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Diabetes - das unterschätzte Risiko<br />
<strong>DIE</strong> <strong>FREIEN</strong> klären auf<br />
Obwohl es fast 5 Mio. Erkrankte gibt und die geschätzte Dunkelziffer bei weiteren 5 Mio.<br />
liegt, wird Diabetes in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen. Umfassend zu informieren<br />
und bestehende Vorurteile aus dem Weg zu räumen, das hatte sich der Verband<br />
der <strong>FREIEN</strong> beim ersten Gesundheitstag in der Hamburger Innenstadt vorgenommen.<br />
Zahlreiche<br />
Besucher<br />
machten den<br />
Diabetes-<br />
Risiko-Check<br />
und informierten<br />
sich<br />
an den<br />
Gesundheitsständen<br />
in<br />
der HSH<br />
Nordbank<br />
Shopping<br />
Passage.<br />
„Das Thema Diabetes ist schon heute viel<br />
zu wichtig, als dass wir in unseren Krankenhäusern<br />
bleiben können, nur um auf die<br />
Spätschaden zu warten“, erklärt der Gerontologe<br />
und Diabetologe Dr. Jürgen Wernecke<br />
aus dem Diakonie-Klinikum Hamburg.<br />
Fettleibigkeit ist dabei einer der wichtigsten<br />
Risikofaktoren für Diabetes – und gleichzeitig<br />
eines der Tabu-Themen in unserer Gesellschaft.<br />
„Gehandelt wird oft erst, wenn der<br />
Aus dem Verband<br />
Diabetes schon da ist“, erläutert Dr. Georg<br />
Poppele vom Ev. Krankenhaus Alsterdorf.<br />
„Dabei ist Vorbeugen relativ einfach. Aber für<br />
die Notwendigkeit der Prävention ein Bewusstsein<br />
zu schaffen, ist sehr schwierig.“<br />
Übergewicht ist auch ein Auslöser für Krankheiten<br />
bei Jugendlichen, die bisher nur auf<br />
der internistischen Station bei Erwachsenen<br />
bekannt waren. Auch Diabetes entdeckt Dr.<br />
Klaus-Peter Otto vom Kinderkrankenhaus<br />
4. Pflegefachtagung<br />
diskutiert Expertenstandards<br />
Seit Jahren wird im Bereich der Pflege darum gerungen, neben betriebsintern entwickelten<br />
Pflegestandards und Arbeitsablaufbeschreibungen auch von Pflegeexperten erarbeitete<br />
evidenzbasierte Qualitätsinstrumente in die Pflegepraxis zu implementieren.<br />
Nun ist es endlich so weit, dass eine erste<br />
Serie von fünf Expertenstandards zu den<br />
Themen Dekubitusprophylaxe, Entlassungsmanagement,<br />
Schmerzmanagement bei<br />
akuten und tumorbedingten chronischen<br />
Schmerzen, Sturzprophylaxe und Förderung<br />
der Harnkontinenz vorliegt. Diese Standards<br />
stehen im Zentrum der vierten Pflegefachtung<br />
des Verbandes <strong>DIE</strong> <strong>FREIEN</strong>, die am<br />
15. November 2006 im Amalie Sieveking-<br />
Krankenhaus in Volksdorf stattfinden wird.<br />
Erwartet werden bis zu 200 Pflegende aus<br />
allen Bereichen der ambulanten und stationären<br />
Versorgung. „Wir haben lange auf<br />
diese Standards gewartet“, erklärt die Pflegedirektorin<br />
des Marienkrankenhauses und<br />
Mitinitiatorin der Fachtagung, Tamara Leske,<br />
Foto: <strong>DIE</strong> <strong>FREIEN</strong><br />
„für das Qualitätsmanagement in den einzelnen<br />
Häusern sind sie von sehr großer Bedeutung“.<br />
Die Expertenstandards wurden vom Deutschen<br />
Netzwerk für Qualitätsentwicklung in<br />
der Pflege (DNQP) entwickelt und legen im<br />
Gegensatz zu Pflegestandards aus der Praxis<br />
wissenschaftliche Methoden zu Grunde. Ziel<br />
ist es, Pflegekräften in den Gesundheitseinrichtungen<br />
einen Leitfaden zu den häufigsten<br />
Problemen an die Hand zu geben. Bisher sind<br />
fünf Expertenstandards erfolgreich erarbeitet<br />
worden, drei weitere Schwerpunkte sind in<br />
Vorbereitung und Entwicklung. Anlässlich der<br />
Pflegefachtagung werden die Standards in<br />
verschiedenen Vorträgen vorgestellt und ihre<br />
Auswirkungen in Workshops diskutiert.<br />
Wilhelmstift verstärkt schon bei seinen jungen<br />
Patienten: „Wir sehen heute nur die<br />
Spitze des Eisberges, deshalb müssen auch<br />
die Krankenkassen Diabetes-Prävention wirklich<br />
auf die Agenda setzen. Ernährungsberatung<br />
schon in Kindergärten und Schule kann<br />
frühzeitig den bewussten Umgang mit Essen,<br />
Trinken und Bewegung fördern.“<br />
Die gesundheitlichen Folgen sind aber nur der<br />
eine Blickwinkel. Die Kosten, die allein durch<br />
Diabetes in Zukunft auf das Gesundheitssystem<br />
zukommen, sind unüberschaubar.<br />
Wernecke macht eine einfache Rechnung auf:<br />
„Jedes Jahr werden in Hamburg rund 500<br />
Füße und Beine in Folge einer Diabetes-Typ-II-<br />
Erkrankung amputiert, das kostet jedes Mal<br />
rund 15.000 Euro. Die Hälfte der Operationen<br />
könnte aber vermieden werden.“<br />
Aus welchem Blickwinkel man die Situation<br />
auch betrachtet, Diabetes-Prävention ist noch<br />
lange keine Selbstverständlichkeit. Beim<br />
ersten Gesundheitstag waren auch der<br />
Deutsche Diabetiker Bund, Herz InForm und<br />
die Behörde für Soziales, Familie, Gesundheit<br />
und Verbraucherschutz mit dabei.<br />
4. Pflegefachtagung<br />
am 15.11.2006<br />
PROGRAMM<br />
Vortrag: Erkenntnisse aus fünf Projekten<br />
zur Entwicklung, Konsentierung und Implementierung<br />
von Expertenstandards in der<br />
Pflege; Dipl. Pflegewirt Jörg Schemann,<br />
FH Osnabrück, wissenschaftliches Team<br />
des DNQP.<br />
Vortrag: Die Umsetzung der Standards<br />
unter dem Aspekt des Qualitätsmanagements;<br />
Karin Otto, Qualitätsmanagerin,<br />
Marienkrankenhaus.<br />
Vortrag: Die Bedeutung der Expertenstandards<br />
aus betriebswirtschaftlicher Sicht;<br />
Prof. Dr. Knut Dahlgaard, Hochschule für<br />
angewandte Wissenschaften Hamburg.<br />
Nachmittags gibt es praxisbezogene<br />
Workshops und kurze Diskussionsrunden.<br />
Weitere Informationen:<br />
www.die-freien-hh.de<br />
Anmeldungen bis 30. Oktober 2006<br />
(Teilnahmegebühr ? 35,- /<br />
für Verbandsmitglieder ? 30,-)<br />
Organisationsbüro:<br />
Bildungszentrum Schlump<br />
Tel. (040) 44 13 67; Fax (040) 44 36 82<br />
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