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16 Erstattungen OMNIO - erhöhte Rückerstattung für einkommensschwache Haushalte Im April 2007 sind in Belgien zwei neue Maßnahmen in Kraft getreten zur Unterstützung von Menschen mit geringem Einkommen. Einerseits ist das Anrecht auf den Vorzugstarif auf den Ehepartner erweitert worden, andererseits wurde das neue Statut „OMNIO“ ins Leben gerufen. Erweiterung des Vorzugstarifes Bislang war das Anrecht auf eine erhöhte Erstattung in der Gesundheitspflege nur Personen mit einem bestimmten Statut vorbehalten. Dazu zählen unter anderem Personen, die eine Zulage beziehen (Eingliederungsabkommen, Behindertenzulage, garantiertes Einkommen für Senioren, usw.), Witwer und Witwen, Invaliden, Rentner, Langzeitarbeitslose über 50 Jahre, ... Um den Vorzugstarif in der Gesundheitspflege beanspruchen zu können, dürfen diese Personen nur über ein begrenztes Haushaltseinkommen verfügen. Nur diese Personen hatten Anrecht auf die erhöhte Erstattung in der Gesundheitspflege und auf bestimmte soziale Vorteile. Zum 1. April 2007 sind diese Rechte auf den Ehepartner oder den legalen Mitbewohner des Berechtigten ausgedehnt worden. Das OMNIO-Statut Gleichzeitig wurde ein weiteres Prinzip ins Leben gerufen, welches einkommensschwachen Haushalten eine finanzielle Unterstützung in der Gesundheitspflege zusagt: das OMNIO-Statut. Die neue Maßnahme betrifft landesweit rund 700.000 Menschen; gemeinsam mit den Personen, die schon vorher Anrecht auf den Vorzugstarif hatten, werden nun etwa zwei Millionen Bürger eine erhöhte Rückerstattung in der Gesundheitspflege erhalten. Einkommensgrenze Um OMNIO beanspruchen zu können, darf das jährliche Bruttoeinkommen des Haushalts den Betrag von 13.312,80 € nicht übersteigen. Besteht der Haushalt aus mehreren Personen, so wird dieser Betrag pro zusätzliches Haushaltsmitglied um 2.464,56 € erhöht. Die Haushaltseinkünfte müssen schriftlich belegt werden. Ein dafür vorgesehener Vordruck liegt in unseren Kontaktstellen bereit. Als Referenz für die Berechnung des Einkommens gilt das Jahr, welches dem Antragsjahr vorausgeht. Beispiel 1 Folgende Einkünfte werden berücksichtigt: • Berufliches Einkommen (Lohn, Gehalt, Prämien, ...); • Einkünfte aus Immobilien (z.B. Katastereinkommen); • Einkommen aus Mobilien; • Ersatzeinkünfte (Arbeitslosengeld, Krankengeld, ...); • Diverse Einkommen; • Einkünfte aus dem Ausland. OMNIO-Haushalt Zum Haushalt zählen alle Personen, die zum 1. Januar 2007 gemeinsam unter einem Dach leben. Wohnt z.B. ein Mann zusammen mit seiner Frau, seinen zwei Kindern und seinem Bruder, so besteht dieser Haushalt aus fünf Personen. Damit Anrecht auf das OM- NIO-Statut besteht, darf das Einkommen aus dem Jahr 2006 folgende Grenze nicht überschreiten: 13.312,80 € + (4 x 2.464,56 €) = 23.171,04 €. Einkommen 2006 Anrecht auf OMNIO? Der Mann: 10.000 € Das Haushaltseinkommen Seine Partnerin: 1. Kind: 2. Kind: 2.000 € 0 € 0 € liegt unter dem Grenzbetrag. Die Familie kann das OMNIO-Statut beantragen Der Bruder: 11.000 € Gesamt: 23.000 € Beispiel 2 Einkommen 2006 Anrecht auf OMNIO? Der Mann: 14.000 € Das Haushaltseinkommen Seine Partnerin: 1. Kind: 2. Kind: 2.000 € 0 € 0 € übersteigt den Grenzbetragbetrag. Die Familie hat kein Anrecht auf das OMNIO-Statut. Der Bruder: 16.000 € Gesamt: 32.000 €
Pro Haushalt muss nur jeweils eine Person das OMNIO-Statut beantragen. Die erhöhte Rückerstattung wird automatisch auch für die übrigen Mitbewohner angewandt, insofern das Haushaltseinkommen den oben erwähnten Grenzbetrag nicht überschreitet. Die Vorteile des OMNIO-Statuts werden jeweils im Trimester nach der Antragstellung angewandt. Wer also zwischen dem 1. Juli und dem 28. September das Statut anfragt, kann ab dem 1. Oktober von den Vergünstigungen profitieren. Anders als die Personen mit Anrecht auf den traditionellen Vorzugstarif haben Menschen mit dem OMNIO-Statut bislang kein Anrecht auf weitere soziale Vorteile (verminderter Preis für öffentliche Verkehrsmittel, sozialer Telefontarif, ...). OMNIO wird nur im Bereich der Kranken- und Invalidenversicherung angewandt. Eine künftige Erweiterung der Vergünstigungen ist jedoch nicht ausgeschlossen. Personen mit dem OMNIO-Statut haben derzeit folgende Vorteile: • • • Leistung Honorar Normale Erstattung erhöhte Rückerstattung in der Gesundheitspflege; verminderter Eigenanteil bei Krankenhausaufenthalt; reduzierter Betrag für die Maximale Gesundheitsrechnung: sobald die Summe aller Eigenanteile in der Gesundheitspflege pro Haushalt einen bestimmten jährlichen Betrag übersteigt, so werden alle weiteren Kosten vollständig erstattet. Für Personen Verminderter Eigenanteil bei Krankenhausaufenthalt (Bsp. fünf Tage) Hauptversicherter ohne Vorzugstarif • Erstattungen 17 Erhöhte Erstattung Besuch beim Hausarzt (101076) 20,79 € 15,36 € 19,39 € Hausbesuch des Hausarztes (103132) 31,18 € 20,27 € 28,70 € Besuch beim Facharzt (102535) 20,79 € 13,55 € 18,32 € Besuch beim Internisten (102550) 31,80 € 20,75 € 29,45 € Besuch beim Kinderarzt (102572) 31,80 € 19,91 € 29,29 € Untersuchung beim Zahnarzt (301011) 18,56 € 14,08 € 18,56 € Vollständige Zahnprothese (306935) 492,18 € 369,14 € 467,58 € Elektro-Kardiogramm (475075) 16,09 € 13,68 € 16,09 € Kinesitherapie (560011) 18,30 € 12,28 € 15,29 € Kinesitherapie zu Hause (560313) 18,76 € 11,77 € 15,21 € Hauptversicherter mit Vorzugstarif 1. Tag 40,59 € 4,73 € 2.-5. Tag 54,88 € 18,92 € Medikamentenpauschale 3,10 € 3,10 € Laborpauschale 7,44 € 0,00 € Röntgenpauschale 6,20 € 1,98 € Technische Leistungen 16,40 € 0,00 € TOTAL 128,61 € (*) 28,73 € (*) (*) zuzüglich Zusatzkosten: Medikamente, eingesetztes Material, diverse Kosten, ... Beispiele der Erstattung für Versicherte mit Anrecht auf den Vorzugstarif mit Anrecht auf den Vorzugstarif liegt diese Höchstgrenze bei 450 € pro Jahr; Anwendung des Drittzahlersystems: In der Regel darf das Drittzahlersystem nur für bestimmte Leistungen in der Gesundheitspflege angewandt werden (z.B. in der Apotheke oder bei Krankenhausaufenthalt). Der Patient zahlt dann nur seinen Eigenanteil, die restlichen Kosten werden direkt mit der Krankenkasse verrechnet. Für Personen mit dem OMNIO-Statut oder mit Anrecht auf den Vorzugstarif ist das Drittzahlersystem jedoch auch in Situationen anwendbar, die eigentlich nicht nach diesem Prinzip abgerechnet werden (z.B. Arztbesuche). Für Personen, die schon vorher Anrecht auf den Vorzugstarif hatten (z.B. Rentner, Witwen und Invaliden mit begrenztem Einkommen), ändert sich durch das neue OMNIO-Statut nichts. Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie in unseren Geschäftsstellen sowie unter www.freie.be
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