Volltext - Deutsches Institut für Erwachsenenbildung
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Die Unterstützung von Investitionen in das Humankapital<br />
... Oft sind besondere Anstrengungen notwendig, um den Mädchen entgegen der<br />
üblichen Tendenz die gleiche Ausbildung wie den Jungen zu verschaffen. Dies bringt<br />
den Frauen nicht nur Vorteile am Arbeitsmarkt, die Ausbildung ist auch eng verknüpft<br />
mit niedrigeren Geburtenziffern, einer geringeren Müttersterblichkeit sowie einer<br />
besseren Gesundheit, Ernährung und Schulbildung der Kinder. Ohne starke staatliche<br />
Eingriffe können diese Vorteile möglicherweise nicht voll realisiert werden. Staatliche<br />
Aktivitäten zur Förderung der Akkumulation von Humankapital, insbesondere<br />
unter den Armen, sind dann gerechtfertigt, wenn man damit folgende Ziele erreichen<br />
will: Bekämpfung der Diskriminierung, Verminderung der Armut und Förderung von<br />
Gleichheit.<br />
Ausbildung als Investition<br />
Produktives Lernen endet nicht mit der Schule. Die meisten Menschen bauen ihre<br />
Fähigkeiten während ihres ganzen Arbeitslebens weiter aus, indem sie sich in ihrem<br />
Beruf oder in offiziellen Ausbildungszentren weiterbilden. Die Ausbildung stellt<br />
sowohl <strong>für</strong> die Arbeitnehmer als auch <strong>für</strong> die Arbeitgeber eine Investition dar. Die<br />
Arbeitnehmer sind oft bereit, Gebühren <strong>für</strong> den Besuch von Ausbildungskursen zu<br />
tragen, oder sie akzeptieren niedrigere Löhne im Vergleich zu einem Arbeitsplatz<br />
ohne berufsbegleitende Ausbildung, in der Erwartung höherer Löhne in der Zukunft.<br />
Die Firmen haben ein Interesse, in die Ausbildung ihrer Mitarbeiter zu investieren,<br />
da sie häufig Arbeitnehmer mit bestimmten Kenntnissen benötigen. Keine der beiden<br />
Seiten ist sich vollständig sicher, daß sie den vollen Ertrag <strong>für</strong> ihre Investition<br />
erhält: Die Mitarbeiter können die Firma verlassen, und der Nutzen ihrer Ausbildung<br />
kann einem anderen Arbeitgeber zugute kommen, oder sie können ihren Arbeitsplatz<br />
verlieren, ohne daß sie ihre erlernten Kenntnisse auf eine andere Stelle übertragen<br />
können. Die Arbeitnehmer und die Arbeitgeber haben Wege gefunden, wie<br />
man dieses Problem besser in den Griff bekommt, so daß beide Seiten noch davon<br />
profitieren können: Die Unternehmer garantieren die Sicherheit der Arbeitsplätze, um<br />
die Fluktuation zu vermindern. Die Arbeitnehmer willigen in Ausbildungsverträge ein,<br />
wobei sie dem Arbeitgeber Geld zurückzahlen, wenn sie den Betrieb verlassen,<br />
bevor sich die Investition bezahlt gemacht hat. Schließlich können sich die Arbeitnehmer<br />
und ihre Arbeitgeber die mit der Ausbildung verbundenen Produktivitätsgewinne<br />
teilen.<br />
Da Ausbildung oft eine gute Investition ist, findet der größte Teil der Ausbildungstätigkeit<br />
mit einer nur geringen Beteiligung des Staates statt. Der Umfang der Ausbildungsaktivitäten<br />
der Betriebe differiert – manchmal sogar sehr stark: Man findet<br />
eine unterschiedliche Ausbildung in verschiedenen Ländern, Sektoren und sogar<br />
zwischen Firmen innerhalb des gleichen Sektors, in Abhängigkeit von ihrer Größe<br />
und den Besitzverhältnissen. 1991 berichteten 24 Prozent der mexikanischen Arbeit-<br />
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