08.01.2013 Aufrufe

Volltext - Deutsches Institut für Erwachsenenbildung

Volltext - Deutsches Institut für Erwachsenenbildung

Volltext - Deutsches Institut für Erwachsenenbildung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

was den Ländern größere Anreize hinsichtlich engagierter Entwicklungsprojekte verschafft)<br />

stärkere und intensivere Bemühungen der Erwachsenenbildner erleichtert<br />

haben und vergleichsweise gute Entwicklungen in der <strong>Erwachsenenbildung</strong> begünstigten.<br />

In den meisten Ländern jedoch haben die Erwachsenenbildner zum größten<br />

Teil ihren Status verloren und damit auch die Möglichkeit, Einfluß auszuüben.<br />

Mit in dieses Bild paßt die Tatsache, daß <strong>Erwachsenenbildung</strong> in den Ländern bis<br />

jetzt noch nicht gesetzlich abgesichert wurde (entweder sind neue Gesetze in Vorbereitung,<br />

oder die alten, ziemlich unangemessenen, sind noch in Kraft), ihre Umsetzung<br />

in Verwaltungsakte nicht geregelt ist (zumeist gibt es noch keine zuständigen<br />

Verwaltungseinheiten, sie sind zu schwach, oder die jeweilige Zuständigkeit ist<br />

noch nicht zwischen den Ministerien geklärt) und das Netzwerk der Anbieter von<br />

<strong>Erwachsenenbildung</strong> sich blind und konzeptionslos entwickelt (viele der früheren<br />

Einrichtungen wurden geschlossen, zahllose neue, vor allem private, schießen aus<br />

dem Boden ohne adäquate Unterstützung und Orientierung seitens der Regierung).<br />

Zudem wurden alte Organisationsstrukturen, die gleichen Lehrmethoden und Verhaltensmuster<br />

zwischen Teilnehmern und pädagogischen Mitarbeitern sowie bürokratische<br />

Muster beibehalten (vgl. Kulich 1994), und ein hoher Anteil des früher in<br />

der <strong>Erwachsenenbildung</strong> beschäftigten Personals wurde entlassen. Um das Ganze<br />

bildhaft zu beschreiben (vgl. Hartl 1992, S. 62): Ein Vakuum ist entstanden, in dem<br />

das Alte abgeschafft wurde, das Neue jedoch noch nicht vorhanden ist.<br />

Es sind aber auch positive Änderungen vorhanden, die außer in der Schaffung gesetzlicher<br />

Grundlagen in einigen Ländern sich im folgenden ausdrücken:<br />

– Presse und Verlagswesen weiten sich aus.<br />

– Die Autonomie der <strong>Erwachsenenbildung</strong>sverbände hinsichtlich Inhalten und Organisationsstrukturen<br />

wächst.<br />

– Die internationale Zusammenarbeit nimmt zu.<br />

– Berufsverbände <strong>für</strong> <strong>Erwachsenenbildung</strong> organisieren sich.<br />

Aber dennoch muß man im ganzen von einer Stagnation, ja sogar von einem Rückschritt<br />

sprechen, und auch in Zukunft kann eine schnelle Entwicklung nicht erwartet<br />

werden.<br />

Bei Betrachtung der aktuellen Nachfrage nach <strong>Erwachsenenbildung</strong> stehen in allen<br />

Staaten die gleichen, <strong>für</strong> die Übergangssituation typischen Themen an:<br />

– die Ausbildung von Topmanagement und Geschäftsleuten,<br />

– die Ausbildung und Umschulung von Arbeitslosen,<br />

– das Erlernen von Fremdsprachen,<br />

– Informations- und Computertechnologie.<br />

Dazu kommt noch – allerdings weniger dringend:<br />

– Ausbildung der Bürger zur Realisierung neuer Chancen in der Wirtschaft (Firmenbzw.<br />

Existenzgründung),<br />

– Ausbildung <strong>für</strong> den Bank- und Finanzgeschäftsbereich (Aktienbörse, Wertpapierhandel,<br />

Zinssystem, Investitionen usw.),<br />

55

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!