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Volltext - Deutsches Institut für Erwachsenenbildung

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Shirley Walters<br />

Erziehungs-, Fortbildungs- und Entwicklungspraktiker<br />

im Rahmen des Wiederaufbaus und der Entwicklung<br />

Südafrikas<br />

Hintergründe 1<br />

Wie gehen Südafrikaner mit dem Erbe der Apartheid im Rahmen von <strong>Erwachsenenbildung</strong>,<br />

Fortbildung und Entwicklung um? Der vorliegende Artikel spricht einige<br />

Aspekte dieser Frage an und konzentriert sich in dieser Problematik besonders auf<br />

die ErwachsenenbildnerInnen, AusbilderInnen und EntwicklungshelferInnen.<br />

In jedem Lebensbereich hat es in Südafrika in den vergangenen vier Jahren gemeinsame<br />

Bemühungen gegeben, Wege zu finden, um das Erbe von Ungerechtigkeit,<br />

Autokratie und Unterdrückung in ein demokratisches, nicht-diskriminierendes und<br />

gerechtes System zu überführen. Dies ist auch in der <strong>Erwachsenenbildung</strong>, Fortbildung<br />

und Entwicklung geschehen, die sich in der Zeit der Apartheid jeweils in verschiedene<br />

Richtungen entwickelt hatten.<br />

Eine Schlüsselinitiative in diesem Prozeß der Entwicklung zu einem integrierten<br />

demokratischen System der <strong>Erwachsenenbildung</strong> und -fortbildung kam aus der<br />

Gewerkschaftsbewegung. Die Nationalgewerkschaft der Metallarbeiter Südafrikas<br />

(National Union of Metalworkers of South Africa; NUMSA) machte im Jahre 1990 den<br />

Anfang, indem sie ihre gesamte Bildungs- und Ausbildungspolitik neu überdachte.<br />

Während dieses Prozesses untersuchte sie die Erfahrungen, die ihre Mitglieder beim<br />

Erwerb von Bildung und Ausbildung in Südafrika gemacht hatten, und entsandte<br />

darüber hinaus Delegationen von ArbeiterInnen und GewerkschafterInnen auf Studienreisen<br />

ins Ausland.<br />

Die von der NUMSA entwickelten politischen Ansätze und Forderungen wurden<br />

dann im Kongreß der Südafrikanischen Gewerkschaften (Congress of South African<br />

Trade Unions; COSATU) als eine allgemeine Gewerkschaftsinitiative aufgegriffen.<br />

Die Gewerkschaften erkannten, daß sogar grundlegende Verbesserungen des bestehenden<br />

Ausbildungssystems in der Industrie an der Benachteiligung ihrer Mitglieder<br />

nichts ändern würden. Ihre Mitglieder müßten ihre eigenen Fähigkeiten und<br />

Kenntnisse erhöhen, um qualifiziertere Arbeitsplätze zu erhalten. Sie müßten die<br />

Bildungs- und Entwicklungschancen in ihren Gemeinschaften ändern, um bessere<br />

Lebensbedingungen <strong>für</strong> ihre Familien und Nachbarn zu schaffen. Sie müßten überdies<br />

zu einer produktiveren und weltweit wettbewerbsfähigen Wirtschaft beitragen,<br />

um sich diese Politik leisten zu können.<br />

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