Geschichte Winterthurs im Mittelalter - Winterthurer Fortbildungskurs
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unnderpfand zerschossen, so wer man inen nüt mer schuldig gesin vor allen<br />
rechten.<br />
Die von Zürich fürtend vil büchsen für Winterthûr uff den Heiligenberg;<br />
steinbüchsen,tarressbüchsen, haggenbüchsen und grossbüchsen. Sy hatten<br />
oûch ein boler, damit würffennd sy in die stat und schüssend. Es beschach<br />
aber wäder fäch noch lüt kein leid. Es wûrdend stein in die statt geworffen,<br />
die wagend ob lxxx (80) lib. Es fiel ein bolder einer frowen in ir küche durch<br />
das tach, erschlûg ir das hafenli an der hâl. Ein anndrer boler fiel durch ein<br />
türnly nider. Da sassen ir sechs umb das für; da fiel der boler mitten in das für,<br />
das es erlasch und stob, das keiner den andren gesahen mocht. Es meint ye<br />
einer, dem annderen wär etwas geschähen. Darnach fiel aber ein boler in ein<br />
kûstal, das der stein der kû zwüschen den beinen beleib.<br />
Man hatt <strong>im</strong> krieg vil tenntz uff der Nûwenwisen gehallten, es war den<br />
finden lieb oder leid; man was frölich und yderman mannlich.<br />
Es war vil ze schriben, wie die wiber an yethlicher gassen ein<br />
houptmennin gehebt, und wie ir ordnung was, das lanng ze schriben wär.<br />
Der frid war usserthalb der stat on ir wüssen gmacht. Do es in die statt<br />
kund gethon ward liess man allen kernen bachen und alls der frid gerüfft und<br />
yederman dorft in die statt gan, warend all läden den merckt uff und ab vol<br />
brot, dess sich die Eidgnossen verwundert hannd, dass man noch so gnug spis<br />
in der statt hatt. 92<br />
Be<strong>im</strong> Spitalmüller Hans Meyer, der die Belagerung miterlebte, wird alles<br />
genauestens geschildert:<br />
„ Item an der mitwuchen frünach S. Michelstag, da namend Kyburger<br />
ampt den Helgenberg ein. Da warendt wir gewarnet, die Eidtnossen woltind<br />
stürmen, und wachet weib und man die gantze Nacht, und warend die wyber<br />
auf der mur, und hat man wol zûgerüst mit steinen und mit kalch, mit axen<br />
<strong>im</strong>d yssengablen und mit heissem wasser und wartend all die nacht. Da es frü<br />
ein klein vor tag war, da namends den Helgenberg yn mit vil sumbren<br />
92 Laurencius Bosshart 1905 S. 41-43<br />
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