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Volltext - Deutsches Institut für Erwachsenenbildung

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agogische Alltagsjargon, die wissenschaftliche<br />

Begrifflichkeit, das Denken und Handeln<br />

unter Entscheidungszwang, das ausgeruhte<br />

Nachdenken als einander ergänzende pädagogische<br />

Denk- und Sprechweisen dargestellt<br />

werden. Das Buch kann <strong>für</strong> die mehrschichtige<br />

Normalität des pädagogischen Alltags<br />

sensibilisieren, sei es, er oder sie steht<br />

noch davor oder steckt schon mittendrin.<br />

J.W.<br />

Bernd Siepmann<br />

Effektives EDV-Training<br />

Eine Untersuchung zu den Determinanten des<br />

Lernerfolges bei der informationstechnischen<br />

Qualifizierung von Erwachsenen<br />

(Lang Verlag) Frankfurt/M. 1993, 303 Seiten,<br />

DM 89.00<br />

Bernd Siepmanns Arbeit ist eine Dissertation,<br />

die er ausdrücklich in der empirischen Schulund<br />

Unterrichtsforschung angesiedelt sehen<br />

möchte. In einem theoretischen Teil entwickelt<br />

er aus bisher vorliegenden Arbeiten zur Qualifizierung<br />

von Erwachsenen in der Informationstechnik<br />

ein Untersuchungsmodell zu den<br />

Determinanten des Lernerfolgs. Es beinhaltet<br />

vier Bereiche:<br />

– Personenmerkmale des Trainers, Unterrichtskonzepte<br />

und Lehrmethoden<br />

– Personenmerkmale des Lernenden<br />

– software-ergonomische Aspekte<br />

– organisatorische Rahmenbedingungen.<br />

Im empirischen Teil werden die Ergebnisse<br />

einer Befragung von EDV-DozentInnen und<br />

TeilnehmerInnen zu eben diesen Aspekten<br />

vorgestellt. Siepmann kann dabei deutliche<br />

Diskrepanzen zwischen beiden Gruppen in<br />

der Einschätzung der Relevanz einzelner Determinanten<br />

feststellen. Zwar ist die Rangreihe<br />

der Bedeutung identisch: Für beide Gruppen<br />

ist die Dimension „Personenmerkmale des Trainers,<br />

Unterrichtskonzepte und Lehrmethoden“<br />

am einflußreichsten <strong>für</strong> den Lernerfolg. Ihr folgt<br />

die Dimension „Organisatorische Rahmenbedingungen“.<br />

Die „software-ergonomischen<br />

Aspekte“ und die Gestaltung zur Benutzerschnittstelle<br />

stehen bei den DozentInnen an<br />

dritter Stelle, während die TeilnehmerInnen<br />

nicht danach gefragt wurden. Am geringsten<br />

wird von beiden Gruppen die Bedeutung der<br />

„Personenmerkmale des Lernenden“ <strong>für</strong> den<br />

Lernerfolg eingestuft. Innerhalb dieser Dimensionen<br />

gibt es jedoch folgende Unterschiede:<br />

182<br />

Die TeilnehmerInnen messen dem Trainerverhalten,<br />

dem Medieneinsatz und den Lehrmethoden<br />

wesentlich größere Bedeutung bei,<br />

als die TrainerInnen dies tun. Umgekehrt halten<br />

diese Alter und Geschlecht der Teilnehmenden<br />

sowie deren EDV-Erfahrung <strong>für</strong> weitaus<br />

wichtiger <strong>für</strong> den Lernerfolg, als diese das<br />

tun.<br />

Die Bedeutung dieser Unterschiede liegt in<br />

ihrer vermuteten Auswirkung, nämlich darin,<br />

„daß seitens der Teilnehmer Erwartungsdiskordanz<br />

auftritt, da ihre Erwartungen an das<br />

Verhalten der Trainer nicht in hinreichendem<br />

Ausmaß erfüllt werden. Eine mögliche Folge<br />

hiervon ist die Unzufriedenheit der Teilnehmer,<br />

die zum Motivationsdefizit und letztlich<br />

zur Beeinträchtigung des Lernerfolgs führen<br />

kann“ (S. 267).<br />

Erwachsenenpädagogisches Handeln sollte<br />

auf Erkenntnissen wie den von Siepmann vorgelegten<br />

aufbauen und damit Trainingsseminare<br />

besser und erfolgreicher planen.<br />

H.F.-W.<br />

Ulrike Tymister<br />

Schriftspracherwerb funktionaler Analphaben<br />

Lernprozeß Erwachsener unter Berücksichtigung<br />

des Computereinsatzes<br />

(Lang Verlag), Frankfurt/M. 1994, 180 Seiten,<br />

DM 64.00<br />

Das Vermitteln von Schreiben und Lesen im<br />

Erwachsenenalter, einer in industrialisierten<br />

Ländern grundlegenden und fast lebensnotwendigen<br />

Kulturtechnik, gehört zu den faszinierendsten<br />

Herausforderungen <strong>für</strong> die <strong>Erwachsenenbildung</strong>.<br />

Hier kulminieren Motivation,<br />

Erfahrung, Biographie, Lernzugang, Lernanlaß<br />

und Lernziele, praktisch alle zentralen<br />

erwachsenenpädagogischen Kategorien, zu<br />

einem eminent komplexen und alltagsbezogenen<br />

Netzwerk. Dennoch, so schreibt Ulrike<br />

Tymister in ihrer Einleitung (S. 3) mit einem<br />

gewissen Recht, ist „funktionaler Analphabetismus<br />

… als erziehungswissenschaftliches<br />

Forschungsthema in der Bundesrepublik<br />

Deutschland bisher kaum beachtet worden“.<br />

Die Autorin stellt die Frage nach dem Gegenstand<br />

von Schriftsprachenerwerb, nach der<br />

Vorgehensweise und der Entwicklung des didaktischen<br />

Konzepts im Umgang mit den Lernenden<br />

und dem Unterweisungsgegenstand.<br />

Sie führt ihre empirische Untersuchung ein,

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