Spektrum 01-06.indd - ESG
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MAGAZIN DER <strong>ESG</strong> ELEKTRONIKSYSTEM- UND LOGISTIK-GMBH I/06<br />
Schwerpunktthemen<br />
Helikopterausrüstung:<br />
Mit dem MAT neue<br />
Systeme testen<br />
Betriebssicherheit:<br />
<strong>ESG</strong>-Tool OSIMA<br />
unterstützt Arbeitgeber<br />
Gesundheitskarte:<br />
Österreich führt e-card<br />
flächendeckend ein
2 & 3 SPEKTRUM I/06<br />
Die Nachrichten der vergangenen<br />
Wochen stimmen optimistisch:<br />
Nach einer langen Durststrecke soll<br />
unsere Wirtschaft 2006 um bis zu<br />
zwei Prozent wachsen. Damit liegt<br />
Deutschland zwar im internationalen<br />
Vergleich immer noch deutlich unter<br />
dem Durchschnitt – der IWF prognostiziert<br />
ein weltweites Wachstum<br />
von über vier Prozent – die Zeichen<br />
zeigen aber deutlich nach oben:<br />
2006 könnte zum Wendejahr werden,<br />
das vielleicht nicht den ganz<br />
großen Aufschwung, aber zumindest<br />
einen ersten positiven Trend bringt.<br />
Die <strong>ESG</strong> hat sich in den vergangenen Jahren entgegen der allgemeinen<br />
Stimmung gut am Markt behaupten können. Auch für das Geschäftsjahr 2005<br />
liegen erfreuliche Zahlen vor: Im vergangenen Jahr konnten wir unseren Umsatz<br />
um knapp sieben Prozent steigern. Rund zwei Drittel erwirtschafteten wir<br />
im Geschäft mit dem öffentlichen Auftraggeber, etwa ein Drittel auf dem zivilen<br />
Markt. Neben der Automobilindustrie, die hier den größten Teil ausmacht,<br />
erbringen wir unter anderem Leistungen für die zivile Luftfahrt oder in den<br />
Bereichen Telekommunikation sowie Transport und Verkehr.<br />
Der Erfolg sollte uns nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir uns in einem<br />
schwierigen Umfeld bewegen. Um auch in Zukunft erfolgreich am Markt agieren<br />
zu können, sind in den nächsten Jahren große Anstrengungen notwendig.<br />
Zahlreiche Maßnahmen – etwa die Verlagerung der <strong>ESG</strong>-Zentrale nach<br />
Fürstenfeldbruck Ende nächsten Jahres – sind dazu aufgesetzt. Und um die<br />
Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu steigern, betreibt das Unternehmen ein<br />
vorausschauendes Zukunftsmanagement: Ein Technologie- und Innovationsmanager<br />
in Stabsstellenfunktion kümmert sich erfolgreich um neue Ideen,<br />
Chancen und Trends.<br />
Um ein ausgesprochenes Zukunftsfeld geht es auch beim Schwerpunktthema<br />
dieser Ausgabe unserer Firmenzeitschrift <strong>Spektrum</strong>. Die ILA in<br />
Berlin – eine längst nicht mehr nur nationale, sondern europäische Drehscheibe<br />
für Luft- und Raumfahrt – wirft ihre Schatten voraus. Die <strong>ESG</strong> wird<br />
auf dieser wichtigen Messe einige ihrer neuesten und innovativsten Entwicklungen<br />
präsentieren. Über eine davon, den Missionsausrüstungsträger<br />
MAT, können Sie sich schon vorher umfassend informieren, denn wir haben<br />
diesem Thema unsere Titelgeschichte gewidmet. Ich wünsche Ihnen bei der<br />
Lektüre viel Vergnügen!<br />
Gerhard Schempp<br />
München, im März 2006<br />
INHALTSVERZEICHNIS<br />
3 ...........................................<br />
6 ...........................................<br />
7 ...........................................<br />
8 ...........................................<br />
10 .........................................<br />
12..........................................<br />
15..........................................<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber<br />
Verantwortlich für den Inhalt<br />
Mitarbeiter dieser Ausgabe<br />
Gestaltung<br />
Lektorat<br />
Druck<br />
Auflage<br />
Titelbild<br />
Das fliegende Testlabor<br />
Mit dem Hubschrauber MAT kann<br />
Missionsausrüstung schon während<br />
der Entwicklung getestet werden.<br />
Kundenziele steuern Lernkonzepte<br />
Individuelle Trainingsmaßnahmen statt<br />
Weiterbildung nach dem Gießkannenprinzip<br />
führen zum Erfolg.<br />
Fähigkeiten der Marine erhalten<br />
Bei der Systembetreuung des Aufklärers<br />
P-3C Orion kann die <strong>ESG</strong> auf ihre<br />
umfangreiche Erfahrung aufbauen.<br />
Maßstab für Sicherheit<br />
Das <strong>ESG</strong>-Tool OSIMA unterstützt<br />
Arbeitgeber bei der Umsetzung der<br />
Betriebssicherheitsverordnung.<br />
Roll-Out nach Maß<br />
Die Einführung der e-card in Österreich<br />
kann Modellcharakter für große<br />
IT-Projekte in Deutschland haben.<br />
Kurzmeldungen<br />
Neues aus dem Unternehmen<br />
<strong>ESG</strong>-International<br />
English Summary<br />
<strong>ESG</strong> Elektroniksystem- und Logistik-GmbH<br />
Einsteinstraße 174, D-81675 München<br />
Tel. +49 (89) 9216 2850, www.esg.de<br />
Jörg Riedle (jr), Unternehmenskommunikation<br />
Andrea Jansen (aj), Dietrich Pertsch (dp),<br />
Alexandra Spann (as), Susanne Schmidt (ss),<br />
Peter Thallmeier (pt),<br />
Udo Speth, <strong>ESG</strong>-Grafik-Abteilung<br />
Michael Reinelt<br />
TOBI-Offset, Kirchheim/Heimstetten<br />
2500<br />
Foto: Schmid
Das Innere des MAT: Zwei Piloten fliegen, im hinteren Bereich<br />
kann ein Ingenieur Versuche durchführen.<br />
Das fliegende Testlabor<br />
Mit dem Hubschrauber MAT können Bundeswehr und<br />
Industrie Missionsausrüstung im Einsatz prüfen –<br />
und das schon während der Entwicklung.<br />
Was ist fast 18 Meter lang, rund 4,5<br />
Meter hoch und hat einen Rotor mit<br />
über 14 Metern Durchmesser? Ein<br />
gewöhnlicher Hubschrauber? Weit gefehlt:<br />
Was Ende Januar in der Nähe<br />
von München zum ersten Mal abhob,<br />
ist ein Fluggerät, das die Herzen<br />
von Entwicklungsingenieuren höher<br />
schlagen lässt. Denn der Missionsausrüstungsträger<br />
(MAT) ist nicht nur<br />
ein Helikopter, sondern ein fliegendes<br />
Testlabor.<br />
Seit seinem Erstflug wird der MAT<br />
unter realen Bedingungen auf Herz<br />
und Nieren geprüft. Die ersten Einsätze<br />
stehen kurz bevor. Und schon<br />
in wenigen Wochen können sich<br />
Fachleute und Interessierte auf der<br />
Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung<br />
in Berlin ein Bild vom MAT<br />
machen (siehe Kasten).<br />
Mit dem Versuchslabor im Hubschrauber<br />
haben Bundeswehr und<br />
Industrie ein lange angestrebtes Ziel<br />
erreicht: die Fähigkeit, Missionsausrüstung<br />
aller Art unter realen Bedingungen<br />
zu erproben – ohne dass die<br />
Teile für den Flugbetrieb zugelassen<br />
sein müssen. Damit können Tests<br />
schon während der Entwicklung von<br />
Systemen erfolgen. Ob Flugführungs-<br />
oder Sensorsysteme, Kartenmodule,<br />
integrierte Helmsysteme oder<br />
Mensch-Maschine-Schnittstellen für<br />
unterschiedliche Avionikkomponenten<br />
– von Einzelteilen bis zu ganzen Systemen<br />
kann alles unter operationellen<br />
Bedingungen geprüft und bewertet<br />
werden.<br />
Die Idee ist nicht neu: Schon in<br />
den 90er Jahren war ein so genannter<br />
Ausrüstungsversuchsträger (AVT) im<br />
Einsatz. Der Vorgänger des MAT wurde<br />
aber 1998 ausgemustert. Denn der<br />
Hubschrauber auf Basis einer BK117<br />
konnte für umfangreiche Versuche<br />
nicht die nötige Nutzlast aufnehmen.<br />
Das Bundesamt für Wehrtechnik und<br />
Beschaffung (BWB) beauftragte daher<br />
bereits 1999 die <strong>ESG</strong> mit ersten Studien<br />
für ein neues System. Das Unter-<br />
nehmen untersuchte eine Vielzahl von<br />
Hubschraubern unter den Kriterien<br />
Verfügbarkeit, Betriebskosten, Zuladung<br />
und Platzangebot. Ein Ergebnis<br />
der Studien war die Empfehlung, den<br />
neuen MAT auf Basis einer Bell UH-1D<br />
zu entwickeln.<br />
Dieser leichte Mehrzweckhubschrauber<br />
mit der markanten Nase<br />
gehört zu den verbreitetsten Fluggeräten<br />
der Welt. Piloten schätzen seine<br />
Zuverlässigkeit. Die UH-1D erlaubt<br />
eine große Zuladung bei vergleichsweise<br />
geringem Eigengewicht und<br />
lässt sich einfach warten.<br />
Für die deutsche Bundeswehr<br />
wurden seit Mitte der 60er Jahre<br />
über 350 Stück gebaut. Bis heute<br />
ist der Hubschrauber beim Heer, der<br />
Luftwaffe und beim Sanitätsdienst im<br />
Einsatz. Der Vorteil eines eingeführten<br />
Systems liegt auf der Hand: Die
4 & 5 SPEKTRUM I/06<br />
UH-1D kann von einer Vielzahl von Piloten<br />
geflogen werden; und durch die<br />
große Anzahl an Geräten im Einsatz ist<br />
der MAT auch langfristig mit Ersatzteilen<br />
versorgbar.<br />
Keine Rolle spielte bei der Entscheidung<br />
für die UH-1D dagegen das<br />
hohe Alter des Systems. So ist denn<br />
auch der MAT trotz seiner rund 40<br />
Jahre alten Hülle ein hochmodernes<br />
Fluggerät. Denn um das System für<br />
heutige Anforderungen einsatzfähig<br />
zu machen, wurde die komplette Versuchsausrüstung<br />
neu entwickelt und<br />
der Rumpf umgebaut und verstärkt.<br />
Die <strong>ESG</strong> entwickelte die gesamte<br />
Avionik sowie die Messausrüstung.<br />
Da das Unternehmen selbst keine<br />
Umbauten am Hubschrauber durchführt,<br />
übernahm die RUAG Aerospace<br />
Services GmbH in Oberpfaffenhofen<br />
als Unterauftragnehmer die mechanische<br />
und elektrische Umrüstung der<br />
UH-1D.<br />
Nun steht mit dem MAT ein querschnittlich<br />
nutzbarer Träger zur Verfügung,<br />
der für die militärische und<br />
zivile Erprobung von Missionsavionik<br />
geeignet ist.<br />
Was aber macht eine UH-1D zum<br />
MAT? Ein wesentlicher Aspekt im Kon-<br />
zept ist die Trennung von Basishubschrauber<br />
und Versuchsausrüstung.<br />
Die meisten Avionikkomponenten sind<br />
doppelt vorhanden.<br />
Grundsätzlich wird der MAT von<br />
zwei Personen geflogen: einem Versuchs-<br />
und einem Sicherheitspiloten.<br />
Der Versuchspilot sitzt im MAT rechts.<br />
Er fliegt den Hubschrauber und testet<br />
dabei die Versuchsausrüstung. Informationen<br />
bekommt er über die so genannte<br />
Control and Display Unit (CDU),<br />
zwei Multi Function Displays (MFDs)<br />
und über das Integrierte Helmsystem.<br />
Wegen der vielen Funktionalitäten im<br />
Cockpit wurden die Standardgriffe der<br />
UH-1D durch Griffe des Unterstützungs-Hubschraubers<br />
TIGER ersetzt,<br />
die eine große Anzahl von verschiedenen<br />
Schaltfunktionen besitzen.<br />
Dadurch kann im MAT das HOCAS-<br />
Prinzip (Hands on Collective and Stick)<br />
realisiert werden. Der Versuchspilot<br />
kann damit die meisten Funktionen<br />
ausführen, ohne seine Hände von den<br />
Griffen nehmen zu müssen.<br />
Links im Cockpit sitzt der verantwortliche<br />
Luftfahrzeugführer. Er fungiert<br />
als Sicherheitspilot, der jederzeit<br />
eingreifen und den Hubschrauber<br />
sicher fliegen kann. Der Hubschrau-<br />
Die Versuchsausrüstung wird auf Paletten aufgebaut und kann<br />
schnell und unkompliziert ausgetauscht werden.<br />
berführer benötigt dabei keine Testpilotenberechtigung.<br />
Er muss nur<br />
eine Berechtigung für die UH-1D mit<br />
Einweisung in den MAT vorweisen<br />
können.<br />
Mit Hilfe eines speziellen Displays<br />
kann der Sicherheitspilot jederzeit die<br />
Daten, die dem Versuchspiloten angezeigt<br />
werden, überwachen. Er kann<br />
dazu auf dieses Display jede Information<br />
aufschalten, die der Versuchspilot<br />
sieht, wie beispielsweise alle Flug-<br />
führungs- und Sensordaten aus dem<br />
Helmdisplay.<br />
Im hinteren Bereich der Hubschrauberzelle<br />
befinden sich zwei<br />
Arbeitsplätze für Flugversuchsingenieure.<br />
Sie sind vollständig an das<br />
Avioniksystem angebunden. Damit<br />
sind die Versuchsingenieure imstande,<br />
während des Testflugs Versuche<br />
durchzuführen, die wegen ihrer Komplexität<br />
den Piloten überfordern würden.<br />
Außerdem können die Ingenieure<br />
Markantes äußeres Merkmal des MAT ist der Geräteträger am Bug.
ereits während des Flugs die aufgezeichneten<br />
Daten auswerten. Über<br />
eine Control and Display Unit bedienen<br />
sie das Mess- und Aufzeichnungssystem<br />
und haben so in Echtzeit auf wesentliche<br />
Systemdaten Zugriff.<br />
Beide Arbeitsplätze sind auf Paletten<br />
aufgebaut und dadurch als Ganzes<br />
schnell austauschbar. Der linke<br />
Arbeitsplatz ist immer eingerüstet.<br />
Von hier wird das in die MAT-Versuchsausrüstung<br />
integrierte Mess-,<br />
Aufzeichnungs- und Überwachungssystem<br />
„Quick Look“ gesteuert. Dem<br />
Ingenieur stehen dazu drei MFDs, ein<br />
PC, eine CDU sowie diverse andere<br />
Bedienelemente zur Verfügung.<br />
Der rechte Arbeitsplatz wird nicht<br />
zum Grundbetrieb benötigt. Je nach<br />
Bedarf können dort Paletten mit verschiedenenExperimentalkomponenten<br />
eingebaut werden. Die Auslegung<br />
dieses Arbeitsplatzes ist, abhängig<br />
vom Experiment, frei definierbar: So<br />
ist es beispielsweise möglich, mit dem<br />
Arbeitsplatz ein Tandemcockpit nachzubilden,<br />
Führungs- und Verbindungsstellen<br />
zu simulieren oder zusätzliche<br />
Auswerte- und Analyseaufgaben<br />
wahrzunehmen. Außerdem kann hier<br />
Industriepersonal das Verhalten von<br />
Geräten im operationellen Umfeld<br />
testen. Ebenso denkbar ist es, im MAT<br />
einen Arbeitsplatz zur Kontrolle und<br />
Steuerung eines unbemannten Luftfahrzeugs<br />
zu realisieren oder umgekehrt<br />
den MAT als simuliertes unbemanntes<br />
Luftfahrzeug einzusetzen.<br />
Auch die Versuchsausrüstung<br />
selbst ist auf zwei Paletten befestigt<br />
und dadurch ebenfalls schnell austauschbar.<br />
Die Paletten sind dabei<br />
durch eine Crashwand nach vorn abgeschirmt.<br />
Dadurch können im MAT<br />
auch Labormuster ohne Flugzulassung<br />
im Flugbetrieb getestet werden. Die<br />
Paletten werden im Labor vollständig<br />
verkabelt und getestet. Die <strong>ESG</strong> hat<br />
dazu in ihrer Firmenzentrale ein Test-<br />
Rig aufgebaut. Die Einrüstung in den<br />
Missionsausrüstungsträger dauert so<br />
nur rund einen Tag.<br />
Alle Versuche können dabei durch<br />
den zukünftigen Nutzer selbst durchgeführt<br />
werden. Die Versuchsausrüstung<br />
ist je nach Anforderung modular<br />
erweiterbar und sowohl für Boden- als<br />
auch für Flugversuche nutzbar.<br />
Ein besonders hervorzuhebendes<br />
Merkmal des MAT sind zwei Geräteträger<br />
am Bug. Hier können zum Beispiel<br />
Sensoren mit einer Gesamtmasse bis<br />
140 Kilogramm befestigt werden.<br />
Die Versuchsausrüstung des MAT<br />
ist mit verschiedenen Simulatoren<br />
der <strong>ESG</strong> kompatibel. Dadurch können<br />
Experimente zeit- und kostensparend<br />
vom Simulator auf den Hubschrauber<br />
übertragen werden.<br />
Die Aufrisszeichnung zeigt: Im MAT stecken<br />
jede Menge Know-how und Technik.<br />
ILA 2006<br />
Mehr als 200.000 Besucher, rund<br />
1.000 Aussteller aus mehr als 40 Ländern,<br />
über 300 Fluggeräte: Die letzte<br />
Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung<br />
im Jahr 2004 war ein großer<br />
Erfolg. Die Aerospace-Messe – eine<br />
der größten weltweit – findet alle zwei<br />
Jahre statt, seit 1992 auf dem Gelände<br />
des Flughafens Berlin-Schönefeld. Auf<br />
der diesjährigen ILA vom 16. bis zum<br />
21. Mai 2006 wird die <strong>ESG</strong> wieder mit<br />
einem großen Stand vertreten sein.<br />
Unter anderem werden der Polizeitaktische<br />
Arbeitsplatz (PTA) und ein Modell<br />
des Gleitfallschirms für Spezialkräfte<br />
ausgestellt. Besuchen Sie uns in Halle<br />
7, Stand 7411.<br />
Auch am Stand des Bundesamtes<br />
für Wehrtechnik und Beschaffung<br />
(BWB) in Halle 3 ist die <strong>ESG</strong> prominent<br />
vertreten: Hier wird unter anderem die<br />
MAT-Avionikzelle zu sehen sein.<br />
Mit dem Missionsausrüstungsträger<br />
stellt die <strong>ESG</strong> ihre Kompetenz<br />
unter Beweis, komplexe System als<br />
Generalunternehmer eigenverantwortlich<br />
zu entwickeln. Halter des MAT ist<br />
die Wehrtechnische Dienststelle für<br />
Luftfahrzeuge – Musterprüfwesen für<br />
Luftfahrtgerät der Bundeswehr (WTD<br />
61) in Manching. Die Nutzung des<br />
MAT wird im Auftrag des BWB von der<br />
<strong>ESG</strong> koordiniert. Bis Juni 2006 werden<br />
von der RUAG und der <strong>ESG</strong> die Nachweisflüge<br />
für den Basishubschrauber<br />
durchgeführt. Dann steht der MAT für<br />
den öffentlichen Auftraggeber und die<br />
Industrie zur Verfügung. dp/jr<br />
Besuchen Sie die <strong>ESG</strong> auf der Internationalen Luft- und<br />
Raumfahrtausstellung in Berlin.
6 & 7 SPEKTRUM I/06<br />
Unternehmensziele<br />
steuern Lernkonzepte<br />
Nur individuelle Trainingsmaßnahmen anstelle von Weiterbildung<br />
nach dem Gießkannenprinzip führen langfristig zum Erfolg.<br />
„... vielen Dank für den Autokauf bei<br />
uns und viel Freude mit Ihrem Fahrzeug!“<br />
So oder ähnlich sollte die gelungene<br />
Verabschiedung eines Kunden<br />
im Autohaus aussehen. Dass ein<br />
solcher Erfolg aber nicht immer ganz<br />
einfach ist, zeigen die Benchmarks<br />
der einzelnen Marken und Automobilhändler.<br />
Warum, so kann man sich<br />
fragen, ist die eine Organisation oder<br />
der eine Verkäufer besser als die oder<br />
der andere. Eine einfache Erklärung<br />
ist: „Verkaufen liegt einem im Blut.“ –<br />
oder eben nicht. Doch wer so einfach<br />
denkt, verschenkt viel Potenzial. Eine<br />
entscheidende Frage ist vielmehr: Wie<br />
kann jemandem bestmöglich beigebracht<br />
werden, gut bei dem zu sein,<br />
was er oder sie tut?<br />
Die Geschichte des Lernens der<br />
letzten Jahre ist technologiegetrieben.<br />
Waren es Anfang der 90er Jahre die<br />
ersten Computer Based Trainings, so<br />
folgten schon bald die Web-Anwendungen,<br />
Chat-Rooms und Live-Trainings,<br />
die den Erfolg bringen sollten.<br />
Seit einigen Jahren ist klar, dass das<br />
Patentrezept für erfolgreiches Lernen<br />
und damit erfolgreiches Arbeiten nicht<br />
von der Technologie allein abhängt.<br />
Derzeitig wird im Training weitestgehend<br />
das „Blended Learning“, also<br />
die zielgerichtete, intelligente Verknüpfung<br />
einzelner Trainingsmethoden,<br />
praktiziert. Im Fokus des Lernens<br />
steht dabei, Wissen zu einem neuen<br />
Produkt oder über einen Prozess zu<br />
vermitteln – meist allerdings losgelöst<br />
von den jeweiligen Unternehmenszielen.<br />
Alle Mitarbeiter werden gleichmäßig,<br />
basierend auf einem langjährigen<br />
Trainingsplan, geschult. Die bereitgestellten<br />
Mittel werden dabei möglichst<br />
„harmonisch“ zwischen den Abteilungen<br />
verteilt. Das Motto: Jeder Mitarbeiter<br />
soll möglichst eine vergleichbare<br />
Anzahl von Trainings durchlaufen.<br />
Die <strong>ESG</strong> beschreitet seit einigen<br />
Jahren bewusst einen neuen, mehrdi-<br />
mensionalen Weg. Die Unternehmensziele<br />
der Kunden, etwa Preisstabilität,<br />
Marktwachstum oder Marktanteil,<br />
dienen dabei als oberste Maßgabe. An<br />
ihnen richten sich sämtliche Trainingsaktivitäten<br />
aus. Die <strong>ESG</strong> lässt sich bei<br />
der Konzeption und der Realisierung<br />
von Trainings an eben diesen Unternehmenszielen<br />
messen und stellt im<br />
Sinne des Blended Learning einen optimalen<br />
Trainingsplan auf.<br />
Die Mitarbeiter des Kunden werden<br />
nicht mehr nach dem Gießkannenprinzip<br />
trainiert. Vielmehr werden<br />
sie gezielt gemäß ihrer Schwächen<br />
und Stärken, ihrer Bedürfnisse und<br />
ihrem Beitrag zum Unternehmenserfolg<br />
hin geschult. Diese individuelle<br />
Vorgehensweise findet heute in der<br />
gesamten Trainingslandschaft, so zum<br />
Beispiel auf Kongressen und Seminaren,<br />
ein großes Echo. Die Fachmesse<br />
Learntec, die im Februar 2006 stattfand,<br />
bestätigte diesen Trend.<br />
Als einer der ersten Trainingsanbieter<br />
begann die <strong>ESG</strong> bereits vor<br />
einigen Jahren damit, die individuellen<br />
Anteile des Trainings in Form von<br />
Coachings in Trainingskonzepte einfließen<br />
zu lassen. Automobilhersteller<br />
wie zum Beispiel smart, General Motors<br />
und DaimlerChrysler nutzen die<br />
Expertise der <strong>ESG</strong> bereits erfolgreich.<br />
Als Spezialist für Sales-Management-Training<br />
sowie technisches und<br />
nicht-technisches Training verfügt die<br />
<strong>ESG</strong> über das notwendige Know-how<br />
und Hintergrundwissen, um effiziente<br />
Trainingskonzepte aufzusetzen.<br />
Die Coachings zielen dabei auf eine<br />
nachweislich bessere Performance,<br />
etwa im Verkauf, beim Empfang des<br />
Kunden, im Marketing, dem Teileverkauf<br />
oder bei der kompletten Führung<br />
eines Autohauses.<br />
Dem eigentlichen Coaching geht<br />
dabei immer ein intensives Briefing<br />
mit dem Kunden voraus. Dort werden<br />
gemeinsam Handlungsfelder und<br />
Ziele definiert. An ihnen lässt sich der<br />
spätere Coaching-Erfolg genau abmessen.<br />
Friedrich Vennekohl ist einer der Spezialisten, die die <strong>ESG</strong> als Coaches bei ihren Trainings einsetzt.<br />
In einem Expertenteam, welches<br />
aus <strong>ESG</strong>-Mitarbeitern unterschiedlichster<br />
Disziplinen besteht, entsteht<br />
ein detaillierter Ablaufplan der Trainingsmaßnahme.<br />
Er umfasst auch<br />
eine umfangreiche Toolbox. Sie unterstützt<br />
die Coaches in ihrer täglichen<br />
Arbeit und stellt sicher, dass alle Coachings<br />
nach ein und demselben Qualitätsstandard<br />
ablaufen. In der Toolbox<br />
sind alle relevanten Fragestellungen<br />
zu den Themenkomplexen aufgeführt,<br />
daneben finden sich Vorlagen, Checklisten<br />
und Maßnahmenpläne. Symptome<br />
und Anzeichen für Schwächen in<br />
einzelnen Feldern, mögliche Ursachen<br />
und Maßnahmen sind detailliert aufgeführt.<br />
Bei aller Detailliertheit ist die Toolbox<br />
aber kein abgeschlossenes Instrumentarium.<br />
Eine Projektplattform<br />
im Internet stellt sicher, dass sich die<br />
Coaches regelmäßig austauschen,<br />
neue Informationen abrufen können<br />
und über ihre Erfahrungen diskutieren.<br />
Bei den Händlern, Werkstätten und<br />
Serviceorganisationen stoßen solche<br />
Coachings auf sehr gute Resonanz.<br />
Die Hilfe zur Selbsthilfe und die direkt<br />
nachvollziehbaren ersten Erfolge sind<br />
dabei ausschlaggebende Faktoren.<br />
Die Erfolge der Serviceorganisation<br />
geben der Vorgehensweise auf Unternehmensebene<br />
Recht und sprechen<br />
für eine ganzheitliche Vorgehensweise,<br />
die in idealer Weise Personen, Prozesse<br />
und Ziele vereint. aj
Fähigkeiten der Marine erhalten<br />
Bei der Systembetreuung des Seefern-<br />
aufklärers P-3C ORION kann die <strong>ESG</strong><br />
auf ihrer umfangreichen Erfahrung<br />
in diesem Bereich aufbauen.<br />
Ein Urgestein geht in den Ruhestand:<br />
Bis Ende dieses Jahres werden die<br />
letzten Marine-Aufklärer vom Typ<br />
Breguet Atlantic außer Dienst gestellt.<br />
Rund 40 Jahre haben die Maschinen,<br />
die die Marine bisher zur Seefernaufklärung<br />
und zur U-Boot-Jagd genutzt<br />
hat, dann auf dem Buckel.<br />
Bereits im Herbst 2004 hatte der<br />
Bundestag daher beschlossen, anstelle<br />
der veralteten Breguets acht Missionsflugzeuge<br />
vom Typ P-3C ORION<br />
von der Königlich Niederländischen<br />
Marine zu kaufen. 271 Millionen Euro<br />
zahlt Deutschland für die Flugzeuge<br />
aus den 80er Jahren. Der Kauf wurde<br />
notwendig, um der Bundeswehr<br />
ihre bisherigen Fähigkeiten zur luftgestützten<br />
Seefernaufklärung sowie<br />
zur U-Boot-Jagd zu erhalten. Denn<br />
die deutsche Marine soll weiterhin<br />
Führungsunterstützung bei teilstreitkräftegemeinsamen<br />
Einsätzen oder im<br />
Rahmen von NATO-Missionen bieten<br />
können. Die acht P-3C ORION werden<br />
bis Ende des Jahres 2006 nach und<br />
nach vom Marinefliegergeschwader 3<br />
„Graf Zeppelin“ in Nordholz bei Cuxhaven<br />
übernommen.<br />
Dass die P-3C ORION gut in die<br />
Struktur der Bundeswehr integriert<br />
wird, daran hat die <strong>ESG</strong> einen entscheidenden<br />
Anteil. Zusammen mit<br />
der EADS-Tochter DFW hat die <strong>ESG</strong><br />
die Ausschreibung als „systembetreuende<br />
Firma“ der P-3C ORION gewonnen.<br />
Die beiden Unternehmen beschreiten<br />
mit ihrer Zusammenarbeit neue<br />
Wege und kümmern sich um den<br />
Instandhaltungsbetrieb, das gesamte<br />
Materialmanagement, die technisch-<br />
Lothar Balduin (rechts) und Peter Thallmeier (sitzend Mitte) vertraten die <strong>ESG</strong><br />
bei der Unterzeichnung des Rahmenvertrags im BWB. Die ersten P-3C ORION<br />
(großes Bild) waren zu diesem Zeitpunkt bereits beim Marinefliegergeschwa-<br />
der 3 in Nordholz eingetroffen.<br />
logistische Betreuung und die Betreuung<br />
als Entwicklungsbetrieb und<br />
Musterprüfleitstelle.<br />
Als erster konkreter Auftrag aus<br />
dem Rahmenvertrag, den die Bietergemeinschaft<br />
mit dem Bundesamt<br />
für Wehrtechnik und Beschaffung<br />
(BWB) abgeschlossen hat, ist die <strong>ESG</strong><br />
für die Überführung holländischen<br />
Materials nach Deutschland verantwortlich.<br />
Denn in dem Gesamtpreis,<br />
den die Bundeswehr für die acht
8 & 9 SPEKTRUM I/06<br />
Missionsflugzeuge bezahlt, sind auch<br />
der niederländische Ersatzteilbestand<br />
und die dazugehörige Dokumentation<br />
enthalten. Die <strong>ESG</strong> übernimmt dieses<br />
Material und integriert es in Bundeseigene<br />
Lager. Weitere Leistungen im<br />
Bereich Materialbewirtschaftung sollen<br />
folgen.<br />
Im Umfeld des Materialmanagements<br />
verfügt die <strong>ESG</strong> verfügt über<br />
langjährige Erfahrung. Die hervorragenden<br />
Referenzen in diesem Bereich<br />
waren entscheidenden Gründe, warum<br />
sich der Auftraggeber am Ende<br />
für das Münchener System- und Softwarehaus<br />
entschied.<br />
So bewirtschaftet die <strong>ESG</strong> seit<br />
fast dreißig Jahren die 52 Bundeseigenen<br />
Lager der Luftwaffe, die sich<br />
bei den zivilen Instandsetzern in der<br />
ganzen Bundesrepublik befinden.<br />
Das Unternehmen ist dabei für die<br />
zentrale Ermittlung des Ersatzteilbedarfs<br />
und für die Einleitung der<br />
Beschaffung verantwortlich. Im Kooperationsprojekt<br />
Zentrales Bundeseigenes<br />
Lager (ZEBEL) betreibt die<br />
<strong>ESG</strong> zusammen mit einem Partner ein<br />
zentrales Ersatzteillager mit Material<br />
des Heeres und der Streitkräftebasis.<br />
Und beim Jagdflugzeug MiG-29,<br />
das nach 1990 aus Beständen der<br />
Nationalen Volksarmee von der Bundeswehr<br />
übernommen wurde, konnte<br />
die <strong>ESG</strong> schon vor geraumer Zeit<br />
umfangreiche Erfahrung über die Einführung<br />
bestehender Waffensysteme<br />
sammeln.<br />
Weitere Leistungselemente sind<br />
im P-3C ORION-Rahmenvertrag enthalten:<br />
So nimmt die <strong>ESG</strong> die gesamte<br />
querschnittliche und hardware-unabhängige<br />
Koordination und Durchführung<br />
der technisch-logistischen<br />
Betreuung (TLB) für die funktionelle<br />
Ausrüstung wahr – und zwar geräte-<br />
und anlagenübergreifend.<br />
Unter dem Begriff TLB versteht<br />
die Bundeswehr alle Maßnahmen zur<br />
Informationsgewinnung, -aufbereitung<br />
und -bereitstellung, die notwendig<br />
sind, um Waffensysteme einsatzreif zu<br />
halten. Die <strong>ESG</strong> stellt dabei den einheitlichen<br />
und vollständigen Informationsbedarf<br />
zwischen Nutzungssteuerung<br />
und den Geräte- und Systemfirmen<br />
sicher. TLB ist seit Jahrzehnten ein<br />
festes Standbein der <strong>ESG</strong>.<br />
Im Leistungselement Entwicklungsbetrieb<br />
und Musterprüfstelle<br />
erbringt die <strong>ESG</strong> die so genannte<br />
Entwicklungstechnische Betreuung.<br />
Auf Grundlage der einschlägigen<br />
Standards und Verfahren zur Qualitätssicherung<br />
steuert die <strong>ESG</strong> alle<br />
entwicklungstechnischen Aktivitäten<br />
– bezogen auf das gesamte Flugzeug<br />
mit seinen Systemen bis hin zu einzelnen<br />
Hard- und Softwaremodulen oder<br />
den Bodensystemen.<br />
Über diese Arbeiten zur Systembetreuung<br />
der P-3C ORION hinaus arbeitet<br />
die <strong>ESG</strong> an zahlreichen Einzelthemen<br />
der Missionsavionik und an der<br />
Konzeption der Bodenstation für den<br />
Seefernaufklärer. pt/jr<br />
Insgesamt acht Flugzeuge vom Typ P-3C ORION (hier noch in den Farben der<br />
niederländischen Marine) werden bis Ende 2006 von der Bundeswehr übernommen.<br />
Foto (u. gr. Bild S. 7): SKAIMZBw/Mandt<br />
„Stand der Technik“<br />
Sicherheit<br />
Bis 2008 muss jeder Arbeitgeber die neue<br />
Betriebssicherheitsverordnung umsetzen –<br />
ein Tool der <strong>ESG</strong> bietet dafür Unterstützung.<br />
Die Uhr tickt! In knapp zwei Jahren<br />
müssen alle Arbeitgeber in Deutschland<br />
die Betriebssicherheitsverordnung<br />
vollständig umgesetzt haben.<br />
Alle bestehenden und neu gekauften<br />
Werkzeuge, Geräte, Maschinen und<br />
Anlagen, die unter die Verordnung<br />
fallen, müssen dann auf mögliche<br />
Gefahrenquellen für die Beschäftigten<br />
untersucht werden. Anders als bisher<br />
ist der Arbeitgeber in Zukunft verpflichtet,<br />
in die Gefährdungsbeurteilung<br />
auch das Zusammenwirken mit<br />
anderen Arbeitsmitteln und -stoffen<br />
sowie die Umgebung einzubeziehen<br />
(siehe Kasten).<br />
„Die meisten Arbeitgeber in<br />
Deutschland sind sich gar nicht bewusst,<br />
wie sehr die Zeit drängt“, sagt<br />
Karl Rischke (<strong>ESG</strong>). Denn wenn die geforderte<br />
Gefährdungsbeurteilung versäumt<br />
wird, drohen bei einem Arbeitsunfall<br />
handfeste Konsequenzen: „Der<br />
Arbeitgeber handelt unter Umständen<br />
grob fahrlässig. Das kann strafrechtliche<br />
Folgen haben“, erläutert Rischkes<br />
Kollege Marcus Binder. „Und auch bei<br />
der Frage, wer für den entstandenen<br />
Schaden finanziell aufkommt, steht der<br />
Arbeitgeber schlecht da.“ Die beiden<br />
<strong>ESG</strong>-Mitarbeiter haben darum federführend<br />
ein Tool entwickelt, mit dem
Der Schutz des Arbeitnehmers bei gefährlichen Tätigkeiten steht<br />
im Mittelpunkt der Betriebssicherheitsverordnung.<br />
als Maßstab für<br />
die Betriebssicherheitsverordnung<br />
effizient und ressourcenschonend<br />
umgesetzt werden kann. Mit OSIMA<br />
können Gefährdungen systematisch<br />
beurteilt und Schutzmaßnahmen eingeleitet<br />
werden. Der Name steht für<br />
„Object Safety Information Management<br />
Assessment“.<br />
Ein Arbeitgeber, der die Zeichen<br />
der Zeit erkannt hat und frühzeitig auf<br />
die neuen Anforderungen reagiert, ist<br />
die Bundeswehr. Denn die Anforderungen<br />
der Verordnung gelten für alle<br />
Arbeitgeber – egal ob zivil oder militärisch,<br />
wenn nicht „zwingende Gründe<br />
der Verteidigung oder die Erfüllung<br />
zwischenstaatlicher Verpflichtungen<br />
der Bundesrepublik Deutschland dies<br />
erfordern“. Die <strong>ESG</strong> hat darum im<br />
vergangenen Jahr mit OSIMA mehrere<br />
Gefährdungsbeurteilungen für<br />
die Bundeswehr durchgeführt, unter<br />
anderem an Radargeräten und Stromerzeugungsaggregaten.<br />
Das <strong>ESG</strong>-Tool bietet den Bearbeitern<br />
dabei eine Vielzahl unterstützender<br />
Funktionalitäten. Mit Hilfe eines<br />
elektronischen Guides hilft OSIMA, die<br />
Gefährdungsbeurteilung zu strukturieren.<br />
Das System unterscheidet dabei<br />
zwischen tätigkeits-, arbeitsbereichs-<br />
und personenbezogenen Gefahren.<br />
Ein Leitfaden hilft dem Bearbeiter,<br />
Gefährdungen zu erkennen.<br />
Mit Hilfe von OSIMA kann er alle<br />
Ergebnisse dabei stets mit der aktuellen<br />
Rechtslage abgleichen. Denn<br />
Gesetzesänderungen werden automatisch<br />
in das System eingespielt und<br />
gerätebezogen den Tätigkeiten zugeordnet.<br />
„Darin besteht einer der großen<br />
Mehrwerte von OSIMA“, erklärt<br />
Karl Rischke. „Indem das System stets<br />
auf die relevanten Vorschriften und<br />
Richtlinien in der aktuellen Fassung<br />
verweist, kann sich der Arbeitgeber<br />
sicher sein, dass er immer die aktuelle<br />
Rechtslage einhält.“ Ohne ein durch-<br />
dachtes Tool ist dies kaum zu bewältigen:<br />
zu groß und unübersichtlich sind<br />
oft die einschlägigen Vorschriften. So<br />
mussten die <strong>ESG</strong>-Mitarbeiter bei der<br />
Gefährdungsbeurteilung eines Stromerzeugungsaggregats<br />
unter anderem<br />
das Tierseuchengesetz beachten,<br />
weil Stromerzeuger der Bundeswehr<br />
auch in freiem Gelände oder im Wald<br />
betrieben werden – oder weil bei Auslandseinsätzen<br />
in weit entfernten<br />
Regionen der Erde<br />
Tierkrankheiten auftreten<br />
können, die bei uns keine<br />
Rolle spielen.<br />
Ergänzend ist in OSI-<br />
MA eine Datenbank für<br />
gefahrstoffhaltige Bauteile<br />
und Betriebsstoffe integriert; mit ihr<br />
können alle Auswirkungen, die Gefahrstoffe<br />
auf einzelne Tätigkeiten haben,<br />
bestimmt werden. Mit Hilfe eines<br />
Obsoleszenzmoduls können obsolete<br />
Teile identifiziert werden; gleichzeitig<br />
schlägt OSIMA alternative Ausweichartikel<br />
vor. Ein Trainingsmodul hält den<br />
Wissensstand der Nutzer stets aktuell<br />
und erfüllt damit die Mitteilungspflicht<br />
des Arbeitgebers.<br />
Wo immer es möglich ist, wird eine<br />
Integrierte Elektronische Technische<br />
Dokumentation (IETD) systembezogen<br />
eingebunden. Die Dokumentation und<br />
Überwachung der Gefährdungsbeur-<br />
teilung und der eingeleiteten Schutzmaßnahmen<br />
erfolgt weitgehend automatisch.<br />
Werden Sicherheitslücken<br />
erkannt, so schlägt OSIMA Maßnahmen<br />
zur Behebung vor – und zwar<br />
entweder technisch, organisatorisch<br />
oder personenbezogen: „Wenn sich<br />
beispielsweise ein Geräteteil stark<br />
erhitzt und dadurch eine Unfallgefahr<br />
besteht, kann dem auf verschiedene<br />
Arten abgeholfen werden“,<br />
so Rischke. „Der Arbeitgeber<br />
kann ein Hinweisschild<br />
anbringen, den Bediener<br />
mit entsprechender<br />
Schutzkleidung ausstatten<br />
oder die Gefahrenquellen<br />
isolieren. Alle drei Maßnahmen<br />
erfüllen die Anforderungen<br />
der Betriebssicherheitsverordnung.<br />
Der Arbeitgeber kann auswählen, welche<br />
Maßnahme für ihn am sinnvollsten<br />
ist.“<br />
Entscheidend ist das Ergebnis. Und<br />
da gilt: Eine lückenlose Gefährdungsbeurteilung<br />
mit OSIMA macht arbeiten<br />
sicherer und erfüllt die Gesetzeslage.<br />
Und ganz nebenbei bedeutet es für<br />
jeden Arbeitgeber pures Geld, wenn<br />
unnötige Belastungen beseitigt und<br />
Arbeitsunfälle vermieden werden: Eine<br />
umfassende Gefährdungsbeurteilung<br />
erspart direkte und indirekte Unfallkosten<br />
und bietet Rechtssicherheit. jr<br />
Betriebssicherheitsverordnung<br />
Mit der so genannten „Verordnung über Sicherheit und Gesundheitsschutz<br />
bei der Bereitstellung von Arbeitsmitteln und deren Benutzung bei der Arbeit,<br />
über Sicherheit beim Betrieb überwachungsbedürftiger Anlagen und<br />
über die Organisation des betrieblichen Arbeitsschutzes“ setzt Deutschland<br />
mehrere EU-Richtlinien zu den Themen Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz<br />
um. Die Verordnung trat im Oktober 2002 in Kraft und fasst mehrere<br />
alte Verordnungen zusammen.<br />
Gegenüber den bisherigen Regelungen legt der Gesetzgeber dem Arbeitgeber<br />
eine höhere Verantwortung auf. So muss er unter anderem aktiv<br />
Gefährdungen ermitteln, die Überprüfung und Dokumentation von Arbeitsmitteln<br />
veranlassen und sicherstellen, dass die Beschäftigten zum Umgang<br />
mit Arbeitsmitteln befähigt sind. Er muss dabei nicht nur Gefährdungen berücksichtigen,<br />
die mit der Benutzung des Arbeitsmittels selbst verbunden<br />
sind, sondern auch solche, die am Arbeitsplatz durch Wechselwirkungen<br />
der Arbeitsmittel untereinander oder mit Arbeitsstoffen bzw. der Arbeitsumgebung<br />
hervorgerufen werden.<br />
Nach mehreren Übergangsfristen wird die Betriebssicherheitsverordnung<br />
ab dem 1. Januar 2008 für alle Arbeitsmittel und Anlagen in allen<br />
Forderungen und Punkten rechtswirksam. Das bedeutet, dass bis zu diesem<br />
Zeitpunkt auch Arbeitsmittel, die vor 2002 beschafft wurden, überprüft<br />
werden müssen.
10 & 11 SPEKTRUM I/06<br />
Roll-Out nach Maß<br />
Österreich hat zum Jahresende seinen elektronischen<br />
Krankenscheinersatz erfolgreich eingeführt.<br />
Österreich ist e-card-Land. Rund 8,2<br />
Millionen der grünen Sozialversicherungs-Chipkarten<br />
wurden innerhalb<br />
des letzten Jahres in der ganzen Republik<br />
ausgegeben. Über 98 Prozent<br />
aller Österreicher nutzen damit die<br />
Karte im Scheckkartenformat, die den<br />
bisherigen Krankenschein in Papierform<br />
und den EU-Auslandskrankenschein<br />
ersetzt.<br />
Unser Nachbarland holt mit seiner<br />
e-card zunächst einmal das nach,<br />
was deutsche Versicherte bereits seit<br />
1995 in der Brieftasche tragen: eine<br />
Chipkarte, die jeder Versicherte bei<br />
einem Arzt- oder Krankenhausbesuch<br />
vorweisen muss. Doch während<br />
die deutsche Karte bisher nur administrative<br />
Daten wie Name, Adresse,<br />
Geburtsdatum oder die Versicherungsnummer<br />
enthält, ermöglicht die<br />
e-card den Online-Abruf des Versicherungsstatus<br />
und soll schon bald zu<br />
einer Bürgerkarte ausgebaut werden.<br />
Elektronische Krankenakte, E-Rezept<br />
oder E-Government-Anwendungen<br />
sind geplant.<br />
Das Projekt ist Teil einer internationalen<br />
E-Health-Strategie, mit der<br />
mehrere Mitgliedsstaaten der Europäischen<br />
Union ihre Gesundheitssysteme<br />
besser verwalten wollen. Unter<br />
anderem planen Belgien, Irland oder<br />
Ungarn den Aufbau entsprechender<br />
Systeme. In Deutschland soll die<br />
elektronische Gesundheitskarte schon<br />
bald Realität werden. Sie wird derzeit<br />
in acht Testregionen im ganzen<br />
Bundesgebiet erprobt. Österreich ist<br />
schon einen Schritt weiter: Die e-card<br />
hat den regulären Betrieb bereits aufgenommen.<br />
Rund 11.000 Arztpraxen in Österreich haben ihre EDV auf die e-card<br />
umgestellt. Die Sozialversicherungs-Chipkarte ersetzt den bisherigen<br />
Krankenschein in Papierform.<br />
An der erfolgreichen Einführung<br />
der e-card hat die <strong>ESG</strong> einen ganz<br />
entscheidenden Anteil (<strong>Spektrum</strong> berichtete):<br />
Das Münchener Unternehmen<br />
hatte den Auftrag, durch ein so<br />
genanntes externes Projektcontrolling<br />
den Erfolg des Vorhabens sicherzustellen.<br />
Anfangs stand der Projekterfolg<br />
der e-card nämlich auf der Kippe:<br />
Bereits im April 20<strong>01</strong> hatte ein Bieterkonsortium<br />
vom Hauptverband der<br />
österreichischen Sozialversicherungsträger<br />
(HVB), dem Dachverband aller<br />
Krankenkassen, den Auftrag zur Entwicklung<br />
einer Sozialversicherungs-<br />
Chipkarte bekommen. Deren Einführung<br />
war für 2003 vorgesehen. Das<br />
Projekt scheiterte im ersten Anlauf.<br />
Der HVB holte sich daraufhin die<br />
<strong>ESG</strong> für ein externes Projektcontrolling<br />
an Bord. Berater „von außen“,<br />
die nicht selbst an der Entwicklung<br />
von Hard- oder Software im Projekt<br />
beteiligt sind, sollten den Projektfortschritt<br />
kontinuierlich verfolgen, Risiken<br />
erkennen und Lösungsmaßnahmen<br />
vorschlagen. „Die <strong>ESG</strong> verfügt<br />
über jahrzehntelange Erfahrung mit<br />
der Abwicklung großer Projekte. Da<br />
konnten wir für die e-card wichtige<br />
Anstöße liefern“, sagt Christoph Dyck<br />
von der <strong>ESG</strong>-Geschäftseinheit Prozessberatung.<br />
Das Know-how der <strong>ESG</strong><br />
überzeugte die HVB-Verantwortlichen:<br />
Auch nach Einführung der e-card wird<br />
das System- und Softwarehaus die<br />
strategische Weiterentwicklung des<br />
Chipkarten-Systems beratend begleiten.<br />
Nach Dycks Meinung machen drei<br />
Schlüsselkomponenten den Erfolg eines<br />
IT-Projektes aus: „Man muss das<br />
Management einbinden, man braucht<br />
erfahrene Projektleiter und die User<br />
müssen frühzeitig integriert werden.<br />
Die technischen Vorgaben sind oft
nicht die größten Herausforderungen.<br />
Viel wichtiger ist oft die Integration aller<br />
Beteiligten.“<br />
Mit Unterstützung der <strong>ESG</strong> blieb<br />
das e-card-Vorhaben im Zeitplan. Anfang<br />
2005 startete der Roll-Out, also<br />
die Einführung der e-card zusammen<br />
mit der gesamten notwendigen Infrastruktur.<br />
Im Rahmen einer Testphase<br />
wurde in 80 Arztpraxen im nördlichen<br />
Burgenland die nötige Hardware installiert.<br />
Unter anderem benötigten sie<br />
einen Zugangs-Router ins Gesundheitsnetz<br />
und Kartenlesegeräte. Bereits<br />
im Vorfeld mussten sich die Ärzte<br />
für einen Telekommunikationsanbieter<br />
entscheiden, der eine DSL-Leitung<br />
zur Betriebszentrale in Wien betreibt.<br />
Gleichzeitig mit der Praxis-Hardware<br />
wurden 100.000 e-cards an Versicherte<br />
verschickt.<br />
Mitte 2005 startete dann der<br />
österreichweite Roll-Out. Er ist mittlerweile<br />
abgeschlossen. Alle e-cards<br />
wurden versandt, rund 11.000 Arztpraxen<br />
und Krankenhäuser mussten<br />
mit der entsprechenden Hardware<br />
ausgestattet werden. In 640 Schulungen<br />
von jeweils vier Stunden Länge<br />
wurde dem medizinischen Personal<br />
das nötige Wissen zum Umgang mit<br />
dem System vermittelt<br />
Die Manager des HVB gingen bei<br />
der Ausgabe regional vor. In jeweils<br />
fünf der 99 österreichischen Bezirke<br />
wurde die e-card inklusive Ausstattung,<br />
Kartenausgabe und Schulung<br />
Die e-card<br />
Die österreichische Sozialversicherungs-Chipkarte<br />
ist der<br />
Schlüssel ins Gesundheitssystem.<br />
Aus Datenschutzgründen<br />
sind auf ihr nur Personendaten<br />
des Karteninhabers gespeichert.<br />
Bei einem Arztbesuch wird über<br />
eine DSL-Leitung der Versicherungsstatus<br />
bei der Betriebszentrale<br />
in Wien abgefragt. Alle<br />
jetzigen und zukünftigen Daten,<br />
die die e-card zur Bürgerkarte<br />
machen sollen, sind hier abgespeichert.<br />
Abfragen kann die<br />
Daten nur, wer sich mit einer<br />
so genannten Ordinationskarte<br />
zuvor legitimiert hat.<br />
innerhalb von drei bis vier Wochen<br />
eingeführt.<br />
Mittlerweile werden täglich bis<br />
zu 350.000 Patientenkontakte über<br />
das e-card-System abgewickelt. Die<br />
Zustimmung bei den Versicherten ist<br />
sehr hoch. Eine Umfrage im Auftrag<br />
des Hauptverbands zeigte, dass nur<br />
rund vier Prozent dem alten Krankenschein<br />
nachtrauern. 96 Prozent der<br />
Bevölkerung stehen der e-card im<br />
Prinzip positiv gegenüber. Und auch<br />
in der Roll-Out-Phase gab es keine<br />
Probleme: Weit über 90 Prozent gaben<br />
an, dass der Kartenbezug und die<br />
ersten Arztbesuche mit dem elektronischen<br />
Krankenschein reibungslos<br />
verliefen.<br />
Bei den Ärzten sehen gerade einmal<br />
16 Prozent die e-card kritisch<br />
– ein hervorragendes Ergebnis, wenn<br />
man bedenkt, dass die Einführung in<br />
den Praxen zunächst mit Aufwand und<br />
Kosten verbunden ist.<br />
Die erfolgreiche Einführung der<br />
e-card lässt aufhorchen. „Die Verantwortlichen<br />
in Österreich haben gezeigt,<br />
wie man ein komplexes IT-Großprojekt<br />
erfolgreich stemmen kann“, sagt<br />
Christoph Dyck abschließend. „Wenn<br />
man die große Anzahl von ähnlichen<br />
Vorhaben in Deutschland betrachtet,<br />
die ins Trudeln geraten sind, kommt<br />
man fast automatisch zu dem Schluss:<br />
Auch bei uns könnten viele Projekte<br />
von einem externen Projektcontrolling<br />
profitieren.“ jr<br />
IT-Großprojekte in Deutschland<br />
Angeblich wird in Deutschland jedes zweite IT-Vorhaben<br />
mit einem Volumen über fünf Millionen Euro nicht wie<br />
vorgesehen zu Ende gebracht. Tatsächlich gibt es eine<br />
Vielzahl von Projekten, die in die Kritik geraten sind oder<br />
ganz aufgegeben wurden:<br />
65 Millionen Euro sollte der virtuelle Arbeitsmarkt<br />
der Bundesagentur für Arbeit kosten, der seit Anfang<br />
2004 in mehreren Stufen online ging. Durch ihn sollte<br />
Arbeitssuchenden ein vereinfachter Zugang auf Stellenangebote<br />
ermöglicht und private Stellenbörsen besser<br />
integriert werden. Am Ende standen Mehrkosten in Höhe<br />
von rund 100 Millionen Euro.<br />
Mit dem „Föderalen Integrierten Standardisierten<br />
Computer-Unterstützten Steuersystem“ FISCUS wollten<br />
der Bund und die Länder die Software der rund 650<br />
Finanzämter in Deutschland vereinheitlichen. FISCUS<br />
entwickelte jedoch nach Einschätzung von Beteiligten<br />
Weniger als ein Jahr benötigte der Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger<br />
für den landesweiten Roll-Out der e-card.<br />
Seit Ende 2005 besitzt jeder der über acht Millionen Krankenversicherten in<br />
Österreich die neue Chipkarte. Fotos und Grafik: SVC<br />
keine brauchbare Software. Nach Schätzungen kostete<br />
das Projekt den Steuerzahler mindestens 300 Millionen<br />
Euro. Die eigens gegründete FISCUS-GmbH wird derzeit<br />
liqudiert.<br />
Auch die deutsche Polizei tut sich mit IT-Projekten<br />
manchmal schwer: Das Dienstplanungs- und Zeitwirtschaftssystem<br />
DIPAZ sollte bereits vor über einem<br />
Jahr installiert werden. Und das Fahndungssystem<br />
Inpol-Neu, das 2003 nach über zehn Jahren den Betrieb<br />
aufnahm, kostete statt der geplanten 40 Millionen<br />
Euro mindestens 280 Millionen.<br />
Bereits Anfang 2006 sollten alle Deutschen die elektronische<br />
Gesundheitskarte besitzen. Nach heutigem<br />
Projektstatus sollen bis Ende dieses Jahres allerdings<br />
lediglich Pilotversuche in ausgewählten Regionen stattgefunden<br />
haben. Erst 2008 wird die bundesweite Einführung<br />
der Karten erfolgen.
12 & 13 SPEKTRUM I/06<br />
+ + K U R Z M E L D U N G E N + +<br />
Bundeswehr nimmt<br />
N-CORE in Betrieb<br />
In Anwesenheit des Amtschefs des Logistikamtes der Bundeswehr in Sankt Augustin,<br />
Brigadegeneral Berthold Buchholz, fand am 27. Januar 2006 die offizielle<br />
Inbetriebnahme von N-CORE bei den deutschen Streitkräften statt. Die Einführung<br />
des <strong>ESG</strong>-Systems ist zentraler Teil der Modernisierung der Bundeswehr-Katalogisierung.<br />
N-CORE löst das bestehende System ILIMS ab, das seit den 70er<br />
Jahren im Einsatz war.<br />
Der Name N-CORE steht für „NATO Codification System Repository“. Mit der<br />
Lösung können alle Aufgaben der NATO-Kodifizierung einschließlich des internationalen<br />
Datenaustausches effizient und komfortabel durchgeführt werden.<br />
Der Hintergrund: In allen Mitgliedsstaaten des Bündnisses muss jeder Artikel mit<br />
einer 13-stelligen Versorgungsnummer gekennzeichnet sein, durch die er sich<br />
eindeutig identifizieren lässt. Der Warenkatalog des Bündnisses umfasst zum<br />
Beispiel Waffen, Maschinen, Büroausstattung und Kleidung.<br />
Da N-CORE über eine zertifizierte Schnittstelle zur Integration des ERP-Systems<br />
SAP R/3 verfügt, lässt sich der gesamte Materialbestand durchgängig pflegen.<br />
Vorteile für den Anwender liegen in einer erheblichen Steigerung der Qualität,<br />
Produktivität und Wirtschaftlichkeit der Kodifizierung. N-CORE ist mittlerweile<br />
das weltweit führende kommerzielle Tool für die NATO-Kodifizierung. Neben der<br />
Bundeswehr wird es auch von den Streitkräften Dänemarks, Griechenlands, der<br />
Niederlande, Sloweniens, Österreichs, der Türkei und Ungarns eingesetzt.<br />
Anstoßen auf ein neues Zeitalter in der Verwaltung von Materialinformationen<br />
(v.l.): Brigadegeneral Berthold Buchholz, Oberst Karl Greczmiel, Oberst i.G.<br />
Ingbert Herzog und der Leiter des <strong>ESG</strong>-Geschäftsfelds Beratung und IT-Systeme<br />
Logistik/Administration, Stefan Klänhardt<br />
Verfahrensanweisung zur<br />
System- und Softwareentwicklung<br />
„Ein Baukasten, mit dem alle Softwareentwicklungs-Strategien, die unsere Kunden<br />
wünschen, umgesetzt werden können.“ So beschreibt der Leiter der <strong>ESG</strong>-<br />
Fachtechnik System-/Softwareentwicklung, Hans-Jürgen Thönnißen, die neue<br />
Verfahrensanweisung zur System- und Softwareentwicklung der <strong>ESG</strong> (VA SSE),<br />
die ab März 2006 gilt. Die Anweisung basiert auf dem V-Modell XT. Dieses passt<br />
sehr gut zu modernen, flexiblen Entwicklungsmethodiken, wie sie bei der <strong>ESG</strong><br />
Verwendung finden. Die VA SSE ist produktorientiert und sieht analoge Rollen von<br />
Auftragnehmer und Auftraggeber vor. Durch eine Verbesserung der Schnittstellen<br />
im Projekt werden die Aussichten für einen erfolgreichen Projektabschluss deutlich<br />
verbessert. Zudem kann die neue VA SSE Hinweise auf Schwachstellen in<br />
kundeneigenen Verfahrensanweisungen geben und damit helfen, Risiken bei der<br />
System- und Softwareentwicklung zu minimieren.<br />
WM 2006: Bayerische Polizei<br />
rüstet Hubschrauber auf<br />
Die Polizeihubschrauberstaffel Bayern bekommt einen hochmodernen Hubschrauber-Arbeitsplatz,<br />
den so genannten Polizeitaktischen Arbeitsplatz (PTA)<br />
der <strong>ESG</strong>. Er wird die Polizisten während der Fußball-Weltmeisterschaft im Juni<br />
unterstützen. Das System wird im Mai 2006 – also rund sechs Wochen vor dem<br />
Anpfiff des Eröffnungsspiels in München – voll zur Verfügung stehen.<br />
Der PTA integriert verschiedene polizeitaktische Einzelgeräte in ein gemeinsames<br />
System mit einheitlicher Benutzerschnittstelle. Hintergrund ist die wachsende<br />
Komplexität von Hubschrauber-Einsätzen, die häufig im Verbund mit anderen Polizeikräften<br />
stattfinden. Die Besatzung muss dabei eine Vielzahl unterschiedlicher<br />
Geräte bedienen, Informationen bündeln und an die Kollegen auf dem Boden<br />
weitergeben. Durch die Integration der Einzelgeräte in eine einheitliche Mensch-<br />
Maschine-Schnittstelle beim PTA wird die Bedienung von Geräten wie FLIR-Kamera,<br />
Videorecorder und -sender sowie die Datenverarbeitung vereinfacht.<br />
Die bayerische Hubschrauberstaffel mietet den PTA als „Komplettsystem<br />
Wärmebildgerät“ an. Dieses umfasst eine Wärmebildkamera, eine digitale TV-<br />
Übertragungsanlage und das Objekterkennungssystem AUTOPOL der EADS.<br />
Damit können aus der Luft unter anderem Menschen zuverlässiger als bisher<br />
aufgespürt werden – auch bei eingeschränkten Sichtverhältnissen.<br />
Studie zum Kopfschwerpunkt<br />
Mehrere Kilogramm wiegt ein Helmsystem, das Piloten in Hubschraubern und<br />
Flugzeugen tragen. Um dieses Gewicht optimal an den Träger anzupassen, hat<br />
die <strong>ESG</strong> eine Studie ausgeführt. Der erste Meilenstein, die Basisarbeit zur Bestimmung<br />
des Kopfschwerpunktes aus kernspintomographischen Daten, wurde<br />
erfolgreich abgeschlossen. Am 9. Dezember 2005 fand bei der <strong>ESG</strong> die Abschlussbesprechung<br />
für die Studie zur Ermittlung der Zulassungsfähigkeit von<br />
Helmsystemen mit hohem Gewicht und ungünstiger Schwerpunktlage statt.<br />
Das Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung (BWB) hatte diese Studie<br />
für die Zulassung des Integrierten Helmsystems IHS mit ABC-Schutz für den<br />
UH-TIGER, verbunden mit einer Bewertung von Helmentlastungssystemen aus<br />
technologischer und ergonomischer Sicht, beauftragt. Die Untersuchung wird in<br />
Partnerschaft mit dem Flugmedizinischen Institut der Bundeswehr, der Ludwig-<br />
Maximilians-Universität München und der Fraunhofer-Gesellschaft durchgeführt.<br />
Die <strong>ESG</strong> führt den theoretischen Nachweis zur Genauigkeit des Kopfschwerpunkts<br />
und leistet somit einen wichtigen Beitrag zur günstigeren Schwerpunktlage des<br />
Helm-Kopf-Systems.<br />
<strong>ESG</strong>-Mitarbeiter Harald Becker-Freyseng (links vorn) leitete die Abschlussbesprechung<br />
im Projekt Kopfschwerpunkt.
+ + K U R Z M E L D U N G E N + +<br />
Abschluss in EU-Sicherheitsprojekt<br />
Am 31. Januar 2006 präsentierte die <strong>ESG</strong> in Brüssel die Ergebnisse des multinationalen<br />
Projektes GEOCREW vor hochrangigen Vertretern der Europäischen<br />
Kommission. Der Projektname steht für „Geodata-based Crises Early Warning“.<br />
Ziel des von der EU über 13 Monate im Rahmen des so genannten „Preparatory<br />
Action for Security Research“ (PASR) geförderten Vorhabens war es, eine umfassende<br />
Architektur für ein europaweites System zur Krisenfrüherkennung zu<br />
entwerfen. Außerdem wurde ein Demonstrator für eine so genannte GeoToolBox<br />
entwickelt. Die <strong>ESG</strong> war dabei Koordinator eines aus zehn europäischen Partnern<br />
(aus Italien, Spanien, Großbritannien, Slowakei und Deutschland) zusammengesetzten<br />
Teams.<br />
Dr. Timm Ohlhof (links), Jürgen Weis (Mitte) und Dieter Demke (links daneben)<br />
nahmen für die <strong>ESG</strong> an der Präsentation des Projektes GEOCREW bei der EU-<br />
Kommission teil.<br />
MSC Editor:<br />
Neue Features in Release 3<br />
Die <strong>ESG</strong> hat eine neue Version ihres MSC Editors entwickelt. Das Tool, das die<br />
Integration elektronischer Steuergeräte in Automobil-Bordnetze unterstützt, liegt<br />
nun im Release 3 vor. Wichtigste Neuerung ist der so genannte „Language Data<br />
Support“.<br />
Die neue Funktion unterstützt Entwicklungsingenieure bei der Arbeit mit<br />
formalen Ausdrücken. Bisher mussten Aktionen oder Bedingungen in Message<br />
Sequence Charts in normaler Prosa beschrieben werden. Message Sequence<br />
Charts bezeichnen eine formalisierte grafische Spezifikationssprache. Mit dem<br />
„Language Data Support“ kann die bisher freie Prosa nun vereinheitlicht werden.<br />
Anstelle der völligen Benutzerfreiheit führt der MSC Editor den Nutzer nun wie in<br />
einem Programmierwerkzeug und prüft Syntax und Semantik. Am Ende steht eine<br />
durchgängig formale Datensprache, die automatisiertes Testen möglich macht.<br />
Zweite wesentliche Neuerung im MSC Editor ist der „Catalog Browser“: Mit<br />
ihm können die Inhalte der geladenen Funktions- und Nachrichtenkataloge in<br />
einem separaten Fenster angezeigt werden. Funktionsblöcke und Nachrichten<br />
können direkt in ein Message Sequence Chart eingefügt werden.<br />
Die MSC-Toolkette erlaubt Entwicklungsingenieuren die exakte Vorhersage,<br />
wie unterschiedliche elektronische Bauteile eines Fahrzeugs miteinander kommunizieren.<br />
Die Lösung besteht aus dem MSC Editor, dem SystemAnalyzer und<br />
dem SequenceAnalyzer. Der MSC Editor als Herzstück der Toolkette stellt dabei<br />
die Kommunikationswege zwischen den einzelnen Elektronikkomponenten<br />
grafisch dar. Ein integrierter Funktionskatalog enthält exakte Definitionen aller<br />
Steuergeräte. Mit Hilfe des MSC Editors können damit schon in der Entwicklungsphase<br />
optimale Kommunikationsabläufe zwischen bestimmten Steuergeräten<br />
festgelegt werden. Die MSC-Toolkette wird derzeit von vier großen Automobilherstellern<br />
und rund zehn Zulieferern genutzt.<br />
Zu Gast in der <strong>ESG</strong><br />
Informationsbesuche mehrerer hochrangiger Vertreter der Bundeswehr und der<br />
französischen Luftwaffe in der Firmenzentrale standen in den ersten Monaten<br />
des Jahres 2006 auf dem Programm.<br />
Der Abteilungsleiter Flugsicherheit beim General Flugsicherheit, Brigadegeneral<br />
Dierck-Peter Merklinghaus, ließ sich am 18. Januar unter anderem den<br />
TORNADO-Simulator VASTOR präsentieren. Einen Tag später war eine französische<br />
Delegation unter Führung des Ingénieur Général de l‘Armement (IGA)<br />
Louis-Alain Roche bei der <strong>ESG</strong> zu Gast. Die Themen umfassten unter anderem<br />
die Rolle der <strong>ESG</strong> beim Materialmanagement der Bundeswehr und das Systemunterstützungszentrum<br />
für die Helicopter TIGER und NH90. Am 8. Februar informierte<br />
sich Generalmajor Karlheinz Viereck, Stellvertretender Befehlshaber des<br />
Einsatzführungskommandos der Bundeswehr in Potsdam, unter anderem über<br />
die Bewirtschaftung der Bundeseigenen Lager der Luftwaffe durch die <strong>ESG</strong> und<br />
neue Methoden, etwa RFID, für aktives Tracking & Tracing der logistischen Kette<br />
im Einsatzverband. Außerdem besichtigte er den Testaufbau des Missionsausrüstungsträgers<br />
MAT.<br />
Beeindruckt von den vorgestellten Studien und Simulatoren der <strong>ESG</strong> zeigte sich<br />
Brigadegeneral Merklinghaus (Mitte) bei seinem Besuch.<br />
General Roche (5.v.l.) interessierte sich unter anderem für das Systemunterstützungszentrum<br />
TIGER/NH90.<br />
Die Leistungen der <strong>ESG</strong> im Bereich Luftwaffe standen im Mittelpunkt des Informationsbesuchs<br />
von Generalmajor Viereck (3.v.l.).
14 & 15 SPEKTRUM I/06<br />
+ + K U R Z M E L D U N G E N + +<br />
Neubau der <strong>ESG</strong>-Zentrale:<br />
Wechsel in der Geschäftsführung<br />
Der ehemalige Geschäftsführer der <strong>ESG</strong>, Gerhard Derriks, ist seit Beginn dieses<br />
Jahres neuer Geschäftsführer der <strong>ESG</strong> Facility Management GmbH sowie der<br />
<strong>ESG</strong> Immobilienbeteiligungsgesellschaft mbH und der <strong>ESG</strong> Immobilien GmbH &<br />
Co. KG. Letztere ist für den Neubau der <strong>ESG</strong>-Zentrale in Fürstenfeldbruck verantwortlich.<br />
Gerhard Derriks löst den bisherigen Geschäftsführer Dr. Christoph<br />
Mallmann ab, der die Funktion auf eigenen Wunsch aufgibt. Walter März – auch<br />
bisher schon Geschäftsführer der drei <strong>ESG</strong>-Tochterfirmen – behält seine Funktion<br />
bei.<br />
Dr. Mallmann wird als Justiziar der <strong>ESG</strong> dem Bauvorhaben auch in Zukunft<br />
mit Rat und Tat zur Seite stehen. Grund für den Geschäftsführerwechsel ist<br />
die Beendigung der Vorbereitungs- und Planungsphase. Damit seien auch alle<br />
wichtigen juristischen Arbeiten abgeschlossen, so Dr. Mallmann. Unter anderem<br />
nannte er die Architekten- und Planerverträge sowie den Beschluss des vorhabenbezogenen<br />
Bebauungsplans durch den Fürstenfeldbrucker Stadtrat. Bereits<br />
im Dezember 2005 hatte das Landratsamt Fürstenfeldbruck die Baugenehmigung<br />
für den Neubau der <strong>ESG</strong>-Zentrale im Stadtteil Buchenau erteilt. Wenig später<br />
wurde mit der Wolff & Müller GmbH & Co. KG ein Generalunternehmervertrag<br />
abgeschlossen. Er sieht eine übergabereife Fertigstellung des Bauvorhabens bis<br />
Anfang Juli 2007 vor.<br />
Die beiden Geschäftsführer der <strong>ESG</strong> Immobilien GmbH & Co. KG Walter März<br />
und Gerhard Derriks (v.l.) beim Vertragsabschluss mit dem Generalunternehmer<br />
für den Neubau, der Wolff & Müller GmbH & Co. KG<br />
Regionalbüros Stuttgart und<br />
Wolfsburg an neuen Standorten<br />
Die <strong>ESG</strong> als Dienstleister im Automotivemarkt ist mit eigenen Büros bei allen<br />
deutschen Automobilherstellern vor Ort präsent. Zwei dieser Standorte sind seit<br />
kurzem unter neuen Adressen zu finden. Bereits Mitte Dezember konnte das<br />
Büro Wolfsburg in neuere und größere Räume umziehen. „Für die mittlerweile<br />
über 20 Mitarbeiter bei VW vor Ort sowie für weitere <strong>ESG</strong>-Kollegen, die zeitweilig<br />
die Teams vor Ort unterstützen, waren die alten Räumlichkeiten zu klein“, erläuterte<br />
die Leiterin des <strong>ESG</strong>-Accounts Volkswagen, Katrin Kiep, die Gründe für den<br />
Umzug. „Die neuen, modern ausgestatteten Büroräume fördern die Kommunika-<br />
tionskultur und lassen gleichzeitig Raum für ungestörtes, intensives Arbeiten –<br />
ein Arbeitsumfeld, welches optimale Voraussetzungen bietet.“ Die neue Adresse<br />
des <strong>ESG</strong>-Büros lautet Heinenkamp 24b, 38444 Wolfsburg.<br />
Ebenfalls umgezogen ist das <strong>ESG</strong>-Büro Stuttgart. Es befindet sich nun im<br />
Büro-Center Sindelfingen, Kolumbusstraße 31 in 71063 Sindelfingen.<br />
Airbus: Auftrag für<br />
Entertainment-Demonstrator<br />
Die <strong>ESG</strong> beschafft, integriert und testet einen so genannten IFE-Demonstrator<br />
für Airbus. Die Abkürzung IFE steht für In-Flight Entertainment. Der Demonstrator<br />
wird in einem Kabinen-Mock-Up des Airbus A350 eingesetzt. Die <strong>ESG</strong> verantwortet<br />
die Beschaffung und Entwicklung des gesamten IFE-Systems einschließlich<br />
Server, Sitz-PCs, WLAN-Netzwerk und Software.<br />
Mit Hilfe des Inflight Entertainment können Passagiere in Zukunft Daten wie<br />
E-Mails mit einem speziellen Server austauschen. Außerdem können sie auf Musik<br />
und Videodateien zugreifen, Fernseh-Liveübertragungen ansehen und Bilder<br />
ihrer Digitalkamera via Bluetooth auf einem im Vordersitz integrierten Monitor<br />
betrachten. Natürlich wird auch ein Internetzugriff möglich sein. Die ganze Handhabung<br />
des IFE-Systems erfolgt über ein im Sitz integriertes Touch-System sowie<br />
über eine virtuelle Tastatur.<br />
Ausschlaggebend für den Auftrag waren die Kompetenzen der <strong>ESG</strong> bei Avioniksystemen,<br />
die Nähe zum Kunden durch das Hamburger Regionalbüro sowie<br />
die hohe Flexibilität der <strong>ESG</strong> im Hinblick auf den engen Realisierungszeitraum bis<br />
Ende März 2006.<br />
Neue Organisationsstruktur<br />
in Geschäftsbereichen<br />
In zwei Geschäftsbereichen hat die <strong>ESG</strong> zum Jahreswechsel Veränderungen in<br />
der Organisationsstruktur vorgenommen. So kümmern sich im Geschäftsbereich<br />
Automotive drei Accounts (statt bisher einem) um den Kunden BMW AG – mit<br />
den Leistungen „Elektroniksysteme“, „Systemdesign und Verifikation“ sowie<br />
„After-Sales-Systeme“. Veränderungen gab es auch im Geschäftsbereich IT-<br />
Systemintegration Militär/Behörden: Er besteht nun aus den Geschäftsfeldern<br />
„IT-Systeme Aufklärung/Einsatz“, „IT-Systeme Führung/Kommunikation“ und<br />
„Beratung und IT-Systeme Logistik/Administration“.<br />
Austausch zwischen Automobil-<br />
und Luftfahrtindustrie<br />
Über 400 Experten der Automobil- und Luftfahrtindustrie fanden sich beim ERTS<br />
(Embedded Real Time Software)-Kongress in Toulouse vom 25. bis 27. Januar<br />
2006 zusammen. Das Treffen ist das wichtigste französische Forum für die<br />
Kernkompetenzen der <strong>ESG</strong>. Das Unternehmen gehörte daher neben Airbus und<br />
SiemensVDO zu den Sponsoren des Events. An der Veranstaltung nahmen der<br />
Leiter des Geschäftsbereichs Automotive, Wolfgang Sczygiol, der Leiter des <strong>ESG</strong>-<br />
Büros Frankreich, Dr. Oliver Nass, sowie der Leiter des Center of Competence<br />
Elektroniksysteme, Frank Nies, teil.<br />
Ein Schwerpunkt des Kongresses bildete der Austausch zwischen Automobil-<br />
und Luftfahrtindustrie, etwa zum Thema Standardisierung und Modularisierung<br />
von Elektronik. Die Vertreter der Luftfahrtindustrie zeigten, wie beim Airbus A380<br />
erstmals das Konzept der integrierten modularen Avionik (IMA) realisiert wurde,<br />
was für das Konsortium der Automobilindustrie AUTOSAR von Interesse ist. Die<br />
<strong>ESG</strong> hat diesen Ansatz schon in der Verteidigungsindustrie im Rahmen des Konsortiums<br />
AASAC mit unterstützt.<br />
Der ERTS wird alle zwei Jahre gemeinsam von der französischen Vereinigung<br />
der Automobilingenieure (SIA), der Luft- und Raumfahrtvereinigung (AAAF) sowie<br />
der Gesellschaft der französischen Elektrik-, Elektronik- und Informations- und<br />
Kommunikationstechnologien (SEE) organisiert. Gesellschaftliches Highlight des<br />
Kongresses war ein Galadinner im Hôtel Dieu Saint-Jacques am Ufer der Ga-<br />
ronne, einem ehemaligen Hospital aus dem 13. Jahrhundert, das heute als Teil<br />
des mittelalterlichen Jakobswegs zum Weltkulturerbe der Menschheit gehört.
E N G L I S H S U M M A R Y<br />
The flying laboratory<br />
What is nearly 18 metres long, approximately<br />
4.5 metres high and has a rotor<br />
diameter of more than 14 metres?<br />
An average, every-day helicopter?<br />
Wrong! The flying object, which lifted<br />
off for the first time at the beginning of<br />
2006, is an aircraft which makes the<br />
hearts of development engineers beat<br />
faster. The mission equipment carrier<br />
(MAT) is not just a helicopter after all,<br />
but a flying laboratory.<br />
With the MAT, the Bundeswehr and<br />
industry have met a goal they have<br />
striven toward for a long time: the ability<br />
to test all sorts of mission equipment<br />
under real conditions – without<br />
the parts having to be licensed for<br />
flight operation. With this, tests can<br />
be carried out during the system development<br />
stage. <strong>ESG</strong> developed the<br />
entire avionics of the MAT, as well as<br />
the measuring equipment. Thereby,<br />
two equipment racks were attached to<br />
the nose, to which, for example, sensors<br />
can be fixed, weighing up to 140<br />
kilogrammes.<br />
But what makes a UH-1D a MAT?<br />
One major aspect is the separation<br />
of the helicopter from the test equipment.<br />
Two of each of most of the avionic<br />
components are on board. As a<br />
matter of principle, two pilots sit in<br />
the MAT. The test pilot flies the helicopter<br />
and tests the test equipment.<br />
The responsible aircraft pilot sits next<br />
to him. He acts as a co-pilot, who can<br />
intervene at any time and can fly the<br />
helicopter safely. In the rear area of<br />
the UH-1D, there are two workplaces<br />
for flight test engineers. They can carry<br />
out tests which would be too much<br />
to expect from the pilots, due to their<br />
complexity.<br />
The holder of the mission equipment<br />
carrier is the armaments technology<br />
service department no. 61 in<br />
Manching. The utilisation of the MAT<br />
is coordinated by <strong>ESG</strong>. Starting in<br />
June 2006, it will also be available to<br />
industry.<br />
“State of the art” as the<br />
standard for safety<br />
The clock is ticking! In less than two<br />
years, all employers in Germany must<br />
have completely implemented the industrial<br />
safety regulations. All existing<br />
and newly bought tools, devices, machines<br />
and systems which fall under<br />
the regulations must undergo a risk<br />
analysis regarding risks which could<br />
affect the employees. Different than<br />
before, the employer will also be obligated<br />
to include interaction with other<br />
work equipment and substances, as<br />
well as the environment, in future risk<br />
assessments.<br />
<strong>ESG</strong> has developed a tool with<br />
which the regulations can be implemented<br />
economically and efficiently.<br />
With OSIMA, risks can be systematically<br />
assessed and protective measures<br />
taken. It is already being put to<br />
use by the Bundeswehr. The name<br />
OSIMA stands for Object Safety Information<br />
Management Assessment.<br />
OSIMA offers a multitude of functions,<br />
e.g. a database for hazardous<br />
substances and a training module. A<br />
complete risk assessment with OSIMA<br />
makes work safer and satisfies the<br />
legal requirements. And, by the way,<br />
when unnecessary burdens are eliminated<br />
and work accidents are avoided,<br />
that means real money in the pocket<br />
of every employer. A comprehensive<br />
risk assessment saves direct and indirect<br />
accident costs and offers legal<br />
certainty.<br />
Company goals control<br />
learning concepts<br />
“... Thank you very much for buying<br />
your car from us and have a lot of fun<br />
with your new vehicle!“ Or something<br />
to that effect should be the way to say<br />
good-bye to a customer at an automobile<br />
dealership. The fact that it isn’t<br />
always so easy to be so successful is<br />
demonstrated by the benchmarks of<br />
the individual makes and automobile<br />
dealerships. Why is one salesman better<br />
than another? Often, the answer is<br />
simply: Because he was better taught<br />
in training sessions how to do his job<br />
right.<br />
The focus of such training concepts<br />
is usually to communicate<br />
the knowledge of a new product or<br />
about a process – usually independent<br />
of the respective company goals,<br />
however. All employees are trained uniformly,<br />
based on a long-term training<br />
schedule. The motto: Every employee<br />
should go through approximately the<br />
same number of training sessions.<br />
<strong>ESG</strong> has deliberately taken a new,<br />
multi-dimensional path for the past<br />
several years. The company goals of<br />
the customer, such as price stability,<br />
market growth or market share, have<br />
the highest priority here. All training<br />
activities are oriented toward these<br />
goals. <strong>ESG</strong> has proven successful<br />
in the conception and realisation of<br />
training sessions based on just these<br />
company goals, and they develop an<br />
optimal training schedule.<br />
The customer employees are no<br />
longer trained according to the “watering<br />
can principle”. Rather, they are<br />
trained specifically according to their<br />
strengths and weaknesses, based<br />
on their needs and their contribution<br />
to the company goals. This individual<br />
approach has had a good response<br />
over the entire training landscape, for<br />
example, at congresses and seminars.<br />
The Learntec trade fair, which took<br />
place in February 2006, confirmed<br />
this trend in a multitude of presentations.<br />
As one of the first training providers,<br />
<strong>ESG</strong> already began a few years<br />
ago with allowing individual training<br />
segments to flow into the training<br />
concepts in the form of coaching.<br />
Automobile manufacturers, such as<br />
Smart, General Motors and Daimler-<br />
Chrysler have already benefited from<br />
the expertise of <strong>ESG</strong>.<br />
Maintaining navy capabilities<br />
An institution is going into retirement:<br />
By the end of this year, the last Breguet<br />
Atlantic airplanes will be put out of<br />
service. To replace the outdated airplanes,<br />
the Bundeswehr will buy eight<br />
P-3C ORION mission airplanes from<br />
the Dutch navy. This should maintain<br />
their surveillance and reconnaissance<br />
capability – which is vital for NATO<br />
missions.<br />
<strong>ESG</strong> is playing a major role in integrating<br />
the P-3C ORION into the<br />
Bundeswehr. Together with the EADS<br />
subsidiary DFW, <strong>ESG</strong> won the contract<br />
as “system servicing company”.<br />
The two companies are breaking new<br />
ground with this cooperation, and will<br />
take care of maintenance operation,<br />
the entire material management, the<br />
technical/logistical support and will be<br />
responsible for the development and<br />
coordination of prototype testing.<br />
As the first concrete assignment<br />
from the basic agreement, which<br />
the bidding partners closed with the<br />
German Federal Office of Defence<br />
Technology and Procurement (BWB),<br />
<strong>ESG</strong> is responsible for transferring<br />
the Dutch material to Germany. The<br />
Dutch spare parts inventory and the<br />
associated documentation are also<br />
included in the total price which the<br />
Bundeswehr is paying for the eight<br />
mission planes. <strong>ESG</strong> will take on this<br />
material and integrate it into the Bundeswehr<br />
warehouses. Further services,<br />
such as the technical/logistical<br />
support for the functional equipment<br />
or the development support, are in the<br />
planning stages.<br />
Roll-outs made to order<br />
Austria is the land of the e-card. Approximately<br />
8.2 million of the green<br />
social security chip cards were distributed<br />
within the last year throughout<br />
the entire republic. Over 98% of all<br />
Austrians use the card, which replaces<br />
the paper health insurance certificate<br />
and the EU international health insurance<br />
certificate.<br />
<strong>ESG</strong> made a decisive contribution<br />
to the successful introduction: The<br />
company was assigned to ensure the<br />
success of this project by means of<br />
so-called external project controlling.<br />
External consultants, who themselves<br />
are not involved in the development<br />
of project hardware or software, are<br />
to continuously keep track of project<br />
progress, recognise risks and suggest<br />
measures for solving any problems.<br />
<strong>ESG</strong>’s know-how convinced the e-card<br />
executives: Even after the introduction,<br />
<strong>ESG</strong> will continue to act as consultants<br />
for the strategic further development<br />
of the chip card system.<br />
With the support of <strong>ESG</strong>, the<br />
e-card plan stayed on schedule. The<br />
roll-out started at the beginning of<br />
2005 and has been completed in the<br />
meantime. Meanwhile, 350,000 patient<br />
contacts are processed with the<br />
e-card system every day. The acceptance<br />
among insured persons is very<br />
high. A questionnaire on behalf of the<br />
main association showed that only<br />
about 4% miss the old health insurance<br />
certificate. 96% of the population<br />
are happy with the e-card. “The<br />
executives in Austria have shown how<br />
one can successfully handle a complex<br />
IT project,” said Christoph Dyck<br />
(<strong>ESG</strong>). “If one considers the large<br />
number of similar projects in Germany,<br />
which have never really got off<br />
the ground, one can nearly automatically<br />
conclude: Even here in Germany,<br />
many projects could profit from external<br />
project controlling.”