Kulturelle Vielfalt erleben - Bundesvereinigung Kulturelle Kinder ...
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18 _ J-Rock in Germany<br />
J-Rock in Germany – eine neue Jugendkultur<br />
TITEL /// J-Rock in Germany – eine neue Jugendkultur<br />
PRoGRAMMFoRM /// Bilaterale Jugendbegegnung mit intensivem<br />
Rechercheprogramm (Rückbegegnung in Planung)<br />
KüNSTLERIScHE SPARTE /// Musik, Video, Foto<br />
ZEIT /// 26.05. – 06.06.2007, Tokio<br />
TEILNEHMER/INNEN /// 14, je 7 Jugendliche zwischen<br />
18 und 23 Jahren<br />
FÖRDERuNG /// BMFSFJ über BKJ, Jugendstiftung Baden-Württemberg,<br />
Stadtjugendring Kehl e.V. & Kreisjugendring Ortenau e.V.<br />
PARTNER /// Tokio School of Music/Tiger Music/NYC<br />
TRäGER /// Jugendkeller St. Nepomuk<br />
Seit einigen Jahren wächst in Deutschland die Szene um die japa-<br />
nische Rockmusik sehr schnell an. Mit Genren wie J-Punk, J-Metal<br />
aber vor allem Visual Kei, gewinnt diese Musikszene mehr und mehr<br />
an Popularität. Das J-Rock-Projekt wollte den Ursprung sowie die<br />
Geschichte untersuchen und die Szene aus heutiger Sicht darstellen.<br />
Wie sieht es innerhalb dieser Jugendkultur in Deutschland und Europa<br />
aus? Und wie in Japan?<br />
Neben Recherchen in Deutschland und den Nachbarländern<br />
Schweiz und Frankreich war ein Teil des Projekts auch eine Jugendbegegnung<br />
in Tokio. Dort wurden mit Hilfe des Partners vor Ort Informationen<br />
über die japanische J-Rock-Bewegung und im speziellen über<br />
die Visual Kei - Szene zusammen getragen.<br />
Es war für das Projekt wichtig, diese Szene so realistisch<br />
wie möglich zu <strong>erleben</strong> und darzustellen, was bisher in vielen Medien<br />
leider nicht der Fall gewesen war. In zahlreichen Interviews und<br />
Umfragen mit Fans und Nichtfans, Bands und Leuten aus der Musik-<br />
& Medienindustrie sowie Modebranche, haben die Jugendlichen des<br />
Jugendkellers St. Nepomuk in Kehl Erlebnisse und Informationen<br />
gesammelt, die Ergebnisse auf einer Homepage präsentiert und<br />
einen Dokumentarfilm erstellt.<br />
Die Entstehung des Projekts kam also aus der Szene. Die<br />
jugendlichen Fans von Visual Kei beklagten, dass ihre Subkultur in<br />
den Medien falsch dargestellt wird und wollten durch das Projekt ein<br />
Stück weit Aufklärung betreiben.<br />
Was ist das Visual Kei?<br />
Unabhängig voneinander betrachtet betont das Wort „visual“ den<br />
optischen Eindruck der Musikrichtung und „kei“ bedeutet aus dem<br />
Japanischen übersetzt: Abstammung, Clique, Gruppe. Inspiriert vom<br />
Glamour-Rock der 70er Jahre und dem traditionellen japanischen<br />
Kabuki Theater treten die Musiker in sehr phantasievollen Kostümen<br />
auf. Der Musikstil reicht von Hardrock bis Pop. Gesungen wird vorwiegend<br />
in japanisch, aber auch in Englisch und bisweilen tauchen auch<br />
Wörter oder Satzfetzen in Deutsch oder Französisch auf.<br />
Die erste Band, die den Durchbruch schaffte und als der<br />
Ursprung der Szene gilt, heißt X-Japan. Mit der Zeit entwickelte sich<br />
der Name Visual Kei, eine Szene entstand und die Musik- und Modebranche<br />
reagierte.<br />
„Den Kontakt zu unseren japanischen Partnern habe ich während<br />
eines Fachkräfteprogramms von IJAB – Fachstelle für internationale<br />
Jugendarbeit, bekommen, an dem ich 2006 teilnahm. Da es die Idee<br />
zu diesem Projekt bzw. das Projekt an sich schon viel früher gab, wusste<br />
ich genau wonach ich in Japan suchen musste und welche Partner<br />
ich für das Programm benötigte. Meine Jugendlichen hatten mir eine<br />
Vielzahl von Tipps und Aufträgen mitgegeben.“ (Marcus Fink)<br />
Schatzkiste: beispielhafte Vor- und Nachbereitung<br />
In insgesamt 11 Vorbereitungstreffen wurden die Jugendlichen in<br />
verschiedenen Workshops und Seminaren seit Dezember 2006 für<br />
das Projekt und auf die Jugendbegegnung vorbereitet, bzw. sie bereiteten<br />
selbst die Programmpunkte vor.<br />
So wurden einzelne Programmpunkte den TeilnehmerInnen<br />
zugewiesen, die sie jeweils allein oder in Kleingruppen bearbeiteten.<br />
Z.B. die Erstellung eines Fragebogens, Interviewvorbereitungen,<br />
Kurzreferate für Diskussionen und Erläuterungen zu den geplanten<br />
Treffen. Des weiteren wurde ein Interviewtraining durchgeführt und<br />
es gab eine Einweisung in Foto, Film und Schnitt, um den geplanten<br />
Dokumentarfilm erstellen zu können. Zur Vorbereitung auf die Jugendbegegnung<br />
in Japan gab es noch weitere Workshops.<br />
Das Kennenlernen kultureller Hintergründe und die Einführung<br />
in den „Japan-Knigge“ war ein großer Bereich. Hier wurde von<br />
der Begrüßung bis hin zu Verhaltensweisen in Restaurants vieles<br />
durchgesprochen, eingeübt und diskutiert. Bei der Durchführung des<br />
Austauschprogramms in Tokio kümmerte sich jeder Teilnehmer um<br />
den von ihm vorbereiteten Teil. Hier gehörten auch die Übergabe des<br />
Gastgeschenks und weitere formale Dinge dazu.<br />
Bei der Nachbereitung wurden, nach einem Brainstorming der<br />
Eindrücke, detailliert verschiedene Programmpunkte besprochen,<br />
besonders Erfreuliches, Überraschendes, aber auch weniger Erfreuliches<br />
analysiert. Alle Teilnehmenden haben sich mit der Nachberei-