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Versuch 2 Synthese von harmonischen Schwingungen

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Prof. Dr.-Ing. W.-P. Buchwald Labor „Signale und Spektren“<br />

1. Grundlagen<br />

<strong>Versuch</strong> 2<br />

<strong>Synthese</strong> <strong>von</strong> <strong>harmonischen</strong> <strong>Schwingungen</strong><br />

Addiert man zu einem sinusförmigen Signal der Frequenz f0 weitere sinusförmige Signale<br />

hinzu, deren Frequenz ein ganzzahliges Vielfaches <strong>von</strong> f0 ist, so ergibt sich als Summe ein<br />

nicht sinusförmiges, aber periodisches Signal mit einer sogenannten Grundwellenfrequenz<br />

<strong>von</strong><br />

Grundwellenfrequenz:<br />

Summe:<br />

1<br />

f0<br />

= bzw.<br />

T<br />

u(<br />

t)<br />

= U<br />

= U<br />

0<br />

0<br />

1<br />

ω =<br />

+ u ( t)<br />

+ u ( t)<br />

+ u ( t)<br />

+ ...<br />

1<br />

1<br />

2<br />

0<br />

3<br />

2<br />

0<br />

2π<br />

πf<br />

=<br />

T<br />

2 0<br />

+ U ⋅cos(<br />

ω t)<br />

+ U ⋅cos(<br />

2ω<br />

t)<br />

+ U ⋅cos(<br />

3ω<br />

t)<br />

+ ...<br />

Die einzelnen Teilschwingungen heißen Harmonische. Sie weisen immer ein ganzzahliges<br />

Vielfaches der Grundwellenfrequenz auf. Alle Harmonischen außer der Grundwelle<br />

bezeichnet man auch als Oberwellen.<br />

1. Harmonische (Grundwelle) u t)<br />

= U ⋅ cos( ω t)<br />

= U ⋅ cos( 2πf<br />

t)<br />

1(<br />

1 0 1<br />

0<br />

2(<br />

t)<br />

= U 2 ⋅ cos( 2ω0t)<br />

= U1<br />

⋅ cos( 4 f0t<br />

3(<br />

t)<br />

= U3<br />

⋅ cos( 3ω0t)<br />

= U1<br />

⋅ cos( 6 f0t<br />

2. Harmonische (1. Oberwelle) u π )<br />

3. Harmonische (2. Oberwelle) u π )<br />

Jede Harmonische kann aber noch eine beliebige Phasenlage aufweisen. Je nach Wahl der<br />

jeweiligen Amplitude und Phasenlage kann man beliebige periodische Signalformen durch<br />

<strong>Synthese</strong> erzeugen. Die erforderlichen Amplituden und Phasen erhält man aus einer<br />

theoretischen Analyse der gewünschten periodischen Signalform über eine<br />

Fourierreihentwicklung. Das soll aber an dieser Stelle nicht vertieft werden.<br />

Vereinfacht seien beispielhaft die Amplituden der ersten Harmonischen gegeben, mit denen<br />

man eine Rechteckschwingung synthetisieren kann. Für eine symmetrische<br />

Rechteckschwingung müssen dabei nur die ungeradzahligen Vielfachen der<br />

Grundwellenfrequenz berücksichtigt werden. Alle geradzahligen Vielfachen sind Null.<br />

0<br />

3<br />

0


Prof. Dr.-Ing. W.-P. Buchwald Labor „Signale und Spektren“<br />

Dargestellt ist die <strong>Synthese</strong> einer Rechteckschwingung auf der Basis dreier Cosinus-<br />

<strong>Schwingungen</strong> mit den Frequenzen f0, 3f0 und 5f0 (ungeradzahlige Vielfache <strong>von</strong> f0).<br />

Dargestellt ist der Einfluss der richtigen Phasenbeziehung.<br />

u(t)<br />

1<br />

u(t)<br />

3<br />

u(t)<br />

5<br />

u (t)<br />

sum<br />

usum ( 1 3 5<br />

t)<br />

= u ( t)<br />

+ u ( t)<br />

+ u ( t)<br />

hier: u t)<br />

= u ( t)<br />

= 0<br />

t<br />

2<br />

2 ( 4<br />

1<br />

1<br />

1 1<br />

t)<br />

= cos( ω 0t)<br />

+ cos( 3ω0t<br />

+ π ) + cos( 5ω<br />

t)<br />

usum( t)<br />

= cos( ω 0t)<br />

+ cos( 3ω0t)<br />

+ cos( 5ω0t)<br />

3<br />

5<br />

3 5<br />

usum( 0<br />

unterschiedliche Phase in der 3. Harmonischen<br />

(Amplituden normiert)<br />

t


Prof. Dr.-Ing. W.-P. Buchwald Labor „Signale und Spektren“<br />

2. <strong>Versuch</strong>saufbau<br />

Für Untersuchungen der <strong>Synthese</strong> <strong>von</strong> <strong>harmonischen</strong> <strong>Schwingungen</strong> steht eine spezielle<br />

Generatorplatine zur Verfügung, die mehrere sinusförmige <strong>Schwingungen</strong> bereitstellt, die in<br />

ihrer Frequenz ein ganzzahliges Vielfaches einer Grundwellenfrequenz aufweisen. Diese<br />

Ausgangssignale können auf einer zweiten Platine gewichtet addiert werden (Mischpult). Das<br />

Summensignal wird auf ein Oszilloskop gegeben.<br />

Generator Sinusschwingungen mit 1kHz, 3kHz, 5kHz<br />

Umschaltmöglichkeit der Phase der 3kHz Schwingung um π<br />

(invertiertes Signal)<br />

Anschlüsse Versorgungsspannung<br />

-15 V 0 V +15 V<br />

1kHz 3kHz 5kHz<br />

Sinus Sinus Sinus<br />

Ausgangssignale<br />

Aufbau der Generatorplatine<br />

3<br />

Umschaltung Phase<br />

für 3kHz Sinus<br />

(Steckbrücke)


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Mischpultplatine 4 Eingänge mit jeweils einem Volumenregler (Potentiometer)<br />

1 Ausgang (Summensignal)<br />

Volumenregler<br />

für die<br />

Eingangskanäle<br />

Anschlüsse Versorgungsspannung<br />

-15 V 0 V +15 V<br />

u1(t) u2(t) u3(t) u4(t)<br />

Eingänge 1 - 4<br />

Aufbau der Mischpultplatine<br />

Gesamter <strong>Versuch</strong>saufbau (nur 3 Mischpulteingänge in Gebrauch):<br />

3kHz<br />

1kHz<br />

5kHz<br />

Generator<br />

k 1<br />

k 2<br />

k 3<br />

Mischpult<br />

4<br />

Oszilloskop<br />

Volumenregler für die<br />

Eingangskanäle<br />

(Wichtung mit k1, k2 und k3)<br />

Ausgang<br />

(Summensignal)


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3. <strong>Versuch</strong>sdurchführung<br />

Verbinden Sie die Generatorplatine und die Mischpultplatine mit dem Netzteil. Wenn +15V<br />

und -15V sowie die Masse (0 Volt) richtig angeschlossen sind, leuchten jeweils die beiden<br />

Kontroll-LEDs auf den Platinen. Für alle folgenden <strong>Versuch</strong>e werden grundsätzlich nur die<br />

Sinus-Ausgänge der Generatorplatine benutzt.<br />

Schließen Sie einen Tastkopf am Oszilloskop an Kanal 1 und einen an Kanal 2 an. Messen<br />

Sie die Ausgangssignale des Generators 1kHz auf Kanal 1 und 3kHz auf Kanal 2.<br />

Verschieben Sie die Signale mit dem Positionsregler so, dass sie ohne Überlappung<br />

übereinander dargestellt werden. Der Trigger ist auf Kanal 1 zu stellen.<br />

Messungen Ändern Sie die Phasenlage für die 3kHz Schwingung<br />

durch Umstecken der Brücke auf der Generatorplatine und<br />

skizzieren Sie beide Schirmbilder in die unten stehenden<br />

Diagramme:<br />

Kanal 1:<br />

X= ______ s/div<br />

Y= ______ V/div<br />

Kanal 2:<br />

X= ______ s/div<br />

Y= ______ V/div<br />

Oszillogramm 1kHz/3kHz normal Oszillogramm 1kHz/3kHz invertiert<br />

Verbinden Sie den Generatorausgang 1kHz mit dem<br />

Mischpulteingang 1. Alle weiteren Mischpulteingänge<br />

bleiben frei. Stellen Sie das Mischpultausgangssignal auf<br />

dem Oszilloskop auf Kanal 2 dar. Kanal 1 bleibt am<br />

Generatorsignal 1kHz angeschlossen und dient zum<br />

Triggern (auch für alle weiteren Messungen).<br />

Verstellen Sie den Volumenregler <strong>von</strong> Eingang 1 und<br />

stellen Sie das Ausgangssignal auf 1Vss ein.<br />

Verbinden Sie den Generatorausgang 3kHz mit dem<br />

Mischpulteingang 2. Messen Sie am Ausgang die<br />

Überlagerung <strong>von</strong> 1kHz und 3kHz bei unterschiedlichen<br />

5<br />

Kanal 1:<br />

X= ______ s/div<br />

Y= ______ V/div<br />

Kanal 2:<br />

X= ______ s/div<br />

Y= ______ V/div


Prof. Dr.-Ing. W.-P. Buchwald Labor „Signale und Spektren“<br />

Einstellungen des Volumenregler <strong>von</strong> Mischpulteingang<br />

2.<br />

Entfernen Sie für die folgende Messung das 1kHz Signal<br />

<strong>von</strong> Eingang 1 und stellen Sie die 3kHz Schwingung am<br />

Mischpulsausgang auf 0,33Vss mit dem Volumenregler<br />

<strong>von</strong> Eingang 2 ein. Wenn nun das 1kHz Eingangssignal<br />

wieder an Eingang 1 angeschlossen wird, sollte sich ein<br />

rechteckähnliches Signal am Ausgang zeigen.<br />

U 1<br />

0<br />

U 3<br />

1. Harmonische<br />

(Grundwelle)<br />

3. Harmonische<br />

(2. Oberwelle)<br />

6<br />

Summenfunktion<br />

t<br />

2. Harmonische<br />

(1. Oberwelle)<br />

hier nicht vorhanden<br />

Hier: |U1ss|=1V über Mischpult Eingang 1<br />

|U3ss|=0,33V über Mischpult Eingang 2<br />

Durch Umstecken auf der Generatorplatine kann die Phase<br />

des 3kHz invertiert werden. Es ist zu sehen, dass das<br />

Summensignal nun nicht mehr rechteckähnlich aussieht.<br />

Skizzieren Sie die beiden Ergebnisse:<br />

Kanal 1:<br />

X= ______ s/div<br />

Y= ______ V/div<br />

Kanal 2:<br />

X= ______ s/div<br />

Y= ______ V/div<br />

1kHz/3kHz Überlagerung Phase 0 1kHz/3kHz Überlagerung Phase π<br />

Kanal 1:<br />

X= ______ s/div<br />

Y= ______ V/div<br />

Kanal 2:<br />

X= ______ s/div<br />

Y= ______ V/div


Prof. Dr.-Ing. W.-P. Buchwald Labor „Signale und Spektren“<br />

Schließen Sie nun noch das 5kHz-Signal an Eingang 3 der<br />

Mischpultplatine an. Ohne das 1kHz und 3kHz Signal<br />

sollte es am Ausgang 0,2Vss ausweisen (Einstellung<br />

Volumenregler Eingang 3). Alle Signale zusammen<br />

sollten bei richtiger Phasenlage eine noch bessere<br />

Approximation einer Rechteckschwingung ergeben.<br />

Überprüfen Sie die Auswirkung der unterschiedlichen<br />

Phase des 3kHz-Signals und vergleichen Sie das Ergebnis<br />

mit den auf Seite 2 dargestellten Signalverläufen.<br />

Skizzieren Sie beide Summensignale:<br />

Kanal 1:<br />

X= ______ s/div<br />

Y= ______ V/div<br />

Kanal 2:<br />

X= ______ s/div<br />

Y= ______ V/div<br />

1kHz/3kHz/5kHz Überlagerung, Phase 0 1kHz/3kHz/5kHz Überlagerung, Phase π<br />

Summensignal (3kHz Überlagerung Phase 0):<br />

Summensignal (3kHz Überlagerung Phase π):<br />

Messen Sie <strong>von</strong> beiden Signalverläufen die Amplitude uss.<br />

7<br />

uss = ___________ Volt<br />

uss = ___________ Volt<br />

Kanal 1:<br />

X= ______ s/div<br />

Y= ______ V/div<br />

Kanal 2:<br />

X= ______ s/div<br />

Y= ______ V/div

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