Backen für den Kirchentag - Handwerkskammer Bremen
70677 5,– €
HANDWERK IN BREMEN
Die Zeitschrift für das Handwerk in Bremen und Bremerhaven 6/2009
Backen für den Kirchentag
Bremens Innungs-Bäcker
sorgten für Brot,
Brötchen und
Butterkuchen
Vertrieb: Verlag Wilhelm Schintz Druck GmbH
Deutsche Post AG, Entgelt bezahlt, 70677 Postvertriebsstück
Europa-Parlament:
Wahlprüfsteine Handwerk
KH und AGVH Bremen:
Vorstände neu gewählt
Bremerhaven:
Missstände an den GLA
Auf ein Wort
Joachim Feldmann
Liebe Handwerkerinnen und Handwerker,
sehr geehrte Leserinnen und Leser,
am 7. Juni ist die Wahl zum Europäischen
Parlament. Ich bitte Sie herzlich, gehen Sie
wählen, denn Europa ist für das Handwerk in
Deutschland nicht nur die aktuelle Realität,
sondern auch die Perspektive für die Zukunft.
Herausforderungen wie der demografische
Wandel und der Klimawandel, die Globalisierung,
Energieversorgung und Ressourcenverknappung
bedürfen gesamt-europäischer Antworten.
Und angesichts der aktuellen Finanzkrise
und der globalen Rezession steht die
Europäische Union vor einer der größten Herausforderungen
seit ihrer Gründung. Bei der
dringend notwendigen Neugestaltung der globalen
Finanzmarkt-Architektur muss die EU
eine Führungsrolle einnehmen und zusammen
mit ihren weltweiten Partnern im Rahmen
der G20 einen Rechtsrahmen schaffen,
der die Erfordernisse der Realwirtschaft treffend
widerspiegelt.
Dabei müssen vor allem die 23 Millionen
kleinen und mittleren Unternehmen (KMU),
die mit rund 75 Millionen Beschäftigten das
Rückgrat der europäischen Wirtschaft darstellen
und 99 Prozent aller Unternehmen in der
EU bilden, stärker berücksichtigt werden.
Noch ist ein Ende der momentanen Krise
nicht abzusehen und mancherorts greifen
übler Populismus und die Forderung nach
mehr Staatswirtschaft um sich. Um aber
Wachstum und Beschäftigung zu erhalten,
gilt es, alle EU-Maßnahmen, die unsere Handwerksbetriebe
zusätzlich belasten, vorerst auszusetzen.
Die Festigung und Vertiefung der
erweiterten Gemeinschaft brauchen ein starkes
Europäisches Parlament; denn den Europa-
Handwerk in Bremen 6/2009
Abgeordneten obliegen zentrale Aufgaben im
Rahmen der europäischen Gesetzgebung, der
Haushaltskontrolle sowie der demokratischen
Kontrolle von Kommission und Ministerrat.
Mehr Demokratie und Transparenz auf der
einen, aber auch mehr Handlungsfähigkeit
und Subsidiarität auf der anderen Seite müssen
das Ziel der europäischen Politik sein. Die
EU muss überall dort gestärkt werden, wo Probleme
über Grenzen hinweg besser und effektiver
gelöst werden können als in einzelnen
Mitgliedstaaten und Regionen. Das gilt beispielsweise
für die aktuellen Herausforderungen
im Bereich einer verlässlichen, preiswerten
und klimafreundlichen Energieversorgung.
Sie erfordern, dass Europa gegenüber seinen
Partnerländern mit einer Stimme spricht und
ein schlüssiges, zukunftssicheres energiepolitisches
Gesamtkonzept entwickelt.
Gleichzeitig müssen alle Aufgaben, die in
Kommunen, Regionen oder Mitgliedstaaten
besser und vor allem bürgernäher gelöst werden
können, in dezentraler Zuständigkeit
angesiedelt sein. Die Abgeordneten des Europäischen
Parlaments bestimmen maßgeblich
auch über die zukünftige Ausgestaltung
mittelstandsgerechter Rahmenbedingungen.
Liebe Handwerker, jahrelang hatten die
verantwortlichen Stellen vorzugsweise prestigeträchtige
Industrie-Unternehmungen im
Fokus. Dieser Weg hat sich als falsch erweisen.
Mittlerweile wird die wirtschaftliche
Bedeutung des europäischen Mittelstands von
den europäischen Institutionen und den Mitgliedstaaten
weitgehend wahrgenommen.
Die Staats- und Regierungschefs der EU-
Mitgliedstaaten haben im vergangenen Jahr
den sogenannten „Small Business Act“
beschlossen und damit die Weichen zur Stärkung
der Wettbewerbsfähigkeit unserer Betriebe
gestellt. Leitgedanke dieser Initiative ist das
Prinzip „Vorfahrt für KMU“, und zwar auf allen
politischen und verwaltungstechnischen Entscheidungsebenen.
Im Rahmen der Lissabon-Strategie für
Wachstum und Beschäftigung muss jetzt auf
nationaler wie auch europäischer Ebene für
die zügige Umsetzung gesorgt werden.
Unsere Betriebe profitieren von den vielen
Vorteilen der EU wie z.B. dem Ausbau des
Binnenmarkts oder der einheitlichen Währung.
Zur Stärkung ihrer Wettbewerbsfähigkeit
im globalen Umfeld müssen die Rahmenbedingungen
für wirtschaftliches Handeln allerdings
weiterhin verbessert werden. Handlungsfelder
dafür sind beispielsweise die Neugestaltung
der Finanzmarktarchitektur, die
Bewältigung des demografischen Wandels,
eine sichere Energieversorgung, die sowohl
ökologisch als auch ökonomisch Sinn macht
sowie verstärkte Bildungsinvestitionen.
Vor dem Hintergrund der globalen Finanzkrise
sind kleine und mittlere Unternehmen
derzeit besonders gefährdet. Deshalb müssen
gerade die Wachstumskräfte der mittelständischen
Betriebe nachhaltig gestärkt werden.
Leitbild jeglicher europäischer Wirtschafts-,
Finanz und Sozialpolitik muss die soziale
Marktwirtschaft sein. Kreativität, Innovationen
und Existenzgründungen können nur in einem
Klima der Freiheit gedeihen, welches Eigeninitiative,
Leistungswillen und Selbstverantwortung
belohnt.
Mit der Europawahl sind die Wählerinnen
und Wähler aufgerufen, über den zukünftigen
Kurs der Europäischen Union mit ihren 492
Millionen Bürgerinnen und Bürgern zu entscheiden.
Liebe Handwerker, bitte wählen Sie und
stärken Sie mit Ihrer Stimme das Handwerk in
Europa. Animieren Sie auch Ihre Mitarbeiter
zur Wahl zu gehen und durch ihr Votum mitzuhelfen,
dass in Zukunft durch das Europaparlament
das Prinzip ´Vorfahrt für KMU`
konsequent angewandt wird. Nur so können
unsere mittelständischen Betriebe Wirtschaftswachstum
und Beschäftigungszuwachs
sichern und im globalen Wettbewerb bestehen.
Herzlichst
Ihr
Joachim Feldmann
Präses der
HANDWERKSKAMMER BREMEN
Editorial
3
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Themen dieser Ausgabe
BREMEN & BREMERHAVEN
Öffentliche Auftragsvergaben:
Ausschreibung per Mausklick . . . . . . . . . . . . . . . . 6
Standortfaktor Qualifizierung . . . . . . . . . . . . . . . 7
DAS HANDWERK
Wahlen zum Europa-Parlament:
Wählen gehen – Wettbewerbsfähigkeit stärken . . . . . . 8
Den Mittelstand entlasten . . . . . . . . . . . . . . . . .11
HANDWERKSKAMMER
Talente entdecken – Potenziale nutzen . . . . . . . . . . .12
Zwischenbilanz bei Bremer Vereinbarung . . . . . . . . . .13
Kfz-Meisterprüfung bestanden . . . . . . . . . . . . . . .14
Wichtige Partner beim Umweltschutz . . . . . . . . . . .15
Mentoren: Die Realität vermitteln wie sie ist . . . . . . .16
Zeichen gegen blinden Hass und Gewalt . . . . . . . . .17
BREMEN
Neue Vorstände bei KH und AGVH Bremen . . . . . . . .18
Handwerker unterstützen den Kirchentag . . . . . . . . .19
75 Jahre Orthopädietechnik Oesterreich . . . . . . . . . .20
Gebäudereiniger wählten Vorstand . . . . . . . . . . . .21
Bremische Volksbank mit 2008 sehr zufrieden . . . . . .22
Ehrungen für ehrenamtlichen Einsatz . . . . . . . . . . .23
Postkarte ausgefüllt – Auto gewonnen . . . . . . . . . .24
Konditoren: Erfolg auf der Internorga . . . . . . . . . . .25
27 Jahre für mehr Durchblick gesorgt . . . . . . . . . . .26
In dieser Ausgabe finden Sie eine Beilage der
Bremer Aufbau-Bank GmbH. Wir bitten um Beachtung.
Wolfgang Kruse wurde neuer Obermeister
der Landesinnung Bremen
und Nord-West-Niedersachsen des
Gebäudereiniger-Handwerks. Er löste
Ellinore Piepenbrock-Führer ab.
Handwerk in Bremen 6/2009
18
Die Kreishandwerkerschaft
und der ArbeitgeberverbandHandwerk
e.V. Bremen wählten
neue Vorstände.
21
BREMERHAVEN
MARKTPLATZ
Im Bremer Handwerk rührten sich viele Hände,
um zum Gelingen des Evangelischen Kirchentages
beizutragen. Die 30 Bremer Innungs-Bäckereien
versorgten die Helfer und Gäste mit Backwaren.
Das Titelbild zeigt Axel Schnaare.
28
Inhalt
Betriebswirte (HWK) glänzen mit guten Noten . . . . . . .27
Auto-Tuning für mehr Chancen bei Stellensuche . . . . . .28
Dem Schimmelpilz auf der Spur . . . . . . . . . . . . . .29
Arbeitsmarkt und Handwerkspolitik im Fokus . . . . . . .30
Missstände an Gewerblichen Lehranstalten . . . . . . . .31
SERVICE & BETRIEB
Demografischer Wandel:
Handwerk stärker betroffen . . . . . . . . . . . . . . . .32
Bäcker spüren noch keine Krise . . . . . . . . . . . . . . .33
NAMEN & NOTIZEN
Mädchen und Zukunft im Handwerk . . . . . . . . . . . .34
Gewerbeschau Osterholz:
140.000 Besucher in zwei Tagen . . . . . . . . . . . . . .35
Geburtstage • Jubiläen . . . . . . . . . . . . . . . . . .36
„plietsch“-Plakette vergeben . . . . . . . . . . . . . . . .37
Maßanfertigung für Beruf, Freizeit und Gala . . . . . . . .38
TIPPS & TERMINE
Kurse und Veranstaltungen . . . . . . . . . . . . . . . . .40
Gas, Elektro, Hybrid – oder was? . . . . . . . . . . . . . .41
Betriebsbörse der Handwerkskammer Bremen . . . . . . .42
SCHLUSSPUNKT
10 Fragen an Thomas Schumacher . . . . . . . . . . . . .43
Amtliche Bekanntmachung . . . . . . . . . . . . . . . . .43
Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .43
16 junge Langzeitarbeitslosequalifizieren
sich in einem
ausgefallenen Projekt
der InCoTrain
Bremerhaven.
70677 5,– €
HANDWERK IN BREMEN
Die Zeitschrift für das Handwerk Bremen und Bremerhaven in 6/2009
Backen für den Kirchentag
Bremens Innungs-Bäcker
sorgten für Brot,
Brötchen und
Butterkuchen
Vertrieb: Verlag Wilhelm Schintz Druck GmbH
Deutsche Post AG, Entgelt bezahlt, 70677 Postvertriebsstück
Europa-Parlament: KH und AGVH Bremen:
Wahlprüfsteine Handwerk Vorstände neu gewählt
Bremerhaven:
Missstände an den GLA
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Bremen & Bremerhaven Nachrichten
BÜROMARKT-REPORT:
MIETPREISE BLEIBEN STABIL
Der Bremer Büroimmobilienmarkt konnte in
2008 nicht an die Rekordergebnisse der
letzten Jahre anschließen. Wie in vielen
anderen deutschen Städten fiel der Flächenumsatz
in Bremen mit 81.000 m 2 deutlich
niedriger als im Vorjahr aus (2007: 125.000
m 2). Dagegen blieb die Leerstandsrate mit
3,3 Prozent auf einem geringen Niveau und
ist nach wie vor die niedrigste unter den großen
deutschen Bürostandorten. Ebenfalls
unverändert bleibt das in Bremen traditionell
stabile Mietpreisniveau mit einer Spitzenmiete
von 12,50 Euro/m 2 und Preisen
für gut ausgestattete Bestandsflächen zwischen
6,50 Euro/m 2 und 9,00 Euro/m 2. So
die Ergebnisse einer aktuellen Studie der
Immobilien-Analysten Atisreal Consult, die
im Auftrag der Bremer Investitions-Gesellschaft
(BIG) erstellt wurde. Den „Büromarkt-
Report 2008“ gibt es als PDF im Internet
(www.big-bremen.de/de/downloads) oder
direkt bei BIG (Telefon 0421-9600115).
Die Bremer Innenstadt war mit 30 Prozent
der umsatzstärkste Bremer Standort und
eroberte die Spitzenposition zurück, nachdem
im Vorjahr erstmals die Überseestadt
diesen Platz für sich beanspruchen konnte.
Mit 23 Prozent belegt die Überseestadt
aktuell den zweiten Rang. Auf dem dritten
und vierten Platz folgen wie im Vorjahr der
Technologiepark (20%) und die Airport-
Stadt (14%).
Das Investitionsvolumen in gewerbliche
Immobilien ist in 2008 gesunken und lag
mit 238 Millionen Euro rund 46 Prozent
unter den Vorjahreswerten. Atisreal sieht
diesen rückläufigen Trend in allen deutschen
Städten und führt ihn hauptsächlich
auf die schwierige Finanzierungssituation
zurück, die in der aktuellen Finanzmarktkrise
begründet ist. (Foto: BIG)
AUSSCHREIBUNG PER MAUSKLICK
Unter www.vergabe.bremen.de gelangen Handwerksbetriebe an die
Ausschreibungsunterlagen öffentlicher Auftragsvergaben. Dazu
profitieren sie bis Ende 2010 von erleichterten Vergaberichtlinien.
Bis Ende 2010 gilt das Bremische Gesetz zur
Erleichterung von Investitionen, das die
beschleunigte Umsetzung von Investitionen
durch vereinfachte Vergaberichtlinien vorsieht.
Damit sind öffentliche Aufträge uber Bauleistungen
mit einem Auftragswert von bis zu
100.000 Euro wahlweise über freihändige Vergaben
oder beschränkte Ausschreibungen möglich.
Öffentliche Aufträge uber Bauleistungen
mit einem Auftragswert von über 100.000 bis
zu einer Million Euro können im Wege der
beschränkten Ausschreibung erfolgen. Ebenso
können öffentliche Aufträge uber Liefer- und
Dienstleistungen (ausgenommen Bauleistungen)
mit einem Auftragswert von bis zu 50.000
Euro wahlweise freihändig vergeben werden
oder über beschränkte Ausschreibungen erfolgen.
Bei Liefer- und Dienstleistungen mit einem
Auftragswert von 50.000 bis zu 100.000 Euro
kann im Wege der beschränkten Ausschreibung
vergeben werden. An einer freihändigen Vergabe
sind ab einem Auftragswert von 10.000 Euro
mindestens vier Bieter zu beteiligen. An einer
beschränkten Ausschreibung sind ab einem
Liberale zur Sicherung der
bremischen Selbständigkeit
Die liberalen Bürgerschaftsabgeordneten
Uwe Woltemath, Dr. Magnus Buhlert, Dr. Oliver
Möllenstädt und Bernd Richter stellten
jetzt Maßnahmen zur Sicherung der bremischen
Selbständigkeit und zur nachhaltigen
Stärkung der Stadtgemeinde Bremen vor.
„Wir haben ein Konzept entwickelt, wie wir
die Malaise in Bremen anpacken können. Als
Opposition ist es unsere Aufgabe, die Arbeit
der Regierung kritisch zu begleiten und konstruktive
Vorschläge zu unterbreiten. Das
Ergebnis haben wir in unserer Broschüre
‘Stark für die Freiheit’ zusammengefasst“,
erläuterte der FDP-Fraktionsvorsitzende Uwe
Woltemath.
Kernpunkte der Broschüre sind die Sanierung
Bremens, die Stärkung der lokalen Wirtschaft,
liberale Bildungspolitik sowie das Thema
Stadtentwicklung. Die Broschüre „Stark für
die Freiheit“ kann bei der FDP-Fraktion in der
Bremischen Bürgerschaft, Telefon (04 21)
244 061-0 bestellt werden.
Auftragwert von 10.000 Euro mindestens sechs
Bieter zu beteiligen. Der Gesetzestext unter
www.wirtschaft.bremen.de, Menüpunkt „Info
& Service“ (Gesetze und Vorschriften).
Um an öffentliche Aufträge zu kommen, bietet
die Vergabeplattform www.vergabe.bre -
men.de im Internet Auftragnehmern wie auch
Auftraggebern Vorteile. Interessenten können
auf der Plattform die Bekanntmachungstexte
des Landes Bremen und der Region Nordwest
finden und direkt einsehen. Bei einer Vielzahl
von öffentlichen Ausschreibungen und offenen
Verfahren können die Vergabeunterlagen sofort
nach der Registrierung kostenlos heruntergeladen
werden. Über die Vergabeplattform erfolgt
zusätzlich der elektronische Versand der Vergabeunterlagen
in beschränkten und nicht offenen
Ausschreibungsverfahren. Mit der zur Verfügung
gestellten Software ‘AI Bietercockpit’
erhalten die Betriebe ein Programm, mit dem
Angebote für die Ausschreibungen erstellt werden
können. Teilweise ist die Abgabe eines
elektronischen Angebotes mit qualifizierter Signatur
nach dem Signaturgesetz möglich.
Mindestlohn im Vergaberecht
ist Wahlkampfmanöver
Die FDP kritisiert den von SPD-Fraktionschef Dr.
Carsten Sieling angekündigten Vorstoß zum
Mindestlohn bei öffentlichen Vergaben als
Wahlkampfmanöver. Der FDP-Bürgerschaftsabgeordnete
Dr. Oliver Möllenstädt: „Bei dem Vorschlag
handelt es sich um eine durchsichtige
Wahlkampfparole, denn Herr Sieling weiß selbst,
dass solche Vorgaben durch das Urteil des Europäischen
Gerichtshofs verboten sind.“ Der
EUGH hatte im April 2008 eine Regelung im
Vergabegesetz des Landes Niedersachsen für
nichtig erklärt, die eine tarifliche Bezahlung bei
Unternehmen voraussetzte, die sich für öffentliche
Aufträge bewerben. Ein vergleichbarer
Vorstoß des Landes Bremens wurde daraufhin
gestoppt. „Die jetzt vorgeschlagene Regelung
übernimmt den Wortlaut des Bremer Entwurfs
von 2007 und setzt 7,50 Euro Mindestlohn an
die Stelle einer Bindung an Tarifverträge ein.
Der EUGH hat jedoch festgelegt, dass allein
nationale Mindeststandards öffentliche Aufträge
einfassen können“, so Möllenstädt.
6 Handwerk in Bremen 6/2009
Nachrichten
STANDORTFAKTOR QUALIFIZIERUNG
„Qualifizieren statt Entlassen“ – unter dieser Überschrift starteten
mehrere Senatsressorts zusammen mit der Agentur für Arbeit und
der Arbeitnehmerkammer ein neues Kooperationsprojekt.
Mit einem Kooperationsprojekt „Qualifizierung
als Standortfaktor“ wollen die zuständigen
Senatsressorts gemeinsam mit der Agentur
für Arbeit und der Arbeitnehmerkammer bei
Arbeitgebern und Arbeitnehmern für Weiterbildung
und Qualifizierung werben.
Dahinter steht die Überzeugung, dass Unternehmen,
die aktuell die Chance ergreifen, Zeiten
der Kurzarbeit für Qualifizierung zu nutzen,
nach Überwindung der Wirtschaftskrise eine
bessere Ausgangsposition erhalten. Sie motivieren
ihre Mitarbeiter, können Fachkräfte halten
und damit letztlich gestärkt aus der Krise hervorgehen.
Nach Unternehmensbefragungen
wird rein rechnerisch jeder Beschäftigte im Land
Bremen alle zweieinhalb Jahre im Rahmen von
betrieblichen Qualifizierungsmaßnahmen fortgebildet.
Aber: Während der Anteil bei den
Qualifizierten bei über einem Viertel liegt, wird
nur rund jeder zehnte Beschäftigte mit einfacher
Tätigkeit weitergebildet.
Die Veranstaltung „Qualifizieren statt Entlassen“
war jetzt Auftakt für eine intensive
Zusammenarbeit der beteiligten Akteure zum
Bremer Altbautage mit
neuem Besucherrekord
Mit einem neuen Besucherrekord sind die 3.
Bremer Altbautage zu Ende gegangen. Insgesamt
kamen rund 7.600 Gäste ins BLG-
Forum in der Überseestadt, um sich über
Dämmung, moderne Heiztechnik, neue Fenster
und Türen sowie andere Energiesparmöglichkeiten
zu informieren. Veranstaltet
werden die Altbautage von der gemeinnützigen
Klimaschutzagentur Bremer Energie-
Konsens. Deren Geschäftsführer Dr. Cornelis
Rasmussen ist mit dem Verlauf der zwei Tage
voll zufrieden: „Uns freut besonders, dass wir
nicht nur sehr viele Besucher haben, sondern
auch gezielt die Menschen erreichen, die konkret
Modernisierungsprojekte umsetzen wollen.
Dies zeigen die Vorträge mit vielen Teilnehmern
und lebhaften Diskussionen ebenso
wie die Fachgespräche an den Ständen.
Die Bremer Altbautage haben sich als wichtigste
Veranstaltung rund ums energieeffiziente
Bauen und Sanieren in Bremen etabliert.“
Handwerk in Bremen 6/2009
Thema Qualifizierung. Dieses zentrale und in
der Politik ressortübergreifend vom Senator für
Wirtschaft und Häfen, der Senatorin für Arbeit,
Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales und
der Senatorin für Bildung und Wissenschaft zu
bearbeitende Handlungsfeld soll in der Standortdiskussion
aufgewertet werden.
Aus Sicht von Wirtschaftssenator Ralf Nagel
ist das Thema Qualifizierung elementarer
Bestandteil moderner Strukturpolitik. Denn:
„Ansiedlungsinteressierte Unternehmen fragen
beim Thema Wirtschaftsförderung immer häufiger
nach, mit welchem Fachkräftepotenzial sie
in Bremen und Bremerhaven rechnen können.
Die Flexibilität des Systems der beruflichen
Qualifizierung bestimmt dann wesentlich die
Attraktivität des Standortes.“ Das ressortübergreifende
Vorgehen setzt dabei an die enge Verzahnung
verschiedener Politikfelder an. Dies ist
Bestandteil des Koalitionsvertrages und der
Senatsstrategie „Strukturkonzept Land Bremen
2015“. Unterstützt wird diese Haltung von der
Arbeitssenatorin, Ingelore Rosenkötter.
In diesem Jahr präsentierten 106 Unternehmen
Ihre Angebote. Für Rasmussen ein Beleg
für das richtige Konzept der Altbautage: „Mit
unserer Mischung aus kostenlosen Vorträgen,
neutraler Beratung und Ausstellung bieten
wir in Bremen und umzu ein einzigartiges
Angebot.“ Auch das BLG-Forum habe
sich wie im Vorjahr als Veranstaltungsort
bewährt. Sicher sei wegen des Erfolgs auch
jetzt schon, dass die Klimaschutzagentur im
kommenden Jahr Mitte April die 4. Bremer
Altbautage veranstalten wird.
(Foto: Bremer Energie-Konsens/Adelmann)
Bremen & Bremerhaven
GEMEINSCHAFTSSTAND AUF
DER EXPO REAL 2009
Sie lockt die Entwickler und Investoren im
Oktober regelmäßig an die Isar: die internationale
Immobilienfachmesse „Expo
Real“ in München. Das Bundesland Bremen
will auch in diesem Jahr mit einem Gemeinschaftsstand
seine Kompetenzen im Immobilienbereich
präsentieren und für Investitionen
in Bremen und Bremerhaven werben.
Vom 5. bis 7. Oktober 2009 stehen deshalb
städtebauliche Entwicklungen und Projekte
sowie Dienstleistungen für die Immobilenbranche
im Fokus des Messeauftritts.
Organisiert wird der Messeauftritt von der
Bremer Investitions-Gesellschaft mbH (BIG)
in Abstimmung mit der BIS Bremerhavener
Gesellschaft für Investitionsförderung und
Stadtentwicklung mbH.
Für Bremer Unternehmen und Institutionen
gibt es verschiedene Möglichkeiten, um auf
dem Bremer Gemeinschaftsstand vertreten
zu sein. Die Spannbreite reicht von der Logopartnerschaft
über den Standpartner bis
zum Premiumpartner. Interessierte Unternehmen
können sich bei der BIG informieren
und anmelden. Ansprechpartnerin ist
Bianka Hanssen, Telefon: (04 21) 9600 126,
E-Mail: bianka.hanssen@big-bremen.de.
Informationen zum Messeauftritt und ein
Anmeldeformular im Internet unter:
www.big-bremen.de/de/messe_exporeal.
swb PLANT GASKRAFTWERK
Der Aufsichtsrat der swb hat Mittel zur Planung
eines Kraftwerk-Neubauprojekts am
Standort Mittelsbüren freigegeben. Ab 2013
soll dort ein neues Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerk
(GuD), das mit Erdgas befeuert
wird und über eine Leistung von circa
420 Megawatt verfügt, hocheffizient Strom
produzieren. Das Gesamtinvestitionsvolumen
beträgt etwa 500 Millionen Euro.
Insgesamt wird das GuD-Kraftwerk jährlich
1,3 Milliarden Kilowattstunden Strom produzieren.
Das ist mehr als alle Bremer Privatkunden
verbrauchen, rein rechnerisch
deckt es den Bedarf von 500.000 Bremer
Haushalten. 40 Prozent der installierten
Leistung vermarktet swb an die Deutsche
Bahn. Weitere sogenannte Kraftwerksscheiben
wird swb anderen Unternehmen anbieten.
Zurzeit bereitet swb das Genehmigungsverfahren
vor. Bis Mitte 2010 soll die Genehmigung
für den Betrieb erteilt werden. Die
anschließende Bauzeit beträgt drei Jahre,
sodass der Block 2013 in Betrieb gehen soll.
7
Das Handwerk Europawahl
WÄHLEN GEHEN – WETTBEWERBSFÄHIGKEIT STÄRKEN
Am 7. Juni wird das EU-Parlament neu gewählt. Kammer-Präses
Joachim Feldmann empfiehlt den Handwerkern ein Votum, das die
Interessen der kleinen und mittleren Betriebe stärker berücksichtigt.
Wählen ist wichtig. Es ist Ausdruck gedanklicher
Freiheit. Und Kreativität, Innovationen und
Existenzgründungen können nur in einem Klima
der Freiheit gedeihen, in dem Eigeninitiative,
Leistungswillen und Selbstverantwortung
belohnt werden. Leitbild jeglicher europäischer
Wirtschafts-, Finanz und Sozialpolitik muss darum
auch in den kommenden Jahren die soziale
Marktwirtschaft sein und bleiben. Verstaatlichung
und Planwirtschaft sind keine Alternativen
in einer Zeit, in der die globale Finanzkrise
besonders die kleinen und mittleren Betriebe
gefährdet.
VORFAHRT FÜR KLEINE UND MITTLERE BETRIEBE
Darum müssen künftig vor allem die Wachstumskräfte
der mittelständischen Betriebe nachhaltig
gestärkt werden. Dies tun wir indem wir
die Rahmenbedingungen für wirtschaftliches
Handeln verbessern. Und dies betrifft vor allem
die Neugestaltung der Finanzmarktarchitektur,
verstärkte Bildungsinvestitionen, die Bewältigung
des demografischen Wandels und eine
sichere Energieversorgung, die sowohl ökologisch
als auch ökonomisch Sinn macht.
Empfehlung 1:
Bitte wählen Sie eine Partei, die sich dafür
einsetzt, dass das Europa-Parlament das Prinzip
Vorfahrt für kleine und mittlere Betriebe konsequent
anwendet. Nur so können unsere mittelständischen
Betriebe Wirtschaftswachstum und
Beschäftigungszuwachs sichern und im globalen
Wettbewerb bestehen.
ABGABEN SENKEN, WETTBEWERB FÖRDERN
Die EU-Kommission plant verschärfte Regelungen
zur Bekämpfung des Umsatzsteuerbetruges
in Europa. Allerdings belasten die vorgeschlagenen
Maßnahmen die ehrlichen Unternehmer
unverhältnismäßig stark bei ihren Erklärungspflichten
und ihren Haftungsrisiken. Wir wollen,
dass der Umsatzsteuerbetrug allem durch verstärkte
Zusammenarbeit der Verwaltungen der
Mitgliedstaaten bekämpf wird. Umsatzsteuerliche
Hemmnisse für unsere Betriebe müssen im
Binnenmarkt hingegen müssen durch die Einführung
eines „One-Stop-Shops“ beseitigt und die
verschiedenen Gewinnermittlungsvorschriften
vereinheitlicht werden.
Empfehlung 2:
Bitte prüfen Sie, dass die von Ihnen gewählte
Partei das europäische Steuerrecht verständlicher,
unbürokratischer und verlässlicher gestal-
ten und den Bereich der ermäßigten Steuersätze
harmonisieren will, ohne das Prinzip der Subsidiarität
zu beeinträchtigen. Um einen Standortwettbewerb
zwischen den Mitgliedstaaten zu
ermöglichen und Wirtschaftswachstum zu fördern,
müssen Steuern vorrangig in der Kompetenz
der Mitgliedstaaten bleiben.
RECHT VERBESSERN UND EINSPARPOTENZIALE
AUSSCHÖPFEN
Die EU-Kommission will das EU-Recht vereinfachen
und bis 2012 die Bürokratie-Lasten um
ein Viertel senken. Dies muss jedoch über eine
rein numerische Reduzierung von Vorschriften
hinausgehen und den Rechtsrahmen wirtschaftsfreundlicher
gestalten und die Unternehmen
auch wirklich entlasten. Neue Regelungen dürfen
den Betrieben keine zusätzlichen Verwaltungslasten
aufbürden. Kosten und Nutzen
geplanter Rechtsregeln müssen darum transparent
gemacht und auf ihre Tauglichkeit für den
Mittelstand geprüft werden, damit den Kleinstunternehmen
nicht weiterhin unnötig Bürokratiekosten
entstehen.
Empfehlung 3:
Bitte wählen sie eine Partei, die dafür sorgt,
dass das Euopaparlament die bestehende Bürokratie
zügig abbaut und dafür eintritt, dass alle
von der EU-Kommission vorgelegten Gesetzesvorhaben
systematisch einem KMU-Test unterzogen
und die Folgen ihrer Einführung zuvor
abgeschätzt werden.
GERECHTE KREDITE GEWÄHRLEISTEN
Der Zugang zu Finanzierung ist für unsere
Betriebe von entscheidender Bedeutung und
Gründung, Wachstum und Unternehmensnachfolgen
dürfen nicht an mangelndem Zugang zu
Finanzierungen scheitern. Zur Bewältigung der
Finanzkrise, hat die EU hat mehrere Maßnahmen
ergriffen, um die Finanzierungsmöglichkeiten für
KMU europaweit zu verbessern. Allerdings müssen
diese Mittel bei den Handwerksbetrieben
auch ankommen.
Vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise
muss der KMU-gerechte Zugang zu Krediten
weiterhin verbessert werden. Finanzierungslücken
führen sonst nur zu ungenutzten Marktchancen,
verhindern die Unternehmensnachfolge und
hemmen Produkt- und Dienstleistungsinnovationen.
Eine veränderte Mittelstandsfinanzierungskultur
muss allen Unternehmern den leichten und
schnellen Zugang zu zinsgünstigen Förderdarle-
hen, Bürgschaften, Beteiligungsgarantien und
Mezzanine-Finanzierung garantieren.
Empfehlung 4:
Wählen Sie eine Partei, die sich stark macht,
dass das Europaparlament die Instrumente zur
Mittelstandsfinanzierung schrittweise ausweitet.
QUALIFIKATION STÄRKEN – MOBILITÄT FÖRDERN
Innovationen tragen entscheidend zur Generierung
von Wissen bei – Europas wichtigster Ressource.
Europa muss seinen Vorsprung an Wissen
und Innovationsfähigkeit im globalen Wettbewerb
verteidigen. Dies kann nur über eine hohe
Innovationsdynamik gemeistert werden. Der
Bedarf der Wirtschaft an hochwertig qualifizierten
Beschäftigten steigt. Berufsbildungssysteme
müssen darum international ausgerichtet
sein.
Empfehlung 5:
Die Mitglieder des Europaparlaments müssen
sich für die Gleichwertigkeit allgemeiner und
beruflicher Bildung einsetzen. Der Austausch
von Lehrlingen, jungen Arbeitnehmern und Jungunternehmern
muss finanziell und organisatorisch
ausgebaut werden
KLIMA SCHÜTZEN – WETTBEWERBSFÄHIGKEIT STEIGERN –
VERSORGUNGSSICHERHEIT GEWÄHRLEISTEN
Die EU will bis zum Jahr 2020 den CO2-Aus stoß um zwanzig Prozent senken, den Anteil
erneuerbarer Energien auf 20 Prozent und die
Energieeffizienz um 20 Prozent steigern. Wir
Handwerker sind auf eine verlässliche Energieversorgung
angewiesen, die sowohl preiswert
und sicher ist und auch den ökologischen Erfordernissen
gerecht wird. Die Politik sollte jedoch
nicht den Fehler machen, die Geschäftschancen
bestimmter Produkte oder Technologien besser
einschätzen zu wollen als die Unternehmen
selbst. Das Handwerk kann bei der Entwicklung,
Beratung und Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen
eine führende Rolle übernehmen.
Außerdem soll die Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz
von Gebäuden neugefasst werden.
Es ist unbedingt zu vermeiden, dass über
die Energie- und Klimaschutzpolitik immer neue
Zertifizierungsanforderungen an die bereits hoch
qualifizierten deutschen Handwerker gestellt
werden.
Im Hinblick auf die dritte Phase des Emissionshandelssystems
ist sicherzustellen, dass schnell
Investitionssicherheit herbeigeführt wird und
Kostensteigerungen so weit wie möglich vermieden
werden. Darüber hinaus muss sich die EU
für internationale Lösungen einsetzen.
Empfehlung 6:
Das Handwerk erwartet, dass sich die Mitglieder
des Europaparlaments sich für eine sichere,
preiswerte und umweltfreundliche Energieversorgung
einsetzen. Das Handwerk hat zudem
8 Handwerk in Bremen 6/2009
Europawahl
eine Schlüsselrolle bei der Beratung
der Verbraucher über Energieeffizienzmaßnahmen:BestehendeQualifizierungsstrukturen
müssen daher bei der Ausgestaltung
der Energie- und Klimaschutzpolitik
ausreichend
berücksichtigt werden.
NACHHALTIGES WIRTSCHAFTEN
ERMÖGLICHEN
Ein leistungsfähiges Verkehrssystem
ist die Voraussetzung
für wirtschaftliches
Wachstum der Betriebe und die
Mobilität der Bürger. Zur Reduzierung
von Schadstoffemissionen
ist darum auf technischen
Fortschritt zu setzen statt auf
Verteuerung und Einschränkung
von Verkehr. Die EU-Kommission
möchte das Wachstum des Verkehrs
begrenzen und auf andere Verkehrsträger verlagern.
Das Handwerk sieht es kritisch, wenn die
EU, städtische Verkehrsprobleme zu lösen glaubt,
indem sie Kommunen Vorgaben für Umwelt- oder
Fußgängerzonen machen will. Nach den Vorschlägen
zur neuen Maut- bzw. Vignettenregelung
sollen künftig beispielsweise auch Fahrzeuge
zwischen 3,5 und 12 Tonnen in die Mautregelung
einbezogen werden. Dies würde die
Betriebsfahrzeuge von uns Handwerkern treffen
und zu einem erheblichen bürokratischen und
finanziellen Aufwand führen. Weiterhin ist vorgesehen,
dass die Verkehrsteilnehmer zusätzlich
sogenannte externe Kosten, wie zum Beispiel für
entstehende Staus, tragen müssen. Dies lehnen
wir entschieden ab, da der gewerbliche Verkehr
bereits durch bestehende Steuern und Abgaben
stark belastet ist. Auch belasten die Bestimmungen
zum digitalen Tachografen – die ursprünglich
zur Verbesserung der Sicherheit im Fernverkehr
gedacht waren – zunehmend handwerkliche
KMU wie Bäcker und Bauhandwerker, die
überhaupt nicht im Güter- und Personentransport
tätig sind. Hier sind dringend Entbürokratisierungsmaßnahmen
auf europäischer Ebene notwendig,
die die bestehenden Ausnahmeregelungen
auf alle Handwerksbetriebe erweitern, die
nicht hauptsächlich Transporte durchführen.
Empfehlung 7:
Bitte wählen Sie eine Partei, die die europäische
Verkehrspolitik, den Umweltschutz und die
wirtschaftliche Entfaltung von kleineren und
mittleren Betrieben in Einklang bringt. Ohne
eine intakte Umwelt geht nichts. Aber ohne eine
funktionierende Wirtschaft nutzt auch eine intakte
Umwelt nichts.
REGIONEN STÄRKEN – KMU BESSER EINBINDEN
Die EU-Strukturpolitik hat das Ziel, Unterschiede
im regionalen Entwicklungsstand der
Handwerk in Bremen 6/2009
Handwerkskammer-Präses
Joachim Feldmann wünscht
sich eine hohe Beteiligung
des Handwerks bei der Wahl
zum neuen EU-Parlament.
Für die Entscheidung gibt er
elf Empfehlungen.
Regionen auszugleichen und in
erster Linie strukturschwache
Regionen zu fördern. Seit der
laufenden Programmphase
werden auch wirtschaftsstarke
Regionen gefördert und sollen
zu mehr Wachstum und
Beschäftigung in Europa beitragen.
Eine EU-Strukturpolitik
darf sich aber nicht verzetteln,
indem sie zu viele Ziele vereinen
will. Aus Sicht des Handwerks
gilt es, die Potenziale von KMU
im ländlichen Raum besser zu
nutzen: Die für nichtlandwirtschaftliche
Betriebe vorgesehenen
Fördermöglichkeiten müssen
in der Praxis diesen auch
eröffnet werden.
Empfehlung 8:
Wir wollen, dass die Mitglieder des Europaparlaments
müssen sich für die Stärkung strukturschwacher
Regionen einsetzen. Hier müssen
kleine Betriebe durch gezielte Förderung von
Kooperationsmöglichkeiten unterstützt werden.
Gleichzeitig sind aber auch die Potenziale von
KMU in wirtschaftsstarken Regionen gezielt zu
sichern und weiterzuentwickeln.
BESCHÄFTIGUNGSHEMMENDE REGELUNGEN
VERMEIDEN
Die Europäische Kommission will einheitliche
Bedingungen für die Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik
und das Verhältnis von Arbeitgeber zu
Arbeitnehmer in Europa schaffen. Flexible
Arbeitsmärkte sollen mit einem hohen Grad an
Beschäftigungssicherheit in Einklang gebracht
werden. In der neuen horizontalen Antidiskriminierungsrichtlinie
schlägt die Europäische Kommission
vor, alle Hindernisse abzubauen, die
behinderten sowie älteren Menschen den freien
und nichtdiskriminierenden Zugang zu Dienstleistungen
wie dem öffentlichen Verkehr, zu Telekommunikation
und Krediten versperren.
Versicherungen und Banken soll es künftig
untersagt sein, bei der Berechnung ihrer Leistungen
willkürliche alters- oder behinderungsbezogene
Bewertungen vorzunehmen. Zudem müssen
grundsätzlich sie und nicht die Betroffenen
nachweisen, dass ihr Angebot nicht diskriminierend
ist. Wir Handwerker sind gegen jede Form
von Diskriminierungen. Aber wir lehnen auch weitere
Verschärfungen der Antidiskreminierungs-
Regelungen ab. Wir fordern, dass insbesondere
KMU mit bis zu 20 Arbeitnehmern von der
Anwendung der Richtlinie ausgeschlossen werden.
Andernfalls wären die zusätzlichen administrativen
und finanziellen Belastungen für KMU
nicht tragbar.
Überdies lehnt der ZDH die von der Europäischen
Kommission geplante Revision der Mut-
Das Handwerk
terschutzrichtlinie ab, mit der eine Verlängerung
der Mutterschutzfristen auf 18 Wochen anvisiert
wird. Diese Neuregelung ist weder erforderlich,
noch ist sie für die Unternehmen wegen der damit
verbundenen hohen Kosten tragbar.
Empfehlung 9:
Wir wollen, dass sich die Mitglieder des Europaparlaments
für eine Beschäftigungspolitik einsetzen,
die Arbeitsplätze schafft und unnötige
Belastungen verhindert. Dabei muss es den Mitgliedstaaten
selbst überlassen bleiben, innerhalb
ihrer nationalen Systeme Antworten auf die
Herausforderungen des Arbeitsmarktes zu finden.
VERBRAUCHERSCHUTZ DARF BETRIEBE NICHTBELASTEN
Gut gemeinte Regelungen für mehr Verbraucherschutz
führen oft zu hohen Belastungen für
die Unternehmen - und geht damit zu lasten der
Verbraucher. Laut Vorschlag der EU soll beispielsweise
ein kostenloses 14-tägiges Widerrufrecht
für außerhalb von Geschäftsräumen geschlossene
Verträge ("Haustürgeschäfte") eingeführt werden,
das auch dann gelten soll, wenn die Dienstleistungen
bereits teilweise oder vollständig
erbracht wurden. Der Entwurf berücksichtigt
nicht die Eigenheiten des Handwerks und vorgesehene
Ausnahmen sind völlig unzureichend.
Empfehlung 10:
Wir fordern, Verträge über handwerkliche
Dienstleistungen, die außerhalb von Geschäftsräumen
geschlossen wurden, vom Widerrufsrecht
auszunehmen, wenn der Verbraucher den
Handwerker zum Besuch vor Ort aufgefordert hat
und es daraufhin zum Vertragsschluss kommt.
Auch die Lebensmittelhandwerke müssen die
aktuellen Gesetze und Gesetzgebungsvorhaben
im Lebensmittelbereich als verfehlt kritisieren. Die
Vorschläge zur Nährwert- oder Allergenkennzeichnung
bei Nahrungsmitteln werden vermutlich
zu hohen finanziellen Belastungen von KMU
führen und wären in der täglichen Praxis kaum
handhabbar. Auch die Verordnung über gesundheitsbezogene
Werbeaussagen - die nur auf den
ersten Blick wie Verbraucherschutz aussieht -
bedeutet vor allem Einschnitte in der Angebotsvielfalt.
Der auf diese Weise geführte Kampf der
EU-Kommission gegen Übergewichtigkeit darf
aber nicht zulasten der KMU gehen, die sich tagtäglich
darum bemühen, den Verbraucherwünschen
vor Ort gerecht zu werden.
Empfehlung 11:
Die Handwerker sind überzeugt, dass der
beste Verbraucherschutz der lebendige Wettbewerb
ist. Amit die Verbraucherschutzpolitik des
Europäischen Parlaments künftig von demselben
Gedanken getragen wird, orientieren wir uns
darum mit unserer Wahlentscheidung am besten
am Leitbild des mündigen Verbrauchers.
9
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und Flottenbetreiber
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Der Senator für Umwelt,
Bau, Verkehr und Europa
23. Juni 2009
14.00 Uhr – 19.00 Uhr
Flughafen Bremen, Bremenhalle
(Terminal 3 / Besucherterrasse)
Freie
Hansestadt
Bremen
Mittelstandspolitik
DEN MITTELSTAND ENTLASTEN
Die Arbeitsgemeinschaft Mittelstand stellt ihren Bericht vor und
fordert: Strukturelle Reformen vorantreiben, Vertrauen in die
Marktwirtschaft stärken.
Finanzmarktkrise und globale Rezession
gehen auch am Mittelstand nicht spurlos vorüber.
Mit zwei Prozent Umsatzrückgang in 2009
sind die Erwartungen des Mittelstandes zwar
optimistischer als die Vorhersagen für die
Gesamtwirtschaft. Doch die Rezession strahlt
zunehmend auch auf den Mittelstand ab.
250.000 Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel, so
der Jahresmittelstandsbericht 2009 der Arbeitsgemeinschaft
Mittelstand, der in Berlin vorgestellt
wurde. Die Einschätzung basiert auf Umfragen
der in der Arbeitsgemeinschaft kooperierenden
Verbände aus Handel, Industrie, Handwerk
und Gastgewerbe sowie auf Prognosen der kreditwirtschaftlichen
Verbände. Als Plattform der
neun führenden Mittelstandsverbände fordert
die Arbeits-gemeinschaft Mittelstand Reformen
bei den ordnungspolitischen Fundamenten, um
das Vertrauen in die soziale Marktwirtschaft zu
stärken.
„Eine wirtschaftliche Erholung wird es nur mit
einem starken Mittelstand geben“, erklärten Ernst
Fischer, Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes
(DEHOGA Bundesverband),
und Manfred Nüssel, Präsident des Deutschen
Raiffeisenverbandes (DRV), bei der Präsentation
des Jahresmittelstandsberichts. Voraussetzung
dafür seien wettbewerbsfördernde Rahmenbedingungen,
um die Kreativität und Innovationskraft
des Mittelstandes gerade in schwierigen Zeiten
weiter zu entfalten. Die Arbeitsgemeinschaft
Mittelstand mahnt Reformen bei den Sozialver-
Unter dem Thema Vorrang für den Mittelstand
– Die Zukunft der kleinen und mittleren
Unternehmen im globalen Wettbewerb
sichern fand im Haus des Deutschen Handwerks
das Europasymposium von BDA, BDI,
DIHK und ZDH statt. Das Symposium stellte
die Hauptveranstaltung in Deutschland im
Rahmen der KMU-Woche dar. Im Bild (v.l.):
Michael Sommer, DGB-Bundesvorsitzender;
Günter Verheugen, Vizepräsident EU-Kommission
und Kommissar für Unternehmen und
Industrie; Moderator Rolf-Dieter Krause, Leiter
ARD-Studio Brüssel; Otto Kentzler, ZDH-
Präsident; Prof. Dr. Hans Heinrich Driftmann,
DIHK-Präsident; Arndt G. Kirchhoff, Vorsitzender
des gemeinsamen Mittelstandsausschusses
BDI und BDA. (Foto: ZDH/Himsel)
Handwerk in Bremen 6/2009
sicherungssystemen an und spricht sich klar für
eine Strukturreform bei der Einkommensteuer
aus, um so die leistungsfeindliche kalte Progression
auszuschließen. Zudem fordert die Arbeitsgemeinschaft
eine Korrektur der Unternehmenssteuerreform.
„Die Besteuerung von Kosten bei
der Gewerbesteuer muss zurückgenommen werden“,
sagte DEHOGA-Präsident Fischer. „Ansonsten
müssen viele Unternehmen selbst dann
Steuern zahlen, wenn sie keine Gewinne erzielen.
Eine Substanzbesteuerung wirkt in der Rezession
krisenverschärfend.“
Gerade auch vor dem Hintergrund der sich
abzeichnenden weiteren Arbeitsmarktentwicklung
warnen die Mittelstandsvertreter ausdrücklich
vor arbeitsmarktpolitischem Aktionismus.
Eine Fortführung von Altersteilzeit oder die Finanzierung
von Transfergesellschaften können vornehmlich
Großunternehmen nutzen, müssten
aber vor allem von Arbeitgebern und Arbeitnehmern
sämtlicher Unternehmen und damit
besonders vom Mittelstand mitfinanziert werden,
so die Kritik.
Statt weiterer Belastungen sei eine Entlastung
der mittelständischen Unternehmer, die mehr als
70 Prozent aller Arbeitnehmer in Deutschland
beschäftigen, das Gebot der Stunde. Dazu gehörten
ein konsequenter Bürokratieabbau wie es die
EU-Kommission in ihrem Small Business Act fordert
sowie die Schaffung wettbewerbsstärkender
Rahmenbedingungen.
Das Handwerk
HWK-Hauptgeschäftsführer
Michael Busch fordert
„Vorfahrt für KMUs“
Zum ersten Mal in ihrer Geschichte beging
die Europäische Kommission vom 6. bis 14.
Mai 2009 die von ihr initiierte Woche für
kleine und mittlere Unternehmen. In deren
Rahmen finden in ganz Europa mehr als
1.000 Veranstaltungen statt – davon allein
100 Veranstaltungen in Deutschland.
Handwerkskammer-Hauptgeschäftsführer
Michael
Busch fordert
aus
diesem
Anlass, dass
das im
Small Business
Act for
Europe
(SBA) verankerte Prinzip „Vorfahrt für kleine
und mittlere Unternehmen“ zügig durch
konkrete Maßnahmen umgesetzt werden
müsse. „Gerade in der derzeitigen angespannten
Wirtschaftslage beweisen die kleinen
und mittleren Unternehmen in der Wirtschafts-
und Finanzkrise einmal mehr, dass
sie ein Garant für Stabilität sind. Es ist darum
wichtig, dass die Landespolitik ihnen den
nötigen Spielraum geben, ihre Potentiale zu
entfalten. Vor allem dürfen ihnen keine
unnötigen finanziellen und bürokratischen
Belastungen aufgebürdet werden wie es in
Bremen derzeit bei der Höhe der Bau-
Nebenkosten der Fall ist, die bis zu 43 Prozent
des Auftragsvolumens ausmachen.“
11
Handwerkskammer Integration
TALENTE ENTDECKEN – POTENZIALE NUTZEN
Der Bundesarbeitsminister will mit dem Förderprogramm ‘Job4000’ mehr behinderte Menschen in
den Arbeitsmarkt integrieren. In der Handwerkskammer Bremen wurde das Programm vorgestellt.
Das Handwerk liegt bei der Integration Behinderter mit vorn.
Arbeit zu haben ist wichtig – dies gilt
gleichermaßen für die etwa sechseinhalb Millionen
Behinderten in Deutschland wie für nicht
behinderte Menschen. Damit Behinderte oder
von Behinderung bedrohte Menschen in unserer
Gesellschaft nicht benachteiligt werden,
will die Bundesregierung mit dem Programm
‘Job4000’ und rund 30 Millionen Euro aus
dem von den Arbeitgebern finanzierten Ausgleichsfonds
gezielt die Ausbildung, Beschäftigung
und die berufliche Integration schwerbehinderter
Menschen voran bringen. Gemeinsam
mit den Ländern – die zusätzlich 20 Millionen
Euro bereit stellen – und der Bundesagentur
für Arbeit sollen dafür neue und
zusätzliche betriebliche Ausbildungs- und
Arbeitsplätze gefördert werden und anhand
guter Beispiele gezeigt werden, dass die berufliche
Integration schwerbehinderter Menschen
gut gelingen kann.
„Wir müssen lernen wie wir die Potenziale
von Menschen entdecken können, die diese
Potenziale nicht zur Schau stellen können wie
Andere“, sagte die Leiterin der Gruppe Rehabilitation
im Bundesministerium für Arbeit
und Soziales, Brigitte Lampersbach, anlässlich
der Regionalkonferenz in der Handwerkskammer
und stellte das Programm ‘Job4000’ mit
seinen vielfältigen Fördermöglichkeiten vor,
das mindestens 1.000 neue Arbeitsplätze und
mindestens 500 neue betriebliche Ausbildungsplätze
für besonders betroffene schwerbehinderte
Menschen auf dem allgemeinen
Arbeitsmarkt schaffen soll. Demnach können
Arbeitgeber je Arbeitsplatz und über die Dauer
von bis zu fünf Jahren eine arbeitsplatzbezogene
Förderung von bis zu 36.000 Euro erhalten.
Arbeitgeber, die neue betriebliche Ausbildungsplätze
für schwerbehinderte Menschen
schaffen, erhalten pro Ausbildungsplatz eine
Prämie in Höhe von bis zu 3.000 Euro zu
Beginn der Ausbildung und bis zu 5.000 Euro
nach Abschluss der Ausbildung und bei gleichzeitiger
Übernahme in ein unbefristetes sozi-
alversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis.
Bei der Übernahme in ein befristetes
sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis
werden bis zu 2.500 Euro
gezahlt.
Zusätzlich will das Bundesministerium
noch mindestens 2500 schwerbehinderte
Schulabgänger mit Hilfe der Integrationsfachdienste
zur Ausbildung oder Beschäftigung in
den allgemeinen Arbeitsmarkt integrieren.
Dafür erhalten die Integrationsfachdienste
bis zu 250 Euro monatlich für jeden Unterstützungsfall
und für eine Dauer von bis zu 18
Monaten.
Michael Busch, Hauptgeschäftsführer der
Handwerkskammer Bremen, sieht das Handwerk
bei der Integration Behinderter vorn. Er
erinnerte an die Kampagne ‘50.000 Jobs für
Schwerbehinderte’ des Bundesarbeitsministeriums,
die vom Handwerk aktiv unterstützt
wurde und die 45.500 schwerbehinderten
Menschen eine Anstellung brachte. „Leider ist
aber soziale Teilhabe für Menschen mit Behinderungen
noch immer nicht überall Realität“,
sagte er und sieht als wirklich behindernd für
diese Menschen nicht nur ihre individuellen
Handicaps, sondern dass vielerorts auch deren
Umfeld unfähig sei angemessen zu integrieren.
Zugleich wünschte er sich den Abbau
bürokratischer wie des besonderen Kündigungsschutzes
und von Zusatzurlaub. Solche
gut gemeinten Regelungen schlügen leicht
Regelungen ins Gegenteil um und würden im
Ergebnis diejenigen Menschen benachteiligendie
von diesen Regeln eigentlich profitieren
sollten, warnte er. Daran gelte es zu arbeiten
und neue Lösungsansätze zu finden, damit
möglichst viele Betroffene ihr Leben weitestgehend
selbst gestalten und selbst bestimmen
können.
Ähnlich sieht dies Hartmut Roth,
Geschäftsführer der Unternehmensverbände
im Lande Bremen. „Schutzvorschriften sind
gerade bei kleinen Betrieben kontraproduktiv
und einstellungshemmend“, sagte er. Insbesondere
dürfe ein Sonderkündigungsschutz
nur gelten, wenn der Arbeitgeber auch wirklich
von der Behinderung wisse, betonte er.
Aber sein positives Fazit ist: „Schwerbehinderung
heißt nicht Leistungsbehinderung! Und
Förderprogramme sind dann sinnvoll, wenn sie
Brigitte Lampersbach vom Bundesministerium
für Arbeit und Soziales, stellte in der
Handwerkskammer das Programm ‘Job4000’
vor, das mindestens 1000 neue Arbeitsplätze
und mindestens 500 neue betriebliche Ausbildungsplätze
für schwerbehinderte Menschen
schaffen soll. (Foto: HiB)
gezielt und nicht nach dem Gießkannenprinzip
durchgeführt werden.“
Karlheinz Heidemeyer, Geschäftsführer der
Handelskammer Bremen, begrüßte die Bremer
Vereinbarungen und die Einrichtung einer
Integrationsberatungsstelle in Bremen, damit
die rund 1400 arbeitssuchenden Menschen
mit Behinderungen in Bremen einen Arbeitsplatz
finden. Martin Johannsen, Geschäftsführer
der Industrie- und Handelskammer Bremerhaven,
wies darauf hin, dass die Wirtschaft
diese Menschen durchaus auch schon ohne
finanzielle Förderung integriert, denn Johannsen
gab zu, dass seine Körperschaft oft erst
von deren Integration erfahre, wenn anlässlich
von Prüfungen um die Ausschreibung in
einer größeren Schrift für Sehbehinderte gebeten
würde.
12 Handwerk in Bremen 6/2009
Ausbildungsmarkt
ZWISCHENBILANZ BEI BREMER VEREINBARUNG
„Wir alle sind uns einig darüber, dass wir alles
tun müssen, um unsere Ziele für den Ausbildungsmarkt
in diesem Jahr zu erreichen“, mit
diesen Worten fasste Bremens Arbeitssenatorin
Ingelore Rosenkötter die Ergebnisse der
Beratungen der Partner der Bremer Vereinbarung
zusammen. Vertreter von Handels- und
Handwerkskammer sowie Arbeitsagentur und
Gewerkschaften kamen mit der Senatorin im
Rathaus zusammen.
Derzeit sieht es am Ausbildungsmarkt nicht
schlecht aus. Zum Stichtag Ende März wurden
im Land Bremen 1.826 Ausbildungsverträge
abgeschlossen. Das sind nur neun weniger als
im Jahr zuvor. „Wir brauchen aber noch über
4.600 weitere Vertragsabschlüsse, um das Endergebnis
des Vorjahrs zu erreichen. Angesichts
der wirtschaftlichen Situation ist das eine große
Herausforderung für die Betriebe. Wir unterstützen
mit unseren Ausbildungsmarktmaßnahmen
dabei so gut wir können“, so Rosenkötter.
Sie wies außerdem darauf hin, dass die öffentliche
Hand auch in diesem Jahr eine Ausbildungsquote
von über 8 Prozent anstrebe.
Abschließend betonte die Arbeitssenatorin,
dass die Partner der Bremer Vereinbarung sich
auch Ziele für jene gesetzt haben, die es am
Ausbildungsmarkt nicht so leicht haben. Dazu
Handwerk in Bremen 6/2009
Handwerkskammer
Die Partner der Bremer Vereinbarung ziehen eine positive Zwischenbilanz. Doch für die Erreichung
der Ziele des Ausbildungspakts sind weitere gemeinsame Anstrengungen notwendig. Nach den
Zahlen der Arbeitsagentur ist die Lage am Ausbildungsmarkt besser als am Arbeitsmarkt.
Kurzarbeiter-Geld geht an
Mittelstand weitgehend vorbei
Die geplanten Erleichterungen für Kurzarbeit
gehen an den Interessen des Handwerks und
Mittelstandes vorbei. „Sowohl die verlängerte
Bezugsdauer, als auch das ´Kurzarbeitergeld
plus`, werden vor allem größeren Unternehmen
zugute kommen, die Kurzarbeit langfristiger
nutzen“, prognostiziert Michael Busch,
Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer
Bremen.
Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales
und der DGB hatten sich neben der Verlängerung
der Bezugsdauer von Kurzarbeitergeld
von 18 auf künftig 24 Monate, auf ein
‘Kurzarbeitergeld plus’ verständigt. Demnach
sollen Unternehmen künftig nach sechs Monaten
Kurzarbeit vollständig von den Sozialversicherungsbeiträgen
entlastet werden. Busch
findet es enttäuschend, dass bisher nicht die
gehören unter anderem die Jugendlichen, die
sich auch schon in den vergangenen Jahren
erfolglos um einen betrieblichen Ausbildungsplatz
beworben haben.
„Bei der Handelskammer Bremen liegt die
Zahl der neu eingetragenen Ausbildungsverträge
mit 1.243 Ausbildungsverhältnissen auf nahezu
dem gleichen Niveau wie im Vergleichsmonat
des Vorjahres“, sagte Hauptgeschäftsführer
Dr. Matthias Fonger. Die bremische Wirtschaft
werde alles dafür tun, dass der Ausbildungsmarkt
in der aktuell schwierigen wirtschaftlichen Situation
stabil bleibe. So plane die Kammerorganisation
weitere Aktionen wie beispielsweise die
Optimierung der Unterstützungsmöglichkeiten
für Auszubildende insolventer Unternehmen oder
die stärkere Einwerbung und Nutzung des
bundesweiten Förderinstrumentes „ausbildungsbegleitender
Hilfen“ hingewirkt werden. Dr. Fonger
betonte in diesem Zusammenhang die Rolle
der Schulpolitik. „Damit Jugendliche ihre Chance
auf Ausbildung auch erreichen können, muss
deren Ausbildungsreife spürbar verbessert werden“,
sagte er.
Der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer
Bremen, Michael Busch, stellt für den
Bereich der Handwerkskammer Bremen zum
Stichtag 31. März 2009 einen Rückgang an Aus-
Vorschläge des Zentralverbandes des deutschen
Handwerks aufgegriffen wurden, der
angeregt hatte, Betriebe mit bis zu 50 Beschäftigten
ab dem ersten Tag Kurzarbeit von den
Sozialversicherungsbeiträgen zu befreien. „Je
länger diese Wirtschaftskrise andauert, desto
stärker werden gerade die für unser Land so
wichtigen kleinen und mittelständischen
Handwerksbetriebe darauf angewiesen sein,
kostengünstig und einfach Kurzarbeitergeld in
Anspruch nehmen zu können, damit Kündigungen
möglichst vermieden werden“, argumentiert
Busch. Er ist überzeugt, dass die häufige
Inanspruchnahme von Kurzarbeit wesentlich
dazu beigetragen, den Arbeitsmarkt trotz
Wirtschaftskrise bislang robust zu halten.. Das
Handwerk unterstützt darum die Weiterentwicklung
dieses Instruments grundsätzlich.
„Wir legen aber großen Wert darauf, dass es
im weiteren Verfahren auch endlich zu Verbesserung
für den Mittelstand kommen wird.“
bildungs-Neuverträgen von cirka 6 Prozent fest.
Das entspricht 21 Ausbildungsplätzen in Bremen
und Bremerhaven. Eine Schlussfolgerung
auf die Gesamtentwicklung im Handwerk kann
damit noch nicht gezogen werden. Trotz der
Krise sei einer Umfrage zufolge die Bereitschaft
zur Ausbildung im Handwerk nach wie vor
hoch. „Wir müssen aber darüber nachdenken,
wie wir das ‚Management’ der Ausbildung weiter
verbessern. So sollten Ausbildungsverhältnisse,
die nicht wahrgenommen werden, den
noch suchenden Auszubildenden unmittelbar
wieder zur Verfügung stehen. Auch dürfen Ausbildungsplätze
nicht durch Doppel- oder Mehrfachverträge
verloren gehen“, so Busch.
Bremens DGB-Vorsitzende Helga Ziegert:
„Nach dem guten Ergebnis 2008 ist der Rückgang
der bei der Agentur gemeldeten Ausbildungsplätze
in der Stadt Bremen um 10% in
diesem Frühjahr ein deutliches Warnsignal. Die
Jugendlichen dürfen nicht zu Verlierern der
Krise werden. Neben weiteren Anstrengungen
zur Gewinnung neuer Ausbildungsplätze müssen
die Partner der Bremer Vereinbarung rasch
klären, dass Jugendliche, deren Betrieb in Konkurs
geht, anderswo ihre Ausbildung fortsetzen
und dass Auszubildende in Betrieben mit Kurzarbeit
ihre Ausbildung ohne Qualitätsverlust
beenden können.“
Hans-Uwe Stern, Geschäftsführer der Agentur
für Arbeit Bremen: „Trotz Rezession stellt sich
die Lage auf dem Ausbildungsmarkt derzeit stabiler
dar als auf dem Arbeitsmarkt. Allerdings
gibt es Unterschiede zwischen den Städten Bremen
und Bremerhaven: Während es in Bremerhaven
derzeit noch einen deutlichen Nachfrageüberhang
nach Ausbildungsplätzen gibt, ist
das Verhältnis von gemeldeten Bewerbern und
gemeldeten Ausbildungsplätzen in der Stadt
Bremen aktuell statistisch ausgeglichen. Dies
darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass
in Bremen Stadt angebotene Ausbildungsplätze
in hohem Ausmaß auch von jungen Leuten
aus dem Bremer Umland nachgefragt werden.
Wir werben deshalb um noch mehr Ausbildungsplätze.
Den Bewerbern in Bremen und
Bremerhaven geben wir den Hinweis, dass in
Bremen und Bremerhaven noch freie Ausbildungsplätze
für dieses Jahr und damit Chancen
für junge Menschen in vielen Berufen angeboten
werden.“
13
Handwerkskammer Meisterprüfungen
SIE BESTANDEN IHRE KFZ-MEISTERPRÜFUNG
Glückliche Gesichter zur bestandenen Meisterprüfung
im Kfz-Handwerk: Marc Bohnhorst, Marcel
Dürwald, Hilko Fritsch, Christian Höner,
Umakaran Karunairajah, Daniel Kunde, Hauke
Metscher, Roland Rech, Torsten Reiners, Maik
Rothe, Joachim Schulte, Thorsten Stigge, Nils Thoden,
Mario Wehrend, André Woiwode und Stephan
Zimmer. Gleichzeitig haben Clemens Blömer,
Hendrik Meyer, Adrian Stephan, Robert
Tomczak die Fachtheorie-Prüfung ihrer Meister-
prüfungsvorbereitung abgelegt und damit einen
weiteren Schritt in Richtung einer erfolgreichen
Berufslaufbahn zurückgelegt.
Der nächste Vollzeit-Lehrgang beginnt am 10.
August und dauert siebzehn Wochen. Die 670
Stunden Unterricht finden jeweils montags bis
freitags von 8 bis 15 Uhr im HandWERK statt.
Im berufsbegleitenden Lehrgang werden die
Unterrichtsstunden auf insgesamt 16 Monate verteilt.
Sie finden ab dem 11. August an zwei Aben-
den pro Woche von 18 bis 21 Uhr und an jedem
zweiten Samstag von 8 bis 13 Uhr statt. In beiden
Lehrgängen lernen die Teilnehmer alles wichtige
über Kraftfahrzeuginstandhaltungstechnik,
Kraftfahrzeugtechnik, Auftragsabwicklung,
Betriebsorganisation und Betriebsführung.
Informationen bei Beate Schröder unter Telefon
(04 21) 22 27 44-4 22 oder per E-Mail unter
schroeder.beate@handwerkbremen.de.
Fairness.
Eine der obersten Prämissen im Sport. Auch für
Schiedsrichter. Darauf haben die Spieler ein
Recht. Aber auch die Schiedsrichter. Für den
Spaß am Sport. Für den menschlichen Umgang
miteinander.
Auch für Versicherungen ist Fairness wichtig.
Vom Kunden zum Unternehmen. Vom Unternehmen
zum Kunden. Nur gemeinsam können Ziele
erreicht werden.
Das ist Fairness.
Das gibt Sicherheit.
Das ist die INTER.
14 Handwerk in Bremen 6/2009
Dr. Markus Merk, dreimaliger Welt-Schiedsrichter
www.inter.de
Gebäude-Energieberater
WICHTIGE PARTNER BEIM UMWELTSCHUTZ
Wer Energie einspart reduziert seine Kosten
und kann sich so Wettbewerbsvorteile verschaffen.
Ganz nebenbei leistet er auch noch
einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz. Und
wer dies mit Unterstützung eines Gebäudeenergieberaters
in Angriff nimmt, kann schon mit
geringem Aufwand schnell fünf bis zehn Prozent
seiner Energiekosten einsparen oder bei
energetischen Altbau-Sanierungen sogar bis
zu 70 Prozent.
Insgesamt zweihundert Unterrichtsstunden
lang und in einhundert Stunden
anspruchsvoller Projektarbeit wurden im
HandWERK achtzehn Handwerker intensiv
auf ihre Tätigkeit als Gebäude-Energieberater
vorbereitet. Senior war der siebzigjährige Helmut
Wagenfeld. Jetzt erhielten die Absolventen
im Wandschneidersaal der Handwerkskammer
vom stellvertretenden HWK-Hauptgeschäftsführer
Christian Flathmann ihre
Abschlussurkunden und sind damit Partner
von Architekten, Kommunen und Hausbesitzern,
wenn es um Umweltschutz und das Einsparen
von Gas oder Öl geht.
„Zahlreiche öffentliche Gebäude und Schulen
haben einen enormen Sanierungsbedarf“,
sagte Christian Flathmann bei der Überreichung
der Urkunden und wies auf den Wert
hin, den mehr Effizienz im Umgang mit Energie
besitzt.
Handwerk in Bremen 6/2009
Handwerkskammer
Im HandWERK wurde ein weiterer Jahrgang Gebäude-Energieberater ausgebildet. Nach 200
Unterrichtsstunden und 100 Stunden Projektgruppenarbeit sind sie fit, um Immobilienbesitzern
wertvolle Einspar-Tipps zu geben.
EU nimmt reduzierte
Mehrwertsteuer-Sätze an
Die Wirtschafts- und Finanzminister der EU
haben den Richtlinientext zu reduzierten
MwSt-Sätzen formell angenommen. Damit
könnten auch die deutschen Mehrwertsteuer-Sätze
gesenkt werden. Nach der Einigung
des Ecofin-Rates vom März haben nun auch
die Wirtschafts- und Finanzminister der EU-
Länder einen Richtlinientext zur dauerhaften
Einführung reduzierter Mehrwertsteuer-Sätze
auf arbeitsintensive und lokal erbrachte
Dienstleistungen formal angenommen. Die
reduzierten Mehrwertsteuer-Sätze betreffen:
• Kleine Reparaturdienstleistungen wie
Ausbesserungen und Änderungen an
Fahrrädern, Schuhen und Lederwaren,
Kleidung und Haushaltswäsche,
Informationen zur Ausbildung zum Gebäude-Energieberater
gibt es bei:
HANDWERKSKAMMER BREMEN
Dieter Kleinschmidt, Referent Meister- und
Fortbildungsprüfungen,
c/o HandWERK gemeinnützige GmbH,
Schongauer Str. 2, 28219 Bremen,
Telefon (04 21) 30 500-14,
E-Mail: kleinschmidt.dieter@hwk-bremen.de,
Internet: www.hwk-bremen.de.
• Reinigung von Fenstern und Reinigung in
privaten Haushalten,
• häusliche Pflegedienstleistungen (z. B.
Haushaltshilfe und Betreuung von Kindern
sowie älteren, kranken oder behinderten
Personen),
• Renovierung und Reparatur von Privatwohnungen,
mit Ausnahme von Materialien,
die einen bedeutenden Teil des Wertes
der Dienstleistung ausmachen,
• Friseurdienstleistungen.
Zusätzlich werden reduzierte MwSt-Sätze für
Restaurants und Catering-Dienstleistungen
sowie für Bücher, unabhängig von ihrem Träger,
aufgenommen. Das Inkrafttreten der
Richtlinie ist für den Monatsersten nach der
Veröffentlichung der Richtlinie im Amtsblatt
der Europäischen Union vorgesehen.
Achtzehn Gebäude-Energieberater auf
dem Karrieretreppchen – Christian Flathmann,
stellvertretender HWK-Hauptgeschäftsführer, Dieter
Kleinschmidt, Referent Meister- und Fortbildungsprüfungen,
Michael Pleus von Essen, Dozent, Johann Dirks, Berater für
Meisterkurse und berufliche Weiterbildung, und Dr. Michael Kruse
freuen sich mit den erfolgreichen Absolventen (von links). (Foto: HiB)
Flughafenmesse
am 5. und 6. Juni
Jugendliche der Sekundarstufen I und II, die
eine duale Berufsausbildung anstreben,
können sich am 5. und 6. Juni, von 9 bis
15.30 Uhr, auf der Flughafenmesse informieren.
Die Handwerkskammer und der
Arbeitgeberverband Handwerk e.V. Bremen
werden im Flughafengebäude mit einem
Stand vertreten sein. Dort können sich
Bewerber über freie Ausbildungsstellen
informieren.
Innovationspreis und
Mahl des Handwerks
Am 27. Oktober wird auf dem 43. Mahl des
Handwerks zum zweiten Mal der Preis „Innovatives
Handwerk“ vergeben. Wieder wird
es in voraussichtlich sechs Kategorien (Existenzgründung,
Arbeits- und Gesundheitsschutz,
Ausbildung, Einsatz innovativer
Technologien, Betriebsnachfolge und
Umweltschutz) Preise geben. Die Auszeichnungen
vergeben die Handwerkskammer
und die Sparkasse Bremen. Mehr in der
Rubrik Tipps & Termine.
15
Handwerkskammer Mentoren und Coaches
DIE REALITÄT VERMITTELN WIE SIE IST
Die Mentoren der Handwerkskammer Bremen geben Schülern wertvolle Hilfen für die berufliche
Zukunft und rund um Praktika und die Bewerbung. Die Kammer sucht noch Handwerker, die gern
als Mentor oder Coach tätig sein wollen.
Je schneller sich die Technik entwickelt,
desto stärker klaffen die Anforderungsprofile
der Betriebe und die Kompetenzen von Schülern
auseinander. Vor allem in Hauptschulen
und Förderzentren sehen darum viele Jugendliche
für sich selbst oft keine berufliche Perspektive
und haben sich ein Stück weit aufgegeben.
Darum ist es wichtig, dass Menschen
die Schulen besuchen, die den Schülern die
berufliche Realität vermitteln können, wie sie
wirklich ist.
Und die sieht anders aus als es landläufig
oft angenommen wird: Gerade im Handwerk
können auch Menschen Karrieren machen,
selbst wenn sie in der Schule schlechte Zensuren
hatten. Denn im Handwerk kommt es
in erster Linie darauf an, dass man an sich
glaubt, fleißig ist und sich engagiert. Da sind
die Noten dann eher zweitrangig.
Die Mentoren der Handwerkskammer Bremen
haben erkannt wie wichtig es ist, Schüler
über die hervorragenden Chancen – die
ihnen das Handwerk bietet – zu informieren.
Sie besuchen die Schulen und zeigen den
Schülern, welche Überlegungen sie beachten
sollten, wie man sich richtig bewirbt, wie man
beruflich erfolgreich wird oder was man bei
Praktika oder im beruflichen Alltag besser
unterlässt. Friseurmeister Mario Andolfi beispielsweise
gehört zu den Mentoren und hat
in der Vergangenheit gleich mehreren jungen
Menschen mit Lernschwächen eine Chance
gegeben – und es hat sich beispielsweise
gezeigt, dass man selbst mit starker Legasthenie
eine Gesellenprüfung bestehen und sich
zu einem hervorragenden Friseure entwickeln
kann.
„Wir wollen und wir müssen junge Leute
für das Handwerk und die Qualität seiner Ausbildung
begeistern“, sagte auch HWK-Hauptgeschäftsführer
Michael Busch beim 5. Mentorentreffen
in der Handwerkskammer. Für
ihn zeigt sich gerade in der derzeitigen Krise
die Werthaltigkeit in den Handwerksbetrieben.
Dabei ist es aus seiner Sicht nicht nur
wichtig, dass Schüler verinnerlichen, dass sie
für für eine Stelle im Heizungsbau rechnen
können müssen oder als Friseur Kenntnisse in
Chemie und als KFZ-Mechatroniker in Elektronik
haben müssen. „Wir brauchen die Mentoren
auch um Brücken herzustellen, Ängste
Sie zeigen Schülern Perspektiven auf – Die Mentoren planten in der Handwerkskammer Bremen
ihre nächsten Aktivitäten. (Foto: HiB)
abzubauen und Kulturbarrieren zu überwinden.
Gerade bei Schülern mit Migrationshintergrund
können Mentoren aus demselben
Kulturkreis dies oft viel besser vermitteln“, ist
Busch überzeugt. Die nächsten Aktionen finden
im Bremer Roland Center statt.
Handwerkskammer sucht Mentoren
und Coaches für Altbewerber
Mentor und Coach zu sein ist eine sozial wichtige
und emotional Gewinn bringende Tätigkeit
für Menschen, die mit der Berufsausbildung
vertraut sind. Dies könnten beispielsweise
aktive oder ehemalige Ausbilder oder
Mitglieder von Prüfungsausschüssen oder
auch Handwerksjunioren.
Sie wirken mit bei Berufsorientierungsveranstaltungen
oder Besuchen von Schulklassen.
Für die ehrenamtliche Arbeit mit Altbewerbern
sucht die Handwerkskammer noch geeignete
Mentoren. Altbewerber sind ausbildungssuchende
junge Menschen, die bereits im Vorjahr
oder früher die Schule beendet und sich
seither vergeblich um einen Ausbildungsplatz
beworben haben. Zusätzlich zählen zu den Altbewerbern
auch jene Jugendliche, die nach
ihrer Schulausbildung zunächst Wehr- oder
Zivildienst geleistet haben und sich nun erst-
Handwerker, die gern als Mentor tätig sein
würden, wenden sich an die Handwerkskammer
Bremen, Ausbildungsberaterin Gabriela
Schierenbeck, Telefon (04 21) 30 500-131
oder per E-Mail an:
schierenbeck.gabriela@hwk-bremen.de.
mals um einen Ausbildungsplatz bewerben.
Altbewerber benötigen daher ganz unterschiedliche
Hilfestellungen für ihren Berufseinstieg.
Mentoren unterstützen sie der Berufswahl
und bahnen auch Kontakte zwischen Lehrstellenbewerbern
und Ausbildungsbetrieben an.
Nötigenfalls begleiten sie einzelne Jugendliche
zu Bewerbungsgesprächen und geben
Hilfestellungen bei der Vor- und Nachbereitung
von Betriebspraktika.
Mentoren und Coaches benötigen daher
Erfahrung im Umgang mit Jugendlichen,
Zuversicht, Gelassenheit, Überzeugungskraft,
Beharrlichkeit und Geduld.
Handwerker, die gern als Mentor tätig sein
würden, wenden sich an die Handwerkskammer
Bremen, Ausbildungsberaterin Gabriela
Schierenbeck, Telefon (04 21) 30 500-131
oder per E-Mail:
schierenbeck.gabriela@hwk-bremen.de.
16 Handwerk in Bremen 6/2009
Engagement
ZEICHEN GEGEN BLINDEN HASS UND GEWALT
Handwerk in Bremen 6/2009
Handwerkskammer
Junge Handwerker helfen mit, das ehemalige KZ Sachsenhausen zu erhalten, und gewinnen beim
Bremer Jugendpreis 2009 den Sonderpreis der Arbeitnehmerkammer.
Seit zwanzig Jahren wird in jedem Jahr der
Bremer Jugendpreis feierlich verliehen. Mehr
als 800 Jugendliche bewarben sich in diesem
Jahr mit Songs, Tänzen, Gedichten, Filmen, Bildern,
Zeichnungen, Plakaten und Aktionen
zum Motto ‘Anders? Na und?’
In feierlichem Rahmen übergab jetzt Bürgermeister
Jens Böhrnsen im Rathaus den mit
1.000 Euro dotierten Hauptpreis an die Fachoberschule
Architekektur/Bau vom Schulzentrum
Alwin-Lonke-Straße für ihre ‘17 Raumideen
gegen Hass und Gewalt’. Der Bürgermeister
dankte allen Jugendlichen für ihr
Engagement und ermutigte sie, weiter ihren
Weg zu gehen: ohne Hass, ohne Gewalt, ohne
Fremdenfeindlichkeit und mit Respekt für die
Mitmenschen.
Den mit 250 Euro dotierten Sonderpreis
der Arbeitnehmerkammer Bremen gewann
das Projekt ‘Lernen und Arbeiten im ehemaligen
KZ Sachsenhausen’ des Schulzentrums
Alwin Lonke-Straße, bei dem junge Handwerker
mit ihrer Arbeitskraft dazu beitragen, dass
die Mahn- und Gedenkstätte für die Nachwelt
erhalten bleibt. Dabei haben beispielsweise
Fliesenleger Abdeckplatten neu befestigt,
Maler Kittfalze erneuert sowie Fenster und
Türen lackiert und Maurer haben Außenwände
sowie den Eingangsbereich ausgebessert.
Neben den positiven Erfahrungen durch die
gemeinsame praktische Arbeit erfuhren die
jungen Handwerker auch die erschütternden
Details wie die Ermordungen Andersdenkender
zu lauter Musik am Erschießungsgraben,
die ständige körperliche Bedrohung durch die
Aufseher, deren psychische Schikanen und die
unzumutbaren Verhältnisse, bei denen je 500
Häftlinge sich zwanzig Toiletten teilen mussten
und die ihre Körperhygiene an nur zwei
Waschbecken innerhalb einer halben Stunde
zu erledigen hatten.
Hans Engel von der Arbeitnehmerkammer
wies darauf hin, dass diese in diesem Jahr zum
ersten Mal – aber mit Sicherheit nicht zum letzten
Mal – den Wettbewerb unterstützt hat.
„Wir finden es ganz toll, dass sich jungen Menschen
mit einer Zeit auseinander setzen, in der
Menschen verfolgt wurden, nur weil sie anders
gedacht haben und auf diese Weise daran erinnern,
wozu Menschen fähig sind“, sagte er.
Betonbauer Julian Griese vom Projekt Lernen und Arbeiten im ehemaligen KZ Sachsenhausen
erzählt nach der Entgegennahme des Sonderpreises der Arbeitnehmerkammer in der oberen
Rathaushalle über die Projektarbeit und die Erlebnisse der jungen Handwerker bei der Instandhaltung
der Gedächtnisstätte. (Foto: HiB)
GOTTESDIENST IM GEWERBEHAUS
Anlässlich des Kirchentags gab es im Gewerbehaus
ein Novum: Erstmals luden die Handwerkskammer
und die Evangelische Kirche
gemeinsam zu einem Gottesdienst für Handwerker
ein. Anschließend folgte eine Podiumsdiskussion
zum Thema „Klimadebatte
und Energiesparen – in christlicher Verantwortung
und mit handwerklichem Geschick“.
Das Foto zeigt (v.l.): HWK-Vizepräses Reiner
Schnaars; Axel Noack, Bischoff der Evangelischen
Kirche Mitteldeutschland; Detlef Kleine,
Referent Handwerk und Kirche; Pastor
Johannes Siemang; HWK-Präses Joachim
Feldmann; Arbeits-, Gesundheits- und
Umweltschutzberaterin Tuku Roy-Niemeyer,
Bremens ehemaligen Bürgermeister Dr. Henning
Scherf und HWK-Hauptgeschäftsführer
Michael Busch. (Foto: HiB)
17
Bremen Vorstandswahlen
NEUE VORSTÄNDE BEI KH UND AGVH BREMEN
Die Kreishandwerkerschaft und der Arbeitgeberverband Handwerk Bremen e.V. haben neue
Vorstände gewählt. Neuer Kreishandwerksmeister wurde Jan-Gerd Kröger, der damit Peter Meyer
nachfolgt. Matthias Winter wurde als Vorsitzender des AGVH bestätigt.
Neunundzwanzig Innungen mit Sitz in der
Stadtgemeinde Bremen und eine Reihe von Landesinnungsverbänden
werden von der Kreishandwerkerschaft
Bremen vertreten. Insgesamt
rund 425 ehrenamtliche Innungsmitglieder in
den Vorständen und zwölf hauptamtliche Mitarbeiter
leisten das Gros dieser Arbeit. Aktuell
wurden die Vorstände der Kreishandwerkerschaft
Bremen und des Arbeitgeberverbandes Handwerk
Bremen e. V. neu gewählt. Sie werden gebildet
von den Ehrenamtlichen Manfred Henfling,
Beisitzer im Arbeitgeberverbandes Handwerk
Bremen e. V.; Thomas Kurzke, Beisitzer im Arbeitgeberverbandes
Handwerk Bremen e. V.; Matthias
Winter, Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes
Handwerk Bremen e. V.; Heiko Klumker, Beisitzer
bei der Kreishandwerkerschaft; Wolfgang
Kruse, 2. Stellvertretender Kreishandwerksmeister
und stellvertretender Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes
Handwerk Bremen e. V.; Jens
Bergmann, Beisitzer im Arbeitgeberverband
Handwerk Bremen e. V.; Hans Jörg Kossmann,
1. stellvertretender Kreishandwerksmeister und
stellvertretender Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes
Handwerk Bremen e. V.; Klaus Alpert, Beisitzer
bei der Kreishandwerkerschaft; Kreishandwerksmeister
Jan-Gerd Kröger, Lutz Detring, Beisitzer
bei der Kreishandwerkerschaft; Bernard
Timphus, Beisitzer bei der Kreishandwerkerschaft,
und dem hauptamtlichen Geschäftsführer der
Kreishandwerkerschaft Bremen und Geschäftsführendem
Vorstandsmitglied des Arbeitgeberverbandes
Handwerk Bremen e. V., Andreas
Meyer. (v.l.n.r) (Foto: Stefan Schiebe)
GmbH & Co. KG
Malerarbeiten · Wärmedämmsysteme · Korrosionsschutz · Betonsanierung
Folgte Peter Meyer
im Amt des
Kreishandwerksmeisters:
Jan-Gerd Kröger.
(Fotos: HiB)
Wurde in seinem
Amt als Vorsitzender
des Arbeitgeberverbandes
Handwerk Bremen
e.V. bestätigt:
Matthias Winter.
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18 Handwerk in Bremen 6/2009
Kirchentag
HANDWERKER UNTERSTÜTZEN DEN KIRCHENTAG
Für die Vorbereitung und den Ablauf des 32. evangelischen Kirchentages regten sich in Bremen
viele Hände. Die Maler- und Lackierer-Innung machte mit freiwilligen Helfern und Firmenspenden
eine baufällige Gleishalle zu einem ansehnlichen Veranstaltungsort.
Die Geschäftsführung des Kirchentages
hatte die Idee, eine baufällige alte Gleishalle
am Hauptbahnhof, die aufgrund ihrer Größe
bestens für Musikveranstaltungen geeignet ist,
herrichten zu lassen. Nach einer gemeinsamen
Besichtigung entschloss sich die Maler- und
Lackierer-Innung in Bremen, Hilfestellung zu
leisten.
So fand eine große gemeinsame Aufräumund
Auffrischungsaktion in der Halle statt. Mit
über 70 freiwilligen Helfern aus allen Bereichen
(Musiker, Pastoren, Ehrenamtliche und
viele Freiwillige) wurde die Halle zunächst erst
einmal aufgeräumt, gefegt und entstaubt.
Containerweise wurde Müll gesammelt.
Unter Anleitung mehrerer Mitglieder der Bremer
Maler- und Lackierer-Innung und einigen
Vorstandskollegen wurden Rollen und Pinsel
verteilt, Abdeckfolien vergeben und Anleitungen
geleistet.
Ziel war es, die eigentlich baufälligen
Wände zumindest so weit herzustellen, dass
sie für die Veranstaltungen des Kirchentages
zu nutzen sind. Mit großem Elan gingen alle
Helfer an die Arbeit. Besonderen Dank für ihre
Unterstützung sprach die Innung den Firmen
Handwerk in Bremen 6/2009
Wilts und Caparol aus. So stellte etwa Caparol
die Materialien kostenlos zur Verfügung.
Den Mitarbeitern Kai Reefmann und Jörg
Utnehmer, die die Veranstaltung durch ihren
persönlichen Einsatz zu einem vollen Erfolg
werden ließen, dankte die Innung ebenfalls
ganz besonders.
Die Bremer Maler- und Lackierer-Innung
trug so zum Gelingen des Kirchentages bei. In
der Gleisbauhalle im Bremer Hauptbahnhof
fanden mehrere Musikveranstaltungen während
der Kirchentage statt.
(Text: Thomas Kurzke, Fotos: Maler- und Lackierer-Innung
Bremen)
ZIGTAUSEND BRÖTCHEN VON DEN INNUNGS-BÄCKEREIEN
Wie viele Brötchen genau für die
Besucher und Helfer des 32. Evangelischen
Kirchentages die Öfen der Bremer
Innungs-Bäckereien verlassen,
das weiß Obermeister Wilfried Schnaare
auf die Schnelle auch nicht zu
sagen: „Da müsste ich erst einmal
zusammenrechnen“, sagt er und zählt
auf, dass ja auch noch Brote, Brezel,
Butterkuchen und anderes Backwerk
hinzukommen.
Klar ist jedoch, dass die 30
Innungs-Betriebe des Bremer Bäckerhandwerks
schon lange vor dem
Beginn des Kirchentages genug zu
tun hatten. „Wir haben die vielen hundert
Helfer der Organisationen beliefert,
die den Kirchentag vorbereitet
haben“, sagt Schnaare und schiebt
ein weiteres Blech Butterkuchen für
den Eröffnungstag in den Ofen.
Zustande gekommen ist die Belieferung
mit Backwaren über den Landesinnungsverband
der Bäcker. „Und
wir haben uns spontan entschlossen,
mitzumachen“, so Schnaare.
Wie in seiner Bäckerei ging es in
der Woche des Kirchentages in allen
Innungsbetrieben hoch her. In der
Bäckerei Lühning fertigte Chefin
Maren Stumper (Foto links) Laugengebäck
wie am Fließband – um es mit
dem passenden Sprichwort zu sagen:
Es ging zu, wie beim Brezelbacken.
Täglich um sechs Uhr starteten die
Lieferungen zu den Belegschulen und
Quartieren der Helfer und Besucher.
„Wir haben uns das so aufgeteilt, dass
jeder Betrieb möglichst kurze Wege
hat und die Unterkünfte seiner Umgebung
beliefert“, berichtet Wilfried
Schnaare.
Bremen
19
Bremen Firmenjubiläum
75 JAHRE ORTHOPÄDIETECHNIK OESTERREICH
Seit 75 Jahren steht der Name Oesterreich für höchste Qualität und moderne Orthopädietechnik –
ein Jubiläum, auf das die beiden Geschäftsführer, die Brüder Andreas und Christian Giesau, stolz
sein können.
Das Sanitätshaus Oesterreich wird 1934
von Heinrich Oesterreich gegründet und entwickelt
sich zu einem der führenden Sanitätshäuser
und Orthopädiebetriebe in und um Bremen.
Aus Altersgründen wechselt 1966 der
Geschäftsinhaber. Die Firma wird seitdem als
Familienunternehmen zunächst von dem Bandagistenmeister
Alfred Giesau senior geführt.
Nach dessen Ausscheiden übernehmen im
Jahre 1987 sein Sohn, der Orthopädiemechanikermeister
Alfred Giesau, und seine Tochter
Renate Müller, geb. Giesau, die Leitung.
Der Tradition verpflichtet und trotzdem
offen für Fortschritt und Neuentwicklung wird
im Jahr 1980 der Firmensitz in die größeren
und behindertengerechteren Räume des
damaligen Hauptbetriebes Vor dem Steintor
37 verlegt, um die fachgerechte Versorgung
der behinderten Menschen nach den neuesten
Erkenntnissen zu gewährleisten.
Die von Krankenkassen- und Gesetzgeberseite
forcierten Einschnitte im Gesundheitswesen
machen 2004 eine Trennung des operativen
Geschäftsbereichs von den übrigen Bereichen
der Firma notwendig. So wird im Juni des
Jahres 2004 die Firma Oesterreich Orthopädie-Technik
GmbH und Co. KG von Christian
Giesau, Orthopädietechniker und Andreas Giesau,
Orthopädietechnikermeister, den beiden
Söhnen des Orthopädiemechanikermeisters
Alfred Giesau, gegründet.
Feierten 75 Jahre (v.l.n.r.): Renate Müller (geb. Giesau), Andreas Giesau, Christian Giesau, Alfred
Giesau sowie Michael Friedchen vom Vorstand der Innung für Orthopädie-Technik Niedersachsen/Bremen.
(Text und Foto: Stefan Schiebe)
Die nunmehr vierte Generation übernimmt
damit nicht nur die hohen Qualitätsstandards
der Altfirma, sondern auch den Großteil des
hochqualifizierten Personals. Gleichzeitig verlegen
sie auch den Hauptsitz der Firma in neue
Räumlichkeiten in der "Bgm.-Smidt Str. 32-36".
Die neuen Räumlichkeiten sind den Gegebenheiten
des Marktes nicht nur besser angepasst,
sondern bieten den Patienten neben der
besseren Parksituation ein angenehmeres
Ambiente.
Nicht ohne Stolz erzählt Andreas Giesau,
dass die Mitarbeiterzahl in den letzten fünf
Jahren um fast das Doppelte vergrößert werden
konnte. Zweigstellen in Wildeshausen und
Damme liefen recht gut, bedeuteten aber
natürlich auch viel Arbeit und Betreuung. Ein
wichtiges Ziel sei es, die Größe halten zu können.
Qualität, Service und Innovation sieht der
Orthopädiemechanikermeister dabei als
Schlüssel zum Erfolg. Kundenzufriedenheit
durch sachgerechte Versorgung ist das höchste
Ziel des Innungsbetriebes. So werden die
Mitarbeiter regelmäßig geschult und qualifizieren
sich weiter; Selbstkritik und ständige
Verbesserungen sind in der Firma Oesterreich
keine Fremdwörter.
Wichtig sei es, sich nicht zu verzetteln und
die Kernkompetenzen zu pflegen, so Andreas
Giesau. So hat man sich vom Bereich Reha-
Technik getrennt und arbeitet auf diesem Feld
mit einem Kooperations-Unternehmen zusammen.
Und auch Sanitätsartikel findet man
eher wenige, denn mit den Kaufhäusern, die
inzwischen alle Waagen und Bluthochdruckmessgeräte
anbieten, kann man nicht konkurrieren.
So steht die orthopädietechnische Werkstatt
im Mittelpunkt. Dort werden die orthopädischen
Hilfsmittel, wie beispielsweise Prothesen,
gefertigt. Die Werkstatt entspricht den
modernsten technischen Standards. Hier kommen
innovative Materialien aus der Raumfahrttechnik,
computergestützte Präzisionsgeräte
und nicht zuletzt erfahrenes, exzellent ausgebildetes
Fachpersonal zum Einsatz.
Andreas Giesau betont, dass der Einsatz
moderner Technik unumgänglich sei, gerade in
Zeiten, in denen sich der Wettbewerb noch einmal
verstärke. Die in Aussicht gestellte Entwicklung
der Branche in den nächsten 15 Jahre sei
nicht gerade rosig. Dennoch blicke er positiv in
die Zukunft. Denn mit den Eigenschaften
Bescheidenheit und Verlässlichkeit sowie den
bereits genannten Pfeilern Qualität, Service und
Innovation sieht der Gesundheitshandwerker
die Firma Oesterreich Orthopädie-Technik
weiterhin als einen der besten und führenden
Betriebe in Bremen und Umgebung.
20 Handwerk in Bremen 6/2009
Gebäudereiniger-Handwerk
GEBÄUDEREINIGER WÄHLTEN VORSTAND
Die Landesinnung Bremen und Nord-West-Niedersachsen des Gebäudereiniger-Handwerks hat
einen neuen Vorstand gewählt. Wolfgang Kruse löste Ellinore Piepenbrock-Führer ab, die nach
30-jähriger Vorstandsarbeit satzungsgemäß nicht mehr zur Wahl anstand.
Mit großer Mehrheit wurde Wolfgang Kruse
zum neuer Obermeister der Landesinnung Bremen
und Nord-West-Niedersachsen des
Gebäudereiniger-Handwerks gewählt. Der 55-
Jährige ist mit seinem Unternehmen seit 28
Jahren selbständig und ebenso lange Mitglied
der Innung und wurde während dieser Zeit
bereits mit den verschiedenen Funktionen zur
Lehrlingsausbildung und im Vorstand betraut.
Seit zehn Jahren vertritt er als stellvertretender
Landesinnungsmeister und als Delegierter
im Bundesinnungsverband die Interessen
der Gebäudereiniger. Künftig möchte Wolf-
Gute Mischung – die Mitgliederversammlung der Landesinnung Bremen und Nord-West-
Niedersachsen des Gebäudereiniger-Handwerks hat ihren neuen Vorstand gewählt. Künftig
wird die Innung vertreten von Susanne Selbrede, Jörg Reinders, Arne Söffge, Landesinnungsmeister
Wolfgang Kruse, Stellvertreter Dirk Reker, Stefan von der Pütten, Nils Bogdol, Uwe
Vagts (von links). (Fotos: Patrick von Haacke)
Handwerk in Bremen 6/2009
gang Kruse verstärkt die Leistungsfähigkeit der
Gebäudereiniger-Innung darstellen, neue Mitglieder
werben und so die Eigenständigkeit der
Innung bewahren. „Aus meiner Sicht ist Hannover
weit weg und mit einem Zusammenschluss
würden wir Bremer und Nord-West-
Niedersachsen nichts gewinnen sondern nur
unsere Eigenständigkeit verlieren. Ich möchte
darum dafür sorgen, dass wir lieber auf Augenhöhe
bleiben“, sagte er seinen versammelten
Innungskollegen. Zum ersten Stellvertreter
wurde Jörg Reker aus Osnabrück gewählt.
Zweiter Stellvertreter ist Jörg Reinders.
Ein Abschied mit Wehmut – Nach 30 Jahren Arbeit für den Vorstand der Landesinnung Bremen
und Nord-West-Niedersachsen des Gebäudereiniger-Handwerks sowie einundzwanzig
Jahren als deren Landesinnungsmeisterin schied Ellinore Piepenbrock-Führer – die zwischenzeitlich
auch Vizepräsidentin der Handwerkskammer Bremen, Vorstand des Arbeitgeberverbandes
Handwerk und als erste Gebäudereinigerin zur Kreishandwerksmeisterin gewählt worden
war – satzungsbedingt aus dem Amt. „Bis zu meinem Rücktritt 2006 habe ich in erster
Linie die Interessen der Gebäudereiniger vertreten“, sagte sie in ihrer letzten Rede als Landesinnungsmeisterin
und dankte ihren Vorstandskollegen Susanne Selbrede, Wolfgang Kruse und
Dirk Reker, Nils Bogdol, Jörg Reinders, Arne Söffge und Uwe Vagts für die Förderung und
Unterstützung. Daneben galt ihr Dank auch zuvor ausgeschiedenen Vorstandsmitgliedern wie
Ewald Reker, Günter Felske und Wolfgang Selbrede.
Wolfgang Kruse als neuer Landesinnungsmeister ernannte sie im Namen der Innungsversammlung
zum Ehrenmitglied der Landesinnung Bremen und Nord-West-Niedersachsen des
Gebäudereiniger-Handwerks und dankte ihr mit der Überreichung der Ernennungsurkunde für
ihre Arbeit zum Wohle des Handwerks.
Wolfgang Kruse wurde von der Mitgliederversammlung
der Landesinnung Bremen und
Nord-West-Niedersachsen des Gebäudereiniger-Handwerks
zum neuen Obermeister
gewählt.
Bremen
21
Bremen Nachrichten
BREMISCHE VOLKSBANK MIT 2008 SEHR ZUFRIEDEN
Die Bremische Volksbank schloss das vergangene Jahr „insgesamt in fast jeder Beziehung
vollkommen zufriedenstellend ab“. Der Vertreterversammlung wurde vorgeschlagen, Dividenden in
gleicher Höhe wie im Vorjahr auszuzahlen.
Als „insgesamt in fast jeder Beziehung vollkommen
zufriedenstellend“ bezeichnete der Vorstand
der Bremischen Volksbank den Geschäftsverlauf
2008. Trotz unverändert hartem Wettbewerb
konnten viele Vorjahreswerte übertroffen
werden, die gesetzten Ziele wurden mit wenigen
Ausnahmen erreicht oder übertroffen. Die Finanzkrise
führte zwar zu Abschreibungen auf den
Wertpapierbestand, konnte jedoch problemlos
aufgefangen werden, so der Vorstandsvorsitzende
Jürgen Burhop.
Insgesamt wurden zum Jahresende mit 353
Millionen Euro um 1,7 Prozent erhöhte Ausleihungen
im Kreditgeschäft verzeichnet. Die Einlagen
der Kunden stiegen um 11,7 Prozent auf
367 Millionen Euro. „Im Höhepunkt der Krise trugen
verunsicherte Kunden in hohem Maße Gelder
von anderen Instituten zu uns“, so Burhop.
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Die Bilanzsumme erhöhte sich um 29,5 Prozent
auf 740 Millionen Euro. Im Firmenkundengeschäft
konnte trotz der hohen Tilgungsleistungen
der Bestandsdarlehen ein um 1,6 Prozent
höheres Kreditvolumen von rund 200 Millionen
Euro ausgewiesen werden. Die Einlagen und
Wertpapierbestände der Firmenkunden wuchsen
ebenfalls um 4,1 Prozent auf 148 Millionen Euro.
Im Kundenbereich der Bank setzte sich die hohe
Zurückhaltung bei Investitionen fort, unverändert
war die Stabilisierung der Firmenverhältnisse
auch in 2008 in vielen Betrieben eine der wichtigsten
Zielsetzungen.
Im Privatkundengeschäft konnten die Tilgungsleistungen
durch Neukredite mit plus 1,7
Prozent mehr als ausgeglichen werden, zum Jahresende
wurde daher mit 142 Millionen Euro eine
leicht erhöhte Kreditausreichung an Privatkun-
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Die Unternehmerfrauen im
Handwerk Bremen e.V. behandelten
auf einer Abendveranstaltung
in der Handwerkskammer Themen
des Arbeitsrechts. Rechtsanwalt
Patrick von Haake referierte über
Abmahnung, Kündigung und
Arbeitszeugnis.
Abmahnungen – so von Haake
– gehören leider oftmals zum täglichen
Personalgeschäft. Wenn ein
Mitarbeiter betriebliche Anordnungen
miss-achtet oder sonstige
Pflichtverletzungen begeht, muss
der Arbeitgeber reagieren. Hierbei
spielt die Abmahnung eine zentrale
Rolle. Die Abmahnung soll keine
Bestrafung sein, sondern hat eine
Hinweis- und Warnfunktion. Sie
soll gezielt als Führungsinstrument
eingesetzt werden, damit die Mitarbeiter
die Chance bekommen
ihre arbeitsvertragliche Pflichtverletzung
zu verstehen und ihr Verhalten
zu ändern.
den ausgewiesen. Im Vermittlungsgeschäft mit
Lebensversicherungen und Bausparverträgen
konnten die sehr guten Zahlen des Vorjahres
deutlich gesteigert werden.
Die Bilanzeinlagen zuzüglich der für Kunden
gehaltenen Verbundeinlagen und Wertpapiere
ergab 679 Millionen Euro. Das Kundenwertvolumen
an Krediten und Einlagen betrug 1.091
Millionen Euro. Nach Steuern wird mit 1,6 Millionen
Euro ein leicht geringerer Jahresüberschuss
als in 2007 ausgewiesen. Der Vertreterversammlung
wird mit 4,5 Prozent die gleiche Dividendenhöhe
und Auszahlung in Höhe von 507.000
Euro vorgeschlagen, weitere 600.000 Euro sollen
den Rücklagen zugeführt werden. Das Eigenkapital
der Bank überschreitet die gesetzlichen
Mindestquoten erheblich und genügt allen weiteren
Anforderungen der nächsten Jahre.
INFOS ZUM ARBEITSRECHT
Die Unternehmerfrauen im Handwerk Bremen e.V.
informierten sich über das Arbeitsrecht.
Bei Kündigungen gibt es die
personenbedingte, verhaltensbedingte
und betriebsbedingte Kündigung.
Die Kündigung bedarf zu
ihrer Wirksamkeit der Schriftform.
Eine mündliche Kündigung führt
nicht zur Beendigung des Arbeitsverhältnisses.
Es müssen Fristen bei
einer Kündigung eingehalten werden.
Ebenso wies von Haacke auf
die Inhalte von Kündigungsschreiben
hin.
Bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses
hat der Arbeitnehmer
nach §630 BGB einen Anspruch
auf ein Arbeitszeugnis. Der
Anspruch besteht schon bei Beginn
der Kündigungsfrist, um die alsbaldige
Bewerbung bei anderen
Arbeitgebern zu ermöglichen.
Abschließend informierte der
Anwalt über die Einhaltung und
die Formen des Arbeitszeugnisses.
22 Handwerk in Bremen 6/2009
Ehrungen
EHRUNGEN FÜR DEN EHRENAMTLICHEN EINSATZ
Für ihr langjähriges Engagement in verschiedenen Ehrenämtern wurden jetzt eine Reihe von
Handwerksmeistern geehrt. Auf der Mitgliederversammlung der Kreishandwerkerschaft Bremen
gab es Anerkennung für den ehrenamtlichen Einsatz.
Bürgerschaftliches Engagement ist wichtig,
denn es fördert die demokratische Gesellschaft.
In Institutionen wie der Handwerkskammer
und der Kreishandwerkerschaft erleben die
Ehrenamtsträger direkt, was gelebte Demokratie
bedeutet. Politische Vorgänge sind erlebbar,
so dass die Ehrenamtlichen über ein besonders
ausgeprägtes Demokratie-Verständnis verfügen
und immer wieder erfahren, dass Ziele häufig
nur durch eigene Zugeständnisse und diplomatisches
Handeln erreicht werden können.
Im Rahmen der Mitgliederversammlung der
Kreishandwerkerschaft Bremen und des Arbeitgeberverbandes
Handwerk Bremen e.V. wurden
im Gewerbehaus langjährige Ehrenamtsträger
des bremischen Handwerks für ihr freiwilliges
Engagement geehrt. Dabei wurde der ehemalige
Kreishandwerksmeister Peter Meyer zum
Ehrenkreishandwerksmeister ernannt. Meyer
war von 1982 an zunächst Beisitzer im Vorstand
der Metallbauer-Innung, Schriftführer und
Obermeister und für den Arbeitgeberverband
Handwerk Bremen e.V. als Beisitzer und stellvertretender
Vorsitzender tätig. Seit Ende
November 2006 bekleidete Peter Meyer das
Amt des Kreishandwerksmeisters.
„Ich entschuldige mich bei allen, denen ich
zu nahe getreten bin“, sagte Meyer, der für klare
Worte bekannt ist und wünschte seinem Nachfolger
im Amt, Jan-Gerd Kröger, viel Erfolg für
seine Amtsführung. Daneben wurden Heiko
Rockmann und Karl-Heinz Schlüter zu Ehrenmitgliedern
der Kreishandwerkschaft ernannt.
Rockmann war von 1981 stellvertretender Obermeister
der Konditoren-Innung Bremen und
wurde 2005 deren Obermeister. Seit 1997 war
er auch Beisitzer im Vorstand der Kreishandwerkerschaft
Bremen. Karl-Heinz Schlüter
begann 1981 seine Arbeit für die Sanitär-, Heizung-,
Klima-Innung und war bis zum Jahr 2000
deren Obermeister. Zwischenzeitlich war er Vorstand
der Fachgruppe „Sanitär“ des Landesinnungsverbandes
und ist seit 1991 auch Landesinnungsmeister.
Seit 1994 saß er den Vorständen
der Kreishandwerkerschaft und des
Arbeitgeberverbandes Handwerk Bremen e.V.
bei. „Dreißig Jahre Verbandsarbeit sind genug“,
sagte er und forderte: „Jetzt müssen mal die
Jüngeren ran!“
Arno Plaggenmeier konnte seine Ehrung
nicht entgegen nehmen. Er fehlte krankheits-
Handwerk in Bremen 6/2009
Karl-Friedrich Schlüter, Peter Meyer und Heiko Rockmann (Foto oben v. l.) wurden für ihr Engagement
geehrt. Ebenso Karl-Heinz Oelze (links unten) und Lutz Howald (unten), jeweils
zusammen mit dem neuen Kreishandwerksmeister Jan-Gerd Kröger. (Fotos: Stefan Schiebe)
bedingt. Von 1975 war Arno Plaggenmeier im
Vorstand der Maler-Innung für Bildung und Kultur
zuständig; ein Jahr darauf Lehrlingswart und
ab 1977 für Bildung und Öffentlichkeitsarbeit.
Von 1984 bis 2002 war er stellvertretender
Obermeister und bekleidete von 2002 bis Ende
November 2008 das Amt des Obermeisters.
Daneben war er von 2005 bis März 2009 stellvertretender
Kreishandwerksmeister und stellvertretender
Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes
Handwerk Bremen e.V.
Karl-Heinz Oelze ist mit seinem Betrieb
bereits seit 1976 Innungsmitglied. 1982 wurde
er Schriftführer und 1986 stellvertretender
Obermeister der Glaser-Innung Bremen, deren
Geschicke er seit 1994 als Obermeister
bestimmt. 2005 hatte er die Mitglieder des heutigen
Vorstand der Handwerkskammer noch als
„junge Wilde bezeichnet“ und sie mit den Worten
„macht das mal!“ ausdrücklich ermutigt,
sich zur Wahl für den HWK-Vorstand aufstellen
zu lassen.
Als Obermeister ausgeschieden ist mittlerweile
Lutz Howald. Er – der von sich selbst sagt:
„Ich war nicht immer der Lauteste“ –, ist seit
1981 Kassenwart im Vorstand der Dachdecker-
Innung und von 1996 bis März 2008 deren
Obermeister gewesen. Für die Zukunft hofft er
auf Einigkeit zwischen Kreishandwerkerschaft
und Handwerkskammer.Zur Ehrung nicht anwesend
war Helmut Pape. Er war ab Beisitzer im
Vorstand der Tischler-Innung Bremen und ab
1990 stellvertretender Obermeister, bevor er
drei Jahre später das Amt des Obermeisters
übernahm und es bis April 2008 inne hatte.
Bremen
23
Bremen Vermischtes
POSTKARTE AUSGEFÜLLT – AUTO GEWONNEN
Karin Erstling gewinnt Smart
Cabrio-Verlosung der Signal
Iduna Versicherung.
Wenn der Fachmann von der Versicherung
anruft, geht es meistens um die richtige Absicherung
gegen unliebsame Gefahren. Nicht
so in diesem Fall: Als sich Arne-Matthias
Schneider und Miriam Parakenings von der
Signal Iduna Agentur Gutenbergstraße
gemeinsam mit Andreas Knoche von der Bremer
Filialdirektion Am Wall bei der Bauunternehmen
Erstling GmbH meldeten um einen
Besuchstermin zu vereinbaren – zu dem vor
allem auch Karin Erstling anwesend sein sollte
– überbrachten sie nämlich die freudige
Nachricht dass sie ein nagelneues Auto
gewonnen hat.
Karin Erstling hatte zuvor das Lösungswort
SIGGI für das bundesweite Preisausschreiben
der Signal Iduna auf einer Postkarte notiert
und abgeschickt. Bei der Auslosung in der
Hauptverwaltung in Dortmund wurde dann
ihre Postkarte gezogen. Ihr Gewinn: Ein 64 PS
starkes Smart Cabrio mit Lederausstattung,
Klima-Anlage und Navigationsgerät im Wert
von 19.000 Euro.
„An das Preisausschreiben hatte ich schon
gar nicht mehr gedacht“, sagt Karin Erstling.
Umso überraschter war sie, als die Signal
Iduna-Mitarbeiter zum vereinbarten Termin
persönlich vor ihr standen um den Gewinn zu
Sie strahlen wie die Mai-Sonne – Arne-Matthias Schneider, Miriam Parakenings von der Signal
Iduna Agentur Gutenbergstraße, Andreas Knoche von der Bremer Filialdirektion der Signal
Iduna Am Wall und die glückliche Gewinnerin Karin Erstling mit ihrem neuen Smart Cabrio
im Wert von 19.000 Euro. (Foto: HiB)
präsentieren. „Das war schon toll“, erzählt
Karin Erstling glücklich und gibt zu, dass sie
zunächst gar nicht fassen konnte, dass dies
wirklich wahr sein sollte: „Ein ganzes Auto zu
gewinnen und es sogar richtig behalten zu dürfen
– das war schon Wahnsinn!“
Andreas Knoche freut sich mit ihr und ist
überzeugt: „Hier hat es die Richtige getroffen!“
Das Autohaus Neustadt von
Schmidt+Koch feierte mit zahlreichen
Besuchern die Aufnahme
der Marke Skoda in das
Verkaufsprogramm. Hauptattraktion
des umfangreichen
programms auf dem Schmidt+
Koch-Gelände an der Neuenlander
Straße war die Verlosung
eines neuen Skoda Fabia,
die in Kooperation mit Radio
Energy Bremen vorbereitet und
durchgeführt wurde. Gewinner
wurde der 18-jährige Moritz
Diederichsen aus Bremen.
Nachdem in der Energy-Bremen-Morningshow
„Moin“ die
Teilnehmer beim Bremen-
Duell ermittelt wurden, fiel die
Denn die Signal Iduna schützt bevorzugt
Handwerker und Beschäftigte aus dem öffentlichen
Dienst. „Und mit dem Bauunternehmen
Erstling verbindet uns eine mehr als fünfzigjährige
Kundenbeziehung“, erzählt er.
Karin Erstling hat indessen nach ihrem
Gewinn gleich Lotto gespielt –dort aber hielt
ihr Glück leider nicht an.
Schmidt+Koch macht Abiturient glücklich
letzte Entscheidung vor Ort. 25
Ratefüchse hielten einen Autoschlüssel
in der Hand von
denen nur einer passte. Und
den hatte Moritz Diederichsen
aus Schwachhausen. Zu seiner
Überraschung öffnete sich das
Türschloss des Skoda Fabia
sofort. Freudestrahlend nahm
der Bremer die Glückwünsche
von Autohaus-Geschäftsführer
Günther Engelke (im Foto
rechts) entgegen und setzte
sich gleich hinter das Steuer:
„Ich bin überglücklich und
freue mich, direkt nach meinem
bestandenen Abitur so
einen schicken Kleinwagen zu
fahren.“
24 Handwerk in Bremen 6/2009
Nachrichten
ERFOLG AUF DER INTERNORGA
Vier Auszubildende des Konditoren-Handwerks beteiligten sich
am Wettbewerb der Vitrinenausstellung auf der Internorga. Ein
toller Erfolg, denn es gab Gold-, Silber und Bronze-Medaillen.
Vier junge Auszubildende des Bremer Konditorenhandwerks
beteiligten sich auch in diesem
Jahr an einem Wettbewerb der traditionellen
Vitrinenschau auf der in Hamburg stattfindenden
Internorga.
Die vier Teilnehmer Julia Dörgeloh, Kathrin
Grob, Ryoko Nakamura und Tristan Preißl
trafen sich nach dem Berufsschulunterricht
bzw. nach der Arbeit in der Konditorei des
Schulzentrums am Rübekamp mit ihrem Lehrer
Hartmut Giegling, um gemeinsam die
Arbeit zum Thema Hochzeit zu planen und
durchzuführen. In vielen Stunden schufen sie
die geforderten Erzeugnisse in handwerklich
anspruchsvoller Qualität.
Gerade rechtzeitig zum Termin
waren die Arbeiten fertiggestellt.
Vorsichtig wurden sie
für den Transport eingepackt,
damit sie unversehrt nach Hamburg
transportiert werden konnten.
Der Klassenlehrer Heino
Plate fuhr mit seinem VW Bus
die angehenden Fachleute, sei-
nen Kollegen Giegling und
natürlich die Arbeitsproben vorsichtig
zum Messegelände. Dort
wurde in sorgfältiger Arbeit die
Vitrine bestückt und dekoriert.
Die Arbeiten der Auszubildenden
des zweiten Ausbildungsjahres
wurden von der
Jury mit mehreren Gold-, Silberund
Bronzemedaillen ausgezeichnet.
Ein toller Erfolg für die
hochmotivierten Jungkonditoren,
von denen sicher noch mehr
herausragende Ergebnisse zu
erwarten sind. Und natürlich
auch eine Bestätigung für die
umfassende und qualifizierte
Ausbildungstätigkeit der Lehrbetriebe
und der Berufsschule.
Handwerk in Bremen 6/2009
Die kleinen süßen Kunstwerke zeigen, dass
die Auszubildenden ihr Konditorenhandwerk
verstehen. Das bestätigen auch
die Medaillen, die die vier Azubis
von der Internorga mitbrachten.
(Text und Fotos: Heino Plate)
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Bremen
25
Bremen Glaser-Innung
27 JAHRE FÜR MEHR DURCHBLICK GESORGT
Karl-Heinz Oelze, 27 Jahre lang im Vorstand der Glaser-Innung ehrenamtlich aktiv, gab sein Amt
als Obermeister ab. Nachfolger wurde nun der bisherige stellvertretende Obermeister Hans-Dieter
Lautenbach, der die Weiterentwicklung der Glaser-Innung sicherstellt.
Nach über 27 Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit
im Vorstand der Glaser-Innung Bremen
kandidierte Karl-Heinz Oelze nicht erneut für
das Amt des Obermeisters. Nach einhelliger
Meinung der Innungsmitglieder ging damit
eine Ära zu Ende, die von zahlreichen Erfolgen
wie von harter Arbeit begleitet war.
Karl-Heinz Oelze hat sich zunächst als
Schriftführer und bis 1994 als stellvertretender
Obermeister für die Glaser-Innung engagiert.
In den vergangenen 15 Jahren war er
als Obermeister für die Glaser-Innung aktiv
und hat diese ganz entscheidend mit geprägt.
Neben den vielfältigen Innungs-Aufgaben
konnte er darüber hinaus im Bundesverband
einige Jahre mitwirken und hat in diesem
Zusammenhang den Beruf des Glasveredelers
mitgestaltet. In seine Zeit als Obermeister fiel
auch das 125jährige Jubiläum der Glaser-
Innung im März 2006.
Als Dank für seine Tätigkeit in der Glaser-
Innung wählte ihn die Innungsversammlung
jetzt zum Ehren-Obermeister gewählt. Oelze ist
damit der erste Ehrenobermeister der Glaser-
Innung Bremen in ihrer 125jährigen Geschichte.
Zum neuen Obermeister der Glaser-Innung
wählte die Innungsversammlung Hans-Dieter
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Lautenbach. Lautenbach war bisher als stellvertretender
Obermeister in der Innung aktiv.
Mit ihm ist die kontinuierliche Weiterentwicklung
der Glaser-Innung gesichert.
(Text: Andreas Meyer)
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Hinter Glas – ganz wie es sich gehört – erhielt
Karl-Heinz Oelze (rechts) seine Urkunde als
Ehrenobermeister von Nachfolger Hans-Dieter
Lautenbach. (Foto: Roger Möhle)
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Handwerk in Bremen 6/2009
Akademie des Handwerks
BETRIEBSWIRTE (HWK) GLÄNZEN MIT GUTEN NOTEN
Elf Nachwuchsführungskräfte schließen Lehrgang an der Akademie des Handwerks an der
Unterweser erfolgreich ab. Enge Entscheidung bei den Prämien der Kreissparkasse Wesermünde-
Hadeln für die besten Absolventen.
Nach zwei Jahren intensiver Vorbereitung
bei der Akademie des Handwerks an der
Unterweser e.V. (AdH) haben elf Nachwuchs-
Führungskräfte die Fortbildung zum Betriebswirt
(HWK) erfolgreich abgeschlossen. Bei der
Abschlussfeier im Haus des Handwerks bekamen
sie jetzt ihre Zeugnisse überreicht.
Erfreut zeigten sich die Prüfer über die
außerordentlich guten Abschlussnoten. Entsprechend
eng war die Entscheidung, als es
um die Prämien der Kreissparkasse Wesermünde-Hadeln
für die besten Absolventen
ging. „Es war sehr eng. Wir haben noch keinen
Lehrgang mit so vielen so guten Ergebnissen
gehabt“, sagt Horst Lüdtke, Vorsitzender
des Prüfungsausschusses der Handwerkskammer
Bremen. Jörg Reichmann von der
Kreissparkasse überreichte die beiden Preise
schließlich an Stefan von Döhlen und Wolfgang
Heeger.
„Bei dem Lehrgang legte die Akademie
des Handwerks an der Unterweser großen
Wert auf den Bezug zur Praxis. Im Rahmen von
Projektarbeiten haben die Teilnehmer zum
Beispiel die Gelegenheit genutzt, betriebliche
Veränderungen innerhalb des Kurses vorzubereiten
und sie später vor Ort in ihrem Betrieb
auch umgesetzt“, sagt Petra Kriesel, Lehrgangsleiterin
der Akademie.
Die zweijährige Fortbildung Betriebswirt
(HWK) zählt zu den beliebtesten Aufstiegsfortbildungen
im Handwerk. Bei den Kursen an
der AdH vermitteln erfahrene Dozenten jungen
Nachwuchs-Führungskräften aus allen
Handwerk in Bremen 6/2009
Die Prüfung zum Betriebswirt (HWK) haben bestanden: Martin Brinkmann, Manfred Broel,
Heiko Engelbart, Michael Giesbers, Wolfgang Heeger, Manfred Koop, Heinz Lammers, Frank
Stubbe, Thomas Vogt, Stefan von Döhlen und Ubeydullah Önal. Mit ihnen freuten sich: Kreishandwerksmeister
Sieghardt Reinhardt (links), Horst Lüdtke (rechts neben Reinhardt) und
Jörg Reichmann von der KSK (rechts). (Fotos: HiB)
Branchen das Wissen, das für betriebswirtschaftlich
fundierte Entscheidungen unentbehrlich
ist. Dazu zählen unter anderem Marketing,
Personalführung und Rechnungswesen
sowie Unternehmensplanung.
Unten: Kreishandwerksmeister Sieghardt
Reinhardt (links) und Jörg Reichmann von
der KSK (rechts) übergaben Stefan von Döhlen
und Wolfgang Heeger die KSK-Prämien.
Spitzenforschung kommt
nach Bremerhaven
Bremerhaven
Die Deputation für Wirtschaft und Häfen
hat dem Aufbau eines Zentrums für Aquakulturforschung
in Bremerhaven zugestimmt.
Mit einem weiteren Beschluss wurde
die Finanzierung des IWES- Fraunhofer-Institut
für Windenergie und Energietechnik in
Bremerhaven abgesichert.
Mit der Ansiedlung des IWES–Fraunhofer
Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik
wird eine hochrangige Forschungskapazität
an den mittlerweile führenden
deutschen Offshore-Windenergie-
Standort Bremerhaven geholt. Die Gesamtkosten
belaufen sich auf 16 Millionen Euro,
von denen die Fraunhofer Gesellschaft und
der Bund 6 Millionen Euro bereitstellen.
Darüber hinaus sind Landesmittel von 10
Millionen Euro über fünf Jahre erforderlich,
die über das EFRE-Programm Bremen 2007-
2013 finanziert und anteilig von den Ressorts
Wirtschaft und Häfen, Bildung und
Wissenschaft sowie Umwelt, Bau, Verkehr
und Europa bereitgestellt werden.
27
Bremerhaven Qualifizierung
AUTO-TUNING FÜR MEHR CHANCEN BEI STELLENSUCHE
Bei einem ungewöhnlichen Qualifizierungsprojekt der InCoTrain GmbH bereiten sich im Haus des
Handwerks junge Arbeitslose auf die Stellensuche vor.
Bei einem ebenso neuen wie ungewöhnlichen
Projekt können sich 16 junge Langzeitarbeitslose
aus Bremerhaven und dem Landkreis
Cuxhaven fit für die Stellensuche machen.
In der Kfz-Werkstatt der InCoTrain GmbH im
Bremerhavener Haus des Handwerks setzen
sie innerhalb von vier Monaten zwei alte Kleinwagen
von Grund auf instand und verwandeln
sie im Stil der bekannten MTV-Serie „Pimp My
Ride“ (frei übersetzt: „Motz’ meine Karre auf“)
in spektakuläre Tuning-Kunstwerke, vom Frontspoiler
bis zum Sportauspuff. Auch eine individuelle
Lackierung steht auf dem Programm.
Mit der neuen Qualifizierungsmaßnahme
wollen die beiden Arge Job Center Bremerhaven
und Cuxhaven und die Bremerhavener
InCoTrain GmbH junge Erwerbslose wieder für
das Erwerbsleben motivieren und ihnen Selbst-
Aktenregale
Archivregale
Büroregale
Hängemappenregale
Ordnerregale
Pendelregistraturregale
Lagerregale
Großfachregale
Stand- u. Wandregale
Verkaufsregale
Zeitschriftenregale
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In der Kfz-Werkstatt der InCoTrain GmbH bauen die jungen Arbeitssuchenden
unter der Anleitung von Kfz-Meister Kurt Sokolowski (Mitte)
und Berufsschullehrer Frank Burhorn (rechts) zwei alte Polo zu individuellen
Tuning-Kunststücken um. (Foto: Oliver Brandt)
vertrauen für die Jobsuche geben.
Um dieses Ziel zu erreichen setzt
das Team der InCoTrain bei der
Begeisterung der jungen Arbeitslosen
für das Auto-Tuning an. Zum
Projekt gehören aber nicht nur das
Anbringen von Spoilern und Breitreifen,
sondern auch Arbeiten, die
Ausdauer und Durchhaltewillen
erfordern, zum Beispiel die langwierige
Instandsetzung der Motoren,
bei der man sich auch die Finger
dreckig machen muss. Dadurch
sollen die Teilnehmer erfahren,
dass auch eine Erwerbstätigkeit,
die gelegentlich unangenehme
Aufgaben beinhaltet, auf Dauer
motivieren kann.
Bei der optischen Gestaltung
der beiden Volkswagen Polo (Baujahre
1992 und 1994), die das
Unternehmen Adler Automobile in
der Bremerhavener Weserstraße
zur Verfügung stellte, können die
Teilnehmer weitgehend ihre eigenen
Ideen umsetzen. Technische
Anleitung bekommen sie vom
erfahrenen Team der InCoTrain
GmbH. Mit neuem Lack versehen
und auf Hochglanz gebracht werden
die Fahrzeuge in der Schiffdorfer
Lackierwerkstatt Wiese. Die
Ersatzteile kommen vom Bremerhavener
Unternehmen Klein Fahrzeugteile.
Neben der Arbeit in der Werkstatt
werden auch Praktika in
Betrieben verschiedener Branchen
und bei Bedarf auch Hilfestellungen
bei Bewerbungsverfahren
angeboten.
28 Handwerk in Bremen 6/2009
Qualifizierung
DEM SCHIMMELPILZ AUF DER SPUR
In den vergangenen Jahren ist Zahl der
Gebäude mit Schimmelpilzbelastung stark
gestiegen. Nach Schätzungen sind rund sieben
Millionen Haushalte betroffen. Zur Beseitigung
des Problems sind spezielle Kenntnisse
gefordert, denn Überstreichen reicht auf keinen
Fall. Aus diesem Grund haben sich in den
vergangenen Monaten zwölf Handwerker aus
der Region Bremerhaven-Wesermünde zur
Fachkraft für Schimmelpilzsanierung weitergebildet.
Im Bremerhavener Haus des Handwerks
haben sie jetzt ihre Zertifikate überreicht
bekommen.
Bei dem Lehrgang, den das Berufsfortbildungswerk
(bfw) in Kooperation mit dem
HandWERK Bremen entwickelte, haben sich
die Handwerker intensiv mit allen Themen
rund um die fachgerechte und sichere Beseitigung
von Schimmelpilzen beschäftigt. Dazu
zählen unter anderem die Mikrobiologie von
Schimmelpilzen, Messeverfahren, die Bewertung
des Schimmelpilzwachstums, die Ursachenbehebung
sowie die rechtlichen Grundlagen
und die Verbraucherberatung.
Mit dem Abschluss des Lehrgangs und dem
entsprechenden Zertifikat haben die zwölf
Handwerker ein besonderes Qualitätssiegel
für das Baugewerbe erworben. Es signalisiert
dem Kunden hohe Fachkompetenz und ist für
die Betriebe auch ein Merkmal, mit dem offensiv
geworben werden kann.
Entwickelt wurde der Lehrgang im Rahmen
des Projekts ‘Prima Klima’, das vom Europäischen
Sozialfonds und vom Land Bremen
gefördert wird. Er wird sowohl in Bremerhaven
als auch in der Stadt Bremen angeboten.
In Bremerhaven startet der nächste Kursus
am 26. September. Weitere Informationen und
Anmeldungen erteilt Heinfried Becker vom
Bauökologischen Bildungszentrum (BBZ) des
Berufsfortbildungswerks (bfw) unter Telefon
(04 71) 30 99 88 22. Informationen gibt es
auch im Internet unter www.bbz-bremerhaven.de
Die neuen Fachkräfte für Schimmelpilzsanierung
sind: Andreas Brahmst, Andreas Onken,
Claus-Dieter Raschen, Ivan Schmidt, Joachim
von Soosten, Karl-Heinz Lotz, Lakhwinder Golhar,
Lüder Holst, Matthias Prey. Peter Schneider,
Reiner Lübben und Timo Stelling.
Handwerk in Bremen 6/2009
Bremerhaven
Zwölf Handwerker aus der Region Bremerhaven-Wesermünde haben sich zu Fachkräften für
Schimmelpilzsanierung fortgebildet. Sie werden künftig gefragt sein, denn nach Schätzungen sind
sieben Millionen Wohnungen vom Schimmelpilz betroffen.
Nach dem ersten Lehrgang zur Fachkraft für Schimmelpilzsanierung im Bundesland Bremen
haben jetzt zwölf Handwerker ihre Zertifikate entgegengenommen. Mit ihnen freuten sich
Kreishandwerksmeister Sieghardt Reinhardt (untere Reihe, 2. v.l.), bfw-Geschäftsführerin
Regina Simoleit (rechts neben Reinhardt), Architekt und Baubiologe Rainer Stasch (hintere
Reihe, rechts) und (links daneben) Heinfried Becker vom BBZ. (Foto: Markus Abeling)
pixelio.de/©Claudia Hautum
Gründerpreis
Bremerhaven 2009
50.000€ für mutige Gründer!
Gesucht werden Erfolg versprechende, marktfähige
Unternehmenskonzepte aller Branchen. Das reicht
vom Handwerk über den Dienstleistungsbereich bis
zum High-Tech-Unternehmen. Bewerben können sich
alle Unternehmen, die ihr Vorhaben am Wirtschaftsstandort
Bremerhaven umsetzen wollen. Der Bremerhavener
Gründerpreis ist mit 50.000€ dotiert.
pixelio.de/©Michael Bührke
photocase.de/©joexx
Insbesondere sollen sich kleine und mittlere Unternehmen,
die über gute Konzepte verfügen, angesprochen
fühlen. Dies gilt auch für erfolgreiche Betriebsübergaben
und Unternehmensnachfolgen. Informieren Sie sich unter
www.gruenderpreis.de oder fordern Sie die Unterlagen
beim RKW Niederlassung Bremerhaven unter
(0471) 14 04 60 an.
Bewerbungsschluss ist der 15. September 2009.
Informationen unter
www.gruenderpreis.de
oder (0471) 140 460
pixelio.de/©Siegfried Fries
29
Bremerhaven Obermeisterversammlung
ARBEITSMARKT UND HANDWERKSPOLITIK IM FOKUS
Obermeisterversammlung tagte im Bremerhavener Haus des Handwerks. Mit der Initiative
„Aufwind 50+“ sollen 350 ältere Arbeitnehmer neue Chancen im Beruf erhalten. 200 Betriebe der
Region sind beteiligt.
Die Obermeisterversammlung der Kreishandwerkerschaft
Bremerhaven-Wesermünde
hat jetzt erstmals in den frisch renovierten
Tagungsräumen im Haus des Handwerks stattgefunden.
In der neuen Atmosphäre diskutierten
die Obermeister die aktuellen Entwicklungen
rund ums Thema Handwerk.
Nachdem Kreishandwerksmeister Sieghardt
Reinhardt die Anwesenden, darunter
auch Handwerkskammer-Präses Joachim Feldmann,
begrüßt hatte, gaben Karin Treu und
Gabriele Sinzig-Freese vom Arbeitsförderungs-
Zentrum (AFZ) einen Überblick über die Bremerhavener
Initiative „Aufwind 50+“.
Dabei werden Menschen über 50 Jahren
gefördert, die bisher von Arbeitslosengeld II
leben. Ausgangspunkt ist die Tatsache, dass
viele Unternehmen händeringend nach qualifizierten
Kräften suchen, aber gleichzeitig
viele ältere Arbeitsnehmer zum „alten Eisen“
gezählt werden.
Mit einer passgenauen Vermittlung, Qualifizierungen
für Arbeitssuchende und Beschäftigte
sowie einer Anleitung zum effektiven
Gesundheitsmanagement möchte das AFZ das
Potenzial der über 50-Jährigen für den Arbeitsmarkt
erschließen beziehungsweise sichern.
Dazu arbeitet es mit über 200 Betrieben in
der Region zusammen.
In diesem Jahr, so das Ziel, sollen 350 Teilnehmer
in das Projekt aufgenommen werden.
120 von ihnen sollen in den ersten Arbeitsmarkt
vermittelt werden. Die Initiative „Aufwind
50+“ gehört zum bundesweiten Programm
„Perspektive 50plus“ und wird von der
EU, vom Land Bremen sowie von der Arge Job-
Center Bremerhaven gefördert.
Dem Vortrag schloss sich der Bericht der
Geschäftsführung der Kreishandwerkerschaft
an. Geschäftsführer Josef Solscheid informierte
die Obermeister unter anderem über die
Gespräche mit Oberbürgermeister Jörg Schulz
zum Thema Konjunkturpaket II. In diesem
Zusammenhang stehe das Thema Ausschreibungsgrenzen
im Fokus. Solscheid wies auf die
Zusicherung der Politik hin, dass die Instrumente
der freihändigen Vergabe und der
beschränkten Ausschreibung genutzt werden
sollten.
„Beim Thema Ausbildung liegt die Region
zurzeit noch im grünen Bereich“, sagte Solscheid.
Noch gäben die Zahlen keinen Anlass
zur Sorge. Alles andere als zufrieden stellend
sei aber die personelle und sachliche Ausstattung
an den Gewerblichen Lehranstalten
(siehe auch Bericht übernächste Seite). Gespräche
mit der Schulverwaltung hätten bislang
keine Aussicht auf Besserung ergeben. Bei der
Politik sei man mit Beschwerdeschreiben auf
taube Ohren gestoßen.
Informationen zur Initiative „Aufwind 50+“:
www.aufwind50plus.de
AUSZEICHNUNG FÜR AUS- UND WEITERBILDUNG
Autohof Stöppelkamp erhält Langener Unternehmerpreis in der Kategorie „Arbeitsmarktrelevanz“.
Innungsbetriebe sind bei der Vergabe des
Unternehmerpreises der Stadt Langen regelmäßig
dabei, so auch in diesem Jahr. In der
Kategorie „Arbeitsmarktrelevanz“ zeichneten
die Juroren das Unternehmen Autohof Stöppelkamp
GmbH aus.
Mit dem Preis würdigte die Jury das große
Engagement des Honda-Vertragshändlers in
punkto Aus- und Weiterbildung. Zurzeit
beschäftigt das Langener Unternehmen mit
Zweigniederlassungen in Bremerhaven, Cuxhaven
und Stade 74 Mitarbeiter, davon 18 Auszubildende.
Konsequente Kundenorientierung steht bei
dem Autohaus ganz oben. „Um dieses Ziel zu
erreichen, investieren wir permanent in die
Aus- und Weiterbildung unserer Mitarbeiter“,
sagt der geschäftsführende Gesellschafter
Sven Stöppelkamp.
Ausbildung wird beim Autohof Stöppelkamp groß geschrieben. Zusammen mit Sven Stöppelkamp
(hintere Reihe, rechts) freuen sich einige der 18 Auszubildenden über den Unternehmerpreis
der Stadt Langen. (Foto: Oliver Brandt)
30 Handwerk in Bremen 6/2009
Ausbildung
MISSSTÄNDE AN GEWERBLICHEN LEHRANSTALTEN
Seit der ersten Pisa-Studie steht die Bildung
im Fokus der Politik. In Sonntagsreden weisen
Politiker regelmäßig auf die große Bedeutung
der Bildung für unsere Gesellschaft hin. Dennoch
leiden die meisten Schulen an chronischer
Geldnot.
Besonders drastisch zeigt sich der Geldmangel
bei den Gewerblichen Lehranstalten
(GLA) in Bremerhaven. Schon seit Jahren
monieren die Kreishandwerkerschaft Bremerhaven-Wesermünde
und große Teile der übrigen
regionalen Wirtschaft die finanziell
bedingten Missstände an der Berufsschule.
Geändert hat sich bis heute nichts. Stattdessen
hat sich die Situation weiter verschlechtert.
Am gravierendsten wirkt sich die mangelhafte
Personalausstattung der GLA aus. Viele
der rund 1000 Handwerksbetriebe, welche
die Kreishandwerkerschaft Bremerhaven-
Wesermünde beim Thema Berufsausbildung
vertritt, sind mit dem Ergebnis des Berufsschulunterrichts
nicht mehr einverstanden. „Die
Personalausstattung an den GLA muss dringend
verbessert werden, um die erforderliche
Zahl der Unterrichtsstunden erfüllen zu können“,
sagt Josef Solscheid, Geschäftsführer
der Kreishandwerkerschaft.
Eine berufsbildende Schule, die in einer
wirtschaftlich so schwierig gestellten Region
ihre Aufgaben erfüllen soll, und so viele verschiedene
Ausbildungsgänge vorhalten will
beziehungsweise zum Wohle der Region vorhalten
muss, benötigt mehr Lehrer als eine
Schule, die nur eine Ausbildungsrichtung,
wohlmöglich mit vielen Parallelklassen, versorgt.
Eine wie im Klassenbildungserlass des
Landes vorgesehene „Zuschlagserteilung bei
der Lehrerzuweisung“ muss dringend umgesetzt
werden.
Dies wäre aus Sicht des Handwerks nicht
nur notwendig, um die Qualität des Unterrichts
sicherzustellen, sondern auch wegen
der besonderen Bedeutung der GLA für die
Berufsschulversorgung des Landkreises Cuxhaven.
Um eine ortsnahe Berufsschulversorgung
in der Region – rund 45 Prozent der
Berufsschüler kommen aus dem Landkreis –
zu gewährleisten und auch die schulische Versorgung
für Ausbildungsberufe mit wenigen
Auszubildenden anbieten zu können, muss
Handwerk in Bremen 6/2009
Bücher und Textaufgaben mit D-Mark-Beträgen
und veralteten Normen (hier das Beispiel
eines Mathetests) gehören für die Berufsschüler
des Baubereichs an den GLA zum Alltag.
Bremerhaven
Die Kreishandwerkerschaft Bremerhaven-Wesermünde macht auf finanziell bedingte Missstände
an den Gewerblichen Lehranstalten (GLA) aufmerksam und bemängelt die fehlende Reaktion der
Politik. Kritik an ungenügender Personal- und Sachausstattung.
die personelle Ausstattung der GLA auch für
Klassen mit 16 Schülern ausreichen. Die Alternative,
etwa eine Beschulung in den Städten
Bremen, Lüneburg oder Stade, würde für die
Berufsschüler und deren Betriebe sowohl zeitlich
als auch finanziell nicht vertretbar sein.
Außer der Personalausstattung kritisiert
das Handwerk auch die mangelnde Ausstattung
der GLA mit aktuellen Unterrichtsmitteln.
Beispielhaft ist die veraltete Literatur: Schülerinnen
und Schüler müssen nicht selten mit
Büchern arbeiten, in denen noch mit der D-
Mark gerechnet wird und Normen (DIN)
gelehrt werden, die in der beruflichen Wirklichkeit
nicht mehr existieren.
Die Lehrbücher sind aber nicht nur veraltet,
sondern auch knapp. Auszubildende in den
Bauberufen dürfen die Bände nicht mit nach
Hause nehmen, sondern müssen sie nach dem
Unterricht wieder abgeben, damit andere Klassen
unterrichtet werden können. Das Nacharbeiten
von Aufgaben wird ihnen damit fast
unmöglich gemacht. „Mit der im Bundesland
Bremen gesetzlich festgeschriebenen Lernmittelfreiheit
dürfte dieser Zustand nur schwer in
Einklang zu bringen sein“, sagt Solscheid.
Die Innung der Bauhandwerke Bremerhaven-Wesermünde
hat jetzt beschlossen, dass
die in der Innung vertretenen Ausbildungsbetriebe
die Bücher selbst anschaffen. Ein Dauerzustand
soll das aber nicht sein. Solscheid:
„Die Berufsschule muss wieder in die Lage versetzt
werden, dass sie ihrem Auftrag voll und
ganz nachkommen kann. Dazu gehört auch
die Versorgung der Schüler mit genügend
aktuellem Unterrichtsmaterial und Lehrbüchern“.
Bei der Politik ist das Handwerk mit seiner
Kritik bisher auf taube Ohren gestoßen. Auch
ein Gespräch mit der Bremerhavener Schulverwaltung
hat bis heute keine Hoffnung auf Besserung
gebracht.
Auf ein ausführliches Beschwerdeschreiben
der Kreishandwerkerschaft und ihrer zwölf
Innungen, die zusammen rund 500 Betriebe
vertreten, an das Bremer Bildungsressort vom
Dezember 2008 kam bis heute keinerlei Reaktion.
Auch auf eine Stellungsnahme, um die
Regierungschef Jens Böhrnsen Anfang März
gebeten wurde, wartet die Kreishandwerkerschaft
bis heute.
Leuchtfeuer für die
Lebensmittelbranche
Die hohe Konzentration von Tiefkühlkostproduzenten
hat Bremerhaven den Spitznamen
„Kühltruhe Europas“ eingebracht. Doch
auch andere Bereiche der Lebensmittelproduktion
und -verarbeitung sind im Bundesland
Bremen stark vertreten. Die Branche
stellt rund 17 Prozent der Arbeitsplätze –
im Bundesdurchschnitt sind es nur sieben
Prozent. Handwerkliches Know-how und
modernste Technologie haben sich als leistungsstarke
Symbiose bewährt. In einem
zweitägigen Kongress, den das ttz Bremerhaven
zusammen mit der GDL (Gesellschaft
Deutscher Lebensmitteltechnologen e.V.),
der VDB (Vereinigung Deutsche Backtechnik)
und der Hochschule Bremerhaven ausrichtet,
präsentieren am 23. und 24. Juni
im Forum Fischbahnhof nationale und internationale
Experten aktuelle Themen und
Zukunftsperspektiven für die Lebensmittelverarbeitung.
Anmeldeschluss ist der 16.
Juni, Teilnahmegebühr für Nichtmitglieder:
395 Euro, für GDL- und VDB-Mitglieder:
345 Euro, Studenten: 60 Euro. Mehr:
www.gdl-ev.org, www.ttz-bremerhaven.de
und www.vdb-ev.net sowie Telefon (069)
90 74 51 87 und E-Mail: gdl@gdl-ev.org.
31
Service & Betrieb Nachrichten
STEUERBERATUNGSKOSTEN
VOLL ABSETZEN KÖNNEN
Die Bundessteuerberaterkammer (BStBK)
unterstützt nachdrücklich den Vorschlag des
Bundesrates, den 2006 weggefallenen
Sonderausgabenabzug für private Steuerberatungskosten
wieder zuzulassen. Auf dem
Deutschen Steuerberaterkongress in Hamburg
appellierte BStBK-Präsident Dr. Horst
Vinken an die Fraktionen der CDU/CSU und
der SPD im Bundestag, sich für die volle
Abzugsfähigkeit der Steuerberatungskosten
einzusetzen.
„Die Aufteilung von Steuerberatungskosten
in den nichtabzugsfähigen privaten und den
weiterhin abzugsfähigen Teil ist ein Paradebeispiel
für eine Vorschrift, die uns als Vereinfachungsmaßnahme
angepriesen wurde,
aber das genaue Gegenteil bewirkt hat“,
sagte Vinken. Die komplizierte Regelung
belaste Steuerpflichtige und Finanzämter
gleichermaßen, ihre positive Wirkung auf den
Staatshaushalt gehe hingegen gegen Null.
Zudem sei unverständlich, warum die Inanspruchnahme
eines Steuerberaters das „Privatvergnügen“
des Steuerpflichtigen sein
solle, obwohl er sich der Pflicht zur Erstellung
einer Steuererklärung nicht entziehen könne.
Steuerliche Vorschriften, die sich nicht
bewährt haben, müssten grundsätzlich wieder
abgeschafft werden. Mit der Wiedereinführung
der vollen Absetzbarkeit der Steuerberatungskosten
könne der Gesetzgeber zeigen,
dass er es mit der Steuervereinfachung
ernst meine, so der BStBK-Präsident.
Vinken forderte rasche Nachbesserungen bei
der Unternehmenssteuerreform: „Regeln wie
die Zinsschranke und die neue Verlustabzugsregel
bei Körperschaften sollten der
Gegenfinanzierung der Reform und der Mißbrauchsbekämpfung
dienen, doch sie treffen
die Falschen und belasten mittelständische
Unternehmen in der Wirtschaftskrise schwer.“
Vinken begrüßte daher den Vorstoß des
Bundesrates, die Freigrenze bei der Zinsschranke
befristet von 1 auf 3 Millionen Euro
anzuheben sowie die Verlustabzugsregel bei
Körperschaften um eine Sanierungsklausel zu
ergänzen. Notwendig sei aber darüber hinaus,
die Hinzurechnungen bei der Gewerbesteuer
auszusetzen oder abzusenken. Denn bei
wegbrechenden Gewinnen müssten die
Betriebe die höhere Gewerbesteuer aus ihrer
Substanz bezahlen. Vinken: „Viele Steuerberater
haben Mandanten, bei denen allein die
Gewerbesteuerbelastung den Gewinn übersteigt
und die dadurch über kurz oder lang
in die Insolvenz getrieben werden.“
HANDWERK STÄRKER BETROFFEN
Der demografische Wandel wird das Handwerk im absatz- als
auch personalpolitischen Bereich stark treffen. Bislang sind
jedoch noch keine umfassenden Antworten darauf gefunden.
Die starke Alterung der deutschen Bevölkerung
bis zum Jahr 2020 sowie der Rückgang der
Einwohnerzahl in einigen Regionen beeinflussen
nicht nur die Absatzmärkte, sondern dezimieren
auch das Arbeitskräfteangebot in Deutschland.
Hiervon sind insbesondere Handwerksunternehmen
betroffen, weil sie vornehmlich Produkte und
Dienstleistungen für Privatpersonen und Haushalte
im Inland anbieten. Aber auch im Bereich
Personal werden die Handwerksbetriebe vor
große Herausforderungen gestellt. Bereits heute
können im Handwerk nicht alle Ausbildungsplätze
besetzt werden. Die demografische Entwicklung
wird die Nachwuchsproblematik noch deutlich
verschärfen.
Ob die Handwerksunternehmen die demografisch
bedingten Veränderungen erkennen und
ob sie rechtzeitig mit geeigneten Anpassungsmaßnahmen
reagieren, untersucht das IfM Bonn
gegenwärtig. Erste Ergebnisse liegen bereits vor:
Die Mehrzahl der Handwerksunternehmen in
Deutschland hat zwar vom ‘demografischen
Wandel’ gehört, allerdings fällt der Anteil nicht-
Nur noch gut jeder vierte Existenzgründer im
Handwerk kann einen Meisterbrief vorweisen.
Durch die damit verbundene sinkende Bedeutung
des Meisterbriefes wird die ursprünglich synonyme
Verwendung der Begriffe ‘Handwerksbetrieb’
und ‘Meisterbetrieb’ ausgehöhlt. Das Handwerk
in seiner Gesamtheit verliert damit nicht nur
eine Qualifikationsbasis, die zum Überleben auf
globalisierten Märkten von größter Bedeutung
ist, sondern der Imageverlust in der Bevölkerung
hat auch negative Auswirkungen auf den gesamten
Berufsstand.
Dieses Forschungsergebnis nannte Prof. Dr.
Kilian Bizer, Direktor des Volkswirtschaftlichen
Instituts für Mittelstand und Handwerk an der
Universität Göttingen, bei der Vorstellung des
Tätigkeitsberichtes 2008. Das ifh Göttingen versteht
sich als Kompetenzzentrum für das Handwerk
und für Klein- und Mittelbetriebe im Bereich
volkswirtschaftlicher Fragestellungen. Der knapp
50-seitige Tätigkeitsbericht gibt anhand kurzer
informierter Unternehmen unter ihnen mit 24
Prozent im Vergleich zur übrigen Wirtschaft
(15%) deutlich höher aus. Eine ähnliche Tendenz
zeigt sich beim Anteil der Unternehmen, die sich
bereits heute intensiv mit den Folgen des demografischen
Wandels beschäftigen. Haben im
Handwerk lediglich 29 Prozent über die betrieblichen
Auswirkungen nachgedacht, sind es bei
den übrigen Unternehmen mit 41 Prozent deutlich
mehr.
Unterschiede zwischen Handwerks- und sonstigen
Unternehmen zeigen sich auch bei den
erwarteten Auswirkungen des demografischen
Wandels auf die Nachfrage nach den eigenen
Produkten und Dienstleistungen. Fast jedes zweite
Handwerksunternehmen rechnet langfristig
mit einer sinkenden Nachfrage in Deutschland,
nur knapp jedes vierte Unternehmen erwartet
das Gegenteil. Die Einschätzungen des Handwerks
sind damit etwas pessimistischer als die
der übrigen Wirtschaft (44 % bzw. 26 %).
Mehr zum demografischen Wandel unter:
www.ifm-bonn.org/index.php?id=761.
MEISTERBRIEF VERLIERT BEDEUTUNG
Nur noch jeder vierte Existenzgründer hat einen Meisterbrief.
ergebnisorientierterBerichte einen Überblick über
die vielfältigen Aktivitäten des Instituts im abgelaufenen
Jahr.
Neben der Untersuchung über die Bedeutung
des Meisterbriefes hat das ifh Göttingen im abgelaufenen
Jahr eine Reihe weiterer Untersuchungen
durchgeführt. Finanziert wird die Forschungstätigkeit,
die unter dem Dach des Deutsche
Handwerksinstitut (DHI) erfolgt, durch Zuwendungen
der Wirtschaftsministerien von Bund
und Ländern sowie vom Deutschen Handwerkskammertag.
An weiteren Projekten erwähnte Prof. Bizer
eine Untersuchung über die Auswirkungen der
EU-Osterweiterung auf das deutsche Handwerk.
Hier wird eine insgesamt positive Zwischenbilanz
gezogen. Mittlerweile sind bereits rund 18.000
deutsche Handwerksunternehmen in den neuen
Mitgliedsstaaten der EU tätig.
Mehr zum zum Tätigkeitsbericht des ifh Göttingen
unter: www.ifh.wiwi.uni-goettingen.de.
32 Handwerk in Bremen 6/2009
Bäcker-Handwerk
BÄCKER SPÜREN NOCH KEINE KRISE
Die Wirtschafts- und Finanzkrise ist bei den Handwerksbäckern
in Niedersachsen und Bremen noch nicht angekommen. Der
Landesinnungsverband setzt verstärkt auf Aus- und Weiterbildung.
Die Finanz- und Wirtschaftskrise hat das
Bäckerhandwerk in Niedersachsen und Bremen
bisher nicht erreicht. Der Landesinnungsmeister
des Bäcker-Innungsverbandes Niedersachsen/
Bremen (BIV), Karl-Heinz Wohlgemuth,
berichtete beim Verbandstag in Duderstadt,
dass die Handwerksbäckereien im abgelaufenen
Jahr ein Umsatzplus zwischen vier
und sechs Prozent verzeichneten, bei gleichzeitig
gestiegener Anzahl von Verkaufsstellen.
Im ersten Quartal 2009 hätten sich weitere
Zuwächse nicht realisieren lassen. Die meisten
Bäckereien rechneten für das laufende Jahr
aber auch nicht mit drastischen Umsatzeinbrüchen.
Der Zunahme der Verkaufsstellen (Filialen
und mobiler Verkauf) steht laut Wohlgemuth
schon seit Jahren ein stetig sinkender Marktanteil
der Handwerksbäckereien am gesamten
backenden Gewerbe entgegen. Derzeit
gehe er noch von einem Marktanteil von 40
bis 45 Prozent aus. Über die vergangenen
zehn Jahre entspreche das ein Verlust um rund
30 Prozentpunkte. Die Zahl der Mitgliedsbetriebe
des BIV sank dem Trend entsprechend
innerhalb des Jahres 2008 quer durch alle Verbandsregionen
um weitere vier Prozent auf
883 Bäckereien.
Der Bäcker-Innungsverband setze
– auch in enger Zusammenarbeit mit
dem Zentralverband des Deutschen
Bäckerhandwerks (ZV) – eine Reihe
von Initiativen und Strategien um, mit
denen neue Perspektiven eröffnet
würden, betonte der Landesinnungsmeister.
Er verwies beispielhaft auf
die ZV-Initiative „Qualitätssicherung
IQ Back“, das Angebot von Erfa-Gruppen
für Innungsbäcker und das
gemeinsame Bemühen, Fehlentwicklungen
im deutschen und europäischen
Recht zu verhindern.
Darüber hinaus engagierten sich
die selbständigen Bäckermeister in
der Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter,
unterstrich der stellvertretende
Landesinnungsmeister Willi
Wolke, zugleich Vorsitzender des BIV-
Ausschusses für Berufsbildung. Die
Zahl der Gesellenprüfungen im
Bäckerberuf sei 2008 um mehr als
Handwerk in Bremen 6/2009
sechs Prozent gestiegen, die im Fachverkäufer/-verkäuferin-Beruf
sogar um fast 15 Prozent.
Entgegen der früher verbreiteten Praxis,
den Gesellinnen und Gesellen die Chance zur
Erweiterung ihrer beruflichen Erfahrungen
außerhalb des Lehrbetriebs zu ermöglichen,
gingen jetzt die Handwerksbäcker zunehmend
dazu über, den selbst ausgebildeten Berufsnachwuchs
im Unternehmen zu halten und
über die Lehre und Berufspraxis hinaus fortzubilden,
berichtete Wolke von verändertem
Bildungsverhalten. Die Bäckerfachschule, das
Kompetenzzentrum Nord der Akademie Deutsches
Bäckerhandwerk, belege die Fort- und
Weiterbildung im Bäckerhandwerk mit imposanten
Zahlen: An zusammen nahezu 15.000
Unterrichtstagen nutzten im vergangenen Jahr
über 800 Kursteilnehmer die Fachschule in 62
Kursen vom Meisterlehrgang bis zur überbetrieblichen
Lehrlingsunterweisung.
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Service & Betrieb
Ertragskraft leidet unter
hohen Rohstoffpreisen
Das Bäckerhandwerk hatte 2008 auch in
Niedersachsen und Bremen mit den gestiegenen
Rohstoffpreisen zu kämpfen. Das geht aus
dem neuen Betriebsvergleich hervor, den der
Bäcker- Innungsverband Niedersachsen/Bremen
(BIV) anlässlich seines Verbandstags
in Duderstadt erhoben hat. Die betriebliche
Kennzahlenauswertung von 303
Innungsbäckereien aus dem Verbandsgebiet
können den BIV-Mitgliedsbetrieben zur Orientierung
und Selbsteinschätzung ihres eigenen
Unternehmens dienen.
Ein direkter Vergleich mit früheren Jahren lasse
der Betriebsvergleich indes nicht zu, weil die
Umsatzgrößenklassen neu strukturiert wurden,
schränkte der BIV ein. Abzulesen sei aber,
dass 2008 der Cash Flow nur bei kleinen Backbetrieben
mit bis zu einer Million Euro Umsatz
die Zehn-Prozent-Schwelle überschritten habe.
Zu berücksichtigen ist jedoch, dass diesen prozentualen
Werten aufgrund des Umsatzniveaus
der kleineren Betriebe nur geringe absolute
Werte zugrunde liegen. Entsprechend
bestehe im Durchschnitt für alle Bäckereien
„in Bezug auf die Ertragskraft Verbesserungspotential“.
Obwohl die Bäckereien in allen
Umsatzgrößenklassen im vergangenen Jahr
Gewinne erwirtschaften konnten, stand nach
Gegenrechnung der kalkulatorischen Kosten
ein Betriebsverlust.
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33
Namen & Notizen Girls’ Day
MÄDCHEN UND ZUKUNFT IM HANDWERK
Eine Ausbildung im Handwerk ist Gold
wert: In keinem anderen Berufszweig sind
Gleichbehandlung, schnelle Aufstiegsmöglichkeiten
und erfolgreiche Selbstständigkeit so
greifbar wie im Handwerk. Und das Handwerk
braucht dringend motivierten Nachwuchs.
Darum ist es gut, dass beim Girls’ Day wieder
viele Inhaber von Betrieben wie die Hermann
O. Eckert GmbH für innovative Systemlösungen
und die handwerklichen Bildungsstätten
wie die HandWERK gGmbH Mädchen
zwischen zehn und 15 Jahren hinter die handwerklichen
Kulissen blicken ließen.
Michael Busch, Hauptgeschäftsführer der
Handwerkskammer Bremen, freut sich darüber,
denn mehr als 40 Prozent aller Mädchen
verlassen die Schule mit dem Realabschluss
und fast ein Drittel mit dem Abitur. Als Fachkräfte
sind aber nur 15 Prozent der weiblichen,
jedoch 61 Prozent der männlichen Beschäftigten
tätig. Das Handwerk bildet dabei traditionell
besonders viele Frauen aus. „In unse-
Farbliches Gestalten geometrischer
Figuren in der Malerwerkstatt.
50 Mädchen
besuchten die verschiedenen
Werkstätten im HandWERK.
In Bremerhaven informierten
sich viele Mädchen im Haus
des Handwerks über technische
Berufe. Begrüßt wurden
sie von Imke Lathwesen,
Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft,
sowie der
Landesfrauenbeauftragten
Ulrike Hauffe.
ren technischen Berufen ist aber die Zahl von
Frauen noch verhältnismäßig gering. Darum
wollen wir mit unserem Engagement beim
Girls' Day praktische Einblicke geben und die
In der Holzbau-Werkstatt des Kompetenzzentrums
haben die Mädchen einen Kerzenständer
gesägt. Hier verfolgen sie wie man eine
Kreuz-Überblattung macht. (Fotos: HiB)
Präsenz von Mädchen in technischen oder
anderen männlich dominierten Handwerksberufe
gezielt fördern“, sagt Busch und ist überzeugt,
dass der Girls’ Day hilft, den Mädchen
zu zeigen, dass sie von einer Ausbildung im
Handwerk doppelt profitieren können: Denn
einerseits ist das Handwerk besonders vielfältig.
Andererseits unterscheiden die meisten
Handwerksbetriebe beim Einkommen nicht
nach Geschlechtern. In nahezu allen anderen
Wirtschaftsbereichen bestehen zwischen den
Geschlechtern zum Teil erhebliche Lohnunterschiede
und viele Frauen verdienen im Durchschnitt
nur 80 Prozent des Stundenlohns von
Männern.
34 Handwerk in Bremen 6/2009
Gewerbeschau Osterholz
140.000 BESUCHER IN ZWEI TAGEN
Volksfestcharakter, Unterhaltung und ein
Fest für die ganze Familie, das war die 6.
Gewerbeschau Osterholz. Am verkaufsoffenen
ersten Mai-Wochenende präsentierten sich vor
dem Hauptzugang des Weserparks zirka 60
Aussteller aus Handwerk, Gewerbe und von
Dienstleistung mit ihren Informationsständen,
an denen die Besucher in aller Ruhe ihre Fragen
stellen und sich beraten lassen konnten.
Handwerkskammer-Hauptgeschäftsführer
Michael Busch eröffnete die Messe und
wünschte den Veranstaltern und Ausstellern
reges Interesse, lohnende Kontakte und Aufträge.
„Nichts ist so beständig wie der Wandel“,
sagte er und wies darauf hin, dass sich
im Sog der internationalen Geschehnisse die
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die
Unternehmen verändern – und mit ihnen
ganze Stadtteile. Er begrüßte, dass die Mitglieder
des Vereins ‘Aktiv für Osterholz e. V.’ mit
der GO-Messe ihren Stadtteil attraktiver
machen, seine wirtschaftliche, soziale, touris-
Handwerk in Bremen 6/2009
tische und kulturelle Entwicklung verbessern
und sich die mittelständischen Betriebe dabei
positiv präsentieren könnten. „Gerade die kleinen
und mittleren Betriebe können sehr flexibel
und dynamisch im Wettbewerb agieren
und gewinnen angesichts explodierender Rohstoff-
und Energiepreise Recycling, Energieeffizienz,
minimierter Materialeinsatz und Reparaturen
als Geschäftsfelder weitere Bedeutung“,
sagte er, „dies sei auch der Grund,
warum die Europäische Kommission im Mai
die erste Europäische Woche für die so genannten
KMUs veranstalte – denn immerhin seien
neunzig Prozent aller Betriebe in der Europäischen
Union so genannte KMUs, die die EU
gezielt fördern wolle“, betonte er.
Buschs Wunsch zur Eröffnung, dass die
diesjährige GO 2009 noch mehr Besucher
anlockt als schon in den vorangegangenen
Jahren, erfüllte sich: an den zwei Messetagen
kamen 140.000 Besucher in den Weser-Park,
mehr als je zuvor.
Handwerkliche Möbel, Dämmtechnik und Solarthermie – HWK-Hauptgeschäftsführer Michael
Busch, die 1. Vorsitzende des Vereins ‘Aktiv für Osterholz’ Ingrid Kirschenlohr (rechts) und
Monika Mehrtens, Centermanagerin des Weser-Parks, beim Messe-Rundgang.
(Foto: Aktiv für Osterholz)
Namen & Notizen
HANDWERKER HELFEN
KINDERN IN TANSANIA
Dass Handwerker Grenzen überschreiten
und zunehmend im europäischen Ausland
wie auch weltweit tätig sind, ist nichts
Neues. Dass sich Handwerker aber auch im
Ausland sozial engagieren, ist schon seltener.
Ein solches Engagement betreibt der
Verein „Straßenkinder Tansania e.V.“ In dem
afrikanischen Land liegt die Aidsrate bei
über 40 Prozent der Bevölkerung – mit steigender
Tendenz.Eine Vielzahl von Straßenkindern
lebt in Tansania ohne Eltern und
Familie, ohne regelmäßige Nahrung, ohne
medizinische Versorgung, ohne Schulbesuch
und Ausbildung, damit also ohne Zukunft.
Durch Initiative aus dem Handwerk wurde
unter Vorsitz von Heidulf Masztalerz, ehemals
Sprecher der Arbeitnehmer-Vizepräsidenten
der bundesdeutschen Handwerkskammern
und Vorstandsmitglied des Deutschen
Handwerkskammertages, der Verein
gegründet. Hilfe zur Selbsthilfe lautet die
Aufgabe, mit der vom Verein seit drei Jahren
in der Stadt Singida, im mittleren Westen
des Landes, 40 elternlosen Kindern eine
Zukunft gegeben wird. Bis Ende 2007 wurden
zur Verbesserung der Lebens- und Bildungssituation
über 8.300 Euro zur Verfügung
gestellt. Im ersten Halbjahr 2008
kamen 2.425,00 Euro für Nahrungsmittel,
medizinische Betreuung, Schulbildung,
Gehälter und Renovierungsarbeiten dazu.
Masztalerz erhält beim Einsatz für die Straßenkinder
Unterstützung von Handwerkern,
vor allem auch aus den Reihen der aktiven
Arbeitnehmer-Vizepräsidenten der Handwerkskammern,
wie etwa durch den Bremer
Vizepräsident Rainer Schnaars.
Da vor allem die schulische Bildung für die
elternlosen Kinder von großer Bedeutung ist,
soll nun der Besuch einer Schule finanziert
werden. Dabei fehlt den Kindern die vorgeschriebene
Schulkleidung. Schon 1.500 Euro
reichen aus, um 40 Kindern aus Singida für
drei Jahre den Schulbesuch zu ermöglichen.
Geplant ist außerdem eine kleine Werkstatt,
in der die Jungen im Bau- und Metallbereich
ausgebildet werden. Den Mädchen soll eine
Ausbildung in Büroberufen ermöglicht werden.
Spenden erreichen die Empfänger ohne
Abzug von Verwaltungskosten direkt unter:
„Straßenkinder-Tansania“, Konto: 13012091,
Sparkasse Lüneburg (BLZ 240 501 10). Mehr
unter: www.strassenkinder-tansania.de
E-Mail-Kontakt zu Heidulf Masztalerz:
h.masztalerz@strassenkinder-tansania.de
35
Namen & Notizen Glückwünsche
Glückwunsch zum Geburtstag Glückwunsch zum Jubiläum Ehrenmedaille des Handwerks
für Günter Verheugen
Am 3. Juni
Kai-Uwe Dettmers, Stellvertretender Obermeister
der Fleischer-Innung Bremen Nord
Am 9. Juni
Rolf Fuhrken, Stellvertretender Obermeister
der Elektro-Innung Bremen
Am 12. Juni
Jens Böhrnsen, Bürgermeister und Senatspräsident
der freien Hansestadt Bremen
Am 13. Juni
Wilfried Wöbbeking, Obermeister der Fleischer-Innung
Bremen
Am 14. Juni
Lutz Giesemann, Ehrenobermeister der Bäcker-
Innung Bremerhaven-Wesermünde
Am 15. Juni
Detlef Wagschal, Obermeister der Feinmechaniker-Innung
Bremen
Am 18. Juni
Thorsten Klonczinski, Obermeister der Innung
des Bauhandwerks Bremerhaven-Wesermünde
Am 18. Juni
Hans Jörg Kossmann, Obermeister der Innung
des Kfz-Technikerhandwerks Bremen
Am 26. Juni
Olaf Otto, Obermeister der Landesinnung des
Zweiradmechanikerhandwerks Bremen
Schönes Wetter macht den Alltag
angenehmer. Dies finden auch die
beiden wandernden Tischlerinnen
Anouk aus Berlin und Lisa aus Tübingen.
Anouk ist seit 14 Monaten auf
der Walz. Ihr Weg brachte sie über Italien,
die Schweiz und Holland nach
Bremen und soll sie weiter nach
Lübeck führen. Lisa ist seit drei Monaten
unterwegs und will von Polen und
Hamburg kommend in Richtung
Osnabrück weiter. Sie trafen sich im
wärmsten April seit 120 Jahren zufällig
vor dem Bremer Gewerbehaus und
tauschten erst einmal ihre Erfahrungen
aus.
Was den Einen freut, ängstigt den
Anderen: Höhere Durchschnittstemperaturen
als in diesem Jahr habe es
zuletzt im April des Jahres 1890 gege-
75 Jahre
Am 16. Juni
Heinrich Büscher, Vulkaniseurmeister, Bremen
50 Jahre
Am 20. Juni
Hans-H. Bachmann Stadtbäckerei, Bäcker- und
Konditorenhandwerk, Bremen
Am 25. Juni
Thomas Lüllmann, Bäcker- und Konditorenhandwerk,
Bremen
25 Jahre
Am 1. Juni
Ralf Scholz, Elektroinstallateurmeister, Bremen
Karl-Heinz Basel, Elektroinstallateurhandwerk,
Bremen
Am 7. Juni
Container-Service Friedrich Tiemann GmbH &
Co. KG, Kfz-Technikerhandwerk, Bremerhaven
Am 12. Juni
Rolf Christens Elektro-Installation und Handel
GmbH, Elektroinstallateurhandwerk, Bremen
Am 15. Juni
Uwe Hasselmann Baugeschäft GmbH, Maurerhandwerk,
Bremen
ben, meldete der Deutsche Wetterdienst.
Mit 246 Stunden lag die Sonnenscheindauer
im April bundesweit
um 62 Prozent über dem Soll von
152 Stunden. Zudem war der April
2009 so trocken, dass die Meteorologen
mit bundesweit 33 Litern pro
Quadratmeter nur 56 Prozent des
Niederschlagssolls für diesen Monat
registrierten. Besonders wenig Regen
fiel im Norden und Osten. So kam im
gesamten Monat etwa in Berlin-Buch
nicht einmal ein Liter pro Quadratmeter
zusammen. Ost-Niedersachsen,
Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg
riefen die höchste Waldbrandwarnstufe
aus, während es in
Franken und im Rheinland innerhalb
von 48 Stunden so viel regnete wie
sonst im ganzen Monat. (Foto: HiB)
Günter Verheugen,Vizepräsident
der EuropäischenKommission
und Kommissar
für Unternehmen
und Industrie
erhielt jetzt die
Ehrenmedaille
des Deutschen
Handwerks.
Hanns-Eberhard
Schleyer, Generalsekretär des Zentralverbands
des Deutschen Handwerks (ZDH),
überreichte die Medaille im Rahmen des
Europasymposiums zum Auftakt der ersten
Europäischen Woche für kleine und mittlere
Unternehmen. Damit wird das besondere
Engagement Verheugens für Handwerk
und Mittelstand ausgezeichnet.
In seiner Laudatio würdigte Schleyer den
Vizepräsident der Europäischen Kommission
als „engagierten Politiker und Mann der
Praxis“. Verheugen habe aus Überzeugung
eine Politik für den europäischen Mittelstand
ins Zentrum der Entscheidungen in
Brüssel gerückt, zuletzt durch den Small
Business Act. Die Belange des Mittelstands
fanden Berücksichtigung bei allen wichtigen
Entscheidungen. Dazu gehören etwa
Fragen der Bildung, der Finanzierung, der
Forschung und des EU-Bürokratieabbaus,
aber auch das Mitwirken bei institutionellen
Beratungen. (Foto: Archiv)
36 Handwerk in Bremen 6/2009
Nachrichten
„plietsch“-PLAKETTE VERGEBEN
Urlaubsbilder, Familienfotos und Schnappschüsse
werden vom Bremer Unternehmen
Photo Dose zu bleibenden Erinnerungen in
allen Formaten verarbeitet. Und das im Sinne
des Klimaschutzes so energieeffizient wie
möglich. Trotz moderner Maschinen ist der
Stromverbrauch hoch – das belastet nicht nur
den Geldbeutel, sondern auch die Umwelt. Um
beides zu schonen, hat Photo Dose für die neue
Produktionshalle im Stadtteil Horn-Lehe einen
Gewerbe-Energieberater beauftragt, erste
Maßnahmen umgesetzt und sich dadurch den
Titel „plietsches Unternehmen“ und die gleichnamige
Plakette verdient.
„Wir wollen unseren Beitrag leisten, Ressourcen
zu sparen. Beim Bau unserer Halle
haben wir bereits auf eine hohe Dämmwirkung
des Bodens, der Decke und Wände
geachtet. Mit einer Energie-Analyse gehen wir
einen Schritt weiter“, erläutert Produktionsleiter
Frank Bockhop. Photo Dose hat sich für die
Analyse Verstärkung geholt: Der Ingenieur
Ulrich Römer hat während der von der Bremer
Energie-Konsens vermittelten Initialberatung
Energieeffizienz-Maßnahmen vorgeschlagen.
„Die Analyse war ein wertvoller Schritt für
uns. Die ersten Maßnahmen haben wir schon
umgesetzt“, sagt Bockhop stolz. So wurden
bereits Deckenstrahlplatten angebracht,
damit die Halle schnell und effizient erwärmt
Handwerk in Bremen 6/2009
werden kann. Bei der Beleuchtung ist das
Unternehmen Römers Rat gefolgt und hat so
genannte T5-Röhren installiert, die eine hohe
Lichtausbeute gewährleisten. „Die Energie,
die für die Beleuchtung nötig ist, konnten wir
so um 30 Prozent reduzieren. Ist genügend
Sonnenlicht vorhanden, können wir sie dimmen
oder Teile gänzlich abschalten“, weiß
Bockhop. Demnächst werden zudem adressierbare
digitale Vorschaltgeräte installiert. So
kann das Unternehmen jährlich neun Tonnen
CO 2 sparen, im Geldbeutel bleiben rund 3.000
Euro mehr. Auf der Wunschliste steht außerdem
ein Abluft-Wärmetauscher. „Die Abluft,
die bei der Fotoproduktion entsteht, ist bis zu
60 Grad warm. Derzeit wird sie ins Freie geleitet.
Demnächst wollen wir damit die Frischluft
für die Halle erwärmen, so dass die Temperatur
dort konstant gehalten werden kann.
Allein durch die Wärmeruckgewinnung kann
Photo Dose drei Tonnen CO 2 und 1.000 Euro
im Jahr sparen.
Unternehmen, die wie Photo Dose plietsch
werden möchten, können sich bei der Bremer
Energie-Konsens beraten lassen. Die Initialund
Detailanalyse werden von der KfW (Kreditanstalt
für Wiederaufbau) mit bis zu 80 Prozent
gefördert, anfallende Investitionen können
durch einen Kredit finanziert werden.
Ulrich Römer, Energie-Berater und Geschäftsführer der ibek GmbH; Frank Bockhop, Produktionsleiter
Photo Dose; Dr. Cornelis Rasmussen, Geschäftsführer Bremer Energie-Konsens; und
Astrid Stehmeier, Projektmanagerin Bremer Energie-Konsens (v.l.). (Foto: Energie-Konsens)
Namen & Notizen
BHKH: SCHREIBER KOMMT
FÜR SCHWEGMANN
Wechsel beim Bundesverband Holz und
Kunststoff (BHKH): Ab 1. Juni dieses Jahres
übernimmt Peter Schreiber die Hauptgeschäftsführung.
Er folgt auf Dr. Bettina
Schwegmann, die den Verband seit August
2004 leitet.
Schreiber kommt
vom Bundesinnungsverband
der Augenoptiker,
bei dem er
seit 1999 als
Abteilungsleiter
Recht tätig ist.
Die Mitgliederversammlung
des BHKH hatte
den 39-jährigen
Juristen einstimmig für die Position des
Hauptgeschäftsführers benannt.
Dr. Schwegmann
verlässt den
BHKH auf eigenen
Wunsch, um
die Geschäftsführung
in
einem anderen
Verband zu übernehmen.
BHKH-
Präsident Günter
Füllgraf dankt
ihr für ihre herausragenden
Leistungen und Verdienste für
die Branche. (Fotos: BHKH)
BREMER SCHÜLERFIRMA
BELEGT DRITTEN PLATZ
BEI WETTBEWERB
Die Bremer Schülerfirma „Sonnenschein
Catering und Seniorenservice“ aus der Schule
„Am Oslebshauser Park“ setzte sich in
einem bundesweiten Wettbewerb gegen
120 Mitbewerber durch. Der Wettbewerb
stand unter dem Motto: „Gleiche Chancen
für alle Kinder“ und zeichnet herausragende
Kinder- und Jugendarbeit aus. Neben
dem Preisgeld von 3000 Euro gewannen die
Bremer Schülerinnen und Schüler eine
Sonderzuwendung von 1000 Euro sowie
den Pokal, „Die goldene Göre“. Der Wettbewerb
wurde zum sechsten Mal vom Deutschen
Kinderhilfswerk vergeben und ist der
höchstdotierte Preis seiner Art.
37
Namen & Notizen Schneider-Handwerk
MAßANFERTIGUNG FÜR BERUF, FREIZEIT UND GALA
Änderungsschneidereien gibt es in Bremen
mittlerweile wie Sand am Meer. Was also tun,
um wirtschaftlich zu überleben? Das fragte
sich auch Metin Tunar und fand eine erfolgreiche
Geschäftsidee. So wurde aus einer kleinen
Änderungsschneiderei eine Maßschneiderei
mit inzwischen zwei Filialen.
Metin Tunar wuchs inmitten seiner großen
Familie im türkischen Adana auf. Der Ort gilt
als das Zentrum der türkischen Textilindustrie.
Auch die Familie von Metin Tunar bestritt in
diesem Gewerbebe ihren Lebensunterhalt.
Metin Tunar lernte bei seinem ältesten Bruder
das Schneidergewerbe, bevor er 1979 nach
Deutschland ausreiste und sich in Bremen
niederließ. Hier in Vegesack eröffnete er 1986
in der Wilhelm-Hartmann-Straße seine Änderungsschneiderei
und nannte sie „Mona’s Nähstube“.
Anfangs unterschied sie sich nicht viel
von anderen Änderungsschneidereien. Doch
diese begannen damals wie Pilze aus dem
Boden zu sprießen und so musste sich Metin
Tunar schon ziemlich drehen und strecken, um
wirtschaftlich mit seinem Betrieb zu überleben.
So besann er sich darauf, was er bei seinem
Bruder außer Reißverschlüsse einzunähen,
Kleider zu ändern und zu reparieren,
Hosenbeine und Ärmel zu kürzen, auch gelernt
hatte – die Maßanfertigung! Seither bietet er
Maßanfertigung für Jedermann und jede Frau
an und hält hierzu viele ausgesuchte Stoffe
vorrätig auf Lager.
Auf Nachfrage zu seinem gut sortierten
Stofflager, das so längst nicht in jeder Schneiderei
zu finden ist, erklärt er, dass ihm das so
eigentlich lieber sei, als wenn die Kunden mit
Stoffen zu ihm kommen. Nicht, weil er zusätzlich
zum Lohn am Stoff verdienen will. Nein,
man kann auch mit Stoffen zu ihm kommen,
die woanders gekauft wurden. Nur ist es so,
dass sich längst nicht jeder
Stoff für jedes Kleidungsstück
eignet. Früher habe er jeden
Kundenwunsch erfüllt und
mitgebrachte Stoffe zu dem
verarbeitet, was der Kunde
wollte. Doch mussten die
Kunden oftmals einsehen,
dass er als Fachmann Recht
hatte und sie besser auf ihn
hätten hören sollen. Blusen,
die knittern, Futterstoffe, die
einlaufen und so dafür sorgen, dass Röcke oder
Hosen nicht richtig sitzen, geben wenig Anlass
zur Freude. Daraus hat Metin Tunar zusammen
mit seinen Kunden gelernt und inzwischen
kaufen fast alle ihre Stoffe bei ihm. Es ist ohnehin
nicht teurer und die Kunden können sich
nun viele Jahre an ihren Kleidern freuen.
Davon hörte auch Luca Rizzo, der einen Friseursalon
in der Böttcherstraße führt, und zum
edlen Interieur seines Salons passende Bekleidung
für sich und seine Angestellten wünschte.
Man traf sich und heraus kam ein für die
Friseurwelt einzigartiger edler Dress. Und für
Metin Tunar ergab sich daraus eine neue
Geschäftsidee und Betätigungsfeld für sich,
seine inzwischen fünf Angestellten und drei
Auszubildenden: Maßanfertigung für Hotelangestellte,
Kosmetiker oder Friseure oder sonstige
Dienstleister, die gerne mit eigenen Entwürfen
zu ihm kommen dürfen. Sollten keine
Entwürfe vorliegen, wird er gerne auch kreativ
beraten, unterstützt von seiner russischstämmigen
Mitarbeiterin Helena Lachenmeier.
Die hat es vor ihrer Ausreise nach Deutschland
in Sankt Petersburg immerhin schon bis
zur Designerin und Direktrice gebracht. In
Deutschland begann sie ganz von vorn, lernte
hier und legte die deutsche Gesellenprü-
Helena Lachenmeier und Metin Tunar vor
dem Garn-Magazin von Mona’s Nähstube.
fung zur Maßschneiderin ab.
Bei all der Maßschneiderei wird aber weiterhin
auch die Änderung und Reparatur angeboten
und auch hier genießen die Kunden die
volle Aufmerksamkeit. Wie etwa bei der älteren
Dame, die in Mona’s Nähstube zu Gast ist
und sich der ungeteilten Aufmerksamkeit von
Helena Lachenmeier und Metin Tunar erfreuen
darf. Sie hat eine längere Abendrobe anprobiert,
bei der sie gerne eine Änderung vornehmen
lassen möchte. Sie hätte statt des runden
Kragens gerne einen spitzen Kragenausschnitt.
Überhaupt gar kein Problem. Schnell
zeichnet Helena Lachenmeier mit Schneiderkreide
die Änderung auf dem Stoff. Als die
Kundin die beiden fragt, ob das Kleid vielleicht
auch gekürzt werden sollte, verneinen beide
schnell übereinstimmend. Die Kundin ist überzeugt
und zufrieden, doch dann schlägt Metin
Tunar vor, den Schnitt des Kleides nach unten
verjüngt zulaufen zu lassen. So meint er, fällt
der Stoff vielleicht noch besser. Verjüngt?
Sofort ist zu merken, wie gut der Dame dieser
Vorschlag gefällt. Schnell hat Metin Tunar das
Kleid entsprechend abgesteckt und wieder
sind sich sofort alle einig. Ja, so ist es perfekt.
Mit einem Lächeln im Gesicht verlässt die
Dame, voller Vorfreude auf ihre geänderte
Abendrobe, Mona’s Nähstube. Auch in Metin
Tunars Gesicht steht – wie eigentlich immer
– ein Lächeln. Wenn seine Kunden zufrieden
sind, ist er es auch.
Das Team von Luca Rizzo (4. von links)
zusammen mit Metin Tunar (3. von rechts),
seiner Mitarbeiterin Helena Lachenmeier und
der Auszubildenden Bahar Karaman (ganz
rechts).
(Text und Fotos: Gabriela Schierenbeck)
38 Handwerk in Bremen 6/2009
Vermischtes
Seit gut 30 Jahren arbeitet die Reinders
Gebäudereinigung aus Westerstede eng mit
der Überbetrieblichen Ausbildungsstelle der
Alwin-Lonke-Schule zusammen. Wie gut, das
zeigt jetzt eine Sachspende, die von Geschäftsführer
Jörg Reinders (Foto vorn rechts) im Rahmen
des Qualitätsverbundes Gebäudedienste
Das duale Ausbildungssystem in Deutschland
muss dringend reformiert werden. Das ist das
Ergebnis einer an der Universität Bremen durchgeführten
Studie über die dualen Ausbildungssysteme
in der Bundesrepublik, Dänemark, Österreich
und der Schweiz. Die vergleichende Studie
wurde im Auftrag der Bertelsmann Stiftung
durchgeführt. Ziel war es, die Qualität der Steuerung
der Systeme zu untersuchen und wie die
vier Länder auf dem Weg zu einer europäischen
Berufsbildungsarchitektur die Stärken ihrer Systeme
besser zur Geltung bringen können.
„Die Ergebnisse sind selbst für die Fachwelt in
Deutschland überraschend“, sagt Prof. Dr. Felix
Rauner, Leiter der Forschungsgruppe Berufsbildungsforschung,
die die aktuelle Studie erstellt
hat. Man könne sie mit dem Sprichwort übersetzen:
„Viele Köche verderben den Brei“. Dies werde
im Vergleich mit der bei der Studie vorbildlich
abgeschnittenen Schweiz deutlich, die eine vergleichbare
föderale Staatsstruktur aufweise wie
Deutschland und ebenfalls über eine lange Tradition
in der dualen Berufsausbildung verfüge.
In der Schweiz werde die zentrale Steuerung in
Handwerk in Bremen 6/2009
dem Ausbildungszentrum für Gebäudereinigung
und Hygienetechnik (agh) übergeben
wurde. Susanne Selbrede (links) vom agh freut
sich über die Spende, eine Columbus Einscheibenmaschine,
die im Akkubetrieb Kanten, Ränder
und Treppenstufen reinigt.
(Foto: Reinders)
Studie der Uni Bremen zur dualen Ausbildung:
„Viele Köche verderben den Brei“
einem Bundesamt für berufliche Bildung und
Technologie konzentriert und gebündelt. Akteure
vor Ort hätten für operative Aufgaben viele
Gestaltungsfreiheiten. Dagegen existiere in
Deutschland bei der zentralen Steuerung eine
kaum übersehbare Zahl von Akteuren. Lokale
Organisationen hätten viel zu wenig Gestaltungsspielräume.
Während es in Österreich, Dänemark und der
Schweiz gelinge, den Übergang von der Schule
in die Berufsausbildung beinahe nahtlos zu organisieren,
liege Deutschland auch bei diesem zentralen
Punkt der Steuerung des Berufsbildungssystems
weit zurück. Deutsche Auszubildende
seien im Durchschnitt drei Jahre älter als ihre
österreichischen Kollegen, da sich in Deutschland
ein Dschungel von Maßnahmen und Warteschleifen
zwischen dem Schulabschluss und die
Berufsausbildung geschoben hätte. „Dieses
hausgemachte Problem ließe sich lösen“, so Rauner,
„wenn Deutschland von unseren Nachbarn
lernen würde, wie man einen nahtlosen Übergang
von der Schule in die Berufsausbildung
schafft.“
Namen & Notizen
Die elektronische Signatur
am Beispiel Abfallrecht
Das Thema elektronische Signatur hat sich
in den letzten Jahren erheblich fortentwickelt.
Nach der Schaffung der rechtlichen
Rahmenbedingungen und Sicherheitsinfrastrukturen
hält die Signatur zunehmend Einzug
in zahlreiche Anwendungs- und
Geschäftsbereiche. So zum Beispiel im
Abfallrecht. Die elektronische Übermittlung
der Nachweise zur Abfallnachweisführung
an die zuständigen Behörden sowie die
elektronische Registerführung ist ab dem 1.
April 2010 gemäß des Kreislaufwirtschaftund
Abfallgesetzes in Verbindung mit der
Nachweisverordnung verbindlich für Entsorger
sowie bestimmte Abfallerzeuger und
Transporteure vorgeschrieben.
Gemeinsam mit der Handelskammer Bremen,
der BIG Bremen und dem RKW Bremen
bietet die Handwerkskammer am 23.
Juni um 14 Uhr im World Trade Center dazu
die Veranstaltung „Die elektronischen Signatur
– am Beispiel des Abfallrechts“ an.
Unter www.hwk-bremen.de (Menüpunkt
Aktuelles/Veranstaltungen) gibt es weitere
Informationen sowie ein Dokument zur
Faxanmeldung für die Veranstaltung.
Anmeldeschluss ist der 16. Juni.
„Der Dreh- und Angelpunkt einer nachhaltigen
Berufsbildungsreform ist nach dieser Studie eine
Steuerung der beruflichen Bildung aus einer
Hand und eine Stärkung der Gestaltungsspielräume
bei der Organisation der beruflichen Bildung
vor Ort“, sagt Rauner. Dies alles erfordere
in Zukunft eine sehr viel stärkere Zusammenarbeit
zwischen den europäischen Ländern mit
einer entwickelten dualen Berufsausbildung,
wenn diese Berufsbildungstradition strukturbildend
in Europa werden solle. Die mehr als zwanzig
Empfehlungen in der gerade erschienenen
Studie stützen sich auch auf negative Erfahrungen
aus Ländern, in denen die Akademisierung
der Bildung weit fortgeschritten ist. Dies zeigen
die in die Studie aufgenommenen Länderstudien
von Australien, den USA und den Ballungszentren
Chinas.
Im methodischen Bereich wurde mit der Studie
wissenschaftliches Neuland betreten. Denn erstmals
wandten die Wissenschaftler eine Methode
an, die es erlaubt, die Strukturen der Berufsbildungssysteme
nicht nur systematisch miteinander
zu vergleichen, sondern sie auch auf der
Grundlage eines Kriterienrasters zu bewerten. Mit
einer internationalen Expertengruppe aus den
vier Ländern wurde dieses Bewertungssystem
entwickelt.
39
Tipps & Termine Kurse und Veranstaltungen
Kurse und Lehrgänge im
Kompetenzzentrum HandWERK
Meistervorbereitung Teil III und IV, Berufs- und
Arbeitspädagogische Kenntnisse: 29. Juni
Metall
Edelstahl Seminar: 15. Juni
SHK
Optimierung von Heizanlagen: 8. Juni
Holz
Tischler – Maschinen – Lehrgang: 15. Juni
Schärfen von Schneidewerkzeugen: 25. Juni
Holzbearbeitung für Frauen: 1. Juli
Gewerkeübergreifende Bildungsangebote
Energieeinsparverordnung: 20. Juni
Neuerungen der Energieeinsparverordnung:
25. Juni
Vortragsreihe CO- 2 Reduktion
Technologie in der Wärmedämmung: 17. Juni
Unternehmensführung
Betriebsnachfolge – Kurzseminar: 8. Juni
Vortragsreihe Unternehmensführung
Ihre Altersvorsorge in Gefahr?: 11. Juni
EDV-Kurse
Excel II Fortgeschrittene: 8. Juni
Bildungsurlaub
Berufs- und Arbeitspädagogische Kenntnisse:
29. Juni
Vorbereitung auf die Gesellenprüfung
Kraftfahrzeugtechniker: 8. Juni
Augenoptiker: 15. und 22. Juni
Mathematik für Auszubildende: 24. Juni
Betriebswirt (HWK)
24. August
Weitere Informationen und Beratung zu den
Lehrgängen unter (0421) 22 27 44-0
E-Mail: info@handwerkbremen.de
Internet: www.handwerkbremen.de
Vollversammlung der
Handwerkskammer Bremen
16. Juni, 17.00 Uhr
im Handwerkssaal des Gewerbehauses, Ansgaritorstraße
24, 28195 Bremen:
Sitzung der Vollversammlung der
Handwerkskammer Bremen.
Siehe auch Amtliche Bekanntmachung der
Handwerkskammer Bremen auf der vorletzten
Seite dieser Ausgabe.
Termine • Veranstaltungen
von KH und AGVH Bremen
2. Juni, 17.30 Uhr: Vorstandssitzung Tischler,
Besprechungszimmer KH
8. Juni, 17.30 Uhr:Vorstandssitzung SHK,
Gewerbehaus, Innungssaal
9. Juni, 18.30 Uhr: Vorstandssitzung Kfz,
Besprechungszimmer KH
9. Juni, 19.00 Uhr: Vorstandssitzung Metall,
HandWERK
11. Juni, 15.30 Uhr: Besuch der Metall-Innung
Recklinghausen, Treff: HandWERK
13. und 14. Juni: Ausstellung Gesellenstücke
Tischler, Gewerbehaus, Handwerkssaal
15. Juni, 19.00 Uhr: Vorstandssitzung Maler
Lackierer, Wandschneidersaal, Gewerbehaus
16. Juni, 9.00 Uhr: Seniorenfahrt Tischler nach
Scharnebeck (Anmeldung erforderlich)
17. Juni, 17.30 Uhr: Vorstandssitzung Elektro,
Besprechungszimmer KH
17. Juni, 20.00 Uhr: Stammtisch Elektro
18. Juni, 20.00 Uhr: Innungsversammlung
Zweiradmechaniker, Besprechungszimmer KH
19. Juni: Spargelessen Innung Metall
23. Juni, 17.00 Uhr: Freisprechung Tischler,
Handwerkssaal, Gewerbehaus
24. Juni, 15.00 Uhr: Freisprechung Konditoren,
Handwerkssaal, Gewerbehaus
Veranstaltungen in Bremen
17. Juni, 19.00 bis 20.30 Uhr, in der Handwerkskammer:
Allergien – auch im Handwerksbetrieb,
Vortrag von Ulrike Bödeker. Teilnahme:
5 Euro. Anmeldung bis zum 10. Juni
unter Telefon (04 21) 2575069 oder (0179)
6774469.
23. Juni, 14.00 Uhr, World Trade Center: Die
elektronischen Signatur – am Beispiel des
Abfallrechts. Programmablauf, Faxanmeldung
(bis 16.6.) unter www.hwk-bremen.de
23. Juni, 14.00 bis 19.00 Uhr, Bremenhalle
des Flughafen Bremen (Terminal 3, neben der
Besucherterrasse): Fachtag Erdgasantrieb vs.
Elektro-, Hybrid-und Autogasantrieb.
Akademie des Handwerks
an der Unterweser e.V.
Seminare
Geschäftsführung für Kleinbetriebe
3. , 10. , 17. , 24. Juni, 18 bis 21.15 Uhr
(Vertiefungskursus im 2. Halbjahr geplant)
Büroorganisation: „Der Mann macht den Meister,
die Frau den Rest?!“, 12. Juni, 9 bis 17 Uhr
und 13. Juni, 9 bis 13 Uhr
Kompaktseminar Veränderungsmanagement:
Veränderungen begründen, vorbereiten, und
durchsetzen, 24. Juni, 9 bis 18 Uhr
Meisterkurse
Installateur- und Heizungsbauer-Handwerk,
Teile I & II, ab 26 August 2009
Bau-Handwerke (Maurer, Stahl-Betonbauer,
Zimmerer), Teile I & II, ab 27 August 2009
Metallbauer- und Feinwerkmechaniker-Handwerk,
Teile I & II, ab 2. September 2009
Kfz-Handwerk, Teil I, ab Frühjahr 2010
Kfz-Handwerk, Teil II, ab 22. Februar 2010
Friseur-Handwerk, Teile I & II, ab 22. Februar
2010
Elektrotechniker-Handwerk, Teile I & II, ab 23.
Februar 2010
Teil III: Technische/r Fachwirt/in (HWK), ab
4. Januar 2010
Teil IV: AEVO (Teilzeit), ab 10. August 2009
Berufsbegleitende Fortbildungen
Vorbereitung auf die Ausbildereignungsprüfung
(Vollzeit), 4. bis 16 Mai 2009, montags
bis sonnabends, 8 bis 16.15 Uhr
Vorbereitung auf die Ausbildereignungsprüfung
(Teilzeit), ab 10. August, 120 Unterrichtsstunden,
montags, dienstags, donnerstags, 18
bis 21.15 Uhr
Technische Fachwirte (HWK), ab 4. Januar
2010
Betriebswirte (HWK), ab 25. Februar 2010
Informationen und Anmeldungen:
Akademie des Handwerks an der Unterweser
e.V., Columbusstraße 2, 27570 Bremerhaven,
Telefon (04 71) 185-249
E-Mail: info@akademie-bremerhaven.de,
Internet: www.akademie-bremerhaven.de
Vorankündigungen
20. August
Parlamentarischer Abend: Park Hotel Bremen
27. Oktober
43. Mahl des Handwerks: Sparkasse Bremen
40 Handwerk in Bremen 6/2009
Veranstaltungen
GAS, ELEKTRO, HYBRID – ODER WAS ?
Alternative Antriebe stehen bei einer Fachtagung am 23. Juni in
der Bremenhalle des Flughafens auf dem Prüfstand. Vorgestellt
werden Neuheiten und der aktuelle Entwicklungsstand.
Ein Fachtag zum Thema „Erdgasantrieb vs.
Elektro-, Hybrid-und Autogasantrieb“ findet
am Dienstag, den 23. Juni von 14.00 bis 19.00
Uhr in der Bremenhalle des Flughafen Bremen
(im Terminal 3, neben der Besucherterrasse)
statt. Experten führender Entwickler alternativer
Antriebe stellen Neuheiten und den
aktuellen Entwicklungsstand vor.
Vor der nächsten Benzinpreiswelle fragen
sich viele Flottenbetreiber, Gewerbeleute und
Privatmenschen, welche Alternative die individuell
passende Lösung ist. Gleichzeitig
gewinnt das Thema „Klimaschutz und Mobilität“
in Politik und Gesellschaft weiter an
Bedeutung. Gefragt sind Fahrzeuge mit geringem
Verbrauch und minimalem Schadstoffausstoß
bei gleicher Fahrleistung – und das
zu wettbewerbsfähigen Preisen. Nach der Kritik
an den Biokraftstoffen der ersten Generation
eignen sich hierfür vor allem die bereits
marktfähigen Konzepte für Flüssiggas-(LPG),
Hybrid-, Elektro-und Erdgasfahrzeuge (CNG).
Eingeladen von der „Bremer Offensive –
Das Erdgasfahrzeug“ (swb und Der Senator für
Handwerk in Bremen 6/2009
Umwelt, Bau, Verkehr und Europa in Kooperation
mit EWE) präsentieren Vertreter von Toyota,
Mitsubishi, Opel und IAV mögliche Antworten
und Lösungsvorschläge. Sie stellen die
neuesten Modelle vor und beziehen Position
zum aktuellen Stand ihrer Forschungs-und Entwicklungsabteilungen.
Zudem erläutert Ralf
Wehrse vom Senator für Umwelt, Bau, Verkehr
und Europa, welche Auswirkungen das neue
Stickstoffoxidgesetz, das 2010 in Kraft tritt, für
Bremer Gewerbetreibende hat. Eine Autoschau
mit den aktuellsten Erdgasfahrzeugen gibt
weitere detailreiche Einblicke in die Welt der
alternativen Antriebe. Das von den Experten
bereitgestellte Fachwissen bietet die Möglichkeit
für eine informierte Entscheidung darüber,
welcher Fahrzeugtyp eine echte Alternative
für den eigenen Gebrauch darstellt. Im
Anschluss an die Fachveranstaltung findet
eine exklusive Führung durch den Bremer Flughafen
statt.
Weitere Infos und Anmeldung:
www.bremer-erdgasfahrzeug.info
GROßER PREIS DES MITTELSTANDS
Oskar-Patzelt-Stiftung verzeichnet neuen Teilnehmerrekord.
Für den 15. Wettbewerb um den "Großen
Preis des Mittelstands 2009" wurden 3.366
Unternehmen und Persönlichkeiten (2008:
3.184) von mehr als 1.400 Kommunen, Institutionen,
Kammern und Verbänden in den 16
Bundesländern nominiert. Die Unternehmen
repräsentieren den wirtschaftlich erfolgreichen
und sozial engagierten Mittelstand in seiner
gesamten Spannbreite unterschiedlicher
Branchen sowie Organisations- und Eigentumsformen.
Kein anderer Mittelstandswettbewerb in
Deutschland erreicht eine solch große und
über mehrere Jahre anhaltende Resonanz.
Dabei sind die Preise nicht dotiert. Es geht für
die Unternehmen um Ehre und öffentliche
Anerkennung, ohne finanzielle Anreize.
Bundesweit haben 1.028 Unternehmen
(2008: 946) die zweite Wettbewerbsstufe, die
sogenannte „Juryliste“ erreicht. Unter ihnen
auch Bremer Betriebe wie etwa die Söffge
GmbH & Co. KG.
Diesen Unternehmen wird in den nächsten
Wochen in feierlicher Form von Wirtschaftsministern,
Staatssekretären und Kammer-Präsidenten,
durch die Bundesgeschäftsstelle in
Leipzig und von den bundesweit tätigen Servicestellen
der Oskar-Patzelt-Stiftung – die
den Wettbewerb seit 1995 jährlich ausschreibt
und organisiert – die Urkunde zum Erreichen
der Juryliste überreicht.
Bis Ende Juni entscheiden insgesamt zwölf
regional organisierte Jurys mit etwa 100 Juroren,
wer aus dem Kreis dieser kleinen und mittleren
Firmen Finalist oder Preisträger des "Großen
Preis des Mittelstands 2009" wird. In jeder
der zwölf Wettbewerbsregionen können bis zu
drei Preisträger und bis zu fünf Finalisten ausgezeichnet
werden.
Mehr unter: www.mittelstandspreis.com
Tipps & Termine
INNOVATIONSPREIS UND
MAHL DES HANDWERKS
Auch in diesem Jahr laden Handwerkskammer
und Sparkasse Bremen gemeinsam zur
Teilnahme am Preis „Innovatives Handwerk“
ein. Die Preisverleihung wird wesentlicher
Bestandteil des 43. Mahl des Handwerks am
27. Oktober in der Kundenhalle der Sparkasse
Bremen sein. „Dabei werden wir einiges
an den Inhalten und dem Ablauf der
Veranstaltung ändern“, verspricht HWK-
Hauptgeschäftsführer Michael Busch. So
sollen etwa „das bremische Handwerk und
die Gewinner der einzelnen Preiskategorien
stärker im Mittelpunkt des Abends stehen“,
sagt Busch.
Noch ist nicht entschieden, ob es bei den
sechs Preiskategorien des Vorjahres bleiben
wird. Ebenso sind auch noch nicht alle
Modalitäten der Ausschreibung festgezurrt.
HANDWERK IN BREMEN wird daher in seiner
kommenden Juli-Ausgabe umfassend
berichten. Schon jetzt steht jedoch der Einsendeschluss
für die Wettbewerbsteilnahme
fest: der 31. August 2009. Interessierte
Betriebe, die sich in Sachen Arbeits- und
Gesundheitsschutz, Ausbildung, Einsatz
innovativer Technologien, Betriebsnachfolge
und Umweltschutz engagieren oder
deren Existenzgründung beispielhaft ist,
können sich jedoch schon einmal Gedanken
über ihre Teilnahme machen.
WELTLEITMESSE DER
BÄCKER IM OKTOBER
Ob hohe Backtemperaturen, Kälte für Kühlraum
oder Verkaufsvitrine, Heizung,
Beleuchtung oder Warmwasser: Beim Produzieren
und Lagern ihrer Backwaren benötigen
Bäcker und Konditoren Energie. Hinsichtlich
der Preiskapriolen in der Energieversorgung
bleibt das Umdenken in der
Branche nicht aus. Daher informieren sich
mehr und mehr Betriebe über Maßnahmen,
die dazu beitragen, die Fixkosten im eigenen
Unternehmen zu senken. Der sparsame
Umgang mit Energie wird zum immer wichtigeren
Thema, das zeigt sich auch auf der
Weltleitmesse iba, die vom 3. bis 9. Oktober
2009 in Düsseldorf stattfindet. An den sieben
Messetagen können sich Bäcker und
Konditoren aller Betriebsgrößen über die
verschiedensten Technologien und maschinellen
Vorkehrungen informieren, die zum
Energiesparen im Betriebsalltag beitragen.
Die alle drei Jahre stattfindende Messe feiert
in diesem Jahr ihr 60-jähriges Bestehen.
41
Marktplatz Gesucht & Gefunden
BETRIEBSBÖRSE DER HANDWERKSKAMMER BREMEN
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der Ihr Lebenswerk weiterführt? Oder Sie
möchten Ihr Unternehmen verkaufen? Oder
suchen Sie einen Partner, Gesellschafter mit
Know-how und/oder Kapital? Wir helfen
Ihnen, einen Käufer, Pächter, Mieter oder Partner
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Ihr Angebot oder Ihr Gesuch. Geben Sie Ihren
Text für eine kostenlose Veröffentlichung
zusammen mit Ihrem Namen, Ihrer Anschrift,
Telefonnummer und gegebenenfalls einem
Ansprechpartner per Fax an die Abteilung
Betriebsberatung der Handwerkskammer Bremen,
Stichwort: Betriebsbörse. Fax-Nr.: (04 71)
20 70 29. Die folgenden Angebote und Gesuche
sind der Handwerkskammer zugegangen.
Die Offerten werden kostenlos und ohne
Gewähr veröffentlicht.
1124 Tischler-Werkstattgemeinschaft in Bremen-Woltmershausen
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Tischler für eigenen Werkstattbereich (mit
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abzugeben.
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in Bremen-West zu verkaufen.
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ausbaufähig, konkurrenzlose Lage, gut als
Filiale geeignet) zu verkaufen. Preis VB.
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Malerbetrieb gesucht.
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Lesum (ca. 100 qm) aus Altersgründen zu vermieten,
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qm, ebenerdig) in Bremen-Überseestadt zu vermieten;
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1167 Gewerbebetrieb für Metallbau oder Fahrzeugbau
mit einem umfangreichen Maschinenpark
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guter Verkehrsanbindung; Halle ca. 320 qm;
Nebenräume ca. 200 qm; Grundstücksgröße ca.
3000qm.
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(Bremen-Aumund) aus Altersgründen zu verkaufen
bzw. zu verpachten. Grundstück ca.
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ca. 300qm. Verkauf Maschinenpark
separat möglich.
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2032 Elektromeister sucht Beteiligung oder
Übernahme eines mittelständigen Installationsbetriebes.
Auch freie Mitarbeit möglich.
2038 Friseursalon zur Übernahme in Bremen
gesucht; mind. 6 Plätze; Kosmetik- bzw. Wellness-Angebot
in Planung.
BREMERHAVEN ANGEBOTE
3037 Für Tischlerei im nördlichen Landkreis
Cuxhaven aktiven Teilhaber gesucht. Späterer
Erwerb/Pacht möglich.
3039 Werkstatträume mit Wohngebäude
besonders geeignet für Nutzung in den Bereichen
Lebensmittel (Fleischerei), Sanitär-Heizung-Klima,
Malerei etc., günstig zu verkaufen
oder zu verpachten.
3056 Alteingesessener Heizungs- und Sanitärbetrieb
sucht aus Altersgründen einen Nachfolger.
Übernahme auf Kauf- oder Pachtbasis
möglich. Ein guter Auftragsbestand, ein solider
Kundenstamm und ein eingespieltes Team sind
vorhanden.
3057 Alteingesessenes Ladengeschäft aus
dem Bereich Bodenbeläge und Heimtextilien
aus Altersgründen abzugeben.
3058 Friseurmeister/in mit eigenem Kundenstamm
zwecks Stuhlmiete gesucht (Übernahme
möglich)
3059 Moderner Friseursalon, ca. 60 qm, 7 Plätze,
in bevorzugter Lage, ab sofort zu verkaufen/zu
verpachten. Auf Wunsch mit Immobilie
zu erwerben.
3061 Handwerksbetrieb mit hochwertigem
Wohnhaus, Bj. 2000, günstig zu verkaufen.
(großzügiges Bürogebäude mit Sozialräumen,
Betriebshof und Remise)
3064 Büro/Verkaufsräume (ca.150 qm)
und/oder Lagerräume (ca. 200qm) in guter Verkehrslage
mit eigenen Parkplätzen zu verpachten.
Verkaufsräume können aufgeteilt werden.
Gut geeignet für Handwerksbetriebe, Einzelhandel
oder Versicherung.
KONTAKT BETRIEBSBÖRSE
Interessenten wenden sich unter Angabe der
Chiffre-Nr. telefonisch oder schriftlich an die
Abteilung Betriebsberatung der Handwerkskammer
Bremen, Außenstelle Bremerhaven,
Ansprechpartnerin: Regina Falke,
Columbusstr. 2, 27570 Bremerhaven,
Telefon (04 71) 97 24 9-0,
Telefax (04 71) 20 70 29,
E-Mail: hwk-bremerhaven@hwk-bremen.de.
Die vollständige Betriebsbörse der Handwerkskammer
Bremen und weitere Angebote und
Gesuche aus dem gesamten Bundesgebiet im
Internet unter: www.nexxt-change.org.
42 Handwerk in Bremen 6/2009
Persönlich
10 FRAGEN AN THOMAS SCHUMACHER
Thomas Schumacher
Steuerberater
Partner in der Schomburg Rother Schumacher
Steuerberater und Wirtschaftsprüfer in Partnerschaft
Geboren 1965 in Bremen.
Was beschäftigt Sie gerade?
Der Umzug unseres Büros ins Portland in die
Bremer Überseestadt.
Handwerk ist für Sie ...?
Handwerk ist heute ganz modeme Dienstleistung
und unverzichtbarer Teil bremischer Wirt-
Handwerk in Bremen 6/2009
schaft und Tradition.
Wann haben Sie zuletzt einen Handwerker
womit beauftragt?
Im Zusammenhang mit dem Umzug unseres
Büros haben wir zurzeit mit fast allen Gewerken
zu tun, und sind sehr zufrieden mit den
Ergebnissen.
Drei Stichworte dazu, wie Deutschland besser
vorankommt?
• modernere Bildung vom Kindergarten bis
zur Universität,
• eine Steuerreform, die das Wort Reform
auch verdient,
• und zuletzt mehr Zufriedenheit und Zuversicht.
Ohne Mittelstand wäre Deutschland ...?
... gar nicht vorstellbar.
Bremen/Bremerhaven ist für Sie ...?
Meine Heimat, ich bin hier fest verwurzelt.
Welches Buch hat Sie am stärksten beeindruckt?
Immer wieder aufs Neue; Steuergesetze in
ihrer jeweiligen Gültigkeit.
Wann zuletzt wo im Urlaub gewesen?
Ostern mit der Familie zum Skifahren.
Ihr Lieblings-Essen?
Thailändisch.
Wem möchten Sie wofür danken?
Meiner Familie, weil sie immer da ist.
AMTLICHE BEKANNTMACHUNG
DER HANDWERKSKAMMER BREMEN
Sitzung der Vollversammlung der HANDWERKSKAMMER BREMEN
Hiermit geben wir gemäß § 10 Abs. 2 unserer Satzung (Amtsblatt der Freien Hansestadt
Bremen 2006 Nr. 36 S. 231) bekannt, dass am
16. Juni 2009 um 17:00 Uhr
im Handwerkssaal des Gewerbehauses, Ansgaritorstr. 24, 28195 Bremen,
eine Sitzung der Vollversammlung der HANDWERKSKAMMER BREMEN stattfindet.
Im Anschluss daran findet ab 19:30 Uhr in den vorgenannten Räumlichkeiten eine weitere
konstituierende Sitzung der neu gewählten Mitglieder der Vollversammlung (Wahlperiode
2009-2014) statt.
Bremen, 18. Mai 2009
HANDWERKSKAMMER BREMEN
gez. Feldmann (Präses) gez. Busch (Hauptgeschäftsführer)
HANDWERK-KONTAKT
Handwerkskammer Bremen
Ansgaritorstraße 24
28195 Bremen
Telefon (04 21) 30 50 0-0
Telefax (04 21) 30 50 0-1 09
Außenstelle Bremerhaven
Columbusstraße 2
27570 Bremerhaven
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