„Die wollen doch nur provozieren!“ Fetisch <strong>und</strong> CSD - passt das zusammen? Nun kommt für mich als schwuler Fetischkerl der alljährliche Spießrutenlauf, genannt CSD. Dort bekommt man das gesamte Arsenal der verbalen Waffen zu spüren. Nicht das dies ein offener Kampf wäre, nein, dieser Kampf wird in verborgenen geführt, in Form von verletzenden Forenbeiträge <strong>und</strong> vernichtenden ignoranten Äußerungen auf schwulen Communityseiten im Netz. Zur Verteidigung bleibt nur das WORT: Um Aufzuklären <strong>und</strong> zu informieren. Wir leben schon in einer absurden Welt. Anstatt zu begreifen, dass die Vielfalt der Menschen unser größtes Gut ist, wird alles was irgendwie anders ist, bekämpft <strong>und</strong> unterdrückt. Nur ohne Individualisten würden wir immer noch in Höhlen hausen <strong>und</strong> Errungenschaften der Wissenschaft, die unser Leben heute prägen, hätten ohne MUT zum Anderssein niemals stattgef<strong>und</strong>en. Nicht anders geht es den vielen Fetischkerlen der schwulen Community, die den Mut haben, sich öffentlich zu zeigen. Sie machen sich zur Zielscheibe <strong>und</strong> es wird scharf geschossen, die Waffen: Ignoranz, Intoleranz <strong>und</strong> eine maßlose Anmaßung jemanden sein Weltbild aufdrücken zu wollen, koste es was es wolle. Zur Verteidigung bleibt nur das WORT: Aufklären <strong>und</strong> informieren. Nun kommt für mich als schwuler Fetischkerl der alljährliche Spießrutenlauf, genannt CSD. Dort bekommt man das gesamte Arsenal der verbalen Waffen zu spüren. Nicht das dies ein offener Kampf wäre, nein, dieser Kampf wird in verborgenen geführt, in Form von verletzenden Forenbeiträge <strong>und</strong> vernichtenden dummen Äußerungen auf schwulen Communityseiten im Netz. In den letzten Jahr war es besonders schlimm. Ich mochte nach den großen CSDs gar nicht mehr im Internet surfen <strong>und</strong> die Beiträge lesen. Doch mein Kampfeswille hat mich dazu gezwungen, <strong>und</strong> so habe ich mich eingemischt. Meistens war mein Beitrag dann auch der letzte. Lag es daran, dass ich die besseren Argumente hatte, oder traute es sich keiner mit “Mr. Fetish NRW 2008“ eine öffentliche Diskussion zu führen? *grins* - Nein, dabei wollte ich die Diskussion ja überhaupt nicht beenden, sondern unsere Sicht der Dinge erklären <strong>und</strong> Rede <strong>und</strong> Antwort stehen… Doch wie gesagt, dieser Kampf wird versteckt geführt… Wie ist dieser Kampf eigentlich entstanden? Ich habe mich mal informiert. Und man glaubt es kaum, in den Anfängen marschierten Lederkerle <strong>und</strong> Transen als äußerlich markante Symbolfiguren für eine neue Bewegung - Den Gay Pride. Also, den Stolz auf das Schwul sein - Kann man das eigentlich? Werde ich immer wieder gefragt… Niemand sucht sich aus schwul oder heterosexuell zu sein, deshalb kann man darauf auch nicht stolz sein – Stimmt, darum geht es auch nicht, sondern es geht um den KAMPF den jeder Schwule mit sich selber <strong>und</strong> mit der Gesellschaft hatte, gewonnen zu haben. Trotz allen Widrigkeiten nicht am Coming Out zerbrochen zu sein. Sich gegen Kirche, Familie, vorsintflutliche Moralvorstellungen <strong>und</strong> Gesellschaft durchgesetzt zu haben <strong>und</strong> als Preis ein Leben in Freiheit <strong>und</strong> Würde errungen zu haben. Das ist der GAY PRIDE - Der Stolz als schwul akzeptiert zu werden. Dies nur mal kurz am Rande bemerkt. Weiter mit Transen <strong>und</strong> Lederkerle… Doch neben den Gemeinsamkeiten bildeten sich auch sehr schnell Unterschiede zwischen den beiden auffälligsten Gruppen der jungen schwulen Bewegung. Und es wurden eigene Subkulturen aufgebaut, die herzlich wenig miteinander zu tun hatten. Und so driftete man immer mehr voneinander ab. In der letzten Zeit bilden sich wieder Synergien <strong>und</strong> eine vorsichtige Annäherung findet wieder statt. Dass dies auch dringend notwenig ist, erkläre ich später. Als die jährlichen CSDs immer größer, lauter <strong>und</strong> bunter wurden, interessierte sich auf einmal auch die Presse für das schwul/ lesbische Spektakel. Sie wollten für ihre Berichterstattung natürlich für ihre Leser interessante Bilder, so wurde das Bild eines Mannes in unglaublich aufwändigen weiblichen Kostümen zum öffentlichen Sinnbild eines Schwulen. Es waren nicht die Drag Queens, die das zu verantworten haben, sondern die Medien! Aber ohne diese Bilder würden heute nicht h<strong>und</strong>erttausende auch heterosexueller Menschen zu den CSDs strömen. Sie schafften Aufmerksamkeit. Genau wie wir - Die Fetischkerle. Auch wir <strong>sind</strong> auffällig <strong>und</strong> interessant für Presseartikel, allerdings für eher Negative. Doch warum? Weil wir in unserer Fetischkleidung zu sehr an Sex <strong>und</strong> Lust erinnern. Wir symbolisieren nichts weiter als den total ungezwungenen Umgang mit sexuellen Fantasien- Das ist für viele einfach zu viel! Wir werden gefragt, wo ist unserer politische <strong>und</strong> gesellschaftlicher Beitrag auf den CSD - Ganz einfach, WIR! Unseren Mut uns so zu zeigen, wie wir <strong>sind</strong>. Frei, selbstbestimmt <strong>und</strong> individualistisch! Wir <strong>sind</strong> Sinnbild für eine alternative Lebenssicht, in der Sexualität nicht verdammt, sondern in all seinen Facetten ohne biedere Moralvorstellungen gelebt wird. Ist das nicht Motto genug? Ah ja, <strong>und</strong> nicht zu vergessen - wir erfüllen im