Reisbericht - Johannes Gutenberg-Universität Mainz
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Studienreise Israel 2006<br />
einem rein jüdischen Staat machen möchte und keine Nicht-<br />
Juden toleriert. Des weiteren eine politische Gruppierung, die für<br />
eine Anerkennung der Araber, nicht aber für eine Anerkennung<br />
der Palästinenser ist. Und drittens lässt sich eine praktische Strömung<br />
differenzieren, welche weder an internationaler Legitimität<br />
noch an einer Anerkennung der Araber interessiert ist, sondern<br />
anstrebt alles an sich zu reißen, was nur geht, um selbst über die<br />
Grenzen Israels entscheiden zu können (Politik Scharons).<br />
“A revolution in the Palestinian thinking“<br />
Als Reaktion auf den israelischen Kurs wurde 1964 auf Entscheidung<br />
der arabischen Staaten hin die PLO als Repräsentanz der<br />
arabischen Interessen gegründet. Mit dem Juni-Krieg 1967 und<br />
der Besetzung der Westbank und des Gaza-Streifens im Zuge<br />
dessen, stellte sich für die Palästinenser allerdings schnell heraus,<br />
dass die PLO ihnen anscheinend nicht ausreichend Unterstützung<br />
bot und reagierte hierauf mit der Gründung einer Widerstandsbewegung;<br />
der Fatah. Arafat, als Führer der Fatah, gelang<br />
es zahlreiche Studentinnen und Studenten zu rekrutieren und<br />
1969 übernahm jene neue Widerstandsbewegung die Führung<br />
innerhalb der PLO, um sich als rein palästinensische Organisation<br />
mit eigener Stimme von den arabischen Interessen abzugrenzen.<br />
1974 erkannten dann sowohl die arabischen Länder auf einem<br />
Treffen in Rabat, als auch die UN Generalversammlung, die<br />
PLO als unabhängige Repräsentanz der Palästinenser an.<br />
Die palästinensische Bevölkerung an sich reagierte in den Jahren<br />
1967-1970 auf die Besatzung indem sie sich zurückzog. Aus<br />
Angst vor den Besatzern, betrogen vom arabischen Regime, ohne<br />
Frieden und ohne Unabhängigkeit, schlossen die Palästinenser<br />
zahlreiche ihrer <strong>Universität</strong>en, Schulen und Kliniken, versteckten<br />
sich und blieben weitgehend passiv. Nach drei Jahren, die<br />
Bedingungen der Besatzung hinnehmend, entwickelten sie um zu<br />
überleben eine neue Form des Widerstands – sie öffneten wieder<br />
ihre Einrichtungen und beschäftigten sich verstärkt mit der Aufrechterhaltung<br />
ihrer Identität und ihrer Kultur, was die Israelis beunruhigte.<br />
Außerdem folgte der Versuch ein arabisches National<br />
Guidance Committee zu etablieren, sowie die Errichtung eines<br />
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