P R E S S E M A P P E - Novotny & Novotny
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alles wird gut?<br />
Director‘s statemeNt<br />
Zugfahrten haben schon auch etwas Gutes an sich: Alles ist in Bewegung.<br />
Eine Reise, dieser Fünfzehnjährige im Abteil, Smalltalk. Und irgendwo zwischen<br />
unzähligen Zigaretten, ausgesprochenen Erinnerungen und unausgesprochenen<br />
Wünschen der Satz, der den Stein ins Rollen brachte: »Manchmal glaube ich, meine<br />
Mama hat mich nicht mehr lieb.«<br />
Gerade wenn man am wenigsten damit rechnet, passiert es: Die<br />
Geschichte lief mir über den Weg, pisste mir ans Bein und damit<br />
hatte ich mich mit ihr zu beschäftigen.<br />
Wie kalter Rauch im Abteil hing mir auch dieses Gespräch noch<br />
lange im Kopf und ich begann zu schreiben. Ermutigt durch<br />
die Erzählungen des Jungen wollte ich mich mit einer Gruppe<br />
von Kids auf die Reise begeben. Die Reise durch ihren Alltag:<br />
Fragmentarisch, rau, unbequem – wie das Leben junger Menschen<br />
in der amphibienhaften Situation zwischen Kind und Erwachsenem,<br />
die ihren Platz suchen, oder zumindest Halt in einer<br />
rastlosen, schnellen Individualisierungs-Gesellschaft.<br />
freiheit und einsamkeit liegen nah beieinander. genauso wie freude und<br />
traurigkeit, schreie und sprachlosigkeit, gewalt und zärtlichkeit, aggression<br />
und Hilflosigkeit. Unerträglich ist die Leere dazwischen.<br />
Noch im Sommer 2005 casteten wir die drei jugendlichen Hauptdarsteller und<br />
begannen mit den Rollenstudien, den Improvisationen und den Proben zur ersten<br />
Episode.<br />
Für mich stand die Authentizität der Darstellung an erster Stelle. Deshalb verstand<br />
ich das Drehbuch als eine Art Inszenierungsgrundlage. Gemeinsam mit den Hauptdarstellern<br />
erarbeitete ich auf dieser Grundlage basierend die Figuren und ihre<br />
Beziehungen untereinander.<br />
Da die Dynamik der Gruppe und die lockere Vertrautheit der Kids für die Geschichte<br />
von HEILE WELT eine sehr große Rolle spielen, entschied ich mich dazu, uns dem<br />
Stoff über Improvisationen zu nähern.<br />
Die gemeinsame Arbeit an den Figuren und deren Vorgeschichte gibt den Darstellern<br />
ein großes Maß an Vorwissen über ihre Charaktere und der Darstellung im Film eine<br />
unglaubliche Echtheit und Selbstverständlichkeit.<br />
Während der Dreharbeiten zur ersten Episode arbeiteten wir mit den neuen Einflüssen<br />
aus den Improvisationen und den daraus hervorgegangenen Dialogen.<br />
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