Kronenschäden bei Lärchen in Österreich weit verbreitet - BFW
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Abbildung 2: Rotbuche mit massivem Krebsbefall <strong>in</strong> der<br />
ganzen Krone<br />
Figure 2: European beech with symptoms of Nectria ditissima-canker<br />
<strong>in</strong> the whole crown<br />
Abbildung 3: Zweigkrebs mit Fruchtkörpern von Neonectria<br />
ditissima<br />
Figure 3: Twig canker with fruit<strong>in</strong>g bodies of Neonectria ditissima<br />
Im Randbereich der Wucherungen wachsen leuchtend<br />
rote, kugelförmige Fruchtkörper, <strong>in</strong> denen sich geschlechtliche<br />
Sporen entwickeln. Die ungeschlechtliche<br />
Sporenform (Cyl<strong>in</strong>drocarpon willkommii) bildet ebenfalls<br />
<strong>in</strong> diesem Bereich weiße Auswüchse. Durch die<br />
Bee<strong>in</strong>trächtigung des Saftflusses führen die Wucherungen<br />
zu den beschriebenen Vergilbungen der außerhalb<br />
liegenden Zweigpartien sowie zu deren Absterben.<br />
Neonectria ditissima ist primär e<strong>in</strong> Wundparasit, der<br />
durch Verletzungen vielfältiger Natur, vermutlich aber<br />
über Blattnarben <strong>in</strong> das Zweiggewebe e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gt. Häufig<br />
s<strong>in</strong>d es Hagelschlagwunden, E<strong>in</strong>bohrlöcher von Käfern<br />
oder Verletzungen durch Stürme, die zur raschen Vermehrung<br />
des Buchenkrebses führen. Die an den<br />
Wucherungen entstehenden Sporen <strong>in</strong>fizieren zunächst<br />
benachbarte Äste. Je nach Häufigkeit von E<strong>in</strong>tritts -<br />
pforten wird danach die ganze Krone durchseucht. Im<br />
Laufe der Zeit wird sie zu e<strong>in</strong>em Infektionszentrum,<br />
von dem aus Buchen auf e<strong>in</strong>er Fläche von mehreren<br />
1000 m² <strong>in</strong>fiziert werden können (Metzler 2002).<br />
Umfassenden Studien <strong>in</strong> Deutschland zufolge hat die<br />
Krankheit <strong>in</strong> trockeneren Regionen im Tiefland<br />
deutlich mehr Bedeutung als <strong>in</strong> höheren und niederschlagsreicheren<br />
Lagen (Metzler 2002). Aus der Tat -<br />
sache, dass der Buchenkrebs von Altbäumen ausgehend<br />
Jungbestände verseucht, ergeben sich folgende Maßnahmenrichtl<strong>in</strong>ien<br />
(Metzler 2002): Bei e<strong>in</strong>er Befalls -<br />
<strong>in</strong>tensität über zehn Prozent wird empfohlen, erkrankte<br />
Vorwüchse sowie e<strong>in</strong>zelne, stark erkrankte Jungbäume<br />
zu entfernen. S<strong>in</strong>d mehr als 25 % der Altbuchen verkrebst,<br />
so s<strong>in</strong>d stärkere E<strong>in</strong>griffe <strong>in</strong> den Altbestand notwendig.<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus sollten vermehrt andere Baumarten<br />
e<strong>in</strong>gebracht oder deren Aufkommen begünstigt<br />
werden.<br />
Buchenkrebs ist <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong> seit langer Zeit <strong>weit</strong><br />
<strong>verbreitet</strong>. Intensiver Befall ist h<strong>in</strong>gegen <strong>in</strong> den ver -<br />
gangenen Jahrzehnten nicht festgestellt worden. Die betroffenen<br />
Bestände im Dunkelste<strong>in</strong>erwald s<strong>in</strong>d für die<br />
Buche bezüglich des Wasserhaushaltes Grenzstandorte.<br />
Das Trockenjahr 2003 sowie die Sturm- und Hagel -<br />
ereignisse der vergangenen Jahre haben sichtlich die<br />
Ausbreitung des Buchenkrebses begünstigt, so dass abhängig<br />
von <strong>weit</strong>eren abiotischen und biotischen Schadfaktoren<br />
<strong>in</strong> den kommenden Jahren mit e<strong>in</strong>em Rückgang<br />
der Buche im Gebiet zu rechnen ist.<br />
Blattbräunepilze<br />
Der heurige Mai war für große Teile <strong>Österreich</strong>s überdurchschnittlich<br />
niederschlagsreich: Meist wurden um<br />
200 Prozent des langjährigen Mittelwertes erreicht, im<br />
Norden Niederösterreichs sogar über 325 Prozent. Lang<br />
anhaltende Niederschläge <strong>bei</strong> kühlen Temperaturen<br />
führen im Frühl<strong>in</strong>g obligat zur Ausbreitung von Blattkrankheiten<br />
an vielen Baumarten. Daher ist es nicht<br />
<strong>weit</strong>er verwunderlich, dass Blattbräune <strong>bei</strong> verschiedenen<br />
Laubbaumarten heuer e<strong>in</strong> <strong>weit</strong> <strong>verbreitet</strong>es Krankheitssymptom<br />
war.<br />
Besonders auffällige, bestandes<strong>weit</strong>e Verbraunungen<br />
wurden an Buchen <strong>in</strong> der Steiermark im mittleren Murtal,<br />
<strong>in</strong> Niederösterreich im Gebiet der östlichen Kalk -<br />
alpen sowie <strong>in</strong> Oberösterreich im Raum Schärd<strong>in</strong>g beobachtet<br />
(Apiognomonia errabunda, Abbildung 4). Im<br />
Murgebiet waren auch die Ha<strong>in</strong>buchen von e<strong>in</strong>er Blattkrankheit<br />
befallen, die normalerweise erst gegen Ende<br />
8 FORSTSCHUTZ AKTUELL 50, 2010