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OWO-Info - Fachbereich Mathematik - Technische Universität ...

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Mathestudent sein<br />

Aller Anfang ist schwer<br />

Das Wichtigste zu allererst: Mathe kann dir niemand beibringen, du musst es selbst lernen. Der Stoff<br />

wird zwar in den Vorlesungen vorgetragen, doch jeder Erstie wird früher oder später merken, dass<br />

es mit dem Anhören alleine nicht getan ist. Selten kann man einer Vorlesung von Anfang bis Ende<br />

folgen, jeden kleinsten Schritt verstehen und sich das Gehörte dann auch noch merken. Das Gefühl<br />

nicht mitzukommen stellt sich schnell ein: Viele, die ich kenne, haben sich nach den ersten vier bis<br />

fünf Wochen total überfordert gefühlt. Du wirst dir sicherlich denken, was jetzt kommt: Keine Angst,<br />

das ist normal! Ich verspreche dir, dass du, wenn du dich im Hörsaal mal umschaust, eine Menge Gesichter<br />

sehen wirst, die ebenfalls nur verständnislos an die Tafel schauen. Von einer weiteren großen<br />

Gruppe deiner Kommilitonen kann ich dir sagen, dass sie dieses Gefühl sehr gut verstecken.<br />

Tatsächlich muss man sich an das Tempo, mit dem im Stoff vorangeschritten wird, erst gewöhnen,<br />

genauso wie an die Tatsache, dass man über gewisse Definitionen, Sätze und Beweise erst einen kurzen<br />

oder auch längeren Moment nachdenken muss. Dies ist wohl etwas, was viele aus der Schule<br />

nicht kennen. Davon solltest du dich aber nicht entmutigen lassen, ernst nehmen musst du es trotzdem.<br />

Du wirst schnell merken, dass alles, was in den Vorlesungen besprochen, fortan vorausgesetzt<br />

wird. Es wird nicht mehr gewartet, bis auch die letzten alles verstanden haben, doch ohne Verständnis<br />

wird man es auch in den folgenden Vorlesungen und Übungen sehr schwer haben. Hier ist nun<br />

Selbstdisziplin gefragt.<br />

Do it yourself<br />

Für jede Stunde Vorlesung kannst du mindestens dieselbe Zeit zum Vor- und Nachbereiten einplanen.<br />

Es wird keiner fragen oder kontrollieren, ob du dies auch tust, aber ich gebe dir den Rat, von<br />

Anfang an am Ball zu bleiben. Unverstandener Stoff häuft sich unglaublich schnell an und eine Woche<br />

faul sein rächt sich schneller, als man denkt. Das Gefährliche ist, dass man meist zu spät merkt,<br />

dass der Zug abgefahren ist und dann der Aufwand, noch einmal aufzuspringen, umso größer wird.<br />

Ohne Eigenarbeit wirst du nicht weit kommen.<br />

Was viele unterschätzen ist im Übrigen, wie wichtig es ist, auch die Beweise, die du in der Vorlesung<br />

zu sehen bekommst, nachzuarbeiten und zu verstehen. Denn für die Übungsaufgaben reicht<br />

es häufig, die Aussagen der Sätze und Korollare zu verstehen und in den richtigen Situationen zu<br />

verwenden. Die Beweise aus der Vorlesung geben dir dann mit der Zeit ein Gefühl dafür, wie man<br />

verschiedene Aufgaben anpacken kann, wie man mathematisch korrekt argumentiert und auch, ob<br />

der eigene Beweis richtig ist oder nicht. Außerdem sind in vielen Beweisen auch Verknüpfungen zu<br />

anderen Sätzen und Definitionen versteckt, so dass du den Stoff im Zusammenhang viel besser verstehen<br />

wirst.<br />

Übrigens ist es nicht verboten, auch in der Vorlesung mal direkt nachzufragen. Manchmal hilft das<br />

einem für den Rest der Vorlesung enorm weiter. Deswegen scheu dich nicht, einfach mal nachzuhaken.<br />

Mit sehr großer Wahrscheinlichkeit gibt es im Raum viele Leute, die dir für die Frage dankbar<br />

sind.<br />

Übung macht den Meister<br />

Mathe lernst du nicht dadurch, einfach ein Skript durchzuackern; du musst es selbst „machen“. Die<br />

Gelegenheit dazu bekommst du in den Übungen und Tutorien, die wöchentlich angeboten werden<br />

und ich rate dir dringend, diese auch zu besuchen (→ „Prüfungsvorbereitung“ (S. 25)). Abgesehen<br />

davon, dass du hier Leute kennenlernst, mit denen du vielleicht eine Lerngruppe gründen kannst,<br />

S<strong>OWO</strong>-<strong>Info</strong> 2012 – 22 –

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