SBJ-Rundschreiben 01/2011 - Südtiroler Bauernjugend
SBJ-Rundschreiben 01/2011 - Südtiroler Bauernjugend
SBJ-Rundschreiben 01/2011 - Südtiroler Bauernjugend
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<strong>SBJ</strong>-<strong>Rundschreiben</strong><br />
Infos und Hinweise<br />
Ausgabe 1; April 2<strong>01</strong>1<br />
In dieser Ausgabe<br />
Blickpunkt<br />
Die Gefahr arbeitet mit!<br />
Das Wort dem…<br />
Maßnahmen zur Unfallverhütung<br />
Meine Meinung<br />
Gut gewarnt am Traktor<br />
Erfolg für die Arbeitssicherheit<br />
Filme Arbeitssicherheit<br />
Die Gefahr im Wald<br />
Infos und Hinweise<br />
Vorstellung der neuen <strong>SBJ</strong>-<br />
Bezirksausschüsse<br />
Tipps und Tricks<br />
Interview mit einem Rhetoriktrainer<br />
Redewettbewerb der <strong>SBJ</strong><br />
Terminkalender <strong>Südtiroler</strong> Landwirt<br />
Aufruf: Tracht tragen!<br />
Adressen- und Telefonverzeichnis<br />
Adressen kontrollieren<br />
Berichte und Portraits<br />
Europafinale Geotrac Supercup<br />
<strong>SBJ</strong>-Landeslehrfahrt<br />
<strong>SBJ</strong>-Mitgliederversammlung<br />
Das Porträt<br />
Es liegt bei<br />
<strong>SBJ</strong>-<strong>Rundschreiben</strong><br />
1<br />
2<br />
2/3<br />
3/4<br />
4<br />
5<br />
5/6<br />
7<br />
8/9<br />
10<br />
11<br />
11<br />
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12<br />
13<br />
14<br />
15<br />
Veranstaltungskalender 12<br />
Bei allen <strong>SBJ</strong>-Funktionären: Adressen- und<br />
Telefonverzeichnis der <strong>SBJ</strong><br />
Seite<br />
Die Gefahr arbeitet mit!<br />
Gerade in der Landwirtschaft ist das Risiko<br />
für einen Arbeitsunfall sehr hoch, wie<br />
auch die vielen Unfälle im letzten Jahr<br />
gezeigt haben. Die <strong>Südtiroler</strong> <strong>Bauernjugend</strong><br />
und der <strong>Südtiroler</strong> Bauernbund wollen<br />
ihre Bemühungen den Arbeitsplatz<br />
„Bauernhof“ sicherer zu machen, nochmals<br />
verstärken und setzen auf kreative<br />
Präventionsarbeit und intensive Aufklärung:<br />
In Zusammenarbeit mit der Firma „COBO<br />
International“ wurde ein Frühwarnsystem<br />
für Traktoren entwickelt. Gerät der Traktor<br />
in eine gefährliche Schieflage, gibt<br />
„Sentinel“ Alarm. Mehr dazu auf Seite 4.<br />
Und was auf den ersten Blick nach reiner<br />
Gaudi aussieht, die Bewerbe im Traktor-<br />
und Transporter Geschicklichkeitsfahren,<br />
die die <strong>Südtiroler</strong> <strong>Bauernjugend</strong> gemeinsam<br />
mit dem Traktorenwerk Lindner organisiert,<br />
haben ebenfalls diesen sehr ernsthaften<br />
Hintergrund.<br />
Unter dem Titel „Gefahren in der Landwirtschaft“<br />
hat die <strong>SBJ</strong> mit einer Produktionsfirma<br />
8 Kurzfilme produziert. In Kürze werden<br />
sie den Ortsgruppen zur Verfügung gestellt<br />
derzeit wird ein Themenabend dazu ausgearbeitet.<br />
Mehr auf Seite 5.<br />
Daneben wird an einer Neuauflage der Fahrsicherheitskurse<br />
für Traktoren in Zusammenarbeit<br />
mit dem Safety Park gedacht.<br />
Voraussetzung dafür ist ein vernünftiges<br />
Konzept und Finanzierungsmodell an dem<br />
in den kommenden Wochen gearbeitet<br />
wird. Die Verbandszeitschrift „Der <strong>Südtiroler</strong><br />
Landwirt“ widmet bereits seit einigen<br />
Ausgaben der Sicherheit eine Artikelserie<br />
und auch die <strong>Südtiroler</strong> <strong>Bauernjugend</strong> stellt<br />
dieses <strong>Rundschreiben</strong> ganz unter die<br />
Sicherheit.<br />
Besonders hingewiesen sei an dieser Stelle<br />
auch auf die Vorstellung der neuen Bezirksvertreter<br />
auf den Seiten 8 und 9 sowie der<br />
neuen Landesführung auf Seite 15.<br />
Seite 1
Blickpunkt „Die Gefahr arbeitet mit!“<br />
Das Wort dem...<br />
<strong>SBJ</strong>-Landesobmann<br />
Hannes Dosser<br />
„Berufe bei denen man mit der Natur<br />
arbeitet sind immer mit einem gewissen<br />
Unfallrisiko verbunden. Natürliche<br />
Gegebenheiten können sich durch Veränderung<br />
der Witterungsverhältnisse<br />
innerhalb kurzer Zeit ändern. Auch die<br />
Arbeit am Hof ist intensiver geworden,<br />
den Betrieb gilt es effizient und marktorientiert<br />
zu führen. Durch zunehmende<br />
Mechanisierung ist ein geschulter,<br />
pflichtbewusster und gewissenhafter<br />
Umgang mit landwirtschaftlichen Maschinen<br />
und Arbeitsgeräten gefragt.<br />
Leider hat der Zeitdruck auch vor dem<br />
Bauer nicht halt gemacht. Hektisches<br />
Arbeiten birgt oft großes Gefahrenpotenzial.<br />
Ich bin der Meinung, dass ein<br />
Restrisiko immer bleibt, aber Gefahrenquellen<br />
durch stetige Eigenkontrolle bis<br />
zu einem bestimmten Maß verringert<br />
werden können. Grundvoraussetzungen<br />
für ein sicheres arbeiten ist sicherlich<br />
einwandfreies gewartetes Arbeitsgerät.<br />
Doch trotz jeglichen Sicherheitsvorkehrungen<br />
bleibt immer ein bestimmtes<br />
Restrisiko. Richtig gewartete<br />
Arbeitsgeräte und richtiger Umgang mit<br />
Maschinen können dazu beitragen,<br />
dass ein „Unfall“ noch glimpfig ausgeht.<br />
Wie man so schön sagt „Glück im<br />
Unglück gehabt.“<br />
Die <strong>SBJ</strong> ist seit jeher im Bereich Arbeitssicherheit<br />
sehr engagiert. Die Arbeitsgruppe,<br />
die die Filme „Gefahren in der<br />
Landwirtschaft“ ausgearbeitet hat, hat<br />
viele Stunden damit verbracht diese<br />
interessant und lehrreich zu gestalten.<br />
Nach einem dreiviertel Jahr intensiver<br />
Arbeit daran könnt ihr schon gespannt<br />
auf das Ergebnis sein. Ich hoffe, dass<br />
diese Filme zur Sensibilisierung und zur<br />
Vorbeugung von Unfällen einen wertvollen<br />
Beitrag leisten.<br />
In dem Sinne wünsch i ollen eine Unfallfreie<br />
Zeit.“<br />
Maßnahmen zur Unfallverhütung<br />
Ziel der <strong>SBJ</strong> ist es, das Bewusstsein zu schärfen und die betroffene Zielgruppe zum vorsichtigeren<br />
Umgang mit Maschinen und Geräten zu bewegen.<br />
Die <strong>Südtiroler</strong> <strong>Bauernjugend</strong> hat das<br />
Problem der vielen Unfälle in der Landwirtschaft<br />
anlässlich der Alpenländischen<br />
Landwirtschaftsschau im Jahre<br />
1979 erstmals im großen Stil aufgegriffen<br />
und sich seither immer wieder bemüht,<br />
in der einen oder anderen Weise<br />
Informationen zu geben, Bewusstsein zu<br />
bilden und auf Verhaltensweisen zur<br />
Senkung der landwirtschaftlichen Unfälle<br />
hinzuweisen. Dazu wurden eine Reihe<br />
von Maßnahmen und Initiativen gesetzt,<br />
die vor allem auf die Information, Aufklärung<br />
und Vorbeugung ausgerichtet<br />
waren.<br />
Die <strong>SBJ</strong> ist der Meinung, dass viele Unfälle<br />
durch die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen<br />
zu vermeiden wären.<br />
Jedes Mitglied eines bäuerlichen Betriebes<br />
muss bestrebt sein, alles zu unternehmen,<br />
um Unfälle zu verhüten. Jedermann<br />
muss daher die häufigsten Unfallursachen<br />
kennen, Risiken bewerten und<br />
beseitigen. Es gilt, die Augen für eventuelle<br />
Gefahren zu schulen. Oft sind es nur<br />
Kleinigkeiten, die man nicht beachtet:<br />
verschiedene Missstände, kleinere Gebrechen,<br />
widrige Umstände, eine gewisse<br />
Sorglosigkeit oder gar der leichtfertige<br />
Standpunkt "Mir kann eh nix passieren".<br />
Sich der Gefahren bewusst zu sein und<br />
die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen<br />
zu treffen, sollte selbstverständlich<br />
sein. Nur so können Unfälle vermieden<br />
werden, denn Unfälle geschehen nicht,<br />
sie werden verursacht!<br />
Ziel bleibt jedoch weiterhin, das Bewusstsein<br />
zu schärfen und die betroffene Zielgruppe<br />
zum vorsichtigeren Umgang mit<br />
Maschinen und Geräten bei der Ausübung<br />
ihrer Tätigkeit zu bewegen. Klar ist wohl<br />
allen, dass gerade in diesem Bereich<br />
niemals genug getan wird.<br />
Die Initiativen der letzten Jahre<br />
• Ausstellungen (mit Schautafeln, Fotos,<br />
Unfalldaten, plastische Darstellungen).<br />
• Informationsschau „Unfallverhütung in<br />
der Landwirtschaft“, anlässlich der 6.<br />
Alpenländischen Landwirtschaftsschau -<br />
1979 in Bozen<br />
• Verschiedene Sonderschauen bei Messen,<br />
Ausstellungen, „Tag der Technik“<br />
usw. unter anderem zu den Themen<br />
Motorsäge, Kardanwelle, Kinderunfälle<br />
usw. - ab 1980<br />
• Wanderausstellung zum Thema „Unfall?<br />
Kein Zufall!“ in ganz Südtirol - ab 1988<br />
• Neuauflage der Wanderausstellung anlässlich<br />
der Agrialp – 1999 in Bozen<br />
Broschüren<br />
• „Unfallverhütung durch sicheres Arbeiten“<br />
(Herausgegeben vom Assessorat<br />
für Landwirtschaft und Forstwesen an-<br />
Seite 2 <strong>SBJ</strong>-<strong>Rundschreiben</strong>
Beim Geotrac Supercup der <strong>SBJ</strong> kann der Umgang mit den Maschinen trainiert werden<br />
lässlich der Informationsschau der <strong>SBJ</strong>)<br />
– 1979<br />
• „Unfall? Kein Zufall! – Unfallverhütung<br />
in der Landwirtschaft“ - 1988<br />
• „Unterwegs mit landwirtschaftlichen<br />
Maschinen“ - 1994<br />
• Neuauflage der Broschüre „Unfall? Kein<br />
Zufall! – Unfallverhütung in der Landwirtschaft“<br />
– 1999<br />
Filme<br />
<strong>SBJ</strong>-Unfallverhütungsfilm (Zusammenfassung<br />
von mehreren Filmen aus<br />
Deutschland, Österreich und der<br />
Schweiz)<br />
Aufkleber<br />
Druck und Verteilen von Aufklebern 1979,<br />
1988, 1999 und 20<strong>01</strong><br />
Sammeln von Infos<br />
Über viele Jahre hat die <strong>SBJ</strong> viele Informationen,<br />
Zeitungsausschnitte und Broschüren<br />
zur Unfallverhütung in der Landwirtschaft<br />
gesammelt.<br />
Wettbewerbe<br />
Alljährlich organisiert die <strong>SBJ</strong> mehrere<br />
Traktor- und Transportergeschicklichkeitsfahren:<br />
Gutes Augenmaß, Vorsicht,<br />
Sicherheit und ein feines Gefühl für den<br />
Motor sind dabei die zum Erfolg ausschlaggebenden<br />
Eigenschaften. Seit dem<br />
Jahr 2<strong>01</strong>0 heißt dieser beliebte Wettbewerb,<br />
der vor allem den korrekten Umgang<br />
mit der Maschine in den Vordergrund<br />
stellt, Geotrac Supercup und wird<br />
in Zusammenarbeit mit der Firma Lindner<br />
Traktoren ausgetragen.<br />
„Aktion Überrollbügel“<br />
Ende Oktober 20<strong>01</strong> startete eine weitere<br />
Aktion der <strong>SBJ</strong> zur Unfallverhütung. An 60<br />
Standorten in ganz Südtirol wurden längs<br />
der Straßen "Überrollbügel-Plakate"<br />
angebracht, die den vorbeifahrenden<br />
Traktorlenkern bewusst machen sollten,<br />
dass der Überrollbügel Leben rettet. Dass<br />
<strong>SBJ</strong>-<strong>Rundschreiben</strong><br />
die paar Minuten, die das Aufklappen<br />
des Bügels in Anspruch nehmen, gut<br />
investiert sind, wenn dadurch ein Unfall<br />
nicht ein tödlicher Unfall wird, das sollte<br />
jedem Bauern bewusst werden.<br />
Aktuelle und künftige Schwerpunkte<br />
Die Sicherheit auf Südtirols Straßen war<br />
ein Thema, das die <strong>Südtiroler</strong> <strong>Bauernjugend</strong><br />
seit März 2008 intensiv verfolgt<br />
hat. Für die <strong>SBJ</strong> war und ist klar: Nein zu<br />
Strafen, die jedes vernünftige Maß entbehren<br />
und ja zu kreativer Präventionsarbeit<br />
und intensiver Aufklärung. Aus<br />
diesem Grund ging die <strong>SBJ</strong> mit gutem<br />
Beispiel voran und veranstaltete die<br />
Vortragsreihe „Die letzte Sekunde deines<br />
Lebens“. Ein <strong>SBJ</strong>-<strong>Rundschreiben</strong><br />
und der Besuch der Landesleitung im<br />
neuen Verkehrsicherheitszentrum waren<br />
weitere Akzente in diesem Bereich.<br />
In Zukunft will sich die <strong>Südtiroler</strong> <strong>Bauernjugend</strong><br />
wieder stärker im Bereich<br />
Unfallverhütung in der Landwirtschaft<br />
engagieren.<br />
Derzeit steht eine Zusammenarbeit mit<br />
der Firma COBO im Raum. Ein elektronisches<br />
Warnsystem soll in Zukunft helfen,<br />
dass Traktoren nicht so schnell<br />
umkippen. An den Entwicklungstests der<br />
international tätigen Firma COBO beteiligt<br />
sich auch die <strong>Südtiroler</strong> <strong>Bauernjugend</strong><br />
(siehe eigenen Bericht in diesem<br />
<strong>Rundschreiben</strong> auf Seite 4).<br />
2005 hat die <strong>Südtiroler</strong> <strong>Bauernjugend</strong><br />
bereits den Versuch gewagt, Fahrsicherheitskurse<br />
für landwirtschaftliche Maschinen<br />
anzubieten. Auf Grund der Unzuverlässigkeit<br />
des damaligen Partners<br />
kam das Projekt bald zum Stillstand.<br />
Derzeit wird an eine Neuauflage in Zusammenarbeit<br />
mit dem Safety Park gedacht.<br />
Voraussetzung dafür ist ein vernünftiges<br />
Konzept und Finanzierungsmodell.<br />
Daran soll in den kommenden<br />
Monaten gearbeitet werden.<br />
Blickpunkt „Die Gefahr arbeitet mit!“<br />
Meine Meinung<br />
Verena Eberhöfer<br />
Ortsleiterin Allitz<br />
„Für mich ist Arbeitssicherheit ein sehr<br />
wichtiges Thema, da man in der Landwirtschaft<br />
durch den Maschineneinsatz<br />
einem sehr hohen Unfallrisiko ausgesetzt<br />
ist. Deshalb ist große Vorsicht<br />
beim Arbeiten Voraussetzung. Auch der<br />
Maschinenzustand spielt eine große<br />
Rolle (Schutzvorrichtungen im Originalzustand<br />
z.B. Zapfwellenschutz).<br />
Arbeitssicherheitskurse sollte man in<br />
Anspruch nehmen, um Gefahrenquellen<br />
frühzeitig zu erkennen und somit<br />
Unfälle zu vermeiden. Hervorzuheben<br />
ist das Projekt Sentinel der <strong>SBJ</strong>, hier<br />
können Betriebe die Gefahren frühzeitig<br />
erkennen und besser einschätzen.<br />
Ich bin überzeugt: Wenn wir bei unserer<br />
Arbeit auf den Höfen etwas mehr<br />
Wert auf Arbeitssicherheit legen und<br />
umsichtig arbeiten, dann sinkt auch<br />
das Unfallrisiko!“<br />
Thomas Seehauser<br />
Ortsobmann Freienfeld<br />
„Die heutige Technik ermöglicht es<br />
uns, die Arbeit im steilen Gelände rationeller,<br />
sicherer und mit weniger Arbeitskräften<br />
als früher zu bewerkstelligen.<br />
Meiner Ansicht nach liegt das<br />
Problem der oftmals mangelnden Arbeitssicherheit<br />
zum Großteil im massiven<br />
Zeitdruck von uns Bauern. Und<br />
genau von da an wird es leider allzu oft<br />
lebensgefährlich: Selbstüberschätzung<br />
und Fehleinschätzung der Bodenverhältnisse,<br />
Übermüdung und mangelnde<br />
Wartung der Maschinen. Als Ursache<br />
für die fehlende Zeit sehe ich zum<br />
Großteil die immer geringere Wertschöpfung<br />
aus der Berglandwirtschaft<br />
und der (über)lebensnotwendige Zuerwerb<br />
auch außerhalb der Landwirtschaft.<br />
Doch auch wir selbst müssen<br />
uns am Kragen packen: warum immer<br />
mehr, immer früher, immer besser....als<br />
der Nachbar?<br />
Seite 3
Blickpunkt „Die Gefahr arbeitet mit!“<br />
Gut gewarnt am Traktor<br />
Seit dem Jahr 2009 arbeitet die <strong>Südtiroler</strong><br />
<strong>Bauernjugend</strong> zusammen mit der<br />
Firma COBO aus Brescia an der Entwicklung<br />
von Sentinel, einem elektronischen<br />
Warnsystem, das das Umkippen von<br />
Traktoren und Transportern verhindern<br />
soll. Derzeit ist das System auf 13 Höfen<br />
im Einsatz.<br />
Die Idee ist relativ simpel: Ein elektronisches<br />
Warnsystem wird in Traktoren,<br />
Transportern und Mähtracs eingebaut<br />
und schlägt Alarm, sobald das Fahrzeug<br />
eine kritische Neigung oder Position<br />
erreicht. So soll verhindert werden, dass<br />
die Fahrer in eine gefährliche Situation<br />
kommen und das Fahrzeug stürzt. „Die in<br />
der Landwirtschaft gängigen Sicherheitssysteme<br />
wie der Überrollbügel, wirken<br />
erst, sobald die landwirtschaftliche Maschine<br />
bereit umgekippt ist. Mit Sentinel<br />
hingegen soll verhindert werden, dass es<br />
überhaupt so weit kommt“, erklärt <strong>Bauernjugend</strong>-Landesobmann<br />
Hannes Dosser.<br />
Seit Sommer ist das marktreife Gerät nun<br />
auf 13 Höfen, darunter einige Obst- und<br />
Weinbaubetriebe in Steillagen, im Einsatz.<br />
Die kontinuierlichen Rückmeldungen<br />
der 13 Landwirte ermöglichen eine<br />
laufende Verbesserung der Software.<br />
Mit einer der Testpersonen hat die <strong>Südtiroler</strong><br />
<strong>Bauernjugend</strong> ein Interview geführt.<br />
Darin beschreibt Florian Gasser aus<br />
Pardell (Klausen) seine Erfahrungen.<br />
Interview mit Florian Gasser<br />
<strong>Südtiroler</strong> <strong>Bauernjugend</strong>: Wie lange ist<br />
das System bei dir schon<br />
installiert?<br />
Florian Gasser: Das System<br />
ist bei unserem Traktor<br />
der Marke John Deere<br />
5315V seit ca. acht Monaten<br />
installiert.<br />
<strong>Südtiroler</strong> <strong>Bauernjugend</strong>: Warum hast<br />
du dich entschieden, das System auszuprobieren<br />
?<br />
Florian Gasser: Als ich davon gehört<br />
habe, informierte ich mich etwas über<br />
das System. Ich entschied mich dafür,<br />
da mir die Sicherheit in der Anlage sehr<br />
wichtig ist.<br />
<strong>Südtiroler</strong> <strong>Bauernjugend</strong>: Hängt deine<br />
Beteiligung mit der Lage des Hofes zusammen,<br />
welches sind die Besonderheiten<br />
des Hofes (steile Lage, schwierige<br />
Bedingungen, usw.)?<br />
Florian Gasser: Ja, da wir den gesamten<br />
Hof im Steilhang haben, entschied ich<br />
mich gemeinsam mit meinem Vater das<br />
System auszuprobieren. Die Bedingungen<br />
in unseren Obstanlagen sind nicht<br />
immer die besten. Es kommt öfter vor<br />
dass man nicht mehr weiter fahren<br />
kann, da die Maschine fast umkippt.<br />
<strong>Südtiroler</strong> <strong>Bauernjugend</strong>: Bist du mit<br />
dem System zufrieden? Gibt es etwas,<br />
was du noch verbessern würdest?<br />
Florian Gasser: Das System funktioniert<br />
an sich nicht schlecht. Es ist jedoch<br />
noch sehr ausbaufähig. Meiner Meinung<br />
nach genügt es nicht, nur einen Sensor<br />
am Traktor zu befestigen. Es bräuchte<br />
mehr, dass man so viele Werte wie möglich<br />
erhält und das System so genau als<br />
möglich funktioniert.<br />
<strong>Südtiroler</strong> <strong>Bauernjugend</strong>: Kannst du<br />
Sentinel weiterempfehlen, wenn ja –<br />
warum und welchen Personen?<br />
Florian Gasser: Ich könnte mir Sentinel<br />
sehr gut in jedem Traktor vorstellen.<br />
Dazu müsste das System überarbeitet<br />
werden und das Display des Gerätes<br />
sollte etwas kleiner sein, da es zur Zeit<br />
doch in einer Obstbaukabine sehr viel an<br />
Platz braucht. Das System müsste genauer<br />
und schneller reagieren.<br />
<strong>Südtiroler</strong> <strong>Bauernjugend</strong>: Gibt es sonst<br />
noch etwas Interessantes im Zusammenhang<br />
mit Sentinel zu berichten?<br />
Florian Gasser: Es wäre auch sehr interessant<br />
wenn das System mit Anhänger funktionieren<br />
würde. Aufbaugeräte verlieren<br />
oft während des Arbeitens an Gewicht<br />
(Sprüher). Dies wird vom System nicht<br />
berechnet. Es wäre angenehm, wenn das<br />
System selber erkennt welches Gerät<br />
gerade am Traktor montiert ist. Ansonsten<br />
ist der Aufwand für die Einstellung der<br />
richtigen Maschine vor Beginn der Arbeit<br />
zu groß.<br />
Meine Meinung<br />
Roland Dissertori<br />
Ortsobmann Kaltern<br />
„Die Arbeitssicherheit in der Landwirtschaft<br />
fängt schon mit der richtigen<br />
Ausrüstung zur jeweiligen Arbeit an. Bei<br />
der Kleidung und dem Schuhwerk bis zu<br />
ordentlich gewarteten Maschinen und<br />
Geräten.<br />
Arbeiten, welche man selbst nicht ausführen<br />
kann, da geeignete Maschinen<br />
oder einfach die Übung fehlt und sie<br />
dadurch zu gefährlich für den Bauern<br />
werden, sollte man an andere weitergeben<br />
oder sie um Hilfe bitten.<br />
Viele Unfälle passieren meist mit den<br />
Maschinen selbst, bei Unachtsamkeit<br />
oder in eiligen Situationen. Auf jeden<br />
Fall sollte man bei Maschinenarbeit<br />
konzentriert bei der Arbeit sein und sich<br />
nicht stressen lassen.“<br />
Seite 4 <strong>SBJ</strong>-<strong>Rundschreiben</strong>
Erfolg für die Arbeitssicherheit<br />
Sinnvolle Investitionen in die Sicherheit der Betriebe wurden unterstützt.<br />
Im Jänner hat das Inail erstmals Beiträge<br />
zur Förderung der Arbeitssicherheit ausgeschrieben.<br />
Nach 36 Minuten waren die<br />
Gelder in Südtirol aufgebraucht. Dennoch<br />
gelang es, einen Großteil der landwirtschaftlichen<br />
Ansuchen einzureichen.<br />
Mit 60 Millionen Euro hat das Unfallinstitut<br />
Inail Maßnahmen im Bereich Arbeits-<br />
<strong>SBJ</strong>-<strong>Rundschreiben</strong><br />
sicherheit unterstützt. 522.000 Euro<br />
waren für Ansuchen in Südtirol vorgesehen<br />
(s. „<strong>Südtiroler</strong> Landwirt Nr.<br />
23/2<strong>01</strong>0). Nun ist die erste Ausschreibung<br />
dieser Art abgeschlossen und die<br />
Gelder zugewiesen. Insgesamt konnten<br />
in Südtirol 59 Betriebe ihre Online-<br />
Gesuche einreichen, bevor die Gelder<br />
aufgebraucht waren. 54 davon hat der<br />
<strong>Südtiroler</strong> Bauernbund für seine Mitglie-<br />
„Gefahren in der Landwirtschaft“<br />
Acht Kurzfilme für mehr Sicherheit in der Landwirtschaft<br />
2<strong>01</strong>1 wollen die <strong>Südtiroler</strong> <strong>Bauernjugend</strong> und der <strong>Südtiroler</strong> Bauernbund ihre Bemühungen,<br />
den Arbeitsplatz „Bauernhof“ sicherer zu machen, nochmals verstärken.<br />
Gerade in der Landwirtschaft ist das<br />
Risiko für einen Arbeitsunfall sehr hoch,<br />
wie auch die vielen Unfälle im letzten<br />
Jahr gezeigt haben. Dies ist nicht verwunderlich,<br />
denn nur wenige Berufe verlangen<br />
derart vielfältige Fertigkeiten und<br />
Kenntnisse wie Berufe in der Landwirtschaft.<br />
Es werden High-Tech Maschinen bedient,<br />
Handwerksarbeiten werden oft<br />
Blickpunkt „Die Gefahr arbeitet mit!“<br />
der eingereicht. Nach weniger als einer<br />
Stunde waren in ganz Italien die Gelder<br />
aufgebraucht. Die betreffenden Bauernbund-Mitglieder<br />
konnten sich so einen<br />
Beitrag von immerhin 60 Prozent<br />
(Obergrenze 7.500 Euro) sichern. Die<br />
neue Fördermaßnahme unterstützt u.a.<br />
Investitionen in die Arbeitssicherheit. Die<br />
Bauernbund-Mitglieder haben sich z.B.<br />
für vibrationsarme Traktorsitze samt Gurt,<br />
Kabinen oder das elektronische Warnsystem<br />
„Sentinel“ entschieden und so Sensibilität<br />
für Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit<br />
gezeigt. Die Betriebe mussten<br />
in der Zwischenzeit die vorgesehenen<br />
Unterlagen einreichen. Nun werden alle<br />
Ansuchen vom Unfallinstitut überprüft.<br />
Voraussichtlich nach 45 Tagen erhalten<br />
die Betriebe ein Schreiben mit der Zusage<br />
des Förderbeitrages. Anschließend können<br />
die Investitionen getätigt werden. Auf<br />
Grundlage der Rechnungen kann der<br />
Beitrag dann abgerechnet und die Fördergelder<br />
ausgezahlt werden. Laut derzeitigem<br />
Stand ist die Maßnahme als Erfolg<br />
zu werten. Sinnvolle Investitionen in die<br />
Sicherheit der Betriebe wurden unterstützt.<br />
Das Unfallinstitut hat für 2<strong>01</strong>1<br />
bereits die Fortsetzung der Maßnahme<br />
angekündigt, diesmal mit dem dreifachen<br />
Betrag. Wer also bei dieser Ausschreibung<br />
nicht berücksichtigt wurde, kann<br />
bei der nächsten sein Glück versuchen.<br />
Von Josef Haller, SBB<br />
selbst gemacht. 2<strong>01</strong>1 wollen die <strong>Südtiroler</strong><br />
<strong>Bauernjugend</strong> und der <strong>Südtiroler</strong><br />
Bauernbund ihre Bemühungen, den<br />
Arbeitsplatz „Bauernhof“ sicherer zu<br />
machen, nochmals verstärken und setzen<br />
auf kreative Präventionsarbeit und<br />
intensive Aufklärung. Eine der Initiative<br />
sind acht Kurzfilme, die auf die<br />
„Gefahren in der Landwirtschaft“ hinweisen<br />
sollen. Lebensraum Bauernhof,<br />
Traktoren & Transporter, Werkzeuge und<br />
Maschinen, Tierhaltung, Sturzgefahren<br />
und Strom, Gefährliche Substanzen,<br />
Wald- und Holzarbeit und Notfälle am<br />
Bauernhof sind deren Inhalte. In Kürze<br />
werden sie den Ortsgruppen des SBB<br />
und der <strong>SBJ</strong> zur Verfügung gestellt. Derzeit<br />
wird an einem Paket zur Gestaltung<br />
eines Themenabends gearbeitet. Das<br />
Ziel all dieser Maßnahmen ist klar:<br />
Durch Aufzeigen von Gefahren in der<br />
Landwirtschaft, Vermittlung von Wissen<br />
und praktischen Tipps Unfällen in der<br />
Landwirtschaft vorzubeugen. Die The-<br />
Seite 5
Blickpunkt „Die Gefahr arbeitet mit!“<br />
Wer mit Tieren sicher umgehen will, muss deren Verhaltensweisen kennen.<br />
men der Kurzfilme werden in einer achtreihigen<br />
Artikelserie im <strong>Südtiroler</strong> Landwirt<br />
aufgearbeitet und sind gleichzeitig auf der<br />
Internetseite der <strong>Südtiroler</strong> <strong>Bauernjugend</strong><br />
abrufbar.<br />
Folgend eine kurze Vorstellung der acht<br />
Kurzfilme:<br />
„Lebensraum Bauernhof“<br />
Der Bauernhof ist nicht nur Arbeitsplatz,<br />
sondern auch Lebensraum für die bäuerliche<br />
Familie. Gerade dieses Miteinander<br />
von Kindern, Aktiven und Senioren macht<br />
die Besonderheit des Bauernhofs aus. Bei<br />
allen Tätigkeiten, sei es im Wohn- und<br />
Arbeitsbereich, muss die Sicherheit groß<br />
geschrieben werden. Oft sind es Kleinigkeiten,<br />
die es zu verbessern gilt. In praktischen<br />
Tipps und anschaulich nachgestellten<br />
Situationen zeigt diese Filmsequenz<br />
Gefahrenquellen auf dem Bauernhof auf<br />
und wie sie vermieden werden können.<br />
„Traktoren und Transporter“<br />
Eile und Unachtsamkeit, Übermüdung und<br />
Dunkelheit, falsche Einschätzung der<br />
Situation bzw. des Untergrundes, rutschiger<br />
Boden verursacht durch Nässe, Eis-<br />
und Schneereste, Verwendung einer nicht<br />
geeigneten Maschine, mangelnde Wartung<br />
der Maschine, Überschreiten der<br />
Einsatzgrenzen, Überladung und abgenützte<br />
Reifen sind häufige Ursachen für<br />
schwere Unfälle mit landwirtschaftlichen<br />
Maschinen. Offensichtlich nimmt mit der<br />
zunehmenden Mechanisierung in der<br />
Landwirtschaft auch das Unfallrisiko zu.<br />
Hier möchte diese Filmsequenz anknüpfen<br />
und Risiken und Gefahren beim täglichen<br />
Arbeiten mit den landwirtschaftlichen<br />
Maschinen aufzeigen.<br />
„Werkzeuge und Maschinen“<br />
Handwerksarbeiten führen Bauern und<br />
Bäuerinnen oft selbst aus: Sie warten und<br />
reparieren ihre Geräte und Maschinen,<br />
renovieren Ställe und Scheunen. Dafür<br />
benötigt man zweckmäßige Räume oder<br />
eine Hofwerkstatt. Worauf es dabei zu<br />
achten gilt, zeigt dieser Kurzfilm.<br />
„Tierhaltung“<br />
Die Rinderhaltung ist ein bedeutender<br />
Betriebszweig der <strong>Südtiroler</strong> Landwirtschaft.<br />
Sie war und ist einem stetigen<br />
Wandel unterworfen. Wer mit Tieren<br />
sicher umgehen will, muss deren Verhaltensweisen<br />
kennen. Die Verhaltensweisen<br />
der Tiere und damit zusammenhängenden<br />
Risiken und Gefahren zeigt dieser<br />
Kurzfilm auf.<br />
„Sturzgefahren und Strom“<br />
Arbeiten auf Dächern, Instandhaltungen<br />
und Sanierungen, erhöhte Böden, wie<br />
Handwerksarbeiten führen Bauern und Bäuerinnen oft selbst aus.<br />
Stadelauf- und Zufahrtsrampen, das Arbeiten<br />
mit einer Leiter, Silos und elektrischen<br />
Strom werden in dieser Filmsequenz<br />
behandelt.<br />
„Gefährliche Substanzen“<br />
Auf jedem Bauernhof gibt es Hilfsmittel,<br />
die für die Produktion von Pflanzen nützlich,<br />
für Menschen, gefährlich sein können.<br />
Dazu gehören Dünger, Pflanzenbehandlungsmittel,<br />
Medikamente, Schnecken-<br />
und Mäuseköder und Reinigungsmittel.<br />
Allerdings muss man auch auf<br />
verschiedene Stäube aufpassen, durch<br />
welche Krankheiten und vor allem Allergien<br />
ausgelöst werden können. Aber welche<br />
Stäube belasten Menschen? Dieser<br />
und anderen Fragen geht der Kurzfilm<br />
nach.<br />
„Wald- und Holzarbeit“<br />
Die Waldarbeit ist eine der gefährlichsten<br />
Arbeiten auf dem Bauernhof. Jedes Jahr<br />
ereignen sich schwere Unfälle. Nicht ausreichende<br />
Ausbildung, mangelhafte Ausrüstung<br />
sowie das Missachten elementarer<br />
Grundlagen sind vielfach die Unfallursache.<br />
Wie man dem vorbeugen kann und<br />
welche Sicherheitsmaßnahmen bei der<br />
Wald- und Holzarbeit getroffen werden<br />
müssen, zeigt dieser Kurzfilm auf.<br />
„Notfälle am Bauernhof“<br />
Zu Notfällen am Bauernhof kommt es<br />
immer wieder. Die meisten Bauern müssen<br />
auf Grund des Arbeitssicherheitsgesetztes<br />
oder auf Grund einer Zertifizierung<br />
von landwirtschaftlichen Produkten wie<br />
z.B. Global GAP heute einen 1. Hilfe Kurs<br />
besuchen. Dadurch bekommen sie wichtige<br />
Informationen und eine praktische<br />
Schulung, wie sie lebensrettende Maßnahmen<br />
durchführen können. Auf jedem<br />
Bauernhof muss ein 1. Hilfekoffer griffbereit<br />
sein. In nachgestellten Ufallszenarien<br />
zeigt dieser Kurzfilm die Gefahrenquellen<br />
auf und die richtigen Verhaltensweisen<br />
bei Notfällen am Bauernhof.<br />
Seite 6 <strong>SBJ</strong>-<strong>Rundschreiben</strong>
Die Gefahr im Wald<br />
Ausbildung, persönliche Schutzausrüstung sowie sichere Maschinen und Geräte sind bei<br />
der Holzarbeit wichtig.<br />
Motorsägen heulen im Wald. Jedes Jahr<br />
sterben Bauern bei der Holzernte. Es gibt<br />
nach wie vor zu viele Alleinholzer, zu<br />
viele, die nicht ausreichend ausgebildet,<br />
mit mangelhafter Ausrüstung im Wald<br />
aktiv und leider oft auch unvorsichtig<br />
sind. Ausbildung, persönliche Schutzausrüstung<br />
sowie sichere Maschinen und<br />
Geräte sind bei der Holzarbeit wichtig.<br />
Holzerkurse wären eine wichtige Maßnahme,<br />
um die Unfallzahlen im Wald zu<br />
reduzieren.<br />
Die <strong>Südtiroler</strong> <strong>Bauernjugend</strong> hat ein Interview<br />
mit Werner Pichler aus Proveis geführt,<br />
der einen Holzerkurs gemacht hat.<br />
<strong>Südtiroler</strong> <strong>Bauernjugend</strong>: Die Waldarbeit<br />
hat in den letzten Jahren einen starken<br />
Wandel erfahren. Die fortschreitende<br />
Mechanisierung und der richtige Umgang<br />
mit den neuen Maschinen und Geräten<br />
unterstreichen die Wichtigkeit einer laufenden<br />
Ausbildung. Werner, auch du hast<br />
einen Holzerkurs besucht. Warum hast du<br />
den Kurs besucht und wo kannst du das<br />
Erlernte einsetzen?<br />
Werner Pichler: Den Kurs habe ich aus<br />
Interesse an der Waldarbeit besucht, um<br />
verschiedene Methoden und auch Risiken<br />
des Baumfällens kennen zu lernen. Auch<br />
die richtige Wartung und den richtigen<br />
Umgang mit der Motorsäge wollte ich mir<br />
zeigen lassen. Das Erlernte setze ich bei<br />
der Holzarbeit im eigenen Wald ein. Da-<br />
<strong>SBJ</strong>-<strong>Rundschreiben</strong><br />
bei wird vor allem Holz für den Eigenbedarf<br />
und Brennholz geschnitten und<br />
nach Hause transportiert.<br />
<strong>Südtiroler</strong> <strong>Bauernjugend</strong>: Die Holzerkurse<br />
vermitteln den Teilnehmern theoretische<br />
und praktische Kenntnisse in der<br />
Waldarbeit. Was waren für dich die interessantesten<br />
Kursinhalte?<br />
Werner Pichler: Die interessantesten<br />
Kursinhalte waren für mich die verschiedenen<br />
Fällungstechniken, wie beispielsweise<br />
der Lamellenschnitt für das Fällen<br />
von faulen Bäumen, die verschiedenen<br />
Fallkerben bei gesunden Bäumen und<br />
die Abschätzung von Fallrichtung und<br />
Fallweite von den Bäumen, die gefällt<br />
werden. Daneben waren die Inhalte zur<br />
Handhabung der Motorsäge, Sicherheitsauflagen<br />
bei der Waldarbeit und<br />
verschiedene Sicherheitstipps sehr<br />
lehrreich.<br />
<strong>Südtiroler</strong> <strong>Bauernjugend</strong>: Viele Verbesserungen<br />
im Arbeitsschutz sollen dafür<br />
sorgen, Unfälle in der Waldarbeit zu<br />
reduzieren und Risikofaktoren auszuschalten.<br />
Trotzdem kommt es immer<br />
wieder zu Unfällen in der Waldarbeit.<br />
Welches sind deiner Meinung nach die<br />
größten Risikofaktoren für Unfälle in der<br />
Waldarbeit?<br />
Werner Pichler: Den größten Risikofaktor<br />
bei der Waldarbeit sehe ich in der<br />
falschen Einschätzung, aber auch Unterschätzung<br />
der Gefahren. In möglichst<br />
wenig Zeit soll möglichst viel Holz gefällt<br />
werden. Dabei wird auf die Sicherheit<br />
oft zu wenig geachtet und durch<br />
hektisches Arbeiten passieren oft Unfälle,<br />
die eigentlich vermeidbar wären. Die<br />
Arbeiten im Wald sollen nie alleine gemacht<br />
werden, da ein Verunglückter, der<br />
allein gearbeitet hat, oft erst nach Stun-<br />
Blickpunkt „Die Gefahr arbeitet mit!“<br />
den gefunden wird. Jeder Waldarbeiter<br />
sollte über ein Grundwissen zur Waldarbeit<br />
und den nötigen Sicherheitsvorkehrungen<br />
verfügen, um unnötige Risiken zu vermeiden<br />
oder sie wenigstens zu minimieren.<br />
<strong>Südtiroler</strong> <strong>Bauernjugend</strong>: Die persönliche<br />
Schutzausrüstung soll möglichst auffällig<br />
sein. Welche Schutzausrüstung trägst du<br />
bei der Waldarbeit?<br />
Werner Pichler: Ich trage bei der Waldarbeit<br />
einen Schutzhelm mit Schutzvisier<br />
und Gehörschutz, eine Schnittschutzhose<br />
und Arbeitsschuhe mit Stahlkappen.<br />
Waldarbeitskurse<br />
Die Abteilung Forstwirtschaft der Autonomen<br />
Provinz Bozen bietet eine Mindestausbildung<br />
für all jene an, die im<br />
Wald arbeiten. In vier verschiedenen<br />
Kursmodulen werden praxisorientiert<br />
Schwerpunkte wie der richtige Umgang<br />
mit den Arbeitsgeräten, Arbeitssicherheit<br />
und Gesundheitsschutz, Einsatzbereiche<br />
und bestandsschonende, rationelle<br />
Arbeitstechniken sowie Instandhaltung<br />
und Pflege der Arbeitsgeräte<br />
behandelt.<br />
Kursmodule:<br />
Waldarbeit-Grundkurs (A-Kurs): 40 Stunden<br />
(5 Tage)<br />
Waldarbeit-Aufbaukurs (B-Kurs): 40<br />
Stunden (5 Tage)<br />
Durchforstungskurs (Voraussetzung:<br />
absolvierter Waldarbeit-Grundkurs - A-<br />
Kurs): 24 Stunden (3 Tage)<br />
Freischneiderkurs: (Voraussetzung:<br />
absolvierter Waldarbeit-Grundkurs - A-<br />
Kurs): 24 Stunden (3 Tage)<br />
Detaillierte Informationen und Termine<br />
können beim jeweiligen Forstinspektorat<br />
eingeholt werden. Auf folgender<br />
Internetseite sind die Kontakte der einzelnen<br />
Forstinspektorate zu finden:<br />
www.provinz.bz.it/forst/verwaltung/83.asp<br />
Seite 7
Infos und Hinweise<br />
Neuwahlen auf Bezirksebene 2<strong>01</strong>1<br />
Anfang 2<strong>01</strong>1 sind in den <strong>SBJ</strong>-Bezirken<br />
die Wahlen über die Bühne gegangen.<br />
Bezirksleiterin<br />
Tanja Prader<br />
Unterinn<br />
Um den Ortsgruppen einen Einblick zu<br />
geben, welche Änderungen es gibt, wer-<br />
den auf den folgenden beiden Seiten die<br />
neuen Bezirksausschüsse vorgestellt.<br />
Bezirk Bozen Bezirk Eisacktal Bezirk Meran<br />
Bezirksobmann-Stellvertreter<br />
Roland Dissertori, Kaltern<br />
Bezirksleiterin-Stellvertreterin<br />
Jasmin Schroffenegger, Girlan<br />
Bezirkskassier<br />
Paul Hölzl, St. Michael/Eppan<br />
Bezirksschriftführerin<br />
Anna Eppacher, Völs am Schlern<br />
Weitere Bezirksausschussmitglieder<br />
Hans Höller, Mölten<br />
Sabine Stuefer, Klobenstein<br />
Simon Taber, Glaning/Jenesien<br />
Michael Tirler, Kastelruth<br />
Bezirksobmann-Stellvertreter<br />
Johannes Hinteregger, Lüsen<br />
Bezirksleiterin-Stellvertreterin<br />
Kathrin Vorhauser, Gufidaun<br />
Bezirkskassier<br />
Pauli Huber, Natz/Schabs<br />
Bezirksschriftführerin<br />
Christa Oberhauser, Rodeneck<br />
Weitere Bezirksausschussmitglieder<br />
Florian Gasser, Latzfons/Verdings<br />
Tobias Wurzer, Ridnaun<br />
Andreas Überbacher, Natz/Schabs<br />
Bezirksobmann-Stellvertreter<br />
Werner Pichler, Proveis<br />
Bezirksleiterin-Stellvertreterin<br />
Tanja Gurschler, Naturns<br />
Bezirkskassier<br />
Sieghard Alber, Vöran<br />
Bezirksschriftführerin<br />
Anna Rohrer , Dorf Tirol<br />
Weitere Bezirksausschussmitgliede<br />
Michael Kaufmann, Naturns/Plaus<br />
Sabine Marsoner, St. Pankraz<br />
Verena Trenkwalder, Meran<br />
Christoph Weiss, U.l.F.i. Walde - St. Felix<br />
Bezirk Pustertal Bezirk Unterland Bezirk Vinschgau<br />
Bezirksleiterin<br />
Brigitte Tschurtschenthaler<br />
Sexten<br />
Bezirksobmann<br />
Martin Kemenater<br />
Sarntal<br />
Bezirksobmann<br />
Walter Valentin<br />
Abtei<br />
Bezirksobmann-Stellvertreter<br />
Stefan Oberleiter, Mühlwald<br />
Wilhelm Haller, St. Lorenzen<br />
Bezirksleiterin-Stellvertreterin<br />
Christine Tschurtschenthaler, Sexten<br />
Agnes Steinmair, St. Lorenzen<br />
Bezirkskassier<br />
Martin Flöss, St. Martin in Thurn<br />
Bezirksschriftführerin<br />
Ursula Aichner, Pfalzen<br />
Weitere Bezirksausschussmitglieder<br />
Verena Mölgg, St. Johann/Steinhaus<br />
Alfred Sinner, Prags<br />
Andreas Vulcano, Taisten/Welsberg<br />
Bezirksleiterin<br />
Elisabeth Vikoler<br />
Lajen<br />
Bezirksleiterin<br />
Renate Pedrotti<br />
Kurtinig<br />
Bezirksobmann<br />
Martin Blasbichler<br />
Feldthurns<br />
Bezirksobmann<br />
Thomas Enderle<br />
Tramin<br />
Bezirksobmann-Stv. und Schriftführer<br />
Florian Stürz, Aldein<br />
Bezirksleiterin-Stellvertreterin<br />
Brigitte Caminada, Kurtatsch<br />
Bezirkskassier<br />
Alexander Vaja, Neumarkt<br />
Weitere Bezirksausschussmitglieder<br />
Christian Franzelin, Montan<br />
Benjamin Kaufmann, Margreid<br />
Ivan Mattivi, Salurn<br />
Thomas Merlo, Margreid<br />
Aaron Peer Pratzer, Kurtatsch<br />
Alexandra Telch, Neumarkt<br />
Verena Weger, Graun<br />
Florian Haas, Montan<br />
Bezirksleiterin<br />
Carmen Wenin<br />
St. Pankraz<br />
Bezirksleiterin<br />
Martina Niedermair<br />
Sonnenberg<br />
Bezirksobmann<br />
Matthias Gögele<br />
Schenna<br />
Bezirksobmann<br />
Franz Spiess<br />
Taufers im Münstertal<br />
Bezirksobmann-Stellvertreter<br />
Andreas Telser, Sonnenberg<br />
Andreas Thomann, Kortsch<br />
Bezirksleiterin-Stellvertreterin<br />
Elisabeth Perkmann, Martell<br />
Bezirkskassier<br />
Valeria Trafoier, Latsch<br />
Bezirksschriftführer<br />
Georg Mantinger, Latsch<br />
Weitere Bezirksausschussmitglieder<br />
Florian Fischer, Latsch<br />
Matthias Schwalt, Kortsch<br />
Kajetan Vill, Schlanders<br />
Friedrich Weissenhorn, Schlanders<br />
Seite 8 <strong>SBJ</strong>-<strong>Rundschreiben</strong>
Die sechs neu gewählten Bezirksausschüsse<br />
<strong>SBJ</strong>-<strong>Rundschreiben</strong><br />
Bezirksausschuss Bozen<br />
Bezirksausschuss Pustertal<br />
Bezirksausschuss Vinschgau<br />
Bezirksausschuss Meran<br />
Bezirksausschuss Eisacktal<br />
Infos und Hinweise<br />
Bezirksausschuss Unterland<br />
Seite 9
Tipps und Tricks<br />
„Floskeln sind passeé, Individualität ist in“<br />
Bernhard Ahammer (Mitte) bei einem Seminar mit der <strong>Südtiroler</strong> <strong>Bauernjugend</strong><br />
„Rhetorik“, ein vermeintlich großes<br />
Wort an das sich kaum jemand gerne<br />
heranwagt. Und doch setzen viele Funktionäre<br />
und Mitglieder der <strong>Südtiroler</strong><br />
<strong>Bauernjugend</strong>, wenn oft auch unbewusst,<br />
tagtäglich ihre rhetorischen Fähigkeiten<br />
ein, um andere von ihren<br />
Ideen zu begeistern. Mal mit mehr, mal<br />
mit weniger Erfolg. Wie sich die Rhetorik<br />
in den Jahren gewandelt hat sowie Tipps<br />
und Tricks rund um einen geglückten<br />
Auftritt, hat der Rhetoriktrainer Bernhard<br />
Ahammer der <strong>Südtiroler</strong> <strong>Bauernjugend</strong><br />
im Interview verraten.<br />
<strong>Südtiroler</strong> <strong>Bauernjugend</strong>: Herr Ahammer,<br />
Sie organisieren bereits seit mehreren<br />
Jahren erfolgreiche Rhetorikseminare.<br />
Wie hat sich die Rhetorik in den Jahren<br />
gewandelt und welche rhetorischen<br />
Fähigkeiten sind heute gefragt?<br />
Bernhard Ahammer: Heute leben wir in<br />
einem Informationstsunami. Wir sind<br />
alle überflutet mit Werbe- und anderen<br />
Botschaften. Hat der Urmensch alle paar<br />
Minuten eine neue Information verarbeiten<br />
müssen, geschieht das bei uns im<br />
Sekundentakt. Deshalb filtern wir extrem.<br />
Daher drei Tipps.<br />
Den Filter durchdringen nur mehr außergewöhnliche<br />
Botschaften. Redner müssen<br />
heute etwas Besonderes bieten.<br />
Seite 10<br />
„Grüß Gott, ich freue mich, heute…“ lässt<br />
das Publikum in den Dämmerschlaf sinken.<br />
Floskeln sind passé, Individualität<br />
ist in.<br />
In der Kürze liegt die Würze. Niemand hat<br />
heute mehr Zeit oder die Geduld, zu warten,<br />
bis der Redner auf den Punkt kommt.<br />
Stimulanzien sind gefragt. Wir wollen<br />
heute vom Redner unterhalten werden.<br />
Der Unterhaltungswert steht ganz oben<br />
in der Werteskala. Das Salz in der Redesuppe<br />
ist der entscheidende Punkt für<br />
die empfundene Qualität einer Rede.<br />
<strong>Südtiroler</strong> <strong>Bauernjugend</strong>: Herr Ahammer,<br />
Sie haben bereits viele Mitarbeiter und<br />
Führungskräfte in Rhetorikseminaren<br />
ausgebildet. Darunter auch die sechs<br />
Gewinner des „<strong>Südtiroler</strong> Redewettbewerbs“<br />
der <strong>Südtiroler</strong> <strong>Bauernjugend</strong>.<br />
Welche besonderen rhetorischen Eigenheiten<br />
aber auch Talente finden Sie in<br />
Jugendlichen?<br />
Bernhard Ahammer: Die letztjährigen<br />
Gewinner waren wirkliche Ausnahmetalente.<br />
Sie überzeugten durch stimmliche<br />
Kraft, Einfallsreichtum und unbekümmerte<br />
Selbstsicherheit. Diese Jugendlichen<br />
haben selbst vor Spontanreden oder<br />
Videokameras keinen Respekt gezeigt.<br />
Im Gegenteil; Sie waren mit Lust und<br />
forschem Selbstbewusstsein bei der<br />
Sache. Auffallend ist auch, dass sie<br />
Tipps schneller in Ihr Verhalten einbauen<br />
können als ältere Teilnehmer.<br />
Hier gibt es einen klaren Zusammenhang<br />
zwischen Jugend und Auffassungsgabe.<br />
<strong>Südtiroler</strong> <strong>Bauernjugend</strong>: Unsere Funktionäre<br />
nehmen an vielen Versammlungen,<br />
Aussprachen, Treffen oder Sitzungen<br />
teil, wo es gilt, Menschen von seinen<br />
Ideen zu überzeugen. Für viele ist<br />
das nicht immer leicht. Wie können sich<br />
junge Menschen, die in der Vereinsarbeit<br />
tätig sind, auf solche Situationen<br />
vorbereiten?<br />
Bernhard Ahammer:<br />
• Überzeugen heißt Argumentieren und<br />
dazu gibt es klare Richtlinien.<br />
• Zeigen Sie dem Empfänger seinen<br />
Vorteil:<br />
Der Wurm muss dem Fisch schmecken,<br />
nicht dem Angler.<br />
Ein Argument verpufft dann, wenn der<br />
Empfänger sagen kann: „…und, was<br />
habe ich davon?“ Zeigen Sie Ihrem<br />
Gesprächspartner immer seinen Nutzen:<br />
„Der Vorteil für Sie dabei ist…“<br />
• Achten Sie auf die Anzahl Ihrer Argumente:<br />
Alle guten Dinge sind drei. Drei Argumente,<br />
gut ausgearbeitet und kompakt<br />
serviert, sind ideal.<br />
Beachten Sie die Reihenfolge Ihrer<br />
Argumente: Oft ist die Tendenz unserer<br />
Argumente wie manche Aktienkurse:-<br />
stark fallend. Deshalb: Das zweitbeste<br />
Argument am Anfang und das stärkste<br />
zum Schluss.<br />
<strong>Südtiroler</strong> <strong>Bauernjugend</strong>: In vielen Situationen<br />
hat man nur wenige Minuten<br />
Zeit um Zuhörer von seinem Thema und<br />
seinen Ideen zu überzeugen. Dabei ist<br />
der Einstieg in eine Rede meistens der<br />
schwierigste Teil. Können Sie uns drei<br />
wirksame Tipps für einen geglückten<br />
Einstieg verraten, die jeder sofort ausprobieren<br />
kann?<br />
Bernhard Ahammer:<br />
• Erstens: Ein Zitat, ein Spruch, oder ein<br />
Motto. Das Internet bietet unter<br />
www.aphorismen.de Sprüche zu jedem<br />
Thema.<br />
• Zweitens: Eine Geschichte oder ein<br />
eigenes Erlebnis. Direkt als Einstieg<br />
noch vor dem Gruß.<br />
• Diese hat den Vorteil, dass sie leicht<br />
von den Lippen geht und sehr persönlich<br />
wirkt.<br />
• Drittens: Eine rhetorische Frage als<br />
Aufhänger. Diese Variante lädt dazu<br />
<strong>SBJ</strong>-<strong>Rundschreiben</strong>
ein, in einem Bogenschluss die Frage<br />
am Ende zu beantworten. So haben Sie<br />
einen attraktiven Rahmen für Ihre Rede.<br />
Es ist fast so wie bei der Formel 1. Der<br />
Start entscheidet das Rennen.<br />
Der <strong>Südtiroler</strong> Redewettbewerb 2<strong>01</strong>1<br />
Die <strong>SBJ</strong> organisiert am Samstag, 9. April<br />
in der Sparkassenfiliale am Waltherplatz<br />
den <strong>Südtiroler</strong> Redewettbewerb. Unter<br />
dem Motto „Das Redetalent 2<strong>01</strong>1 – dein<br />
Aufruf: Tracht tragen!<br />
<strong>SBJ</strong>-<strong>Rundschreiben</strong><br />
Mikro, deine Rede, deine Chance“ haben<br />
Jugendliche zwischen 14 und 35 Jahren<br />
die Möglichkeit ihre rhetorischen Fähigkeiten<br />
unter Beweis zu stellen. Zur Auswahl<br />
stehen die „Klassische Rede“ und<br />
die „Spontanrede“. Die besten Teilnehmer<br />
erhalten tolle Sachpreise. Informationen<br />
im <strong>SBJ</strong>-Büro unter 04719994<strong>01</strong>,<br />
bauernjugend@sbb.it<br />
Die <strong>Südtiroler</strong> <strong>Bauernjugend</strong> ruft alle Mitglieder auf, bei den kirchlichen Feiertagen die<br />
Tracht zu tragen.<br />
Was wären die hohen kirchlichen Festtage<br />
ohne die dazugehörigen Traditionen<br />
und ohne die farbenfrohen Trachten?<br />
Aus diesem Grund ruft die <strong>Südtiroler</strong><br />
<strong>Bauernjugend</strong> alle Mitglieder auf, bei den<br />
kirchlichen Feiertagen (Fronleichnam,<br />
Herz Jesu, Maria Himmelfahrt, Erntedank<br />
und Patrozinium) die Tracht zu tragen<br />
und, wo die Möglichkeit besteht, auch<br />
Straßen und Häuser zu beflaggen.<br />
Die Tracht ist ein sehr wichtiges Kulturgut,<br />
das erhalten werden muss. Aus diesem<br />
Grund soll sie von jungen Menschen<br />
mit Freude und Stolz getragen werden.<br />
Die Tracht ist Symbol unserer Herkunft,<br />
unserer Tradition und unserer Kultur.<br />
Die kirchlichen Feiertage im Sommer<br />
• Das „Hochfest des Leibes und Blutes<br />
Christi“ (Fronleichnam) wird am zweiten<br />
Donnerstag nach Pfingsten bzw.<br />
am Sonntag, den 26. Juni gefeiert.<br />
• Herz Jesu fällt heuer auf den Sonntag,<br />
3. Juli.<br />
• Das Fest Mariä Himmelfahrt feiern wir<br />
am Montag, 15. August.<br />
Tipps und Tricks<br />
Terminkalender<br />
<strong>Südtiroler</strong> Landwirt 2<strong>01</strong>1<br />
Alle <strong>SBJ</strong>-Ortsgruppen können ihre Veranstaltungen<br />
kostenlos im Landwirt veröffentlichen.<br />
Ein rechtzeitiger Anruf im Landessekretariat<br />
oder ein E-Mail an bauernjugend@sbb.it<br />
genügen!<br />
Nr. Abgabetermin Erscheinung<br />
8 MO, 18.04. FR, 29.04.<br />
9 MO, 02.05. FR, 13.05.<br />
10 MO, 16.05. FR, 27.05.<br />
11 MO, 30.05. FR, 10.06.<br />
12 MO, 13.06. FR, 24.06.<br />
13 MO, 11.07. FR, 22.07.<br />
14 MO, 25.07. FR, 05.08.<br />
15 MO, 22.08. FR, 02.09.<br />
16 MO, 05.09. FR, 16.09.<br />
17 MO, 19.09. FR, 30.09.<br />
18 MO, 03.10. FR, 14.10.<br />
19 MO, 17.10. FR, 28.10.<br />
20 MO, 31.10. FR, 11.11.<br />
21 MO, 14.11. FR, 25.11.<br />
22 MO, 28.11. FR, 09.12.<br />
23 MO, 14.12. FR, 23.12.<br />
Adressen<br />
kontrollieren!<br />
Mit den Neuwahlen auf Orts-, Bezirks-<br />
und Landesebene sind nun die Adressen<br />
aller Funktionäre elektronisch erfasst.<br />
Alle Funktionäre sind aufgerufen den<br />
Namen und die Adresse zu kontrollieren.<br />
Sollten Fehler auftauchen, bitte<br />
eine Meldung im Landessekretariat<br />
machen.<br />
Adressen- und<br />
Telefonverzeichnis<br />
Diesem <strong>Rundschreiben</strong> ist das neue<br />
Adressen- und Telefonverzeichnis der<br />
<strong>SBJ</strong>-Funktionäre auf Orts-, Bezirks- und<br />
Landesebene beigelegt. Das Adressen-<br />
und Telefonverzeichnis passt genau in<br />
die Hülle des Taschenkalenders, die<br />
zusammen mit dem Kalender allen<br />
Funktionären mit dem letzten <strong>Rundschreiben</strong><br />
mitgeschickt wurde.<br />
Datenschutzhinweis: Das Telefon- und Adressenverzeichnis<br />
der <strong>Südtiroler</strong> <strong>Bauernjugend</strong><br />
(<strong>SBJ</strong>) darf nur für den internen Gebrauch verwendet<br />
werden. Eine Weitergabe des Verzeichnisses<br />
und/oder der Adressen und Telefonnummern<br />
an nicht mit der <strong>SBJ</strong> verbundene Organisationen<br />
und Personen ist aus datenschutzrechtlichen<br />
Gründen untersagt.<br />
Seite 11
Berichte und Prträts<br />
Einen „großen Ferrari“ für den Europameister<br />
Geotrac Supercup Europafinale 2<strong>01</strong>0: Paul von Pföstl erhält neuen Geotrac 94<br />
Große Freude über den neuen Traktor: Europameister Paul von Pföstl (oben) mit (unten von links) Rennleiter Sepp Scherleithner,<br />
der ehemaligen Landesleiterin der <strong>SBJ</strong> Elisabeth Wenter, Landesobmann der <strong>SBJ</strong> Hannes Dosser und David Lindner.<br />
Groß, leuchtend rot, und mit einhundert<br />
Pferdestärken unter der Haube fuhr Paul<br />
von Pföstl am Samstag auf dem Algunder<br />
Hauptplatz sein neues Schmuckstück<br />
vor. Juniorchef David Lindner, Rennleiter<br />
Sepp Scherleithner und Vertreter der<br />
<strong>Südtiroler</strong> <strong>Bauernjugend</strong> konnten dem<br />
Europameister im Traktorfahren seinen<br />
Geotrac 94 aus dem Hause Lindner übergeben.<br />
Mit Paul von Pföstl aus Algund, Ulrike<br />
Laimer aus Lana und Oskar Leitner aus<br />
Terenten war Südtirol heuer im September<br />
erstmals bei der Europameisterschaft<br />
2<strong>01</strong>0 im Traktorgeschicklichkeitsfahren,<br />
dem Europafinale des Geotrac Supercups<br />
vertreten.<br />
Was damals keiner für möglich gehalten<br />
hätte, wurde mit dem smarten Hainzhof-<br />
Bauern Paul von Pföstl Wirklichkeit. Er<br />
war auf dem schwierigen und eng gesteckten<br />
Parcours eine Klasse für sich<br />
und holte einen nagelneuen Geotrac 94<br />
im Wert von 65.000 Euro aus dem Hause<br />
Lindner nach Südtirol. „Ich hatte das<br />
Gefühl, dass ich eine gute Zeit gefahren<br />
war, aber dass ich schlussendlich bester<br />
Fahrer des Tages war und damit den Traktor<br />
gewonnen habe, hätte ich mir nie<br />
erträumt“, resümierte von Pföstl bei der<br />
Gewinnfeier.<br />
Juniorchef David Lindner vom Traktorenwerk<br />
Lindner GmbH in Kundl in Nordtirol<br />
war höchstpersönlich ins Burggrafenamt<br />
gekommen um den glücklichen Voller-<br />
Seite 12<br />
werbsbauer den 100 PS starken, leuchtend<br />
roten Grünlandtraktor zu übergeben.<br />
„Der Paul hat eine ganz tolle Leistung<br />
vollbracht, beim Finale aber auch im<br />
Vorfeld in Südtirol.<br />
ten auch der Algunder Bürgermeister<br />
Ulrich Gamper, Gemeindesekretär Reinhard<br />
Widmann sowie viele Bauern aus<br />
dem Burggrafenamt.<br />
Mit freundlicher Unterstützung von:<br />
Schon beim Landesentscheid der <strong>Südtiroler</strong><br />
<strong>Bauernjugend</strong> im Juni in Schabs<br />
zeichnete sich ab, dass er zu den Favoriten<br />
gehört“, lobte David Lindner den<br />
Europameister vor dem Peter-Thalguter-<br />
Haus. Zu den vielen Gratulanten zählten<br />
auch Elisabeth Wenter und Hannes Dosser.<br />
„Paul von Pföstl war<br />
schon immer ein begeisterter<br />
Teilnehmer bei<br />
unseren Traktor- und<br />
Transportergeschicklichkeitsfahren<br />
auf Bezirksund<br />
Landesebene. Es ist<br />
schön wenn so begeisterte<br />
Teilnehmer bei<br />
unseren landwirtschaftlichen<br />
Wettbewerben<br />
immer wieder mit dabei<br />
sind und sie diese Begeisterung<br />
auch weitergeben.“,<br />
betonten Wenter<br />
und Dosser. Gleichzeitig<br />
dankte die <strong>SBJ</strong><br />
auch David Lindner für<br />
die gute Zusammenarbeit<br />
und tolle Unterstützung.<br />
„Wir haben mit<br />
Lindner den richtigen<br />
Partner für diesen landwirtschaftlichenWettbewerb<br />
gefunden.“ Zu den<br />
vielen Gratulanten zähl- Mit viel Geschick holte sich Südtirol den Europameistertitel<br />
<strong>SBJ</strong>-<strong>Rundschreiben</strong>
Landeslehrfahrt der <strong>Südtiroler</strong> <strong>Bauernjugend</strong><br />
von 25.11. bis 28.11. 2<strong>01</strong>0 hieß es für 44 Mitglieder der <strong>SBJ</strong>: Auf nach Wien!<br />
Reiseführer Willibald Fuchs erschildert das mittelalterliche Wien.<br />
Der Landesverband hatte wiederum ein<br />
interessantes Programm zusammengestellt<br />
und so konnten sich die Organisatoren<br />
der heurigen Landeslehrfahrt einmal<br />
mehr über eine zahlreiche Teilnahme<br />
freuen.<br />
Erster Stopp war die Kaffeerösterei Dinzler<br />
in Rosenheim. Untergebracht in der<br />
Kunstmühle wartete auf die Teilnehmer<br />
im alten Industriegebäude ein reichhaltiges<br />
Frühstück. Von dort ging es weiter<br />
über Salzburg nach Wolfern.<br />
In Wolfern, einer Marktgemeinde mit<br />
2.983 Einwohnern in Oberösterreich im<br />
Bezirk Steyr-Land im Traunviertel, wurde<br />
der Nudelhof Zehetner besichtigt. Auf 24<br />
ha werden hier Zuckerrüben,<br />
Mais und<br />
Weizen geerntet und<br />
an Lege- und<br />
Masthühner verfüttert.<br />
Am Hof werden<br />
50 verschiedene<br />
Sorten Nudeln hergestellt<br />
und ab Hof<br />
verkauft.<br />
Im Rahmen einer<br />
Führung durch den<br />
Vierkanthof wurden<br />
Nudelteigzubereitung,<br />
das Nudelpressen,<br />
die Trocknung<br />
und Verpackung besichtigt.<br />
<strong>SBJ</strong>-<strong>Rundschreiben</strong><br />
Am zweiten Tag erkundeten die Teilnehmer<br />
die Stadt Wien. Unter dem Motto<br />
„Unbekanntes unterirdisches Wien“<br />
führte Christopher Timmermann zwei<br />
Stunden in das versteckte Wien abseits<br />
der kaiserlichen Prunkbauten. Der<br />
Nachmittag hingegen stand unter dem<br />
Motto „Mittelalterliches Wien“. Besichtigt<br />
wurden dabei die alten Höfe und<br />
Gassen rund um St. Stephan sowie der<br />
Dom selbst.<br />
Am Samstag, den 27. November. fuhr<br />
die <strong>Bauernjugend</strong> auf den Biohof Adamah<br />
in Glinzendorf, einer 263 Seelengemeinde<br />
im Marchfeld. Auf 90 ha Ackerfläche<br />
wird ein breites Sortiment an<br />
Mit mehreren Projekten hat die Tiroler Jungbauernschaft/Landjugend sehr gut abgeschnitten<br />
Berichte und Prträts<br />
Wurzelgemüse, Feingemüse und Kräutern<br />
angebaut. Damit der Boden gesund<br />
und fruchtbar bleibt, wird auf die Fruchtfolge<br />
geachtet und Leguminosen wie z.B.<br />
Luzerne angebaut, die Stickstoff für die<br />
Folgekulturen fixieren und eine gute<br />
Durchwurzelung haben. Das gesamte<br />
Sortiment wird im Adama-Kistl, ähnlich<br />
dem Biokistl Südtirol frei Haus geliefert<br />
und auf Märkten und im Hofladen angeboten.<br />
Nach der Besichtigung des<br />
Biohofs stand der Nachmittag zu freien<br />
Verfügung, den die meisten für einem<br />
Besuch im Prater nutzen. Am Sonntag<br />
traten die Teilnehmer wieder die Heimreise<br />
an wobei noch auf dem Linzer<br />
Christkindlmarkt ein Zwischenstopp<br />
eingelegt wurde.<br />
<strong>SBJ</strong>-Delegation bei BestOf10 der Landjugend<br />
Österreich<br />
Gleichzeitig mit der Landeslehrfahrt fand<br />
die BestOf10 statt. Im Rahmen einer<br />
großen Abschlussveranstaltung am Freitag,<br />
den 26. November prämierte die<br />
Landjugend Österreich gemeinsam mit<br />
zahlreicher Agrar-Prominenz im Studio44<br />
in Wien die besten Projekte des<br />
Jahres. Anwesend waren auch Landesobmann<br />
Hannes Dosser und der ehemalige<br />
Landessekretär Raffael Mooswalder, die<br />
die Gelegenheit nutzten um den Kontakt<br />
zwischen <strong>Südtiroler</strong> <strong>Bauernjugend</strong> und<br />
der Landjugend Österreich sowie zwischen<br />
einzelnen Bundesländern zu intensivieren.<br />
Die Landjugend denkt nachhaltig<br />
und ist aktiv an der Gestaltung<br />
ihrer Zukunft im ländlichen Raum beteiligt.<br />
Der sichtbare Beweis dafür waren<br />
die 28 eingereichten Projekte.<br />
Das beste Projekt kam von der Jungbauernschaft/Landjugend<br />
Kitzbühel, die<br />
dafür mit dem Landjugend-Award ausgezeichnet<br />
wurden. Die <strong>SBJ</strong> gratuliert ganz<br />
herzlich.<br />
Seite 13
Berichte und Prträts<br />
Gemeinsam für lebendige Dörfer<br />
V.l.n.r. Elisabeth Wenter , die mit der Mitgliederversammlung 2<strong>01</strong>1 ihr Amt an Christine<br />
Tschurtschenthaler übergibt.<br />
Für lebendige Dörfer und für Maßnahmen<br />
gegen die Abwanderung aus peripheren<br />
Gemeinden sprach sich die<br />
<strong>Südtiroler</strong> <strong>Bauernjugend</strong> (<strong>SBJ</strong>) bei ihrer<br />
41. Mitgliederversammlung am vergangenen<br />
Sonntag aus. Höhepunkt war die<br />
Wahl der Landesführung: Christine<br />
Tschurtschenthaler folgt Elisabeth<br />
Wenter als Landesleiterin nach.<br />
Mit dem Motto „LebensTraum Dorf“<br />
richtete die <strong>Südtiroler</strong> <strong>Bauernjugend</strong><br />
den Fokus der Versammlung im<br />
Waltherhaus auf die Dörfer und den<br />
ländlichen Raum. Es solle nicht früher<br />
oder später zu einer Landflucht kommen,<br />
wie es in anderen Regionen des<br />
Alpenbogens, wo immer mehr Menschen<br />
ihre Heimat in Richtung der größeren<br />
Ballungsräumen verlassen, bereits<br />
der Fall ist. Bisher ist es gelungen<br />
diese Entwicklung zu unterbinden. Laut<br />
einer Statistik des WIFI der Handelskammer<br />
Bozen soll sich das aber ändern.<br />
Der Grund dafür ist die Abwanderung<br />
insbesondere der jungen Bevölkerung.<br />
„Es liegt auf der Hand, dass hier Arbeitsplätze<br />
und Wohnmöglichkeiten für<br />
junge Menschen, die Erhaltung dezentraler<br />
öffentlicher Strukturen, die Erreichbarkeit<br />
und Anbindung durch funktionierende<br />
Infrastrukturen und die<br />
Nahversorgung eine entscheidende<br />
Rolle spielen“, betonten Dosser und<br />
Wenter.<br />
Lokale Initiative wichtig<br />
Die Forderung der <strong>Südtiroler</strong> <strong>Bauernjugend</strong><br />
unterstrich auch der Obmann des<br />
Raiffeisenverbandes Heiner Nicolussi-<br />
Leck im Rahmen der Verleihung des<br />
Raiffeisen-Jungbergbauern-Preises an<br />
die Familie Lanthaler Gufler vom Schennerhof<br />
in Moos im Passeier. Dabei nannte Nicolussi-Leck<br />
ein Positivbeispiel aus der Heimatgemeinde<br />
der Preisträger: „Fünf Familien,<br />
die bisher ihre Dorfläden in den einzelnen<br />
Fraktionen selbstständig geführt haben,<br />
haben die Konsumgenossenschaft<br />
‚Konsummoos‘ gegründet. Ziel ist es, die<br />
Nahversorgung im Gemeindegebiet auch in<br />
Zukunft aufrecht zu erhalten und die regionalen<br />
Produkte zu vertreiben.“ Dies sei eine<br />
wichtige lokale Initiative.<br />
Neue Landesführung gewählt: Pustertal<br />
stark vertreten<br />
Der Höhepunkt der Mitgliederversammlung<br />
war die Wahl der Landesführung. Insgesamt<br />
stellten sich acht Kandidatinnen und Kandidaten<br />
der Wahl. Die langjährige Landesleiterin<br />
Elisabeth Wenter kandidierte nicht<br />
mehr. Hannes Dosser, der mit 623 Stimmen<br />
als Landesobmann bestätigt wurde, lobte<br />
ihre Arbeit: „Bei ihr hat man immer gespürt,<br />
dass sie mit Leib und Seele Landesleiterin<br />
war. Sie war stets voller Schwung und Elan,<br />
hat die vielen Termine nie gescheut und bei<br />
Problemen nie den Kopf eingezogen. Sie<br />
war mit Herz und Verstand dabei“. Dass<br />
auch die Mitglieder der <strong>SBJ</strong> die Arbeit von<br />
Elisabeth Wenter sehr hoch schätzen, zeigte<br />
sich, als sie sich von „ihren“ Mitgliedern<br />
verabschiedete: Gleich zwei Mal – vor und<br />
nach ihrer Abschiedsrede – erhoben sich<br />
alle Anwesenden von ihren Sitzen und bedankten<br />
sich mit lang anhaltendem Applaus.<br />
Zur Nachfolgerin von Elisabeth Wenter wurde<br />
mit 631 Stimmen Christine Tschurtschenthaler<br />
(26) aus Sexten gewählt. Ihre<br />
Stellvertreterinnen sind die 30-jährige Veronika<br />
Willeit aus Pfalzen (491 Stimmen) und<br />
die 22-jährige Anna Eppacher aus Völs am<br />
Schlern (463 Stimmen).<br />
Spannend war die Wahl der beiden Landesobmann-Stellvertreter.<br />
Um das Amt<br />
bewarben sich vier Kandidaten. Das Rennen<br />
für sich entschieden Alfred Sinner<br />
(30) aus Prags mit 437 Stimmen und<br />
Florian Haas (27) aus Montan mit 244<br />
Stimmen. Beide waren neben Willeit<br />
bereits zwei Jahre in der Landesführung.<br />
Den Sprung nicht geschafft haben Kajetan<br />
Vill (25) aus Schlanders mit 181<br />
Stimmen und Florian Gasser (21) aus<br />
Latzfons/Verdings mit 176 Stimmen.<br />
Ehrengäste von Atmosphäre beeindruckt<br />
Schon Tradition hat die Form, in der die<br />
Ehrengäste bei der Mitgliederversammlung<br />
ihre Grußworte vorbringen: zuerst<br />
eine Frage ziehen, dann in drei Minuten<br />
darauf antworten. Landwirtschafts-<br />
Landesrat Hans Berger dankte der <strong>Bauernjugend</strong><br />
für die Wahl des Tagesmottos:<br />
„Wenn unsere Dörfer lebendig bleiben,<br />
dann profitieren alle davon, nicht nur die<br />
Bauern, sondern auch der Tourismus und<br />
die gesamte Wirtschaft.“ Berger lud die<br />
<strong>Bauernjugend</strong> ein, gemeinsam an Perspektiven<br />
für den ländlichen Raum mitzuarbeiten.<br />
Bauernbund-Obmann Leo Tiefenthaler<br />
hob die freundschaftliche und konstruktive<br />
Art hervor, mit der sich die <strong>Bauernjugend</strong><br />
im Landesbauernrat und im Bauernbund-Präsidium<br />
einbringt.<br />
Die Grüße der Tiroler Jungbauernschaft/<br />
Landjugend überbrachte Landesleiterin<br />
Kathrin Kaltenhauser. Von der Atmosphäre<br />
im Waltherhaus beeindruckt war<br />
der Vorsitzende der Deutschen Landjugend,<br />
Gunther Hiestand: „Ich hätte nicht<br />
gedacht, so früh am Morgen so viele gut<br />
gelaunte junge Menschen zu sehen.“<br />
Junge Passeirer Preisträger<br />
Der Raiffeisen-Jungbergbauern-Preis ging<br />
in diesem Jahr an Christian Lanthaler und<br />
Veronika Gufler vom Schennerhof in der<br />
Gemeinde Moos in Passeier.<br />
Christian Lanthaler hat 2006 im Alter von<br />
22 Jahren den Schennerhof übernommen,<br />
den er mit seiner Lebensgefährtin<br />
Veronika Gufler bewirtschaftet. Beide<br />
haben einen gemeinsamen Sohn Jonas,<br />
der 2 Jahre alt ist. Der Hof liegt auf 1249<br />
Metern Meereshöhe rund zweieinhalb<br />
Kilometer vom nächsten Dorfkern entfernt<br />
und ist in der Höfekartei mit 1<strong>01</strong><br />
Erschwernispunkten eingetragen. Mit<br />
dem Hof hat sich Christian Lanthaler<br />
seinen Kindheitstraum verwirklicht und<br />
viel Arbeit investiert: Es wurden neue<br />
Wege zum Hof errichtet, der Fuhrpark<br />
erneuert, das Wohnhaus renoviert, das<br />
Wirtschaftsgebäude musste völlig neu<br />
errichtet werden und auch in Zukunft<br />
sind neue Herausforderungen zu bewerkstelligen.<br />
Seite 14 <strong>SBJ</strong>-<strong>Rundschreiben</strong>
Das Porträt<br />
Die neue Landesführung der <strong>Südtiroler</strong> <strong>Bauernjugend</strong> stellt sich vor<br />
Hannes<br />
Dosser<br />
<strong>SBJ</strong>-<strong>Rundschreiben</strong><br />
Christine<br />
Tschurtschenthaler<br />
Bei der 41. Mitgliederversammlung der<br />
<strong>Südtiroler</strong> <strong>Bauernjugend</strong> wurde die<br />
Landesführung (LF) neu gewählt. Die<br />
neue LF besteht aus folgenden Personen:<br />
Landesobmann:<br />
Hannes Dosser, Schenna<br />
Landesleiterin:<br />
Christine Tschurtschenthaler, Sexten<br />
Landesobmann-Stellvertreter:<br />
Florian Haas, Montan<br />
Alfred Sinner, Prags<br />
Landesleiterin-Stellvertreterinnen:<br />
Anna Eppacher, Völs am Schlern<br />
Veronika Willeit, Pfalzen<br />
Kooptiert in die Landesführung:<br />
Florian Gasser, Latzfons/Verdings<br />
Kajetan Vill, Schlanders<br />
Was ist die Landesführung und welche<br />
Aufgaben hat sie?<br />
In der Landesführung werden Ideen<br />
geboren, Veranstaltungen und Aktionen<br />
auf Landesebene geplant und in die Tat<br />
umgesetzt. Die Landesführung bestimmt<br />
Richtung und Kurs der <strong>SBJ</strong> auf<br />
Anna<br />
Eppacher<br />
Veronika<br />
Willeit<br />
Florian<br />
Haas<br />
Landesebene, erarbeitet Stellungnahmen<br />
und tritt mit Verantwortlichen aus<br />
Wirtschaft und Politik in Kontakt.<br />
Der Landesobmann und die Landesleiterin,<br />
sowie ihre Stellvertreter, vertreten<br />
die <strong>SBJ</strong> nach außen, d.h. sie nehmen an<br />
verschiedenen Sitzungen, Versammlungen<br />
und Aussprachen anderer Organisationen,<br />
Verbände oder Ämter teil. Eine<br />
weitere wichtige Aufgabe ist die Ausarbeitung<br />
und Vorbereitung von Beschlüssen<br />
und Vorschlägen, die dann der Lan-<br />
Auch im <strong>SBJ</strong>-Landessekretariat gibt es einen Wechsel<br />
Veränderungen gibt es nicht nur auf der<br />
Funktionärsebene (siehe Bericht oben):<br />
Auch im Landessekretariat gibt es personelle<br />
Veränderungen. Nach fünfeinhalb<br />
Jahren als Landessekretär der<br />
<strong>Südtiroler</strong> <strong>Bauernjugend</strong> hat Raffael<br />
Mooswalder am 16. März seine Tätigkeit<br />
als Geschäftsführer beim <strong>Südtiroler</strong><br />
Wirtschaftsring begonnen.<br />
Der Nachfolger von Raffael Mooswalder<br />
heißt Andreas Mair. Er kommt aus Tisens.<br />
Er hat gleichzeitig mit Raffael im<br />
Jahr 2005 seine Stelle als Mitarbeiter<br />
im <strong>SBJ</strong>-Büro angetreten. Weiterhin unterstützt<br />
wird er von Sara Hafner aus<br />
Mölten, die seit 2004 im <strong>SBJ</strong>-Büro arbeitet<br />
und ab 4. April von der neuen <strong>SBJ</strong><br />
-Mitarbeiterin Lisa von Dellemann aus<br />
Girlan.<br />
Alfred<br />
Sinner<br />
Florian<br />
Gasser<br />
Berichte und<br />
Kajetan<br />
Vill<br />
desleitung zur Ratifizierung vorgelegt<br />
werden.<br />
Die Landesleitung der <strong>Südtiroler</strong> <strong>Bauernjugend</strong><br />
Die Landesleitung der <strong>Südtiroler</strong> <strong>Bauernjugend</strong><br />
besteht aus der Landesführung,<br />
allen Bezirksobmännern und<br />
-leiterinnen, den Vorsitzenden der bäuerlichen<br />
Organisationen, zwei Vertretern<br />
der Landesabteilung Landwirtschaft<br />
sowie dem Präsidenten der Weinfachgruppe<br />
der <strong>Südtiroler</strong> <strong>Bauernjugend</strong>.<br />
v.l.n.r. Alfred Sinner, Florian Haas, Hannes Dosser, Christine Tschurtschenthaler,<br />
Veronika Willeit und Anna Eppacher<br />
Der scheidende Landessekretär Raffael Mooswalder (links) übergibt sein Amt dem neuen<br />
Landessekretär Andreas Mair (rechts).<br />
Seite 15
Terminkalender<br />
Notizen<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Südtiroler</strong> <strong>Bauernjugend</strong> (<strong>SBJ</strong>)<br />
Redaktion, Fotos & grafische Gestaltung:<br />
Andreas Mair<br />
E-Mail: andreas.mair@sbb.it<br />
Sara Hafner<br />
E-Mail: sara.hafner@sbb.it<br />
Infos:<br />
• Das <strong>Rundschreiben</strong> kann auch auf<br />
der Internetseite der <strong>SBJ</strong> unter<br />
www.sbj.it heruntergeladen werden.<br />
• Das nächste <strong>Rundschreiben</strong> erscheint<br />
im Sommer 2<strong>01</strong>1.<br />
• Die <strong>Südtiroler</strong> <strong>Bauernjugend</strong> (<strong>SBJ</strong>)<br />
wird vom Amt für Jugendarbeit in<br />
ihrer Tätigkeit unterstützt. Ein<br />
herzliches Dankeschön.<br />
<strong>Südtiroler</strong> <strong>Bauernjugend</strong> (<strong>SBJ</strong>)<br />
Landessekretariat<br />
Kanonikus-Michael-Gamper-Straße 5<br />
39100 Bozen<br />
Tel. 0471 999 4<strong>01</strong> - Fax 0471 999 486<br />
bauernjugend@sbb.it - www.sbj.it<br />
Landesweinkost 2<strong>01</strong>1<br />
<strong>SBJ</strong>-Landesverband - Die Landesweinkost<br />
der <strong>Südtiroler</strong> <strong>Bauernjugend</strong> findet<br />
am Freitag, 27. Mai 2<strong>01</strong>0 statt.<br />
Alle weiteren Informationen werden noch<br />
bekannt gegeben.<br />
Seite 16 <strong>SBJ</strong>-<strong>Rundschreiben</strong>