D: - Kuckuck
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DER<br />
FRANKFURTER<br />
RANZENTAG 2012<br />
Die Ranzenmesse<br />
Frankfurt-Rhein-Main<br />
Sa, 04.02.12<br />
aktuelles<br />
Die Lobby für Kinder – Kinderschutzbund Frankfurt<br />
Der Kinderschutzbund Frankfurt engagiert sich<br />
für den Schutz der Kinder in Frankfurt. Seit<br />
einem Jahr ist der neue Geschäftsführer Stefan<br />
Schäfer im Amt. kuckuck! sprach mit ihm über<br />
das vergangene Jahr und die Ziele für 2012.<br />
© Dieter Schütz_PIXELIO.de<br />
Herr Schäfer, Sie sind seit einem Jahr im<br />
Amt. Welche Projekte liegen Ihnen besonders<br />
am Herzen und welche Ziele konnten<br />
Sie bisher verwirklichen?<br />
Ich fi nde es wichtig, dass wir unsere<br />
Kernangebote erhalten und ausbauen. Dazu<br />
gehört auf jeden Fall die Beratungsstelle für<br />
Kinder, die Opfer von Gewalt wurden. Für sie<br />
Beratungs- und Th erapieangebote zu fi nden und<br />
das kontinuierlich absichern zu können, ist wichtig.<br />
Die Beratungsstelle ist sehr stark nachgefragt.<br />
Es ist einerseits schade, dass es einen solchen hohen<br />
Bedarf gibt – anderseits wissen wir, dass unsere<br />
Hilfe ankommt.<br />
Ein weiteres wichtiges Angebot des Kinderschutzbundes<br />
sind die Elternkurse „Starke<br />
Eltern – Starke Kinder“. Die werden seit Jahren<br />
gut in Anspruch genommen. Seit einiger Zeit bieten<br />
wir auch Großelternkurse an. Diese geben den<br />
Großeltern die Möglichkeit, sich auszutauschen,<br />
ein Gespür dafür zu bekommen, wie sie mit ihren<br />
Enkelkindern umgehen und wo sie ihre Kinder<br />
unterstützen können.<br />
Und darüber hinaus …?<br />
Ein Projekt, das in der Öff entlichkeit leider<br />
oft nicht so wahrgenommen wird, ist die<br />
Jugendrechtsberatung. Meiner Meinung nach<br />
ist das ein Musterbeispiel für ehrenamtliches<br />
Engagement. Wir haben einige meist junge<br />
Rechtsreferendare, die das Projekt organisieren<br />
und rund 20 Anwälte, die ihre Arbeitszeit zur<br />
Verfügung stellen, um Jugendliche in Rechtsfragen<br />
zu beraten. Das Angebot ist sehr niedrigschwellig.<br />
Die Jugendlichen müssen nur eine E-Mail<br />
schreiben oder anrufen. Sie werden dann kostenfrei<br />
beraten – im Einzelfall kann das bis zur<br />
Mandatsübernahme gehen.<br />
Was sind Ihre Ziele für das kommende Jahr?<br />
Wir wollen unsere Idee der Willkommenspatinnen,<br />
die Familien mit Neugeborenen am Frankfurter<br />
Berg besuchen, ausbauen. Außerdem stellen wir<br />
Überlegungen an, ob wir dieses Konzept in andere<br />
Stadtteile übertragen können. Ich denke,<br />
das entspricht auch sehr dem Geist des neuen<br />
Kinderschutzgesetzes, das persönliche Besuche<br />
vorsieht. Wir werden sehen inwieweit wir da ein<br />
gut abgestimmtes und vernetztes frühpräventives<br />
Angebot stellen können.<br />
Welche Vorteile und welche Nachteile sehen Sie<br />
in dem neuen Kinderschutzgesetz?<br />
Überwiegend glaube ich, ist es sehr positiv zu<br />
bewerten. Wir haben dadurch eine verbindliche<br />
Stärkung der Netzwerkarbeit bekommen. Das<br />
Die neuen, innovativen<br />
Schulrucksäcke gibt es hier:<br />
WO: Liebfrauenschule, Schäfergasse 23, 60313 Frankfurt · WANN: Samstag, 04.02.2012, 10:00 bis 18:00 Uhr · VERANSTALTER: Leder-Stoll OHG,<br />
Schäfergasse 50, 60313 Frankfurt · S- UND U-BAHNEN: Haltestelle Konstablerwache (nur 2 Minuten, über Gr. Friedberger)<br />
PARKEN: Parkhaus Konrad-Adenauer-Strasse<br />
4<br />
Recht auf den Hausbesuch und die Beratung<br />
wird gestärkt. Der Einsatz beziehungsweise<br />
die Finanzierung der Familienhebammen war<br />
ja der größte Streitpunkt. Hier muss man sicherlich<br />
auch noch mal prüfen, wie die Mittel,<br />
die jetzt bereitgestellt wurden, an die Hilfen<br />
rankommen, wie die Verteilung aussehen wird<br />
und wie man die Familienhilfe wirklich zielgerichtet<br />
und passgenau in die Familien bringt.<br />
Aber dass diese Mittel dafür bereitgestellt werden,<br />
ist erstmal positiv zu sehen. Außerdem<br />
erleichtert das Gesetz den Ärzten die<br />
Abwägung der Schweigepfl icht gegenüber dem<br />
Kinderschutz. Das Recht aller Berufsgruppen<br />
wie zum Beispiel auch von Lehrern, sich Hilfe und<br />
Beratung bei einer erfahrenen Fachkraft einzuholen,<br />
war eine Forderung, die schon lange besteht<br />
und die in der Jugendhilfe Früchte getragen hat.<br />
Aber auch da muss man sehen, welche Regelungen<br />
es für die Inanspruchnahme geben wird.<br />
Kein Kind darf verloren gehen … Was bedeutet<br />
der Satz für Sie?<br />
Dass wir in unseren Bemühungen nicht nachlassen<br />
dürfen und nicht nachlässig werden, auch wenn<br />
wir Erfolge erzielen. Das Ziel muss eben immer<br />
noch sein, dass wir jedes einzelne Kind erreichen<br />
oder vor einer Gefährdung schützen. Die Lehren<br />
aus den sehr dramatischen Fällen zeigen uns, dass<br />
wir aus den Fehlern, die dort gemacht wurden, lernen<br />
und diese Fehler beheben müssen. Das darf<br />
dann auch nicht am Mitteleinsatz scheitern.<br />
Vielen Dank für das Gespräch!<br />
NM<br />
Kinderschutzbund Frankfurt, Geschäfststelle,<br />
Comeniusstraße 37, 60389 Frankfurt, Tel.: 069-<br />
97090110, www.kinderschutzbund-frankfurt.de.