08.01.2013 Aufrufe

Geschichte Winterthurs im Mittelalter - Winterthurer Fortbildungskurs

Geschichte Winterthurs im Mittelalter - Winterthurer Fortbildungskurs

Geschichte Winterthurs im Mittelalter - Winterthurer Fortbildungskurs

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Herrschaft und Winterthur wurde wichtiger. 49 Die Kyburger gründeten das<br />

Kloster Töss und das Chorherrenstift auf dem Heiligberg. Ihr letzter Vertreter<br />

baute die Mörsburg zum Dynastiesitz aus. 50 Winterthur handelte bereits vor<br />

dem Stadtrechtsbrief von 1264 recht selbstständig. Zum Beispiel am 21. April<br />

1253 verkauften Schulheiss und Rate ( „ scultetus et universitas burgensium<br />

de Winterthure“ ) selber handelnd den Nonnen von Töss einen Acker. 51<br />

Graf Hartmann IV. hatte keinen eigenen Sohn, so sah er als seinen Nachfolger<br />

seinen Neffen Hartmann V., der aber ganz unerwartet am 3. September 1263<br />

noch vor ihm starb. 52 Dessen Frau war zwar dieser Zeit schwanger, gebar auch<br />

nach dem Tode ihres Mannes ein Söhnchen, das aber auch sehr schnell starb. 53<br />

So war die Erbangelegenheit wieder völlig offen.<br />

Im Frühjahr 1264 versuchten die <strong>Winterthurer</strong> einen Aufstand gegen den<br />

Grafen von Kyburg, wohl in der Meinung der alte gebrechliche Mann sei nicht<br />

mehr in der Lage, mit ihnen abzurechen. 54 Tschudi berichtet darüber: Des<br />

genannten 1264 jars, als Graf Hartmann von Kiburg, der Elter, vast alt und<br />

übelmögend was, furend die von Winterthur zu, und brachend Im sin Burg<br />

allernächst ob der statt Winterthur, zwüschen dem heiligen Berg und der<br />

Statt gelegen. 55 Nach von Moos, soll der Turm dort gestanden haben, wo<br />

heute die Villa Bühl steht. 56 Archäologisch konnte aber bisher nichts gefunden<br />

werden. Auch Laurencius Bosshart schreibt: „ Es ist ein grosser tûrn nebent<br />

dem Heiligenberg gestannden uff der bühelwisen glich an der tûrnhalden,<br />

genempt der wintertûrn, der ward mit gunst und willen der genannten grafen<br />

zerbrochen, ettliche Hüser mit denselben steinen am marckt gemacht.<br />

4. Die Habsburger-Zeit (1264- 14677)<br />

In dieser Notsituation rief Graf Hartmann seinen Neffen Rudolf I. von Habsburg<br />

zu Hilfe. Gleichzeitig, wahrscheinlich um den 10. Juni 1264 herum, 57 übertrug er<br />

diesem „ ze rechtem lehen alles das guot, das er hett“ , einschliesslich der Stadt<br />

49 Emanuel Dejung 1952 S. 17<br />

50 Alfred Bütikofer 20002 S. 5<br />

51 Hans Kläui 1964 S. 135<br />

52 Hans Kläui 1964 S. 139<br />

53 Hans Kläui 1964 S. 140<br />

54 Hans Kläui 1964 S. 140<br />

55 Tschudi A. Band I. S. 165<br />

56 Paul von Moos 1953 S. 86<br />

57 Hans Kläui 1964 S. 140.<br />

14

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!