Exposé von Johanna M. Nanko - Zentrum Jüdische Studien Berlin ...
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<strong>Exposé</strong> <strong>von</strong> <strong>Johanna</strong> M. <strong>Nanko</strong><br />
„Das Selbstverständnis deutschsprachiger jüdischer Orientalisten im Spiegel der Korrespondenz<br />
<strong>von</strong> Theodor Nöldeke“<br />
Die Dissertation <strong>von</strong> <strong>Johanna</strong> M. <strong>Nanko</strong> soll einen Beitrag zur Wissenschafsgeschichte des<br />
späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts im Spannungsfeld <strong>von</strong> Orientalistik, christlicher<br />
Theologie und Wissenschaft des Judentums/Judaistik leisten. Ausgangspunkt sind die Briefe der<br />
jüdischen Korrespondenzpartner des Orientalisten Theodor Nöldeke (1836-‐1930). Die Briefe<br />
umfassen einen Zeitraum <strong>von</strong> den 1860er Jahren bis zu seinem Tode 1930.<br />
Im Nachlass Nöldekes, der in der Universitätsbibliothek Tübingen liegt, finden sich die Briefe an<br />
Nöldeke <strong>von</strong> ca. 40 Personen, die entweder Juden oder vom Judentum Konvertierte waren. Die<br />
Auswahl wird nach verschiedenen Kriterien eingegrenzt. Zum einen sollen Vertreter<br />
verschiedener Standpunkte innerhalb der Gesellschaft betrachtet werden. Welche Rolle spielt<br />
etwa das Judentum innerhalb der Gesellschaft für den Korrespondenten (Stichwort „Nation“).<br />
Welche Form des Judentums vertritt der jeweilige Korrespondent (Stichwort „Religion“) und<br />
welcher Wissenschaftsdisziplin gehört der Korrespondent an, mit welcher Methodik arbeitet er<br />
(Stichwort „Wissenschaft“). Hinzu kommt das Kriterium der geographischen Herkunft. <strong>Johanna</strong><br />
M. <strong>Nanko</strong> möchte versuchen, Vertreter aus Ost und West heranzuziehen, wobei sie zunächst die<br />
Standorte Wien, Straßburg, Budapest und <strong>Berlin</strong> angedacht hat.<br />
Das persönliche Netzwerk Nöldekes muss auch in die Richtung der Vertreter der Orientalistik<br />
und Theologie generell mit einbezogen werden, sodass auch christliche Wissenschaftler, die für<br />
die Frage relevant sind – entweder weil sie selbst Lehrer der Korrespondenten sind, oder etwa<br />
eine Rolle innerhalb der Wissenschaftspolitik spielen. Hier sind etwa Heinrich Leberecht<br />
Fleischer, Eduard Sachau, Carl Heinrich Becker oder auch Paul de Lagarde relevant.<br />
Neben dem Netzwerk Nöldekes spielen die Netzwerke der zu behandelnden Korrespondenten<br />
eine wichtige Rolle, da hierdurch weitere Personen und Institutionen in den Blick gerückt<br />
werden können, die nicht im direkten Zusammenhang mit Nöldeke stehen. So kann etwa der<br />
Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens am Beispiel Eugen Mittwochs
ehandelt werden.