Datenlage zur internationalen Migration
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Working Paper 18 - Die <strong>Datenlage</strong> im Bereich der <strong>internationalen</strong> <strong>Migration</strong><br />
kündigt war. Kaum statistisches Material ist zudem über den Libanon zu erhalten. Im Falle Indiens<br />
bedarf es einer kostenlosen Registrierung, um die vorhandenen Daten einzusehen.<br />
Ähnlich wie in Afrika mangelt es an einem Angebot von <strong>Migration</strong>sdaten. Diesbezüglich<br />
verfügen alle Länder über wenig bzw. wenig differenzierte oder teils keine statistische<br />
Informationen. Gerade Länder wie China, Afghanistan und Bangladesch, deren <strong>Migration</strong>sdaten<br />
von großem Interesse wären, bieten keine Daten in diesem Bereich. Dies muss vor dem<br />
Hintergrund des politischen Regimes (China), der allgemeinen Situation (Afghanistan) sowie<br />
der finanziellen und strukturellen Möglichkeiten (Afghanistan, Bangladesch) gesehen werden.<br />
Bei der Betrachtung der wirtschafts- und arbeitsmarktrelevanten Faktoren kann festgestellt<br />
werden, dass nahezu alle Länder Daten zu den hier untersuchten Erhebungsdimensionen<br />
anbieten. Ausnahmen sind Sri Lanka und erneut der Libanon. Auch bei der Türkei und<br />
Afghanistan sind leichte Abstriche zu machen. China veröffentlicht offensichtlich keine statistischen<br />
Informationen hinsichtlich Einkommen und Lohnniveaus.<br />
Was die sozialen Faktoren betrifft, gilt ähnliches wie für die wirtschafts- und arbeitsmarktrelevanten<br />
Faktoren. In dem Bereich Bevölkerung verfügen dagegen alle untersuchten<br />
Länder über differenzierte Erhebungsdimensionen. Gleiches gilt für den Bereich Bildung,<br />
während das Angebot an statistischen Informationen im Bereich Gesundheit – wenn vorhanden<br />
– oft nicht sehr differenziert ist.<br />
5.5 Internationale Organisationen<br />
Bei der Betrachtung des Datenangebots internationaler Organisationen muss beachtet<br />
werden, dass die statistischen Informationen je nach Auftrag der Institution erhoben werden.<br />
Auch wenn mit wenigen Ausnahmen Daten zu allen unter Abschnitt 2.1 diskutierten relevanten<br />
Faktoren für <strong>Migration</strong>sprojektionen angeboten werden, unterscheiden sich die Erhebungsdimensionen<br />
und -themen der einzelnen Institutionen.<br />
Was die Angaben über Bestandszahlen und Stromgrößen von Migranten betrifft, variiert<br />
das Angebot zwischen den jeweiligen Institutionen. Eurostat bietet Angaben <strong>zur</strong> ausländischen<br />
Bevölkerung in der EU-27 und ausgewählten Industrieländern außerhalb der EU seit<br />
etwa 1995. Dabei kann zwischen Herkunftsländern, Altersgruppen und Geschlecht differenziert<br />
werden, wobei die Angaben lückenhaft sein können. Gleiches gilt für den Wanderungssaldo<br />
und Asylangelegenheiten der EU-Mitgliedsländer. Hinsichtlich der Untersuchungsdimension<br />
ist das Datenangebot der OECD differenzierter, beschränkt sich aber auf die OECD-<br />
Mitgliedsstaaten. Je nach Themengebiet und nur für ausgewählte OECD-Länder werden <strong>Migration</strong>sdaten<br />
nach Nationalitäten erhoben. Zudem verfügt die OECD über statistische Informationen<br />
zum Bereich Arbeitsmigration. Letzteres stellt naturgemäß den Schwerpunkt der<br />
ILO dar. Das Datenangebot gibt, neben gewöhnlichen Bevölkerungsangaben, differenziert<br />
Auskunft <strong>zur</strong> weltweiten Arbeitsmigration, wobei die Informationen bis 1986 <strong>zur</strong>ückreichen.<br />
Zusätzlich werden Projektionen bezüglich der Erwerbsbevölkerung bis 2020 angeboten.<br />
Auch UNPD und UNSD verfügen über ausführliches <strong>Migration</strong>sdatenmaterial. Bei der UNPD<br />
kann dabei auf statistisches Material bis ins Jahr 1960 <strong>zur</strong>ückgegriffen werden. Die Erhebungsdimensionen<br />
umfassen die Themen Bestandszahlen von Migranten und deren Wachstumsraten,<br />
Flüchtlinge, <strong>Migration</strong> und Gender, Ein- und Auswanderung nach Staatsangehö-