08.01.2013 Aufrufe

Burgruine Schwarzenhorn

Burgruine Schwarzenhorn

Burgruine Schwarzenhorn

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

SCHWARZENHORN Huber / Rhomberg 2007<br />

unbehauener Kragstein, der das Deckengebälk des 2. Obergeschosses oder<br />

eventuell ein (Kreuz-) Gewölbe trug. Der zweite Kragstein in der Nordwestecke ist<br />

abgegangen, aber durch alte Fotos wieder rekonstruierbar. Ein weiterer Kragstein<br />

kam bei der Grabung von 2007 in Deckenhöhe des Kellergeschoßes zum Vorschein.<br />

Im diesem Geschoß ist außen ein gut erhaltenes Schlitzfenster (B2) zu sehen.<br />

Wegen des Fehlens eines sichtbaren Fundamentsrestes zum Aufsetzen einer neuen<br />

Stützmauer musste bis in eine Tiefe von 4,5 Metern der Schutt an der Innenseite<br />

entfernt werden. Dabei kamen im untersten Geschoß zwei Ausbrüche (B4) an der<br />

Nordmauer und dem Rest der Ostmauer mit einer Tiefe von etwa 0,7 Metern zum<br />

Vorschein. Diese beiden Zerstörungen könnten sich auf einen gewollten Abbruch des<br />

Turmes beziehen. Auch sind Brandspuren an der Innenseite der Mauer, sowie Russ-<br />

Spuren an den Ausbrüchen zu bemerken. Aus diesem Bereich ließen sich einige<br />

Metallfunde bergen, u. a. eine gut erhaltene (Schaf-) Schere mit unbekannter<br />

Zeitstellung.<br />

Abb. 16, <strong>Schwarzenhorn</strong>, Bergfried Grabung, Mauerausbrüche und Kohlenreste,<br />

Fundort der Schere, links der gut sichtbare Kragstein (roter Stein), Mauerinnenecke,<br />

Foto R. Rhomberg 2007.<br />

An der Bergfriedsohle außen erinnert eine leicht ausgebrochene Stelle an einen<br />

vermutlichen Entwässerungskanal (B6). Der Turmeingang, wohl ein Hocheingang, ist<br />

auf der relativ sicheren Süd- oder Westseite des Turmes an zu nehmen. Dort wurde,<br />

wahrscheinlich erst in einer weiteren Bauphase, ein Wohngebäude angefügt. Da im<br />

umliegenden Mauerschutt keine gebrannten Ziegelreste zu sehen sind, liegt die<br />

Annahme einer Turmbedachung durch eine Wehrplatte mit Zinnenaufsatz, eher noch<br />

einer Holzschindelbedachung nahe. Eine Steinplattenabdeckung ist zufolge Fehlens<br />

von geeignetem Steinmaterial in der Gegend und des fehlenden Fundes geeigneter<br />

Platten eher unwahrscheinlich.<br />

Ruine <strong>Schwarzenhorn</strong>, 22.12.2007 15

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!