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Technische Analyse - Infoboard

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MÄRKTE & ZERTIFIKATE | 05/2010<br />

Kehrt das Gespenst<br />

der Defl ation zurück?<br />

Die Weltwirtschaft wandelt derzeit auf einem schmalen Grat zwischen Infl ation und Defl ation. Die Eurokrise<br />

hat die Ängste vor einem erneuten Absturz in die Rezession – in ein sogenanntes Double Dip – verstärkt.<br />

Während Fußball-Deutschland wieder ein<br />

heiteres Sommermärchen inszeniert, zeigt<br />

sich in der Arena der Weltwirtschaft erneut<br />

der böse Geist der Defl ation, den Regierungen<br />

und Notenbanken schon ver trieben<br />

geglaubt hatten. Die Statistik-Tricksereien<br />

einer Euro-<br />

Randökonomie haben sich<br />

innerhalb weniger Monate<br />

zu einem weltweiten Problem<br />

entwickelt. Börsenkurse<br />

brechen ein, Rohstoffpreise<br />

sinken, die Anleger<br />

fl iehen in die Qualität. Nutznießer<br />

sind Gold, deutsche<br />

und US-Staatsanleihen so-<br />

wie der US-Dollar. Der Euro<br />

hingegen wertet ab. Er erleidet<br />

somit tendenziell das<br />

Schicksal, das früher den<br />

Währungen der Dritten Welt blühte, wenn<br />

die Märkte ihnen das Vertrauen entzogen.<br />

Die Eurokrise bedroht die mühsame<br />

Erholung, die sich seit März 2009 für die<br />

Weltwirtschaft abgezeichnet hat. Droht uns<br />

nun der Double Dip, der nochmalige Rückfall<br />

der Weltwirtschaft in eine Rezession?<br />

MÄRKTE & ZERTIFIKATE ist in der Titelgeschichte<br />

der aktuellen Ausgabe dieser Frage<br />

nachgegangen. Die Antwort lautet: Bestimmt<br />

nicht im laufenden Jahr, wohl aber<br />

2011 könnte es zu einer solchen Entwicklung<br />

kommen. Sicher ist das allerdings nicht.<br />

Das Problem sind die riesigen Schuldenberge,<br />

die die Industrieländer angehäuft<br />

haben. Das angeschlagene Weltfi<br />

nanzsystem ist immer weniger bereit, die<br />

Schuldenstaaten zu finanzieren. Sparen<br />

hilft zwar, doch damit wird auch das Wirtschaftswachstum<br />

beeinträchtigt und der<br />

Weg in die Rezession geebnet. Das Double<br />

Dip wäre da. Schlimmer noch, die Gefahr<br />

besteht, dass aus einer solchen Rezession<br />

Chefredakteur Jürgen Koch<br />

Das Double Dip ist wieder<br />

wahrscheinlicher geworden.<br />

eine lang anhaltende Defl ation entsteht, wie<br />

sie Japan bereits seit 20 Jahren ansatzweise<br />

zu ertragen hat. In einem solchen<br />

Fall verlangsamen sich alle wirtschaftlichen<br />

Akti vitäten, alle Akteure warten auf niedrigere<br />

Preise, Produktion<br />

und Absatz gehen zurück.<br />

Doch wie realistisch ist<br />

überhaupt die Befürchtung,<br />

dass die Eurokrise an Virulenz<br />

gewinnt und die Weltwirtschaft<br />

als Ganzes mit<br />

sich reißen wird? Nach Griechenland<br />

steht nun Spanien<br />

im Brennpunkt des Anlegerinteresses.<br />

Das 750-Milliar-<br />

den-Euro-Rettungspaket,<br />

das zur Bekämpfung der<br />

Krise bereitsteht, ist – wie<br />

im Währungsmonitor nachzulesen<br />

ist – an sich ausreichend, um einen<br />

möglichen Ausschluss Spaniens vom<br />

Kapi talmarkt aufzufangen. Doch nach dem<br />

Platzen der spanischen Immobilienblase<br />

tickt eine Schuldenzeitbombe, die die spanischen<br />

Hypothekenfi nanzierer möglicherweise<br />

nicht unbeschadet überstehen werden.<br />

Müssten diese Institute vom Staat gerettet<br />

werden, würden sich die spanischen<br />

Staatsschulden schlagartig erhöhen. Ob<br />

das 750-Milliarden-Euro-Rettungspaket<br />

auch dann noch ausreichend wäre?<br />

Wenn auch derzeit in der Weltwirtschaft<br />

vieles unklar ist, so steht doch eines<br />

fest: Soll der Double Dip vermieden<br />

werden, muss zumindest die Wirtschaft in<br />

China weiter brummen. Aber wie robust ist<br />

das chinesische Wachstum? Der Indexmonitor<br />

versucht eine Antwort auf diese<br />

Frage zu formulieren. Das Reich der Mitte<br />

ist noch immer stark von den Ausfuhren in<br />

die Industriestaaten abhängig und wird daher<br />

von der Krise in diesen Ländern stark<br />

Weitere Informationen zu den Chancen und Risiken der hier genannten Zertifi kate erhalten Sie im Internet unter www.rbs.de/markets sowie<br />

in den allein verbindlichen Verkaufsprospekten, die unter den im Disclaimer auf Seite 98 genannten Anschriften kostenfrei erhältlich sind.<br />

tangiert. Die Regierung hat mit einem riesigen<br />

Konjunkturprogramm auf den Einbruch<br />

reagiert. Doch nun drohen Blasen<br />

am chinesischen Immobilienmarkt. Als<br />

Reaktion darauf hat die chinesische Regierung<br />

erste konjunkturdämpfende Maßnahmen<br />

ergriffen. Entscheidend ist die<br />

Dosierung der verordneten Medizin. Zu<br />

viel von ihr führt zu Nebenwirkungen, die<br />

schlimmer ausfallen könnten als die Krankheit<br />

selbst. Dass die chinesische Notenbank<br />

den Renminbi-Kurs künftig fl e xibler<br />

gestalten und von der Koppelung an den<br />

US-Dollar abgehen will, wurde von den<br />

Märkten in China und weltweit positiv aufgenommen.<br />

Der Schritt, der die chinesische<br />

Exportindustrie tendenziell belastet,<br />

zeuge von dem großen Vertrauen der<br />

chinesischen Politik in die Robustheit des<br />

Wachstums, hieß es dazu von Analysten.<br />

China steht auch im Mittelpunkt des<br />

Aktienmonitors dieser Ausgabe. Globalisierung<br />

auf chinesisch bedeutet nicht<br />

zuletzt die Übername westlicher Werte,<br />

Lebensweisen und Geschmacksmuster.<br />

Dieser Prozess ist keineswegs auf Wirtschaftszentren<br />

wie Schanghai beschränkt.<br />

Er hat mittlerweile auch die größeren<br />

Städte der Provinz erfasst. Für westliche<br />

Unternehmen des Konsumgüterbereichs<br />

eröffnet sich damit ein riesiger Markt. Mit<br />

Volkswagen, Nestlé, Adidas und Yum!<br />

Brands werden vier Gesellschaften und<br />

ihre China-Strategie vorgestellt.<br />

Ich wünsche Ihnen auch mit dieser Ausgabe<br />

wieder eine interessante Lektüre und<br />

viel Erfolg mit ihren Investments.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Editorial<br />

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