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Seite 136 VI. Berichte der Themengruppen 136 Transkulturell vergleichende Politische Theorie 139 Verfassung und Politik 141 Vergleichende Regionalismusforschung 143 VII. Studien zur Disziplin 143 Heike Kahlert: Karriereziele des wissenschaftlichen Nachwuchses im Fächer- und Geschlechtervergleich 152 Margit Bussmann / Kristof Lintz: Die Auslastung der politikwissenschaftlichen Masterstudiengänge an deutschen Universitäten 166 VIII. Terminplan, Vorankündigungen 168 IX. Veröffentlichungen unserer Mitglieder 170 X. Mitteilungen zur Mitgliedschaft
Frühjahr 2011 Nr. 144 Editorial Liebe Mitglieder, selten hat ein politisches Thema die Wissenschaftler aller Fächer so sehr beschäftigt, wie der betrügerisch erlangte Doktortitel des Verteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg. Jeder, der genauer wissen wollte, in welchem Ausmaß die Buchpublikation der Promotionsschrift aus plagiierten Passagen besteht, konnte sich im Netz unter GuttenPlag ein eigenes Bild von dem betrügerischen Vorgehen ihres Verfassers machen und dabei auch auf eine Reihe an Textpassagen stoßen, die im Original von Mitgliedern der DVPW verfasst wurden. Den (zumeist jüngeren) Kolleginnen und Kollegen, die sich nach dem anfänglichen Leugnen des Ministers mit der Kleinarbeit der mühevollen Quellenrecherche beschäftigt haben, sind alle seriösen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu größtem Dank verpflichtet. Der Dank gebührt auch all denen, die sich nicht damit abgefunden haben, dass einige Politiker den betrügerischen Erwerb eines akademischen Grades offenbar für ein weniger problematisches Delikt hielten, als Betrügereien bei der Steuer oder Diebstahl. Erst der schnelle und massive Protest von tausenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern – unter ihnen auch viele Mitglieder der DVPW – hat dafür gesorgt, diesen parteipolitisch motivierten Versuch der Entwertung akademischer Standards in der Öffentlichkeit nicht akzeptabel zu machen. Wer diesen Gang der Ereignisse bis zum theatralischen Rücktritt des Ministers als Erfolg verbuchen möchte, verfügt allerdings nur über eine einäugige Realitätswahrnehmung. Denn für uns Wissenschaftler verbietet sich an diesem Punkt jede Hybris und jede Kreuzzugsmentalität. Meines Erachtens verlangt die Antwort auf die Frage, wie es überhaupt dazu kommen konnte, dass eine Arbeit, die streckenweise aus Zeitungsartikeln von Politikwissenschaftlern, aus Schriften zur politischen Bildung und aus politikwissenschaftlichen Seminararbeiten zu einer Art Collage zusammengefügt wurde, die akademische Qualitätsprüfung überhaupt bestehen konnte, mindestens ebenso viel Aufmerksamkeit, wie die Entlarvung des vormaligen Ministers. Darüber hinaus sind wir alle gefordert, die von uns in den letzten Wochen lautstark eingeklagten Standards in unserer alltäglichen Arbeit skrupulös zur Geltung kommen zu lassen, damit sich derartige Betrügereien zukünftig nicht wiederholen. Auch im Rahmen von Vorstand und Beirat der DVPW werden wir die Frage möglicher Konsequenzen aus diesen Debatten auf die Tagesordnung für unsere nächste Sitzung setzen. Vorstand und Beirat waren in den vergangenen Wochen und Monaten mit vielerlei Dingen beschäftigt, über die ich an dieser Stelle kurz berichten möchte. 5
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