Aktuell: Die Beech 18 in der Schweiz Special ... - SkyNews.ch
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CHF 8.50 / EUR 6.50 Nr. 1, Januar 2008 SkyNews.ch
Das aktuelle Magazin der Schweizer Luftfahrt
Aktuell: Die Beech 18 in der Schweiz
Special: Schweizer Luftfahrt-Versicherer
Interview: Divisionär Markus
Gygax zur Initiative Weber
Exklusiv: Abschied von der
DC-8-72 der Jet Aviation
INHALT
IMPRESSUM
INHALT
SkyNews.ch, Nr. 1, Januar 2008, 5. Jahrgang
Titelbild: Die in Grenchen stationierte Beech 18 N 1FS auf einem
Alpenflug. © Erich Gandet
4 SkyStory: Die Beech 18 in der Schweiz
9 SkyNews: Lions Air baut Hangar in Deutschland
12 SkyNews: Der «Euro 08»-Airbus von Swiss
14 SkyNews: C-17 brachte Sidewinder für F/A-18
16 SkyTalk: mit Divisionär Markus Gygax
19 SkyClub: AirsideFoto Zürich im Schnee
20 SkyPort: Airport-News aus Zürich-Kloten
23 SkyPort: EuroAirport-News
24 SkyPort: Genfer Wintercharter-News
26 SkyTrip: Mit einer Cessna 17 im Yukon
33 SkyFlight: Broker- und Versicherer-Übersicht
40 SkyForce: Überreste der albanischen Luftwaffe
42 SkySpace: Hektik bei der ISS-Montage
44 SkyLine: Good-bye Jet-Aviation-DC-8-7
48 SkyReg: November-News im HB-Register
50 SkyView: Gastkolumne, Events und Vorschau
IMPRESSUM
Herausgeber, Redaktion und Verlag:
Aviation Media AG, Oberteufenerstrasse 58, 84 8 Teufen ZH,
Telefon 044 881 7 61, Fax 044 881 7 6 , E-Mail: info@skynews.ch
Chefredaktor und Verleger: Hansjörg Bürgi, hjb@skynews.ch
Stellvertreter: Peter Lewis, 17@skynews.ch
Redaktor: Eugen Bürgler, eb@skynews.ch
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Daniel Dufner, Monika Imholz-Walker
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veröffentlichten Texte und Bilder sind urheberrechtlich geschützt und dürfen
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ISSN 1660-8178 Mwst.-Nr. 599 4
SkyIntro
SkyNews.ch im Steigflug ins fünfte Jahr
Geschätzte Leserinnen und Leser
Mit dieser Januarausgabe starten wir bereits in unser fünftes
Jahr. SkyNews.ch hat sich mittlerweile als aktuellstes und
qualitativ hoch stehendes Schweizer Luftfahrtmagazin etabliert.
Dafür möchten wir an dieser Stelle unseren treuen
Mitarbeitern, den Inserenten, aber insbesondere Ihnen, unser
Leserschaft herzlich danken. Wir freuen uns, Ihnen
jeden Monat das Neuste aus der Schweizer Aviatik und
Hintergrundberichte aus aller Welt zu bieten.
Dass unser Konzept von Aktualität und Qualität bei den Lesern ankommt, zeigt
der Steigflug unserer Auflagezahlen. So haben wir 007 gemäss WEMF-Bestätigung
die verkaufte Auflage gegenüber dem Vorjahr um acht Prozent gesteigert. Und der
Trend zeigt nach wie vor deutlich nach oben! Dies ist in einer Zeit, in der die meisten
bezahlten Printmedien sinkende Auflagenzahlen zu beklagen haben, keine Selbstverständlichkeit.
Da der Bund ab 008 nur noch den Versand der regionalen Presse, nicht aber jenen der
Fachzeitschriften fördert, sehen wir uns mit einem Aufschlag der Posttarife konfrontiert.
Deshalb kommen wir leider nicht um eine Erhöhung des Abopreises herum. Doch mit
nur 2 Franken pro Abo und Jahr gestaltet sich diese sehr bescheiden. Wir danken
Ihnen für Ihr Verständnis dafür und versichern Ihnen, dass wir bei SkyNews.ch auch
008 noch «einen Zacken» zulegen werden.
Ihnen und Ihren Familien wünschen wir frohe Festtage und einen guten Start ins
008!
Hansjörg Bürgi, Chefredaktor und Verleger
SkyNews.ch ist auch für das Jahr 2008 vom Verband Schweizer Presse
mit dem Qualitätssiegel «Q-Publikation» ausgezeichnet worden.
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Wir freuen uns über die Kooperationen mit folgenden Vereinen:
Antique Airplane Association of Switzerland (AAA), www.a-a-a.ch (Vereinsorgan)
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Verein der Freunde der Schweizer Luftwaffe VFL, Fliegermuseum Dübendorf, www.airforcecenter.ch (Partner)
Fliegermuseum Altenrhein FMA, www.fliegermuseum.ch, www.hunterflying.com (Partner)
SFSA Swiss Flight-Simulation Association, www.pcflight.ch (Partner)
Aerosuisse, Dachverband der Schweizer Luftfahrt, www.aerosuisse.ch (Partner)
Super Constellation Flyers Association, www.superconstellation.org (Partner)
Probelpmoos, www.probelpmoos.ch (Partner)
Die Mitglieder dieser Vereine können SkyNews.ch zu einem Vorzugspreis beziehen.
TEAM
Das SkyNews.ch-Team setzt sich aus folgenden freien Mitarbeiter zusammen: Peter Abgottspon (SkySpace,
SkyMedia), Roger Ackermann (SkyLine, SkyVision), Bernhard Baur (SkyNews, SkyShow), Jiri Benesch
(SkyNews), Samuel Berger (SkyNews, SkyHeli, SkyForce), Thomas Binz (SkySim), Werner Bönzli (SkyPort
BSL), Guido E. Bühlmann (SkyPast, SkyShow), Robert Bührer (Marketing), Manfred Brunner (SkyBiz), Nick
Däpp (SkyHeli), Tino Dietsche (SkyPort ACH, SkyHeli), Daniel Dufner (SkyNews International), Max Fankhauser
(SkyPort GVA, SkyNews), Andy Fischer (SkyFlight), Urs Forrer (SkyForce, SkyNews), Erich Gandet
(SkyClub AAA, SkyPast), Peter Gerber (SkyReg, SkyNews), Werner Gisler (SkySim), Thomas Hirt (SkyVoice),
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Knuchel (SkyNews, SkyForce), Christoph Kugler (SkyCam, SkyForce, SkyTech), Daniel Martel (SkyPort
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BSL, SkyPast), Urs Stoller (SkyForce, SkyNews, SkyShow), Erich Strobl (SkyNews International), Aldo Wicki
(SkyForce, SkyNews)
Der Flugzeugbestand der AAA ist um zwei Raritäten reicher
Beech 18 in der Schweiz
Seit bald einem Jahr fliegt die wunderschöne Beech 18S N21FS in der Schweiz. Ihr Besitzer Hugo Mathys hat sie in Grenchen stationiert. Er hat
auch die ehemalige Classic-Air-DC-3 HB-ISC erworben.
In den letzten 20 Jahren war das Brummen der Twin Beech in der Schweiz nur
noch selten zu hören. Dies hat sich geändert, denn seit vergangenem April ist in
Grenchen die wunderschöne Beech 18 N21FS und seit Juli in Basel die exklusive
Beech Volpar N8495A (siehe SkyNews.ch 09/07) stationiert. In den 1970er-Jahren
verschwanden die letzten Schweizer Twin Beeches ins Ausland, einige Bilder
davon wecken bestimmt Erinnerungen.
Die Beech E 18S HB-GAV flog von 1962 bis 1971 für die Sintesi SA ab Locarno.
4 Januar 008
Fotoreport von Erich Gandet
Neben der DC- war die Beech 18 das erfolgreichste
zweimotorige Transportflugzeug. Sie
hatte die geeignete Grösse, um die Marktlücke
eines Commuter-Transporters zu schliessen.
Ihr Erstflug erfolgte bereits im Januar 19 7,
und erst im November 1969 verliess die letzte
von 9 6 gebauten Twin Beech die Werkhallen
in Wichita. Ein Rekord, der damals nur von der
Piper Cub überboten wurde. Alleine für die US
Air Force wurde die Twin Beech in 0, für die
Navy in 15 verschiedenen Ausführungen gebaut.
Die Modelle C-45F und 45G waren damals
am häufigsten vertreten. Viele Luftwaffen,
in Europa diejenigen von Frankreich und Italien,
verwendeten die C-45G bis Ende der 1960er-
Die «Grenchner» Beech
Die «Grenchner» Beech N 1FS wurde im
März 195 bei Beech in Wichita, Kansas als
Model NM gebaut. Als Navigationstrainer
war sie anschliessend bei RCAF-Basis Trenton
in Kanada stationiert. 1961 erfolgte der
Umbau zur Transportversion und die Stationierung
beim ATC in Uplands. Ab 1965
gelangte die Beech mit der Registration
CF-SKJ-X und der Aufschrift «Government
of Canada» zum Einsatz. Im März 199 erfolgte
der Verkauf an den früheren Apollo-
Astronauten Frank Borman, der sie in Las
Cruces, New Mexico, stationierte und als
N 1FS registrierte. Dabei stand das «F» für
Frank und das «S» für seine Frau Susan.
199 verkaufte er die N 1FS an Tom
Leatherwood in Paso Robles, Kalifornien.
1994 gewann diese Beech den «Best Twin-
Beech Award» in Oshkosh. Im April 006
wurde sie nach Europa an die Firma Opmas
in Aarhus, Dänemark verkauft und als «fliegendes
Büro» eingesetzt. 007 erfolgte die
Umschulung des neuen Besitzers Hugo Mathys,
zusammen mit den beiden Grenchner
Linienpiloten Jürg Marti und Hugo Dobler.
Im April 007 war das Bijoux einer Beech an
der Aero 07 in Friedrichshafen ausgestellt,
anschliessend erfolgte der Überflug nach
Grenchen. Peter Brotschi
Jahre als Transporter. Südamerikanische
Luftwaffen setzten die AT-11 Kansan mit ihrer
verglasten Rumpfnase als Bomber-Trainer ein.
Nach Kriegsende wurden die Modelle D bis
H für den zivilen Markt produziert. Durch eine
verlängerte Nase und den grösseren Rumpfquerschnitt
sind sie gut von der «alten» Beech
zu unterscheiden.
Beech 18 «Conversions»
N21FS
1960 entwickelte die Firma Volpar in Kalifornien
einen speziell für die Beech 18 entwickelten
Fahrwerk-Umbausatz. Nebst einem Bugradfahrwerk
und einer verlängerten Rumpfnase
konnten die Sternmotoren durch zwei Garrett-
Propellerturbinen ersetzt werden. Hamilton in
Tucson baute die Hamilton-Liner, die grösste
Beech-18-Version für neun Personen, die sich
in kurzer Zeit auch zum Frachter umwandeln
liess. Weitere Firmen wie Westwind, Dumod,
PAC und Rausch bauten die «gestreckte»
Beech 18 weiter. Die von Pacific Airmotiv Corp.
(PAC) produzierte Tradewind mit einfachem
Seitenleitwerk war kaum noch als ehemalige
Beech 18 zu erkennen.
C-45 in der Schweizer Luftwaffe
Aus Liquidationsbeständen der USAF übernahm
die Schweizer Armee 1948 zwei Beech
C-45F. Als Ersatz für die ausgeschiedene BFW
M-18d sollten sie der Eidgenössischen Landestopographie
für die Luftbild-Vermessung dienen.
Bei Pilatus in Stans wurden beide Exemplare
mit einer Reihenbild-Kamera ausgerüstet.
Der Flugbetrieb erfolgte mit Militärpiloten ab
Dübendorf, somit erhielten sie die militärischen
Kennzeichen B-6 und B-7. Die B-6 wurde später
als HB-GAI immatrikuliert, da auch Einsätze
SkyStory
Die Beech/Volpar C-45G HB-GFT im August 1976 in Bern: Sie wurde von Ciba-Pilatus im Nahen
Osten für Sprüheinsätze verwendet.
ausserhalb der Landesgrenze geflogen wurden.
Am 19. Februar 195 stürzte aus unbekannten
Gründen am Vorder-Galmihorn im Wallis die
B-7 ab, wobei alle vier Insassen den Tod fanden.
Die Beech befand sich auf einem Kontrollflug
für die Sektion Flugsicherung des Luftamtes
zwischen Genf und Dübendorf.
Kurz vor diesem Unfall wurde aus USAF-
Beständen in Schottland eine Becch C-18S
beschafft. Bei diesem Kauf beteiligte sich auch
das Eidgenössische Luftamt zu 50 Prozent.
Nebst den Einsätzen für die Landestopographie
waren immer mehr Kontrollflüge für die
Die HB-GAI vor der Halle 9 im April 1961 in Dübendorf. Sie wurde im Oktober 1969 privat verkauft.
Während längerer Zeit stand sie noch neben der Halle 12 in Dübendorf.
Die Beech C-45F HB-GAC wurde auch als B-8 eingesetzt. Im April 1962 kam sie für die Landestopographie
ab Dübendorf zum Einsatz.
5
Bild Archiv Flieger-Flab-Musuem Dübendorf
Aus Liquidationsbeständen der USAF übernahm die Schweizer Armee 1948 zwei Beech C-45F, die als B-6 (Bild) und B-7 registriert wurden.
Flugsicherheitsanlagen auf grösseren Schweizer
Flugplätzen nötig. Die HB-GAC (Militär
B-8) wurde 1969 durch eine Aero Commander
640 ersetzt und privat an AAA-Mitglied Otto
Trottmann verkauft. Das Fliegermuseum zeigte
später Interesse an der raren Schweizer Beech
und erwarb sie als Ausstellungsobjekt zurück.
Ihr letzter Flug fand am 4. Juli 1979 mit Ueli
Häusermann am Steuer zwischen Colombier
und Buochs statt. Dort wurde die HB-GAC
Immatr. Eintrag Typ Besitzer Lebenslauf
HB-GAA 1950 C 18S Cominal SA Genf Verbleib unbekannt
HB-GAC 1957 (zivil) C 18S Eidg.Landestopographie 44-8710 / N79848 / SE-BTS / B-8 / HB-GAC
HB-GAI 1955 (zivil) C 45F Eidg.Landestopographie
ab 1980 Fliegermuseum Dübendorf
B-6 / HB-GAI, im Oktober 1969 privat verkauft,
weiterer Verlauf unbekannt
HB-GAS 1969 G 18S Transair SA Neuenburg F-OBTA / 5T-TTA
HB-GAV 196 E 18S Sintesi SA Lugano Verbleib unbekannt
HB-GBD 196 E 18S Transair SA Neuenburg N 600B / HB-GBD / PH-NFU / PH-LPS / PH-ILA
CN-MAQ / N9886A
HB-GBP 1965 D 18S Privat Genf N446 0 / HB-GBP / TR-LMO / TN-ABV
HB-GDA 1966 AT-11 wurde nie in die Schweiz importiert, 4 - 76 9 / HB-GDA
HB-GEG ? Beech Hamilton Air Tourisme Alpin N 7471 / ZS-PRA
HB-GFT 1975 Volpar C-45G Ciba-Pilatus N9664C / HB-GFT / N5 1CK
HB-GFU 1975 Volpar C-45G Ciba-Pilatus N9671C / HB-GFU / N 1FD
HB-GFX ? Volpar C-45H Ciba-Pilatus N9157Z / HB-GFX / N4 09V
HB-GGA 1976 Beech Hamilton N8646 / HB-GGA / N4846 / N706M
HB-GGB 1976 Volpar TC-45G Ciba-Pilatus N 7 8G / HB-GGB / N4887A
HB-GGC 1976 Volpar C-45H Ciba-Pilatus N6154U / HB-GGC / ?
HB-GGF 1976 Volpar C-45G Ciba-Pilatus N91 95 / HB-GGF / N4 1DK
HB-GGG 1977 Volpar C-45G Ciba-Pilatus N7695C / HB-GGG / Unfall 1978
HB-GGH 1977 Volpar C-45G Ciba-Pilatus N98 8Z / HB-GGH / ?
HB-GGI 1977 Volpar C-45H Ciba-Pilatus N9956Z / HB-GGI / ?
HB-GJG 1999 E 18S Efos-Flugschule Kloten heute als D-IROM in Deutschland
FACTS Die militärischen und zivilen Beech 18 mit Schweizer Kennzeichen
6 Januar 008
zwischengelagert, bevor sie per Lastwagen
Dübendorf erreichte.
Die zivilen Schweizer-Beech 18
Unter den damaligen Piloten galt die Beech 18
als «Benzin-Fresser» , aber auch der Übername
«Hollywood-Nilpferd» war zu hören. 1950, als
die HB-GAA in Genf eintraf, war sie allerdings
das einzige zweimotorige Langstrecken-Fir-
menflugzeug auf dem Markt. Air-Import in
Kriens und später Transair in Colombier hatten
die Verkaufsrechte. Vier der neuen D und E
Modelle wurden schweizerisch registriert.
Im Sommer 1975 erhielt Ciba-Pilatus die
ersten zwei zum Sprayer umgebauten Volpar
TC-45 Expeditor. Ausgestattet mit zwei Garrett-Airesearch-Turbinen
von je 705 PS eignete
sie sich für den Sprüheinsatz in den heissen
Ländern des Nahen Ostens und in Afrika. Im
SkyStory
Die Beech C-45G F-BHMM flog in den 1980er-Jahren ab dem Flugplatz Prangins. Sie wurde an verschiedenen Airshows in der Schweiz durch Jean
Pierre Schenk vorgeflogen. Nach einer Total-Restauration fliegt sie heute im Armée de l’Air-Anstrich in Lognes, Frankreich.
Laufe der folgenden zwei Jahre wurden noch
sieben weitere Turbo-Volpar aus den USA
registriert. Mit grossem Erfolg konnte Zimex
Aviation die HB-GFT in Nigeria als Schädlingsbekämpfer
einsetzen. Um dort die lebenswichtige
Kassava-Pflanze zu schützen, wurde aus
der speziell umgebauten Beech eine Wespenart
als Gegenparasit ausgeblasen, um die
Schädlinge auszurotten.
In Europa ist die Beech 18 heute in Museen
mit über 40 Exponaten vertreten. In Deutschland,
Frankreich und England finden wir je ein
flugtüchtiges Exemplar. Die in Grenchen stationierte
Beech 18 N 1FS gehört zur Mathys
Aviation Ltd. Die Gruppe hat kürzlich auch die
DC- HB-ISC übernommen (siehe SkyNews.
ch 1 /07). Man kann sich sicher auf die nächste
Air Show Saison freuen, wenn diese beiden
Raritäten in Formation vorbeifliegen...
Hugo Mathys (links) im Cockpit der N21FS, zusammen mit Jürg Marti.
Die Beech E 18S HB-GJG gehörte der EFOS-Flugschule in Zürich, war jedoch mehrheitlich am Boden anzutreffen, wie hier in Buochs im Juni 2002.
Heute ist sie als D-IROM in Straubing, Deutschland stationiert.
7
Foto Peter Brotschi
Foto Hansjörg Bürgi
Am 17. Dezember 007 hat die Zürcher Bedarfsfluggesellschaft
Lions Air AG ihr 0-Jahr-
Jubiläum gefeiert. In den zwei Jahrzehnten hat
sie zusammen mit der Schwestergesellschaft
Skymedia AG nicht weniger als genau 19
Flugzeuge und 19 Helikopter betrieben. Im
Dezember sind sozusagen als besonderes
«Geburtstagsgeschenk» der EC130 HB-ZJC
und der Gulfstream IIB N696MJ zur Flotte
gestossen. Wie Lions-Air-Gründer und CEO
Jürg Fleischmann weiter erwähnt, konnte er
0 Bölkow Bo105 erwerben, die zuvor bei der
holländischen Luftwaffe flogen.
Nur 0 Kilometer Luftlinie nordöstlich von
Schaffhausen liegt der ehemalige Militärflugplatz
Neuhausen ob Eck bei Tuttlingen. Dort
erstellen Lions Air und Skymedia einen grossen
Hangar, um einerseits den Gulfstream
unterzubringen, andererseits auch, um die
0 Bo105CB4 zu lagern. Diese 0 Helikopter
flogen zuvor unter ziviler Zulassung für die niederländische
Luftwaffe. Skymedia konnte das
ganze Paket mit 0 Hubschraubern und tonnenweise
Ersatzteilen erwerben. 40 Lastzüge
SkyNews
20 Jahre Lions Air: 20 Bo105, Gulfstream IIB und Hangar in Deutschland
Der von Lions Air seit Anfang Dezember im Auftrag des Besitzers betriebene Gulfstream IIB
N696MJ verfügt über Stage-III-Hushkits und wird in Neuhausen ob Eck im neuen Hangar von
Lions Air und Skymedia stationiert.
Mit dem Eurocopter EC130B4 HB-ZJC betreibt Skymedia einen weiteren VIP-Heli. Dafür hat der
Long Ranger HB-ZGB die Flotte verlassen.
waren notwendig, um das Material von Holland
nach Neuhausen zu transportieren.
Der Hangarneubau umfasst auch Werkstätten,
eine Lounge für Events, diverse Zimmer
für das Personal und zahlreiche Büros. Für
den Bau und den Betrieb der Hangars hat
Skymedia zwei neue Tochtergesellschaften
gegründet: Die Aircraft Service AG für den
Betrieb sowie die Aircraft Immobilien AG für
den Bau des Hangars und der Büros. Auch
zwei Aero L-39 Albatros Jets, die für einen
Kunden beschafft werden, sollen ab Neuhausen
ob Eck betrieben werden. Die Basis am
Flughafen Kloten wird aber beibehalten, wie
Jürg Fleischmann ausführt. Die Expansion in
Deutschland erfolgt, weil in der Schweiz keine
Hangarkapazitäten zur Verfügung stehen, und
die Betreiber des Flughafens Neuhausen sehr
an weiteren Aktivitäten interessiert sind.
Von den 0 Bo105 sind bereits zwei verkauft:
Einer wird von Skymedia als HB-ZJF
selbst betrieben werden, den Zweiten hat ein
Kunde als VIP-Heli übernommen. Dafür werden
die zweimotorigen Helis mit Glascockpit
und Lederinterieur ausgestattet. Im weiteren
verfügt Skymedia nun über das weltweit wohl
grösste Ersatzteillager für den Bo105.
Report Hansjörg Bürgi
Lions-Air-Line-up zum 20. Geburtstag in Zürich (von links): PC-12 HB-FOQ, Jet Ranger HB-XPA, Gulfstream IIB N696MJ, EC130B4 HB-ZJC und
der PC-12 HB-FOX.
9
Foto Eugen Bürgler
Foto Hansjörg Bürgi
PEOPLE
Bei den Pilatus Flugzeugwerken
wurde Fredy
Glarner zum neuen Leiter
der Fabrikation gewählt.
Der Nidwaldner ist
seit 7 Jahren in der Un-
Fredy Glarner ternehmung und war zuletzt
in der Projektleitung
PC- 1 tätig. Zum neuen
Leiter Aircraft Assembly
bei Pilatus wurde Markus
Bucher gewählt. Er
hatte in den letzten zehn
Jahren den Kundendienst
Markus Bucher im Government Aviation
Business auf- und ausgebaut.
www.pilatus-aircraft.com
Im Bundesamt für Zivilluftfahrt
kommt es zu einem
Wechsel an der Spitze der
Abteilung Sicherheit Infrastruktur:
Daniel Hügli
übernimmt den Posten
und die Funktion eines Daniel Hügli
Vizedirektors von Diego
Ochsner. In dieser Funktion ist Daniel Hügli
zuständig für die Aufsicht über die Flugplätze
und die Flugsicherung, für Schutzmassnahmen
in der Luftfahrt vor kriminellen Übergriffen
und die Gestaltung des schweizerischen
Luftraumes. www.bazl.admin.ch
Skyguide und Frédéric Sudan, Leiter Human
Resources und Mitglied der Geschäftsleitung,
beenden ihre Zusammenarbeit per
Ende Dezember 007 im gegenseitigen Einvernehmen.
Unterschiedliche Auffassungen
über einzelne Geschäfte und allgemein über
die Rolle des Bereichs Human Resources
haben zu diesem Entscheid geführt. Die
Stelle wird bis zu einer definitven Nachfolgeregelung
von François Mouchet interimistisch
übernommen. www.skyguide.ch
Der neue Vice President Procurement bei SR
Technics heisst Dirk Meier. In dieser Funktion
ist er für die gruppenweiten Materialbeschaffungsprozesse
verantwortlich. Er hat
am 1. November die Nachfolge von Javid
Karim angetreten. www.srtechnics.com
Neu im Management von JetBird ist Jim
King als Vice Chairman. Mit Carsten Dettmar
erhält JetBird per 1. Februar 008 auch
einen neuen Finanzchef.
www.flyjetbird.com
10 Januar 008
Nächsten Sommer Boeing-737-Flüge ab Bern
Das Berner Winterflugprogramm 007/ 008
ist am 15. Dezember 007 mit den ersten
Skicharters aus England gestartet. Diese dauern
bis am 1 . April 008. Das Angebot wurde
diese Saison mit der schottischen Stadt Edinburgh
erweitert. Alle Flüge werden jeweils am
Samstag durchgeführt. FlyBE fliegt für Inghams
die Strecke nach London Gatwick mit
BAe146, Birmingham und Manchester mit
Dash8-Q400. Die Flüge nach Birmingham und
Southampton können auch als günstige Linienflüge
gebucht werden. Die Tessiner Darwin
Airline bleibt Bern treu, sie fliegt für TUI UK
mit Saab 000 nach Edinburgh und London
Stansted.
Bereits während den Wintermonaten geben
die Reiseveranstalter jeweils ihre Sommerprogramme
bekannt. Neben den traditionellen
Destinationen wie Elba, Mallorca, Menorca,
Ibiza, Sardinien, Korsika und Tabarka, sind
zwei neue Ferienziele im Sommerangebot. Die
Berner SkyWork Airlines fliegt mit der neuen
Dash8-Q400 nach Preveza in Griechenland.
Geplant sind zudem Flüge von Bern nach Djerba
mit einer B7 7- 00 von Karthago Airlines
und nach Monastir mit einer B7 7-500 der Tunis
Air. Damit tragen die Investitionen von 5,
Millionen Franken in die Pistenverlängerung auf
17 0 Meter die ersten Früchte.
www.alpar.ch Report Jiri Benesch
.1 .- 9. .08 LGW ab 14:55 BRN an 16:40 BRN ab 17:40 LGW an 19: 0 BE9 0 /4
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15.1 .- 9. .08 SOU ab 14:40 BRN an 16: 0 BRN ab 17: 0 SOU an 19:15 BE1997/8
09.0 - 9. .08 BHX ab 06:50 BRN an 09:00 BRN ab 09:40 BHX an 11:40 BE17 1/
.1 .-1 .4.08 BRN ab 08:00 EDI an 10: 5 EDI ab 17:00 BRN an 19: 5 OD1540/1
.1 .-1 .4.08 BRN ab 08.10 STN an 10:00 STN ab 15: 0 BRN an 17: 5 OD15 0/1
Jet Aviation bietet Maintenance in Moskau an
Jet Aviation und Vnukovo Invest haben Ende
November vertraglich vereinbart, dass Jet
Aviation am Vnukovo International Airport in
Moskau in Flugzeugwartung anbieten kann.
Jet Aviation ist eigenen Angaben zufolge das
erste globale Unternehmen in der Geschäftsluftfahrt,
das dem schnell wachsenden russischen
Business-Aviation-Markt sowie seinen
regelmässig nach Moskau fliegenden Kunden
Wartungsdienstleistungen anbietet. Vnukovo
ist mit nahezu 70 Prozent des gesamten
russischen Verkehrsaufkommens in der Geschäftsluftfahrt
der wichtigste Flughafen Moskaus.
Die Flugbewegungen von Privat- und
Geschäftsflugzeugen nehmen jährlich mit 5
Prozent rasant zu, insbesondere im Grossraum
Moskau, wobei Vnukovo International
Airport im Jahr 007 eine Wachstumsrate von
50 Prozent gegenüber dem Vorjahr aufweist.
Der neue Wartungshangar steht in unmittelbarer
Nähe des FBO-Gebäudes (VIP-Abfertigung)
in Vnukovo- . Jet Aviation wird mit
einer Gruppe von hoch qualifizierten Technikern
mit Wartungsarbeiten beginnen und den
neuen Standort in den nächsten Monaten weiter
ausbauen. Die gesamte Einführungsphase
wird in den nächsten Monaten von Projekt-Manager
Alexander Schlag geleitet, der als lokaler
Vertreter von Jet Aviation Düsseldorf tätig
ist. Alex Schlag ist direkt dem Geschäftsführer
der deutschen Wartungs- und FBO-Betriebe,
Johannes Turzer, unterstellt. Verhandlungen
mit allen grossen Flugzeugherstellern für die
Ernennung als Service Zentrum am neuen
Wartungsstandort in Moskau seien bereits weit
fortgeschritten und die ersten Verträge würden
in naher Zukunft bekannt gegeben, teilte Jet
Aviation weiter mit. pd
JetBird-Finanzierung verläuft erfolgreich
009 möchte JetBird als erster europäischer
Operator Businessjet Taxi-Dienste zu Lowcost-Tarifen
anbieten. Diesem Ziel ist das
Unternehmen mit der erfolgreichen Beschaffung
von Beteiligungskapital einen grossen
Schritt näher gekommen. Nach der Sicherung
von privatem Beteiligungskapital in der Höhe
von 1 Millionen Euro sei die Finanzierung der
ersten 5 (von 100 bestellten) Embraer Phenom
100 gesichert, teilte die Unternehmung
im Dezember mit. Dank Preissteigerungen bei
der Phenom 100 sei auch der Wert der JetBird-
Bestellung markant angestiegen. Die Finanzierung
der mittelfristigen Ziele der Firma sei
nun gesichert, freute sich Präsident Dómhnal
Slattery. JetBird plant neben anderen europäischen
Flughäfen auch auf dem EuroAirport
in Basel Flugzeuge permanent zu stationieren
(SkyNews.ch 09/07). Zu einem Flugstundenpreis
von 000 bis 500 Euro, alles inklusive,
sollen Businessjet-Flüge angeboten werden.
www.flyjetbird.com eb
So wird sich die ab 2009 ab Oberpfaffenhofen fliegende HALO-Gulfstream 550 des DLR präsentieren.
SkyNews
Modernstes Höhenforschungsflugzeug von RUAG fertig gestellt
Eine werksneue Gulfstream G550 kam vor
0 Monaten von Gulfstream Aerospace nach
Oberpfaffenhofen zu RUAG Aerospace. Dort
wurde aus dem Langstrecken-Businessjet ein
hochmodernes Atmosphärenforschungsflugzeug.
Eingesetzt wird die G550 HALO (High
Altitude and Long Range Research Aircraft)
vom Deutschen Zentrum für Luft- und
Raumfahrt (DLR).
Die umfangreichen Modifikationen an der
Gulfstream G550, die von Mai 006 bis Dezember
007 in Oberpfaffenhofen durchgeführt
wurden, umfassen verschiedene Rumpfausschnitte,
die Installation eines Nasenmastes
und eines modifizierten Heckkonus sowie im
Bereich der Flügel die Integration von Aufnahmepunkten
für Aussenlasten wie Sensor- oder
Sprühbehälter. Für den Betrieb der Missionsausrüstung
wurde eine separate Bordstromversorgung
und ein unabhängiges Leitungsnetz
eingebaut.
HALO wird auch über die Modifikationsphase
hinaus durch RUAG Aerospace betreut. Das
Forschungsflugzeug G550 HALO soll ab 008
die DLR-Flugzeugflotte ergänzen. Ab Sommer
009 sind vom Sonderflughafen Oberpfaffenhofen
aus Forschungsflüge rund um den Globus
geplant.
Die G550 hat eine Reichweite von 8000 Kilometern
und kann bis in Höhen von 15‘000
Metern operieren. Ziel der HALO-Forschungsflüge
sind Erkenntnisse über die Wechselwirkungen
zwischen den chemischen Vorgängen
in der Atmosphäre, dem Klima, der Biosphäre
und dem Menschen. pd/eb
www.ruag.com / www.dlr.de
RUAG Aerospace sorgt für ein Revival der universellen Dornier 228
Robuste Utility-Flugzeuge scheinen gefragt:
Nachdem die kanadische Viking Air mit der
DHC-6-400 Twin Otter eine Neuauflage des
bewährten Turboprops gewagt hat, entschied
sich RUAG , eine neue Serie von Dornier 8
zu produzieren. Mit der Übernahme der insolventen
Fairchild Dornier Flugzeugwerke
hatte RUAG 00 auch das Typenzertifikat
für die Do 8 erworben und übernahm den
Support für die weltweit im Einsatz stehenden
Maschinen.
Der Verwaltungsrat des Technologiekonzerns
RUAG hat nun entschieden, die Dornier
228-212 New Generation, eine modernisierte
Version der Do 8, in Serie zu bauen.
Der Flugzeugrumpf, das Leitwerk und andere
Strukturbauteile sollen bei Hindustan Aeronautics
(HAL) in Indien produziert werden, die
Endmontage soll aber bei RUAG Aerospace
Services in Oberpfaffenhofen stattfinden, wo
die Do 8 zwischen 1981 und 1998 in Serie
produziert wurde.
Nach einer eindrücklichen Leistungsdemonstration
im Himalaya bestellte die Regierung
Indiens 150 Do 8, welche bei HAL
unter Lizenz gefertigt wurden, womit auch in
Indien auf vorhandene Werkzeuge und Knowhow
zurückgegriffen werden kann. Insgesamt
wurden für den Weltmarkt über 50 Flugzeuge
dieses Musters produziert, gegen 190 sind
noch im Einsatz. Für einen grösseren Teil erledigt
RUAG als Originalhersteller das Wartungsgeschäft.
In den letzten Monaten hatte RUAG
Aerospace auch zwei Do 8 für die niederländische
Küstenwache grundüberholt, ein
Glas-Cockpit integriert und mit moderner Missionsausrüstung
ausgestattet. Die Lancierung
der Do 8 New Generation stützt sich unter
anderem auf eine umfangreiche Marktstudie,
die den Bedarf für Missionsflugzeuge unterstreicht.
RUAG will sich eigenen Angaben
zufolge vor allem auf dieses Segment fokussieren.
Die Do 8 New Generation wird sich äusserlich
kaum von den heute fliegenden Maschinen
unterscheiden, aber über digitale Avionik
und ein Glas-Cockpit verfügen. Angetrieben
wird sie von zwei Honeywell TPE- 1-10-Turbinen
und neuen Fünfblattpropellern. Als einziges
Luftfahrzeug dieser Klasse verfügt die
Dornier 8- 1 über ein Einziehfahrwerk. Die
erste Auslieferung einer «neuen» Do 8 ist ab
010 geplant. www.ruag.com eb
Air Caraïbes Express setzt ihre Dornier Do228 auch auf Linienflügen ab der nur 650 Meter kurzen
Piste von St. Barth in der Karibik ein.
11
Bild RUAG
Foto Hansjörg Bürgi
Foto David Oettli
Auf der rechten Seite des Swiss-Fan-A320 prangt die französische «Hop Suisse»-Aufschrift, links «Hopp Schwiiz».
Swiss feuert die Fussball-Nati mit «Hopp Schwiiz» Airbus an
Am 1. Dezember kam auf der Zuschauerterrasse
des Flughafens Zürich schon am frühen Vormittag
Stadion-Stimmung auf. Dutzende von
Fussballfans erwarteten, ganz in rot-weiss gekleidet,
den neuesten Supporter der Schweizer
Nationalfussballer – den Airbus A320
HB-IJM. Mit Pauken und Trompeten begrüssten
die Fans den Airbus, welcher im Innenhof
von der Feuerwehr mit einem Wasserbogen
empfangen wurde.
Lanciert wurde die Idee für dieses riesige
Maskottchen von den Zeitungen «Blick» und
«Sonntags Blick», welche bei der Swiss sofort
auf offene Ohren gestossen sind, wie Marc
1 Januar 008
Walder, Chefredaktor des Sonntags Blick betonte.
Der «Hopp Schwiiz»- beziehungsweise
«Hop Suisse»-Schriftzug auf dem Rumpf ist
aus über 1000 eingesandten Fotos aus dem
Fan-Wettbewerb gebildet, welche allerdings
nur aus nächster Nähe zu erkennen sind. Zur
Siegerin der Fan-Aktion wurde Astrid Schelbert
aus Richterswil erkoren – deshalb wurde
der A 0 HB-IJM zuerst auf den Namen Richterswil
getauft.
Anschliessend kam es am Heck des Flugzeuges
zu einer zweiten Taufe, diesmal stand
Nationaltrainer Köbi Kuhn für den Namen
«Hopp Schwiiz» Pate. Swiss CEO Christoph
Franz freute sich darüber, dass die Swiss alle
Länder anfliegt, die sich für die Endrunde qualifiziert
haben: «An der Euro fliegen die Bälle, wir
fliegen die Fans.» Für das Aufkleben der Folien
mit den verschiedenen Motiven auf dem Rumpf
des Airbus benötigten die Spezialisten aus der
Malerei-Abteilung von SR Technics fast zwei
Tage. Mindestens bis zum Euro 08-Finalspiel
im Juni soll der Swiss-Airbus als grösstes
Maskottchen der Schweizer Equipe unterwegs
sein, wahrscheinlich bleiben die Folien sogar
bis zum nächsten grösseren Wartungsereignis
in rund einem Jahr auf der HB-IJM. eb
www.swiss.com
Star Alliance dringt nach China vor: 19 Airlines unter einem Dach
Am 1 . Dezember sind Air China und Shanghai
Airlines in die Star Alliance aufgenommen
worden. Air China ist die nationale Fluglinie mit
einer Flotte von 1 Maschinen und die einzige
offizielle Partner-Airline der Olympischen
Spiele 008 in Peking. Shanghai Airlines ist die
erste kommerzielle Fluggesellschaft Chinas,
an der zahlreiche Investoren beteiligt sind und
operiert aktuell mit 59 Flugzeugen. Mit diesen
Neuzugängen zählt die Star Alliance jetzt 19
Mitglieder, welche insgesamt 17‘000 tägliche
Flüge zu 897 Destinationen in 160 verschiedenen
Ländern anbieten. Zum weltumspannenden
Bündnis gehören: Air Canada, Air
China, Air New Zealand, ANA, Asiana Airlines,
Austrian, bmi, LOT Polish Airlines, Lufthansa,
Scandinavian Airlines, Shanghai Airlines, Singapore
Airlines, South African Airways, Spanair,
Swiss, TAP Portugal, Thai, United und US
Airways. Die regionalen Mitglieder Adria Airways,
Blue1 und Croatia Airlines ergänzen das
globale Netzwerk. EgyptAir und Turkish Airlines
wurden als künftige Mitglieder nominiert. pd
www.staralliance.com
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Schweizer Airlines bald auf EU-Inlandflügen?
Das bilaterale Luftverkehrsabkommen zwischen
der Schweiz und der EU sieht fünf
Jahre nach Inkrafttreten des Vertrages Verhandlungen
über das Kabotage-Recht, auch
die 8. Freiheit im Luftverkehr genannt, vor.
Mit diesem Verkehrsrecht dürften Schweizer
Airlines auch reine Inlandflüge innerhalb eines
EU-Staates anbieten. Wichtig ist diese 8. Freiheit
nicht zuletzt für Operators der Business
Aviation. Das gleiche Recht gilt dann auch
für Firmen aus dem EU-Raum innerhalb der
Schweiz. Nachdem das Luftverkehrsabkommen
zwischen der Schweiz und der EU Mitte
00 wirksam geworden war, hat die Schweizer
Delegation jetzt offiziell den Wunsch nach
Aufnahme von Verhandlungen über die 8. Freiheit
deponiert. Die EU reagierte grundsätzlich
positiv. Zuerst wird eine Studie über die Auswirkungen
durchgeführt, die im Januar 008
lanciert werden soll. Wann Verhandlungen aufgenommen
werden können, ist noch offen.
Der Gemischte Ausschuss Schweiz-EU hat
sich weiter auf die Übernahme der Verordnung
«zur Harmonisierung der technischen Vorschriften
und der Verwaltungsverfahren in der
Zivilluftfahrt» geeinigt. Damit wird die Basis geschaffen
für die neuen einheitlichen Vorgaben
im Bereich Flugbetriebe und -operation. In
Zukunft wird die europäische Flugsicherheitsagentur
EASA die Umsetzung der Normen
für die Zulassung und Aufsicht von Flugunternehmen
regeln. Sie übernimmt diese Funktion
von den Joint Aviation Authorities (JAA), einem
Zusammenschluss von über 40 europäischen
Luftfahrtbehörden, bei denen auch die Schweiz
Mitglied ist. Bereits von den JAA übernommen
hat die EASA die Zuständigkeit für die Zulassung
und Aufsicht im Bereich Flugtechnik. Der
EASA gehören neben den EU-Staaten die Länder
Norwegen, Island und seit 006 auch die
Schweiz an.
In das Luftverkehrsabkommen aufgenommen
wurde auch die von der Schweiz bereits
angewendete Regelung zu Flüssigkeiten
im Handgepäck von Flugpassagieren. Die
Schweizer Behörden unterstützen unverändert
die Kontrolle von Flüssigkeiten, die an Bord
von Flugzeugen gelangen. Sie spricht sich jedoch
für weitere Abklärungen aus, um möglichst
rasch alternative Massnahmen einführen
zu können, die denselben präventiven Effekt
gegen Attentate auf den Luftverkehr haben,
für die Passagiere aber weniger einschneidend
sind. www.bazl.admin.ch pd
Gebirgslandeplätze im Wallis überprüfen
Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) startet
die Überprüfung der Gebirgslandeplätze mit
den fünf Landestellen Aeschhorn, Alphubel,
Unterrothorn, Monte-Rosa und Theodulgletscher
im südöstlichen Teil des Kantons Wallis.
Eine erste Diskussion mit allen involvierten
Kreisen über Standorte und Rahmenbedingungen
für die Nutzung der Gebirgslandeplätze
wird im nächsten Frühling stattfinden.
Sämtliche der derzeit 4 Gebirgslandeplätze
werden nach einem vom Bundesrat im vergangenen
Juni genehmigten Konzept überprüft.
Dabei sollen Konflikte zwischen der
Nutzung der Landestellen in den Bergen auf
der einen und den Interessen des Natur- und
Umweltschutzes auf der anderen Seite verringert
werden. Können gravierende Interessenskonflikte
nicht ausgeräumt werden, sieht das
Konzept eine Verlegung oder gar Aufhebung
der Landeplätze vor. Die Arbeiten an der ersten
Region sollten bis Ende 008 beendet sein.
Am Schluss setzt der Bundesrat die Gebirgslandeplätze
und die Nutzungsbedingungen
gruppenweise in Form von Objektblättern im
Sachplan Infrastruktur der Luftfahrt (SIL) fest.
Die Überprüfungsarbeiten am gesamten Netz
der Gebirgslandeplätze werden sich mindestens
bis 010 erstrecken.
Gebirgslandeplätze sind Landestellen über
1100 Meter über Meer, die mit exakten Koordinaten
festgelegt sind, jedoch über keine
Infrastruktur verfügen. Sie sind wichtig für die
Ausbildung von Piloten im Gebirgsflug, oder
dienen auch sportlichen oder touristischen
Aktivitäten. pd
www.bazl.admin.ch
Ein Schritt in Richtung FAB Europe Central
Der Luftraum in Zentraleuropa hat eine der
höchsten Verkehrsdichten und den komplexesten
Flugverkehr der Welt. Um diesen
Luftraum möglichst effizient zu nutzen, prüfen
die sechs europäischen Staaten Belgien,
Deutschland, Frankreich, Luxemburg, die
Niederlande und die Schweiz in einer Machbarkeitsstudie
die Errichtung eines gemein-
samen Luftraumblocks mit dem Namen FAB
EC (Functional Airspace Block Europe Central).
Fertig gestellt wird die Machbarkeitsstudie zum
FAB EC erst Mitte 008. Dann liegt es in der
Verantwortung der Staaten zu entscheiden,
ob der funktionale Luftraumblock über Zentraleuropa
eingerichtet werden soll. pd
www.fab-europe-central.eu
SkyNews
Melanie Winiger
als Rega-Pilotin
Im November und Dezember fanden die
Dreharbeiten zum neuen Schweizer Spielfilm
«Heldin der Lüfte» im Rega-Center in Kloten
und auf der Rega-Basis in Samedan statt. Darin
spielt die 28-jährige Melanie Winiger eine
Rega-Pilotin. Beat Marti und Esther Gemsch
besetzen weitere Hauptrollen. Die Ausstrahlung
im Schweizer Fernsehen ist für Herbst
2008 geplant.
Super Puma-Absturz:
Verfahren eingestellt
Laut österreichischen Medienberichten ist das
Verfahren zur Kollision des Helog-Heliswiss
Super Pumas D-HLOG mit einem Kleinflugzeug
am 5. März bei Zell am See in Österreich
aus strafrechtlicher Sicht eingestellt worden.
Bei dem Unglück sind sieben Mitarbeiter
der Schweizer Firma und der Pilot der Katana
DV 0 ums Leben gekommen. Laut der
Staatsanwaltschaft Salzburg liege die Schuld
am Zusammenstoss bei den Piloten beider
Luftfahrzeuge. Nach Prüfung des technischen
und des flugmedizinischen Gutachtens durch
die Staatsanwaltschaft kommt die Behörde
zum Schluss, dass die Piloten das jeweils andere
Fluggerät nicht wahrgenommen haben.
Technische Ursachen oder Fremdverschulden
werden ausgeschlossen. eb
1
Foto SF DRS
Foto Aldo Wicki
Foto Max Fankhauser
Mit einer geheimen Anzahl AIM-9X Sidewinder an Bord landete die C-17 in Payerne.
Payerne: C-17 lieferte Sidewinder für F/A-18
Mit einer Boeing C-17 Globemaster III der US
Air Force sind am 1 . Dezember neue Infrarot-Luft-Luft-Lenkwaffen
des Typs AIM-9X
Sidewinder für F/A-18 der Schweizer Luftwaffe
geliefert worden. Wie Armasuisse weiter
mitteilte, ist der Suchkopf der AIM-9X in der
Lage, Infrarotenergie von abstrahlenden Zielen,
zum Beispiel heissen Triebwerken, auch
unter schwierigen Umweltbedingungen und in
einem grossen Blickwinkelbereich zu erfassen.
Ist das zu bekämpfende Ziel vom Suchkopf
der Lenkwaffe erfasst, empfängt der Pilot ein
akustisches Signal und die Lenkwaffe verfolgt
selbständig nach dem Abschuss mit Über-
14 Januar 008
schallgeschwindigkeit das Ziel. Die AIM-9X
ersetzt in der Schweiz das veraltete Vorgängermodell
AIM-9P Sidewinder.
Für dieses Beschaffungsvorhaben wurden
im Rahmen des Rüstungsprogramms 00
total 115 Millionen Franken bereitgestellt.
Gemäss Armasuisse-Angaben ist die Anzahl
der bestellten Lenkwaffen AIM-9X militärisch
vertraulich klassifiziert. Unter Berücksichtigung
des sicherheitspolitischen Umfelds und
der finanziellen Rahmenbedingungen sei aber
nur eine minimale Anzahl zur Sicherstellung der
Kernkompetenz beschafft worden. hjb
www.ar.admin.ch
Jemens Staats-SP-Jumbo in der Schweiz
Die seit 2001 als 70-YMN für die jemenitische Regierung fliegende Boeing 747SP-27 besuchte
vom 12. bis 14. Dezember die Schweiz. Aus Milano kommend landete der SP-Jumbo in Zürich
und flog am nächsten Tag nach Genf (Bild) weiter. Der rare Jumbo wurde 1980 an Braniff abgeliefert,
kam anschliessend bei Aerolineas Argentinas und Air Mauritius zum Einsatz, bevor er 1996
zum luxuriösen VIP-Jet für die Regierung von Qatar umgebaut wurde.
Payerne zivil nutzbar
Mit der Genehmigung des Sachplan Infrastruktur
der Luftfahrt (SIL) Objektblattes für
den Flugplatz Payerne durch den Bundesrat,
wird sich der Westschweizer Flugplatz von einer
militärischen Anlage in einen Betrieb mit
ziviler Mitbenutzung wandeln. Zivile Flugbewegungen
sollen in Zukunft von 7 bis 0 Uhr während
der Woche und von 9 bis 1 Uhr sowie
zwischen 1 und 17 Uhr samstags möglich
sein, gar nicht geflogen wird an Sonntagen.
Für zivile Starts und Landungen gilt eine Limite
von 8400 Bewegungen pro Jahr. Anfang
008 soll das BAZL über ein definitives Betriebsreglement
entscheiden.
Für den künftigen zivilen Flugbetrieb ist
die Communauté régionale de la Broye
(Coreb) zuständig. Diese privatrechtliche, interkantonale
Vereinigung der Region Broye ist
im Bereich der Regionalentwicklung und Wirtschaftsförderung
aktiv. In diesem Sinne wurde
der Aéropôle lanciert, ein Technologie- und
Industriepark am Flugplatz. Wie Coreb-Direktor
Stéphane Maillard erklärte, soll Payerne
auch zukünftig Transport- und Business Aviation-Flügen
vorbehalten sein, welche in Zusammenhang
mit den Wirtschaftsunternehmen
der Region stehen. Ausdrücklich nicht vorgesehen
sind Linien-, Charter oder Low-cost-
Verbindungen, ebenso soll der Flugplatz nicht
für Sport- oder Kunstflugaktivitäten geöffnet
werden. Als zivile Flugplatzbetreiberin wird die
Coreb auch zukünftig darüber entscheiden,
wie das Kontingent ziviler Flüge verteilt wird.
Laut Stéphane Maillard wird für den operationellen
Betrieb die Ansiedlung eines FBO-Anbieters
anvisiert, um den militärischen und zivilen
Betrieb voneinander trennen zu können. Dafür
käme in erster Linie Speedwings in Frage,
welche in Payerne ein modernes Gebäude für
Business-Passagiere samt Hangar und einem
Maintenance-Betrieb im Südwesten des Flugplatzes
errichten möchte. Unabhängig davon
wird das Büro für Flugunfalluntersuchungen
(BFU) in einen neuen Hangar in Payerne ziehen,
welcher auch von Bertrand Piccards Projekt
Solar Impulse genutzt werden wird.
Hausherrin auf dem mit einem Instrumentenlandesystem
und einer 900 Meter
langen Runway gut ausgebauten Platz bleibt
selbstverständlich die Luftwaffe. Der Bundesrat
hat auch den Vorschlag einer Kontaktgruppe
für das Konzeptblatt des Sachplanes Militär
(SPM) zum Militärflugplatz Payerne gutgeheissen,
welcher 008 in die Vernehmlassung geht
und den militärischen Betriebsrahmen verbindlich
festlegt. Darin vorgesehen sind für
Payerne 18‘ 50 militärische Flugbewegungen,
davon 11‘000 mit Kampfflugzeugen.
www.coreb.ch Report Eugen Bürgler
SkyNews
Bereits am 12. November landete die Hornet J-5003 auf dem Flugplatz Lugano-Agno. In einer «Nacht und Nebel-Aktion» wurde sie nach Lugano
transportiert, per Autokran auf das Floss gehievt und auf dem «ersten Schweizer Flugzeugträger» an den vorgesehenen Standplatz geschippert.
– Die Patrouille Suisse glänzte in Lugano im Novemberlicht.
Zwischen «Käseschnitten» und F/A-18 – die Armeetage 2007 in Lugano
Für schweizerische Verhältnisse ein Anlass der
Superlative waren die vom 0. bis 5. November
in Lugano stattfindenden Armeetage 007.
Auf 1 ‘000 Quadratmetern Ausstellungs- und
00‘000 Quadratmetern Präsentationsfläche
konnten erstmals alle drei Dimensionen – Luft,
Boden und Wasser – erlebt werden. Die Organisatoren
rechneten mit 50‘000 Zuschauern
– aber weit über 100‘000 Besucher fanden
den Weg ins Tessin.
Mit einer feierlichen Zeremonie eröffnete Divisionär
Roberto Fisch, Projektleiter und Kommandant
der Territorialregion , die Armeetage
007 in Lugano. Zu den drei verfassungsmässigen
Aufträgen der Armee – der Verteidigung
und Raumsicherung, der Existenzsicherung
sowie friedensfördernden Einsätzen im Ausland
– wurde den Zuschauern bei freiem Eintritt an
den drei Haupt-Schauplätzen Lido, Conza und
Cornaredo eine Leistungsschau mit statischen
Ausstellungen geboten. Zusätzliche Demonstrationen
der Aufklärungs- und Grenadierformationen
in Isone und ein Tag der offenen Tür auf
dem Flugplatz Locarno-Magadino bereicherten
das breit gefächerte Programm. Infolge des
strömenden Regens auf dem Fluglatz musste
das Flugprogramm gekürzt werden. Die gut
1000 Interessierten hatten dafür ausreichend
Gelegenheit, die in der neu errichteten Halle
ausgestellten Flugzeuge zu besichtigen und
sich von Piloten des Berufsfliegerkorps Fragen
beantworten zu lassen.
Ganz anders war es in Lugano: Bei herrlichstem
Herbstwetter genossen die Zuschauer
das Defilée mit Reitern, Panzern und historischen
Armee- und Spezialfahrzeugen an der
Seepromenade. Ein unvergessliches Highlight
war die Präsentation der Luftwaffe. Am Ufer
des Lago di Lugano staunten die Zuschauer
nicht schlecht, einen F/A-18-Kampfjet auf
einem Floss zu sehen. Auftakt des fliegerischen
Programms waren die fünf Fallschirmaufklärer,
die ausgerüstet mit Rundkappenfallschirmen,
den Absprung aus dem Pilatus Porter ins
kalte Wasser wagten. Der zweite Höhepunkt
war die Feuerlösch-Demo eines Super Puma-
Helikopters, wobei die Wasseraufnahme und
das anschliessende Löschen des Feuers hervorragend
beobachtet werden konnte.
Faszination pur – die Demo der beiden
Hornet-Piloten. In einem simulierten Luftkampf
über der Luganeser Bucht wurden zur Freude
der Zuschauer als Abwehr von simuliert anfliegenden
Lenkwaffen geeignete Massnahmen
getroffen und Flares verschossen. Dritter «Action-Point»
war der Einsatz des Super-Puma-
Display-Teams. Nicht nur das präzis und
perfekt geflogene Programm, sondern auch
das Leistungsvermögen des Helikopters wurde
anerkennend bewundert. Phänomenaler
Schlusspunkt und zugleich Abschluss der
Saison 007 war einmal mehr der Einsatz der
Patrouille Suisse. Während die Swiss Army
Brass Band für die musikalische Unterhaltung
sorgte, standen rund 500 Angehörige der Armee
für das ausgeklügelte Versorgungs- und
Verkehrskonzept im Einsatz, das tadellos und
beispielhaft funktionierte.
Fotoreport Roger Wimmer
Lichtkünstler Gerry Hofstetter beleuchtete die schwimmende Hornet mit verschiedenen Sujets, darunter auch einem Tiger-Kleid.
15
Foto Gerry Hofstetter
Foto Hansjörg Bürgi
Interview mit Divisionär Markus Gygax, Chef Einsatz der Luftwaffe
«Souveränität in Gefahr»
Die Franz-Weber-Initiative gefährde die Schweizer Souveränität, weil bei einer
Annahme nicht mehr selbst bestimmt werden könnte, wer den Luftraum benüt-
ze, sagt Divisionär Markus Gygax im Interview mit SkyNews.ch. Da praktisch die
ganze Schweiz touristisch genutzt wird, kommt die Initiative der Abschaffung
der Luftwaffe gleich.
Divisionär Markus Gygax zum Tiger-Nachfolger: «Alle vier Anbieter stellen zwischen Frühling und
Sommer nacheinander während drei oder vier Wochen in Emmen ihre Produkte vor.»
Die Fragen stellten Hansjörg Bürgi
und Peter Lewis
❙ Am 24. Februar wird über die Initiative
Weber abgestimmt, welche Trainingsflüge
der Luftwaffe über touristisch genutzten
Gebieten verbieten will. Weshalb
wehrt sich die Luftwaffe dagegen?
Wo gibt es in der Schweiz nicht touristisch genutzte
Gebiete, über welchen die Luftwaffe trainieren
könnte? Es gibt sie schlicht nicht, sicher
nicht in der erforderlichen Dimension. Zudem
fusst die Initiative auf dem falschen Ansatz, die
Luftwaffe sei zur Zeit mit ihren Jets nur am trainieren
eines Kriegsfalls. Das stimmt natürlich
nicht: Unsere F/A-18 erfüllen täglich Aufgaben
im Bereiche des Luftpolizeidienstes (LPD), indem
unter anderem die Korrektheit der Überflugsgesuche
von ausländischen Staatsluftfahrzeugen
(Diplomatic Clearances) überprüft wird,
indem Flugzeuge abgefangen werden, die sich
nicht an die Flugregeln halten, in unberechtigte
16 Januar 008
Zonen einfliegen und/oder sich nicht am Funk
melden. Diese LPD-Einsätze finden häufig im
Rahmen eines Trainingsfluges statt. Weil der
Bundesrat regelmässig bei Grossanlässen
– wie dem bevorstehenden WEF oder der
Euro08 – Einschränkungen in der Benutzung
des Luftraumes erlässt, könnten bei Annahme
am 4. Februar solche Beschlüsse nicht mehr
umgesetzt werden. Die Schweiz könnte also
nicht mehr selbst bestimmen, wer unseren
Luftraum benützen darf und wer nicht. Damit
gefährdet die Initiative letztlich die Souveränität
der Schweiz. Abgesehen davon: Auch wenn
nur Trainingsflüge der Luftverteidigung verboten
würden, wie soll ich denn als Chef Einsatz
für die Verteidigungsfähigkeit gerade stehen,
wenn ich nicht mehr üben darf? Es kommt mir
so vor, wie wenn man die Kostensteigerung
im Gesundheitswesen dämpfen wollte, indem
man das Medizinstudium verbietet und nur
noch echte Operationen will – das geht doch
nicht!
«Die volkswirtschaftliche
Bedeutung eines Militärflugplatzes
wie Meiringen
ist nicht zu unterschätzen.
❙ Bislang war es eher ruhig um diese Initiative,
wie ist das zu werten?
Parlaments- und Bundesratswahlen sind im
Zentrum des Interesses gestanden. Wenn
aber nach der Weihnachtspause die Diskussion
losgeht, sind wir bereit. Wir haben Flyers
und halten Vorträge. Aber das VBS darf keinen
Abstimmungskampf führen.
❙ Ist diese Abstimmung eine Folge des
Stationierungskonzeptes der Luftwaffe?
Ein Teil der Flugbewegungen von Dübendorf
wurde nach Meiringen verlagert, ohne jedoch
die Gesamtbewegungen in Meiringen zu erhöhen.
Die Tatsache, dass an Stelle von sich
wöchentlich ablösenden Fliegerstaffeln, nun
eine Profi-Staffel permanent stationiert ist,
führte Interessensvertreter dazu, die Emissionen
der Jets ins Zentrum zu rücken und die
regionale Wertschöpfung der Luftwaffe in den
Hintergrund zu drängen. Heute sind in Meiringen
vier bis sechs F/A-18 stationiert, die im
Schnitt drei Einsätze pro Tag fliegen. Zudem
ist die volkswirtschaftliche Bedeutung eines
Militärflugplatzes wie Meiringen nicht zu unterschätzen:
Dort arbeiten rund 00 Angestellte
mit einer Lohnsumme von 0 bis 5 Millionen.
Auch werden alleine in Meiringen 5 Lehrlinge
ausgebildet, die Luftwaffe ist der grösste Lehrstellenanbieter
im ganzen Tal.
❙ Wie sind denn die Auswirkungen auf den
Tourismus in Meiringen?
Wir haben eigens dafür eine Studie in Auftrag
gegeben. Gemäss dieser ist beispielsweise bei
den Logiernächten keine Differenz gegenüber
der Zeit vor der Hornet-Stationierung festzustellen.
Auch die Bodenpreise sind nicht gesunken.
Es hat sich also seit 006, seitdem
die Profistaffel 11 in Meiringen stationiert ist,
bezüglich Tourismus nichts geändert. Das
VBS unterstützt den Lärmschutz bei Häusern
im Haslital und fährt damit weiter, egal wie die
Abstimmung ausgeht.
❙ Es gibt ja politische Bestrebungen, das
Stationierungskonzept zu ändern, was
halten Sie davon?
In diesem Bereich ist die Luftwaffe Befehlsempfängerin.
Sie kann ihre Aufgabe erfüllen,
wenn möglichst zahlreiche Infrastrukturen zur
Verfügung stehen, das erhöht die Flexibilität.
Aber letztlich muss ich den Auftrag so umsetzen,
dass bei minimalem Training, maximaler
Rücksichtnahme auf die Umwelt und der
geforderten Sicherheit die dringend notwendigen
Flugbewegungen auf den mir zur Verfügung
gestellten Flugplätzen verteilt werden.
Schliesslich entscheidet die Politik, wo wir fliegen
können.
❙ Buochs ist ja eine Sleeping Base,
könnten dort auch wieder Kampfjets
stationiert werden?
Das glaube ich nicht. Buochs ist noch viel
lärmempfindlicher als Meiringen. Die Sleeping
Base würde wirklich erst in einer Krise wieder
reaktiviert.
❙ Welche Rolle spielt der Flugplatz Dübendorf
heute noch für die Luftwaffe?
Eine wichtige: Ab Dübendorf fliegen wir noch
mit Helikopter und Propellermaschinen der
Luftwaffe sowie den Jets des Lufttransportdienstes
des Bundes. Die Flächenflieger werden
bis spätestens 010 noch ab Dübendorf
fliegen. Schon wegen der geografischen Lage,
aufgrund der kurzen Flugwege in die Ostschweiz
und ins Bündnerland sowie der Nähe
zu Zürich wird Dübendorf für die Flugoperationen
sehr geschätzt. Ich hoffe jedoch, dass
der Kanton Zürich die Option 014 einlöst und
zur Überzeugung gelangt, dass in Dübendorf
auch danach noch ein Flugplatz existieren
muss. In diesem Fall hätte die Luftwaffe auch
weiterhin ein gewisses Interesse an Dübendorf.
Ich bin überzeugt, dass man dann einen
«Modus vivendi» finden wird. Aber ich glaube
nicht daran, dass die Kampfjets je wieder nach
Dübendorf zurückkehren werden. 008, während
des WEF, eventuell auch während der
Euro08, werden wir ein paar Business-Jets,
zur Entlastung von Kloten, Parkmöglichkeiten
anbieten. Wir tragen damit zur Umweltentlastung
bei, indem die Business-Jets nicht ins
Ausland dislozieren müssen. Entsprechende
Vorbereitungen sind mit Unique, Execujet und
dem BAZL getroffen worden. Diesen Service
möchten wir auch während den kommenden
WEFs bieten, auch um zu zeigen, dass dies
eigentlich betriebsmässig keine spezielle Belastung
ist. Diese Flugzeuge landen und starten
zu normalen Tageszeiten.
«Das Operationszentrum
der Luftwaffe im
Skyguide-Gebäude bleibt so
oder so in Dübendorf.
❙ Was hält die Luftwaffe von einem Innovationszentrum
in Dübendorf, bei dem
die Piste weiter benutzt werden könnte?
Solange wir noch Operationen – insbesondere
Heliflüge – haben, welche von der Nähe
zur Ostschweiz profitieren, sind wir sehr froh,
wenn der Flugplatz, ein solcher bleibt und
eine Piste anbietet. Für mich wichtig ist auch,
dass eine zukünftige Nutzung eine genügend
grosse Wertschätzung für die Region abgibt.
Was geschieht mit dieser Fläche? Wird
sie überbaut mit Wohnblöcken oder von der
Industrie? Bleibt es ein Flugplatz, der Kloten
stabilisiert? Ein Gesamtkonzept gibt es nicht.
Bei all diesen Fragen ist es vielleicht am besten,
den Flugplatz als solchen zu belassen.
Aber in diesem Fall müssen Investoren gefunden
werden, die Nutzen aus der Infrastruktur
ziehen, Arbeitsplätze schaffen, Steuern zahlen,
aber das Umfeld nicht belasten. Vielleicht sind
diese dann auch auf eine Mitfinanzierung der
Luftwaffe angewiesen. Das würde ich sehr unterstützen.
Die Luftwaffe könnte sich auf der
Wangener Seite konzentrieren und die übrige
Fläche anderen Nutzern überlassen. Ein
Flugplatz böte auch weiterhin ein gewisses
Naherholungsgebiet, auf dem man einfach
nur den Blick schweifen lassen könnte und an
keine Wolkenkratzer hinaufschauen müsste.
Das erachte ich als sehr realistisch. Der Kanton
ZUR PERSON
Markus Gygax
SkyTalk
muss nun die Option 014 einlösen, damit ein
wenig mehr Zeit bleibt, um das Projekt richtig
vorzubereiten. Das Operationszentrum der
Luftwaffe im Skyguide-Gebäude bleibt so oder
so in Dübendorf.
❙ Welches ist der aktuelle Stand beim
Tiger-Teilersatz?
In der Wintersession berät der Nationalrat über
einen Evaluationskredit von acht Millionen Franken.
Das Verteidigungsdepartement hat die Bildung
einer Projektgruppe angeordnet, welche
das Vorhaben politisch koordinieren soll. Auf
Stufe Luftwaffe laufen die Planungen auf Hochtouren
– wir sind 008 bereit, die Evaluation
durch unsere Fachspezialisten vorzunehmen.
Alle vier Anbieter, also Boeing mit der Super-
Hornet, Dassault mit der Rafale, EADS mit dem
Eurofighter und Saab mit dem Gripen stellen
zwischen Frühling und Sommer nacheinander
während drei oder vier Wochen in Emmen
ihre Produkte vor. Je ein Pilot von Armasuisse
und Luftwaffe werden auf den Jets mitfliegen.
Danach können wir die vier Systeme unseren
Kriterien entsprechend vergleichen. Neu beurteilen
wir auch die Umweltverträglichkeit, also
etwa den Lärm, den ein Kampfjet erzeugt. Wir
suchen einen Ersatz für den F-5. Jeder dieser
modernen Jets bietet Multi-role-Möglichkeiten
und deckt wesentlich mehr als der Tiger ab.
Mein Wunsch wäre, dass wir nach Abschluss
der Evaluation die vier Systeme auf die politische
Ebene bringen und die Vor- und Nachteile
eines jeden einzelnen, zusammen mit den
entsprechenden Kosten, präsentieren können.
Dann ist es an den politischen Instanzen, eine
Wahl zu treffen.
«Ich bin überzeugt, dass
die Schweizer nach wie
vor selbst bestimmen wollen,
was am Boden und in der
Luft geschieht.
Seit 004 ist Divisionär Markus Gygax Chef Einsatz Luftwaffe, stellvertretender
Kommandant der Schweizer Luftwaffe und Vizepräsident im Skyguide-
Verwaltungsrat. 1950 geboren, erlangte er das militärische Pilotenbrevet 1971 und
flog ab 197 als Pilot im Überwachungsgeschwader. Zwischen 1974 und 198 steuerte
er den Hunter auch als Mitglieder der Patrouille Suisse. Als Staffelkommandant
und Cheffluglehrer lernte er in den 1980er-Jahren den F-5 Tiger eingehend kennen.
1994 bis 1997 wirkte Markus Gygax als Chef Einführung F/A-18. Ab 1998 kommandierte
er die Fliegerbrigade 1. 00 wurde er zum Divisionär befördert und
Stellvertreter des Kommandanten der Luftwaffe. Insgesamt hat er bis heute rund
4600 Stunden auf Propeller- und Düsenflugzeugen in der Luft verbracht. Markus
Gygax ist verheiratet und betreibt in seiner Freizeit sehr aktiv Laufsport.
17
SkyTalk
❙ Wie gross werten Sie die Chancen, dass
die Politik und voraussichtlich das Volk
einem neuen Kampfjet zustimmt?
Die Beschaffung hat eine echte Chance, wenn
es uns gelingt, Volk und Politik unsere täglich
erbrachten Leistungen für den Schutz des
Luftraumes einfach und verständlich zu vermitteln.
Sie hat auch eine Chance, wenn wir
den Entscheidungsträgern echte Varianten
mit Vor- und Nachteilen und nicht einfach eine
«Das oder nüüt»-Vorlage präsentieren können,
und wenn wir jede Gelegenheit nutzen,
das Verständnis für unserer Aufgaben zu fördern.
Ich bin überzeugt, dass Schweizerin und
Schweizer nach wie vor selbst bestimmen wollen,
was am Boden und in der Luft geschieht,
das nennt man souverän. Diese am Boden als
selbstverständlich erwartete Souveränität garantieren
die Polizei, das Grenzwachkorps und
die Armee. In der Luft ist der einzige Garant die
Luftwaffe. Das braucht Überwachungssysteme
und Flugzeuge in genügender Zahl, um in angespannter
Lage rund um die Uhr dauernd in
der Luft präsent zu sein. Anfang der 1990er-
Jahre hatten wir noch 00 Kampfflugzeuge,
heute sind es noch 87. Die Zahl kann weiter
sinken auf rund 60 bis 70, denn Qualität hat
Quantität ersetzt.
❙ Wie steht es um die Erhaltung oder den
Wiederaufbau des Erdkämpfer- und Aufklärer-Know-how?
Ein Muss! Denken Sie nur an unsere Kameraden
vom Heer. Es würde sicher nicht verstanden,
wenn wir mit 60 bis 70 Kampfflugzeugen
nur hoch über Grund präsent wären
und nicht, wenigstens punktuell, den Kampf
der verbundenen Waffen am Boden unterstützen
könnten. Aktuelle Übungen wie «Stabilo»
oder «Lüthy», eine aktuelle Verteidigungsübung
im Generalstabs-Lehrgang, zeigen, dass
die Aufklärung, also wichtiges Element in der
STICHWORTE
Solar Impulse
Mut zum Fortschritt in der Energiefrage, gebündeltes Schweizer-Wissen und
-Können, hervorragende PR für eine gute Sache.
Rega
Synonym für erste Hilfe aus der Luft, kompetenter Partner der Luftwaffe.
Lufthansa
Eine der erfolgreichsten Fluggesellschaften Europas, grosser Bruder der Swiss.
Aerosuisse
Die Interessensgemeinschaft aller in der dritten Dimension tätigen Akteure.
Flughafen Zürich
Erster Hub der Schweiz, den er bleiben muss.
18 Januar 008
Kommandoführung, gerade auch bei Aktionen
unterhalb der Kriegsschwelle (Raumsicherung)
unentbehrlich ist. Waffeneinsätze gegen Bodenziele
bedingen aufklären zu können. Beides
gehört zusammen.
❙ Wie ist der Stand der Einführung des
PC-21 und des EC635?
Beide Projekte schreiten planmässig voran.
Die erste Schule auf dem PC- 1 beginnt im
Frühjahr 008. Die veralteten Alouette III werden
schrittweise mit dem EC6 5 ersetzt.
❙ Wie weit sind die Vorbereitungen für die
«Euro 08» gediehen?
Unsere vorgesetzten Stäbe, der Führungsstab
und Luftwaffenstab, sind seit Monaten
intensiv mit der Erarbeitung der Grundlagen
beschäftigt. Am 1 . Dezember hat die Initial
Planning Conference (IPC) stattgefunden, diese
IPC ist für den Einsatz Luftwaffe immer der
offizielle Startschuss. Internationale Grossanlässe
verlangen seit dem 11. September 001
Schutz aus der Luft. Den kann nur die Luftwaffe
bieten. Wir werden mit unseren Kampfflugzeugen
präsent sein aber auch mit Mitteln
für Beobachtung und Überwachung. Darin
eingeschlossen sind sämtliche Sensoren. Neu
werden wir beim WEF 008 erstmals den Sensorenverbund
der Flab-Radare einsetzen, dies
zusätzlich zu den militärischen Radarstationen
und dem taktischen Fliegerradar Taflir. Diese
Systeme werden miteinander gekoppelt in die
Einsatzzentrale Luftverteidigung geleitet. Auch
die österreichische Goldhaube wird dorthin
eingespiesen. Mit diesem Sensorenverbund
wird dem Entscheidungsträger ein umfassender
Überblick geboten. Die Rolle eines
Awacs werden die Hornets übernehmen, die
mit ihrem Radar in alle Täler hinein leuchten.
Genau dieses System wollen wir auch während
der «Euro08» anwenden.
«Ich bin überzeugt, dass
kürzere Wege mehr
Kandidaten und auch Kandidatinnen
ansprechen, und wir
bald die erste F/A-18-Pilotin
ausbilden dürfen.
❙ Wie geht die Luftwaffe mit dem Nachwuchsproblem
um?
Wir haben grosse Anstrengungen unternommen,
um mehr über die Gründe des Rückgangs
von Sphair-Interessenten an der Militärpilotenlaufbahn
zu erfahren. Man soll nie
dramatisieren, aber wir mussten mit Erstaunen
zur Kenntnis nehmen, dass sich heute mehr
junge Menschen für das Fallschrimspringen als
für die Pilotenlaufbahn der Luftwaffe interessieren.
Korrekturen werden jetzt geprüft, und
ich poche auf eine rasche Umsetzung ohne
Qualitätseinbussen. Junge Talente wollen von
der fliegerischen Vorschulung (www.sphair.ch)
schneller ins Militärcockpit. Ich bin überzeugt,
dass kürzere Wege mehr Kandidaten und
auch Kandidatinnen ansprechen, und wir bald
die erste F/A-18-Pilotin ausbilden dürfen. Wir
haben einen sehr langen Weg, bis heute ein
Kampfpilot operationell ist: Zuerst Offizier werden,
ATPL, dann noch eine akademische Ausbildung.
Ich erwarte, dass nun ein zweiter Weg
kreiert wird, der kürzer ist, ohne aber Abstriche
an der Qualität zu machen. Den Berufsoffizieren
an der Militärakademie stehen heute bereits
drei verschiedene Wege offen, dann können wir
bei den Piloten doch auch zwei anbieten.
❙ Ist mit der Beech 1900 das Thema Transportflugzeug
erledigt, oder gibt es andere
Ideen?
Der Beech 1900 ist ein reiner Ersatz für den
Learjet als Übergangslösung, was sich ja schon
aus der deutschen Immatrikulation ersehen
lässt. Die Politik wird uns signalisieren, wann
der Moment kommt, um über eine Wiederaufnahme
des Transportflugzeugs zu diskutieren.
Die dann zumal herrschenden Rahmenbedingungen
werden zeigen, in welche Richtung es
geht. Ich gehe davon aus, dass das Parlament
einen entsprechenden Antrag stellen muss,
sofern in Zukunft weiterhin Schweizer Soldaten
im Ausland stationiert sind. Dann müssen
wir selber dafür sorgen, dass wir sie zeitgerecht
aus dem entsprechenden Krisengebiet
evakuieren, aber auch mit eigenen Mitteln
regelmässig versorgen können. Dafür ist ein
entsprechendes Transportflugzeug erforderlich,
und eines ist keines. Zudem könnten wir
mit einem Transporter mittlerer Grösse unsere
guten Dienste auch in einem internationalen
Transporter-Pool einbringen.
Schneefall vor der Linse: Ein Swiss-Jumbolino beim Eindrehen von der Piste 14.
Schneegestöber …
Am 10. November 007 war es wieder soweit:
Bei unserer ersten Fototour im November
wurden wir mit Schneegestöber empfangen.
Unbeirrt von der Wetterprognose haben sich
acht Fotografen für die Fototour Nr. 55 von
Airsidefoto angemeldet.
Das spezielle Wetter wurde zum Anlass
genommen, einmal Fotos der ungewöhnlichen
Art zu versuchen. Auf jeden Fall konnte
die Wetterlage nicht auf die Stimmung auf der
Tour durchschlagen. Die unterschiedlichen
Grautöne mit Szenen im Schneegestöber einzufangen,
löste einige fotografische Aktivitäten
aus. Die regelmässigen Stopps beim Enteiserplatz
liessen genügend Zeit, das geeignete
Sujet abzulichten. Gleich bei unserer Ankunft
rollte die A 19 der Finnair zur «Behandlung»
an. Weitere Maschinen folgten im Fünf-Minutentakt.
Nur eine türkische MD-88 zog es vor,
auf direktem Weg «hinter unserem Rücken» an
den Start zu rollen. Damit hat sie wohl etwas
an Zeit und Kosten eingespart.
Aus dem Schneegestöber trat auch eine
BAe-146- 00 der Flightline hervor. Dies ist einer
von fünf Flugzeugtypen, der zurzeit für Swiss
im Wet lease-Einsatz steht. PrivatAir setzt
ihren BBJ nach Newark ein, Cirrus fliegt mit
der Boeing 7 7 nach Prag, Darwin Airlines
verbindet Lugano mit dem Saab 000 und Helvetic
setzt drei ihrer vier Fokker 100 nach Manchester,
Budapest, Warschau und Brüssel ein.
Das Ballett der Enteiser-Crew ist im vollen Gang.
SkyClub
Nach dem Nordatlantikflug rollt die Boeing 767 der US Airways im Schneegestöber zum Gate.
Beim Verein Airsidefoto Zürich sind die Mitglieder
garantiert immer in der ersten Reihe, ob
bei Sonne, Regen oder Schnee. Der Winter ist
auch die Zeit der Nachttouren, wo die spezi-
elle Lichtstimmung für Faszination sorgt. Mehr
davon in einer nächsten Ausgabe von Sky-
News.ch. Weitere Infos unter www.airsidefoto.ch
Fotoreport Peider Trippi
19
Foto André Aebi Foto Hansjörg Bürgi
Seit dem 1. Dezember bedient Turkish Cargo jeden Samstag Zürich mit einem Nurfrachtflug aus Istanbul. Der Airbus A310-304F landet jeweils um
14.45 Uhr in Zürich und hebt um 16 Uhr wieder in Richtung Türkei ab. Gemäss Angaben von Turkish Cargo bestehen in Istanbul gute Anschlüsse,
so dass die Fracht noch am selben Tag nach Südafrika und in den Fernen Osten weiter spediert werden kann. Am 8. Dezember kam der frühere
Passagier-A310 TC-JCV zum Einsatz, der erst Ende November zum Frachter umgebaut wurde.
MEINUNG Jetzt muss endlich mit Deutschland wieder verhandelt werden
Das Resultat lässt an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig: Die
Stimmberechtigten des Kantons Zürich lehnen mit 6 Prozent
Neinstimmen eine einschneidende Beschränkung des Flugverkehrs
ab, befürworten aber mit derselben Deutlichkeit den «Zürcher
Fluglärm Index ZFI plus». Dieses relativ komplexe Instrument
lässt dem Flughafen zwar mehr Luft als eine Plafonierung, zielt
aber in die gleiche Richtung: Wenn die Bautätigkeit rund um den
Flughafen weiter anhält, dürfte der vom ZFI definierte Grenzwert
von belasteten Personen bald erreicht sein. Dies würde dann zu
ähnlichen Einschränkungen wie eine Plafonierung führen.
Nachdem der Volkswille nun klar ist, gilt es den Flugverkehr in
Zürich nachfragegerecht (so will es auch der luftfahrtpolitische
Bericht des Bundesrates) und möglichst anwohnerverträglich,
sprich lärmkonzentriert zu gestalten. Eine erste Massnahme wäre
die dringende Wiederaufnahme der Verhandlungen mit Deutschland.
Wenn der Flughafen Stuttgart laut von einer Parallelpiste
träumt und das Land Baden-Württemberg ebenso laut über eine
finanzielle Beteiligung am EuroAirport in Basel nachdenkt, sollte
dieselbe Regierung auch ein Interesse an einem gut funktionie-
Am 5. Dezember setzte LOT ihre «Star-Alliance»-Embraer 170 nach Zürich ein. Mitte Dezember sind Air China und Shanghai Airlines als jüngste
Mitglieder der Star Alliance beigetreten (siehe auch Seite 12).
0 Januar 008
renden (Lufthansa)-Hub in Zürich haben. Bei Verhandlungen kann
die Schweiz auch Landverkehrsmassnahmen in die Waagschale
werfen, doch dazu braucht es den politischen Willen in Bern.
Zudem müssen mit dem Sachplan Infrastruktur Luftfahrt jene Flächen
um den Flughafen Zürich definiert werden, die nicht mehr
überbaut werden dürfen. Die Fehler der Vergangenheit können so
zwar nicht korrigiert werden, aber immerhin kann für die Zukunft
weiteres Ungemach verhindert werden. Nicht zu unrecht sagt der
scheidende Flughafendirektor Josef Felder: «Zum Glück haben
wir einen Zaun um den Flughafen, sonst würde bis direkt an die
Pisten gebaut...»
Im weiteren dürfen Starts über die Stadt Zürich kein Tabuthema
mehr sein. In Zürich braucht es kein Parallelpistensystem, sondern
die bestehenden Runways müssten einfach optimal genutzt
werden, so dass gleichzeitig auf der Piste 14 gelandet und auf
der Piste 16 gestartet werden kann – so wie es weltweit auf vielen
anderen Flughäfen auch möglich ist. Doch bis dorthin ist es
noch weiter Weg. Denn vorläufig bleibt der Zürcher Airport im
politischen Würgegriff. Hansjörg Bürgi
ZRH
Am 1 . Dezember hat die Flughafen Zürich
AG den 20-millionsten Passagier im Jahr
007 begrüsst. Otto Eggimann kam mit dem
Swiss-Flug LX009 aus Chicago an und wurde
von Unique-CEO Josef Felder und dem
Netzwerkchef von Swiss, Harry Hohmeister,
direkt am Gate im Dock E begrüsst. Seit dem
Jahr 000, als der Flughafen Zürich ,7 Millionen
Passagiere verzeichnete, wurde die
Grenze von 0 Millinonen nie mehr übertroffen.
Nach den Anschlägen in den USA im September
001 und dem Grounding der Swissair im
Oktober des gleichen Jahres nahm das Passagieraufkommen
stark ab und stieg erst seit
00 wieder kontinuierlich an.
Thomas E. Kern heisst der
neue Chef des Flughafens
Zürich. Er wird die Funktion
am 15. Januar 008 von
Josef Felder übernehmen.
Thomas Kern war seit der
Generalversammlung 006
Mitglied des Verwaltungsrates der Flughafen
Zürich AG. Nach Unique-Angaben hat er dieses
Amt zur Vermeidung von Interessenskonflikten
niedergelegt. Thomas Kern (5 ) ist verheiratet,
hat zwei Kinder und ist lic. iur., MBA Insead.
Er wohnt in Zumikon. Gewirkt hat er bei der
Interio AG als Expansions- und Unternehmensleiter,
als Unternehmensleiter bei Globus Warenhäuser
und seit 00 bis 006 als CEO der
Globus-Gruppe. Zudem ist er Mitglied des Verwaltungsrates
der AG Zentrum Glatt und Mitglied
des Verwaltungsrates der Schauspielhaus
Zürich AG. Gleichzeitig gab Unique bekannt,
dass sich der CFO Beat Spalinger ab April
008 neuen beruflichen Herausforderungen
SkyPort
Germanwings wirbt mit ihrem «BerlinBaerBus», dem Airbus A319-112 D-AKNO, für die Stadt
Berlin und den Flughafen Schönefeld. Am 19. November besuchte er Zürich.
Adria Airways setzt ihren Canadair CRJ-200 S5-AAD als Werbeträger für die Triglav-Versicherungsgesellschaft
ein. Am 5. Dezember fiel er in Zürich auf.
widmen will. Er begleitete als CFO die Fusion
der FIG (Flughafen Immobilien Gesellschaft)
und der FDZ (Flughafen Direktion Zürich) sowie
den Börsengang der Flughafen Zürich AG. Sein
Nachfolger wird Daniel Schmucki, bisher verantwortlich
für Controlling, Treasury & Investor
Relations der Flughafen Zürich AG.
Im Rahmen eines Joint Ventures gründet
Unique (Flughafen Zürich AG) zusammen mit
der brasilianischen Camargo Corrêa Group die
Firma A-Port mit Sitz in Saô Paulo (Brasilien).
Unique wird mit einem 15-Prozent-Anteil ein
Minderheitsaktionär von A-Port sein, die in den
Bau und Betrieb von Flughafenprojekten sowie
in flugnahe Infrastruktur in Lateinamerika
investieren wird. Ebenfalls an A-Port beteiligt
(fünf Prozent) ist das chilenische Konsortium
Gestion e Ingenieria S.A. (IDC), mit dem Unique
bereits an den chilenischen Flughäfen Puerto
Montt, La Serena und Calama aktiv und in Managementverträgen
zum Betrieb von Flughäfen
in Kolumbien und Honduras involviert ist.
Die finanzielle Beteiligung von Unique beläuft
sich eigenen Angaben zufolge auf rund zwei
Millionen US-Dollar. www.unique.ch hjb
Am 17. November setzte Delta Air Lines auf ihrem Atlanta-Flug die spezialbemalte Boeing 767-300ER N171DZ ein. Seit rund einem Jahr macht sie
auf «Habitat for Humantiy» aufmerksam. 40 Angestellte von Delta Air Lines haben im Rahmen dieser humanitären Aktion Häuser in Ghana gebaut.
1
Foto Hansjörg Bürgi
Foto Andy Schultheiss Foto André Aebi
Diese Antonov An-12 der russischen Kosmos Airlines führte am 5. Dezember einen Frachtcharterflug nach St. Petersburg aus.
BSL
Erstmals waren Anfang Dezember 007 innerhalb
von zwei Tagen gleich beide neuen Ilyushin
Il-76TD-90VD der Volga Dnepr Airlines
am EuroAirport zu sehen. Während die eine mit
einer Ladung Kompressoren nach Damman in
Saudi Arabien flog, war die Enddestination der
zweiten Maschine Pusan in Südkorea. Weitere
Frachtcharter fanden zudem nach Shannon
und Detroit mit einer altbewährten DC-10- 0F
der Gemini Air Cargo, St. Petersburg (mit
Antonov 1 der Kosmos Airlines) und Lagos
(Antonov 1 4 der Antonov Airlines) statt.
Zusätzlich zu dem normalen, mit Airbus
A 00B-4F durchgeführten Linienkurs von
und nach Brüssel, führt DHL Worldwide seit
Anfang Dezember von Dienstag bis Freitag
wegen des hohen Frachtaufkommens einen
neuen Morgenflug ab East Midlands über den
EuroAirport nach Bergamo durch. Eingesetzt
wird dabei eine Boeing 757- 00F.
Dreimal pro Woche wird ab Ende Januar
008 auch wieder MASkargo ab dem Euro-
Airport verkehren. Dieser dritte Flug wird notwendig,
weil Malaysia Airlines per . Januar
008 ihre Passagierflüge ab Zürich nach
Kuala Lumpur einstellen wird, und es deshalb
an Frachtraum nach dem Fernen Osten fehlen
wird. Das Unternehmen hat dazu mit Air Atlanta
Icelandic ein Wetlease-Abkommen für
eine Boeing 747-400SF unterzeichnet.
Nicht ganz überraschend weist der Euro-
Airport für den November 007 erstmals seit
Monaten wieder Minuszahlen auf. Im Passagierbereich
liegt dies sicherlich an den fünf wöchentlichen
Verbindungen der niederländischen
ArkeFly in die Karibik, welche in diesem Jahr
nicht wieder aufgenommen wurden und an
der saisonalen Reduktion der Linienflüge von
EasyJet. Im Gegensatz zu letztem Winter bedient
diese nämlich im aktuellen Winterflugplan
die Destinationen München (zweimal täglich),
Prag und Paris-Charles de Gaulle nicht mehr,
während Luton nur noch einmal pro Tag angeflogen
wird. Der Markteintritt von Ryanair
im Verlaufe des Monats Oktober konnte diese
Kürzungen des Angebots nicht wettmachen.
Zudem stellte Sky Europe Ende Oktober ihre
vier wöchentlichen Flüge von und nach Bratislava
ein. Ebenfalls zu beachten ist der Passagierrückgang
bei Air France auf den Flügen
von und nach Paris-Orly, wo sich nun doch die
Konkurrenz zur neuen TGV-Verbindung ab Zürich,
Basel und Mulhouse bemerkbar macht.
Im Frachtverkehr fanden in diesem Jahr
keine Flüge mit Beaujolais-Primeur nach dem
Fernen Osten statt, dies auch weil die bisher
etablierten Fluggesellschaften wie Korean Air
Cargo gegenüber der günstigeren Charterkonkurrenz
preislich nicht mithalten konnten.
Ebenfalls wirkte sich der temporäre Wegfall
des dritten Fluges der MASkargo nach Kuala
Lumpur negativ auf die Statistik aus.
Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) hat
im Dezember den Luftraum für das neu in Betrieb
gehende Instrumentenlandesystem (ILS)
auf die Piste 4 freigegeben. Der Luftraum ist
nur aktiv, wenn tatsächlich Anflüge auf das ILS
4 stattfinden. Das Amt verlangt jedoch in der
Anfangsphase eine enge Überwachung des
Betriebs durch die Flugsicherung, um Erfahrungen
sammeln zu können. Der betroffene
Luftraum reicht von Pruntrut, Sissach bis nach
Olten und Wangen an der Aare. Seine Untergrenze
variiert zwischen 5700 und 8500 Fuss
(rund 1700 bis 500 Meter) über Meer. Dieser
ausgedehnte kontrollierte Luftraum reduziert
den frei verfügbaren Luftraum für den VFR-
Verkehr, hauptsächlich für Segelflugzeuge und
SkyPort
Hängegleiter. Im Auftrag des BAZL überprüfte
die Flugsicherung in den vergangenen Monaten,
ob die Lösung mit dem temporär aktiven
Luftraum funktioniert. Dabei aktivierte und deaktivierte
sie den Luftraum in unregelmässigen
Zeitabständen, ohne dass bereits Anflüge
stattfanden. Es zeigte sich, dass die Piloten
die neue Regel grundsätzlich befolgten. Deshalb
hat das BAZL eigenen Angaben zufolge
den temporär aktiven Luftraum für den Betrieb
freigegeben.
Am 19. November gab Jean-Pierre Gallo,
Präsident der Industrie- und Handelskammer
Süd Elsass Mulhouse und des Verwaltungsrats
des Flughafens Basel-Mulhouse den Startschuss
für das Projekt eines Ausbildungszentrums
für Luftfahrtsberufe am EuroAirport.
Dieses Projekt hat das Ziel, für die Unternehmen
am EuroAirport die Fachkompetenzen
zu finden, welche sie für ihre zukünftige, eigene
Entwicklung benötigen.
Auf Einladung des trinationalen Beirates
des EuroAirport hat am 6. Dezember Willi
Stächele, der Minister des Staatsministeriums
für europäische Angelegenheiten des Landes
Baden-Würtemberg, den Flughafen besucht.
Der Vorsitzende des Flughafenbeirats, Regierungspräsident
Sven von Ungern-Sternberg
freute sich darüber, dass der Staatsminister
sich ein persönliches Bild von dem auch für
Südbaden wichtigen Flughafen machen wollte.
Während des Besuches wurde Staatsminister
Willi Stächele im Rahmen einer Sondersitzung
die Bedeutung des EuroAirport als Standortfaktor
für den südlichen Oberrheinraum präsentiert.
Im weiteren wurde ausführlich über
das Projekt Schienenanschluss informiert
sowie über die wichtige Rolle des EuroAirport
im Gesamtbild der Verkehrsinfrastruktur des
Dreiländerecks.
Werner Soltermann
Foto Ralph Kunadt
Foto Max Fankhauser Fotos Max Fankhauser Foto Max Fankhauser
Die Fokker 50 OO-VLN der belgischen VLM führte am 27. November einen Charterflug nach Rotterdam durch. – Le Fokker 50 de la compagnie
VLM au décollage de Cointrin à destination de Rotterdam lors d’un vol charter.
Die 1976 gebaute Dassault Falcon 20F UR-KKA wird von der ukrainischen Aerostar eingesetzt.
– Le Dassault Falcon 20F UR-KKA avec année de construction 1976 fait partie de la flotte de la
compagnie ukrainien Aerostar.
Die Avro RJ100 OO-DWI der Brussels Airlines wirbt mit grosser Aufschrift für das Europalia Festival. – L’Avro RJ100 OO-DWI de Brussels Airlines
port une publicité pour le festival Europalia.
4 Januar 008
GVA
Am Freitag, 7. Dezember 007, konnte der
Genfer Flughafen seinen zehnmillionsten Passagier
für das laufende Jahr feiern, was einen
neuen Rekord für Cointrin bedeutet. Für 007
kann der Flughafen einen Zuwachs von 9,6 Prozent
an Passagieren verzeichnen, was deutlich
über dem europäischen Durchschnitt von 6,0
Prozent liegt. 19 , vor 85 Jahren, konnte der
Genfer Flughafen in seinem ersten Betriebsjahr
gerade mal 9 Passagiere zählen.
Clickair stellt auf Ende 007 überraschenderweise
ihren täglichen Abendflug nach Barcelona
ein, nachdem schon vor einigen Monaten
der Morgenflug gestrichen worden war.
Mitte Dezember fing die alljährliche Winterchartersaison
an. Auch dieses Jahr wird
der Genfer Flughafen an den Wochenenden an
seine Kapazitätsgrenzen stossen. Aer Lingus
wird zusätzlich zu ihrem täglichen Dublin-Flug
auch zweimal pro Woche nach Belfast fliegen.
CSA-Czech Airlines fliegt ebenfalls samstags
von Dublin nach Genf. Flybe fliegt ab Belfast,
Exeter, Norwich, Newquay, Southend, Isle of
Man und Jersey mit Dash8-400 nach Genf.
Aus Birmingham, Manchester und Southend
werden auch Embraer 195 eingesetzt. Air
Berlin fliegt zweimal sonntags von London-
SkyPort
Die A340-213 HZ-124 wird vom saudischen Verteidigungsministerium betrieben. Der Airbus mit Jahrgang 1992 trägt die Baunummer 004 und
gehört damit zu den ältesten Maschinen dieses Typs. – L’Airbus A340-213 HZ-124 du ministère saoudien de la défense est un des plus anciens
exemplaires de ce type actuellement en service.
Stansted nach Genf. Aber auch BMIbaby,
British Midland, First Choice, Flyglobespan,
GB Airways, Jet2, Monarch, Thomsonfly,
ThomasCook und XL.com fliegen
britische Urlauber in die Genfer Region. Aus
Skandinavien kommen Blue1, Flynordic, My
Travel, Malmö Aviation und Sterling.
Finnair und SAS verstärken ihre Linienflüge
durch zahlreiche Charterflüge. Transavia
fliegt während der Wintersaison viermal wöchentlich
von Rotterdam nach Genf. Arkia und
Sun d’Or bringen Urlauber aus Israel.
Aus den GUS Staaten fliegen dieses Jahr
Gazpromavia, KMV, Rossiya (Pulkovo),
Redwings und Ural Airlines nach Genf. Der
Hauptansturm der Urlauber aus dem Osten erreicht
ihren Höhepunkt am . Januar mit über
14 Flügen. Auch Aeroflot und Swiss haben
neben ihren täglichen Flügen zahlreiche Zusatzflüge
im Programm, um der starken Nachfrage
zu genügen.
Le vendredi 7 décembre 2007, l’aéroport International
de Genève (AIG) a accueilli son dix
millionième passager pour l’année en cours,
ce qui représente un nouveau record absolu
dans son histoire. La croissance du trafic passager,
avec + 9,6% depuis le début de l’année,
est nettement au-dessus de la moyenne européenne
(+6%). Il y 85 ans, en 1922, première
année où des vols commerciaux ont eu lieu,
l’aéroport avait enregistré 393 passagers.
Clickair arrête la desserte de Genève depuis
Barcelone fin décembre 2007. Comme
chaque année, mi-décembre, la saison des
charters d’hiver a commencé. Aer Lingus,
en plus de son vol quotidien à destination de
Dublin, va également desservir Belfast 2x par
semaine. Les samedis, CSA-Czech Airlines
opère un vol entre Genève et Belfast. Flybe
offre des vols en Dash8 et Embraer 195 depuis
Belfast, Birmingham, Exeter, Manchester,
Norwich, Newquay, Southend, Isle of Man et
Jersey à destination de Cointrin. Les dimanches,
Air Berlin a deux vols à destination
de Londres-Stansted au programme. Mais
également BMIbaby, British Midland, First
Choice, Flyglobespan, GB Airways, Jet2,
Monarch, Thomsonfly, ThomasCook et
XL.com amènent des skieurs depuis la Grande
Bretagne.
Blue1, Flynordic, MyTravel, Malmö
Aviation et Sterling transportent des vacanciers
scandinaves dans le bassin lémanique.
Finnair et SAS renforcent leurs vols de ligne
par de nombreux vols charters. Comme l’année
passée pendant la saison d’hiver, Transavia
opère quatre vols hebdomadaires entre
Genève et Rotterdam. Arkia et Sun d’Or ont
également des vols au programme depuis l’Israel.
Après Nouvel An commence les vacances
en Russie. Le 2 janvier est la journée principale
des arrivées russes à Genève avec 14
vols prévus. Gazpromavia, KMV, Rossiya,
Redwings et Ural Airlines sont les compagnies
qui ont demandé d’opérer des vols
à destination de Cointrin. Aeroflot et Swiss
ont renforcé leurs vols quotidiens par des vols
supplémentaires pour répondre à la forte demande.
Max Fankhauser
www.gva.ch
Diese Bombardier BD700 ist einer von vielen Global Express, die regelmässig in Genf anzutreffen sind. Die EC-KKN war bis vor kurzem als VP-COU
auf den Cayman Inseln registriert. – Le Bombardier BD700 Global Express EC-KKN portait auparavant l’immatriculation VP-COU.
5
Foto Max Fankhauser
Mit einer Cessna 172 auf «Flugzeugjagd» im nordwestlichen Kanada
Heading North – fliegerische
Mitte Mai fliegt Conair die ersten Tanker jeweils von ihrer Hauptbasis Abbortsford aus zu verschiedenen Tanker-Stationen in Kanada. Die 50-jährige Douglas
gewartet, damit sie nach Dawson City positioniert werden kann. Die Convair 580 eignen sich nicht für Schotterpisten, da ihre grossen Propeller beschädigt
für Tanker-Basen mit «Gravel Strips» ein.
Whitehorse ist die Destination. Vollgetankt steht die Cessna 172 C-GXTN in Penticton
bia auf dem Tarmac. Wir haben beschlossen, in den Yukon zu fliegen. Kanadas Norden
Mitte Mai auch noch mit reichlich Schnee und diversen seltenen und schönen Flugze
Nach dem Start in Smithers steigen wir zwischen den Bergen kontinuierlich auf bis 9500 Fuss.
26 Januar 2008
Fotoreport von Hansjörg Bürgi
und Marcel Siegenthaler
Eine lange Anreise endet am späten Abend des
15. Mai in Penticton, im Süden des Okanagan
Valleys in British Columbia. Am 16. Mai erfolgt
bei Southern Skies der Checkflug mit einem
Fluglehrer. Danach willigt er ein, uns die Cessna
172 für eine Woche zu vermieten. Mein in Penticton
wohnender Freund Marcel Siegenthaler
hat alles vorbereitet, so dass unserem Trip
nichts im Weg steht. Aber wohin soll die Reise
gehen? Wir planen diese Flugreisen immer sehr
kurzfristig aufgrund des aktuellen Wetters. Ausnahmsweise
ist es überall schön, im Westen,
Osten und vor allem auch im Norden. Selbst für
den Yukon wird eine mehrtägige Schönwetterperiode
vorausgesagt. Da wir den Yukon aus
Freiheit
DC-6A C-GKUG hat in Whitehorse auf ihre Ablösung
werden. Deshalb setzt Conair nach wie vor ihre DC-6
im Süden von British Colum-
lockt mit gutem Wetter, aber
ugen.
Wettergründen noch nie «befliegen» konnten,
ist schnell klar, wohin die Reise gehen soll. Nur
eine kleine, abziehende Störung auf dem Weg
dorthin bereitet uns noch Sorgen, aber wir vertrauen
den Meteorologen.
Mit «Vancouver Center» unterwegs
Am 17. Mai beladen wir «unsere» Cessna mit
Fotoausrüstung, Gepäck, Notfallutensilien, Reserveöl,
Laptop und allem, was es sonst noch
braucht. Mit vollen Tanks erreichen wir nahezu
das maximale Abfluggewicht. Einen ersten
Stopp wollen wir in Williams Lake einlegen,
dort gibt es dank Selbstbedienung günstiges
Avgas. So brummen wir auf 9500 Fuss (rund
3000 Meter über Meer) Richtung Norden und
stehen mit «Vancouver Center» in Kontakt. Auf
SkyTrip
In Williams Lake startet die dort stationierte Lockheed L-188A C-FVFH von Air Spray, alias «Tanker
89», zu einem Einsatz. Die 1958 gebaute Electra fasst 11‘365 Liter Löschflüssigkeit und gilt
als der derzeit schnellste Tanker in Kanada.
Conair fliegt heute noch drei Douglas DC-6, darunter auch die ehemalige HB-IBS der Balair. Sie
kam vergangenen Sommer in Alaska zum Einsatz. Die «Sechser» sollen noch mindestens vier
weitere Saisons aktiv bleiben.
«Turning final runway 13 Right» in Whitehorse. Der Flughafen liegt auf einer Anhöhe über der Stadt.
Die in Yellowknife beheimatete Arctic Sunwest hat im Mai ihre DHC-6-100 Twin Otter C-FASQ in
Whitehorse stationiert, von wo aus sie täglich mehrmals eine Mine versorgt hat.
27
Die in Whitehorse ansässige Air North verbindet mit ihren beiden Boeing 737-201 den Yukon mit Vancouver und Calgary. Zudem werden noch drei
HS-748 auf regionalen Strecken betrieben.
Kaum ist der Hügel (links im Bild) passiert, kommt die Schotter-Piste von Dawson City in Sicht.
In Prince George ist ein Pilatus PC-12 der Royal Canadian Mounted Police stationiert.
First Air fliegt ab Whitehorse dreimal pro Woche mit einer ATR-42 via Fort Simson nach Yellowknife.
28 Januar 2008
derselben Frequenz melden sich die aus Europa
in Vancouver einschwebenden Jets von
Lufthansa, KLM und British Airways. Nach etwas
mehr als zwei Stunden Flugzeit setzen wir
in Williams Lake auf und tanken nach. Da wir
die CGXTN trocken gemietet haben, spielt der
Treibstoffpreis eine Rolle. Eine knappe Stunde
später – und mit schönen Bildern einer Lockheed
Electra von Air Spray im Kasten – setzen
wir die Reise fort. Den Flugplan haben wir
nach Smithers aufgegeben. In Kanada sind
Flugpläne für alle Flüge ausserhalb eines Flugplatzes
Pflicht. Zudem muss man selber für die
Schliessung desselben besorgt sein.
Die Wettervorhersage stimmt. Je nördlicher
wir kommen, desto mehr sinkt der Plafond.
Auch wir sinken kontinuierlich, bis wir schliesslich
auf 3500 Fuss von leichten Schneeschauern
empfangen werden. Pitot Heat «on» und
aufgepasst. Nur noch 15 Minuten trennen
uns von Smithers. Mittlerweile fliegen wir tief
dem Bulkley River und dem Highway 16 entlang,
da die wolkenverhangenen Berge keinen
Direktflug erlauben. Zehn Minuten vor Smithers
scheinen die Wolken den Boden zu berühren.
Wir entschliessen uns, kein Risiko einzugehen
und in dem wenige Meilen vor Smithers
liegenden Houston zu landen. Im Downwind
von Housten lichten sich die Wolken und geben
die Sicht Richtung Norden frei. «Houston,
Cessna GolfXrayTangoNovember is continuing
to Smithers», funkt Marcel ins Leere, da
unten ist niemand. In Smithers dagegen gibt es
einen richtigen Flughafen mit Terminal, Tower
und auch Linienflügen. Bald schon kommt die
Piste in Sichtweite und wenige Minuten später
parkieren wir neben einem Beaver. «Overnight
Stop» – nach genau drei Flugstunden ab Williams
Lake. Landetaxen kennt man in Kanada
für Leichtflugzeuge übrigens nicht, aber bei
einem Nachtstopp ist eine «Overnight Fee» von
fünf bis zehn Dollar zu entrichten.
Wie in den Alpen
Smithers bietet als SkiTouristenort mehrere
Bergbahnen an. Am nächsten Morgen ist das
Wetter besser, doch die Berge sind nach wie
vor wolkenverhangen. Der Forecast verspricht
aber eine schnelle Besserung, insbesondere im
Norden. Wir entschliessen uns zu starten, falls
das Wetter schlechter würde, kehren wir nach
Smithers zurück. Doch im Gegenteil: Anfänglich
steigen wir auf 6500 Fuss, später grüsst
uns die Sonne, wir erklimmen wieder 9500
Fuss, denn mittlerweile säumen nicht wenige
10‘000 Fuss hohe Berge unseren Flugweg. Da
wir «unsere» Cessna erst ein paar wenige Flugstunden
kennen, und wir in den tief mit Schnee
bedeckten Rockies nicht unbedingt stranden
wollen, fliegen wir dem Highway entlang. Das
wird in Kanada geraten, denn bei dem wenigen
Verkehr bieten sich die breiten Strassen
als ideale Notlandeplätze an.
Nach zwei Stunden und 45 Minuten Flugzeit
drehen wir in Dease Lake zum Final ein.
Die holperige Betonpiste ist eher für Airtankers
gedacht als für unsere Cessna. Fuel gibt es bei
Pacific Western Helicopters. Den Flugplan nach
Watson Lake aufgegeben, schnurrt unsere
«Tango November» über den nach wie vor zugefrorenen
Dease Lake nordwärts. Das Wetter
wird immer besser. Wir rufen jede Destination
vorher an, um auch sicher zu sein, dass Avgas
erhältlich ist. Auch in Watson Lake ist die «Fuel
Lady» froh, immerhin eine Cessna 172 auftanken
zu können. Je nördlicher wir fliegen, desto
höher steigt der Preis für den Treibstoff. Der
Flugplatz von Watson Lake beherbergt einen
originalen Hangar aus dem Zweiten Weltkrieg.
Im kleinen Terminal erinnern gute schwarzweiss
Aufnahmen mit B17, Marauders und
Lightnings an diese Zeit. Heute ist das Vorfeld
dasselbe, aber gähnend leer. Einzig «unsere»
Cessna sorgt für eine Flugbewegung.
Yukon, here we are
Nordwestlich geht es weiter. Gute zwei Stunden
später bereiten wir den Anflug von Whitehorse
vor. Das ist ein AirlineAirport mit Tower und
auch mit Verkehr. Gemäss kanadischen AIP
erfolgt der VFRAnflug dem Fluss entlang über
die Stadt. Wir sind mittlerweile von 9500 auf
3500 Fuss gesunken und nehmen mit «Whitehorse
Tower» Kontakt auf. Der nette Lotse teilt
uns einen LeftHandDownwind über die Stadt
auf die Piste 13 Right zu. Der Anflug ist insofern
spektakulär, als der Flugplatz auf einer Anhöhe
über der Stadt liegt und man so Gefahr
läuft, eher zu tief anzufliegen. Mit etwas Gas
im Endanflug wird das korrigiert, die Landung
erfolgt bei schönstem Abendlicht kurz nach 19
Dawson City
Whitehorse
Atlin
Terrace
Watson Lake
Dease Lake
Bob Quinn Lake
Smithers
SkyTrip
Prince George
Williams Lake
Penticton
Blau ist der Hinflug von Penticton bis nach Dawson City, rot der Rückflug eingezeichnet.
Fast kitschig schön: Im noch teilweise zugefrorenen Lake Atlin spiegeln sich die Schneeberge.
Atlin Air Charters setzt neben diesem DHC-2 Beaver auch noch eine Cessna 207 Stationair ein.
29
«Unsere» gutmütige Cessna 172 in Atlin vor dem atemberaubenden Hintergrund.
Beim zweiten Besuch von Smithers glänzt ein Beaver in der Abendsonne.
Auf dem Bob Quinn Lake Airport startet eine Beech Super King Air auf der Schotterpiste.
30 Januar 2008
Uhr. Nach rund zwölf Flugstunden haben wir
unser erstes Ziel erreicht.
Der kommende Samstag bleibt flugfrei,
etwas entspannen (und Flugzeuge fotografieren)
ist angesagt. Am Sonntag möchten wir
nach Yellowknife, da auch dort gutes Wetter
herrscht. Der (unterbeschäftigte) Wetterberater
von Nav Canada sucht uns alle Wetterkarten
heraus und gibt bereitwillig Auskunft – kostenlos
übrigens! Somit entschliessen wir uns für
einen möglichst frühen Start am Sonntag und
klären ab, wo es unterwegs Fuel gibt.
Früher Start, andere Destination
Am Sonntag morgen reisst uns der Wecker um
3.30 Uhr aus dem Schlaf. «Lass uns doch das
Wetter nochmals checken». Laptop und «Wireless
Internet» sei dank, wir schauen morgens
um 4 Uhr die Wettervorhersage für Yellowknife
an: Schneeschauer und keine Sonne mehr.
Das kann doch nicht sein? Oh doch, im Norden
Kanadas schon. Der 24StundenWettermann
im Tower von Yellowknife bestätigt uns
eine halbe Stunde später, dass es in Yellowknife
schneit. Doch hier in Whitehorse bleibe es
schön. Somit entscheiden wir uns, statt nach
Osten, noch weiter nördlich nach Dawson City
zu fliegen, um mit der dortigen Schotterpiste
doch noch ein Highlight zu erleben. Um 6.30
Uhr heben wir zum dreistündigen Flug in die
ehemalige Goldgräberstadt ab.
Der Anflug ist wirklich speziell. Es wird geraten
über dem Fluss auf Voltenhöhe abzusinken,
den Flugplatz sieht man dabei nicht.
Buochs lässt grüssen... Erst nach einer Kurve
um einen Hügel taucht die Schotterpiste auf.
Möglichst langsam einschweben, Nase nach
dem Aufsetzen so lange wie möglich oben halten
und ja nicht bremsen, rät mir Marcel, da
ich noch nie auf einem GravelStrip gelandet
bin. Und so wird es auch gemacht. Wir setzen
ziemlich früh auf, ich ziehe und ziehe und halte
so die Nase möglichst lange von den Steinen
fern. Dann sanft ausrollen und ein langsamer
Backtrack.
Tanken müssen wir selber, dafür ist der
Preis nochmals gestiegen. Leider fliegt Air North
nur wochentags mit ihren Hawker 748 nach
Dawson und die während des Sommers hier
stationierte Douglas DC6B von Conair steht
ja noch in Whitehorse. Aufgetankt drehen wir
noch eine Fotorunde über der Goldgräberstadt,
bevor wir bei bestem Flugwetter wieder
in Richtung Whitehorse steuern.
Über die Gletscher nach Atlin
In Whitehorse treffen wir auf einige Piloten aus
Alaska, die von Juneau aus über die Gletscher
nach Whitehorse gelangt sind. Sie schwärmen
In Prince George hat Conair zwei Convair 580 Tanker stationiert. Sie können je 7955 Liter Löschflüssigkeit aufnehmen.
von diesem Trip und insbesondere vom kleinen
Ort Atlin, das auch als «The Switzerland of
North America» bezeichnet werde. Das wollen
wir sehen. Am Nachmittag des 21. Mai verlassen
wir Whitehorse und fliegen via die diversen
Gletscher in der Nähe der USGrenze in knapp
zwei Stunden nach Atlin, wo meine zweite
Schotterpistenlandung erfolgt. Den Flugplan
per Telefon geschlossen, die Cessna verzurrt,
warten wir aufs Taxi, das uns zum einzigen
Hotel bringt.
Altin ist eine Ansiedlung einiger Häuser am
wunderschönen und noch halb zugefrorenen
Lake Atlin und liegt am Ende einer Strasse nach
Whitehorse. Märchenstimmung kommt auf, als
die Sonne um 22 Uhr im See versinkt. Im Hotel
treffen wir auf einen anderen Touristen, der für
ein Vermögen per Taxi aus Whitehorse angereist
ist, weil der Bus nur dreimal pro Woche
fährt. Auch er wollte einfach einmal Atlin sehen,
und hat es auch nicht bereut.
Dease Lake ist unser Ziel am nächsten
Tag, das wir im Direktflug über die schneebedeckten
Berge ansteuern. Wieder wird bei
Pacific Western Helicopters aufgetankt. Inzwischen
haben wir gerüchteweise erfahren,
dass ein Mil Mi26 Helikopter in der Gegend
von Bob Quinn Lake für den Bau einer Mine
aktiv sein soll. Dieser Schotterflugplatz liegt
eine Flugstunde südlich von Dease Lake. Wir
geben den Flugplan bis Terrace auf, eventuell
mit einer Zwischenlandung in Bob Quinn.
Lebenswichtiges Satellitentelefon
Nach einer guten halben Stunde schalten wir
auf die Frequenz von Bob Quinn und hören
einen Helikopter nach dem anderen. Das Notam,
dass in der Gegend von Bob Quinn mit
intensivem Heliverkehr zu rechnen sei, bestä
tigt sich. Für uns ist klar: Wir landen in Bob
Quinn. Der rechte Gegenanflug auf die Piste
32 führt hinter einem Berg durch, erst beim
Eindrehen in den Final – Buochs und Dawson
lassen erneut grüssen – kommt die Piste ins
Blickfeld. Sie ist mit 1280 Metern ausreichend
lang, ansteigend und mit 30 Metern sehr breit.
Die Landung erfolgt ziemlich hart. Ein auf den
nächsten Auftrag wartender KamovPilot
schliesst mit seinem SatellitenHandy freundlicherweise
unsere Flugplan, da normale Mobiltelefone
keinen Empfang haben. Der Heliverkehr
ist sehr intensiv, aber der Mi26 operiert
von einer nahen Waldlichtung aus. (Diese Story
ist in SkyNews.ch 08/07 erschienen.)
Im Baucontainer von Helifor dürfen wir mit
dem Satellitentelefon unseren Flugplan nach
Terrace aufgeben. Nach knapp vier unvergess
SkyTrip
Viel Staub wirbelt die Dash-8-100 von Hawkair in Bob Quinn beim Start nach Smithers auf.
lichen Stunden – in denen auch der Dash8
Linienflug von Hawkair staubend gelandet und
gestartet ist – heben wir Richtung Süden ab.
Im Direktflug wird Terrace angesteuert, wo
wir knappe zwei Stunden später auftanken.
Da sich kein Hotel finden lässt und sich eine
Schlechtwetterfront ankündigt, entscheiden
wir uns für den einstündigen Hüpfer über die
Rockies nach Smithers, wo wir bereits eine
Übernachtung gebucht haben.
Am 23. Mai erfolgt der unspektakuläre
Rückflug von Smithers via Prince George und
Williams Lake nach Penticton. Kurz nach 17
Uhr setzt die «Cessna GolfXrayTangoNovember»
mit rund 35 Flugstunden mehr auf
der Zelle in ihrer Heimat an. Sie wird bereits
erwartet, am nächsten Tag stehen wieder
Platzrunden mit einem Pilotenschüler an...
31
SkyFlight
Schweizer Luftfahrtversicherungsmarkt nach dem Ende des Pools
Broker werden wichtiger
Seit einem guten halben Jahr ist der Schweizer Pool für Luftfahrtversicherungen
(SPL) aufgelöst. Seither spielt der Markt. Dieser ist aber intransparenter und so-
mit für den einzelnen Kunden schwieriger geworden. Broker, welche die Über-
sicht behalten, gewinnen an Bedeutung. Deshalb publiziert SkyNews.ch zum er-
sten Mal eine Übersicht zum Schweizer Luftfahrtversicherungsmarkt.
Report Hansjörg Bürgi
Den Ausschlag für die Auflösung des Luftfahrt
Versicherungspools SPL gab der Verkauf der
Winterthur Versicherungen an die französische
AXA. Die neue Eigentümerin wollte sich nicht
mehr am Pool beteiligen. Da aber die «Winterthur»
bislang die treibende Kraft des Pools
war, wurde der Fortbestand der 1947 ins Leben
gerufenen Institution in Frage gestellt. Vor
über 60 Jahren schlossen sich die Schweizer
Direkt und Rückversicherer im SPL zusammen,
um die grossen Risiken der Luftfahrt gemeinsam
zu tragen – bis am 30. Juni 2007.
Branche wurde überrascht
Dass der Pool nicht in alle Ewigkeit in seiner bisherigen
Form bestehen kann, war der schweizerischen
Versicherungsbranche bewusst. Wie
schnell er aber aufgelöst wurde, hat dann doch
viele überrascht. Es entstand ein Vakuum in
der Branche und einige Firmen mussten sich
neu orientieren. Wie Gianni Gabathuler von VZ
Aviation Insurance Services erwähnt, ist diese
erste Phase der Konsolidierung mittlerweile
abgeschlossen. Heute ist bekannt, wer in der
Schweiz Luftfahrtversicherungen anbietet und
wer nicht mehr. Zudem möchten sich auch
einige ausländische Firmen ein Stück des Prämienkuchens
abschneiden. «Beim Pool betrug
das Schweizer Prämienvolumen in der Luftfahrt,
auch dank Zusatzversicherungen, rund
80 Millionen. Heute dürfte dieses aber aufgrund
der Marktkräfte auf rund 50 Millionen Franken
gesunken sein», schätzt Gianni Gabathuler.
Insbesondere die kleineren Anbieter in der
Schweiz, welche dank des Luftpools in der
Lage waren, auch grössere Risiken zu zeichnen,
leiden stärker unter der PoolAuflösung
als die grossen Firmen. Diese können für die
Luftfahrt auf ihre internationalen Spezialisten
zurückgreifen, so die AXA Winterthur beispiels
Helikopter-Versicherungsbeispiel: Quelle VZ Aviation Insurance Services.
weise in Paris oder die Allianz in München. Diese
grossen Players verwalten weltweit bereits
riesige LuftfahrtPortfolios und verfügen demnach
über die entsprechende Erfahrung.
30 Prozent günstigere Prämien
Dank dem seit einem halben Jahr spielenden
Wettbewerb bei den schweizerischen Luftfahrtversicherungen
können viele Kunden von
Prämiensenkungen profitieren. Gianni Gabathuler
weiss von einzelnen Beispielen, bei
denen Einsparungen von mehr als 30 Prozent
erreicht werden konnten (siehe Grafik). Oft ist
es am günstigsten, ein Flugzeug im Ausland
zu versichern, auch das ist möglich. Dennoch
gilt es genau zu prüfen, ob sich ein Wechsel
der Versicherungsgesellschaft lohnt: Viele bieten
ihren Kunden einen Schadenfreiheitsrabatt
von 20 Prozent an, aber eben nur, wenn der
Vertrag mit der gleichen Firma erneuert wird.
Ein Vergleich verschiedener Offerten ist seit
PoolEnde nicht mehr so einfach. Deshalb haben
die Broker an Bedeutung gewonnen. Sie
kennen alle Tarife und auch das Kleingedruckte,
also die Vertragsbedingungen der einzelnen
Anbieter. Für einen einzelnen Kunden ist
es sehr schwierig, die Übersicht zu behalten.
Beim VZ werden beispielsweise einem Kunden
verschiedene Offerten vorgelegt, ohne die
entsprechende Versicherungsgesellschaft zu
nennen. Erst wenn die Gesamtlösung für den
Kunden stimmt, wird der Anbieter ausgewählt.
Wer bietet was an?
SkyNews.ch hat die in der Schweiz tätigen
Broker und Versicherungsgesellschaften angeschrieben
und sie gebeten, sich kurz vorzustellen.
Die erhaltenen Firmenportraits mit
Kontaktmöglichkeiten finden sich auf den
nächsten Seiten.
33
BROKER
Aero Insurance Service AG
General Aviation Center
Postfach 2, 8058 ZürichFlughafen
Telefon 044 881 27 27
martin.bernhard@aeroinsurance.ch
juerg.dorninger@aeroinsurance.ch
Die Aero Insurance Service AG ist nicht «der typische
Broker». Unsere Anstrengungen liegen nicht
nur darin, dem Kunden umfassende Deckungen
zum optimalen Preis zu vermitteln, sondern auch
im Schadenfall dafür zu sorgen, dass die Erledigung
rasch, unkompliziert und so grosszügig wie möglich
ausfällt. Wir setzen uns dafür ein, dass der Kunde
das Geld erhält, das ihm zusteht. Unsere Kunden
sind den Schadenexperten nicht einfach ausgeliefert,
die immer öfter aus dem Ausland kommen. Unsere
Dienstleistungen sind persönlich und individuell. Sie
haben eine Telefonnummer und gelangen direkt zu
ihrem Betreuer, auch an Wochenenden und Feiertagen.
Unsere drei Mitarbeiter Jürg Dorninger, Martin
Bernhard und Dieter Beer vereinigen mehr als 75
Jahre Erfahrung in der Branche. Wir pflegen zu den
führenden Versicherungsgesellschaften sehr gute
Beziehungen. Deshalb ist die Aero Insurance Service
AG in den vergangenen 25 Jahren zum Marktführer
in der Schweiz herangewachsen. Durch die Mitgliedschaft
in verschiedenen Verbänden wie Aerosuisse,
Swiss Helicopter Association oder dem Aero Club
der Schweiz kennen wir die aktuellen Problemstellungen
der Luftfahrt. www.aero-insurance.ch
Caminada & partner aG
Caminada & Partner AG
Chli Ebnet 1
6403 Küssnacht am Rigi
Tel. 041 852 07 07
Fax 041 852 07 00
caminada@cpair.ch
Wir wissen, wovon wir reden: Caminada & Partner
AG vertritt einzig und allein die Interessen der Kunden
– also Ihre Interessen. Wir lassen für Sie kostenlos
bei verschiedenen Gesellschaften Angebote ausarbeiten.
Nach einer eingehenden Prüfung der Offerten
unterbreiten wir Ihnen das für Sie vorteilhafteste Angebot.
Sie entscheiden dann, wo sie Ihr Luftfahrzeug
versichern wollen. Mit uns stehen Ihnen alle Möglichkeien
offen, da wir unabhängig und frei nach Ihren
Wünschen die Deckung platzieren können. Das heisst,
dass auch verschiedene Versicherer berücksichtigt
werden können und Sie trotzdem immer nur einen
Ansprechpartner haben, nämlich uns, die Caminada
& Partner AG. Es ist nicht erstaunlich, dass immer
mehr Flugzeugbesitzer, Airtaxifirmen, Flugschulen,
Fluggesellschaften, Helikopterunternehmungen und
Ballonfahrer die Dienstleistungen von Caminada &
Partner in Anspruch nehmen. Der Firmeninhaber,
Leo Caminada, dipl. Ing. ETHZ, ist selbst erfahrener
Pilot. Segel und Gletscherfliegen sein Hobby, Hubschrauber
fliegen war sein Beruf.
www.cp-air.ch
AFS
all financialsolutions gmbh
Flugplatz Birrfeld
5242 Lupfig
Tel 056 210 94 74, Fax 056 210 94 75
afs@afs.ch
Luftfahrtversicherungen sind heute sehr komplex
geworden und für den Laien kaum durchschaubar.
Insbesondere seit der Schweizer Pool für Luftfahrtversicherungen
Mitte 2007 «gefallen» ist, wird es für
den Kunden nicht gerade einfacher. Die Versicherungsgesellschaften,
welche in der Schweiz in der
Luftfahrt Risiko zeichnen, werfen heute «Produkte»
auf den Markt, welche die Inanspruchnahme von
Dienstleistungen eines unabhängigen Versicherungsbrokers
wie die AFS allfinancalsolutions gmbh unabdingbar
machen. Die AFS allfinancialsolutions
gmbh mit ihren acht Mitarbeitern verfügt über eine
ausgewiesene Fachkompetenz in der gesamten Versicherungsbranche
bei der Betreuung von Firmenund
Privatkunden. Das Team der AFS verfolgt eine
transparente und offene Geschäftspolitik, die durch
detaillierte Konkurrenzvergleiche untermauert wird.
Durch spezielle Rahmen und Vergünstigungsverträge,
welche als optimale Basis für die Entscheidungen
dienen, profitiert jeder Kunde. Dies ist nur möglich,
da die AFS mit allen wichtigen Versicherungsgesellschaften
in der Schweiz eine Zusammenarbeit eingegangen
sind. Dies schafft den Kunden der AFS einen
echten Mehrwert! www.a-f-s.ch
Hudson Sky SA
Oberalpstasse 16
7000 Chur
Tel 081 286 77 77
mail@hudsonsky.ch
Hudson Sky SA steht als Markenzeichen für ein
Schweizer Unternehmen, das seit 15 Jahren als
spezialisierte Maklerfirma für Luftfahrtversicherungen
national und international tätig ist. Die Firma wurde
1992 in Chur gegründet. Sie ist unabhängig und amtlich
registriert. Hudson Sky beschäftigt zehn Mitarbeitende
und betreibt auch ein Büro in der Türkei. Die
Zulassung als «Authorized Swiss Lloyd’s Insurance
Broker» verschaffte früh Zugang zum internationalen
Versicherungsmarkt und ermöglicht der Firma, neben
Angeboten der lokalen Assekuranz, auch vorteilhafte
Versicherungslösungen nach internationalem Standard
zu offerieren. Als Spezialist vermittelt Hudson
Sky massgeschneiderte Versicherungsdeckungen
zu günstigsten Konditionen von erstklassigen Versicherern
und betreut die Kunden auch im Schadenfall.
Heute zählen viele Unternehmen in der Schweiz
und im Ausland auf die Dienstleistungen von Hudson
Sky. Dies gilt für Hubschrauberbetriebe, die in der
Luftrettung und/oder im Unterlastbereich tätig sind
genauso, wie für kommerzielle und private Flugzeughalter
oder andere Unternehmen der Luftfahrt, wie
Unterhaltsbetriebe und Flugplätze.
www.hudson-sky.ch
SkyFlight
BGI Bertil Grimme AG
Bundesstrasse 5
CH6300 Zug
Tel 041 710 66 55
Fax 041 711 58 33
t.schneeberger@bgizug.ch
Die BGI Bertil Grimme AG in Zug ist ein internationaler
Broker mit weiteren Geschäftsstellen in Hamburg
und London (GBJ Ltd.). Wir haben somit die
Möglichkeit, mit allen Versicherungen (auch Lloyd’s
Broker) auf dem europäischen Markt zu kooperieren.
BGI sowie GBJ sind Familienunternehmen und
können sich deshalb im Markt völlig neutral bewegen.
Unsere langjährige Erfahrung in Luftfahrtversicherungen
ist sicher ein weiterer Grund, weshalb
wir Kunden aus ganz Europa betreuen. Weiter sind
wir in der Lage, durch unsere Firma GBJ Ltd. in
London direkt auf dem Londoner Markt einzukaufen.
Die Tatsache, dass verschiedenste Broker auf
unsere Dienste zurückgreifen, spricht sicher auch
für unsere Fähigkeiten und unsere Qualität. Neben
der individuellen Kundenberatung unterstützen wir
unsere Kunden auch im Schadenfall und stellen die
nötigen Resourcen zur Verfügung. Neben unserer
Kompetenz zählt auch oft unsere Schnelligkeit, das
PreisLeistungsverhältnis und unser Gesamtservice
zu unseren Stärken. Unser Interesse liegt in Ihrer Sicherheit
– rufen Sie uns an!
www.bgi-zug.ch
LFV
Luftfahrt-Versicherungslösungen AG
Bahnhofstrasse 24, Postfach 2552
8022 Zürich
044 210 10 10
franziska.rothen@lfvag.ch
Die LFV LuftfahrtVersicherungslösungen AG (LFV
AG) wurde im September 2005 gegründet. LFV AG
ist ein aufstrebendes Unternehmen, das sich in ihrer
jungen Geschichte seit der Gründung einen Namen
als Versicherungsbroker für die Betreuung von Flotten
in der BusinessAviation gemacht hat. Unser
Fokus liegt in der administrativen Betreuung und
insbesondere Entlastung unserer Kundschaft, damit
diese so wenig wie möglich mit versicherungstechnischen
Belangen belastet werden. Als zugelassener
Swiss Lloyd‘s Broker und dem damit verbundenen
direkten Zugang zum LondonerMarkt, können wir
ein hervorragendes PreisDeckungsverhältnis anbieten.
Unsere engagierten Mitarbeiter bieten ihren
Kunden in jeder VersicherungsBeziehung eine überdurchschnittliche
Dienstleistung.
35
BROKER
VZ Aviation Insurance Services
Beethovenstrasse 24
8002 Zürich
044 207 24 24
office@vzaviation.ch
Wir kennen uns aus, wenn es um Luftfahrtversicherungen
geht. Unsere AviatikSpezialisten sind versierte
Versicherungsfachleute und Anwälte, die den
lokalen und internationalen Markt wie kaum jemand
kennen. Wir unterstützen Sie von der Analyse der
Risiken über die Platzierung Ihrer Versicherungen bis
zur Vertretung im Schadenfall. Zudem beraten wir Sie
bei Lieferanten, Kunden und Versicherungsverträgen
sowie bei Fragen aus Luft und Haftpflichtrecht.
VZ ist auch Ihr kompetenter Partner im NonAviation
Bereich. VZ Aviation Insurance Services ist ein Teil der
börsenquotierten VZ Holding AG, dem führenden unabhängigen
Finanzdienstleister der Schweiz mit rund
400 Mitarbeitenden. Wir beraten Private und Unternehmen
in Fragen zu Vorsorge und Versicherung und
optimieren die Leistungen und Kosten. Die Kunden
profitieren nicht nur von unserer internationalen Erfahrung,
sondern auch von der weltweiten Betreuung
durch unsere zuverlässigen NetzwerkPartner in über
50 Ländern auf allen fünf Kontinenten.
www.vzaviation.ch
Willis AG
Seehofstrasse 6
8008 Zürich
044 804 20 60
guelaty@willis.com
Das (traditionelle) Luftfahrtgeschäft in der Schweiz
war geprägt von oligopolistischen Verhältnissen,
bei den anzubietenden Brokern einerseits und den
Risikoträgern andererseits. Dabei bedienten sich
die in Frage kommenden Broker denselben Märkten,
meist nationalen Luftpools, welche kaum eine
internationale Ausprägung aufzeigten. Willis, als ein
führender Luftfahrtbroker, ist eine der wenigen Ausnahmen,
welche ihren Kunden ein internationales
Umfeld schafft und stets alternative Lösungen zu den
Pools und nationalen Lösungen sucht und anbietet,
meistens mit in der Schweiz nicht erhältlichen Zusatzdeckungen
zu sehr kompetitiven Prämien. Willis,
als ausschliesslicher Kundenvertreter, ist bekannt für
mehr als nur Risikotransfer. Wir pflegen echte und
langfristige Geschäftspartnerschaften, liefern einen
überdurchschnittlichen, internationalen Service
und differenzieren uns durch Kostentransparenz zu
Gunsten unserer Kunden, dank deren Willis schon
mehrfach zum «Broker of the year» gewählt wurde.
www.willis.com
VERSICHERUNGS-GESELLSCHAFTEN
AXA Winterthur AG
Luftfahrtversicherungen
Theaterstrasse 17, Postfach 357
8401 Winterthur
Tel 052 261 58 28, Fax 052 261 57 90
georg.hardegger@axawinterthur.ch
AXA Winterthur ist Marktführerin im Schweizer Luftfahrtversicherungsmarkt.
Versichert wird ein breites
Spektrum: Von Businessjets über Segelflugzeuge
bis hin zu Heissluftballonen. Für die spezifischen Bedürfnisse
der Luftfahrt wird ein umfassender Schutz
gegen Risiken jeder Art angeboten, wie beispielsweise
die obligatorische Haftpflichtversicherung inklusive
Einheitsdeckung, die Vollkaskoversicherung für
Schäden am Luftfahrzeug sowie die InsassenUnfallversicherung
für Besatzungsmitglieder/Passagiere.
Auch Betriebshaftpflichtdeckungen für Fluglehrer
werden angeboten. Mit dem Team bestehend aus
17 Luftfahrtspezialisten verfügt AXA über ein umfassendes
Luftfahrt Knowhow und bietet den besten
Service im Markt. Angefangen bei der Beratung, über
Vorträge in Universitäten/Fluggruppen, erstreckt sich
der Service auch auf erfahrene, bestens bekannte
Schadenexperten, die eine rasche, kompetente und
für alle Beteiligten zufriedenstellende Schadenabwicklung
garantieren. Seit der Ablösung vom Luftpool
kann AXA innovative Lösungen in Bezug der
Versicherungsmöglichkeiten anbieten. Daraus resultieren
interessante Prämien für die Kunden.
www.axa-winterthur.com
SCOR Switzerland Ltd.
General GuisanQuai 26
8022 Zurich
Tel 044 639 90 15, Fax 044 639 70 15
CSchindler@scor.com
SCOR Switzerland AG, ehemals Converium AG,
ist ein internationales, MehrspartenRückversicherungsunternehmen.
Wir zeichnen neben anderen
Spezialsparten internationales und nationales Luftfahrt
und SatellitenRückversicherungsgeschäft. Wir
sind von Zürich aus weltweit in den Bereichen fakultativ,
proportional und nichtproportional tätig. Ferner
gehen wir strategische Allianzen mit verschiedenen
Partnern ein. Im Luftfahrtbereich zeichnen wir neben
Grossrisiken, wie Fluggesellschaften und Herstellern
von Flugzeugen auch Kleinflugzeuge bis zu 60 Sitzen,
Flughäfen und andere Flughafenservicegesellschaften.
Unser Team von Experten in dieser Branche
quotiert Rückversicherungsverträge und berät
Kunden nicht nur in Bezug auf die Strukturen ihrer
Deckungen, sondern strebt die Gewährleistung einer
allumfassenden Beratung an. Diese basiert nicht
nur auf fachlichen, sondern unter anderem auch auf
aktuariellen und rechtlichen Gesichtspunkten. SCOR
Switzerland AG ist eine Tochtergesellschaft der
SCORGruppe und hat ihren Sitz in Zürich, Schweiz.
Das Unternehmen verfügt über ein «A» (strong) FinanzstärkeRating
(Ausblick stabil) von Standard &
Poor‘s sowie über ein «A» (excellent) FinanzstärkeRating
(Ausblick stabil) von A.M. Best Company.
www.scor.com
SkyFlight
Global Aerospace
Underwriting Managers Ltd.
Zurich Branch
Hegibachstrase 47, 8032 Zürich
Tel 044 384 50 70
info@globalaero.eu
Wir sind ein weltweit führender Versicherungspool für
Luft und Raumfahrt, fokussiert auf die kommerzielle
Luftfahrt. Der Hauptsitz befindet sich in London,
Niederlassungen in USA, Toronto und Zürich. Eine
geographisch ausgewogene Kapitalsicherheit wird
durch die vier finanzstarken Mitgliedgesellschaften
Berkshire Hathaway Gruppe, Münchner Rück, Tokio
Marine & Nichido Fire sowie Mitsui Sumitomo
gewährleistet. Wichtigste Leistungsmerkmale sind
unsere Dienstleistungsbereitschaft, die Ausarbeitung
von innovativen Versicherungslösungen mit Versicherungsnehmern
und/oder deren Makler sowie unsere
jahrzehntelange Erfahrung in der Risikoprävention
und in der ganzheitlichen Schadensabwicklung. Zudem
zeichnet uns die langfristige Ausrichtung zur
Luft und Raumfahrtindustrie aus, ebenso der aktive
und transparente Wissensaustausch mit dem Ziel
nachhaltig erfolgreicher Partnerschaften.
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ZurichKunden profitieren von einer individuellen
Risikoanalyse, Einzel und Flottenversicherungen,
von der Möglichkeit, die Versicherungen als einzelne
Module abzuschliessen und nicht zuletzt von der
internationalen Vernetzung des Unternehmens, das
zugleich in der Schweiz fest verwurzelt ist. Unsere
Fachspezialisten sorgen für einen hervorragenden
Service bei fairen Preisen.
www.zurich.ch
37
SkyFlight
Aerosuisse-Mitglieder können bei allen Versicherungen sparen
Die Aerosuisse, der Dachverband der
Schweizer Luft- und Raumfahrt, verfolgt
konsequent das Ziel, den mittlerweile rund
130 Mitgliederfirmen einen nachhaltigen Mehrwert
zu ermöglichen. Mit den ausgearbeiteten
Versicherungslösungen können die Firmen
diesen Wert bald monetär messen. Seit knapp
zwölf Monaten bestehen nämlich zwei umfangreiche
Rahmenverträge, von welchen
sie unvermindert profitieren dürfen. Gerne orientieren
die von der Aerosuisse beauftragten
Partner über die wesentlichsten positiven Erfahrungen
und fassen die heutigen Möglichkeiten
für die entsprechende Unternehmung
zusammen.
Ein Beispiel eines Erfolges: Eine einfache
Überprüfung der Deckung ermöglichte einem
mittelständischen AerosuisseMitglied jüngst
eine namhafte Einsparung. Die intensive und
SkyLaw
seriöse Begutachtung der unternehmenseigenen
Personenversicherungen (Unfallsowie
Krankentaggeldversicherung) sowie
das Einholen entsprechender Offerten bei
der CSS Versicherung ergaben ein Prämieneinsparungspotential
von rund 25 Prozent.
Um den bisherigen Versicherer nicht mit der
Kündigung vor vollendete Tatsachen zu stellen,
wurde ihm die Situation geschildert. Darauf reduzierte
dieser seine Prämiensätze per 1. Januar
2008 um ganze 30 Prozent!
Als eine der wichtigsten Anspruchsgruppen
des Unternehmens werden die Mitarbeiter
angesehen. Für diesen Personenkreis können
die AerosuissePartner zwei nachhaltige Lösungen
anbieten: 1. Personenversicherungen
des Unternehmens: Obligatorische Unfallversicherung,
UnfallversicherungsZusatz sowie
Krankentaggeld, mehrjähriger Rahmen
Die Versicherungssumme und die Krux mit dem Wiederbeschaffungswert
Meinen einmotorigen Flächenflieger mit Jahrgang 2000 habe ich
mit einer Versicherungssumme von 280’000 Franken versichert
und dafür auch Prämien bezahlt. Ich vertrat die Ansicht, dass ich
nach einem Schadenfall für diese Summe auch wieder ein entsprechendes
gleichwertiges Objekt beschaffen könnte. Nun hat
es ein Pilot unglücklicherweise bei einer sehr unsanften Landung
geschafft, dass der Flieger einen Totalschaden erlitt. Obwohl
glücklicherweise keine Personen zu Schaden gekommen sind, ist
der finanzielle Verlust doch enorm. Das Flugzeug war ja versichert,
und so würde mir der Wert auch entschädigt, dachte ich. Doch es
gab ein böses Erwachen. Meine Versicherungsgesellschaft teilte
mir mit, dass der Wiederbeschaffungswert nur 210’000 Franken
betrage. Nach Abzug des vereinbarten Selbstbehaltes von 10’000
Franken wurden mir nur 200’000 Franken ausbezahlt. Da ich mit
einer solchen Abwicklung eines Schadens gar nicht zufrieden bin
frage ich Sie, muss ich solches Gebaren akzeptieren? P. E. Basel
Gemäss Ihrem Versicherungsvertrag, den Sie ursprünglich unterzeichnet
und akzeptiert haben, hat die Versicherungsgesellschaft
völlig korrekt gehandelt. Ob die Höhe der Entschädigung nun
der Realität entspricht, ist schwer zu sagen. Allenfalls könnten
Sie noch einen höheren Wert herausschlagen, wenn Sie mit der
Schadenabteilung dieser Versicherungsgesellschaft nochmals
sprechen oder den juristischen Weg einschlagen. Die zweite Variante
ist jedoch nicht sehr empfehlenswert, da die Aussicht auf
Erfolg nicht gerade rosig ist.
Leider ist der Markt für Luftfahrtversicherungen, wie auch in anderen
Branchen, für den Kunden, der häufig auch Laie ist, völlig
intransparent und fast unvergleichbar geworden. In Ihrem Fall hat
die Versicherungsgesellschaft, um für Sie eine attraktive Prämie
zu präsentieren, unter anderem das Wörtchen «Wiederbeschaffungswert»
bei der Entschädigung im Kaskoschaden «eingeschmuggelt».
Ein Wörtchen, welches ganz unscheinbar dasteht,
vertrag mit vorteilhaften Prämiensätzen und
Deckungsumfang (inklusive Prämiengarantie),
die individuelle Einstufung eines Mitglieds sowie
die Wahrung der Autonomie. 2. Privatversicherungen
für die Mitarbeitenden und
deren Familienangehörige, Versicherungen
für Motorfahrzeuge, Haushalt, Gebäude und
Rechtsschutz.
Ein persönliches Angebot erhalten die AerosuisseMitglieder
bei Zurich Connect unter
0848 99 66 44 oder per Telefon 044 384 50 70
oder per Email: aerosuisse@globalaero.eu
www.aerosuisse.ch
es aber total in sich hat. Der Wiederbeschaffungswert ist keine
feste Frankengrösse und manchmal sehr schwer und ungenau
zu ermitteln, und führt daher zwangsläufig zu Diskussionen. Die
Definition von Wiederbeschaffungswert ist: «Der Wiederbeschaffungswert
ist jener Wert, welchen der Geschädigte für ein vergleichbares
Wirtschaftsgut bei einem seriösen Händler aufwenden
muss. Der Sachverständige berücksichtigt bei der Ermittlung
des Wiederbeschaffungswertes alle wertbildenden Faktoren sowie
die örtliche Marktlage.»
Meine Empfehlung ist, dass Sie in Zukunft bei Versicherungen
vor Vertragsabschluss die Bedingungen genauer studieren oder
allenfalls auch einen unabhängigen, seriösen Broker konsultieren,
welcher Ihnen solche kleine Details offenlegt und Ihnen auch entsprechende
Marktvergleiche unterbreitet.
Markus Keller beantwortet unter dieser Rubrik gerne Ihre Fragen
zum Thema Versicherungen im Luftfahrtbereich.
markus.keller@a-f-s.ch
www.a-f-s.ch
Spätestens nach einem Flugunfall zeigt sich, wie wichtig das «Kleingedruckte»
bei einem Versicherungsvertrag ist.
Foto Hansjörg Bürgi
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Die albanische Luftwaffe hat (fast) aufgehört zu existieren
Das Erbe Envor Hoxhas
Die vor über 50 Jahren beschafften MiG-15 (vorne) und die 1961 gelieferten chinesischen Shenyang FT-5 (MiG-17UTI) stehen heute zum Verkauf
oder zur Verschrottung bereit.
Bis vor wenigen Jahren flog die albanische Luftwaffe (Forcat Ashtarake Ajore
Shgipetare) mit Shenyang FT-2, Nanchang CJ-6 Schulflugzeugen, Shenyang F-6
Erdkampfflugzeugen und Shenyang F-7 Abfangjägern. Der Zusammenbruch des
«Eisernen Vorhanges» beendete nahezu die Existenz der albanischen Luftwaffe,
wie ein kürzlicher Augenschein ergab.
Fotoreport Guido E. Bühlmann
Albanien liegt in Südeuropa und grenzt im Norden
an Montenegro und Serbien, im Osten an
Mazedonien und im Süden an Griechenland.
Die natürliche Westgrenze wird durch die Küsten
der Adria und das Ionische Meer gebildet,
wodurch das Land zu den Anrainerstaaten des
Mittelmeers zählt. Mit einer Fläche von 28’748
40 Januar 2008
Quadratkilometern und etwa 3,5 Millionen Einwohnern
ist Albanien rund halb so gross wie
die Schweiz.
Keine Privatautos, dafür Bunker
Vom 15. Jahrhundert an war Albanien fast
500 Jahre unter osmanischer Herrschaft.
Nach dem Ersten Balkankrieg erhielt das Land
1912 die Unabhängigkeit. 1939 besetzte Italien
Albanien und 1944 erfolgte die Befreiung
von der faschistischen Fremdherrschaft und
die Einrichtung der kommunistischen Diktatur
unter Envor Hoxha. Noch im selben Jahr
entstand das Bündnis mit Jugoslawien, das
aber bereits nach vier Jahren zu Bruch ging.
Anschliessend erfolgte die Anlehnung an die
Sowjetunion, die bis 1961 dauerte.
Auf der Basis Tirana-Farka befinden sich nicht mehr flugfähige Harbin Z-5 Helikopter, ein chinesischer Nachbau der Mil Mi-4. Die weissen Z-5 mit
den eckigen Fenstern standen vorwiegend für VIP- und Rettungseinsätze zur Verfügung. Die anderen waren bewaffnet.
Danach war China das grosse Vorbild von
Envor Hoxha. Unter seiner Diktatur war der Besitz
von Privatautos verboten, und für Ausländer
war es nahezu unmöglich, Albanien zu besuchen.
Das Land kapselte sich fast vollständig
von fremden Einflüssen ab. Dafür verstärkte er
die Armee und baute mehr als 750’000 Bunker
für die Bevölkerung, die heute noch im ganzem
Land verstreut und unübersehbar sind. Der albanische
Diktator starb 1985 und hinterliess
ein desolates Land. Mit dem Sturz der kommunistischen
Gesellschaftsordnung zog die
Demokratie in das Land.
Die Gründung der Luftwaffe
Bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges fanden
keine nennenswerten fliegerischen Aktivitäten
in den albanischen Streitkräften statt. Während
der Besetzung durch Italien waren nur
Einheiten der italienischen und später auch
noch der deutschen Luftwaffe in Albanien im
Einsatz. Am 7. August 1946 erhielt das Land
die Unabhängigkeit zurück.
Die albanische Luftwaffe (Forcat Ashtarake
Ajore Shgipetare) entstand erst am 24. April
1951. Die neu gegründete Streitkraft erhielt
von der Sowjetunion zwölf Yakovlev Yak9
Jäger sowie vier Polikarpov Po2, die für die
Schädlingsbekämpfung und die Pilotenausbildung
eingesetzt wurden. Für den Bau von
vier Militärflugplätzen stand russisches Personal
zur Verfügung. Als erste Düsenflugzeuge
erhielt Albanien 1953 von Russland 24 MiG
15bis und vier MiG15UTI sowie für die Grundausbildung
Yak18, Yak11 und Mil Mi1 Helikopter.
1957 lieferte Russland einige wenige
Ilyushin Il28 Bomber, die 1971 durch ein oder
zwei chinesisch gebaute H5 (Il28 Kopie) ersetzt
wurden. Im selben Jahr erhielt das neu
gegründete Transportkommando eine kleine
Anzahl Il14 aus Russland und später zwei aus
der DDR sowie eine aus tschechischer Produktion.
Im weiteren Verlauf lieferte Russland
die ersten allwettertauglichen Jäger des Typs
MiG17/19 an die Luftwaffe.
China als neuer Lieferant
Nach dem Bruch mit der Sowjetunion war
China der alleinige Lieferant von Flugzeugen.
Bereits 1961 kamen acht Shenyang FT5 (MiG
17UTI) und im darauf folgenden Jahr ein Dutzend
Shenyang F5 (MiG17) dazu. Mitte der
1960erJahre folgten 20 Nanchang CJ6 und
13 NAMC Y5 (An2Kopie) und später eine
grössere Anzahl – man spricht von etwa 70
– Shenyang F6 (MiG19). Um die Kapazitäten
der Helikopter zu steigern, erwarb Albanien 30
Harbin Z5 (Mi4). Im November 1970 erhielt
die Luftwaffe den modernsten Jäger für ihre
Einheiten: Zwölf Shenyang F7 (MiG21F13)
SkyForce
Von den vielen NAMC Y-5 (An-2-Kopie), die China Mitte der 1960er-Jahre an Albanien lieferte,
befinden sich noch zwei in Kucova-Bezat in flugfähigem Zustand.
Für die Pilotenausbildung beschaffte Albanien vor über 40 Jahren 20 Nanchang CJ-6 Trainer,
eine chinesische Weiterentwicklung der Yak-52.
Abfangjäger, die noch bis vor kurzem im Einsatz
standen. Die Piloten der F7 waren die einzigen,
die einen Helm trugen, alle anderen flogen noch
mit ZweitWeltkriegsLederhelmen!
Zurzeit fliegt die Luftwaffe im wesentlichen
mit zwei Y5, je einem Mi8 und einigen
AB205/206 sowie zivil immatrikulierten Ecureuils
und Alouette III. Vor kurzem kamen die
ersten von zwölf Bo105 vom deutschen Heer
dazu. Zur Zeit sind, mehr oder weniger, folgende
Militärflugplätze noch aktiv: FarkaTirana
(Helikopter), KucovaBezat (Y5), RinasTirana
und TiranaLaprake mit den ehehmaligen
RegaAlouettes des Gesundheitsministeriums
(siehe auch SkyNews.ch 10/07).
Zum Verkauf oder zur Verschrottung bereit, stehen auf der Basis Kucova-Bezat Shenyangs F-2, FT-5 (MiG-17UTI) und F-6 (MiG-19-Kopie).
41
Foto NASA
Hektik bei der ISS-Montage
Trotz Pannen im Zeitplan
An der Spitze einer wackligen Plattform schickt sich Scott Parazynski an, das beschädigte Sonnensegel zu reparieren.
Die Mission STS-120 «Esperia» entwickelte sich zu einer der komplexesten über-
haupt in der Space-Shuttle-Ära. Sie sollte die Voraussetzungen zur Montage der
europäischen und japanischen Module an die International Space Station (ISS)
schaffen. Pannen und Defekte, welche beim Hantieren mit den riesigen Sonnen-
segeln auftraten, gefährdeten aber den sehr eng gesteckten Montagezeitplan.
Report von Peter Abgottspon
Bekanntlich wird das Space Shuttle noch bis
ins Jahr 2010 betrieben, dann ist Schluss. Für
die Vervollständigung der ISS ergibt sich daraus
ein sehr enger Zeitplan, welcher bei jeder
Panne ins Wanken gerät und womit die
Vollendung der Station auf dem Spiel steht.
In diesem Zusammenhang erhielt die Mission
STS120 eine ungewollte, besondere Bedeutung.
Dank dem Geschick und dem Improvisationsvermögen
der Astronauten konnte ein
fataler Zeitverlust vermieden werden.
Riss im Sonnensegel
Hauptaufgabe von STS120 war das Anbringen
des Verbindungsknotens «Harmony». Die
42 Januar 2008
ser wurde vorerst an den Verbindungsknoten
1 (Unity) angebracht. Zwei Tage nach Abkoppeln
von «Discovery» entfernte die ISSCrew
den druckbelüfteten Adapter 2 vom «Destiny»
Modul und montierte ihn an das provisorisch
installierte «Harmony» Modul. Dieser Adapter
diente in den letzten Jahren den Space
Shuttles als Andockpunkt zur ISS. Alle diese
MontageOperationen verliefen ohne jegliche
Probleme. Ebenso glatt erfolgte später, nach
der Landung von Discovery, die Umplatzierung
dieser beiden montierten Elemente mit
Hilfe des ISSCanadaArms an ihren definitiven
Platz (Ankoppelung ans USDestinyModul)
durch die ISSBesatzung.
Eine unangenehme Überraschung erlebten
die Astronauten aber nach dem Versetzen
eines der Sonnensegel. Als die zweite Hälfte
des riesigen Segels auf rund vier Fünftel seiner
Länge ausgefahren war, entdeckte man
im parallelen Panel einen dreieckförmigen
Riss. Doch nicht genug damit: Auf der entgegen
gesetzten Seite der ISS wurden Metallabsplitterungen
im Drehgelenk der Sonnensegel
entdeckt. Dieses, um volle 360 Grad rotierbare
Drehgelenk, ermöglicht eine optimale Ausrichtung
der Sonnensegel zur Sonne.
Mit Apollo 13 verglichen
Die NASA entschloss sich am 3. November
zu einer Reparatur des Risses durch die Besatzung
der Discovery. Weil der CanadaArm
der ISS zum Erreichen des Risses zu kurz
war, vergrösserten die Astronauten dessen
Reichweite mit dem Verlängerungsarm von
Discovery. Scott Parazynski und sein Kollege
Doug Wheelock standen auf dem ISSTruss
und montierten schliesslich noch eine Fussfixierung
an diesen Arm. Die ISSCrew steuerte
dann Scott Parazynski an die Schadensstelle,
wo ihn eine äusserst heikle Reparatur
erwartete.
Erschwerend war dabei der Umstand, dass
Scott Parazynski das unter Strom stehende
Sonnensegel nicht mit der Hand berühren durfte,
sondern nur mit seinen Instrumenten. Der
in AussenEinsätzen (EVA) erfahrene Astronaut
montierte auf dieser wackligen Arbeitsplattform
stehend fünf von der DiscoveryBesatzung gefertigte
Manschetten an die Rissstelle. Danach
konnte das Sonnensegel auf seiner vollen Länge
ausgefahren werden.
Fachleute werten diesen spektakulären Reparatureinsatz,
vom Risiko und dem Schwierigkeitsgrad
her, als gleichwertig wie die Rettung
von Apollo 13, die Reparatur von Skylab 1973
und die Bergung von Intelsat VI im Mai 1992.
Jedenfalls ist klar, dass ohne diese gelungene
Reparatur das europäische ColumbusLabor
und das japanische KiboLabor hätten am
Boden bleiben müssen. Die durch diesen Spezialeinsatz
entstandene Verzögerung musste
die dreiköpfige ISSBesatzung wett machen,
sollte die nächste Mission STS122 das europäische
ColumbusLabor innerhalb des vorgesehenen
Zeitfensters zur ISS transportieren.
Columbus klopft an
Es gelang der ISSBesatzung die verlorene Zeit
in drei EVA’s aufzuholen und alle Vorbereitungsarbeiten
zur Ankoppelung des europäischen
Raumlabors zeitgerecht abzuschliessen. Damit
konnte die NASA grünes Licht für den
Start der Mission STS122 geben. Als ESA
Astronauten gehören der Franzose Léopold
Eyharts und der Deutsche Hans Schlegel zur
Besatzung. Mit rund dreijähriger Verspätung
wird Columbus als wichtigster europäischer
Beitrag zur ISS stossen.
Das 6,7 Meter lange zylinderförmige Labor
mit 4,5 Meter Durchmesser weist in seinem
Innern zum Start fünf Laborracks auf, hat aber
ein Fassungsvermögen von zehn Racks. Jedes
kann bis zu 700 kg an wissenschaftlicher Ausrüstung
und Hardware aufnehmen. Ausgelegt
für eine Lebensdauer von zehn Jahren können
Tausende von Experimenten in Life Science,
Materialwissenschaft, Medizin, Flüssigkeitsphysik
und anderen Disziplinen durchgeführt
werden.
Columbus profitiert von den Erfahrungen,
welche die ESA mit dem Spacelab gemacht
haben. Dieses wurde während 17 Jahren 36
Mal als Teil von Space ShuttleMissionen erfolgreich
eingesetzt. Columbus besitzt an
seiner Aussenseite vier Montagepunkte für externe
Nutzlasten, mit denen Experimente den
harten Bedingungen des Weltraumes direkt
ausgesetzt werden können.
Und nach Columbus?
Mit der spektakulären Reparatur des Sonnensegels
ist nur ein Teil des Problems gelöst.
Was mit dem havarierten Drehgelenk genau
geschehen muss, ist noch offen. Die genaue
Herkunft der gefundenen Späne ist immer
noch nicht klar. Je nach Umfang der Reparatur
werden dafür mehrere EVA’s nötig sein. Vor
SkySpace
So präsentierte sich die ISS der Discovery-Besatzung am 5. November nach der Abkoppelung. Links
aussen das geflickte Sonnensegel, rechts das Sonnensegelpaar mit dem lädierten Drehgelenk.
sichtshalber führt STS122 im Orbiter Atlantis
gewisse Ersatzteile mit und schafft damit eine
gewisse Flexibilität für die anstehende Reparatur
im nächsten Jahr.
Die NASA glaubt aber bis zum Eintreffen
des japanischen KiboModuls im April 2008
über genügend Betriebsenergie zu verfügen.
Für eine weitere Inspektion der Havarie ist in
der Mission STS122 während einer der EVA’s
eine Stunde Zeit reserviert. Die Astronauten
haben bisher in Reparaturfragen ein ausserordentliches
Geschick bewiesen. Man darf
deshalb davon ausgehen, dass sie auch diese
Hürde erfolgreich nehmen werden.
Ab Januar 2008 ein Teil der ISS: Das 4,5 Meter im Durchmesser und 6,7 Meter in der Länge
messende Columbus-Modul ist der wichtigste europäische Beitrag. Columbus wird, wie später
das japanische Kibo, an das Harmony-Modul angekoppelt.
43
Jet Aviation hat ihre VIP-DC-8 HB-IGH ausser Dienst gestellt
Good-bye «Mighty Eight»
22. November 2007: Die Douglas DC-8-72 HB-IGH ist ein letztes Mal auf dem EuroAirport in Basel gelandet.
Das englische Königshaus flog mit ihr, ebenso weitere Staatsoberhäupter aus
der ganzen Welt. Jet Aviation hat sich schweren Herzens von ihrer VIP-Douglas
DC-8-72, ihrer «Mighty Eight», getrennt. Am 22. November 2007 führte sie ihren
letzten Flug von London-Gatwick nach Basel aus. Damit verschwindet weltweit
eine der noch verbliebenen wenigen Passagier-DC-8 vom Himmel.
Fotoreport von Hansjörg Bürgi
und Eugen Bürgler
«Gatwick Ground, HotelBravoIndiaGolf
Hotel, Stand 140, request pushback and
startup», funkt JetAviationChefpilot Captain
Herbert Näf vom rechten Sitz der DC8 aus.
Links sitzt Captain Ruedi Hofer, hinter ihnen
Flight Engineer Pierre Jaberg. Es ist der 22.
November 2007, kurz nach 15.30 Uhr. Die
Crew, die jahrelang mit «ihrer» DC8 mehrmals
die Welt umrundet hat, tritt den letzten Flug
an. Doch für Sentimentalität bleibt wenig Platz.
Professionell wie eh und je werden die Checklisten
durchgegangen und die vier Triebwerke
im Teamwork der drei Cockpitmitglieder gestartet.
«Wir brauchen drei Mann, um die Motoren
zu starten, da kann man nicht einfach
auf den Knopf drücken», bringt es PIC (Pilot
in Command) Ruedi Hofer auf den Punkt. In
den «Uhrenladen» von Pierre Jaberg kommt
Bewegung, die Triebwerke laufen.
44 Januar 2008
Die Crew des letzten Fluges (von links): Captain Herbert Näf, Flight Engineer Pierre Jaberg, die
Flight Attendants Sean Henderson, Karin Linsi und Tamara Taleb sowie Captain Ruedi Hofer.
Ab wie eine Rakete
Aufgrund ihres relativ leichten Fluggewichtes
kann die DC8 in Gatwick von einer Intersection
aus auf der Piste 26 starten. Mit einem
sportlichen «RollingTakeoff» zeigt Ruedi Hofer,
wie viel Power im eleganten Vierstrahler steckt.
Nach etwas mehr als einem Kilometer hebt er
seine Nase in die Höhe und steigt sehr zügig.
Unmittelbar nach dem Start ist in Gatwick eine
scharfe Rechtskurve einzulegen. Minuten später
hat die «HotelGolfHotel» bereits 11’000
Fuss erreicht. Links unten grüsst London im
schönsten Herbstlicht, während dem die DC8
gen Osten zieht.
Nach dem Verlassen des stark frequentierten
britischen Luftraums, wird die HBIGH
für Flugfläche 330 also 33’000 Fuss (oder gut
11’000 Meter) freigegeben. Mit 300 Knoten
Steiggeschwindigkeit ist das ein Nasenwasser
für den kraftgeladenen Vierstrahler. Langsam
sinkt die Sonne unter den Triebwerken auf
der rechten Seite in den Horizont hinein. Da
kommt nun doch ein bisschen Sentimentalität
auf. In der Kabine wird aufgeräumt, die drei
Flight Attendants Tamara Taleb, Karin Linsi
und Sean Henderson verrichten diese Arbeiten
auch ein letztes Mal an Bord ihrer «fliegenden
Villa».
Salons, Schlafzimmer und Küche
Der Besitzer der DC8 beschaffte sie Mitte der
1980erJahre, weil es das einzige VIPFlugzeug
war, das nonstop von Riad nach Houston
verkehren konnte. Doch zu Beginn des neuen
Jahrtausends wurden diese Flüge von Saudi
Arabien in die USA rarer. Auch deshalb liess
Jet Aviation die von der Performance her einzigartige
DC872 in der Schweiz registrieren
und vercharterte sie fortan mit grossem Erfolg
auch an Dritte. Der Bedarf für solche ultralangen
Flüge war bis zum Schluss hoch. Pro Jahr
leistete die DC8 rund 500 Flugstunden. Doch
der nach dem 22. November 2007 anstehende
CCheck wurde dem Besitzer zu teuer. Um
die HBIGH weitere zehn Jahre zu operieren,
wären Investitionen in der Grössenordnung
von 20 bis 25 Millionen Franken notwendig gewesen.
Damit wird die DC8 nach nur 43’000
Flugstunden am 15. Dezember ihren allerletzten
Flug noch zu einem Ersatzteil und Schrotthändler
in Tucson, Arizona absolvieren.
Solche Gedanken gehen einem durch den
Kopf, wenn man in einem der beiden grosszügigen
Salons der HBIGH sitzt oder das Schlafzimmer
mit angrenzender Dusche betrachtet:
«Schade, dass das niemand mehr benutzen
will...» Im Heck des VIPJets befindet sich eine
Küche, deren Dimensionen es mit jeder eines
Einfamilienhauses aufnehmen können.
Rasanter Start in London-Gatwick, die relativ leichte DC-8 beschleunigt zügig.
Die Schallmauer durchbrochen
SkyLine
Die Cockpit-Crew des letzten Einsatzes der HB-IGH: Captain Ruedi Hofer, der Jet-Aviation-Chefpilot
Herbert Näf und Flight Engineer Pierre Jaberg.
DOUGLAS DC-8
Ende der 1950erJahre war das Rennen um das erste USStrahlverkehrsflugzeug
voll im Gang. Boeing siegte dabei und brachte ihre 707 schon 1957 in die Luft.
Nur fünf Monate später, am 30. Mai 1958 startete die erste DC8 «Ship One»
N8008D zum Erstflug. PanAm war Erstbesteller für beide Muster, gab aber nach der
Übernahme von 19 DC8 der Boeing 707 den Vorzug. Überhaupt hatte die Boeing
707 kommerziell die Nase vorn, doch verliessen zwischen 1959 und 1972 immerhin
556 Maschinen die DouglasFabrikhallen. Schlagzeilen machte die DC8 am 21.
August 1961, als sie als erstes Verkehrsflugzeug die Schallmauer durchbrach. Aus
52’000 Fuss Höhe erreichte die DC8 während eines Testfluges über der Edwards
Air Force Base im leichten Sinkflug Mach 1.012 – acht Jahre vor der Concorde.
Die HBIGH wurde 1969 mit der Seriennummer 46067/455 als DC862H für die
grosse DC8Flotte der United Airlines gebaut, wo sie mit der Registration N8966U
im Liniendienst flog. Diese für Langstrecken ausgelegte Version erhielt gegenüber
der DC853 einen um 1,02 Meter gestreckten Flügel, um die Treibstoffkapazität zu
erhöhen und die Aerodynamik weiter zu verbessern. So kam der Airliner auch mit
voller Beladung auf eine Reichweite von 9630 Kilometern und ermöglichte damit
erstmals NonstopFlüge mit voller Nutzlast von Europa zur Westküste der USA.
1983 wurde sie von der NSAR Associated AS gekauft und kam 1986 in den
Besitz der Al Nassr Ltd., wo sie die Immatrikulationen VRBJR und später
VPBJR erhielt. Die Umrüstung von den Pratt & Whitney JT3DTriebwerken auf den
CFM562C5 Antrieb erfolgte 1985, damit wurde sie zur DC872 modifiziert. Die
Geräuschemissionen konnten mit den neuen Motoren um 70 Prozent gesenkt werden,
womit der Jet problemlos die strengen Vorgaben der StageIVLärmkategorie
erfüllt. Der Treibstoffverbrauch reduzierte sich mit dem Umbau um rund 20 Prozent.
Bis zum letzten Flug befand sich die DC8 in Besitz der Al Nassr Ltd., doch erhielt
sie am 31. Juli 2000 die Schweizer Immatrikulation HBIGH und gehörte seither zur
CharterFlotte der Jet Aviation.
45
Der aufgehende Mond hinter den CFM56-2C5 Triebwerken und ein Detailblick ins Cockpit.
Eine Ära geht zu Ende
Der Flug führt über Belgien nach Deutschland.
Über Frankfurt wird nach rechts abgebogen
und auf Heading Süd und Südwest Basel
entgegen gesunken. Der Direktanflug auf die
Piste 16 erfolgt beim Eindunkeln, um 17.02
setzt die HBIGH zu ihrer letzten Landung auf
dem EuroAirport an. Wenige Minuten später
werden die Triebwerke abgestellt – eine Ära
in der Schweizer Luftfahrt ist zu Ende. Während
47 Jahren – mit Unterbrüchen – waren in
der Schweiz diverse DC8 der Serien 32/33,
53/55F, 62, 63 und eben auch eine der Serie
72 immatrikuliert.
Unerreichte Performance
Über die Flugleistungen des zeitlos eleganten
Vierstrahlers sind vom JetAviationChefpiloten
Herbert Näf nur begeisterte Worte zu hören.
«Die Reichweite, welche wir mit diesem Flugzeug
erzielen, bleibt von vielen neu gebauten
Das Interieur der VIP-DC-8 bietet unter anderem eine grosszügige Lounge und ein komplettes Schlafzimmer.
46 Januar 2008
Flugzeugen unerreicht. Egal ob Boeing BBJ
oder Airbus ACJ, bei diesen modernen Flugzeugen
gilt es oft, sich zwischen Reichweite
oder Zuladung zu entscheiden, die DC8 bietet
beides: Mit voller Zuladung die maximale
Reichweite. Auch in unserer letzten Einsatzwoche
sind wir von Los Angeles zur marokkanischen
Hauptstadt Rabat geflogen, und
mussten dafür nicht einmal voll tanken. Auch
auf Strecken wie beispielsweise zwischen Südafrika
und Australien gibt es für die DC8 dank
den vier Triebwerken keine Einschränkungen,
obwohl fast die gesamte Strecke übers Meer
führt. Und wir überholen mit unserer Speed
von gut und gerne Mach 0,85 so manchen
Airliner.» Die maximale Reichweite der
DC872 liegt bei 6800 Meilen oder rund
12’600 Kilometern.
Ins Schwärmen kommt die Cockpitbesatzung
auch, wenn von den aerodynamischen
Eigenschaften ihres Flugzeuges die Rede ist:
«Dieser Airliner wurde für ZwölfstundenFlüge
gebaut, er liegt unglaublich ruhig in der Luft.
Auch bei kleinen Details sticht, wie bei DouglasFlugzeugen
üblich, die perfekte Verarbeitung
ins Auge», erklärt Herbert Näf. Allerdings,
wie es sich für eine elegante Diva gehört,
besitzt die DC8 auch weniger angenehme
Eigenheiten: Sie ist nicht einfach zu fliegen und
bei der Landung setzt sie unweigerlich ziemlich
hart auf. Dabei verträgt es kaum Schrägneigung,
denn die Triebwerke haben nur wenig
Bodenfreiheit. Auch die RunwayPerformance
ist nicht gerade eine Stärke der DC8, sie
braucht vergleichsweise lange Pisten, um in
die Luft zu kommen.
Ausbildung bei UPS
Mit dem langjährigen Flaggschiff der Jet Aviation
CharterFlotte verschwindet eine der letzten
weltweit noch fliegenden PassagierDC8.
Als Frachter allerdings sind noch über 100
«Achter» unterwegs. Zu verdanken ist das
nicht zuletzt dem Umrüstprogramm auf die
CFMTriebwerke. Bei der Boeing 707 fand
Im schönsten Herbstlicht präsentierte sich die Douglas DC-8-72 der Jet Aviation im Anflug auf London-Gatwick.
dieses Upgrade auf moderne Aggregate exklusiv
für militärische Maschinen statt, dementsprechend
selten sind noch fliegende zivile
707.
Alleine beim USPaketdienst UPS stehen
heute noch 20 DC871 und 26 DC873 als
Frachter im Dienst. Bei UPS, welche auch
den einzigen LevelDSimulator für die DC8
betreibt, fand auch die Schulung der Jet Aviation
Piloten statt. Diese Piloten, so Captain
Näf, hatten in der DC8 einen fordernden,
aber wunderschönen Arbeitsplatz: «In diesem
Cockpit fliegt man noch viel von Hand
und muss mitdenken, da sagt nicht einfach
der Computer, wo es lang geht. Zudem bringt
die Arbeit für Jet Aviation unglaublich viel Ab
Im Dreimann-Cockpit herrscht während des Fluges emsiges Treiben.
wechslung mit sich. Wir sind zu den schönsten
Flughäfen rund um die Welt geflogen. Gerade
diese unterschiedlichen Destinationen machen
aber auch viel fliegerische Erfahrung notwendig,
unsere Piloten müssen auch wissen wie
ein Taifun aussieht.» Und, Flexibilität heisst im
VIPBusiness auch, dass der Pilot ab und zu
beim Abwasch in der Kabine mithelfen darf.
Die «Achter» werden rarer
Abwechslung brachten auch die Passagiere
an Bord. Prinz Charles nutzte die noch 2002
runderneuerte Kabine nach einem ausführlichen
Check des Flugzeuges und der Jet
AviationCrews durch Fachleute der Royal Air
SkyLine
Force ebenso für lange Reisen wie verschiedene
Staatschefs und Wirtschaftsgrössen. Angeboten
wurde die DC8 von Jet Aviation für
maximal 32 Passagiere, welchen neben dem
Schlafzimmer, eine Lounge, ein Konferenzzimmer
und eine Bar zur Verfügung stand.
Gleich ausgestattet wie die HBIGH war
die in der Schweiz nicht unbekannte DC8
72 N728A der Saudi Aramco Aviation. Doch
auch dieser Jet wurde bereits in den USA ausgeschlachtet.
Damit werden die Passagier
DC8 definitiv sehr selten. Ausser, das bei UPS
kursierende Gerücht bestätigt sich, dass die
Besatzungen der MD11Frachter, wenn diese
dereinst am Ende ihrer Lebensdauer in der
MojaveWüste abgestellt werden, mit einer
Der «Uhrenladen» des Flight Engineers.
47
Foto Ralph Kunadt
Foto Bruno Siegfried
November 2007: vier neue Helikopter, drei Biz-Jets und drei Airliner
Zusammengestellt von Peter Gerber
HB
Mit der HBAFP stellte Farnair Switzerland im
November die achte ATR72 in Dienst. Sie flog
bisher als B22715, wie die im Mai 2007 übernommene
HBAFN, bei der taiwanesischen
Transasia Airways. Swiss hat die ehemaligen
SwissairAirbusse A320 HBIJD «Regensdorf»
und HBIJE «Dübendorf» wieder übernommen.
Nach der Stilllegung 2002 und dem Verkauf
im November 2003 an Air Lingus, wo sie als
EICZV und EICZW registriert wurden, flogen
sie ab November 2004 als TCJLH und TCJLI
bei Turkish Airlines. Daneben verkaufte Swiss
ihre von Swiss European Airlines betriebene
Avro 146RJ85 HBIXH an Atlantic Airways,
wo diese als OYRCE registriert wurde.
Comlux Aviation erweiterte ihre Flotte um
den Global Express XRS HBJGY und den
Farnair Switzerland übernahm von der taiwanesischen Transasia Airways
eine zweite ATR-72 und registrierte sie als HB-AFP. Noch in taiwanesischen
Farben landete sie in Basel.
Europavia (Suisse) SA übernahm von Elitaliana das Lama I-MADO und
liess es nach der Revision als HB-ZHZ eintragen.
48 Januar 2008
Challenger 605 HBJRP. Der Global Express
flog bisher als N167GX bei der in Wien ansässigen
JViation Luftfahrtunternehmen GmbH.
Die Air Engiadina AG ergänzte ihre Flotte
mit der fabrikneuen American Champion
8KCAB HBKHN. Nach dem Verkauf der Beech
B60 Duke HBGJJ erwarben SNC Rolf &
Cécile Lips nun die fabrikneue TBM 700N
HBKHP. Mit der HBKOV wurde die erste Liberty
XL2 eingetragen. Bei der Liberty XL2 handelt
es sich um ein auf der Basis des erfolgreichen
englischen KitZweisitzers Europa entwickeltes
voll IFR und VFRNacht zugelassenes Schulund
Reiseflugzeug. Das Flugzeug wird in Florida
bei Liberty Aerospace hergestellt. Am 1.
Juni 2007 erhielt dieser angloamerikanische
Typ die EASA Zulassung.
JetClub übernahm von der in München
ansässigen Air Independence GmbH den
Learjet 60 DCETV und trug ihn als HBVOZ
ein. Europavia (Suisse) SA übernahm von
Elitaliana das Lama IMADO und registrierte
es als HBZHZ. Bohag ersetzte das im Juli
2007 verkaufte Ecureuil B3 HBZDV durch
die fabrikneue Maschine HBZIG vom selben
Typ. Auch Air Grischa erwarb mit der HBZIY
ein neues Ecureuil B3. Skymedia verkaufte
ihren Long Ranger HBZGB und ersetzte ihn
durch den EC130B4 HBZJC (siehe Seite 9).
Pilatus registrierte neben neun PC12/47
den zweiten New Generation PC12/47E als
HBFVC und löschte den ersten von Susi Air als
PKVVP übernommenen PC6/B2H4, c/n
957, sowie die beiden letzten für die malaysische
Luftwaffe bestimmten PC7 Mk. II
HBHDO (5) und HDP (5).
Nach der grossen Flottenerweiterung in
den letzten Monaten trennte sich Swiss Eagle
nun vom Citationjet HBVOX (siehe Sky
News.ch 7/07 Seite 48). Gelöscht wurde auch
der am 27. Oktober beim Flugplatz Colombier
nach dem Start von Piste 05 abgestürzte
T6G Texan HBRDC. Ebenso die einzige in
der Schweiz registrierte Van’s RV9 HBYML,
die am 10. Oktober bei einer Notlandung auf
Grund einer Motorenstörung stark beschädigt
worden war.
Am 27. November besuchte die kurz zuvor neu registrierte American
Champion 8KCAB Decathlon HB-KHN der Air Engiadina AG den Flugplatz
Grenchen.
Die einzige in der Schweiz registrierte Van’s RV-9 HB-YML wurde bei
einer Notlandung in der Nähe des Heimatflugplatzes Kägiswil zerstört.
Foto Mario Richard
Foto Peter Gerber
Neueintragungen (Registration / Typ / WerkNr. / Baujahr / Besitzer, Halter / Hauptstandort / Datum)
HBAFP ATR 72201 381 1993 Farnair Switzerland AG, Basel Basel 15.11.
HBFQB (8) Pilatus PC12/47 870 2007 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 12.11.
HBFQC (8) Pilatus PC12/47 871 2007 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 12.11.
HBFQD (8) Pilatus PC12/47 872 2008 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 14.11.
HBFQE (8) Pilatus PC12/47 873 2007 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 14.11.
HBFQF (8) Pilatus PC12/47 874 2007 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 14.11.
HBFSW (7) Pilatus PC12/47 865 2007 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 07.11.
HBFSX (7) Pilatus PC12/47 866 2007 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 07.11.
HBFSY (7) Pilatus PC12/47 867 2007 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 07.11.
HBFSZ (7) Pilatus PC12/47 868 2007 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 12.11.
HBFVC Pilatus PC12/47E 1002 2008 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 26.11.
HBIJD Airbus A320214 553 1995 Wells Fargo Bank Northwest / Swiss International Air Lines Ltd., Basel Zürich 05.11.
HBIJE Airbus A320214 559 1995 Wells Fargo Bank Northwest / Swiss International Air Lines Ltd., Basel Zürich 09.11.
HBJGY BD7001A10 Global Express 9167 2005 Movers Global Ltd., Tortola / Comlux Aviation AG, Zürich Buochs 15.11.
HBJRP CL-600-2B16 Challenger 605 (604 Variant) 5709 2007 Kapara Advisors S.A., Tortola / Comlux Aviation AG, Zürich Zürich 22.11.
HBKHN American Champion 8KCAB Decathlon 1047.2007 2007 Air Engiadina AG, St. Moritz Samedan 09.11.
HBKHP TBM 700 N 426 2007 SNC Rolf & Cécile Lips, Leytron Sion 20.11.
HBKOV Liberty XL2 0066 2007 EcoFlight.net Suisse Sàrl, YverdonlesBains Yverdon 16.11.
HBLUI Diamond Aircraft DA 42 Twin Star 42.292 2007 Nicolas Wetterwald, Wabern BernBelp 02.11.
HBQNB BB45Z 535 2007 Holzenergie Schweiz, Zürich / Ballongruppe Zugersee, Neuheim Nürensdorf 02.11.
HBQNE Fire 30/24 1272 2007 Walter Gschwendtner, Hinwil / Ballonsportclub Emil Messner, Sattel Hinwil 07.11.
HBVOZ Learjet 60 148 1998 Dajrise AG, Zug / JetClub Ltd., Zürich Zürich 16.11.
HBZHZ SA315B Lama 2486 1977 Europavia (Suisse) SA, Bern Belp 02.11.
HBZIG AS350B3 Ecureuil 4358 2007 Bohag, Gsteigwiler Gsteigwiler 26.11.
HBZIY AS350B3 Ecureuil 4342 2007 Air Grischa Helikopter AG, Untervaz Untervaz 06.11.
HBZJC Eurocopter EC130B4 4073 2006 Business Helicopter Services Ltd., Gossau / Skymedia AG, Zürich Zürich 27.11.
Handänderungen
SkyReg
HBBSM Colt 105A 1844 1990 Kurt Iseli, InnerbergSäriswil Säriswil 05.11.
HBBUH Cam O90 2604 1991 Jacques Marmy, Montbrelloz Montbrelloz 21.11.
HBBUI Cam N105 2605 1991 Jacques Marmy, Montbrelloz Montbrelloz 21.11.
HBCGB ReimsCessna RA F172P 2137 1982 Swiss Aviation Services AG, Cham / Flugschule Birrer, Beromünster Grenchen 01.11.
HBCGF ReimsCessna RA F172P 2040 1980 Josef Eggerschwiler, Rothenburg Beromünster 21.11.
HBDWC Mooney M20C 3269 1965 IFLY AG, Zug / Martin Gautschi, Hittnau Fehraltorf 06.11.
HBEFP Jodel DR1050 (CEA) 338 1962 Sicile Aviateurs de Lard, Zürich Fehraltorf 12.11.
HBEVQ Maule M5235 C 7282C 1979 Blaise Morand, Genève Sion 28.11.
HBIBH Falcon 2000 042 1996 Kaupé Aviation Ltd., Zug / TAG Aviation SA, Genève Genève 13.11.
HBIJB Airbus A320214 0545 1995 Wells Fargo Bank Northwest / Swiss International Air Lines Ltd., Basel Zürich 15.11.
HBIJF Airbus A320214 0562 1995 Wells Fargo Bank Northwest / Swiss International Air Lines Ltd., Basel Zürich 15.11.
HBIJH Airbus A320214 0574 1996 Wells Fargo Bank Northwest / Swiss International Air Lines Ltd., Basel Zürich 15.11.
HBKFL Robin DR400180 1908 1989 Reto Trees, Frauenkappelen Ecuvillens 22.11.
HBLTY Diamond Aircraft DA 42 Twin Star 42.069 2005 Hugo Mathys, Lüterkofen / Verein DA 42, Lüterkofen Grenchen 28.11.
HBOKB Piper PA18 “150” Super Cub 188884 1970 Blaise Heritier, Vétroz Sion 30.11.
HBORH Piper PA18180M Super Cub 187408 1960 JeanFrançois Desmeules, GrangesMarnand Bellechasse 06.11.
HBQBF Colt AS105 Mk. II 3570 1995 Jacques Marmy, Montbrelloz Montbrelloz 21.11.
HBRDE North American B25J Mitchell 458811 1945 Edgard Bornet, Aigle Sion 14.11.
HBSVM Jodel U2V Uetz 22 1962 Lilian Erb, Effretikon Sitterdorf 30.11.
HBUVK Bücker Bü 1.131E Serie 2000 2115 1957 Johannes Niederhauser / Société Financière de Seujet SA, Genève La Côte 19.11.
HBVMU Cessna 560XL Citation Excel 5605066 2000 GE Capital Solutions AG, Zürich / Jet Aviation Business Jets AG, Zürich Zürich 29.11.
HBVMX Cessna 550 Citation Bravo 5500946 2000 GE Capital Solutions AG, Zürich / Jet Aviation Business Jets AG, Zürich Zürich 29.11.
HBVMY Cessna 550 Citation Bravo C550964 2001 GE Capital Solutions AG, Zürich / Jet Aviation Business Jets AG, Zürich Zürich 29.11.
HBVNW Cessna 560 Citation V Ultra 5600457 1998 GE Capital Solutions AG, Zürich / Swiss Eagle AG, Belp BernBelp 21.11.
HBXZU SA315B Lama 2522 1978 Air Glaciers SA, Sion Sion 22.11.
HBYHZ Avid Flyer 1499D 1998 JeanFrançois Pellet, Praz (Vully) Ecuvillens 30.11.
HBZGL Robinson R44 Raven II 10641 2005 HeliCharterCH AG, St. Gallen / Valair AG, Sitterdorf Altenrhein 16.11.
HBZIE Eurocopter EC120 B Colibri 1461 2006 Eliticino SA, Gordola Locarno 01.11.
HB1537 ASW 19B 19320 1980 Stefan Sidler, Rifferswil / Segelfluggruppe Randen, Rüdlingen Hausen a. A. 02.11.
HB1805 Discus B 43 1985 Ulrich Erb, Winterthur BernBelp 12.11.
HB2175 Ventus CM 16 1989 Oswald Stoll, Wilchingen / Segelfluggruppe Randen, Rüdlingen Schaffhausen 06.11.
HB2292 DG800 B 893B28 1997 Adrian Frei, Baden Birrfeld 08.11.
HB3180 DG800 S 857S16 1995 Beda Sigrist, Attalens Gruyères 05.11.
HB3328 DG300 ELAN 3E115 1985 David Sanchez, Steffisburg Thun 19.11.
Löschungen
HBCQQ Cessna 172R 17280102 1997 Motorfluggruppe Olten des AeCS, Olten Grenchen 05.11.
HBEXV Jodel DR250160 68 1966 JeanJacques Perret, Courtedoux Porrentruy 21.11.
HBFNA Pilatus PC6/B2H4 957 2007 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 09.11.
HBFSI (7) Pilatus PC12/47 837 2007 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 14.11.
HBFSK (7) Pilatus PC12/47 854 2007 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 22.11.
HBFSN (7) Pilatus PC12/47 860 2007 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 12.11.
HBFSP (7) Pilatus PC12/47 841 2007 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 20.11.
HBFSV (7) Pilatus PC12/47 863 2007 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 30.11.
HBFSX (7) Pilatus PC12/47 866 2007 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 30.11.
HBHDO (5) Pilatus PC7 Mk. II 683 2007 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 13.11.
HBHDP (5) Pilatus PC7 Mk. II 684 2007 Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Buochs 13.11.
HBIXH Avro 146RJ85 E2233 1993 Swiss International Air Lines Ltd. / Swiss European Air Lines AG, Basel Basel 21.11.
HBPAZ Piper PA32301T Turbo Saratoga 328024019 1980 Ludwig Linsi, Grandvaux Lausanne 09.11.
HBPKU Piper PA32RT300T Turbo Lance II 32R7887046 1978 Finastar AG, St. Gallen Ecuvillens 07.11.
HBRDC North American T6G Texan 5114351 1941 Daniel Bornand, CheseauxNoréaz Lausanne 29.11.
HBVOX Cessna 525 Citationjet 5250193 1997 Swiss Eagle AG, Belp BernBelp 27.11.
HBWAG FK 9 Mk. IV 09/291 2005 Flugbetriebs AG Beromünster, Neudorf Beromünster 27.11.
HBYFI Kitfox IV 1193 1993 Sandro Lumiella, Cagiallo Locarno 07.11.
HBYML Van’s RV9 91100 2006 HansPeter Baumann, Horgen Kägiswil 29.11.
HBZGB Bell B206L3 Long Ranger 51260 1988 Business Helikopter Services Ltd., Gossau / Skymedia AG, Zürich BernBelp 28.11.
HB933 Phoebus B1 794 1968 Daniel Fankhauser, Langenthal Thun 19.11.
HB2074 DG400 449 1983 Kurt Bachmann, Magden Birrfeld 22.11.
HB2175 Ventus CM 16 1989 Oswald Stoll, Wilchingen /Segelfluggruppe Randen, Rüdlingen Schaffhausen 30.11.
HB3163 Swift S1 120 1994 Stefanie Schlummer, Buchs / Segelfluggruppe Randen, Rüdlingen Schaffhausen 23.11.
49
SkyView
50 Januar 2008
Eine Pensionskasse
im Steigflug
Heute befassen wir uns mit einem Thema,
das Tausende ehemalige Mitarbeitende des
SwissairKonzerns bewegt, also alles Menschen,
welche in aviatischen Bereichen ihren
Lebensunterhalt erarbeitet haben. Was in
der Diskussion um den Zusammenbruch der
SAirGroup übergangen wurde, soll hier deutlich
gesagt werden: Die Performance der Pensionskasse der Swissair
ist eine Erfolgsstory!
Zeitgleich mit der Kritik an der Geschäftsführung der Swissair wurde
in der Öffentlichkeit mit gutem Grund auch über die Misswirtschaft
von etlichen Pensionsversicherungen gewettert. Eine ganze Anzahl
von Kassen, private und solche aus dem öffentlichrechtlichen Bereich
brachten es fertig, massivste Unterdeckungen zu generieren. Die Rentenzahlungen
können mit den ungenügenden Kapitaldeckungen nicht
gesichert werden. So schlecht geführte Vorsorgeeinrichtungen sind zu
Sanierungsfällen geworden, mit entsprechend hohem Finanzbedarf für
die Gesundung. Offenbar gab es Institutionen, die ohne die Grundregeln
von professioneller Kompetenz, Sorgfalt, Führung und Verantwortlichkeiten
auskommen durften. Den materiellen Schaden tragen die Versicherten
und deren Arbeitgeberfirmen. Oder sie werden an die Steuerzahler
weitergereicht. Die gewaltige Unterdeckung der Pensionskasse
des Bundes lässt grüssen.
Während die ehemaligen SwissairTöchter nach dem Konkurs fast alle
ins Ausland verkauft wurden (und in der wachsenden Luftfahrtbranche
mehrheitlich rentabel sind), mussten sich die «Allgemeine Pensionskasse
der Swissair» (APK) und die «Kaderversicherung» (KV) weitgehendst
selbstständig über Wasser halten. Dies auch heute noch, nachdem sie
sich in reine Rentnerkassen umwandeln mussten. Das heisst, dass die
APK seit sechs Jahren ohne Arbeitgeber und Arbeitnehmerbeiträge
auskommt. Folglich muss jeder Franken mit dem eingesetzten Kapital
erarbeitet werden. Dagegen laufen jährliche Ausgaben von 154 Millionen
an Alters, Invaliden, Kinder, Witwen und Witwerrenten für die rund
5000 Versicherten.
So betrachtet ist die Leistung der Swissair APK äusserst bemerkenswert.
1999, also drei Jahre vor der Pleite stand der Rentendeckungsgrad leicht
über 100 Prozent, im grünen Bereich. Bis zum letzten Jahr wurde der
Deckungsgrad mit einer umsichtigen Anlagestrategie auf komfortable
138 Prozent angehoben! Und dieses hohe Niveau wurde erreicht, trotz
vier schlechten Börsenjahren. Mit diesem Gegenwind kämpften zwar
alle Kassen. Jedoch nur die Swissairkasse hatte zusätzliche Herausforderungen
zu bewältigen: kritische Phasen im Zusammenhang mit der
grössten Firmenpleite der Schweiz, die anschliessende Prozesslawine,
Kollokationsplan, Teilliquidation, Umwandlung in eine Rentnerkasse und
der Blindflug während der Konzernliquidation. Da noch nicht alle gerichtlichen
Auseinandersetzungen bereinigt sind, war es bisher trotz gutem
Geschäftsgang aus juristischen Gründen nicht statthaft, eine Rentenanpassung
zugunsten der Versicherten vorzunehmen. Stattdessen ist
es der APK gelungen, in den Jahren 2005 und 2006 den Versicherten
erfreuliche Boni zu überweisen. Die Anlagestrategie sichert nicht nur das
Kapital, sondern sorgt auch für angemessene Renditen und für positive
Zukunftsaussichten. Inzwischen hat sich mit der guten Konjunktur die
Situation für die ganze Branche verbessert. Das schmälert jedoch die
Leistungen der APK in keiner Weise.
Allen Verantwortlichen der APK wünsche ich weiterhin guten Flug und
happy landings!
Konrad Korsunsky, Marketingberater und Eventorganisator
EVENTS
NEXT
6. 19.00 Uhr im Bayrischen Rundfunk (BR) «Alpenflug»
mit dem Schweizer BlériotPiloten Hans Furrer
11.13. LauberhornSkirennen in Wengen mit Patrouille
Suisse und regem HeliVerkehr, www.lauberhorn.ch
22.27. Zweistündige Spezialrundfahrten für Flugzeugfreaks
gemäss Fahrplan auf der Website
www.buchairnet.com oder via
info@bucherpublikationen.ch
23.27. World Economic Forum in Davos, viele Businessjets
in Zürich, Basel, Genf, St. GallenAltenrhein
und Samedan, www.weforum.org
Februar
19.24. Singapore Airshow 2008
www.singaporeairshow.com.sg
EVENTSJanuar
März
15. 19. Internationaler LuftfahrtTauschtag
in LeinfeldenEchterdingen (D), www.asstr.de
Mai
20.22. EBACE in Genf, www.ebace.aero
27.1.6. Berlin Air Show ILA 2008 auf dem Flughafen
Schönefeld, www.ilaberlin.com
Juni
21./22. Terrassenfest auf dem Flughafen Zürich, das letzte
Mal auf der Terrasse des bestehenden Docks B
www.unique.ch
21./22. 6. Internationale Aviatikbörse im Rahmen des
vorläufig letzten Terrassenfests des Flughafens
Zürich im Eventdock am Samstag,
www.aviatikboerse.ch oder
info@bucherpublikationen.ch
Juli
Airshow Lugano
http://airshow.luganotourism.ch
12./13. Flying Legends 2008, Duxford
www.fightercollection.com
12./13. Royal International Air Tattoo in Fairford
www.airtattoo.com
14.20. Farnborough Air Show 2008
www.farnborough.com
26./27. Oberwalliser Flugtage in Raron, GratisLandungen,
Aviatik und Oldtimertreffen mit Pilotenabend
www.fgo.ch
August
9./10. 50 Jahre Hunter – Airshow in St. Stephan
der Huntervereine Obersimmental und Interlaken
www.huver.ch, www.hunterverein.ch
22.24. Internationale Bodensee Airshow,
St. GallenAltenrhein, www.ibas08.ch
30./31. Flüügerfäscht 75 Jahre Segelfluggruppe
Schaffhausen, Flugplatz Schmerlat,
T 052 632 75 76
AirshowInfos:
www.deltaweb.co.uk/asgcal/ewoct.htm
Alle Angaben ohne Gewähr.
SkyHeli: Die grosse Schweizer Helikopter
Übersicht 2008
SkyPast: Claus Colling – der Nachbauer
der Fw 190
Die nächste Ausgabe erscheint
am 28. Januar.