Download (PDF; 1,9 MB) - Fairer Kaffee in die Kirchen
Download (PDF; 1,9 MB) - Fairer Kaffee in die Kirchen
Download (PDF; 1,9 MB) - Fairer Kaffee in die Kirchen
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Fortsetzung von Seite 1<br />
Mit der richtigen <strong>Kaffee</strong>dosierung und Sortenauswahl schmecken <strong>die</strong> fair gehandelten<br />
<strong>Kaffee</strong>spezialitäten noch mal so gut.<br />
modernen High-Tech-<strong>Kaffee</strong>automaten für den<br />
Großverbrauch muss e<strong>in</strong> Techniker des jeweiligen<br />
Markenherstellers h<strong>in</strong>zugezogen werden, der das<br />
professionell e<strong>in</strong>richtet.“<br />
Dass <strong>die</strong> richtige E<strong>in</strong>stellung ke<strong>in</strong>eswegs nur e<strong>in</strong>e<br />
Kle<strong>in</strong>igkeit ist, sondern großes Sparpotenzial<br />
bietet, zeigt folgende Kalkulation: Bei e<strong>in</strong>em<br />
Durchschnittsverbrauch von 500 Kilo <strong>Kaffee</strong> im<br />
Jahr – sprich rund 75.000 Tassen – würde nur e<strong>in</strong><br />
Gramm weniger pro Tasse bereits e<strong>in</strong>e Gesamte<strong>in</strong>sparung<br />
von 75 Kilo <strong>Kaffee</strong> ergeben. Und bei<br />
größeren Brüh-Mengen wird <strong>die</strong> Bilanz immer<br />
günstiger, denn je mehr Filter-<strong>Kaffee</strong> auf e<strong>in</strong>mal<br />
gekocht wird, umso ger<strong>in</strong>ger ist <strong>die</strong> benötigte<br />
Pulvermenge. Geht man bei e<strong>in</strong>em Liter Brühung<br />
von 4,8 Gramm pro Tasse aus, so s<strong>in</strong>d es bei zehn<br />
Litern nur noch 3,8 Gramm. Auch bei der E<strong>in</strong>zeltassenbrühung<br />
mit ganzen Bohnen ist <strong>die</strong> gute<br />
E<strong>in</strong>stellung und Wartung der Masch<strong>in</strong>en entscheidend.<br />
Denn hier nutzt sich das Mahlwerk nach<br />
e<strong>in</strong>em gewissen Zeitraum ab, <strong>die</strong> Bohnen werden<br />
nicht mehr so fe<strong>in</strong> zerkle<strong>in</strong>ert und s<strong>in</strong>d weniger<br />
ergiebig. Statt also <strong>die</strong> Dosierung zu erhöhen,<br />
sollte hier regelmäßig das Mahlwerk kontrolliert<br />
und gegebenenfalls ausgetauscht werden.<br />
Die Dienste für Menschen (DfM) gGmbH mit<br />
Sitz <strong>in</strong> Stuttgart ist e<strong>in</strong> Altenhilfeträger der<br />
Diakonie und betreibt Pflegestifte, Wohnstifte,<br />
ambulante Dienste, Geriatrische Rehabilitationse<strong>in</strong>richtungen<br />
sowie e<strong>in</strong> Geriatrisches<br />
Fachkrankenhaus. Insgesamt werden<br />
<strong>in</strong> 13 E<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong> den Bundesländern<br />
Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen<br />
rund 1200 pflegebedürftige Menschen von<br />
1600 Mitarbeitenden gepflegt. Vor zwei Jahren,<br />
zum 40jährigen Bestehen der DfM, wurde<br />
flächendeckend <strong>in</strong> allen Bereichen fair gehandelter<br />
<strong>Kaffee</strong> e<strong>in</strong>geführt. DfM-Geschäftsführer<br />
Peter Stoll erläutert <strong>die</strong> Motive.<br />
Außer auf <strong>die</strong> Dosierung<br />
sollte man auch<br />
auf den Härtegrad des<br />
Wassers achten, rät GEPA-Mann Sakic weiter.<br />
Denn je nachdem, wie hoch oder niedrig der ist,<br />
verhält sich der <strong>Kaffee</strong> im Geschmack anders.<br />
„Unser Café Organico aus Mexiko schmeckt bei<br />
e<strong>in</strong>em Härtegrad über 15 nicht mehr“, so Sakic.<br />
„Den sollte man <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Gegend wie Köln etwa<br />
gar nicht verwenden. Aber speziell <strong>die</strong> GEPA hat<br />
ja e<strong>in</strong>e große Auswahl von Sorten im Programm,<br />
so dass man das Passende für jeden Betrieb und<br />
jede Region f<strong>in</strong>den kann.“<br />
Dass es noch weitergehende Möglichkeiten gibt,<br />
E<strong>in</strong>sparpotenziale durch bewusstes und nachhaltiges<br />
Wirtschaften zu nutzen und damit ger<strong>in</strong>ge<br />
Mehrkosten durch fair gehandelten <strong>Kaffee</strong><br />
zu kompensieren, darauf macht Jobst Kraus,<br />
Stu<strong>die</strong>nleiter Umweltpolitik und nachhaltige<br />
Entwicklung <strong>in</strong> der Evangelischen Akademie Bad<br />
Boll, aufmerksam. Die Evangelischen <strong>Kirchen</strong> <strong>in</strong><br />
Deutschland und ihre Diakonischen Werke s<strong>in</strong>d<br />
mit 648.000 Mitarbeitenden e<strong>in</strong>er der größten<br />
Großverbraucher, so Kraus. In den zehntausenden<br />
<strong>Kirchen</strong>, Geme<strong>in</strong>dehäusern, Pfarr- und Wohnhäusern,<br />
Schulen und Verwaltungsgebäuden,<br />
Krankenhäusern, Pflegeheimen, K<strong>in</strong>dergärten und<br />
Tagesstätten belaufen sich <strong>die</strong> jährlichen Gesamt-<br />
kosten für Raumwärme und Strom auf circa 800<br />
Millionen Euro im Jahr, so rechnet Jobst Kraus vor.<br />
Hier wäre e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>sparung von 300 Millionen Euro<br />
möglich, wenn etwa EKD-weit <strong>die</strong> Geme<strong>in</strong>den mit<br />
ihren Gottes<strong>die</strong>nsten im W<strong>in</strong>ter von der kalten<br />
Kirche <strong>in</strong>s Geme<strong>in</strong>dehaus umziehen würden.<br />
Und es gibt noch andere Bereiche, wo sich sparen<br />
lässt: So reduziert e<strong>in</strong>e effizientere Fahrweise<br />
schon ganz erheblich Spritverbrauch und -kosten.<br />
Und über <strong>die</strong> Wirtschaftsgesellschaft der <strong>Kirchen</strong> <strong>in</strong><br />
Deutschland (WGKD) könnte man im Großverbund<br />
auch günstig <strong>die</strong> sparsamere PKW-Variante, wie<br />
etwa e<strong>in</strong>en VW-Bluemotion beziehen. Kraus: „2006<br />
hat <strong>die</strong> WGKD 4000 Neu-Fahrzeuge vermittelt.<br />
Hätte man hier <strong>die</strong> sparsameren Modelle gewählt,<br />
hätte <strong>die</strong>s bei gleicher Fahrleistung e<strong>in</strong>e jährliche<br />
E<strong>in</strong>sparung von e<strong>in</strong>er Million Liter Sprit, 2400 Tonnen<br />
CO 2 und etwa 1,2 Millionen Euro bedeutet.“<br />
Sparen durch nachhaltiges Wirtschaften und<br />
mit Kreativität und Phantasie – das schont <strong>die</strong><br />
Umwelt, schafft Raum für andere Engagements<br />
wie den Fairen Handel und macht so möglich,<br />
was sonst oft unerreichbar ersche<strong>in</strong>t: Solidarität<br />
zeigen, ohne Mehrkosten. Jobst Kraus: „Anregungen<br />
s<strong>in</strong>d genug da. Es kommt nun darauf an,<br />
sich zu bewegen – von der folgenarmen Betroffenheit<br />
h<strong>in</strong> zu aktivem Tun.“<br />
„auF <strong>die</strong> richtige e<strong>in</strong>stellung kommt es an“<br />
Peter Stoll<br />
herr Stoll, ihre Gesellschaft hat umfassend<br />
auf fair gehandelten <strong>Kaffee</strong> umgestellt. Wie<br />
kam es dazu?<br />
Stoll: Unser Leitbild orientiert sich an kirchlichen<br />
Grundvorstellungen, das heißt an den Begriffen<br />
Nachhaltigkeit, Bewahrung der Schöpfung<br />
und soziale Gerechtigkeit. Dazu passt der Faire<br />
Handel – er will soziale Gerechtigkeit auf <strong>in</strong>ternationaler<br />
Ebene schaffen. Im Übrigen setzen<br />
wir auf e<strong>in</strong> flächendeckendes Nachhaltigkeitsmanagement<br />
<strong>in</strong> unseren Häusern und E<strong>in</strong>richtungen.<br />
Dazu gehört auch Energiemanagement<br />
und Energie-E<strong>in</strong>sparung. Jährlich wird für zwei<br />
E<strong>in</strong>richtungen e<strong>in</strong> Energiegutachten erstellt. Wir