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Apotheke und Arzneimittelblister Elmar Esser Das Thema patientenindividuelle Verblisterung ist spätestens seit dem GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz auf der Agenda der Apotheken. Immer mehr Apotheker suchen den Zusammenschluss, um die vor allem von Alten- und Pflegeheimen gewünschten Blister zu erstellen. Daneben bietet die 7x4- Pharma ein industrielles Konzept an. Beim jetzt gestarteten Modellversuch der AOK Bayern treten die unterschied- n Die AOK Bayern hat einen Modellversuch zur Blisterversorgung von Heimbewohnern gestartet. n Von den sieben teilnehmenden Apotheken stellen sechs die Blister selbst her, eine bezieht sie über 7x4 Pharma. n Die Apotheken erhalten neben dem herstellerabgabepreis eine Vergü- tungspauschale für die Verblisterung. n Neben der Frage, ob sich die Verblisterung im Alltag für Kostenträger und Patienten lohnt, geht es auch um einen Wettbewerb der Systeme. Wettbewerb der Systeme? AOK Bayern startet Blister-Modellversuch lichenherstellungsarten in den Wettbewerb. Seit der 14. Novellierung des Arzneimittelgesetzes, die in engem Zusammenhang mit den Neuregelungen des GKV-WSG stand, ist die patientenindividuelleZweitverblisterung durch Offizin-Apotheken gesetzlich geregelt. Seitdem ist zwar viel über dieses neue Verfahren geschrieben worden, geschehen ist aber bislang wenig. Neben dem Fehlen von Verträgen mit Krankenkassen, hakte es vor allem bei der dafür notwendigen tablettengenauen Abrechnung. Jetzt startete in Bayern ein innovatives Modellvorhaben mit dem Titel „Patientenindividuelle Verblisterung für Bewohner von Pflegeheimen – PiVP“ . In dessen Rahmen entblistern die Apotheken künftig die in Dauermedikation verabreichten Arzneimittel für 3.000 Heimbewohner und verpacken sie anschließend in patientenindividuelle Wochenblister. 26 Die erfolgreiche Apotheke I 05.2009 Führt mehr Arzneimittelsicherheit zu geringeren Kosten? Durch dieses Verfahren kann laut dessen Berfürwortern die Arzneimittelsicherheit deutlich erhöht werden. Der Arzt vermerkt auf einem speziellen Blisterrezept die genaue Dosierung und die Tageszeit der Einnahme. Nach diesen Vorgaben stellt die Apotheke dann die entsprechenden Blister her, überprüft die Verordnung aber zusätzlich auch Wechsel- und Nebenwirkungen, Doppelverordnungen und Überdosierungen. Treten hierbei Fragen auf, werden diese im Gespräch mit dem Arzt geklärt, notfalls wird das Rezept korrigiert. Neben dem Herstellerabgabepreis erhalten die Apotheken eine Vergütungspauschale für die Verblisterung. Für die Alten- und Pflegeheime bedeuten die gebrauchsfertigen Blister auf jeden Fall eine erhebliche personelle Entlastung. Einige machen daher den Abschluss von Lieferverträgen bereits von der Verblisterung abhängig. Sollte sich der AOK-Versuch als postiv erweisen, würde dieses zusätzliche Engagement in Zukunft auch vergütet. Denn es kann als sicher angenommen werden, dass dann auch andere Krankenkassen dem Vorbild folgen. Wissenschaftliche Evaluierung Die AOK erhofft sich durch diesen Modellversuch Erkenntnisse darüber, ob die patientenindividuelleVerblisterung tatsächlich zusätzliche Arztbesuche oder Krankenhausaufenthalte reduzieren kann. Daher wird das Modellvorhaben vom Münchner Institut für Gesundheitsökonomik (IfG) unter Leitung des renommierten Gesundheitsökonomen Professor Günter Neubauer wissenschaftliche begleitet. Das IfG soll anhand der im Modellversuch erhobenen Daten und Fakten evaluieren, ob sich die Qualität und Wirtschaftlichkeit der Versorgung mit patientenindividuellen Blistern verbessern lassen. > Preisbildung > Abrechnung > Individualisierung > Heimversorgung Nicht zuletzt soll überprüft werden, wie die Rahmenbedingungen für die Verblisterung gesetzt werden müssen. Hierbei steht die Frage der Abrechnung im Vordergrund. Denn damit das Verfahren auch für die Krankenkassen von Vorteil ist, müssen die Blister tablettengenau abgerechnet werden. Als Rechenzentren unterstützen die private Düsseldorfer AvP – Service AG und die standeseigene VSA das Modellvorhaben. Industriell oder individuell? Bei diesem Versuch geht es aber nicht nur um die Frage, ob und inwieweit sich die Verblisterung unter dem Strich für die Patienten und die Kostenträger lohnt. Letztlich stehen auch unterschiedliche Systeme im Wettbewerb. Zwei der teilnehmenden sieben Apotheken verfügen über eine eigene Herstellungserlaubnis, eine bezieht ihre Wochenblister über den zur Kohl-Gruppe gehörenden saarländischen industriellen Verblisterer 7x4 Pharma, die übrigen Apotheken stellen die Wochenblister mit eigenen Automaten im laufenden Apothekenbetrieb her. Der Modellversuch könnte jetzt auch Erkenntnisse über die Effektivität der jeweiligen Herstellung bringen. Das Modellvorhaben ist auf ein Jahr angelegt. Seine Ergebnisse werden laut AOK Maßstäbe für die spätere flachendeckende Umsetzung der patientenindividuellen Verblisterung setzen. Auf jeden Fall wird das Thema Blister in Zukunft für jede Apotheke an Bedeutung gewinnen. Die erfolgreiche Apotheke begleitet daher den Modellversuch und stellt in den nächsten Ausgaben die unterschiedlichen Herstellungssysteme vor. Wir bleiben auch hier für Sie am Ball.
Michael Schurig AVIE Brunnen-Apotheke in Homburg Durch die Abgabe der neuartigen 7x4 Box erleichtern Sie als Apotheker vor allem Ihren multimorbiden Pati en - ten die Einhal tung der Medikation. Die einnahmegerechte Darreichung der regelmäßig einzunehmenden Tabletten unterstützt die Compliance Ihres Patienten. Diese innovative Form der Arzneimittelversorgung fördert eine intensive Kun den bindung und sorgt für einen regel mäßigen Kundenkontakt. Informieren Sie sich kostenlos und unverbindlich unter 0800 / 156 156 3 oder unter www.7x4-pharma.com „Ich empfehle meinen Patienten die 7x4 Box. Dadurch verbessere ich die Compliance und fördere den Kundenkontakt.“ Die erfolgreiche Apotheke I 05.2009 27
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