Meine bevorzugten Autoren und Werke von A-Z Ohne X und Y Von ...
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F wie Feuerbach<br />
Ludwig Andreas Feuerbach wurde 1804 in Landshut geboren <strong>und</strong> starb 1872 in Nürnberg. Feuerbach studierte Theologie <strong>und</strong><br />
Philosophie in Heidelberg <strong>und</strong> Berlin. 1828 - 1832 war er Privatdozent an der Universität Erlangen. 1830 wurde seine<br />
Schrift „Gedanken über Tod <strong>und</strong> Unsterblichkeit“ verboten, da er in ihr die Religion als Menschenwerk bezeichnete <strong>und</strong> sich<br />
gegen den Glauben an die Unsterblichkeit wandte. Feuerbach wurde daraufhin aus dem Staatsdienst entlassen <strong>und</strong> lebte als<br />
Privatmann. Als Kommunist unterstützte er die Revolution <strong>von</strong> 1848. Feuerbach ist einer der ersten deutschen Vertreter des<br />
Materialismus. Er versuchte, die Entstehung der Religionen psychologisch <strong>und</strong> anthropologisch zu erklären. Dazu entwickelte<br />
er einen radikalen Atheismus, der jede Religion als Projektion des menschlichen Verstandes begreift. Die Religion trägt für<br />
ihn dazu bei, die Endlichkeit <strong>und</strong> Bedingtheit der menschlichen Existenz zu ertragen. Folglich bezog Feuerbach engagiert<br />
Position gegenüber den zeitgenössischen Kirchen als Institutionen, die er insgesamt als Verbündete der repressiven Obrigkeit<br />
der Restauration wertete. Seine Schriften, besonders sein Konzept eines sensualistischen Materialismus (Der Mensch ist, was<br />
er isst) beeinflussten Karl Mark <strong>und</strong> die Arbeiterbewegung des 19. Jh. maßgeblich.<br />
Mein Kommentar zu Feuerbach<br />
Ich bin mit Feuerbach nur sporadisch in Kontakt gekommen, habe ihn aber immer bew<strong>und</strong>ert. Es gehört Mut dazu, Thesen<br />
<strong>von</strong> solcher Brisanz aufzustellen. Gut, der Einfluss der Kirchen war durch die Aufklärung nicht mehr so absolut, aber<br />
dennoch war es sehr mutig, diese atheistischen Aussagen zu treffen. 200 Jahre vorher wäre er mit 100%iger Sicherheit auf<br />
dem Scheiterhaufen verbrannt worden oder er hätte sich durch ein „revoco“ selbst verraten müssen. Gott sei dank waren<br />
die Zeiten dann nicht mehr so klerikal, so dass die Veröffentlichung dieser Thesen ermöglicht wurde. Ich persönlich finde<br />
Feuerbachs Position sehr interessant, tendiere aber in der „Gretchenfrage“ eher zu der Position Sartres, Nietzsches oder<br />
Camus.<br />
F wie Faust I<br />
Mephisto wettet mit Gott um Fausts Seele, dass es ihm gelingen wird, Faust dem Bösen verfallen zu lassen. Faust<br />
verzweifelt über die Beschränktheit der Menschen <strong>und</strong> findet keine Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens. Nach<br />
den Naturwissenschaften versucht er sich in Magie, doch auch damit kommt er nicht weiter <strong>und</strong> wird nur durch das<br />
Erklingen der Osterglocken vom Selbstmord abgehalten. Am Tag darauf bietet Mephisto Faust übermenschliche Kräfte an, falls<br />
Faust ihm dafür die Seele verspricht <strong>und</strong> im Jenseits dient. Mephisto soll die Seele erhalten, sobald Faust sein Ziel erreicht<br />
hat <strong>und</strong> sagt: „Verweile doch! Du bist so schön!“. Mephisto möchte Faust zum Glück bringen durch Erfahrung/Leben <strong>und</strong><br />
nicht durch Erkenntnis. Es folgt ein R<strong>und</strong>gang durch die Welt der sinnlichen Freuden im Auerbachs Keller, was Faust jedoch<br />
abstoßend findet. So wird Faust verjüngt (Hexenküche) <strong>und</strong> macht sich mit Gretchen bekannt, in welches er sich verliebt.<br />
Faust kann Gretchen für sich gewinnen. Um sie ungestört besuchen zu können, besorgt Mephisto einen Schlaftrunk für ihre<br />
Mutter, welcher sie jedoch tötet. Gretchen wird schwanger. Ihr Bruder Valentin will sich rächen, er wird jedoch <strong>von</strong> Faust<br />
mit Hilfe Mephistos erstochen. Faust wird <strong>von</strong> Mephisto in die Walpurgisnacht zum Hexensabbat mitgenommen. In der<br />
Zwischenzeit hat Gretchen, um der Schande zu entgehen, ihr Kind ertränkt <strong>und</strong> wird deswegen als Kindesmörderin zum Tode<br />
verurteilt. Faust will mit Mephistos Hilfe Gretchen vor der Hinrichtung befreien. Gretchen lehnt Fausts Hilfe ab. Sie akzeptiert<br />
den Tod als Strafe für ihr Vergehen <strong>und</strong> übergibt sich dem Gericht Gottes. Somit gewinnt Gott gegen Mephisto.<br />
Mein Kommentar zu Faust I<br />
Faust I ist für mich das größte deutsche Werk. Ich halte es für perfekt durchdacht, für tiefgründig <strong>und</strong><br />
für genial geschrieben. Es ist wie Hamlet ein Buch mit einigen Sinnsprüchen <strong>und</strong> Zitaten, was es ebenfalls interessant<br />
macht. Mir gefällt die Idee des Wissenschaftlers, der so sehr die Erleuchtung finden will, dass er sogar einen Pakt mit dem<br />
Teufel eingeht. Ich bew<strong>und</strong>ere diesen Ehrgeiz nach Genialität sehr, weshalb mir auch die Person des Fausts sehr<br />
sympathisch ist. Das Buch rangiert für mich auf Platz 5 meiner Top5-Bücher.<br />
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