open.med Bericht 2007 - Ärzte der Welt e.V.

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Ferner zeigte sich, dass einer Vielzahl unserer Patienten mit nur einem einmaligen Besuch bei open.med nicht geholfen war. Lediglich 14,1 % der Ratsuchenden bedurften keiner weiteren Hilfe von Seiten des Arztes. 22,4 % hingegen wurden von diesem zu einem Folgetermin einbestellt, 12 % an Labormediziner überwiesen und immerhin 41,4 % der Besucher wurden an einen Facharzt weitervermittelt. Mit einem Anteil von 33,5 % aller fachärztlichen Weiterbehandlungen lagen Besuche beim Gynäkologen an der Spitze. Auch an Orthopäden (13,8 %), Zahnärzte (8,4 %) und an Internisten (7,9 %) wurde häufig überwiesen. Die restlichen Prozente verteilten sich auf eine Vielzahl an Fachärzte. Weiterbehandlung durch den Facharzt Gynäkologe Anteile in % 33,5 Orthopäde 13,8 Zahnarzt 8,4 Internist 7,9 andere 36,4 Gesamt Nennungen 100 24 Kommen wir auf die von unseren ehrenamtlichen Ärzten empfohlene Weiterbehandlung der Patienten zurück: In diesem Zusammenhang soll hervorgehoben werden, dass 8 % der Fälle so schwerwiegend krank waren, dass von unserem Ärzteteam eine stationäre Behandlung angeraten wurde. Die Zahlen machen jedoch deutlich, dass nur vier der insgesamt 343 Konsultationen zu einer sofortigen Notfallüberweisung in ein örtliches Krankenhaus führten. 55,4 % aller unserer Patienten wurden im Anschluss an ihre Erstvorstellung von dem behandelnden ehrenamtlichen Arzt medikamentös weiterbehandelt. Dennoch vertreten unsere Ärzte die Ansicht, dass bei 63,8 % aller Patienten die jeweilige Therapie früher hätte eingeleitet werden müssen. IV. Öffentlichkeitsarbeit Um das Thema Migranten und Gesundheitsversorgung in den öffentlichen Diskurs zu bringen, investiert Ärzte der Welt e.V. viel in die Öffentlichkeitsarbeit: Am Dienstag, 13.11. 2007 veranstaltete Ärzte der Welt e.V. in Zusammenarbeit mit Refugio München einen Fachtag zum Thema „Krank als Migrant ohne Krankenversicherung – wo gibt es Hilfe?“ Mit über 60 Teilnehmern war dieser ein voller Erfolg. Die Diskussion wurde von Holger Kiesel, freier Journalist bei dem Bayerischen Rundfunk, moderiert und diente als Austausch zwischen nichtstaatlichen Organisationen und staatlichen Stellen, wie dem Referat für Gesundheit und Umwelt der Stadt München oder dem bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung. Inhaltlich ging es dabei vorrangig um die Grenzen und Möglichkeiten der medizinischen Behandlung von Flüchtlingen und Menschen ohne Aufenthaltsstatus in München. Medizinische Versorgung für alle Menschen ist ein Menschenrecht – darüber waren sich auch viele Experten einig. So eröffnete Stadtrat Siegfried Benker im Namen von Oberbürgermeister Christian Ude die Veranstaltung und betonte, dass nach Überzeugung der Landeshauptstadt diese Menschen nicht rechtlos sind, sondern medizinische Versorgung ein unverzichtbares Menschenrecht ist. Lösungsansätze in anderen europäi- 25 schen Ländern sowie die Ergebnisse der ersten Untersuchung über den Zugang zu medizinischer Versorgung in Europa des Europäischen Netzwerkes von Ärzte der Welt wurden von Nathalie Simonnot aus Paris vorgestellt. Die Diskussionen wurden in einer Dokumentation des Fachtages zusammengefasst und stehen bei Anfrage zur Verfügung. Medizinische Versorgung für alle Menschen ist ein Menschenrecht. Mit diesen Worten eröffnete Stadtrat Siegfried Benker am 13. November 2007 den Fachtag zum Thema „Krank als Migrant ohne Krankenversicherung – wo gibt es Hilfe?“
Das Ausstellungsprojekt „Unsichtbare Welten – Menschen ohne Aufenthaltsstatus in Deutschland“ auf dem Tollwood Winterfestival 2007, das von Christa Schüßler initiiert wurde, machte Bürgerinnen und Bürger der Stadt München auf die meist nicht bekannte Lebenssituation und die Sorgen und Nöte der Migrantinnen und Migranten ohne Aufenthaltsstatus aufmerksam. Die Idee zu diesem Projekt entstand aus der praktischen Erfahrung des Projekts open.med. Ärzte der Welt e.V. und café 104 informierten mit dem Ausstellungsprojekt und einem Podiumsgespräch über die Lebenssituation dieser Menschen. Die Ausstellung wurde sehr gut besucht. Dank des hohen Bekanntheitsgrades des Festivals konnten auch solche Bevölkerungsschichten erreicht werden, die sich bisher mit entwicklungspolitischen Themen nicht oder nur wenig befasst haben. Das Podiumsgespräch am 20. Dezember 2007 zum Thema „Illegal in München“ besuchten über 180 Personen. Das Projekt konnte realisiert werden, durch die Mitarbeit von vielen ehrenamtlichen Helfern von open.med und mit Unterstützung von café 104, Ärzte der Welt e.V. und der Organisation „Heute ein Engel München“. 26 Das Podiumsgespräch auf dem Tollwood Winterfestival 2007 am 20. Dezember 2007 zum Thema „Illegal in München“ besuchten über 180 Personen. Neben den Veranstaltungen wurde auch in den Medien über open.med berichtet. So erschienen 2007 mehrere Berichte über das Projekt in Tageszeitungen, wie zum Beispiel der Süddeutschen Zeitung und dem Münchener Merkur. Durch eine Darstellung des Projektes beim Radiosender Bayern1 im November 2007 konnte eine große Zuhörerschaft erreicht werden. Außerdem strahlte das Bayerische Fernsehen am 20.12. 2007 im Rahmen der Abendschau einen Kurzbericht über open.med aus. 2007 wurde außerdem open.med unter 54 Bewerbern eine besondere Anerkennung im Rahmen des Wettbewerbs um den Bayerischen Gesundheitsförderungs- und Präventionspreis ausgesprochen, da es in vorbildlicher Weise gesundheitliche Chancengleichheit fördert. Die Landeszentrale für Gesundheit Bayern vergibt den Preis jährlich gemeinsam mit dem Bayerischen Gesundheitsministerium. Es war für das Projekt von großer Bedeutung, eine Auszeichnung auf bayerischer Landesebene zu erhalten. So wurde das Engagement der ehrenamtlichen Ärzte anerkannt, sowie das Recht auf Gesundheitsversorgung für alle Menschen ohne Rücksicht auf ihren Aufenthaltsstatus oder ihr Einkommen unterstützt. Danke Unsere Arbeit wäre ohne die tatkräftige Unterstützung unserer freiwilligen Helfer nicht möglich gewesen.Wir danken deshalb: Dr. Abosouar-Zwing Frau Alischer Dr. Ayyad Frau Barts Frau Bodarenko Dr. Bodeewes Herr Bruchner Dr. Christ Dr. Deschamps Frau Dey Dr. Dialer Herr Dogan Dr. Eckstein Frau Erbacher Dr. Fana Frau Fentsch Frau Fuchs Frau Gaigl Frau Goetz Dr. Groos Dr. Grumbach Frau Günther Dr. Hackl Dr. Heinzlmann Frau Helmich Frau Hürsever Herr Huttel Herr Kiesel Frau Kleinwächter Frau Kozlowska Dr. Kuetgens Frau Luhmann Dr. Maier Frau Mania Herr Mansur Muhssen Dr. Mukasanga Dr. Niazi Herr Peschl Frau Porzelt Herr Roosen-Rungen Dr. Rümmelein Frau Saalbrechter Frau Schlather Frau Semaan Dr. Sepp Frau Müller-Suhre Dr.Theml Frau Thiersch Dr.Toth Frau Ulhorn Herr Umstätter Dr.Wächter Besonderer Dank gilt auch den niedergelassenen Ärzten, die mit uns zusammenarbeiten, Frau Poppert und dem Team vom café 104, Frau Schüßler synlab München, Kronen-Apotheke München,Widder-Apotheke München sowie allen Firmen und Privatpersonen, die das Projekt open.med seit seiner Gründung mit ihren Spenden unterstützt haben. 2007 wurde das Projekt open.med unterstützt von: Eine Initiative der 27
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Seite 11 und 12: 18 2.3. Der Ablauf eines Patientenb
Seite 13: Aufenthaltsstatus Deutscher Staatsb

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