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Luigi Bruseghini - Ringier

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Wie macht manrichtigguteBoulevard-Headlines?Seiten18–21

D MO

Unternehmensmagazin

März 2011

Döpfner/Unger

Wo stehtdas

JointVenture?

GeheimeDaten

So funktioniert

Wikileaks

Tablet-Boom

Gute Apps

sind Mangelware


Editorial

«Ringier zeigt

seineKompetenz»

MatthiasGraf und Andi Kämmerling über

dasneue Ringier-Unternehmensmagazin

Matthias: Bist du auch so stolzaufs

neue DOMO?Esist vomMitarbeiterzumUnternehmensmagazingeworden!

Andi: Ja,darumsinddie Themen

auch so gewählt, dass sieRelevanz

habenfür unsereinternenUND

externen Zielgruppen. Matthias: Es ist

mutig, ehrlich, glaubwürdig, authentisch.

Und kritisch.Und diemeisten

Beiträge wurden vonRingier-Journalisten

erarbeitet. Dadurchzeigenwir

auch dieKompetenz vonRingier als

Medienhaus. Andi: Nichtzuvergessen

Stéphane Carpentier undNadine

Zuberbühler,die dasneue, moderne

Layout entwickelt

undumgesetzt

haben. Tolle

Arbeit! Matthias:

Und wasist mit

Online? Andi:

Links, Fotos

undviele

ergänzende

Infoszuden

Themen im

Heft findest du

ab sofort auf

domo.ringier.com

Matthias: Na,

dann viel Spass

mitunserem neuen

DOMO.

Chefredaktor Andi

Kämmerling und

CCOMatthias

Graf diskutieren.

Impressum

Herausgeber: Ringier AG,Corporate

Communications. Leitung: Matthias Graf,

CCO, Dufourstrasse 23,8008Zürich,Telefon

+4144259 62 25. Chefredaktor: Andi

Kämmerling,Telefon+41 44 2596864, Fax

+4144259 86 35,andi.kaemmerling@ringier.

ch. Redaktionelle Mitarbeit: Hannes

Britschgi, Johannes vonDohnanyi, Edi

Estermann,Ulli Glantz (visuelle Umsetzung),

Helmut-MariaGlogger,Peter Hossli.

Übersetzer: Jean-Luc Ingold (Lausanne),

Claudia Bodmer(Zürich), Imre Hadzsi/Wordby

Word (Budapest),RaduPreda (Bukarest),

Yuan PeiTranslation (Peking). Grafisches

Konzept: Stéphane Carpentier. Layout/

Produktion: NadineZuberbühler,Adligenswil

(Schweiz), TigerHu(China). Druck: Ringier

Print Ostrava undSNP LeefungPrinters.

Nachdruck (auchauszugsweise) nur mit

Einverständnisder Redaktion. DOMO

erscheintinDeutsch,Englisch, Französisch,

Rumänisch,Ungarischund Chinesisch.

4

6

4 Interview

Döpfner/Ungerüberdas JointVenture

6 Digital

Diese Features müssen Appshaben

10 Whistleblowing

So funktioniert Wikileaks

24

22

14 Thema

Medienhype um dieRoyal-Hochzeit

16 Blickpunkt

DiebestenRingier-Fotos desQuartals

18 Boulevard

So machtman gute Schlagzeilen

18

22 Sabine Kehm

MichaelSchumachers «zweite» Frau

24 Prestige

Ringierproduziertdie ELLEVietnam

26 Hintergrund

Ringier-MitarbeitertreffenSuperstars

10

28 Inhouse

City Weekendsagt, wo′s langgeht

30 Talk

Fragen an dasRingier-Kader

31 Intern

Dienstjubiläenvon Januar bisMärz

14

inhalt

26

MEHR ZU DOMO

FürIhr FeedbackschreibenSie an:

domo@ringier.com

linksund weitereInformationenzuden

Artikeln in diesemHeftfindenSie auf:

http://domo.ringier.com

DOMO –März2011 | 3


interview

JointVenture

DiebestenIdeen

gekonntkombinieren

Ringier-CEO ChristianUnger undder Vorstandsvorsitzende vonAxelSpringer,

MathiasDöpfner,überdie Chancender ZusammenarbeitinOsteuropa.

HerrUnger,warum istRingiermit

Axel Springer in Osteuropaein Joint

Ventureeingegangen?

ChristianUnger: Vorallem auseiner

geschäftlichen Logikheraus. Wir

habenerkannt,wie teuerdie

digitale EntwicklunginOsteuropa

ist. Da Ringierund Axel Springer

sehrähnlicheStrategienund

Interessen haben, habenwir uns

gefragt: Warumbekämpfen wiruns

eigentlich gegenseitigindiesen

spannendenMärkten?Warum

machen wirdas nichtzusammen.

MathiasDöpfner: DasPotenzial

dieses JointVenturesist einmalig.

Und dieLogik,mit RingierinOsteuropazusammenzuarbeiten,

hatuns

vonAnfanganüberzeugt.

Unger: Immerhin istesuns

gelungen, einesder

grössten Medienhäuser

in Zentral- und

Osteuropazuschaffen.

Dasist schon

eine imposante

Kiste, diewir da

gestemmt

haben.

Wie zufrieden

sindSie mitden

erstenneun

Monatender

Zusammenarbeit?

Unger: Sehr!

Diewirtschaftliche

Performance

warbesserals

wirdachten.Und

einerstesBeispiel

dieser guten

Zusammenarbeit

wardie Akquisition

von«Azet.sk», dem

4 | DOMO –März2011

grössten slowakischen Onlineportal.

Damitist RingierAxelSpringer

Mediainder Slowakeiauf einen

Schlag zumMarktführerim

Internetbereich aufgestiegen.

Wasist dasSpezielledes Joint

Ventures zwischen Axel Springer

und Ringier?

Döpfner: Einerseits wollen wirdie

Besonderheiten jedeseinzelnen

Gemeinsamindie

Zukunft: Mathias

Döpfner und

Christian Unger.


Landes erhalten.Darumhat jeder

Standort eine eigenständige

Geschäftsführung.Auf deranderen

Seitewollenwir alle Mitarbeiterin

allenLändern motivieren,

miteinanderzuarbeiten,

Erfahrungenauszutauschen,

voneinanderzulernen. Genaudas

machtjadie Zusammengehörigkeit

einesJoint Ventures aus, diebesten

Ideen ausden verschiedenen

Märktengekonnt zu kombinieren.

Wann wird Ungarn dazustossen?

Unger: In Ungarn habensichdie

Bewilligungen durchdie

politischenNeuwahlen im Jahr

2010 verzögert. Wirhoffen aber,

dass sich dieKartellbehörde bald

positiv entscheidet. Übrigens,eins

möchte ichhiermal betonen:

Komplimentandie Mitarbeiter

beiderKonzerneinUngarn.

Trotzdieser schwierigen

Zustände habensie 2010 ein

tollesErgebnisabgeliefert.

Dasist nichtselbstverständlich.

AproposUngarn: Wassagen

Siezum neuen, umstrittenen

Mediengesetz in Ungarn?

Unger: Wirverfolgen die

Entwicklungmit Sorge.

Eine freieund unabhängige

Berichterstattungist

dieBasis unserer

Tätigkeitund wirwürden

jede Einschränkungder

Medienfreiheit in Ungarn

verurteilen.

Insider behaupten, auch

dieTürkeisei eininteressanterMarkt

fürs Joint

Venture...

Döpfner: Unsereerste

PrioritätimJoint Ventureist

es,die Markeninden Ländern,

diejetzt dazugehören,weiterzuentwickelnund

in dendigitalen Markt Markt

zu transformieren.ZweitePriorität

istes, neue Nachbar-Märkte in

Osteuropazuentdecken.Und erst erst

danach danach machtesvielleichtSinn,

Osteuropaineinem geografisch

weiteren Sinn zu definieren. Die

Türkeiist sicherlich eininteressanterMarkt.

Unger: Interessantist aber,dass

unserem JointVenture derSchritt

in dieTürkeizugetraut wird.Das

heisst,dassman unsschon sehr

ernstnimmt.Die Konkurrenten in

diesen Ländernkamen auch schon

aufuns zu undmeinten:«Super

Deal,den ihrdagemacht habt.»

Siewollenmit demJointVenture

in die digitale Welt aufbrechen.

aufbrechen.

Michael Michael Ringiersagte Ringiersagte mal:Technologien

ändernsichsehrschnell, die

Gewohnheitendes Menschenändern

sichsehrlangsam.Wie integrieren

Siediese Erkenntnis in Ihre digitale

Strategie?

Döpfner: Ichstimme dieser Aussagevölligzu.

Wirmüssen Wirmüssen die

Technologien annehmen,die sich sich

rasendschnell weiterentwickeln.

Dasist eine Tatsache, an derwir

Verleger nichtrütteln nichtrütteln können.

Entweder wirspielen wirspielen da da mit, oder

wirsinddraussen.Das wirsinddraussen.Das wäre für für

Unternehmenwie Ringierund Axel

Springer eingrosser eingrosser Fehler.

Gleichzeitigsollten wiraberden

wiraberden

Willen Willen derMenschen, ihre

Gewohnheitenzuändern,

realistischeinschätzen.

DieseMenschensollensichauch

darangewöhnen,für Online-Inhalte

zu bezahlen. Sie, HerrDöpfner,sind

einVerfechterdes «Paid Content».

Warumeigentlich?

Döpfner: Alle Verlagshäuser haben

in denletzten 15 Jahren Jahren dengrossen

Fehler gemacht, ihre ihre Inhalte im

Internet kostenlosanzubieten. Für

dieBenutzerist dasmittlerweile

zurGewohnheitgeworden. Daszu

ändern istschwer. istschwer. Ichbin

allerdings optimistisch, dass die

Benutzer bezahlte Inhaltevor Inhaltevor allem allem

aufmobilen Gerätenakzeptieren.

Siehaben sich ja heuteschon daran

gewöhnt, dass Apps, Anrufe und

SMSetwas kosten.Warumdann

nichtauchwertvolle nichtauchwertvolle journalistijournalistischesche

Inhalte?

Vielleicht, weil dieKonsumenten

erwarten, dass Informationenjedem

überall zu jederZeitgratiszur VerfüVerfügungstehenmüssen?gungstehenmüssen? 7x 7x Mehr Infos über

die die Ringier Ringier Axel

Springer Media Media AG:

http://www.

ringieraxel

springer.com/

Hier,imBüro von

Mathias Döpfner,

werden die strategischen

strategischen

Ziele besprochen.

besprochen.

Döpfner: Wenn Sieinden

Supermarkt Supermarkt gehenund einenLiter

Milch oder einPaket Zigaretten

stehlenund stehlenund mitnehmen, dann ist

dasnatürlich dasnatürlich billiger, aber illegal.

Wirmüssen Wirmüssen davonüberzeugtsein,

dass dass derunabhängige,exzellente

Journalismus,den wirjeden Tag

produzieren,einen Wert hat. Das

Ganzehat Ganzehat auch mitSelbstbewusstseinzutun.Was

wirtun,hat Wert.

Und wenn es Wert hat, hatesseinen

Preis! Und wenn es einenPreis hat,

müssen wiresurheberrechtlich

schützen.Auchund gerade im

Internet, wo es kinderleicht ist,

Artikel Artikel zu stehlenund weltweit

unzähligePlagiatezuverschicken.

Dagegen Dagegen müssen dieVerlage

unbedingtetwas unbedingtetwas tun.

Unger: Mandarfauchnicht den

Fehler machen,Appszuerstgratis

anzubieten um später etwasdafür

zu zu verlangen. Diese Strategieist

falsch.Appsvon Zeitungenund

Magazinenbietenvielmehrals die

gedruckten Versionen. Warum

solltensie solltensie dann dann billigerodergratis

sein?

Interview: Hannes Britschgi

Bearbeitung: Andi Kämmerling

Fotos: Andrej Dallmann,

Markus Becker, Karl-HeinzHug (Montage)

DOMO –März2011 –März2011 | | 55


digital

Waswollen

dieiPad-User?

DerAmerikanerKhoiVinhwar fünfJahre lang Digital

Design Director beider NewYorkTimes.InDOMO

verrät er,welcheMagazin-Inhalte für dasiPad

Zukunftschancenhaben undwelchenicht.

Text:KhoiVinh

Fotos: Thomas Buchwalder

Inmeiner Zeit bei der New York

Times schuf ich alle möglichen

Umsetzungen des gedruckten Inhaltsfür

dasInternetund neue Plattformen

wie iPhone, Android und

iPad.Dabei behieltich natürlichauch

dieKonkurrenzimAugeund stellte

fest, dass Zeitungen und Magazine

ihre Appsheutzutage primär entwickeln,

um ihren Print-Content zu

vermitteln.

Eine abschliessende Beurteilung,

welche Erfolgschancen und welche

Nachhaltigkeit diezahlreichenPublikationenfür

dasiPadhaben,halte

ich für verfrüht. Gestartet sind sie

aber nicht sovielversprechend, wie

vieleMedienhäuser dachten: Gegen

Ende des letzten Jahres ist der Verkauf

von Magazin-Apps wie Wired,

GQ, Vanity Fair und anderen jäh

eingebrochen. Einige dieser Magazin-Apps

waren kurz nach der Lancierungdes

iPadsmit grossemTamtamauf

denMarkt geworfen worden,

aber die Verkaufszahlen konnten

offenbarnicht mithalten.

Wenn der Markt für Tablet-PCs

wächst, und das tut er in den kommenden

Jahren sicher,werdenkünftige

Konsumentenwohlein breiteres

Interessenspektrum mitbringen.Das

wiederum verlangt zwingend nach

einemvielfältigerenContent.Zudem

liebäugelt Apple damit, im AppStore

einen digitalen Kiosk einzurichten,

wasden Konsumentendas Durchstöbern

vonMagazin-Inhaltenaneinem

6 | DOMO –März2011

zentralenOrt erlauben würde. Auch

das könnte die Aussichten weiter

verbessern.

Doch selbst mit einem solchen Online-Kioskwerdendie

Konsumenten

ihre Zeit am Tabletkünftig kaum mit

den gängigen Apps von Verlagen

verbringen.Esist sicherlich möglich,

dass eine kleine Anzahl dieser Apps

Erfolg hat. Führen die Verlage aber

ihre heutige, Print-orientierte Strategieweiter,

endendie meistendieser

Appsvermutlich alsFlop.

DerGrund istganzeinfach.Die meisten

aktuellen Publikationen für das

iPad widersprechen den heutigen

Gewohnheiten der User von Tablet-

PCs. Diese Apps sind aufgeblasen,

benutzerunfreundlich undpassen

in dasBildvon Massenmedienmarken,

die vergeblich versuchen, auf

neuen Plattformen Fuss zu fassen,

ohne diese wirklich zu verstehen.

Wenn sich da nichts ändert, hinkendie

Appsweiterhin hinter den

Nutzungsgewohnheitenher,während

sich dasMediumentwickelt.

Tatsache ist nun mal, dass die

jungen Menschen in diesem Jahrhundert

nicht einfach die Print-

Version eines Magazins auf einem

Tablet-PC lesen wollen. Warum

nicht? Nehmen wirals Beispiel die

iPad-App-Version des «New Yorker».Ich

habe vorein paar Wochen

eine Ausgabe heruntergeladen

und gelesen. Ein Hochgenuss,

denn diejournalistische Qualität

derArtikel isthervorragend. Alles

andere beidieser Übungwar aber a


Ringier-Mitarbeiterin

SaraSchrepfer

beteiligtsich auch

an der iPad-Mania.


digital

a frustrierend. Das Herunterladen

dauerte viel zulang, kostete mich

$4,99zusätzlichzur Abonnementsgebühr

fürdie Printausgabe,und das

Content-Erlebnis behinderte meine

normalen Benutzergewohnheiten.

Ich konnte aus dem App weder emailen

noch bloggen, twittern oder

zitieren,geschweigedenndie Inhalte

zu anderenQuellen verlinken. Und

als ich mein iPad wieder am Mac

anschloss, brachteder enorme digitale

Umfang derMagazineden Synchronisierungsprozessins

Stottern.

Ähnliche Mängel zeigten sich kürzlich

bei der Lancierung von «The

Daily», einer iPad-Zeitung, die einmal

täglich erscheint. Hier schien

keiner die Notwendigkeit zu sehen,

digitale Publikationenfortlaufend zu

aktualisieren. Zudem war die erste

Versionfehleranfälligund langsam.

Vor allem leidet sie aber an der

gleichen Treue zur Printmethodik.

Obwohl die Artikel im Daily oberflächlich

soziale Medien einbezie-

8 | DOMO –März2011


Die Artikel des

«New Yorker»sind

ein Hochgenuss,

die App istlaut

Khoi Vinh jedoch

lustlos, simpel und

sehr schwerfällig.

Link: www.

newyorker.com


Die amerikanische

iPad-Zeitung«The

Daily» istfehleranfällig

und langsam

und nimmt das

Internetkaum zur

Kenntnis.

Link:

www.daily.com

hen, zumBeispielinFormvon begleitenden

Twitter Streams, scheintdie

Zeitung das Internet kaum zur

Kenntnis zu nehmen. Esgibt keine

Links nach aussen, keine Kommentare

und keine Interaktion mit dem

User darüber, wasihn im Besonderen

interessiert.

Und dieseAppsbietetRingier fürdas iPad an

Die Schweizer Illustrierte war

als erste Ringier-Publikation

auf dem iPad präsent. Mit ihrer

opulenten Ausstattung setzte

die App im August 2010 neue

Massstäbe:voneinanderunabhängige

Textbahnen, Bildergalerien,

Filme, skalierbare Texte, Grafiken

mitHotspots, gestalteteHoch- und

Quer-Versionenund vielesmehr.

Interessant ist auch das Preismodell:

Die aktuelle Ausgabe kostet

4.40 Franken, ältere Exemplare

sind für1.10Franken zu haben. Der

Ableger SI Style hatebenfalls eine

iPad-App bekommen: das Stylebook.

Praktischgleichzeitig wiedie

SI hat auch Cicero seine iPad-App

entwickelt. Seit November 2010 ist

das Magazin auf dem iPad erhältlich.Dank

Sponsor BMWwar zum

Beispiel die Januarausgabe gratis

erhältlich. Imgleichen Rutsch hat

RingierDeutschland auch Monopol

aufsiPadgebracht–und dasgleich

alsinternationaleAusgabe in Englisch.

Das«Magazinefor Art&life»

ist seit Dezember elektronischerhältlich.

Auf Französisch gibt es

l’Hebdo undl’illustré.

Undauchauf Italienischgibt es etwasaus

demHause Ringier: il Caffè,

dieSonntagszeitung ausdem Tessin,kann

seit November 2010 auf

dem iPadgelesenwerden.Das PDF

ist angereichert durch links, Videos

und Werbefenster. Täglich

NeuesbietetseitKurzemdie iPad-

Die Verleger sollten sich besser auf

kluge, wendige, witzige Apps konzentrieren,

wie etwa «EW’s Must

List» oder «Gourmet Live», welche

die Fülle ihrer Printausgaben auf

nutzbringende, praktische Erlebnisse

für die User eindampfen. Keine

von beiden ist vollkommen, aber

beide habenbegriffen,

dass sie ihre

gedruckten Titel

in eine handliche

digitale Ergänzung

umsetzen

müssen, die den

Konsumgewohnheiten

ihrerUser

entspricht.

Natürlich werdenkleine,wendige

Apps nicht

unbedingt die

langfristigen Ertragsprobleme

dergrossen Zeitschriften

lösen.

App«Il Caffè 24». DerBlick hatsich

zuerst aufs iPhone konzentriert

undmehrere Sport-Apps lanciert.

Aufdem iPadkann mandank Blick

aber bereitslive-TVschauen. Nový

Čas aus derSlowakeiist seit Februar

auf dem iPad und hat rückwirkend

bis Oktober2010alleAusgaben

gratis zur Verfügung gestellt.

DastschechischeReflexwird demnächst

aufdieselbeArt iPad-tauglich

gemacht. Und sogar ein Buch

gibts von Ringier: Für 15Franken

landet derGastroführer «GaultMillau

2011» auf dem iPad. Inklusive

lokalisierung –dank GPS –von

bewerteten Restaurantsinunmittelbarer

Nähe.

PeterWolf

Gibt es also eine umfassendere Lösung

für Magazine, die Einnahmen

in der Grössenordnung des vordigitalen

Zeitalters ermöglicht? Darauf

kann keiner eine einfache Antwort

geben. Man kann den Medienhäusern

kaum ihren Enthusiasmus für

dasiPadvorwerfen.Immerhinignorieren

sienicht denUmbruch,den die

Tablet-PCsbedeuten. Vielleicht müssen

sie wie viele von uns über Fehlschlägezum

Erfolg gelangen.Das ist

eine legitimeStrategie.Wahrscheinlich

aber verschwenden sie zuviel

Zeit auf diese Fata Morgana vom

Wiederaufleben vergangener Ruhmeszeiten.

Für alle, die es noch nicht gemerkt

haben: DiesozialenMedienwerden

allesverändern,auchdas Verlagswesen.

Der Konsum von Content wird

eng, wenn auch nicht untrennbar,

mit der gesellschaftlichen Zugehörigkeit

verbunden sein. Und über

eins müssen sich dieiPad-Strategen

der Medienhäuser klar sein: Das

Konzept des Magazins aus dem

20. Jahrhundert kann in Zukunft

nicht überleben –auch wenn esauf

demiPadganztollaussieht.

«Die Verleger sollten

sich aufkluge,wendige

undwitzige Apps

konzentrieren»

Khoi Vinh, der Autor diesesTextes,

gilt als einer der grössten US-Spezialisten

für Application Designs und mobile Inhalte.


Ein gutesBeispiel

liefert«EW's Must

list»: Die App

setzt ihre gedruckte

Ausgabe in eine

handliche digitale

Ergänzungum, die

den Konsumgewohnheiten

ihrer

User entspricht.

Link:

www.ew.com

«Praktische

und nützliche

Funktionen»

Marc Walder

CEORingier

Schweiz und

Deutschland

HerrWalder,stimmenSie mitder

Meinungvon KhoiVinhüberein?

MarcWalder: Ja,das tueich.Vor

allemindem Punkt, dass man

aufmobilen Endgeräten wie

demiPadkeine Print-Versionen

einesMagazinsverbreiten,

sondernden Usernkluge und

witzigeAppsmit überraschenden,

praktischenund nutzbringenden

Funktionen bieten soll,

um Erfolg zu haben.

Welche Funktionen meinen Sie?

Können Siedakonkreter werden?

Eine gute Applikationmuss die

Fülleeiner Printausgabe auf

eine nutzbringendeund

praktische Form zusammenfassen

undsollmit zusätzlichen,

lustvollen Features und

digitalenInhaltenangereichert

sein. Direkt ausder App soll

verlinkt,gemailt,gebloggtoder

getwittert werden können –und

dieklassischen Vorteile des

Tablets alsLeanback-Gerät

sollen genügend zumTragen

kommen.

Wasmacht Siebesondersstolz in

Bezug auf diebereits existierendenRingier-Apps

füriPads?

Ringierhat einsehrauserlesenesSortimentvonhochwertigeniPad-Applikationen.

Ich

kann natürlichnur fürjenein

derSchweiz sprechen.Hier

reicht unser Portfoliovom

ausgeklügelten eMagazin der

Schweizer Illustrierten über

dielustvollgemachteApp von

BettyBossi unddas einfache

iPad Newspapervon Il Caffè

bishin zumneuen Stylebook

derSIStyle unddem beliebten

GaultMillau-Guide Schweiz.

Allesamt fürihr jeweiliges

Zielpublikum massgeschneiderteApplikationen.

Und einige

davon–jenevon L’Hebdound

auch jene vonIlCaffè–sindgar

in vorbildlicher Eigeninitiative

entstanden.


HINTERGRUND

Alle redenvon Wikileaks.

Doch werund wassteckt

überhauptdahinter?Wer

istdieserJulianAssange,

derdie Enthüllungsplattform

im Jahr 2006 gegründethat?Und

wieist

derWeg dergeheimen

Datenvom anonymen

Absenderbis zurVeröffentlichung?

DOMO

erklärt, wieder selbsternannte

RobinHooddes

Informationszeitalters seine

Idee realisieren konnte

undwarum Wikileaks

jetztinder Kritik steht.

Was

steckt

hinter

10 | DOMO –März2011

Wikilieaks-Gründer

Julian Assange:

«Ich bin das Herz

und die Seele dieser

Organisation.»

Wikileaks

?

Text:AndiKämmerling

Zeichnung: CarstenMell

Anjeder Medienkonferenz

das gleiche Spiel: Mit federnden

Schritten kommt er

herein.Und noch bevorersich

setzt, suchen seine Augen

nach einer Steckdose für seinen

kleinen schwarzen Computer.

Es ist ein einfaches Netbook

für kaum 300 Dollar. Die Geheimdienste

dieser Welt würden

viel dafür geben, esauswerten

zu dürfen.

Seit fünf Jahren betreibt Julian

Assange mit sechs Mitarbeitern

und vielen freiwilligen

Helfern die Internetplattform

«wikileaks.org». Der Name

setzt sich zusammen aus

«wiki» (ist hawaiianisch und

heisst «schnell»), und «leak»,

wie das englische Wort für

undichte Stelle.

Babyklappe

Die Plattform

sammeltund veröffentlichtMaterial,

das Unternehmen

und

staatliche Stellen

als geheim eingestuft

haben. Ein

Forum für anonyme

Informanten.

Keine Gerüchte,

nichts Selbstverfasstes,

nur Originaldokumente.

Wikileaksfunktioniertwie

eine Babyklappe,ein digitalerDrop-off.

DieQuellelässt

sich nicht zurückverfolgen.

Die Idee, die Assange damit

verfolgt,ist einfachund gut:

absolute TransparenzinPolitik

und Wirtschaft. Wer

dort ein Geheimnis

kennt, darf es auf

Wikileaks verraten.

Denn Assange ist

überzeugt: «Geheimnisse

sind der

Feindeiner offenen

Gesellschaft.»

Ist Wikileaks also

ein neuer

Leuchtturm der

Aufklärung?

Oder ist die

WebsiteeineGe-


Mit der VeröffentlichungdiesesVideos,

das

einen US-Angriff

auf irakische

Zivilisten zeigt,

wurde Wikileaks

auf einen Schlag

weltbekannt.


Stattmit seinen

Enthüllungen

eine neue,

bessere Welt zu

erschaffen, sät

Wikileaks immer

mehr Misstrauen,

das die Welt

zerstört.

fahr fürdemokratische Staaten,

weil ein Ex-Hacker darüber

entscheidet, welche Informationsbombe

er als Nächstes zündet–ohneder

anderenSeite die

Chance einer juristischen Gegenwehr

einzuräumen? Bisheute

istdie Plattformkeine Organisation

im herkömmlichenSinn.

Es gibt kein Hauptquartier, nicht

einmal eine Adresse, nur ein

anonymes Postfach an der Universität

von Melbourne. Kaum

jemand zeigtseinGesicht

öffentlich, es gibt

nur die Website

selbst, einpaarMail-

Adressen undeinen

Twitter-Account für

PR-Zwecke. Das

Herzstück derOperation

sind die Server

(siehe GrafikS.12),die

über die Welt verteilt

dort stehen, wo die

Gesetzgeber Informanten

besondere

Schutzrechte einräumen.

DieGrundkosten vonrund

200000 Euro im Jahr werden

durch Spenden gedeckt. Die

Macher, inklusive Assange,

erhalten nach eigenen Angabenkeine

Gehälter.

Dass AssangekeinSpinner ist,

zeigt schon seine eigene Vergangenheit.NochinderInternet-Steinzeit

der achtziger

Jahre, als die Rechner

«Commodore 64» hiessen

und die Modems

«Akustikkoppler», entwickelte

derAustralier

eine Leidenschaft für

Computer und Netzwerke.

Später machte

er sich in derHacker-Szene

von

Melbourne einen

Namen, weil er in

die Netze von Un-

ternehmen und Behörden einbrach.

Im September1991drang

er in das Netzwerk des kanadischenKommunikationskonzerns

Nortel ein. Die Polizei

spürte ihn mit der «Operation

Weather» auf. Im Dezember 1996

wurdeAssange mit2100AustralischenDollargebüsst,

Auflage:

Er soll sich bessern.

«Die GrundideezuWikileaks ist

mir in den neunziger Jahren

gekommen», sagtAssange.«Weil

Geheimnisse von Menschen in

Machtpositionen oft missbraucht

werden.» ImJahr 1999

reservierte er sich die Seite

«leaks.org». Damalige Weggefährten

berichten, Assangehabe

fast rund um dieUhr am Computer

geklebt. Es frustrierte ihn,

dass der menschliche Körper

mehrmals am Tag Nahrung

brauchte. Erass nur alle zwei

Tage.Normale Menschen mögen

dasverrückt nennen,ernannte

daseffizient.

Davidgegen Goliath

Wikileaks ging 2006 ineinem

alten, cremegelben Terrassenhaus

im Melbourner Studentenviertel

Carlton online. Assange

hatte dort eine Handvoll alter

Mitstreiter umsich gesammelt:

Programmierer,Übersetzer, Verschlüsselungsexperten.

Eine

Mitbewohnerin erinnert sich:

«Sie fühlten sich wie David im

Kampf gegen Goliath.» Nach

dem Umzug ins isländische

Reykjavíkenthüllte dieWebsite

im August 2009 die riskanten

Geschäfteder Kaupthing-Bank.

DieIsländerwaren empört über

Kaupthing. Wikileaks wurde

gefeiert.

Ende März 2010 quartierte sich

Assangemit seinenSpezialisten

in einem 100 Jahre alten, mit

Wellblech verkleideten Haus a

DOMO –März2011 | 11


HINTERGRUND

a ein, zog die Vorhänge zuund

begann,ein Videozuschneiden,

das die Welt erschüttern sollte:

das Originaldokument vom Angriff

eines US-Helikopters auf

irakische Zivilisten ausdem Jahr

2007. Erwerkelte über Wochen,

vergass wieder zu essen und zu

schlafen,wie so oft. Es warendie

Tage,als derEyjafjallajökull ausbrach.

Island unddie umliegende

Welt starrten aufden Vulkan.

Im Haus starrten sie auf die

sechs Monitore, sahen den Todeskampf

derIraker, hörten die

zynischen Kommentare der

amerikanischen Soldaten. Als

das Video im April 2010

präsentiert wurde, stand die

Wikileaks: Dasist derWeg dergeheimenDaten

DieAnonymitätder Informantenist beiWikileaks stetsdas obersteGebot.

Der Informant kann aufvier

WegengeheimeDokumente

an Wikileaks übergeben

71

72

73

DerInformant lädt

dieDaten in einem

Internetcafé hoch,sie werden

verschlüsseltauf einenWikileaks-

Server übertragen

74

Vonseinem

eigenenRechner

lädt der Informantdie Daten

über das«Tor»-Netzwerkhoch.

Dabeiwirddie Herkunftverschleiert

unddas Abhören erschwert

Grafik: Reto Flückiger, RingierInfografik

12 | DOMO –März2011

Weltöffentlichkeitunter Schock.

Ein journalistischer Scoop. Assange,

der Star. Wikileaks war

über Nacht inder ganzen Welt

bekannt.

ZweiMonatespäter, im Juli,brachte

Wikileaks die hoch geheimen

Daten der US-Armee über den

Krieg in Afghanistan heraus. Allerdings

hieltendie Medien 15 000

Dokumente zurück. Zu brisant,

hiesses, Menschenlebenwürden

gefährdet. Als die restlichen PapiereimSeptember

endlich veröffentlichungsreif

aufbereitet waren,

hatte Assange das Interesse

verloren. Neue Projekte lockten.

Jetzt gammeln die Papiere vor

sich hin, nurweileralleindas so

PerPost gelangendigitale

Kopienauf einemUSB-Stick

oder alsAusdruckeanein

Postfach in Australien

SSL-Ver-

Schlüsselung

Der Informant oder einMittelsmann

übergibt dieDokumente direkteinem

Wikileaks-Mitarbeiter

Mehr Infos über

Enthüllungsplattformen:

www.

whistleblowernetzwerk.de/

Diegeheimen Dokumente sindin Datenpakete

gestückelt auf zahlreichen Servernweltweit

verteilt undwerden erst auf dem PC des

leserszusammengefügt.ÜberHunderte

vonInternetadressen ist diegespiegelteWikileaks-Websitezugänglich

wikileaks.org

SSL-Verschlüsselung

7 x

Wikileaks-Mitarbeiter

beseitigen ausden Dokumentendes

Informanten

alle digitalenSpuren, die

auf dieHerkunfthindeuten

SSL-Ver-

Schlüsselung

Der Leser gibt eine funktionierende

Wikileaks-Adresse ein. Über einen

vorgeschalteten Server,auf dem keine

Datengespeichertsind, wird er an

einenoder mehrereverfügbare Server

weitergeleitet

entschieden hat. Assange sagt,

was publiziert wird und was

nicht. Die Folge: Immer mehr

seiner Weggefährten wenden

sich vonihm ab undplaneneigene

Enthüllungsplattformen. Obwohl

er sich vor Bewunderern

undGroupies kaum retten kann,

isteseinsamgewordenumJulian

Assange. «Ich bin das Herz

unddie Seeledieser Organisation,

ihr Gründer, Theoretiker,

Sprecher,ersterProgrammierer,

Organisator, Finanzierund alles

Übrige.» DerWikileaks-Schöpfer

hatte sich endgültig über die

Idee erhoben. Wikileaks ist Assangegeworden.

SeineIdeelebt

aber weiter.

Redaktionen bekommen

diegereinigten Dokumente

vorabvon Wikileaks,umsie

journalistisch auszuwerten

«Die GeschichtewirdWikileaks Rechtgeben»

Daniel Ellsberg,der 1971die legendären

«PentagonPapers» veröffentlichte, stellt

sich hinter dieIdeen vonJulianAssange.

Esist mitteninder Nacht, Ende 1969,in

der amerikanischen Hauptstadt Washington.

DerschlaksigeÖkonom Daniel

Ellsberg legtPapierineineXerox-Maschine.Dann

drückterden Startknopf–und

kopiert insgesamt 7000 Seiten einesgeheimenBerichts.

lange hält er ihn unter Verschluss. Am

13. Juni 1971 erst veröffentlich die «New

York Times» einenerstenAuszug. Ellsberg

hattedem Blattdie Fotokopienzugespielt.

Unerhörtes erfährt dieWeltinden «Pentagon

Papers», wie der Geheimbericht

fortan heisst. Kein US-PräsidentseitHarry

Truman habe dieWahrheitgesagtzur politischen

und militärischen Situation in

Südostasien. Der Vietnamkrieg –ertobt

seit 1965 –wirdlängerdauernals Politiker

sagen. Beide Kriegsparteien, sowohl die

nordvietnamesischen Kommunisten als

auch die Amerikaner, müssen mit weit

mehrOpfernrechnen.

Kriegsgegner fühlen sich bestätigt. Kriegsbefürwortersinderschüttert.

DasWeisse

Haus ist erzürnt. Per Gerichtsentscheid

erwirktPräsidentRichardNixon denzwischenzeitlichen

Stopp weiterer Veröffentlichungen.

Ellsberg lässtnichtlocker, spielt

dieDokumente zusätzlich der «Washington

Post» zu. Seine Hartnäckigkeit zahlt

sich aus. Ende Juni1971gibt der Oberste

Gerichtshofdann grünes lichtfür weitere

Publikationen.

Es ist einTriumphfür diePressefreiheit–

undein WendepunktimVietnamkrieg.Die

Fakten der «PentagonPapers» bedrängen

Politiker und Offiziere. «Bringt diesen

Mistkerl hinter Gitter», schnauzt Nixon

seinen Berater Henry Kissinger an und

meintEllsberg. Dergiltseither alskompromissloser

Verfechter der freien Presse.

ZurWeltkommt Ellsberg 1931 in Chicago.

Er wächst in Detroit auf,studiertVolkswirtschaftan

der HarvardUniversityinBoston.

Vier Jahre lang arbeitet erimPentagon,

dem US-Verteidigungsministerium. Sein

Chef ist Robert McNamara, einer der

massgeblichen Planer des Vietnamkriegs.

Später geht Ellsberg zur RAND Corporation.McNamarabeauftragtdenkonservativenThink

Tank,eineStudiezum Verlauf

desVietnamkriegszuerstellen.

Die Akten, die Daniel Ellsberg einsehen

kann, schüren Zweifel. Was auf dem

Schlachtfeld geschieht, stimmt nicht mit

den Reden der Politiker überein. Junge

Soldaten sterben. Er hörte dieflammende

Rede einesStudenten,der insGefängnis

geht statt nach Vietnam. Ellsberg ist zu

Tränen gerührt–und kopiert schliesslich

die«PentagonPapers».

Vierzig Jahrenachderen Veröffentlichung

ist Daniel Ellsberg in aller Munde. Als«Vorläufer

von Wikileaks» bezeichnet ihn die

Stattinden Knast

schaffte es Daniel

Ellsberg im Juli

1971 sogar aufs

Coverdes Time-

Magazins.



Gleichgesinnte:

Daniel Ellsberg

(rechts) bezeichnetAssangenet

Assange heute

als «einen meiner

neuen Helden».

US-Presse. Frappant sinddie Parallelen zur

Internet-Plattform, die geheime Dokumente

veröffentlicht. DerenGründerJulian

Assange nennt Ellsberg «einen meiner

neuen Helden», ebenso den Gefreiten

BradleyManning.Der 23-jährigeInformatiker

derUS-ArmeewirdimMai 2010 verhaftet,weilerWikileaksangeblich26000

gestohlene Dokumente gab. Konservative

Politikerschimpfenihn einenTerroristen.

«Vor vierzig Jahren nannteman mich einen

Verräter», sagteEllsbergineinem Radio-

Interview. «Heute würde man mich genauwie

Julian Assange undBradley Manning

als Terroristen bezeichnen.» Dabei

kämpften alle drei nur darum, «dieWahr-

heit heitans ans Tageslicht zu bringen».

SeineRolle Seine Rolle bei beiden den «Pentagon «PentagonPapers» Papers» sei

mitjenerManningszuvergleichen, mit jener Mannings zu vergleichen, nicht

mit jener von Assange. Der Akademiker

zweifelte amVietnamkrieg. am Vietnamkrieg. Soldat Manning

zweifelte zweifelteamIrakkrieg. am Irakkrieg. Ellsberg gab

vertrauliche Dokumente der «New York

Times», Manning reichte sie Wikileaks

weiter. «Dafür bewundere ich ihn», sagt

Ellsberg. Die Rolle von Wikileaks sei mit

jener der «New York Times»bei Times» bei den«Pen- den «Pentagon

Papers» zu vergleichen, sagt Ellsberg

heute.

Dieharsche Die harsche Kritik an Wikileaksverstehe Wikileaks verstehe er

nicht. «Esist «Es ist ein einMythos Mythos zu glauben, glauben,mein mein

leck sei patriotisch gewesen, das von

Wikileaks aber gefährde die Sicherheit

Amerikas», soEllsberg so Ellsberg zur Radiostation

WNYC. «Es gibt natürlich Unterschiede,

aber beimir bei mir wiebei wie bei Bradley BradleyManning Manning ging

es einzig darum, dieUnwahrheiteneines

die Unwahrheiten eines

Krieges zu enthüllen.» enthüllen.»Wer Wer Wikileaks verurteile,

verurteile seineRolle seine Rolle alsInformant.

als Informant.

«Die Geschichtehat Geschichte hat mir mirRecht Recht gegeben,

undsie und sie wird schliesslich auch Wikileaks

Recht geben.»

Text:PeterHossli

Foto:Corbis /RobertWallis

DOMO –März2011 | 13


medien-thema

DerHypeumdie Royals

Am 29.April treten Prinz William undKateMiddleton

vorden Traualtar. Wie bereiten sich dieMedien und

dieSicherheitsleuteauf dieHochzeitdes Jahres vor?

In denSchlagzeilenist dasPaarschon jetztein Thema.

Text:Helmut-MariaGlogger

Fotos: MattDunham/AP, ChrisJackson/Getty

Die Nacht mit Obdachlosen hat

PrinzWilliam hinter sich.Auch

denBesuchbei denbritischenTruppen

inAfghanistan. Natürlich stets

begleitetvon den«RoyalWatchers»,

so heissen die königlichen Hofberichterstatter

der Medien. Alles ehrenwerte

Herren, die meisten studierte

Historiker, zwei gingen mit

Charles, dem Vater des Bräutigams,

auf die Elitezuchtanstalt Gordonstoun.Wosie

denguten Charles biszu

Blut undTränengequält hatten.

Jetzt bereiten sich sich PrinzWilliam

und seine Verlobte Kate Middleton

auf ihre Hochzeit vor, die am 29.

April in der Londoner Westminster

14 | DOMO –März2011

Abbeyüberdie medialeBühne gehen

soll. Um sich vor den Medien zu

verstecken,ist dasroyalePaarheimlich

nach Llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllantysiliogogogoch

gereist. So heisst tatsächlich das

Örtchen mit dem längsten Namen

Europas auf der Insel Anglesey vor

Wales inder irischen See. Dort übt

PrinzWilliam mitseinerKateauf der

Luftwaffenbasis auf Anraten der

Security schon mal das Tragen von

High-Tech-Ganzkörperschutz, Abtauchen,

Ducken, zur Seite Werfen,

unter Bodyguards Kriechen –also

königlichesHeiraten, denn daskann

gefährlich sein.

EinBesuchindiesem unaussprechlichen

Ort? Nicht einfach. Zunächst


Zeigther eure

Händchen: Bei

Frauen in aller Welt

sind das Kostüm

und der Verlobungsringvon

Kate zu Kultobjekten

geworden.

muss manden Nameneinigermassen

korrekt aussprechen. Das Hotel

Gwesty Carreg Mon liegt inmitten

eines trostlosen Gartens. Seit Ende

Januar sind dort seltsamviele alleinstehende

Herren untergebracht. Die

meistenkennensich: Sie sind Royal

Watcher. Wollen hautnahdie No.22

Squadron derRoyal AirForcesehen.

In dieser Staffel absolviert Prinz

William seine Ausbildung als Rettungshubschrauberpilot.

In diese

unendlicheTristesse mitüberm Kopf

drohenden Nassschnee-Nebel sind

dieBerichterstattergefahren, um das

wohl grösste Medienereignis dieses

Jahres vorzubereiten.

Eine Hochzeit, intim inszeniert, gigantisch

vorbereitet. Medienhäuser

bieten Millionen, umvorzeitig das

Hochzeitskleid zu sehen, das Kate

tragen wird –umesdannvia «vertikale

Verkaufskanäle» asiatischen

Über-Nacht-Schneidern zu verraten.

So wie die Verlobungsringe, die

schonzig Millionen Malkopiert und

verkauft worden sind.Längstist das

Sicherheits-Konzept überarbeitet:

die Kanaldeckel zugemauert, die

Papierkörbeabmontiert, Mini-Rundum-Kameras

installiert, der Luftraum

über London gesperrt. 4500

Geheimpolizisten mischen sich unter

das Publikum. Die jungen Husarender

RoyalHorse Guards bürsten

an diesem Morgen im April nichtnur

ihre Pferde,sie prüfen auch,obdie in

ihren Ohren versteckten Übermittlungs-Chips

funktionieren. Sicherheit

istTrumpf: Diegoldene Kutsche

der Queen bleibt selbst bei einem

Raketenangriffinder Spur.

Höchste Sicherheitsstufe

Internet- und Handy-Verbindungen

werden während der Hochzeit gekappt–«austechnischen

Gründen».

DieBBC-Kameraleute unddie Musikerwurdenlängstauf

Herkunft und

politische Gesinnung überprüft:

Nachnominierungen«wegenKrankheit»gibts

nicht. DasChorgestühl in

derWestminster Abbeywurde –von

der Öffentlichkeit unbemerkt –mit

Sensoren verwanzt. Was bei einem

öffentlichenGottesdienstletzteWoche

keiner bemerkte. Und da kein

Briteden –geschätzten–20gekröntenGästenund

25 Staatspräsidenten

über den Weg traut, fahren diese

nicht mit ihren eigenen Autos, sondern

werden kutschiert.Von

absolut humorlosen SAS-

Elitesoldaten. Die nicht

eine Sekunde zögern, ihren

künftigen König mit

geladener Waffe zuverteidigen.

Der April hat «höchste

Sicherheitsstufe» auf

allen britischen

Flughäfen, selbst

auf dem London

Biggin Hill Airport.

Derist fürSuperreiche

reserviert und

liegtgerademal 20

Kilometer südöstlich

von London.

Denn alle wissen,

dass dieser Freitag,

der29. April

2011, ein Hochzeits-

oder ein

Trauertag werdenkann.

Englands Premierminister

DavidCameron

hat allen Briten

für dieses

Datumfreigegeben.DieUntertanen

ihrer Majestät

dürfen sich

auf ein langes


In diesem Ortmit

dem unaussprechlichen

Namen

verkriecht sich

das königliche

Brautpaar bis zum

grossen Moment.


ZurHochzeit von

Kate und William

werden weitaus

mehr Zuschauer

erwartet als bei

der Trauungvon

Charlesund Diana.

Wochenende freuen,zumal derdarauffolgende

Montag ein britischer

Feiertag und deshalb ebenfalls frei

ist. Um so anstrengenderwirddieses

verlängerte Wochenende für die

Pressemeute sein. Die Hochzeit gilt

alsEreignisder KategorieA,das alle

Zuschauerrekorde brechen könnte.

Expertengehen davonaus,dasssich

William und Kate ihr Jawort vor einemwesentlich

grösserenPublikum

gebenals Charles undDiana im Jahr

1981,und damals verfolgtenimmerhin435Millionen

Menschen das

Ereignis auf den

Bildschirmen.

Werden Sie auch

dabeisein?

MEHR INFOS

Werschautzu?

Bei der Hochzeit vonPrinz Charles

und lady Diana Spencer waren es

weitweit 435 Millionen TV-Zuschauer.

Die Hochzeit vonCharlesmit Camilla

taten sich nur 6,2Millionen an.

Bei der Trauungvon William und

Kate rechnetdie BBC mit über zwei

Milliarden Zuschauern.Die BBC hat

die Sendrechte und verkaufte bis

jetzt «Timeslots» an 620Sender.

Jede Artvon «Sendeklau» wird

geortetund sofortgepixelt.Auch bei

der Vermarktungder Traumhochzeit

istdie BBC federführend. Rund 8500

BBC-Angestellte werden aufgeboten,

alle Kameraleute,Tontechniker,IT-

Experten und Staff-Mitglieder haben

an diesem Wochenende Feriensperre.

Auch für die Schweizer Illustrierte ist

DasBrautpaar Das Brautpaar heizt heiztden den grossen

Medienhype auch in der Schweizer

Illustrierte schon jetztan.

der 29.April ein Grossanlass. «Royal-

Hochzeiten kommen bei den lesern

immer gut an», erklärtChefredaktor

Nik Niethammer,«ich hoffe, dass

wir an den Kiosken rund 50 Prozent

mehr Hefte verkaufen.» Niethammer

schickt zwei Reporterteams nach london,

eins für die gedruckte Ausgabe

und eins für die Berichte auf SI-Online.

Die Website wird rund um die Uhr Reportagen

und Bilder aus der britischen

Metropole bringen. Und auch auf der

App der Schweizer Illustrierten wird

die Royal-Hochzeit stattfinden. Die

Blick-Gruppe istinlondon ebenfalls

vorOrt. Die Fotos und Berichte werden

im Newsroom gefiltertund auf

alle Print-und Onlinekanäle verteilt.

Füralle Medien rund um den Globus

gilt jedoch: In die Westminster Abbey

kommt keiner ausser den königlichen

Hofberichterstattern und einer Handvoll

strengausgewählter BBC-leute

rein. Journalisten, die aus der ersten

Reihe berichten wollen, müssen also

mit einem Platz vordem Fernseher

vorlieb nehmen. HMG /AK

DOMO –März2011 | 15


Blickpunkt Ringier

16 | DOMO –März2011

1

3

1Das Foto entstand in der Abteilung

Frühgeburten des Budapester Krankenhauses.Das

ungarische Magazin Blikk

Nők publizierte es Ende Dezember 2010

in der Weihnachtsausgabe im Rahmen einer

Reportage, inder sie mit Ärzten und

Eltern über die Bemühungen berichtete,

die die Neugeborenen am leben halten.

DieFrühchen sindoft nicht grösserals ein

Handteller, und der faszinierende Artikel

in Blikk Nők zeigte in Wort und Bild, wie

das medizinische Personal die Kleinen

versorgt und aufpäppelt. Und wie die

Eltern oftwochenlang zwischen Hoffnung

undAngst um ihre Babyszittern.

Fotografin: Olga Fábián

Bildredaktion:ZoltanEszenyi

2Dieses eindrückliche Bild wurde während

einer Reportage der Schweizer

Illustrierten in Amerika geschossen. Es

hat eine tragische Vorgeschichte: Anfang

Oktober2010verunglückte der bekannte

Schweizer Rocksänger Steve lee während

einerMotorrad-Tour in den USA.Der

47-Jährige hielt für eine kurze Rast auf

dem Pannenstreifen eines Highways an,

als seine Harley von einem schleudernden

lastwagen angefahren wurde und

ihn unter sich begrub. Erstarb noch am

Unfallort. Seine Partnerin Brigitte Voss-

Balzarini trauerte in der Folge«öffentlich»

in allen Medien, was die Frage aufwarf,

inwieweitintimeund privateMomente im

leben eines Menschen in Zeitungen und

An dieser Stelle stellt DOMO regelmässig die besten Ringier-Fotos desvergangenen Quartals vor

im Fernsehen stattfindensollen. Diese berechtigte

Diskussion fand in der Schweiz

ihren Höhepunkt, als Brigitte Voss-Balzarini

zu Weihnachten an den Unfallort zurückkehrte,

um dort Trost zu finden. Auf

ihren persönlichen Wunsch begleitete die

Schweizer Illustrierte die Trauernde in einer

Reportage auf ihrer Reise. Die Bilder

und der Bericht waren von dem Magazin

nicht inszeniert.Die Stärkedes Fotosliegt

darin, dass es nicht nur den emotionalen

Moment einfängt, sondern auch die zentralenFaktorendes

Unfalls wieden schier

endlosen Highway und einen vorbeibrausenden

lastwagen auf einemBildzeigt.

Fotograf:Thomas Buchwalder

Bildredaktion:MarkusSchnetzer

K

80 Fotos aus fünf

ländern nahmen

an der Auswahl

zum Ringier-Bild

desQuartals teil.

Alle eingesandten

Fotos können Sie

anschauen auf:

http://domo.

ringier.com

3Für die Fotoserie «Boat People», die

das deutsche Ringier-Magazin Cicero

abdruckte, inszenierte die Fotografin

während eines ganzen Jahres verschiedene

poetische und skurrile Szenen und

Personen auf einem echten burmesischen

Einbaum, allerdings nicht in Asien,

sondern aufdem Rhein. DieBilder sehen

aus, als entstammten sie einem Film des

spanischen Regisseurs Pedro Almodóvar.

Auf dem hier gezeigten Foto sind

Elevinnen der renommierten deutschen

Ballettakademie Giny Greiner zusehen,

Bootsführer ist der sichtlich inspirierte

Bildhauer HermBarner.

Fotografin: Bettina Flitner

Bildredaktion:AntjeBerghäuser

DOMO –März2011 | 17

2


oulevard

Emotionenin

Grossbuchstaben

Alsam11. September2001zweiFlugzeuge dieTürme des

WorldTrade Centers zum Einstürzen brachten,stand

dieWeltstill.Und denZeugenvor denBildschirmen fehlten

dieWorte.Den Medien durftendie Worteabernicht

fehlen –inkürzester Zeit musstenZeitungsmacherHeadlines

texten,die derTragödiegerecht wurden.Das gehört zu

ihremJob.Tag fürTag.Aberwie machtman eigentlich gute

Titelzeilenfür Boulevardzeitungen? Gibt es da einRezept?

Experten verraten,wie Schlagzeilen entstehen. •

Die Headline-

Texter in aller Welt

wussten sofort,

dass dieser Tag

in die Geschichte

der Menschheit

eingehen würde.


oulevard

Es ist 14 Uhr, Blick-Newsroom,

PressehausZürich. Blattsitzung.

Jeden Mittag, Sonntag bis Freitag,

versammelt sich hier am zentralen

Desk eine kleine Truppe, umdie Titelzeilen

der nächsten Ausgabe zu

machen: Blick-Chefredaktor Ralph

Grosse-Bley, sein Stellvertreter Clemens

Studer, ProduzentDanielKistlerund

Layouter WillyLüscher.Ausserdem

der jeweilige Ressortleiter.

Dieser umreisst zuerst dieStory und

zeigt auf dem grossen Wand-Bildschirm

dieFoto-Auswahl.«Ichmache

nie eine Headline, ohne zuwissen,

welche Fotos vorhanden sind»,

erklärt Grosse-Bley, «denn die

Titelzeilenmüssen mitdem Aufmacherbild

harmonieren und sich

ergänzen.» Die 14-Uhr-Sitzung ist

darum das Herzstück der Tagesproduktion.

Sobald das Bild, die sogenannte

«Optik» feststeht, gehts ans

Hirnen, wiedie Titelzeile lauten soll.

«EineguteBoulevard-Headline muss

griffig, eingängigund prägnant sein»,

so Grosse-Bley, der 90Prozent der

Blick-Titelselberverfasst, «schön ist

auch,wennsie zusätzlich noch emotionalisiert.»

Denn dieFunktion einer

Titelzeile ist, denLeser in denArtikel

reinzulocken. Natürlich kommen

auch Vorschläge vonden Autorenund

Ressortleitern, die der Texter dann

weiterentwickeln kann. «Ich sage

20 | DOMO –März2011

immer: Gebt mir einen Knochen,

auf dem ich herumkauen kann»,

schmunzelt Grosse-Bley, «und das

dauert oft eine ganze Weile. Sich

quälen, kauen, verwerfen, weiter

kauen.»Manchmal, wenn ihmnichts

einfällt, bricht Grosse-Bley die Sitzung

auch ab, uminsich zugehen.

«Denn wenn dueine falsche Headline

hast, dann ist der ganze Tag

versaut.» Sobald die Zeile steht,

macht sich der Grafiker ans Layout.

Erst zum Schluss wird der Artikel

geschrieben.

Auch auf der Redaktion der BILD-

Zeitung arbeitet man grundsätzlich


Blick-Newsroom,

Headline-Sitzung:

(v.l.) layouter Willy

lüscher,Produzent

Daniel Kistler,

der stellvertretende

Chefredaktor

Clemens Studer

und Chefredaktor

Ralph Grosse-Bley.

nach dem Motto «Titel vor Layout».

Erst ganz am Schluss, wenn dieHeadline

und das Layout gestaltet sind,

wird demAutor dieLänge desTextes

mitgeteilt understdannkannerden

Artikel schreiben. So wird sichergestellt,

dass die Optik der Titelseite

stimmt und das Blatt optimal verkauftwird.

Beider BILD am Sonntag

ist Textchef Ingolf Gillmann für die

Headlines zuständig. Der 55-Jährige

ist ein erfahrener Fuchs und titelt

schonseitJahrzehntenfür Boulevard-

Zeitungen. «Viele Texter sind zu

schnell zufrieden mit einer Headline»,bemerkt

Gillmann, «den meistenist

es egal,was da oben steht. Sie

begreifen nicht den Unterschied

zwischen richtigen Titelzeilen und

richtigguten Titelzeilen. Und siebegreifennicht,dassman

mitder Headline

auf der Frontseite die Zeitung

verkauft, oder eben nicht.» Darum

müsse man sich Zeit nehmen und

kreativ herumprobieren. Laut Gillmann

kommt man oft auch zueiner

gutenTitelzeile, wenn manWortspiele

versucht oder bekannte Sprichworte,Film-oderMusiktitelpassendabwandelt.

In einerSache istersichmit

Grosse-Bley einig: «Der Leser muss,

wo es immernur geht,emotionalisiert

undamHerzen gepackt werden.»

Für solche genial formulierten Titel

gabesinder Vergangenheit nichtnur

beim Angriff auf die Twin Towers

gute Beispiel.Ein Klassikerwar auch

dieHeadline «Wir sind Papst»,die die

BILD-Zeitung im April 2005 nach der

Wahl desDeutschen Joseph Ratzinger

zum Papst auf die erste Seite

setzte. «Das war sicher eine Sternstunde

desZeilenmachens», gesteht

auch Grosse-Bley. Auch der Blick-

Titel «Einfach nur Geilson» (nach

dem Siegtor des Schweizer Spielers

Gelson Fernandes ander Fussball-

EM 2010 gegenFavoritSpanien)oder

dieBILD-Zeile«DerMondist jetzt ein

Ami» (anlässlich der Mondlandung

1969) sind tolle Beispiele. Dass der

Grundsatz einer kurzen und prägnanten

Titelzeile auch maldurchbrochen

werden kann,bewiesder Blick-

Profi gleich selbstindem Artikel über

ObamasTrauerredenachdem Amoklauf

in Tuscon im Januar 2011, dem

auch die 9-jährige Christina zum

Opfer fiel. Grosse-Bley hörte die bewegende

Rede live und nahm den

Schlusssatz Obamas «Wenn esRegenpfützen

im Himmel gibt, dann

hüpftChristinajetzt darinherum»in

voller Länge als Titel auf eine Blick-

Panoramaseite.Der Blick-Chef:«Ich

spürte sofort: Das ist der Titel. Und

kein anderer…»

Text:AndiKämmerling

Fotos: PhilippeRossier,

NaomiStock /landov/Keystone

«Vielesausprobieren»

Derpreisgekrönte Werbetexter Jean-Remyvon Matt

erklärt, wieseine berühmtenSlogans zustande kommen.

Herrvon Matt,wasmusseine gute Boulevard-

Titelzeilehaben?

Jean-Remyvon Matt: ErsteVoraussetzung ist ein

überraschender Inhalt.Das heisst:«Mannbeisst

Hund»ist immer spannender als«Hund beisst

Mann».

An welche wirklichgutenHeadlineskönnen Sie

sichspontan erinnern?

«Wir sindPapst»und «Sterbende vergewaltigt».

letztere wareineTitelzeileimBlick im Jahr 1971,die

unser Geschichtslehrerdamalsmit unseineStunde

lang diskutierte.

Welche Gemeinsamkeitenhabendie Texter

vonTitelzeilenund Werbetexter?

BeibeidenDisziplinen geht es darum, einenoft

komplexenInhalt kurzund prägnant zu formulieren.

DerJournalist hatdafür eine Stunde Zeit,der

WerbetextereineWoche.

Siehaben unzähligegeniale Sloganserfunden

(u.a.«Bild DirDeineMeinung»,«Geiz istgeil»,

«BMW –Freudeam Fahren»).Wie gehenSie

konkret vor, wenn SiedenAuftraghaben,

einen Sloganzufinden?Gibt esda so eineArt

Schema?

Ichfange so an wieein Hochspringer auf Rekordjagd.

Erst springtman sich mitniedrigenHöhenein

unddann versucht mansich langsamzusteigern.

DerSchweizer Jean-RemyvonMatt (52) ist Mitbegründer

der Hamburger Werbeagentur Jung von Matt. Die

Agenturist eine Ikone derWerbebranche, siebeschäftigt

knapp 1000 Mitarbeiter und hat einen Jahreshonorarumsatz

vonüber500 MillionenEuro. Zu denStammkunden

zählen unter anderem Mercedes,Nikon,die BIlD-

Zeitung und die Autovermietung Sixt (siehe Slogan

rechts). Für ihre Werbeslogans gewann Jung von Matt

bereits zahlreiche Auszeichnungen und Preise, zuletzt

als«Independent Agencyof theYear2010» beim Cannes

lions InternationalAdvertising Festival.

GehenSie diesenkreativenDenkprozess

alleine an oderim Teamin Form einesBrainstormings?

Schreibenfunktioniertaus meiner Sicht besser allein.

Wie geht dieserDenkprozess genauvor sich?

Schon Schiller bemerkte: «HoherSinnliegtoft im

kind’schen Spiel».Man muss herumspielen, vieles

ausprobierenund am Ende dierichtige Formulierung

auswählen.

DerCheftexterderBILDamSonntag sagte:

«Die meistenZeilenmacherkennen den

Unterschiednicht zwischeneinerguten

Titelzeileund einerrichtig gutenTitelzeile.»

Wie vieleansichsehrguteSloganslanden

bei IhnenimPapierkorb, bevorSie die

«geniale»Zeile haben?

Extremviele, da ich einenGedanken immer weiter

optimiereund erst zufrieden bin, wenn auch

formaleAspekte wiezum Beispielder Zeilenfall

perfektsind.

Können Sieeinen Tippgeben,mitdemauch ein

ungeübterHeadlinetextereineguteHeadline

hinkriegt?

EinPraktikumbei derBIlD-Zeitung,beimBlick oder

beiuns.

Interview: Andi Kämmerling

Foto: Axel Martens


interview

SabineKehm

Schumis

zweite Frau

Seit elfJahrenweicht sienicht vonseinerSeite:Sabine

Kehm (43) mistet gnadenlos aus, welcherJournalistzu

MichaelSchumacherdarf. Diemeisten dürfen nicht ...

Frau Kehm,würdenSie sagen, dass

Sieeinen Traumjobhaben?

Sabine Kehm: Ja!Ganzklar! Ichreise

viel in derWeltherum undlerne

spannende Menschen kennen.

SiesindseitüberzehnJahren fast

immeranSchumachers Seite.Sind

Sie, nachCorinna natürlich, Michaels

engste Vertraute?

Ja,das würdeich schonsagen.

Sonsthätte er mich kaum zu seiner

Manageringemacht.Wir

habeneinesehr

vertraute, respektvolle,

freundschaftliche

Arbeitsbeziehung.

Istesvielleicht auch

eine Freundschaft?

Nichtsoeng wie

seine alten

Kerpener

Freunde, die

er seit

Langem

kennt. Aber

beiprivaten

Feiern bin

ichzum

Beispiel

eingeladen.

Wasmussman

mitbringen,

um so engmit

einem Superpromi

zusammenarbeiten

zu können?

Manmuss seinEgo

kontrollieren.

In welchenMomenten?

Generell.Ich glaube,dassviele

Leuteein Problemmit ihrem

Egohaben.Und wenn man

sehreng mitsobekannten

Menschen zusammenarbeitet,

isteshilfreich,wenndas

eigene Egonicht in

22 | DOMO –März2011

Konkurrenz mitdem andern Ego

tritt. Dasbedeutetnicht,dassich

keineklare Meinunghabeund die

nichtauchäussere. Aber manmuss

schonwissen,wer derProminente

istund um weneseigentlich geht.

Wie viel HandlungsfreiheitgibtIhnen

Schumacher? Wann müssen Sieihn

vorher fragen, und wann nicht?

In 80 Prozentder Fällemuss ichihn

nichtfragen. Dasliegt natürlich

auch daran, dass wirschon sehr

langezusammenarbeiten. Es

dauert ziemlich lange, bisMichael

jemandem vertraut.Aberwenner

malvertraut,dannlässt er einem

extrem freieHand.

Dürfen Sieden Journalistenselbst

Zitate geben, diedann als offizielle

Statements vonMichael Schumacher

in denMedienpubliziert werden?

Ja,das darf ich.

Wenn Sieauf dieelf JahreMedienarbeitzurückblicken,

mitwas hatten

und habenSie am meistenMühe?

Mich ärgert,dasssichTendenzen

im Journalismus immermehr

verselbständigen.Viele Journalistenschreiben

voneinanderab, statt

malselbernachzufragen. Und das

Zweiteist diezunehmende

Boulevardisierunginden Medien.

Selbst manche Referenzblätter

sind in ihrerBerichterstattung

ziemlich eindimensional

geworden.

Haben Sie was gegen

Boulevard?

Garnicht,Boulevard hat

seine Berechtigung und

seinenUnterhaltungswert;esgibtsehrguteBoulevardgeschichten,

dienicht

menschenverachtend

sind.Aberes

gibt eben auch

schlechte.

Nennen Sieuns ein

Beispiel?

Wenn einReporter

beiMichaelsOma

anruft,auf

mitfühlend

machtund sie

mitWorten

einwickelt wie

«Es istdoch

schade,dassSie

IhrenEnkel so

selten sehen».

Dann sagtdie

Frau natürlich:

«Ja, ichwürde

ihngernöfter

sehen.»Und

am nächsten

Tagsteht in

derZeitung:Schumis Omabeklagt

sich:«Mein Enkelhat mich

vergessen!»Diese Masche ist

einfachnur billig. So eine alte Frau

hatdochdagar keineChance. Das

warübrigensnicht dieBild-Zeitung.

Handaufs Herz,führen Sieeine

«SchwarzeListe»?

Ja,die gibt es.Allerdingsmuss schon

viel passieren, bisein Journalist

darauf landet. Wermichverarscht,

brauchtsichüberfehlende

Unterstützung nichtzuwundern.

Wie vieleAnfragenfür ein Interview

mitMichael Schumacherbekommen

Siepro Monat?

Sehr viele, ausder ganzen Welt,aus

allenLändern.Die genaue Zahl

kann undmöchteich nichtsagen.

Und wievielenmüssen Sieabsagen?

Etwa 80 bis90Prozentder

Interviewanfragenmuss ich

ablehnen.Esgehörtzumeiner

Arbeit,Michael denRücken

freizuhalten.Ich binwohleineder

unbeliebtesten Personen im

Formel-1-Zirkus(lacht).

Nachwelchen Kriterienlehnen Sie

Anfragen ab?

Vorallem auszeitlichen Gründen.

Michaelweiss genau, dass

Interviews zu seinemJob gehören,

aber er magdiesen Teil seiner

Arbeit nichtunbedingt.Ernimmt

Medientermineals notwendiges

Übel,die Arbeit gemeinsammit

demTeamfür dieWeiterentwicklung

desAutos kommtimmer als

Nummer eins.Ausserdemhaben

natürlichdie Sportmedieneinen

gewissen Vorrang. Und Anfragen,

dieein interessantesThema haben,

damitMichael vielleicht auch mal

andere Fragen gestellt bekommtals

immerdieselben.

Es gibtkeine Berichte überdie Kinder

Michael Schumachers.Wie schaffen

Siees, dass keineBildervon den

beiden in denMedienkursieren?

Michaelund Corinnamöchten nicht,

dass dieKinderinder Öffentlichkeit

gezeigtwerden, da sind beide sehr

konsequent.Die Verlagshäuser

wissen genau, dass wirsie sofort

verklagen, wenn jemand einFoto

vonihnen veröffentlichen würde. Es

wurden natürlichschon Fotosvon

ihnengeschossen,aberwir machen

immerwiederdaraufaufmerksam,

dass wirnotfallsmit allerHärte

prozessieren werden.

Interview: Andi Kämmerling

Fotos: JocelynBain Hogg,

WolfgangWilhelm


Auch in Schumis

Privatjetist

die «gute Seele»

Kehm immer

an seiner Seite.

persönlich

«Ich warselbst

überrascht ...»

Sabine Kehm arbeitete alsSportjournalistin

fürverschiedene deutsche

Blätter, zuletzt fürdie Süddeutsche

Zeitung. Im Jahr 2000 wurdesie

dann auf persönlichenWunsch

vonMichael Schumacherzuseiner

Medienberaterinernannt. «Ich

warselbersehrüberrascht»,erklärt

Kehm.«MeinHerzgehörte dem

Journalismus,und ichmusste mir

langeüberlegen, ob ichdie Seiten

wechseln soll.»Sie entschied

sich dafürund wurdefortanzum

«Schatten»des Weltmeisters.

AlsMichael Schumacher2006

zurücktrat, betreute Kehm ihnweiterhin

alsPresseberaterin, arbeitete

abernebenherauch fürFerrari in

derAbteilung Kommunikation.

Drei Jahrespäter, alsSchumacher

sein Formel-1-Comeback wagte,

übernahm SabineKehmseingesamtesManagement

miteinem Büroin

derWestschweiz.Sabine Kehm ist

heute43Jahrealt,nicht verheiratet

und hatkeine Kinder.

DOMO –März2011 | 23


ASIEN

1. Xuan Hoa

2. Son Tung

3. Thanh Truc

4. long Pham

5. HoangHien

6. DongVy

7. Quynh Tram

8. Thanh Van

9. Minh Ngoc

10.HuongColor

11.Van Anh

12. Nhu Ngoc

13.Minh Diem

14.HoangGiang

15.Thuy Vu

16.Tuyet Huong

17.Tra My

18.Diem Tien

Die EllE Vietnam

hat 31 Mitarbeiter.

Unsere hELLEnKöpfe

in Vietnam

Seit Oktober2010produziertRingier Vietnameine

Lizenzausgabeder bekanntenModezeitschrift ELLE.

Einerfolgreiches Prestige-Projektfür Ringier in Asien.

Wer kennt sie nicht? An jedem

Kiosk infast jedem Zipfel der

Erde ist die ELLE erhältlich. In35

Versionenrundumden Globus wird

das berühmte Modemagazin verkauft,

25 davon sind Lizenzproduktionen.EinedieserbegehrtenLizenzen

hat sich nun Ringier gesichert.

«Phai Dep ELLE» heisst das neue

Magazin von Ringier Vietnam, frei

übersetztbedeutetder Titel«Schöne

Frau ELLE».

«Wir habendieses ProjektzweiJahre

lang entwickelt», erklärt Collin Crowell,

General Manager von Ringier

Vietnam, «amEndewaren wirstolz,

dass dieVerhandlungen mitParisein

positives Ende fanden.» Im Herbst

des vergangenen Jahres hatte die

graueTheorie einEnde: Am 21.Oktobererschiendie

ersteAusgabe.

24 | DOMO –März2011

1

14

Die drei ersten Ausgaben der

vietnamesischen EllE kamen

bei den leserinnen gut an.

2

15

8

3

4

Die31Mitarbeiter entscheidenzwar

eigenständig, welche Inhalte in die

Heftekommen, völlige Narrenfreiheit

haben die Ringier-Leute aber nicht.

DerLizenzvertrag,der mitder französischen

Firma Lagardère Active,

derInhaberin derMarke ELLE, abgeschlossen

wurde, bestimmt genau

ausformulierte Leitplanken für die

Produktion.Sogibtesinternational

festgelegteRubriken,ein stilistisches

Handbuch für die Layouter sowie

vorgeschriebene Schriften und Designs.«DieELLEist

eine internationale

Marke, und wir müssen diese

DNAnatürlich umsetzen», sagtCrowell.

«Thematisch ist unsere ELLE

allerdings ganz vietnamesisch, da

redetuns keiner rein.»

DieHarmoniezwischenParisund Ho

ChiMinhCityist bestens, solangedas

vietnamesische Team unterCreative

Director Stéphane Carpentier die

hohen Qualitätsstandards und zeitlichen

Deadlines einhält. «Und falls

maleineIdeevon derRedaktion nicht

gutgenug durchdacht war, zeigen sie

16

9

10

17

unsden Fehler auf»,sagtCarpentier,

«Parisist dabeiaberkeinstrikt kontrollierender

Vorgesetzter, sondern

eher in einerberatendenRolle.»

Dasgrösste Problemdes neuenMagazins

liegtabernicht in derRedaktion

oder in derGrafik,sondern im Druck,

und dasind selbst die Chefs von LagardèreActivemachtlos.

«Wir haben

in ganz Vietnam nur eine einzige

Druckerei, diedie Mengen undStandards

von ELLE verarbeiten kann»,

5

11

12

18

HuongColor

(Managing Editor),

Xuan Hoa (Art Director),

Stéphane

Carpentier (Creative

Director).

K

6

Sehen Sie EllE-

Fotografen beim

Mode-Shooting:

www.carpentier.

org/fashion

sagt Collin Crowell. Um die hohe

Qualität dennochzusichern,reist der

ArtDirectormit einpaarFototechnikern

sogarindie Druckerei, um dort

drei Tage lang dieFarben, Tinten und

dieerstenSeitenzukontrollieren.«Die

Druckqualität, diewir gernewollen,

haben wir noch nicht erreicht, aber

wirsindganzklarinnerhalb derToleranzgrenze»,

sagtCrowell,«wirhoffen

aber,dasssichbis zumFrühsommer

eine andere, bessere Druckmöglichkeit

füruns findet.»

AuchThomasTrüb, CEORingier Asia,

derden Deal miteingefädelt hat, ist

optimistisch.«Wirarbeiteninder Tat

jeden Tag an weiteren Qualitäts-

Verbesserungendes Magazins,aber

wirdürfen heuteschon stolzdarauf

sein, was wir erreicht haben», sagt

Trüb,«dieELLE hat es innerhalbvon

drei Monatengeschafft,von denLeserinnen

und Kunden als bestes

Magazindes Landes wahrgenommen

zu werden.»

13

Text:AndiKämmerling

Fotos: Xuan Hien

7

«Ganz neue

Massstäbe

gesetzt»

Fabrizio

Lo Cicero

Director International

Editions,

lagardère Active

WarumhabenSie Ringierals

Partnerfür dieELLE in Vietnam

gewählt?

Fabrizio Lo Cicero: Weil Ringier

eine ausgewieseneErfahrung

im BereichZeitschriften

mitbringt. Und weil das

UnternehmensichinVietnam

bestensauskennt. Diese

Kombinationhat unsdie

Entscheidung leicht gemacht.

Haben dieerstenAusgabenIhre

Erwartungenerfüllt?

DieerstenAusgabenwaren

jedenfalls einguter Start.

DieELLEhat neue Massstäbe im

vietnamesischenVerlagsgeschäft

gesetzt.

Wie warendie Reaktionen der

einheimischen Leserinnen?

Wirsindzufrieden über die

Reaktionen,die ersten Ausgabender

vietnamesischenELLE

wurden in derÖffentlichkeit gut

aufgenommen. Es gibt allerdings

noch viel zu tun. Wir

müssen es schaffen, internationale

Qualitäts-Standardsmit

lokalen vietnamesischen

Gewohnheitenzuverschmelzen.

Dasgelingt nichtauf

Anhieb undist in jedemLand

eine grosse Herausforderung.

Wie beurteilen Siedie Zusammenarbeitzwischen

ELLE und Ringier

in Vietnam?

DieKooperation derbeiden

Partnerist gutund effizient.

Betrachtet manden gemeinsamenErfolgmit

demLaunch

unddem sofortigen Siegeszug

derELLEinVietnam,dann

wird diese Zusammenarbeit in

Zukunftsicherlichnochviel

enger undbesserwerden.


Ringier trifft Stars

AufAugenhöhe

mit

denStars

RingiersHollywood-Korrespondent Dierk

Sindermann (56) jagt seit über 20 Jahren

denamerikanischenStars undSternchen

hinterher. Werinden grossenFilmenmitspielt,landetunweigerlichfrüheroderspätervor

Sindermanns Mikrofon.Eherfrüher.

ObSie’s glaubenodernicht:Heute

werden Stars und Journalisten

durch dieselbe Mühle gedreht.

Es zähltnur derNützlichkeitsfaktor.

DiePromismüssen nach demWillen

von Big (Show-)Business ihre Filme

mit Interview-Marathons vermarkten

und von uns Journalisten wird

erwartet, dass wir den Stars bei der

PR-Hilfsarbeiteifrig zurHandgehen.

BeiKirkDouglas in derVilla

Ach Gott, war das früher schön. Da

wurde der direkte Kontakt gepflegt

und Interviews fanden nicht in unpersönlichen

Hotel-Suiten statt. Kirk

Douglas lud in seine Beverly-Hills-

Villaein undliess mich seine Sammlung

moderner Kunst bewundern.

Und beiGlenn Ford wurdeich Zeuge

von Szenen einer (endenden) Ehe.

Während der Western-Held in seinemArbeitszimmer

in whiskey-seligenErinnerungenschwelgte,rumorte

es im Obergeschoss.Immer wieder

unterbrach eine Kommando-Stimme

unser Gespräch. Dann schlich der

grosse Glenn ganz kleinlaut in die

Privatgemächer.Einen Monatspäter

verlautbarte, dass er die Scheidung

gegenseine jungeFrauCynthia Hayward

eingereichthatte.

Dass Kim Basinger bei Interviews

eine häusliche Atmosphäre bevor-

26 | DOMO –März2011

zugte, hatte einen Grund, den sie

allerdings erst viel später enthüllte.

Sie litt unter Platzangst. Ich bot an,

sie auf ihrer Mini-Ranch im Vorort

Woodland Hills zu besuchen.

Schliesslich wohnte ichinder Nachbarschaft.

Der Vorschlag fiel durch,

weil Kim ihre Privatsphäre wie ein

Staatsgeheimnishütete. DasTreffen

fand dennochzuHause statt. Beimir.

DieschöneKim aufmeinemSofa–sie

hat esheute sicher vergessen, ich

nicht.

Nichts läuftohneKohle

Unvergesslich ist auch meine Erinnerung

an Pamela Anderson. Zur

Promotion ihres Films war erst ein

Interview in Hollywood vereinbart,

und dann ab zum Talk nach

Deutschland. Letzteres lief bei

«Pammie» nicht ohne Kohle. Die

deutsche TV-Showsicherteihr eine

fürstlicheGagezu. Nichtgut genug!

Sie wollte nur per Privatmaschine

fliegen. Ich vermittelte, dass in

Frankfurt ein Learjet für sie bereit

stehen würde. Nein, schüttelte sie

den Kopf, dass die blonden Löckchen

flogen. Darin könne sie nicht

aufrecht stehen. Eine Gulfstream

müsseesschon sein. Auchdas liess

sich machen.AmEndeaberliess die

Sex-Bombe alles platzen. Wegen

Vor30Jahren:

Vor 30 Jahren:

Dierk Sindermann

1981im

Hause vonKirk

Douglas.

Immer für ein

nettes Foto

bereit: Frauentraum

George

Clooney.

7V

In dieser neuen

Serie erzählen

Ringier-Mitarbeiter

besonders kuriose

Geschichten, wie

sie zu Interviews

mit Superstars

gekommen sind.

«häuslicherProble-

«häuslicher Probleme».

Gott sei Dank

waresdas einzige

Mal, dass ich so

viel Aufwandfür

(k)ein Interview

betreiben

musste.

Harrison Ford

kam zwar

wie verabredet,

aber ein

Vergnügen

waresnicht,

etwas aus

ihm herauszuquetschen.

Lakonisch wie

«Indiana Jones»

gab erseine Antworten

und liess

dabei desinteressiert

seine Blicke

schweifen. Nach der

letzten Fragestand Ford

aufund brachinein breites

Lächeln aus: «Das war

einesder besten Interviews.»

Wiebitte?

Diese Frage stellte sich auch bei

Robin Williams. Und zwar ständig.

Der Comedy-Irrwisch entschied

sich nämlich, unser Interview

in deutsch zuführen. Oder

besser in einemWilliams-Dialekt,

derwie deutschklingt,aberüberhaupt

keinen sprachlichen Sinn

macht. Selten so gelacht und so

wenigzuschreiben gehabt.

Desinteressiert

undlakonisch:

Der«Indiana-

Jones»-Star

Harrison Ford.

FürdiesesBild wollte PamAnderson keine Kohle ...

Unser Dierk

Arm in Arm

mit Kim

Basinger.

Sindermann

Hand in Hand

mit Angelina.

Ringier-Mitarbeiter treffenProminente

Wiegefährlichkannschon einInterview

sein? Sehr. Wenn man Jaden

Smith heisst. Als der kleine Sohn

vom grossen Will mir gegenüber

sass, bewachten ihn zwei breitschultrige

Bodyguards. Eines ist

sicher, ihm wird nie ein Journalist

ins Haus kommen. Auf alle Fragen

war ervorprogrammiert. Aber wie

sollte er auch auseigener Erfahrung

etwas zu sagen haben. Was hatte

er gesehen, als er in China «Karate

Kid» drehte?«Nichts,dazuwar keine

Zeit.» Hatteerwenigstensdie chinesische

Küche genossen? «Nein, ich

wollte nurHamburger essen.»

Agentenmit Starallüren

Häufig werde ich gefragt, wie denn

dieStars so sind,wennman sieleibhaftig

vor sich hat. Ich sage dann

immer: «Die Starssindganznormal,

aber ihre Agentenführensichauf wie

Stars.» George Clooney (er ist der

«normalste»von allen) weissdas und

lässtsichvon Journalisten,denen er

vertraut,imDirektkontakt angehen.

Angelina Jolie (sie ist erstaunlich

«normal») hat überhaupt keinen

Agenten; was es etwas mühselig

macht, mitihr in Interview-Kontakt

zu kommen. Doch wer es schafft,

derwirdbelohnt.Wie ichmit einem

Bild, auf dem sie mit mir Händchen

hält.

Ach ja: Meine Frau glaubt nach wie

vornicht,dasssoetwas normalist.

Text:Dierk Sindermann

Fotos: Archiv Sindermann

DerSchweizer Der Schweizer DierkSindermann

Dierk Sindermann

arbeitetseitüber20Jahren als

Hollywood-Korrespondent für

Ringier. Er lebt in losAngeles.

Nicolas Cage mit dem SonntagsBlick.

DOMO –März2011 | 27


Ringier

Wirsagen, wo die

An dieser StellewirdDOMO regelmässig überTitel und Teamsaus derRingier-Welt berichten

Post abgeht

DasMagazin «CityWeekend»zeigt alle 14 Tage,welcheOrteTouris sten in Beijingund Shanghai besuchen müssen

28 | DOMO –März2011

1

2

3

Team Shanghai:

1. Hu Fangfang.2.Nick Taylor.

3. Sophie Friedman. 4. Geoff Ng.

5. Claire Miles. 6. HaileyMeng.

7. leeMack. 8. Eric Chung.

9. July liao.

Foto: Mao Dou

4

5

6

7

8

9

1

2

3

4

5

5

6

7

CityWeekend

Magzin fürLifestyle,Ausgang

undEntertainment

Erscheint14-täglichinBeijing

undinShanghai

Auflage:80000 Exemplare

Mitarbeiter: 11 Redaktoren,

7Layouter, 15 Anzeigenverkäufer

und4Web Developer

Ringiers einziges Magazin, das

nurauf englischerscheint

Marktführerindiesem Segment

Enge,newsroomartigeZusammenarbeitzwischenPrint

und

Online, im selbenBüro

selben Büro

Link:www.cityweekend.com.cn

Team Beijing:

1. lauraFitch. 2. JoyHua.

3. lulu. 4. Sienna Parulis-Cook.

5. BlakeStone-Banks.

6. Gao Junqiang. 7. Molly lee.

8. Feer Han. 9. Erica Chen.

Foto: Taozi

8

9

report

JAHRESBERICHT 2009

Auszeichnung

fürRingier

Schöner Erfolg fürden Ringier-Jahresbericht

2009:Das Schweizer Bundesamt

für Kultur hatunter 391

eingereichtenPublikationenden

Ringier-Jahresbericht 2009,der vom

Künstler JohnBaldessari gestaltet

wurde, alseines der schönsten

Bücher des vergangenen Jahres

bewertet. Diese werden im In-und

Auslandanlässlich vonAusstellungen

undMesseauftrittenausgestellt.Die

aktuellprämiertenschönsten

Schweizer Bücher 2009 befinden

sich nuninleipzig, wo eine

internationale Jurydie «schönsten

Bücher ausaller Welt»kürt. Ausserdem

wird der preisgekrönte

Ringier-Jahresbericht in den Katalog

«Die schönstenSchweizer Bücher

2009»aufgenommen.

DERKÜNSTLER

JohnBaldessari (*1931)ist einerder

bedeutendsten Vertreterder

Konzeptkunstund eine der

wichtigsten Figuren der zeitgenössischen

Kunstseitden 1960er-Jahren.

Seit er 1970 in dem aufsehenerregenden

«Cremation Project» sämtliche

seiner zwischen 1953 und1966

entstandenenMalereien verbrannt

hat, kreistseine Arbeit um die

Wechselbeziehungen zwischen den

beiden Ausdrucksformen Sprache

undBild. Seit Ende der 1960er-Jahre

verwendetder Künstler Bildmaterial

ausden Massenmedien,das er in

vielenWerkgruppen mitSchrift

kombiniert. FürdiesenJahresbericht

hatJohnBaldessari einKünstlerbuch

entwickelt, dasmit der Gleichzeitigkeit

vonErinnerung undVergessen zu

einerKonstruktionvon Bedeutungen

undErzählungenführt.Mit

fragmentiertenBildinformationen

stellt der amerikanische Künstler

Bezüge her zumallgemeinen Umgang

mit Informationen undihrer

Konstruktion. AK


talk

30 | DOMO –März2011

Schicken Sie Ihre Fragen an: domo@ringier.com

WirMitarbeiter

stellendie Fragen ...

Zeichnung: Igor Kravarik

Wasmacht eigentlichalt Kanzler

GerhardSchröder? Man hatihn

langenicht mehr im Hausgesehen.

Beräternochden Verleger?

ChristianUnger: Ja,HerrSchröder

berätdas Haus Ringiernachwie

vorinstrategischen undgeopolitischenFragen.

Sein Know-how

undseinNetzwerkinMittel- und

Osteuropasowie in Asiensindfür

unsbesonderswertvoll.

SeitderEinrichtungdesNewsroomsentdeckenwir

in denTiteln

der Blick-GruppemehrFehlerals

früher. Woranliegtdas?

MarcWalder: Ob dieser Eindruck

statistischkorrekt ist, kann ich

nichtsagen.Auf jedenFall

werden wir, aufgrund dieser

Feststellung, dieAbläufe des

Korrekturlesensüberprüfen.

Wir Journalistenhaben oftmit sehr

vertraulichenDaten zu tun.Seitder

Umstellungauf Google fragen wir

uns: Wie sichersindsolchsensible

Dateninden Google-Wolken? Und

waspassiert dortdamit?

Samuel Hügli: DieDaten werden

beim Empfangund beim Versen-

denverschlüsselt, wirhaben hier

also eine gleich hohe Sicherheit

wiebeispielsweisebeim

E-Banking. In denzertifizierten

Datenzentren vonGooglesind

unsereDaten extrem gutgeschützt.

Google darf dieDaten

wederselberverwenden,auswertennochirgendwozugänglich

machen.Erlaubt istnur das

maschinelleContent-Scanning

fürden Spam-und Virenschutz.

Goldene Rose,Pool Position,

Events, Hundefutter –wirdRingier

zu einem Verkaufs- und Unterhaltungsladen?

«Die Daten

sind sicher

wiebeim

E-Banking»

Samuel Hügli,

Ringier-CFO

ChristianUnger: Diese Aktivitäten

passen zurDNA vonRingier.Die

Publikationenvon Ringierhaben

immerschon denSport,grosse

Events,Stars oder dasFernsehen

thematisiert.Jetzt können wirdie

Wertschöpfungskette im Segment

Entertainmentauf eine natürlicheArt

verlängern.Und wasdas

Hundefutterbetrifft:Mit solchen

transaktionsbasierten GeschäftenverdientRingier

jetztschon

gutesGeld.

Wie stellen Siesicher, dass Ringier-

Journalistendurch dieVernetzung

mitdem Entertainment-Bereichin

ihrerjournalistischen Arbeit nicht

befangen sind?

MarcWalder: DieMedienmachen

ihrGeschäft.GoodNews, Ticketcorner,PoolPositionoderThe

ClassicalCompany ebenfalls.

Es gibt genügend Wächter

in diesem Land,die eine solche

journalistische Abhängigkeit zu

Rechtlaut anprangern würden.

DieUnabhängigkeitder Medien

vonRingier istoberstesjournalistischesGebot.Das

warbisherso.

Und wird auch so bleiben.

KOLUMNE

Alarm

Kennen Sie «Google

Alerts»? Damit können Sie

praktisch allesimWeb

verfolgen: Geben Sie zum

Beispiel Ihren Nachnamen

ein, und Google sucht dann

auf allen existierenden

Websitesdanach. Und

meldetIhnen alle Funde

täglich in einem E-Mail.

Super Sache,was? Sie

können natürlich auch

Ihren Firmennamen, den

Spitznamen Ihrer Freundin

oder andere Begriffe

eingeben, nach denen

Google Alerts suchen soll.

Nun, dank diesem Tool

wollte ich endlich mal

Antworterhalten auf eine

Frage, die mir schon seit

Jahren unter den Nägeln

brennt: Wasschreiben

leute eigentlich so alles

über DOMO? Wäre doch

super für einen Chefredaktor,jeden

Tagvia E-Mail mit

lobeshymnen überschüttetzuwerden!

Also rasch

«DOMO» eingeben und

anmelden.

Gespannt warteich tags

drauf auf das erste

Alert-Mail. «Vier Meldungen»

heisstes, Wow! Das

Dingfunktioniertjawirklich.

Aber Moment mal, was

steht denn da?«Kaufen Sie

den neuen Kaffee-Filterautomaten

DOMO DO-425K:

Preis ab 74,89€». Auf einer

anderen Website hat einer

die DOMO Doppel-Induktionskochplatte

DO315IP

angeboten, in Köln preist

ein Händler das DOMO

9044M-Waffeleisen und

die DOMO Edelstahlzitruspresse

an. Hmm, und über

unser tollesUnternehmensmagazin

kein Wort?

Am nächsten Tagdas

Gleiche: Ein Heimwerkermarkt

in Wuppertal bietet

einen Vorgartenzaun

DOMO, Masse 178x85 cm,

an. Und DOMO-Systembau

wirbt für WC-Kabinen und

Nasszellen. Also bitte

schön! Dann will ich schon

eher den automatischen

Brotbackautomaten DOMO

B3975für 700–1000 gmit

Innenbeleuchtung. Der

kann sogar zwei Brote

gleichzeitig backen. Dasist

schon fast so toll wie unser

Unternehmensmagazin …

AndiKämmerling

«Uns verbindet

einArbeitsleben»

LuigiBruseghini (64) begann seine

Lehrebei Ringier am 1. Februar1971.

Alt und zerknittert: Bruseghinis Personalausweis aus dem Jahr 1996.

Luigi Bruseghini war knapp

24 Jahrealt,als er an einem

demselben Arbeitgeber zu bleiben?

«Das Leben lehrt einen,

nebligen Montagmorgen im dass man die meisten Dinge

Februar 1971 seine Lehre als beginnt, ohne zu wissen,wann

Tiefdruckmonteur antrat. Ar- sie enden», schmunzelt der Jubeitsort

war die Bucher AG in bilar. «Doch aufgrund meiner

Luzern, die später von Ringer mireigenen Treueund Loyalität

übernommen wurde. «Die Platz- überrascht es mich im Nachhiverhältnisse

waren sehr eng», nein nicht, dass dasArbeitsver-

erinnert sich Bruseghini, «die hältnisschon so langedauert.»

vielen kleinen Räume wirkten 40 Jahre, eine Zeit mit Höhen

am ersten Arbeitstag wie ein und Tiefen. DOMO gratuliert

Labyrinthauf mich.»

LuigiBruseghini zu dieser Leis-

Heute, genau40Jahre später,ist tung – vier Jahrzehnte, das

er im Auftragsmanagement der schaffen nur ganz wenige. Vor-

Swiss-Printers-Druckerei bei aussichtlich im nächsten Früh-

Zürich tätig. «Ringier undmich ling wird Luigi Bruseghini

verbindet ein ganzes Arbeitsle- pensioniert. Er strahlt: «Am

ben», erklärt Bruseghini nach- meistenfreue ichmich, dass ich

denklich.Hätte er sich denn an dann endlich mehr Zeit fürmei-

jenem1.Februar 1971 vorstellen ne bald 5-jährige Enkelin Oriana

können, 40Jahre bei ein und habenwerde.» A.K.

1974:Bruseghini in Adligenswil. 2011:Der 40-Jahr-Jubilar feiert.

jubiläum

10 JAHRE. Gheorghe Florian, Ringier

Romania. Denis Petre, Ringier Romania.

Dulgheru Sandra, Ringier Romania.

Marita Raluca Florentina, Ringier

Romania. Popescu Florinel, Ringier

Romania. Tufis IlIana, Ringier Romania.

Acon Maria, Ringier Romania. Bucei Ion,

Ringier Romania. Cojocaru Corneliu

Gabriel, Ringier Romania. Cristea

Elena, Ringier Romania. Marita

Cristinel, Ringier Romania. Negrea

Traian Eugen, Ringier Romania. Tufis

Gheorghe, Ringier Romania. Agosti

Da’ss Franziska, Ringier AG. Bosshard

Marcel, Ringier AG. Degen Beat, Ringier

AG. Esposito Beniamino, Ringier AG.

Hofer Peter, Ringier AG. Klotzbach

Cécile, Ringier AG. Kühne Roland,

Ringier AG. Mumenthaler Eva, Ringier

AG. Ngauv NgeyMan, Ringier AG. Peter

Priska, Scout24Schweiz AG. Montandon

Fabienne, Ringier Romandie.

Muller Pierre-Yves, Ringier Romandie.

Röthlin Peter, Ringier Print. Kadriu

Urim, Ringier Print. Markovic Danijela,

Ringier Print. Sakic Amel, Ringier Print.

Güzel Erhan, Swissprinters AG. Koch

Marino, Swissprinters AG. Lufaj

Hateme, Swissprinters AG.

20 JAHRE. Kugler Cornelia, Ringier AG.

Schweitzer Eliane, Ringier AG. Van

Norden Gérard, Ringier Romandie.

Dervisevic Mirsad, Ringier Print.

Feuchter René, Ringier Print. Stojkovic

Ljiljana, Ringier Print. Schmid

Othmar, Swissprinters AG. Müller

Annalise, Swissprinters AG. Nikolic

Veroslav, Swissprinters AG. Kriko

Alen, Swissprinters AG. Golubovic

Dragoljub, Swissprinters AG. Brooks

David, Swissprinters AG. Schwegler

Paul, Swissprinters AG.

25 JAHRE. Schüepp Corinne, Ringier

AG. Meier Benny, Ringier Print. Meyer

Robert, Ringier Print. Kaufmann

Philipp, Ringier Print. Di Secli Stefano,

Ringier Print. Bürgisser Lisbeth, Ringier

Print. Telesca Donato, Swissprinters AG.

Furlan Angelo, Swissprinters AG.

Oppliger Jeannette, Swissprinters AG.

Muntwyler Marlies, Swissprinters AG.

30 JAHRE. MeyerFrank A., Ringier AG.

Lüscher Bruno, Ringier AG. Greber

Doris, Ringier Romandie. Karaboga

Hidir, Swissprinters AG. Cappiello Anna

Maria, Swissprinters AG.

35 JAHRE. Aufdermauer Jacqueline,

Swissprinters AG.

40 JAHRE.Bruseghini Luigi,

Swissprinters AG.

PENSIONIERUNGEN. Grolimund

Hansjörg, Ringier AG. Ambühl Iso,

Ringier AG. Dinser Max, Scout24

Schweiz AG. Unternährer Kurt, Swissprinters

AG. Basler Ulrich, Swissprinters

AG. Kaufmann Urban, Swissprinters AG.

CaprezWalter, Swissprinters AG.

Hunziker Hans, Swissprinters AG.

TODESFÄLLE. Aebi Annemarie, Betty

Bossi VerlagAGZürich. Bossard Adolf,

Ringier Print. EbelingHans-Jürgen,

Ringier Print. Hentschel Werner, Ringier

Print. Ringgenberg Albrecht, Ringier

Print. SagerMaurice, Ringier Print.

Stauffer Pierre-André, Swissprinters

AG lausanne. BärErnst, Swissprinters

AG. Burkhard Bruno, Swissprinters AG.

Geissbühler Alois, Swissprinters AG.

Schärer Alex, Swissprinters AG. Walter

Erich, Swissprinters AG. Woodtli Max,

Swissprinters AG.

DOMO –März2011 | 31


WirmachenMedien. Undmehr!

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