Das Land Niedersachsen und die Leester - in der Musikschule ...
… tonangebend!
Aufwachsen mit der Musik
Fortsetzung auf Seite 3
Zeitung der Musikschule Hildesheim
Das Land Niedersachsen und die Leester-
Musikschul-Stiftung fördern die Musikalisierung
Musik mit Kindern unter 3
Ein persönlicher Erfahrungsbericht
Die Musikspiele für die Jüngsten für
Kinder von 1½ bis 3½ Jahren mit einer
erwachsenen Bezugsperson gibt es
an unserer Musikschule seit 9 Jahren.
Selbst nach so langer Zeit ist es für
mich als Lehrkraft immer wieder neu
beglückend zu erleben, wie viel bereits
mit diesen Kleinen machbar ist und
was Musik für Möglichkeiten eröffnet.
Soziale, entwicklungs- und aus drucksfördernde
Wirkungen sind zu beob -
achten sowie zunehmende musikalische
Differenziertheit. Die Kinder
bewegen sich mehr, singen öfter und
können das Metrum des Liedes nach
etwa 4 Monaten auf jedem beliebigen
Körper- oder Orff-Instrument bei be halten.
Musikalische Gestaltung ist möglich
mit den ele mentaren Pa ra me tern
Lautstärke, Tempo, Ton höhe, Klangfarbe
Seit September
2009 werden an
8 Kindertagesstätten
bereits 400 Kinder in
diesem Projekt durch
die Musikschule
gefördert.
ausgabe 1/2010 | 1. quartal
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termine
So. | 3. Januar | 11 Uhr
Sonderkonzert zum Jahresbeginn
Lehrkräfte der Musikschule musizieren
„Ins neue Jahr mit einem Feuerwerk
der Musik“
Konzertsaal der Musikschule
Waterloostr. 24 A
Ein Benefi zkonzert von Soroptimist
International zu Gunsten von
Spracherziehungskursen in integrativen
Kindergärten
Fr. | 8. Januar | 19 Uhr
Weltklassik am Klavier
Mimi Jue Wang
musiziert Werke von Beethoven.
Sonaten Nr. 6, 27 und 31
sowie 32 Variationen c-moll
im Konzertsaal der Musikschule
Waterloostr. 24 A
Eintritt 15,– €
Musikschulschüler und Kinder frei.
Sa. | 16. Januar | 16 Uhr
Ausstellungseröffnung
mit Bildern von Manfred Oppermann
Konzertsaal der Musikschule
Waterloostr. 24 A
Sa. | 17. Januar | 17 Uhr
Konzert mit dem Fluturas-Ensemble
Leitung: Eugen Iburg
St.-Mauritius-Kirche Hildesheim
Eintritt frei
Do. | 21. Januar | 10 Uhr und 19 Uhr
„Bartok“ der Film
Dokumentarfi lm über Bartok
Konzertsaal der Musikschule
Waterloostr. 24 A
Unkostenbeitrag 2,– €
So. | 24. Januar | 9.30 Uhr bis 19 Uhr
Regionalwettbewerb Jugend musiziert
Kinder und Jugendliche musizieren ihr
Wettbewerbsprogramm
im Konzertsaal, im Leester-Saal und im
Kleinen Saal der Musikschule
Waterloostr. 24 A
Eintritt frei
Halbjahresferien
am 1. und 2. Februar 2010
Fr. | 12. Februar | 19 Uhr
Weltklassik am Klavier
Ilya Rashkovskiy
musiziert Werke von Ravel und
Mussorgski
im Konzertsaal der Musikschule
Waterloostr. 24 A
Eintritt 15,– €
Musikschulschüler und Kinder frei
So. | 14. Februar | 17 Uhr
Preisträgerkonzert Jugend musiziert
Preisträger aller Kategorien musizieren
aus ihrem Wettbewerbsprogramm.
Überreichung der Urkunden und Preise
im Konzertsaal der Musikschule
Waterloostr. 24 A
Eintritt frei
So. | 28. Februar | 17 Uhr
Schülerkonzert zu Gunsten von UNICEF
Konzertsaal der Musikschule
Waterloostr. 24 A
Eintritt frei, um Spenden wird gebeten
So. | 5. März | 19.30 Uhr
Musizierstunde
Konzert des Josephiums
Konzertsaal der Musikschule
Waterloostr. 24 A
Fr. | 12. März | 19 Uhr
Weltklassik für Cello und Klavier
Artur Pacewicz und Mateusz
Kwiatkowski
musizieren Werke von Chopin
und Schumann
im Konzertsaal der Musikschule
Waterloostr. 24 A
Eintritt 15,– €
Musikschulschüler und Kinder frei
Osterferien
vom 19.03.2010 bis zum 6.4.2010
Fr. | 9. April | 19 Uhr
Weltklassik am Klavier
Cara Hesse und Laura Pauna
musizieren Werke von Schubert, Grieg,
Mendelssohn und Ravel zu 4 Händen
im Konzertsaal der Musikschule
Waterloostr. 24 A
Eintritt 15,– €
Musikschulschüler und Kinder frei
Aktuelle Ergänzungen, Änderungen und
weitere Neuigkeiten können Sie täglich im Internet unter
www.musikschule-hildesheim.de
verfolgen.
Schauen Sie einfach mal hinein.
Ihr
Sa. | 17. April | 16 Uhr
Ausstellungseröffnung
mit Bildern von Elfi Dollichon
Konzertsaal der Musikschule
Waterloostr. 24 A
Fr. | 23. April | 19 Uhr
Sonderkonzert
mit Alina Kocina (Hamburg - Klavier)
2 Scarlatti-Sonaten, Beethoven op. 27/2,
C.Franck Prelude, Choral und Fuge,
D.Schostakowitsch 24 Preludes op. 34
Konzertsaal der Musikschule
Waterloostr. 24 A
Eintritt frei, um Spenden wird gebeten
Sa. | 24. April | ab 10 Uhr
Panfl ötenworkshop
Leitung: Bernward Hasselberg
So. | 25. April | 17 Uhr
„Auf Holz geblasen“
Abschlusskonzert des
Panfl ötenworkshops
im Konzertsaal der Musikschule
Waterloostr. 24 A
Eintritt frei
Sa./So. | 1. und 2. Mai | ab 10 Uhr
8. Musizierwochenende für Erwachsene
Lully: „Le carnival, mascarade royale“
Leitung: Bernward Hasselberg
Fr. | 7. Mai | 19 Uhr
Weltklassik am Klavier
Gabriele Leporatti
musiziert Werke von Frescobaldi,
Scarlatti, Galuppi, Respighi
im Konzertsaal der Musikschule
Waterloostr. 24 A
Eintritt 15,– €
Musikschulschüler und Kinder frei
und Klangdauer. So unterscheiden sich
beispielsweise spitze Tannennadeln
durch Staccato-Töne vom Portato –
rauschenden Wind.
Das zur Sprachentwicklung nötige dialogische
Prinzip von Sprechen und Zuhören
spiegelt sich in der Musik (Töne
erzeugen und Pause machen, bzw.
die Stille hören) und in der Bewegung
(Aktion und Verharren) wider.
Freie rhythmische Bewegung im Raum
sowie Kreistänze sind für Kinder ab
1,5 Jahren kein Problem. Sie erfahren
im Kreis sowohl Gemeinschaft als auch
Struktur. Die Erwachsenen erleben die
Freude ihrer Kinder an musikalischer
Bewegung genauso wie das eigene
Bewegtsein im Tanz.
Gerade diese Beidseitigkeit ist ein
wichtiges Ziel bei den Musikspielkursen:
Das gemeinsame Erleben und
die gemeinsame Freude am Tun.
Für mich bedeutet das eine ständige,
erfreuliche Herausforderung, indi viduelle
Unterrichtsstunden zu ge stalten,
die sowohl für die großen als auch für
die kleinen Teilnehmer interessant
sind, denn jede Gruppe ist anders.
So kann das Kind atmosphärisch
wahrnehmen: „Mama oder Papa (Oma
oder Opa) fühlt sich wohl, macht gern
Musik und bewegt sich gern – dann
müssen ja Musik und Bewegung etwas
Schönes sein.
Die Arbeit in Kinderkrippen im Rahmen
des Musikalisierungsprogramms
des Landes Niedersachsen in Zusammenarbeit
mit den Musikschulen
gestaltet sich ganz anders.
Bis zum Jahr 2014 sollen alle Kinder
in Kindertagesstätten die Möglichkeit
haben, für ein Jahr regelmäßig musikalisch
gefördert zu werden.
Seit September 2009 unterrichten
sieben Kolleginnen der Musikschule in
acht Tageseinrichtungen, darunter zwei
Krippen, knapp 400 Kinder.
Für mich persönlich entstand ein
wunderbares Zusammenwirken mit
dem Team der Rasselbande, die im
neuen Leester-Haus für Musik und
Kultur ihr Zuhause fand.
Ich hatte es nicht für möglich gehalten,
dass mit 15 Kleinkindern, die zum
großen Teil jünger als 12 Monate sind,
sowohl Musizieren auf dem Orff-Instrumentarium
als auch – S T I L L E –
möglich ist. Stellen Sie sich vor: 15 kleine
Menschen sitzen auf dem Boden (ja,
sitzen können schon alle) und lauschen
mit offenen Ohren, Augen und Herzen
(teilweise auch mit offenem Mund und
Spucketropfen) den Klängen hinterher,
bis man nichts – absolut nichts – mehr
hört.
Solche Erfahrungen gehen ins Herz.
Auch wenn ich im Tun Grenzen
erfahre – beispielsweise sind Kreis tänze
in der ersten Zeit nicht möglich und die
musikalische Arbeit ist im Gegensatz
zu den Musikspielkursen weniger
differenziert – so ist doch ein deutlich
vermehrtes Handeln bei den Kindern
zu beobachten: Sie wiegen sich selbst
im Metrum, sowie Musik erklingt und
auch Felix (Name geändert), 10 Monate
alt und zum ersten Mal dabei, sitzt
allein für sich und schwingt, glücklich
lächelnd, beim Schlusslied im 6/8 Takt
mit.
Immer wieder stimmt mal das eine, mal
das andere Kind vor Unterrichtsbeginn
aus sich heraus den einfachen Hallo-
Vers (aus zwei Terztönen bestehend)
an. Prüfe ich dann die Tonhöhe, stelle
ich fest, dass das Kind genau den
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Anfangston getroffen hat. Auch Bekir
(Name geändert), 11 Monate alt, lallt
begeistert ganz allein das „Hallo“ in
saubere Terz und ich merke: Die Stunde
soll endlich losgehen.
Durch die Zusammenarbeit mit den
Erzieherinnen eröffnen sich ganz
neue Förderungsmöglichkeiten. Im
fach lichen Austausch kann beraten
werden, welche von einzelnen Kindern
Presseauszug
positiv besetzten Elemente aus dem
Musikunterricht in den individuellen
Krippen-Alltag integriert werden
kön nen, damit die Persönlichkeitstabilisierende
und -entfaltende Wirkung
erzielt werden kann.
Es hat sich erwiesen, dass gesungene
Aussagen oder Anweisungen auch
sprach lich schwächeren Kindern helfen,
das Gesagtgesungene wahrzunehmen
NIEDERSÄCHSISCHES MINISTERIUM FÜR WISSENSCHAFT UND KULTUR
Niedersächsisches Musikalisierungsprogramm
Neues Programm „Wir machen die Musik“ startet
Das Programm soll möglichst vielen Kindern unabhängig von sozialer, ethnischer und
regionaler Herkunft einen frühen und einfachen Zugang zur Musik ermöglichen. Es
wurde gemeinsam mit dem Verband niedersächsischer Musikschulen entwickelt.
„Wir wollen die musikalische Bildung und das musikalische Angebot für Kinder und
Jugendliche ausbauen. Denn gemeinsames Musizieren weckt Freude, stärkt die soziale
Kompetenz und fördert das Verständnis für andere Kulturen“, erklärte Kultusminister
Lutz Stratmann.
Das Projekt fördert den sehr frühen Zugang von Kindern zur Musik. Das niedersächsische
Musikalisierungsprogramm ermöglicht in seiner ersten Stufe im Schuljahr 2009/2010
musikalische Bildung noch vor der Einschulung. Mit dieser frühen Förderung hebt
sich das niedersächsische Musikalisierungsprogramm deutlich von Projekten anderer
Bundesländer ab. Das Projekt verbindet die Kompetenzen und personellen Möglichkeiten
der 72 öffentlichen Musikschulen zunächst mit denen der Kindertageseinrichtungen und
ab 2010 auch mit denen der Grundschulen.
Das Ministerium fördert das zunächst auf sieben Jahre angelegte Projekt im ersten
Jahr 2009 mit einer Anschubfi nanzierung von 500.000,– Euro und im zweiten Jahr mit
1.450.000,– Euro. In den Folgejahren soll die Förderung weiter ausgebaut werden, um
mittelfristig möglichst allen Kindern bereits vor der Schulzeit und in der Grundschule
Zugang zur Musik und zur umfassenden musikalischen Bildung zu eröffnen.
und umzusetzen. So wird beispielsweise
die peppig gesungene Aufforderung
zum Windelwechseln, die früher ig noriert
wurde, jetzt mit einem freudigen
Rennen zum Wickeltisch quittiert.
So kann die wunderbare Wirkung von
Musik auf unterschiedlichste Wei se
zum kontakt-, beziehungs- und kommunikationsstiftenden
Mittel wer den.
Antje Block ■|
Meine erste Erfahrung mit Kammermusik
„Ich hab’ da ein ganz schönes Duett für
dich und Mareike. Das ist allerdings mit
zwei Geigen, einem Cello und Klavier.“
Mir fallen sofort einige Bekannte
ein, die zwar alle viel zu tun haben,
aber mit denen ich immer schon mal
gemeinsam musizieren wollte. Also
packe ich alle Noten ein, die meine
Gesangslehrerin Heidrun Heinke mir
gibt und spreche meine Freunde in den
nächsten Tagen in der Schule an.
Johanna Grinat treffe ich als Erste und
frage sie, ob sie Lust habe, die erste
Geige zu spielen. Johanna freut sich
über meine Anfrage und sagt sofort
zu. Auch Adela Sabban ist gleich Feuer
und Flamme, sie wird den Cellopart
übernehmen. Sogar Lukas Speer sagt
als Pianist zu, obwohl er den vollsten
Terminkalender von uns allen hat. Für
die zweite Geige spricht Heidrun Heinke
ihre Kollegin Clara Schmidt an, ob sie
eine Geigenschülerin habe, die unser
Ensemble vervollständigen könne. So
stößt Theresa Meyer dazu und macht
die Besetzung komplett.
Bei der ersten gemeinsamen Probe für
die „Weihnachtskantate“ von Vincent
Lübeck läuft es, wie zu erwarten war,
ein bisschen chaotisch. Alle treffen sich
dort das erste Mal und selbst Mareike
Knospe und ich haben das Stück noch
nie gemeinsam gesungen.
Heidrun Heinke unterstützte uns, so gut
es ging, sodass wir nach einer Stunde
SAMBA
BATUCADA
Kursmit
Nana Zeh
Nach einem ersten erfolgreich gelaufenen Samba batucada-
Workshop im Herbst 2009 bietet die Musikschule einen
neuen Kurs ab März an. Die Leitung hat wieder Nana Zeh
übernommen – renommierte Percussionistin aus Hannover/
Hildesheim, die nach langjährigem Aufenthalt in
Brasilien wieder in Deutschland lebt.
einen guten Eindruck davon
hatten, wie es später
klingen könnte.
Bis zum nächsten Pro bentermin
trafen wir uns noch
einige Male in kleineren
Gruppen: Johanna und
Theresa trafen sich, um
das Zusammenspiel der
Geigen zu verbessern und
Mareike und ich trafen
uns, um unsere Stimmen
auszugleichen und aufeinander
abzustimmen.
Die nächste Gesamtprobe
organisierten wir alleine.
In Anbetracht der Tatsache,
dass diese zweite gemeinsame
Probe schon die letzte
vor unserem ersten Konzertauftritt
sein sollte, war die Probe lang und
anstrengend – aber auch witzig! Da
Lukas, Adela, Mareike, Johanna und ich
alle auf das Gymnasium Josephinum
gehen, kannten wir uns bereits ziemlich
gut und so blieb der Spaß nicht auf der
Strecke.
Der erste Auftritt in der Musikschule
am 9. Dezember verlief besser als
erwartet. Aufgrund der wenigen
gemeinsamen Proben hatten wir
erwartet, dass einiges schief laufen
würde, aber genau das Gegenteil
war der Fall. Dieses Erlebnis ließ uns
bestärkt in zwei weitere Konzerte
gehen, wo wir die Weihnachtskantate
noch mal erfolgreich aufführten.
Uns allen hat es viel Spaß gemacht,
mit Freunden zu musizieren und das
auf eine Art, die für uns alle nicht
alltäglich ist. Schließlich muss man
erstmal einen Termin fi nden, an dem
alle können. Außerdem muss jeder
an sich selbst arbeiten, um mit dem
Ensemble das beste Ergebnis zu
erzielen. Bei der Kammermusik geht
es um die Gesamtheit und nicht um
das Herausstechen Einzelner. Alle
müssen aufeinander achten und sich
gegenseitig stützen, nur so kann es
zu so einem schönen musikalischen
Zusammenspiel kommen.
Maria Haunhorst ■|
Die Termine fi nden immer sonntags im Leesterhaus statt:
Beginn des Kurses: 7. März um 17–19 Uhr
Kursgebühr: 58 €
Die weiteren Termine sind jeweils von 17–19 Uhr:
21. März
11. April
25. April
9. Mai
30. Mai
6. Juni
12. Juni Bandfest im Garten – Abschlusskonzert
Anmeldung ab sofort unter
c.kowalski@musikschule-hildesheim.de
oder Tel.: 05121-2067790 von 9–15 Uhr.
ton
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Tag der Hausmusik am 22. November 2009
Der Tag der Hausmusik bringt Licht
in den dunklen November und führt
Eltern und Kinder, Geschwister,
Freunde und Generationen zu sammen
in einer wichtigen kultu rellen
Aktivität: dem Musizieren.
Maria E. Risse hatte zum Tag der
Hausmusik eingeladen und auf breiter
Basis Rückmeldung erhalten, um
daraus ein abwechslungsreiches, altersmäßig
breit gestreutes und alle
musikalischen Entwicklungsstufen
ein beziehendes Programm zu sammen
zustellen, das in liebevoller
Handschrift und bereichert durch
das Bild „Hausmusik“ von Hedi
Beckmann auslag.
Das Signal zum Beginn der Musizierstunde
erklang im Treppen haus,
wo Flemming Stötzer und sein Vater
auf der Trompete ein Rigaudon von
Joseph B. de Boismortier aus dem
17. Jahrhundert und anschließend,
vor geschlossenem Bühnenvorhang
im voll besetzten Konzertsaal, einen
Contredanse desselben Komponisten
spielten.
Das Klavier, ein zentrales Instrument
der Hausmusik, wurde reichlich genutzt,
meist im vierhändigen Kontext,
aber auch als Begleit- und Ensembleinstrument.
Annemarie Brungs und Anna Klö tergens
sowie Tatjana Szymanowski
und Franziska Wiedehöft brachten
mit „Happy Birthday“, „Gute Laune“
und Scott Joplins Ragtime-Klassiker
„The Entertainer“ gute Stimmung
ins Publikum. Dem Ragtime folgte
mit Antonio Carlos („Tom“) Jobims
„One Note Samba“ gleich der nächste
Gute-Laune-Rhythmus, souverän vorgetragen
von Angela Brungs,
die von Tochter Silvia am Flügel
begleitet wurde.
Passend zum zurückliegenden
Martinstag trugen dann
Ayca B. Yildirim und die
Geschwister Umut und Gizem
Çretin als Gitarrenensemble
das Laternenlied „Durch die
Straßen auf und nieder“ vor
– übrigens in volkstümlichen
orientalischen Trachten, denn
später gab es mit „Halay“ noch
einen traditionellen türkischen
Tanz, der zu Bora A. Yildirims
Gitarrenspiel von Ayca, Umut
und Gizem auch vorgeführt
wurde, wodurch ein kulturelles
Fenster aufgestoßen wurde.
Über ihre Musikkultur können
sich deutsche und türkische
Kinder gegenseitig respektieren
lernen.
Nach den Gesangs- und Gitarrendarbietungen
stand wieder
der wunderbare Konzertfl ügel
im Mittelpunkt, auf dem die sechsjährige
Anne Bolzendahl und ihr Vater
eine „Böhmische Polka“ spielten, gefolgt
von dem Adventslied „O Heiland,
reiß die Himmel auf“, auf der Violine
dargeboten von Ruth Bolzendahl und
ebenfalls begleitet vom Vater.
Erste Schritte in der Klavierliteratur
zu vier Händen taten Jasmin Otto
und Kira Schiller mit Barbara Kirkby
Masons „Big Ben“, das die Tonfolge
des Glockenschlages im Londoner
Parlamentsgebäude aufnimmt.
Nachdem Heidi Oppermann und Christa
Wulf am Klavier zu Sonnenuntergang
(„Sunset“) und „Candlelight Dinner“
geladen hatten, ging es in eine kurze
Pause, aus der Flemming und Vater mit
einer Rigaudon für zwei Trompeten von
Philibert de Lavigne den zweiten Teil
der Musizierstunde ankündigten, den
Julia Klein und ihr Bruder Sebastian mit
einem Violinen-Allegro von Shinichi
Suzuki fortsetzten.
„Lebensfreude pur“, wie Frau Risse
mit Recht betonte, boten „Zwei
Ländlerische Tänze“ von W.A. Mozart,
gespielt von Carlotta Bauch und
Viktoria Blecker am Klavier. Dass sich
über das gemeinsame Musizieren ihrer
Kinder auch die Väter als ehemalige
Schulkameraden wiederbegegnet sind,
zeigt einmal mehr die verbindende
Kraft der Musik.
Noch einmal erklang Mozart, ebenfalls
am Klavier zu vier Händen, mit dem
dritten Satz aus der Sonate D-Dur (KV
381), souverän dargeboten von Hannah
Bräuer und ihrem Vater Christian.
Nach dem bereits erwähnten
traditionellen „Halay“ spielten Doris
Landgraf und Elisabeth Schiller
vier kleine, sehr ansprechende Klavierstücke:
„Ostinato“, „Greeting
to Pepe“, „Late Summer Day“ und
„Gospel“. Dann wurde es wieder Zeit
für Gitarrenmusik: Pascal Schneider,
Philipp Romer, Marcel Budde und
Vater Kai spielten sich gemeinsam
den „Backwater Blues“ von der Seele
und „verteilten“ Blue Notes an das
Publikum. Aber – das Licht kommt
wieder, übrigens auch nach der
dunklen Jahreszeit, in der der Tag der
Hausmusik traditionell stattfi ndet,
und so konnte Flemming Stötzer
(Trompete), unterstützt von seinem
Vater an der Jazzgitarre mit Duke
Ellington verkünden „I’m Beginning
to See the Light“, gefolgt von Vincent
Youmans wunderbarer Jazz-Ballade
„More Than You Know“.
Abschluss und unbedingter Höhepunkt
des Nachmittags war Henning Brungs’
Eigenkomposition „Auf bruch“ für
Das große Rauschen geht weiter
Geiger und Cellisten trafen sich unter
der Leitung von Sabine Petter zum
großen Klang-Rausch mit vorher
einstudierten Liedern. Frau Pfänder,
Frau Herzog-Meyer, Herr von
Kessinger und Herr Herbst assistierten
mit roten Bäckchen.
Das Zusammenspiel macht einfach viel
Spaß.
Ulrich Petter ■|
Vibra phon (Henning Brungs), Violoncello
(Johannes Brungs) und Klavier
(Silvia Brungs). Hier zeigte sich
kompositorisches und musikalisches
Talent: eine große Bereicherung zum
Ausklang eines gelungenen Tages der
Hausmusik.
Christian Stötzer ■|
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Sarah und Katja (von links nach rechts)
Madita und Lea (von links nach rechts)
Am Samstag, dem 31.10.2009, fand im
Probensaal des Leestergebäudes das
Klassenvorspiel der Gitarrengruppen
von Carola Vogtsberger statt. Da an
diesem Tag Halloween war und viele
Kinder sich noch abends verkleidet
auf den Weg machen wollten,
einigten wir uns für den Beginn auf
Bild von Sarah
15.00 Uhr, damit nach einer guten
Stunde Vorspiel sich alle Gespenster und
Schreckgestalten noch zurechtmachen
konnten, um dann loszuziehen. Dieser
frühe Zeitpunkt war zudem günstig,
da die Beleuchtung im Probensaal an
diesem Tag ausgefallen war, so dass das
Tageslicht bis zum Ende des Vorspiels
soeben ausreichte – Halloween eben.
Madita Huschbeck (9 Jahre) beschreibt
ihren Eindruck:
„Am Samstag, 31.10.2009 war ich sehr
aufgeregt. Ich hatte die ganze Woche die
Stücke geübt, damit ich fehlerfrei spiele.
Da wir an diesem Wochenende Besuch
hatten, kamen meine Mutter und ich erst
kurz vor Beginn des Vorspiels bei der
Musikschule an. Mit blieb nur noch Zeit,
meine Gitarre zu stimmen.
Es waren ganz viele Leute in dem Raum,
wo das Vorspiel stattfi nden sollte. Nun
ging es los; in dem Programm sah ich,
dass noch viele Gitarrenschüler vor Lea
und mir dran waren. Ich war froh, dass
ich zuerst den anderen zuhören und erst
später mit Lea die eingeübten Stücke
spielen konnte. Je näher unser Auftritt
rückte, desto aufgeregter wurde ich.
Nun waren Lea und ich an der Reihe.
Wir spielten „Abends auf dem großen
Platz“, „Der Kuckuck und der Esel“, ein
„Tanzlied“ und zum Schluss „Danke
für diesen guten Morgen“, zu dem das
Publikum mitgesungen hat. Eine Frau
sang sogar noch weiter, obwohl nur vier
Strophen im Programm standen.
Als wir fertig gespielt hatten, war ich sehr
erleichtert und habe ganz entspannt den
anderen zugehört. Mir hat der Rap und
unsere Lieder gut gefallen. Sehr mutig
Klassenvorspiel
fand ich das Mädchen (Gizem Çetin),
das alleine ein Lied gesungen hat.
Nach dem Vorspiel war ich noch zu
einer Halloween-Party eingeladen, die
um 17.00 Uhr anfi ng; deshalb war ich
froh, dass das Vorspiel um 15.00 Uhr
begann. Schade, dass nur meine Mutter
zum Vorspiel mitkommen konnte.“
Vorspiele sind eine gute Möglichkeit,
das Erlernte und Geübte zu präsen
tieren, sich auf ein Ziel zu
konzentrieren und mit der eigenen
Aufregung umzugehen. Dabei
kommt es nicht darauf an, virtuos
spielen zu können, sondern die
eigenen Grenzen kennen zu lernen,
ehrlich mit sich selbst zu sein und
nach den eigenen Möglichkeiten die
Stücke auszusuchen. Nach einem
Vorspiel sind die Kinder meistens
mehr motiviert und steigen wieder
konzentriert in den Unterricht ein.
Lea Kuhställer (10 Jahre) schreibt:
„Am Samstagmorgen war ich noch
nicht besonders aufgeregt. Als wir uns
dann aber um 14.45 Uhr mit Madita
zum Stimmen der Gitarre getroffen
haben, wurde ich doch etwas nervös.
Aufregend und trotzdem toll war es
dann, als Madita und ich an der Reihe
waren. Meine Eltern und mein großer
Bruder haben zugeguckt und fanden
es richtig super. Mir haben die Jungen
(Marcel Budde, Pascal Schneider und
Philipp Romer) zum Schluss am besten
gefallen, aber Madita und ich waren
auch nicht schlecht.
Die bunte Tüte, die wir bekommen
haben, hat mir sehr gut geschmeckt.
Das war wirklich ein toller Tag.“
Bild von Katja
Zum Vorspiel wurden alle eingeladen,
die zuhören wollten: Eltern, Geschwister,
Großeltern, Freunde, Bekannte,
Nachbarn. Da kamen eine
ganze Menge Zuhörer zusammen, so
dass es im Saal ganz schön voll war und
die letzten Sitzgelegenheiten ausgereizt
wurden.
Hannah Dommnich (9 Jahre) schreibt:
„An sich fand ich die Aufführung gut.
Nur blöd fand ich, dass es kein Licht
gab. Ich wünsche mir, dass der Saal, in
dem wir das nächste Mal aufführen, eine
Bühne hat. Die Lieder fand ich gut. Das
Stück von dem Korinthe-Rap fand ich am
besten, aber ich fand alle Lieder gut. Von
der Uhrzeit her fand ich es gut, auch der
Tag war gut.
Probenwochenende des SBO 2009
Glück auf! – Zum Ende der Her bstferien
war es soweit: Das sinfonische
Blasorchester der Musikschule Hildesheim,
bestehend aus Haupt- und
Vororchester, verbrachte sein lang
geplantes Probenwochenende in der
Jugendherberge Goslar.
Freitagvormittag machten sich 40
Musiker auf den Weg, um einerseits
bei gemeinsamen und separaten
Proben intensiv zu studieren, und
sich andererseits durch intensives
Zusammenleben gegenseitig kennenzulernen.
Während der insgesamt 10 Probeneinheiten
in zweieinhalb Tagen war
das Programm für das bevorstehende
Konzert am 15.11.09 zu erarbeiten.
Dabei konnten wir deutlich feststellen,
dass es durchaus Arbeit gibt, die sehr
viel Spaß macht.
„Intensives Zusammenleben“ fand
zum Teil unter Tage statt – bei einem
Besuch des ehemaligen Erzbergwerkes
Rammelsberg. Das Museum hat keine
Mühen gescheut, uns seinen ältesten
und erfahrensten Bergzwerg zur Seite
zu stellen und so die Untiefen des
Berges zu erkunden. Glücklicherweise
erblickten alle bei bester Gesundheit
wieder das Tageslicht. Ungeklärt blieb
jedoch die Frage, wodurch sich der
Rhythmus eines Wietriol von dem
einer echten Triole unterscheidet.
Nach diesem anstrengenden Marsch
labten wir uns an selbstgebackenem
und mitgebrachten Kuchen, sodass wir
schon bald wieder in der Lage waren,
P.S. Ich möchte, dass unsere Gruppe
so bleibt, wie sie ist. Und nächstes Mal
einen größeren Saal!“
Hat eine Gitarrengruppe ein Vorspiel
„heil überstanden“ und trotz aller
Aufregung, ungewohnter Vor bereitung
und Umgebung ein Stück gut gespielt,
so schweißt das die Gruppe meistens
noch fester zusammen.
Selbst die Eltern machten mit: Frau
Budde und Frau Schneider hatten
sich bereit erklärt, beim Korinthe-Rap
(der Wochen zuvor in der Gruppe
entwickelt worden war) mitzusingen.
Als Frau Schneider jedoch am Tag des
Vorspiels heiser war, ist Frau Romer
spontan eingesprungen. Das hat
super geklappt. Die Einzige, die sich
unserem Dirigenten in die höchsten
Höhen zu folgen.
Die Abende haben wir uns mit
gemeinsamen Spielen, wie „Blinzeln“
und „Activity“ vertrieben, aber
auch Kartenspiele und gemütliches
Beisammensein bei gepfl egter Unterhaltung
kamen nicht zu kurz.
Die Frage, ob allen das Wochenende
gefallen habe und also im nächsten
Jahr wieder stattfi nden solle, brachte
nur zufriedene Gesichter und keinerlei
Widerspruch hervor. So freuen wir uns
sehr auf das Probenwochenende im
nächsten Jahr und schlossen dieses
unter dem Motto ab: Glück auf! &
Bongo-Bongo!
Nun sind wir fürs Konzert gewappnet,
freuen uns aber immer über Unterstützung
in allen Registern. Besonders
erfreut sind wir über HornspielerInnen.
Wendet euch einfach an
ein Orchestermitglied oder Volkmar
Dietrich. Wir proben montags
18.30–20.15 Uhr im Saal des Gebäudes
der Leesterstiftung, gleich bei der
Musikschule nebenan.
sm/ms ■|
dann „verrappt“ hat, war ich, aber
Philipp, Marcel und Pascal haben sich
nicht irritieren lassen. Klasse! Vielen
Dank auch an Inga Block, Hannah
Dommnich und Timon Reinholtz, die
mitgesungen haben.
Außerdem waren dabei: Alexandra
Schibilla, Ricarda Schibilla, Kai
Simanski, Johanna Hehenkamp,
Dominik Wagner, Noël Zake, Umut
Çetin und Pia Grube.
Das nächste Klassenvorspiel ist am
13. März 2010 um 15.00 Uhr im
Konzertsaal. Wir freuen uns über
Gäste.
Katja Müller und Sarah Zeuch sind 7
Jahre alt und haben ihre Eindrücke in
selbstgemalten Bildern festgehalten.
Carola Vogtsberger ■|
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Vom Freitag, den 16.10.09 bis zum
Sonntag, den 18.10.09 sind wir, das
Vororchester, zusammen mit dem
Hauptorchester des SBOs zu ein em
gemein samen Pro ben wochen ende
nach Gos lar ge fahren. In der Jugendherber
ge hat ten wir gute Möglich keiten,
unsere Stü cke zu proben. Wir haben
manch mal in kleineren Gruppen
geübt, aber auch zu sam men mit dem
Hauptorchester.
Am Ende waren wir ein ganzes Stück
weiter.
Natürlich gab es nicht nur Arbeit,
sondern wir hatten auch eine Menge
Spaß und haben uns alle einmal näher
kennen gelernt. Samstagnachmittag
haben wir einen Ausfl ug ins Bergwerk
„Rammelsberg“ gemacht. Die Führung
war sehr abenteuerlich.
An den beiden Abenden haben wir
zu sammen Spiele gespielt und uns un-
Gelungenes Konzert
zum Abschluss des Kirchenjahres mit mit „Vocademia“
„Wir warten dein, o Gottes Sohn“ lau tet
ein Gesangbuchlied am Ende des Kirchenjahres
und ersehnt den Anbeginn
von Gottes Reich, das Gerechtigkeit
und Frieden bringt. Die Weissagungen
alttestamentlicher Prophetie, besungen
in dem Weihnachtslied „Es ist
ein Ros entsprungen“, beschreiben
den Keim der Hoffnung. Ganz in
die sem Sinne konnten die Zuhörer
am Totensonntag in der gut ge füllten
Martin-Luther-Kirche eine stimmungsvolle
Zusammenstellung sakraler
Gesänge des fünfzehnköpfi gen
Frauen vokalensembles der Musikschule
Hildesheim „Vocademia“ unter
der einfühlsamen Leitung Heidrun
Heinkes erleben.
Die Sängerinnen hatten sich in ihrem
Jahresprogramm schwerpunktmäßig
mit Kompositionen beschäftigt, die
Maria, die Mutter Gottes in den Mit telpunkt
ihrer Vokalkunst stellt. Dabei erstreckte
sich der musikgeschichtliche
Rahmen vom Mittelalter, am Beispiel
intonatorisch sicher und textlich gut
ausgestalteten gregorianischen Gesangs
der Frauenklausen, bis ins letzte
Jahrhundert. Modernstes Beispiel war
das „Ave Maria“ des 1964 geborenen
Rihards Dubra. Bei Hugo Distlers Magnifi
kat mit der Choralunterlegung
„Wir bitten dich von Herzen“ in einer
Bearbeitung Rainer Abrahams, schloss
sich der Bogen an unterschiedlichsten
Beispielen, das Marienthema musikalisch
darzubieten. Interessant war
dieser Satz vor allem, da er Melodien
und Harmonien aus unterschiedlichen
Epochen kombinierte und so eine
ganz eigene intensiv-andachtsvolle
Stimmung erzeugte.
Bei allen Stücken hat Heinke darauf
geachtet, dass sich die Stimmen gut
mischten und in der langgestreckten
Kirche einen akustisch ausgewogenen
Chorklang abgaben. Dynamische
Facetten wurden bedacht, so dass die
Frauen ihr Können sowohl in leisen,
fast sphärischen Klängen als auch im
zum Text passenden hingebungsvollen
Forte unter Beweis stellen konnten.
Getreu dem Motto des Chores, auch
solistische Passagen von den Damen
gleichberechtigt miteinfl ießen zu lassen,
boten die Gesänge Mendelssohn-
Bartholdys dazu Gelegenheit. Im
„Laudate Pueri“ übernahmen Doreen
Krüger, Katariina Lukaczewski und
Julia Möschl die Stimmführung. Im
„Dominica II post pascha Op.39 Nr. 3“
setzten Angelina Biermann, Daniela
Peter, Gitta Weinhold-Sander und
Maria Haunhorst interpretatorische
Akzente und füllten mit teils bewusst
schlanken, teils heftigen Passagen, die
terhalten. Danach sollten wir ei gentlich
ins Bett gehen, doch wenn man schon
mal mit seinen Freunden unterwegs ist,
hat man nachts natürlich etwas Besseres
zu tun, als zu schlafen. ;)
Insgesamt waren es sehr lustige
und schöne Tage und wir hoffen,
dass nächstes Jahr wieder so ein
Probenwochenende stattfi ndet.
von Ramona J. und Sonja S. ■|
hier die Auferstehungsbotschaft Christi
symbolisierten, den Kirchenraum.
Neben weiteren Marienanrufungen
von J. Brahms, Ch. Gounod und
G.B. Martini, die sie von der Orgel
aus begleitete, bereicherte Anne
Gra benhorst das Programm auch
solistisch. Mit abwechslungsreicher
Ge staltung elegischer Passagen spielte
sie die Sontae Nr.4 a-moll Op.98 von
J.G.Rheinberger sowie die Sonate Nr.II
c-moll Op.65 von F. Mendelssohn-
Bartholdy. Obwohl alle Tempi eher
gemäßigt gewählt waren, gelang es
ihr, die jeweiligen Sätze musikalisch
voneinander abzugrenzen, so dass
die Zuhörer einen guten Eindruck von
der Klangfülle der unterschiedlichen
Orgelregister erhielten. Die Stück auswahl
passte sich in das übrige Programm
kontrapunktisch ein, so dass
die Zuhörer anschließend wieder offene
Ohren für die Damen des „Vocademia“-
Ensembles hatten und sich konzentriert
dem doch nicht ganz alltäglich, aber
interessant zusammengestelltem Programm
widmen konnten.
„Freu dich, freu dich, o Israel, bald
kommt, bald kommt Immanuel!“ So
gesungen, hat's der Herr bestimmt
gehört, nun kann es mit Umweg über
den Advent Weihnacht werden.
Musikschule zu Gast bei den
Diakonischen Werken Himmelsthür in Sorsum
Auf eine Anfrage der Diakonischen
Werke bei der Musikschule gestalteten
11 Schüler und Schülerinnen meiner
Violinklasse am 18. Dezember eine
Weihnachtsfeier der Luise-Scheppler-
Schule und der Außen wohngruppe
Emmerke in der Turnhalle der Diakonischen
Werke. Wir wurden
sehr herzlich aufgenommen. Unser
halbstündiges Programm beinhaltete
insbesondere Weihnachtslieder zum
Mitsingen, aber auch Duoeinlagen
mit 2 Violinen. Die spontanen Bei-
Ins Konzert zu gehen, macht einfach Spaß!
„Habt ihr nicht Lust, euch mal
ein Klavierkonzert anzuhören?“,
das fragte Frau Spogis uns in der
Klavierstunde. Und ob wir das
hatten!
Das Sinfoniekonzert mit Klavierkonzerten
von Haydn, Mozart und
Beethoven fand am 1. November im
Opernhaus Hannover statt. Zusammen
mit Frau Spogis, weiteren Schülern und
einer Schülermutter machten wir uns
also auf den Weg zum großen „Abend
des Klaviers“ und waren sehr gespannt
und neugierig. Wir hatten beide noch
nie ein Klavierkonzert live gehört. Nun,
wir waren beeindruckt. Der Pianist
Rudolf Buchbinder schien die Tasten
beim Spiel kaum zu berühren, so leicht
sah es aus. Und auch die Partien, die
Pianist und Orchester zusammen
spielten, gefi elen uns sehr.
Angefangen hatte der Abend mit dem
Klavierkonzert von Joseph Haydn in D-
Dur, gefolgt von Mozarts Konzert Nr. 21
in C-Dur. Nach der Pause ging es weiter
mit dem Klavierkonzert Nr.1 in C-Dur
op.15 von Ludwig van Beethoven. Nach
einer Zugabe endete der Abend für
uns mit dem Gefühl, etwas wirklich
Schönes erlebt zu haben und dem
Wunsch, einmal so Klavier spielen zu
können.
Solveig Kloss (14) und
Charlotte Fuchs (16) ■|
fallsbekundungen waren für die Schüler
sehr motivierend. Wir wurden
nach unserem Auftritt mit Getränken
und Kuchen versorgt. Die Schüler und
Schülerinnen bekamen jeder noch eine
süße Tüte mit nach Hause und ich durfte
noch für die Musikschule eine Spende
in Höhe von 150 € entgegennehmen.
Es gab nach dem Auftritt sehr viele
positive Rückmeldungen, so dass in
Zukunft weitere Auftritte dieser Art
durchaus möglich sind.
Jürgen Herbst ■|
Thilo Grusie (10) schreibt:
„Von unseren Plätzen im dritten Rang
hatten wir einen guten Blick von oben aus
der Vogelperspektive auf das Orchester.
So konnten wir gut verfolgen, wie sich von
Haydn über Mozart zu Beethoven immer
mehr Musiker (Bläser) im Orchester
einfanden. Ungewöhnlicherweise war
der Pianist gleichzeitig der Dirigent.
Uns allen gefi elen die Stücke so gut, dass
wir lange klatschten und eine Zugabe
bekamen.“
Es war in der Tat ein beeindruckender
Abend im restlos ausverkauften
Opernhaus. Spannend war auch, dass
zwischen der Entstehung des ersten
und des letzten Konzertes gerade
einmal 16 Jahre lagen. Aber wie
sich der Gestus der Musik von Stück
zu Stück weiter entwickelte – von
Haydns frühklassischer Frische über
Mozarts Charme zu Beethovenschem
Aufbrausen – das war sehr gut zu
verfolgen. Ebenso offenbar wurde die
Entwicklung der Klavierstimme und
der erforderlichen Spieltechnik. Die
Entfaltung des Orchesterklanges durch
einen wachsenden Bläsersatz steigerte
sich bis zum Einsatz von Pauken
und Trompeten. Was also zunächst
irritierte – drei Klavierkonzerte an
einem Abend – wurde zu einem
musikgeschichtlichen Genuss.
Eva Spogis ■|
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Auszüge aus dem Artikel der HAZ
vom 15.12.09:
„... zum dritten Mal veranstaltete
die Musikschule die Finalshow zu
„Hildesheim sucht den Superstar“
auf der Suche nach den ultimativen
Gesangstalent vor Ort.
Nach zwei Castingrunden, in der
sich insgesamt 28 TeilnehmerInnen
der Jury stellten, zeigten die besten
zehn in der fi nalen Show ihr Können.
Zuvor hatte die fachkundige Jury,
bestehend aus Jan Schröder, Nicole
Adrian und Christian Kowalski-
Fulford, die Gewinnerin sowie die
Zweit- und Drittplatzierten bereits
bestimmt. Hildesheims neuer
Superstar ist Alyssa Drichel, die den
Song „Stand by me“ performte und
die sich als Erstplatzierte über eine
Studioaufnahme mit eigener CD
freuen darf. Platz zwei ging an Mia
Bruns mit dem Song „Eternal Flame“,
HISDS Abschlusskonzert
und Platz drei teilen sich Nina Albe
„Walking in Memphis“ und Camilla
Hase „Son of Preacher Man“.
... Gesangstalent haben die zehn
Finalistinnen ohne Frage. Aber es
sind ausschließlich Mädchen im Alter
von elf bis 18 Jahren, die aktuelle und
bekannte Titel nachsingen.
... Zum Abschluss singen die 14
Sängerinnen, die es in die zweite
Runde geschafft haben, gemeinsam
den „Earth Song“ von Michael Jackson.
Lauter Popsternchen. Es geht ums
Nachsingen. Bei „Deutschland sucht
den Superstar“ passiert schließlich
auch nichts anderes.
... Die Taktik soll im nächsten Jahr
geändert werden, betont Christian
Kowalski-Fulford, Jury-Mitglied ...
Es sollen sich dann mehr Männer
angesprochen fühlen, und auch für
Liedermacher soll sich „Hildesheim
sucht den Superstar“ öffnen.
Christian Kowalski-Fulford ■|
Mit Väterchen Frost um den Tannenbaum
Neujahrsfest des deutsch-russischen
Zentrums im Leester-Saal
Der russischen Tradition nach werden
Väterchen Frost und seine Enkeltochter
zum Jahresabschlussfest in
bunten Kostümen empfangen. Sie
tan zen gemeinsam um den Weihnachtsbaum.
Mit Gedichten, Gesang
und Instrumentalmusik zeig ten die
Kin dern Väterchen Frost ihr Können
und bekamen als Anerkennung kleine
Geschenke überreicht. Auch Anna
Isufov und Sabine Petter trugen mit
Gesangsbeiträgen zur besonderen Atmosphäre
dieses späten Nachmittags
bei.
Ein schöner Brauch.
Ulrich Petter ■|
Vibraphon Restauration
Nachdem der Instrumentenbestand
des Fachbereichs Schlagzeug, wie in
der letzten Ausgabe der Intermezzo
berichtet, um ein ungarisches Marimbaphon
für einen erstaunlichen
Preis ergänzt worden war, konnte
abermals ein weiteres Instrument
für die Schüler der Musikschule erworben
werden. (Und das zu einem
sehr günstigen Preis!)
Dabei handelt es sich um ein etwa 15
Jahre altes MUSSER Vibraphon Lionel
Hampton Serie, das damals von der
Firma LUDWIG in Amerika gebaut
und weltweit vertrieben wurde. Das
Instrument ist allerdings nur noch
auf dem Gebrauchtmarkt zu fi nden,
da die Serie nach 3 Jahren eingestellt
worden war.
Nachdem der Vorbesitzer des Instruments
aus berufl ichen Gründen
wieder nach Amerika zurückgezogen
war, konnte die Musikschule das
Vibraphon für den Preis von 0 €(!)
„erwerben“.
Dafür mussten einige Reparaturmaßnahmen
vorgenommen werden:
Die Röhren wurden mit Plastikku
geln abgestrahlt, um die Oberfl
äche der Aluminiumbeschichtung
nicht zu zerstören. Danach wurden
sie neu lackiert,
Die Platten wurden intensiv gereinigt
und mit neuen Schnüren wieder
aufgelegt,
Der Rahmen wurde intensiv gereinigt,
Die Röhrenklappen wurden abge ätzt
und neu lackiert,
Der Motor bekam einen Voltumwandler
vorgeschaltet,
Schließlich mussten alle Plastikführungen
erneuert werden.
Nachdem alle Teile wieder in der
Schule zurück waren, konnte sich
Herr Fröhlich ans Werk machen, das
Instrument wieder zusammenzubauen.
Leider fehlte zum Zeitpunkt des Drucks
der Intermezzo noch der Umwandler,
der von der Firma PPC aus Hannover
geliefert wird.
Gesamtkosten der Restauration: 500 €!
Ein vergleichbar neues Instrument
kostet dagegen 3500 €!
Herzlichen Dank sagt der Fachbereich
Schlagzeug an den Spender Herrn
Rainer Michelis aus München/
Amerika!
Christian Kowalski-Fulford ■|
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... wird die Kanalisation unter dem
neuen Stadtteilplatz zwischen der
Musikschule und dem Leester-Haus
gelegt.
Der Winter zwingt uns zur
beschaulichen Ruhe.
Vielleicht ist dieser erste Bauabschnitt
zu den Osterferien schon fertig, dann
werden Sie im Frühling auf Bänken
sitzen können, der Musik lauschen
und nicht wissen, ist es die Querfl öte
von Hanni oder der Zeisig ...?
Hier ...
Halleluja
Verabschiedung vom Jahr 2009 mit den traditionellen Weihnachtskonzerten
im Konzertsaal der Musikschule und in der Lamberti-Kirche.
Im Konzertsaal der Musikschule musizierten
das Kammerorchester (Leitung:
Sabine Petter), das Zwergenorchester
(Leitung: Miriam Hofmann), der
Männer chor Hildesheim – leider zum
letzten Mal (Leitung: Jürgen Rowohl),
mehrere Kammermusikformationen
mit Oboe, Viola, Violoncello und
Klavier. Die Weihnachtskantate von
Vincent Lübeck wurde von Mareike
Knospe und Maria Haunhorst mit
kleinem Kammerorchester (Leitung:
Heidrun Heinke) vorgetragen.
Fortsetzung auf Seite 16
So erreichen Sie uns:
Musikschule Hildesheim e.V.
Waterloostraße 24A
31135 Hildesheim
Bürozeiten
___ Mo.– Fr. 9 –15 Uhr
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Fax _____ 0 51 21 | 206 779-99
E-Mail ___ info@musikschule-hildesheim.de
www.musikschule-hildesheim.de
Redaktion
_________ Eugen Iburg
_________ Christian Kowalski-Fulford
_________ Ulrich Petter
Anzeigen
_________ Ulrich Petter
v.i.S.d.P.:
_________ Ulrich Petter
An dieser Ausgabe
arbeiteten außerdem mit
_________ Heidrun Heinke
_________ Fotograf Hirsch (Seite 16)
_________ Eva Spogis
_________ Jürgen Herbst
_________ Carola Vogtsbergen
_________ Ramona J./Sonja S.
_________ sm/ms
_________ Maria Haunhorst
_________ Antje Block
_________ Christian Stötzer
impressum
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In der überfüllten Lamberti-Kirche
waren die Trompeter (Leitung: Erich
Scharnofske), das Kinderorchester
(Leitung: Sabine Petter), der Kinder-
und Jugendchor (Leitung: Marieluise
Gömmel), ein Blockfl ötenquartett
(Leitung: Eugen Iburg), der Jazz-
Chor und „The Art of Voice“ (Leitung:
Sandra Gantert), ein Cello-Ensemble
(Leitung: Martin Fritz), das Jugend-
Sin fonie-Orchester (Leitung: Martin
Lill), das sinfonische Blasorchester
(Lei tung: Volkmar Dietrich) und das
große Projektorchester mit dem Projektchor
zum großen Händelschen
Halleluja (Leitung: Claus Ulrich Heinke)
angetreten, um den festlichen Abschluss
des Jahres zu gestalten.
Mit „Tocher Zion“ erklang – als Zugabe
– das ganze Gotteshaus mit allen Instrumenten
und Stimmen.
Wunderbar.
Wir wünschen allen Lesern ein
gesundes, glückliches und friedvolles
neues Jahr 2010.
Ulrich Petter ■|
Foto: Hirsch Foto: Hirsch
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