetrag angesetzt. Fremdwährungsverbindlichkeiten<br />

werden zum Briefkurs des Bilanzstichtags bewertet, sofern er über dem Buchkurs liegt.<br />

ii. ERläUTERUngEn zUR Bilanz<br />

1. anlagevermögen<br />

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens und die Aufgliederung der Jahresabschreibung<br />

nach einzelnen Posten ist im angeschlossenen Anlagenspiegel ersichtlich. Im Anlagenspiegel<br />

ist auch der Grundwert der Grundstücke angeführt.<br />

2. forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />

Die Forderungen zum 31. Dezember <strong>2010</strong> gliedern sich nach der Restlaufzeit wie folgt:<br />

REsTlaUfzEiT<br />

Bis 1 JahR<br />

EUR<br />

REsTlaUfzEiT<br />

üBER 1 JahR<br />

EUR<br />

BilanzwERT<br />

EUR<br />

1. Forderungen aus<br />

Lieferungen<br />

und Leistungen 61.739,42 0,00 61.739,42<br />

2. Forderungen gegenüber<br />

verbundenen<br />

Unternehmen<br />

3. Forderungen an<br />

10.339.029,80 0,00 10.339.029,80<br />

Vertriebsstellen<br />

4. Sonstige Forderungen und<br />

34.974.001,71 0,00 34.974.001,71<br />

Vermögensgegenstände 2.723.307,30 799.831,41 3.523.138,71<br />

48.098.078,23 799.831,41 48.897.909,64<br />

Die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen betrafen – wie im Vorjahr – sonstige<br />

Forderungen.<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

71


Die Forderungen zum 31. Dezember 2009 gliedern sich nach der Restlaufzeit wie folgt:<br />

72 Jahresabachluss <strong>2010</strong><br />

REsTlaUfzEiT<br />

Bis 1 JahR<br />

TEUR<br />

REsTlaUfzEiT<br />

üBER 1 JahR<br />

TEUR<br />

BilanzwERT<br />

TEUR<br />

1. Forderungen aus Lieferungen<br />

und Leistungen 71 – 71<br />

2. Forderungen gegenüber<br />

verbundenen Unternehmen 8.792 – 8.792<br />

3. Forderungen an<br />

Vertriebsstellen 32.280 – 32.280<br />

4. Sonstige Forderungen und<br />

Vermögensgegenstände 2.598 882 3.480<br />

43.741 882 44.623<br />

3. sonstige wertpapiere und anteile<br />

Diese Position steht ausschließlich im Zusammenhang mit dem Spiel EuroMillionen und ergibt<br />

sich aufgrund des internationalen Vertrags über die Abwicklung dieses Spiels. Die Wertpapiere<br />

und Anteile stehen unter einer treuhändischen Verwaltung.<br />

4. Eigenkapital<br />

Innerhalb der Gewinnrücklagen wurden den freien Rücklagen ein Betrag in Höhe von<br />

EUR 6.000.000,00 (Vorjahr: TEUR 6.607) zu Lasten des Jahresergebnisses <strong>2010</strong> zugeführt.<br />

5. sonstige Rückstellungen<br />

Zusammensetzung:<br />

<strong>2010</strong><br />

2009<br />

Erfolgs- und Risikoabgrenzungen<br />

EUR<br />

TEUR<br />

für diverse Spiele 5.226.700,00 6.355<br />

Personalkosten 11.308.500,00 11.595<br />

Übrige 10.288.100,00 10.080<br />

26.823.300,00 28.030<br />

6. Verbindlichkeiten<br />

Die Verbindlichkeiten in Höhe von EUR 152.748.700,78 (Vorjahr: TEUR 146.009) weisen zur<br />

Gänze eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr auf.


Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen und gegenüber Unternehmen, mit<br />

denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, beinhalten wie im Vorjahr ausschließlich Verbindlichkeiten<br />

aus Lieferungen und Leistungen.<br />

Die sonstigen Verbindlichkeiten betreffen im Wesentlichen die Wettgebühr und die Konzessionsabgabe<br />

in Höhe von EUR 42.172.252,00 (Vorjahr: TEUR 38.519), die erst nach dem Abschlussstichtag<br />

zahlungswirksam werden.<br />

iii. ERläUTERUngEn zUR gEwinn-<br />

UnD VERlUsTREchnUng<br />

Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt.<br />

1. Umsatzerlöse<br />

Die Umsätze werden ausschließlich im Inland erzielt und gliedern sich nach Tätigkeitsbereichen<br />

wie folgt:<br />

<strong>2010</strong><br />

2009<br />

EUR<br />

TEUR<br />

Lotto 582.020.253,45 601.319<br />

Toto 10.985.823,10 11.078<br />

Joker 173.681.575,30 178.031<br />

Torwette 1.201.154,10 1.119<br />

Klassenlotterie 33.867.472,00 34.159<br />

Brieflotterie 26.506.746,00 27.914<br />

Zahlenlotto 4.211.306,25 4.297<br />

Rubbellotterie 118.654.295,00 123.004<br />

Elektronische <strong>Lotterien</strong> W2D 1.074.907.968,31 1.069.007<br />

Elektronische <strong>Lotterien</strong> Poker 6.341.247,29 6.527<br />

Elektronische <strong>Lotterien</strong> VLT 399.864.957,00 361.446<br />

Bingo 11.513.952,90 11.352<br />

Keno 57.313,50 80<br />

Nummernlotterie 18.178.284,50 17.150<br />

EuroMillionen 180.461.720,10 187.219<br />

2.642.454.068,80 2.633.702<br />

2. steuern vom Einkommen<br />

Der Körperschaftsteueraufwand beläuft sich auf EUR 9.108.535,66 (Vorjahr: TEUR 12.063).<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

73


iV. sonsTigE angaBEn<br />

1. Beziehungen zu verbundenen Unternehmen<br />

Die Gesellschaft steht mit der Casinos Austria AG, Wien, in einem Konzernverhältnis und gehört<br />

ihrem Vollkonsolidierungskreis an.<br />

Zu folgenden verbundenen Unternehmen bestehen regelmäßige geschäftliche Beziehungen:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Casinos Austria AG<br />

<strong>Österreichische</strong> Sportwetten Gesellschaft m.b.H.<br />

Glücks- und Unterhaltungsspiel Betriebsgesellschaft m.b.H.<br />

win2day Entwicklungs- und Betriebsgesellschaft m.b.H.<br />

OOO Ural Loto<br />

2. Beteiligungen<br />

An den nachfolgend angeführten Unternehmen besteht ein Anteilsbesitz von mindestens<br />

20 Prozent aller Anteile:<br />

Omnimedia Werbegesellschaft m.b.H.<br />

74 Jahresabachluss <strong>2010</strong><br />

31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />

Sitz des Unternehmens Wien Wien<br />

Höhe des Anteils 26 % 26 %


Entertainment Glücks- und Unterhaltungsspiel Gesellschaft m.b.H.<br />

31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />

Sitz des Unternehmens Wien Wien<br />

Höhe des Anteils 50 % 50 %<br />

Russisch <strong>Österreichische</strong> <strong>Lotterien</strong> Holding Gesellschaft m.b.H.<br />

31.12.<strong>2010</strong> 31.12.2009<br />

Sitz des Unternehmens Wien Wien<br />

Höhe des Anteils 59 % 59 %<br />

3. Erträge aus Beteiligungen<br />

Sie beinhalten einen Gewinnanteil aus der Beteiligung an der Omnimedia Werbegesellschaft<br />

m.b.H. und aus der Beteiligung an der Entertainment Glücks- und Unterhaltungsspiel Gesellschaft<br />

m.b.H.<br />

4. Durchschnittliche zahl der mitarbeiter<br />

<strong>2010</strong> 2009<br />

Angestellte 479 461<br />

Der Jahresabschluss <strong>2010</strong> wurde von den Wirtschaftsprüfern der BDO Austria GmbH<br />

Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft, Wien, mit dem uneingeschränkten<br />

Bestätigungsvermerk versehen.<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

75


Impressum<br />

<strong>Österreichische</strong> <strong>Lotterien</strong> Gesellschaft m.b.H.<br />

Rennweg 44, 1038 Wien<br />

Telefon: (+43) 1 790 70-0<br />

Fax: (+43) 1 799 39 39<br />

Internet: www.lotterien.at, www.win2day.at<br />

FN 54472 g, Handelsgericht Wien<br />

DVR-Nr: 0476706<br />

Auftraggeber<br />

<strong>Österreichische</strong> <strong>Lotterien</strong> Gesellschaft m.b.H.<br />

Corporate Communications<br />

cc@lotterien.at<br />

Redaktion<br />

Martin Himmelbauer, Martina Landsmann,<br />

Mag. Richard Emele, Alexandra Gräf<br />

Grafik und Produktion<br />

schoeller corporate communications<br />

1060 Wien<br />

Copyright Fotos<br />

Rita Newman, Tiergarten Schönbrunn|Dr. Eveline Dungl,<br />

Mag. Heiko Wilhelm, WWF Österreich|G. Egger,<br />

GEPApictures, Bildarchiv <strong>Österreichische</strong> <strong>Lotterien</strong>, Peter Svec<br />

Druck<br />

AV+Astoria Druckzentrum GmbH<br />

1030 Wien<br />

Dieses Produkt stammt aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern<br />

und kontrollierten Quellen.<br />

76

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