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Alles Philadelphia! Vier SMB- Verpackungs

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R<br />

VERPACKUNGS<br />

R U N D S C H A U<br />

�<br />

Offizielles Organ Bund Deutscher <strong>Verpackungs</strong>-Ingenieure e.V.<br />

3/99<br />

50. JAHRGANG/D6935<br />

TITELTHEMA<br />

<strong>Alles</strong> Käse? <strong>Alles</strong> <strong>Philadelphia</strong>!


Projekt-Ing.<br />

Man kann lange darüber streiten,<br />

wie groß ein Haus, eine Maschine,<br />

oder jetzt in der interpack-<br />

Vorbereitungszeit, wie groß ein Messestand<br />

zum Beispiel sein muß, darf, sollte?<br />

Was muß man da alles reinpacken können?<br />

Es wird tausend verschiedene Gründe<br />

dafür oder dagegen geben. Ähnlich verhält<br />

es sich bei den Jobbeschreibungen:<br />

Was sollte die Bewerberin/der Bewerber<br />

können? Welche Zusatzqualifikationen<br />

werden verlangt, in welchen Bereichen findet<br />

er sich zurecht, was ist er bereit dazuzulernen?<br />

Wir hatten in diesen Tagen viele Gelegenheiten<br />

uns darüber zu unterhalten und<br />

sehr oft war der Tenor: Den Kandidaten,<br />

den wir eigentlich bräuchten, den gibt es<br />

nicht. Den müssen wir uns backen! Denn<br />

die Anforderungen der Branche sind vielfältig.<br />

Ein Blick in das Ausstellerverzeichnis<br />

der interpack gibt hier Aufschlüsse, ist<br />

aber immer noch nicht die ganze Branche.<br />

Vom Packstoff über das Packmittel bis hin<br />

zu den <strong>Verpackungs</strong>maschinen und natürlich<br />

nicht das Füllprodukt vergessen. Allrounder<br />

sind gefragt, fast schon Besessene,<br />

die in der Lage sind, ein Projekt mit allen<br />

Aspekten umfassend in Angriff zu nehmen<br />

und termingerecht zu erledigen.<br />

Insbesondere die Anlagenbauer, die<br />

mehr und mehr sogenannte „schlüsselfertige“<br />

Anlagen als Generalunternehmer in<br />

Angriff nehmen, können ein Lied davon<br />

singen. „Schlüsselfertig“ übrigens in Anführungszeichen,<br />

sagte uns ein Geschäftsführer,<br />

weil dieser Begriff vortäuscht, man<br />

bräuchte einfach nur den Schlüssel umdrehen<br />

(und das Gehirn abschalten) und<br />

alles läuft wie geschmiert, alles läuft automatisch.<br />

So ist es nicht!<br />

Vor Jahren schrieben wir hier an dieser<br />

Stelle mit leichter Verwunderung über<br />

einen ehemaligen, hochbezahlten Automobilmanager,<br />

der in Vorträgen auf ganz<br />

besondere Beziehungen zwischen Geschäftspartnern<br />

hinwies. Der Tenor seiner<br />

Aussagen: Eine Geschäftsbeziehung zwischen<br />

Partnern geht bis in die Bilanzen<br />

der beteiligten Unternehmen, ja, bis hin<br />

zur Gewinnspanne. Offene Karten von beiden<br />

Seiten, ein Höchstmaß an Vertrauen.<br />

Jetzt haben wir genau eine solche Beziehung<br />

gesehen: Der Generalunternehmer,<br />

der vom Kunden im eigenen Haus<br />

überprüft und validiert wird, bindet seine<br />

Lieferanten und Vorlieferanten in sein<br />

Qualitätssystem mit ein. Er bewertet seine<br />

Partner bis hinein in den finanziellen<br />

Status. Ein Linienplan – an sich schon<br />

kompliziert genug – bekommt so an jeder<br />

Schnittstelle jede Menge Unterverzeichnisse.<br />

Übertragen auf einen zeitlichen Ablaufplan<br />

der einzelnen Projektschritte ergibt<br />

sich ein Wust von Aufgaben, Terminen<br />

und Kontrollschritten. Und immer<br />

muß man wissen, von was man redet. Ob<br />

es nun um einen Roboter geht oder um einen<br />

Etikettierer, ob es um den Leimauftrag<br />

geht oder um den Steigungswinkel<br />

der letzten fehlenden Schraube. Klassischer<br />

Maschinenbau oder vernetzte, computerisierte<br />

Kommunikationssysteme mit<br />

Software aller Güteklassen.<br />

Hier warten höchstinteressante Aufgaben<br />

auf flexible, immer lernwillige, nie<br />

auslernende Kandidaten. Ein Traumjob,<br />

wenn man hier einmal Fuß gefaßt hat,<br />

oder ein Alptraum, wenn die Vielfältigkeit<br />

über einem zusammenbricht.<br />

Der Projektingenieur, den es so offensichtlich<br />

nicht fertig von der Stange geben<br />

kann, ist eine fehlende Berufsgattung, die<br />

händeringend von der Industrie gesucht<br />

wird. Gleichzeitig berichten Studenten<br />

und Auszubildende von immer gleichen<br />

und drögen Ausbildungsinhalten, die eines<br />

mit Sicherheit nicht bringen: Lust und<br />

Spaß am Engagement. Hier kann nur die<br />

Einbindung in solche Projekte Anschub<br />

leisten.<br />

EDITORIAL<br />

Firmenchefs sollten rein in die Schulen,<br />

rein in die Öffentlichkeit und dort ihre interessanten<br />

Projekte vorstellen, für ihre<br />

interessanten Ideen werben. Nur so kann<br />

man sicherstellen, daß beide Seiten überhaupt<br />

voneinander wissen.<br />

Orte der Kommunikation gibt es genug,<br />

man muß sie nur nutzen wollen. Tage der<br />

offenen Tür in Unternehmen, Vorträge der<br />

Unternehmen in Hochschulen und anderen<br />

Ausbildungsstätten, Praktikumsplätze<br />

in den spannenden Projekten, die<br />

verschiedenen Foren des BDVI/DVI und<br />

anderer Verbände/Organisationen, große<br />

Messen wie jetzt die interpack und natürlich<br />

die Fachpresse.<br />

In Zeiten, wo das technische Equipment<br />

rund um den Globus uneingeschränkt<br />

zur Verfügung steht, wird das Unternehmen<br />

die Nase vorne haben, dessen<br />

Mitarbeiter auf dieser Klaviatur am fehlerfreiesten<br />

spielen können.<br />

Norbert Sauermann<br />

<strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999 3


EDITORIAL<br />

Norbert Sauermann: Projekt-Ing. 3<br />

TITELTHEMA<br />

Norbert Sauermann: <strong>Alles</strong> Käse? <strong>Alles</strong> <strong>Philadelphia</strong>! –<br />

<strong>Vier</strong> <strong>SMB</strong>-<strong>Verpackungs</strong>anlagen für Kraft Jacobs Suchard 8<br />

NACHRICHTEN<br />

Personalien 6<br />

Julian Carroll: Aus Brüssel 47<br />

Nachrichten 48+61<br />

Veranstaltungskalender 50<br />

BDVI zu Gast bei VR 46<br />

BDVI/DVI-Termine 46<br />

LEBENSMITTEL<br />

Willy Tyroler: Rundum Süßes – ISM oder die<br />

Schokoladenseite des Lebens 10<br />

Tobias Viegener: Weiße Welle – Milchprodukte verpackt<br />

und vernetzt 14<br />

Tobias Viegener: Raffinierte Kugeln – Wie Mozzarella in<br />

den Beutel kommt 16<br />

Seite 10<br />

753 kroch Rom<br />

aus dem Ei. Ganz<br />

Rom haben sie<br />

auf der ISM nicht<br />

in diesem Ei untergebracht,<br />

aber<br />

kleine bunte<br />

Ostereier in allen<br />

Farben und Geschmacksrichtungen.<br />

Ganz anders hingegen<br />

der Markt<br />

für Schokoladentafeln:<br />

Die Ur-<br />

Urgroßmutter<br />

kannte demnach<br />

schon die ultimative<br />

Verpackung.<br />

Das Thema<br />

„Innovation an<br />

der Tafel“ läßt<br />

weiter auf sich<br />

warten.<br />

Inhalt 3/99<br />

Seite 16<br />

Wenn der Hobbygärtner<br />

im Frühling Basilikum<br />

ansetzt, dann denkt er vermutlich<br />

schon an reife Tomaten<br />

und vor allen Dingen<br />

an Mozzarella. Unverzichtbarer,<br />

leichter Käse in Lake<br />

für die italienische Küche,<br />

fix und fertig abgepackt im<br />

Beutel. Nicht auszudenken,<br />

wenn die Siegelbacken der<br />

Schlauchbeutelmaschine einmal<br />

zu früh zupacken.<br />

Aus dem Handel 18<br />

Breites Segment – Cavanna plant heute für das<br />

kommende Jahrtausend 22<br />

Petfood in Weißblechdosen 24<br />

„Bonzo“ im Traypacker 25<br />

Pakete und Beutel packen – Neues aus dem Hause<br />

Bosch <strong>Verpackungs</strong>maschinen 26<br />

Dagmar Engel: Hygienemanagement in der Verpackung –<br />

Neue Schwerpunkte in Qualitätssicherung und<br />

Wettbewerb 28<br />

ETIKETTIEREN/KENNZEICHNEN<br />

swof-Label 30<br />

Lebensdurst „art in a bottle“ 30<br />

Produktmeldungen 31-33<br />

MESSEN/VERANSTALTUNGEN<br />

Norbert Sauermann: Volles, hohes Haus –<br />

interpack als Wegweiser und Trendsetter 34<br />

Aussteller-Vorberichte 35-41<br />

Quo vadis IBC? – Viele Trends und Einflußfaktoren in der<br />

Branche – Roth setzt auf Antizipation 42<br />

�<br />

R<br />

im internet:<br />

http://www.verpackungsrundschau.de


Seite 24<br />

Es soll ja Leute geben, die schnabulieren lieber Hundefutter statt normales<br />

Essen, aber man sollte es doch nicht übertreiben. Die klassische Konservendosen<br />

haben bei Pet-Food eine ihrer Domänen. Elf Milliarden DM Umsatz<br />

in Europa verfutterten Heimtiere in 1997, die Lieblinge der Deutschen<br />

bissen davon knapp 3,9 Milliarden DM ab. Bloß keinen Futterneid!<br />

FORUM WISSENSCHAFT – TWB<br />

Prof. Dr. Felix Escher: Einheit 55<br />

A. Tacker: Gütesicherung von Molkereiprodukteverpackungen<br />

56<br />

Verpackungen aus Kunststoffolien – Neue Entwicklungen<br />

und Anwendungsfelder 58<br />

Nachgelesen 59<br />

Seite 34<br />

Es ist soweit, es ist soweit! Die interpack ‘99 öffnet ihre Tore, und vom 6. bis<br />

12. Mai 1999 (ohne Auf- undAbbauzeiten gerechnet) gibt sich in Düsseldorf<br />

das Who is Who der weltweiten <strong>Verpackungs</strong>branche die Ehre.<br />

R<br />

�<br />

VERSCHIEDENES<br />

Logistik 44-45<br />

Produkt-Rundschau 51-54<br />

Gelegenheitsanzeigen 63<br />

Lieferantenverzeichnis 64<br />

Inserentenverzeichnis/Impressum 78<br />

Leser-Service-Seite 79<br />

Dieser Ausgabe liegen zwei Beilagen der Firmen Willett<br />

GmbH, Mettmann und Pago Etikettiersysteme GmbH,<br />

Aichtal, bei, die wir unseren Lesern zur besonderen<br />

Beachtung empfehlen.<br />

TITELFOTO<br />

Ein Klassiker unter den Frischeprodukten wird seit kurzem auf vier <strong>SMB</strong>-<strong>Verpackungs</strong>anlagen<br />

der Gerhard Schubert GmbH mit 300 Bechern pro Minute<br />

verpackt. Der Bestseller des Foodgiganten KJS mit dem Bestseller des High-<br />

Tech-Maschinenbauers, als Referenzanlage für andere Produkte weltweit.<br />

Rund 140 Mio. DM will Gerhard Schubert dieses Jahr in der Gruppe umsetzen,<br />

wobei er noch einmal richtig Ehrgeiz entwickelt, um die entsprechende<br />

Größe für internationale Großkunden zu haben. Dazu soll die Ausdehnung<br />

in Wurst- und Fleischmaschinen kommen, seine Picker in die Tiefziehanlagen<br />

eines Kooperationspartners, und ein weiterentwickelter Roboter <strong>SMB</strong><br />

A2, für lange Wege und große Hübe. Damit topt der Top-Loading-Spezialist<br />

seine <strong>SMB</strong>-Anlagen.


Am 7. Februar 1999 beging<br />

Hans-Dieter Kobusch, Präsident<br />

des IK Industrieverband<br />

Kunststoffverpackungen e.V.,<br />

Hans-Dieter<br />

Kobusch<br />

seinen 60. Geburtstag. Er führt<br />

den Bundesverband der deutschen<br />

Hersteller von Kunststoffverpackungen<br />

und -folien<br />

seit März 1987. Zuvor war er<br />

Vorstandsmitglied und Vorsitzender<br />

der IK Fachgruppe Folien-<br />

und Folienprodukte, die<br />

mit einem Jahresumsatz von<br />

fast 6 Mrd. DM die bedeutendste<br />

Untergliederung des Verbandes<br />

ist (Gesamtvolumen<br />

rund 14 Milliarden DM). ❐<br />

Peter Olbrück (60), seit 1985<br />

Leiter der strategischen GeschäftseinheitIndustrieklebstoffe,<br />

trat nach 35 Berufsjahren<br />

bei Henkel zum 31. Dezember<br />

1998 in den Ruhestand.<br />

Olbrücks Nachfolger ist seit<br />

1. Januar 1999 Jean Fayolle<br />

(48). Er ist weltweit für die Industrieklebstoffeverantwortlich<br />

und wurde gleichzeitig<br />

zum Mitglied des Direktoriums<br />

der Henkel KGaA ernannt. Bisher<br />

steuerte der gebürtige<br />

Franzose das Geschäft mit<br />

Industrie- und <strong>Verpackungs</strong>klebstoffen<br />

in Europa. ❐<br />

Jean Fayolle<br />

PERSONALIEN<br />

AssiDomän hat mit Wirkung<br />

zum 1. Februar 1999 Siegfried<br />

Jacobi zum neuen Managing<br />

Director von Pan European<br />

Sales berufen. Jacobi war bislang<br />

Sales Director Pan-European<br />

Sales Central Europe. Er<br />

untersteht Hans Lindecrantz,<br />

Präsident von AssiDomän Corrugated<br />

Board (Wellpappe).<br />

David Thomas wird sich<br />

von seiner bisherigen Position<br />

als Senior Vice President von<br />

AssiDomän Packaging zurückziehen,<br />

wo er verantwortlich<br />

war für die European Sales<br />

und das Marketing von<br />

„Corrugated Packaging“. ❐<br />

Crown Cork & Seal Company,<br />

Inc. hat bekanntgegeben, daß<br />

Dr. Daniel A. Abramowicz<br />

(41) zum „Executive Vice President<br />

– Corporate Technologies“<br />

befördert wurde. Bisher<br />

im Rang eines „Senior Vice<br />

President“ ist er weiterhin<br />

Dr. Daniel<br />

A. Abramowicz<br />

für die Leitung der weltweiten<br />

Forschung, Entwicklung und<br />

Technik des Unternehmens<br />

zuständig. Er hat seinen Sitz<br />

in <strong>Philadelphia</strong> und bleibt<br />

John W. Conway (President<br />

und Chief Executive Officer)<br />

unterstellt. ❐<br />

Dipl.-Ing. Thomas Fricke ist<br />

zum weiteren Geschäftsführer<br />

von Propack Prozess & <strong>Verpackungs</strong>technik,<br />

Karlsruhe,<br />

ernannt worden. Nach einer<br />

kaufmännischen Ausbildung<br />

und Maschinenbau-Studium<br />

sammelte er fünf Jahre Erfahrung<br />

im Vertrieb der deutschen<br />

Niederlassung eines<br />

internationalen <strong>Verpackungs</strong>maschinen-Herstellers,<br />

zuletzt<br />

als Gebietsleiter und als Produktmanager<br />

für Tiefziehma-<br />

Thomas<br />

Fricke<br />

schinen und Endverpackungsanlagen.<br />

Im Februar 1998 trat<br />

er als Gebietsverkaufsleiter bei<br />

Propack ein. ❐<br />

AssiDomän hat Hans Lindecrantz<br />

zum neuen Business<br />

Unit Manager für den Geschäftsbereich<br />

AssiDomän Corrugated<br />

(Wellpappe) bestellt.<br />

Er ist Nachfolger von Tomáˇs<br />

ˇSabatka, der aus persönlichen<br />

Gründen als Geschäftsführer<br />

zu AssiDomän Sepap, Tschechien,<br />

zurückkehrte.<br />

Nachfolger von Lindecrantz<br />

als Business Unit Manager des<br />

Geschäftsbereichs AssiDomän<br />

Containerboard (Basispapier<br />

für Wellpappe), wurde Pentti<br />

Pärssinen, der zuvor die Position<br />

des Business Controllers<br />

in diesem Geschäftsbereich<br />

inne hatte.<br />

Lars Heidenberg, hat zum<br />

1. Januar 1999 die Position des<br />

Geschäftsführers der Assi-<br />

Hans<br />

Lindecrantz<br />

Domän Förenade Well AB<br />

übernommen. ❐<br />

Nach zehn Jahren Vorsitz im<br />

Industrieverband Papier- und<br />

Plastikverpackung e.V. (IPV)<br />

übergab Eugen Dierolf, Eugen<br />

Dierolf <strong>Verpackungs</strong>konzepte<br />

GmbH, die Führung des<br />

Verbandes in jüngere Hände.<br />

Zum Vorsitzenden des IPV wurde<br />

Friedrich Schäfer, Hettmannsperger<br />

& Löchner GmbH<br />

& Co. KG, auf der Mitgliederversammlung<br />

in Berlin gewählt.<br />

In den Vorstand wurde außerdem<br />

Peter Michel, Willy Michel<br />

KG, als stellvertretender<br />

Vorsitzender und Schatzmeister<br />

sowie zuständig für den<br />

Funktionsbereich „Betriebswirtschaft<br />

und Steuern“ berufen.<br />

Zweiter stellvertretender<br />

Vorsitzender und verantwortlich<br />

für den Bereich Öffentlichkeitsarbeit<br />

ist Meinhard Neemann,<br />

M. Neemann oHG. Die<br />

Leitung des Funktionsbereichs<br />

„Absatzwirtschaft“ übernimmt<br />

Karl-Heinz Schilling-Oeffelke,<br />

Meyer/Stemmle GmbH &<br />

Co. KG. Die Leitung des Funktionsbereichs<br />

„Technik“ bleibt<br />

bei Karl-Heinz Hoffmann,<br />

Papierwarenfabrik Hoffmann<br />

GmbH. ❐<br />

Dr. rer. nat. Leopold von Heimendahl<br />

steht als neuer Sprecher<br />

des Vorstands von Schott<br />

Glas, Mainz, seit 1. Januar 1999<br />

an der Spitze des internationalen<br />

Technologiekonzerns auf<br />

Dr. Leopold<br />

von Helmendahl<br />

dem Spezialglassektor. In seiner<br />

neuen Funktion folgt er<br />

Helmut Fahlbusch, der nach<br />

24jähriger Tätigkeit für Schott,<br />

davon zehn Jahre im Vorstand<br />

und sechs Jahre als dessen<br />

Sprecher, mit Erreichen der<br />

Altersgrenze von 65 Jahren in<br />

den Unternehmensrat von<br />

Schott wechselt. Dr. Peter<br />

Schott (60), der in der Gruppenleitung<br />

für die Unternehmensbereiche<br />

Rohr und Pharmaverpackung<br />

verantwortlich<br />

war, ging zum Jahreswechsel in<br />

Pension. ❐<br />

6 <strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999


TITELTHEMA<br />

<strong>Alles</strong> Käse?<br />

<strong>Alles</strong> <strong>Philadelphia</strong>!<br />

<strong>Vier</strong> <strong>SMB</strong>-<br />

<strong>Verpackungs</strong>anlagen<br />

für<br />

Kraft Jacobs<br />

Suchard<br />

Die meisten Menschen verbinden mit dem Namen „<strong>Philadelphia</strong>“ eine nordamerikanische Stadt –<br />

oder den ebenso benannten Film mit Tom Hanks. Markenartiklern dagegen kommt als erstes das norddeutsche<br />

Fallingbostel in den Sinn, wo der berühmte Frischkäse gleichen Namens produziert wird.<br />

Für das Verpacken der <strong>Philadelphia</strong>-Becher im niedersächsischen Kraft-Werk sind seit kurzem vier<br />

<strong>SMB</strong>-<strong>Verpackungs</strong>anlagen der Gerhard Schubert GmbH zuständig. Markantes, aber nicht entscheidendes<br />

Markenzeichen: Die Farbgebung der Anlagen entspricht exakt dem Design des Kundenprodukts.<br />

Entstanden ist der Klassiker und<br />

Bestseller unter den Frischkäsespezialitäten<br />

bereits im Jahre 1880.<br />

Rund zwanzig Jahre später, im Jahre 1903,<br />

eröffnete James Lewis Kraft mit wenig<br />

Geld, aber vielen guten Ideen ein Feinkostgeschäft.<br />

Seine erfolgreichste Erfindung:<br />

Er bot den Käse gleich verkaufsfertig<br />

verpackt an. Heute zählt Kraft Jacobs<br />

Suchard zu den größten Lebensmittelkonzernen<br />

der Welt (Umsatz ´97: in Deutschland<br />

4,5 Mrd. DM, bei Kraft 751 Mio. DM).<br />

<strong>Philadelphia</strong>-Frischkäse bildet das<br />

Kernstück einer ganzen Produktfamilie<br />

in vielen Geschmacksrichtungen – produziert<br />

im nach KJS-Angaben größten<br />

Lebensmittelwerk Europas in der Lüneburger<br />

Heide. Bereits 1997 fanden erste<br />

Gespräche mit den Crailsheimer Spezia-<br />

listen für CNC-<strong>Verpackungs</strong>maschinen<br />

statt. Insgesamt vier Anlagen sollten die<br />

teils direkt aus der Heißabfüllung kommenden<br />

Käsebecher in Gebinden verpakken,<br />

ohne dabei das noch sehr weiche Produkt<br />

an die Aluminium-Deckelfolie gelangen<br />

zu lassen. Sehr rasch fiel eine Entscheidung<br />

zugunsten der neuen Schubert-<br />

<strong>SMB</strong>-<strong>Verpackungs</strong>maschinen.<br />

Der Grundaufbau der <strong>SMB</strong>-Maschinen<br />

besteht aus Kästen, die in standardisierten<br />

Größen erhältlich sind. Mit Querholmen<br />

verschraubt, ergeben sie einen verwindungssteifen<br />

Rahmen und erfüllen<br />

vier wichtige Funktionen: sie dienen als<br />

Maschinenbett, als Schaltschrank sowie<br />

als Kabelkanal und sie erlauben es, Maschinen<br />

individuell gestalten oder erweitern<br />

zu können.<br />

Herzstück: Der <strong>SMB</strong>-F2-Roboter<br />

Für den Aufbau des zweiachsigen <strong>Verpackungs</strong>roboters<br />

vom Typ <strong>SMB</strong>-F2 wurde<br />

ein sogenannter Turm ins Maschinenbett<br />

integriert. Im Turm sowie in den<br />

Kästen des Grundaufbaus<br />

sind<br />

8 <strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999


sämtliche Steuerungsbaugruppen, Vakuumventile,<br />

Pneumatikventilinseln, Schaltgeräte<br />

und vieles andere mehr untergebracht.<br />

Das Herzstück aller <strong>SMB</strong>-Anlagen ist<br />

jedoch das zweiarmige <strong>SMB</strong>-F2-Aggregat.<br />

Der Arm der Maschine kann innerhalb seines<br />

Arbeitsbereiches in einem vertikalem<br />

Feld von 900 × 600 mm frei programmiert<br />

werden, das heißt, er kann jeden Punkt in<br />

einem zweidimensionalen Feld anfahren<br />

und sich in unterschiedlichen Bahnen,<br />

Geschwindigkeiten und Beschleunigungen<br />

bewegen.<br />

Die NC-gesteuerten Baugruppen der<br />

einzelnen Funktionsbereiche (Aufrichten<br />

der flachliegenden Zuschnitte, Stapeln<br />

der Becher, Umsetzen der Becher, Schließen<br />

der Schachteln) wurden komplett aus<br />

dem <strong>SMB</strong>-Maschinenbaukasten zusammengesetzt.<br />

In Verbindung mit weiteren<br />

<strong>SMB</strong>-Baugruppen, wie einem Zuschnittmagazin<br />

mit Übergabeaggregat<br />

und einem Zuschnitt-Transporteur, sowie<br />

Peripherieaggregaten (NC-gesteuertes<br />

Becherstapelaggregat, F2-Werkzeug<br />

mit 90°-Drehvorrichtung, F2-Falt- und<br />

-Verschließwerkzeug, Nordson-Klebeeinrichtung)<br />

entstanden binnen weniger<br />

Wochen vier hochflexible, schnell umzurüstende<br />

und vor allem preisgünstige<br />

Endverpackungsanlagen.<br />

300 Becher/min<br />

Von den vier Schubert-Anlagen werden<br />

zwei unterschiedliche Bechergrößen (125<br />

und 200 g) mit einer Leistung von jeweils<br />

300 Bechern pro Minute verpackt. Kontinuierlich<br />

kommen die Kunststoffbecher<br />

mit aufgesetztem Stülpdeckel in vier<br />

Bahnen aus der vorgeschalteten Füll- und<br />

Verschließmaschine. In der <strong>SMB</strong>-Verpakkungsmaschine<br />

werden sie mit Hilfe von<br />

Zangengreifern zunächst übereinander<br />

gestapelt. Parallel dazu faltet das F2-<br />

Bewegungsaggregat einen <strong>Verpackungs</strong>zuschnitt<br />

aus Wellpappe in U-Form und<br />

legt ihn in die Traytransportkette ein.<br />

<strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999<br />

Weltweiter<br />

Bestseller<br />

nicht nur als<br />

Song von Bruce<br />

Springsteen –<br />

<strong>Philadelphia</strong><br />

Der F2-Roboter (Bild oben) greift vier fertige<br />

Stapel und setzt sie in das Karton-U.<br />

Während der Verfahrbewegung zur Einsetzposition<br />

werden die Produktstapel um<br />

90° gedreht, zusammengefahren, auf das<br />

Stichmaß der Schachteln gebracht und<br />

eingesetzt. Die Drehung der Stapel ist so<br />

ausgelegt, daß der Schriftzug auf dem<br />

Becherdeckel lagerichtig angeordnet ist.<br />

Während des Vorschubs zur nächsten<br />

Station werden die Deckellaschen umgeweicht<br />

und Leim auf die oberen und unteren<br />

Klebelaschen aufgetragen. An der<br />

„Hand“ des linken <strong>SMB</strong>-F2-Aggregats ist<br />

ein Verschließwerkzeug befestigt, das in<br />

Wrap-around-Technik die verschiedenen<br />

Laschen des Trayzuschnitts um die Becherstapel<br />

herumfaltet und mit Heißleim<br />

verklebt. Jeweils zwei befüllte Schachteln<br />

gelangen schließlich auf eine Transportkette,<br />

von der sie zur Weiterverarbeitung<br />

übernommen werden können.<br />

Die Aufstellung der <strong>Verpackungs</strong>maschinen<br />

im vergangenen Jahr in Fallingbostel<br />

sorgte für großes Aufsehen, handelte<br />

es sich doch bei den <strong>SMB</strong>-Aggregaten<br />

um die ersten dort installierten<br />

<strong>Verpackungs</strong>roboter. Alle vier Schubert-<br />

Anlagen nahmen trotz der hohen Ausbringung<br />

in nur drei bis vier Tagen komplett<br />

die Produktion auf und laufen seitdem<br />

störungsfrei im 3-Schicht-Betrieb; der<br />

technische Wirkungsgrad von nahezu<br />

100 Prozent spricht für sich.<br />

Von den unkomplizierten, nahezu wartungsfreien<br />

Maschinen sind auf Kunden-<br />

TITELTHEMA<br />

F2-Roboter greift vier × vier Becher auf einmal Fotos (3): Schubert<br />

seite nicht nur die Ingenieure begeistert,<br />

und so dienen die Schubert-Anlagen<br />

konzernweit als Anschauungsobjekt. Mit<br />

Konsequenzen: Zu den in den vergangenen<br />

Jahren bereits bei KJS installierten<br />

Schubert-<strong>Verpackungs</strong>anlagen werden<br />

sich nicht nur in Deutschland in<br />

Kürze weitere gesellen... ❐<br />

Gerhard Schubert GmbH<br />

Das Know-how in Sachen Verpakkungsmaschinen,<br />

insbesondere mit<br />

CNC-gesteuerten Antrieben, hat<br />

Schubert zu einer Spitzenstellung<br />

auf dem Markt verholfen.<br />

1998 wurde in der gesamten<br />

Schubert-Gruppe mit 500 Mitarbeitern<br />

ein Jahresumsatz von<br />

mehr als 140 Mio. DM erzielt; zirka<br />

100 Mio. DM Umsatz erbrachte<br />

allein die Gerhard Schubert GmbH.<br />

<strong>SMB</strong>-Maschinen sind eine Synthese<br />

aus Mechanik und Elektronik.<br />

Das <strong>SMB</strong>-Baukastensystem verfügt<br />

über eine Vielzahl von Baugruppen,<br />

die zusammengenommen<br />

alle Anforderungen aus dem<br />

Bereich der Top-Loading-Verpakkungsmaschinen<br />

abdecken.<br />

9


10<br />

LEBENSMITTEL<br />

Rundum Süßes<br />

ISM oder die Schokoladenseite des Lebens<br />

Foto: Haribo<br />

Wer die Vergänglichkeit der<br />

spannenden Vorweihnachtszeit<br />

beklagt, das Verschwinden<br />

bärtiger Schokoladen-Nikoläuse<br />

aus den Auslagen zum Beispiel,<br />

der konnte sie auf der ISM<br />

noch einmal in Regimentsstärke<br />

begrüßen, die übriggebliebenen<br />

Weihnachtsmänner des vergangenen<br />

Jahres – oder ist es gar<br />

schon wieder jene junge Generation,<br />

die wir am 6. Dezember<br />

diesen Jahres erwarten? Von<br />

Däumlings- bis Gartenzwerggröße<br />

bevölkern sie die Regale,<br />

die sie sich allerdings mit den<br />

Osterhasen teilen müssen. Was<br />

nun letztere betrifft, sind sie<br />

mit den gleichen Alufolien verpackt<br />

wie die Nikoläuse.<br />

Der Osterhase benötigt ein Nest,<br />

um es mit Schokoladenküken,<br />

Marzipan oder Schokoladeneier<br />

zu füllen. Wer jemals ein Schokoladenei<br />

abgepellt hat, weiß, wie stramm das Folienleibchen<br />

um die ovale Körperlichkeit<br />

sitzt. Automatisch erhebt sich die Frage:<br />

Wie kommt das Schokoladenei in sein<br />

hautenges Kostüm? Mittels der Eiereinwickelmaschine<br />

natürlich. Eine mechanische<br />

Stannioliermaschine tastet Ei und<br />

Stanniolhülle ab, damit der Aufdruck auch<br />

auf der Schokoladenseite sitzt. Diese Maschine<br />

wird von der Kölner Firma Rasch<br />

GmbH & Co. hergestellt.<br />

Mozart schmunzelt<br />

Wolfgang Amadeus wird im Musikantenhimmel<br />

geschmunzelt haben, wenn er<br />

auf den Stand von „Dreherspezialitäten“<br />

aus Bad Reichenhall hinuntersah und<br />

damit auf Hunderte von Mozartkugeln die<br />

alle sein Konterfei zeigen und nicht nur<br />

die, sondern auch auf die Präsentationskartons<br />

und Werbedrucksachen. Kein<br />

Wunder, daß auf diesem Stand der Himmel<br />

voller Geigen hängt. Eine Hundertschaft<br />

<strong>Verpackungs</strong>zuschnitte ist hier im<br />

Einsatz.<br />

Die „Confiserie Lauenstein“ liegt auf<br />

der Höhe des Frankenwaldkammes, an<br />

der ehemaligen Zonengrenze, wo Bayern<br />

endet und Thüringen beginnt. Damals nur<br />

ein Geheimtip für Eingeweihte mit eher<br />

Eier im Ei, die Figur ist den Kleinen wohl vertraut<br />

dürftigen Vertriebschancen. Heute füllt<br />

das nunmehr im Zentrum Deutschlands<br />

liegende Unternehmen immerhin schon<br />

einen Angebotskatalog von 22 Seiten<br />

Umfang. Er präsentiert unter anderem<br />

Pralinenspezialitäten in Luxusgeschenkpackungen<br />

wie Holz- und Metallkästchen<br />

oder aber locker geschüttet in Glasflaschen.<br />

Neue Packungen kreierte die „Dekorfabrik<br />

Günthart & Co.“: Sie bietet Pralinen<br />

in einem mit Rosen dekorierten durchsichtigenKunststoff-Diplomatenköfferchen<br />

in verschiedenen Größen an. Diese<br />

originelle Packung ist allerdings erst ab<br />

September lieferbar. Darüber hinaus zeigt<br />

Günthart, vor allem saisonbestimmte<br />

Verpackungen. Hier spielen veredelte<br />

Faltschachteln in einer Fülle von Zuschnitten<br />

eine tolle Rolle, dazu Nikolaus-<br />

Täschchen, Schuhe, Porzellan-Henkeltöpfe.<br />

Zwar dominieren Kartonverpackungen<br />

für Pralinen aber auch Messingtöpfchen,<br />

und Schmucktragetaschen mit Ansteckbroschen<br />

bestechen die Kunden.<br />

Kuchen und edles Gebäck präsentieren<br />

sich in ihren Backformen aus Alufolie und<br />

decken sich mit Klarsichtfolien zu, um per<br />

Augenblick dem Appetit auf die Sprünge<br />

zu helfen. Auffallend die Masse der tiefgezogenen<br />

Trays, die allenthalben auf den<br />

Ständen das süße Leben präsentieren.<br />

Lübecker Marzipan wird in Faltschachteln<br />

mit Folientop angeboten.<br />

Tafel passé? Nee!<br />

Gibt es Neues etwa auch von der Schokoladenverpackung?<br />

Die Tafeln präsentieren<br />

sich allerorten zuhauf, alle im selben<br />

Kostüm, nur der Druck macht den Unterschied.<br />

Dabei geht es herkömmlich, edel<br />

und superedel zur Sache. vom normalen<br />

Aufdruck bis zur Goldprägung. VR befragte<br />

einen Fachmann am Stand eines Branchenriesen<br />

zum Thema „Innovation an der<br />

Tafel“. Endlich eine Antwort, die der Veränderung<br />

des Althergebrachten eine liebevolle<br />

Abfuhr erteilte:<br />

Der Mann faßte sein diesbezügliches,<br />

umfangreiches Sortiment ins Auge und<br />

stellte fest: „Kennen Sie was Besseres,<br />

haben Sie jemals was Besseres gesehen?<br />

Dies ist die ultimative Verpackung seit den<br />

Kindheitstagen unserer Ur-Urgroßmütter.<br />

Alufolie und Papiereinschlag bringen es<br />

nach wie vor! Vorausgesetzt der Inhalt<br />

taugt was!“ Auch Mauxion und Trumpfschokolade<br />

verwenden für ihre Schoko-<br />

<strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999


LEBENSMITTEL<br />

Wenn schon Zigarre, dann aus Schokolade und<br />

verpackt Fotos (2): Messe Köln<br />

Tafeln die Standardgarderobe. Übrigens<br />

gibt es ja auch die in Alufolie gekleidete<br />

Schoko-Tafel in der flachen Faltschachtel<br />

und die wiederum mit Klarsichtfolienfenster,<br />

damit sich auch die Nuß in der Schokolade<br />

sehen lassen kann. Zudem vermag<br />

sich die Schokoladentafel wahlweise auch<br />

in Flow-Pack zu kleiden.<br />

Die heißgeliebte Tafel scheint das Ziel,<br />

nachdem alle <strong>Verpackungs</strong>gestalter streben,<br />

längst erreicht zu haben: Die absolute<br />

Vollkommenheit! Das trifft auch für alle<br />

Marken zu, seien sie nun rechteckig oder<br />

quadratisch ausgelegt. „Hershey’s Chocolade“<br />

pflegt ebenfalls den Einschlag, in<br />

edle Silberfolie und erzielt damit praktisch<br />

einen Futteraleffekt. Wenn Pralinés dem<br />

Käufer über den Augenschein das ganz<br />

Besondere signalisieren sollen, dann stellen<br />

sie sich schon mal gerne in Holzkistchen<br />

oder lackierten und geprägten<br />

Weißblechdosen vor, häufig scheint da die<br />

berühmte Schatztruhe aus Aladins Zeiten<br />

Pate gestanden zu haben. Glanz und Fülle<br />

machen es!<br />

Die Belgier, im Schokoladengeschäft<br />

immer mit an der Spitze, bieten auch anderes:<br />

Lollipops in Kunststoffdosen im<br />

Einkochglasformat. Die Confiserie Vandenbulcke<br />

vertreibt eine Pralinenpackung<br />

in einer Schachtel, auf deren Deckel sich<br />

der Inhalt einer Lage der edlen Süßigkeiten<br />

aufgedruckt präsentiert. Der Witz<br />

bei der Sache: Einige Pralinen im Reigen<br />

der Abbilder sind echt. Sie gucken aus<br />

einem eigenen Folienfensterchen. Natürliche<br />

die Schönsten.<br />

Zwischen Schokoverführungen plötzlich<br />

einer, der Tiefziehbeutel für die Verpakkung<br />

von Weizenmischbroten anbietet,<br />

die nach einem Atmosphärenaustausch –<br />

(die vorhandene Luft im Beutel wird durch<br />

Reinluft ersetzt) – die Brote 28 Tage lang<br />

frisch halten. Drei bis vier Monate halten<br />

sich sogenannte Brotchips der Firma<br />

Brandt in luftdicht abgeschlossenen Folienhüllen.<br />

Wenn es um folienverpackte<br />

Bäckereiwaren geht hat die „Ibis Proback<br />

GmbH“ ihren großen Auftritt. Brote, auch<br />

zum selber Fertigbacken, Baguettes, Milchbrötchen,<br />

original französische Madeleines,<br />

italienische Cantuccini und Belgische<br />

Waffeln werden in Folienverpackungen<br />

angeboten.<br />

Auf Beutelsuche<br />

Auf den Spuren wiederverschließbarer Folienbeutel<br />

wanderte die VR vergeblich.<br />

„Van Netten“ brachte einen plausiblen<br />

Grund für die erfolglose Suche ins Gespräch.<br />

„Die meisten Beutel werden aufgerissen<br />

oder aufgeschnitten – dann sind<br />

sie offen, bleiben auf und werden praktischerweise<br />

meist sofort leergegessen“.<br />

Ein unwiderstehliches Marketingargument<br />

zwar aber wir haben sie dann doch<br />

noch gefunden, die Wiederverschließba-<br />

ren: Auf dem farbenfrohen Stand von Hawaii<br />

und bei Haribo. Eine <strong>Verpackungs</strong>schau<br />

der Extraklasse bot übrigens „Sweet<br />

Italy“. Da war denn auch kaum eine Möglichkeit<br />

ausgelassen, den süßen Dingen<br />

die verschiedensten Hüllen anzuziehen.<br />

Präsident Giancarlo de Beni ließ es sich<br />

nicht nehmen sein Sortiment persönlich<br />

vorzustellen.<br />

„Schokolad Creative“ sorgt mit „Figurschokolade“<br />

für Formenreichtum zu den<br />

Festtagen. Weihnachtsmänner treffen sich<br />

mit Osterhasen und Küken. Minihäschen<br />

aus Schokolade verschwinden in den auf-<br />

klappbaren Bäuchen behäbiger Enten, es<br />

wimmelt nur so von süßer Symbolik.<br />

Natürlich gibt es auch die traditionellen<br />

Ostereier aus Schokolade im vielfarbigen<br />

Stanniolmantel.<br />

„Günthart Decore“: Ein Schlaraffenland!<br />

Schoko-Osterhasen sitzen einen<br />

Eierbecher in den Händen auf exklusiv<br />

dekorierten Faltschachteln voll feiner<br />

Confiserie-Schokolade oder hüten Ostertaschen<br />

voller Pralinés. Auch Nikolausstiefel<br />

sind eine adäquate Verpackung<br />

für die feine Confiserie. Zudem gibt es<br />

Porzellan-Henkeltöpfe in geflochtenen<br />

Körben voll Pralinés oder Seidenherzschachteln.<br />

Kaugummi-Zuckertiere lugen<br />

aus dem Cellophanfenstern kleiner Weihnachtstragetüten<br />

und Twiggidekor-Tassen<br />

locken mit Pralinenfüllungen.<br />

Ein kroatischer Hersteller, Chocolatier<br />

seit 1911, war mit einem sehenswerten<br />

Sortiment vertreten. Eleganteste Verpackungen<br />

zeigen, daß in diesem Land<br />

was Qualität, Ausstattung und Präsentation<br />

betrifft, der Anschluß an die Weltspitze<br />

gelungen ist. Die Tafel Schokolade<br />

ist eingeschlagen wie in Berlin, New York<br />

Zürich oder Brüssel: Normal eben.<br />

Kinderschokolade in ansprechender Aufmachung<br />

und meterlang aneinandergereihte,<br />

kleine Schokotäfelchen, die man<br />

Welche Pralinen<br />

sind echt und<br />

welche gedruckt?<br />

Foto:<br />

Vandenbulcke<br />

einfach nacheinander abbricht, lösen als<br />

Mitbringsel bei den Kindern garantiert<br />

Jubel aus.<br />

An den meisten Ständen gibt es Proben<br />

der süßen Pracht. Wer von diesem Angebot<br />

reichlich Gebrauch machte, kann<br />

sich zumindest am Abend eines solchen<br />

Tages im Wunderland des süßen Lebens<br />

durchaus für eine Essiggurke entscheiden.<br />

Die ist meist in Glas oder dem berühmten<br />

Blecheimer verpackt. Nichts Aufregendes<br />

aber zweckmäßig! Willy Tyroler<br />

12 <strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999


LEBENSMITTEL<br />

Weiße Welle<br />

Milchprodukte verpackt und vernetzt<br />

Wer Käse sucht, wird Molkereibetriebe<br />

finden – so jedenfalls funktioniert<br />

das im Internet. Freude bereitet auch<br />

die überwältigende Fülle an Websites,<br />

die sich zum Stichwort „Molkerei“ finden<br />

lassen. Etwas trauriger stimmt<br />

es aber, wenn man sich mehr für Verpackungen<br />

und weniger für die vorgestellten<br />

delikaten Produkte interessiert.<br />

Die Informationsfülle der einzelnen<br />

Sites ist groß, das jeweilige Design<br />

und Angebot zielgruppenorientiert<br />

und – wie immer im Netz – mehr<br />

oder weniger gelungen. So lassen sich<br />

grundlegend zwei verschiedene Gruppen<br />

ausmachen. Erstens Produzenten von<br />

Frischprodukten wie Milch, Sahne, Sauerrahm,<br />

Quark, Frisch- und Streichkäse sowie<br />

Joghurt und zweitens Hersteller von<br />

länger haltbaren Artikeln, wie Kondensmilch,<br />

Kaffeesahne, Pudding und Dessertcrèmes.<br />

Die Frischmilchprodukte werden<br />

hauptsächlich für zwei Zielgruppen angeboten:<br />

für Menschen mit stärkerem und<br />

solche mit weniger starkem ökologischem<br />

Bewußtsein. Die Sites der Hersteller länger<br />

haltbarer Produkte wenden sich eher<br />

an Einzelhändler, Supermarktketten oder<br />

Gastronomiebetriebe.<br />

Breite Produktpalette<br />

Die Toni AG (1) bezeichnet sich auf ihren<br />

in angenehmem Blau leicht verwischt<br />

gestalteten Seiten als das bedeutendste<br />

milchverarbeitende Unternehmen der<br />

Schweiz. Zum Kundenkreis gehören Großverteiler,<br />

der Einzelhandel, Restaurants,<br />

Hotels, Großverbraucher sowie die Nahrungs-<br />

und Genußmittelindustrie. Die<br />

Produktpalette ist so wie die verwendeten<br />

Verpackungen vielfältig. Als Markenzeichen<br />

läßt sich das Joghurt im Glas bezeichnen,<br />

dem aber ein Joghurt- und Sahnesortiment<br />

in Bechern aus bedrucktem<br />

Kunststoff und Deckel im selben Material<br />

zur Seite gestellt worden ist. Ein weiteres<br />

Feld stellt die Käseherstellung dar; hier ist<br />

vor allem ein Streifenkäse im Schlauchbeutel<br />

verpackt zu erwähnen, wobei das<br />

Fondue im Kunststoffstandbeutel nicht<br />

fehlen darf. Für spezielle Käse wird Karton<br />

als Packmittel verwendet. Eine Bio-Linie<br />

ist ebenfalls vorhanden mit Joghurt im Becher,<br />

Milch aus dem LDPE-Beutel und<br />

Butter in OPP-Folie. Die Toni AG stellt<br />

ebenfalls Eis her, das in Kunststoffdosen<br />

abgefüllt wird, die in<br />

althergebrachter Weise<br />

mit Papieretiketten versehen<br />

werden.<br />

Ein ähnlich breites Produktangebot<br />

wie Toni stellt Tirol Milch (2) auf<br />

seiner Site vor. Vor allem im Winter ist die<br />

würzig-sommerblumig gestaltete Startseite<br />

eine wahre Freude. Das Unternehmen<br />

ist ein Zusammenschluß verschiedener<br />

Molkerei- und Käsereibetriebe der Region<br />

und gehört einer Genossenschaft, deren<br />

Eigentümer rund 5500 Bauern aus fast allen<br />

Bezirken Nordtirols sind. Das Sortiment<br />

umfaßt Milch und Milch-Drinks in<br />

verschiedenen Größen von 0,25 bis 1 Liter<br />

in Elopak Giebelpackungen, Joghurt in<br />

hauptsächlich bedruckten PS- oder PE-<br />

Bechern mit Alu-Platine und einem Fassungsvermögen<br />

von 180 oder 500 g sowie<br />

Käse viereckig in mehrlagigen Schrumpfbeuteln<br />

aus PE mit PVDC-Beschichtung<br />

oder in Saran-Klarsichtfolie.<br />

Bio-Milch und Käse<br />

Wert auf natürliche Produkte legt die Andechser<br />

Molkerei Scheitz (3), sie bezeichnet<br />

sich als führende Bio-Molkerei, mit<br />

ihren Linien Natura und Bio, die unterschiedlich<br />

positioniert werden. So werden<br />

Natura-Produkte ausschließlich im Lebensmitteleinzelhandel<br />

angeboten, wohingegen<br />

die Artikel der Bio-Linie in<br />

Supermärkten erhältlich sind. Dementsprechend<br />

unterscheiden sich die nach<br />

ökologischen Gesichtspunkten ausgewählten<br />

Verpackungen. So kommt im Einzelhandel<br />

bei 500 g Joghurt und 1 Liter<br />

Milch Mehrwegglas zum Einsatz sowie<br />

bei kleineren Portionen der K3-Ökobecher.<br />

Im Supermarktbereich werden demgegenüber<br />

Einwegverpackungen aus Kartonverbund<br />

und Kunststoff eingesetzt,<br />

was, wie eine Studie im Auftrag des Unternehmens<br />

besagt, besser umweltverträglich<br />

ist als der Einsatz von Glas, dessen<br />

Transport Mehraufwand<br />

an Energie und Schadstoffen bedeuten<br />

würde. Käse wird in den meisten Fällen<br />

in Klarsichtfolien verpackt. Die grafische<br />

Gestaltung der Seiten ist einfach,<br />

angenehm für das Auge und schnell im<br />

Aufbau.<br />

Haltbare Milchprodukte<br />

Vor allem haltbare Artikel stellt Frischli (4)<br />

her, zum Beispiel Pudding, Milchdesserts,<br />

und Joghurt bei Packungsvolumen zwischen<br />

125 und 500 g. Fruchtquark stellt<br />

dabei neben Milch als Frischprodukt<br />

eine Ausnahme dar. Für die Verpackung<br />

kommen Tiefziehpackungen und Tetrapaks<br />

zum Einsatz. Ebenso sind für Großverbraucher<br />

wiederverschließbare Eimer<br />

mit einem Fassungsvolumen von 5 bis 10<br />

Liter geplant. Glas wird nicht verwendet,<br />

was, wie ein Firmensprecher versichert,<br />

mit dem Haltbarkeitscharakter der Produkte<br />

zusammenhängt. Die Tiefziehbecher<br />

werden mit Alumembranen verschlossen,<br />

wobei man in Zukunft nicht an<br />

eine Umstellung auf Kunststoffolien<br />

denkt. Als Spezialität oder besser <strong>Verpackungs</strong>exot<br />

wird Kaffeesahne im Tetraeder<br />

angeboten.<br />

Im Internet ist das Unternehmen seit<br />

einem Jahr vertreten. Das Netz wird von<br />

Frischli hauptsächlich als Informationsmedium<br />

gesehen, weshalb man kein Online-Shopping<br />

anbietet. Man hat aber<br />

festgestellt, daß Preisausschreiben im<br />

Netz auf breites Interesse stoßen. In Zukunft<br />

soll dann der Handel Produktzettel<br />

für die Werbung direkt vom Server herunterladen<br />

können.<br />

Eine ausführliche Zusammenstellung<br />

von deutschen Molkereien findet man auf<br />

der Site des Presse-Online-Services der<br />

deutschen Milchindustrie (5), wo ein informativer<br />

Überblick über die Branche<br />

gewährt wird. tv<br />

1. http://www.toni.ch<br />

2. http://www.tirolmilch.at<br />

3. http://www.andechser-molkerei.de<br />

4. http://www.frischli.de<br />

5. http://www.milch-markt.de<br />

14 <strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999


LEBENSMITTEL<br />

Raffinierte Kugeln<br />

Wie Mozzarella in den Beutel kommt<br />

Erinnerung an die Ferien in Italien!<br />

Fehlt im Norden schon die Wärme, das<br />

Leben auf den Plätzen und in den Cafés<br />

oder der Sonnenschein, so kann man<br />

sich doch wenigstens die italienische<br />

Küche ins Haus holen. Der Mozzarella<br />

im Tomatensalat, auf der Pizza oder als<br />

kleines Häppchen mit Aceto di Modena<br />

und Olive wärmt nicht nur im Winter<br />

manches Herz, sondern erfreut den Genießer<br />

das ganze Jahr unter anderem<br />

im Gratin oder auf der Lasagne.<br />

Dies zeigen ganz klar die Produktionszahlen<br />

für den weißen, weichen<br />

Käse im Saft, den manche<br />

vielleicht als fad empfinden mögen. So<br />

wurden in der kleinen Schweiz 1997 rund<br />

12 500 Tonnen Mozzarella verzehrt mehr<br />

als doppelt so viel wie im Jahr 1991 (5092<br />

Tonnen). Davon wurden ungefähr 60 Prozent<br />

in der Schweiz hergestellt und 40 Prozent<br />

aus Italien importiert. Die Toni AG hat<br />

dabei 1996 die Eigenproduktion aufgenommen<br />

und bietet heute ein breites Sortiment<br />

an, das, wie man beteuert, weiter<br />

ausgebaut wird.<br />

Mozzarella-Linie<br />

Mit den verschiedenen Mozzarellaprodukten<br />

richtet man sich bei Toni an Menschen<br />

mit raffiniertem Geschmack und einer<br />

Vorliebe für leichte, frische Küche. Zur<br />

Zielgruppe werden vor allem Einzel- und<br />

Mehr-Personenhaushalte sowie Gastronomiebetriebe<br />

aller Art gezählt. Die<br />

Produkte werden dementsprechend<br />

im Handel vertrieben.<br />

Packungsgröße<br />

und Produktdesign<br />

sind speziell<br />

auf die jeweiligen<br />

Zielgruppen ausgerichtet.<br />

So werden<br />

allein für die Haushalte<br />

fünf verschiedene<br />

Produkte angeboten,<br />

von der traditionellen<br />

Kugel über<br />

den kugeligen Apéro-<br />

Snack und die Perlen<br />

zum Salat bis hin zu<br />

den Stangen entweder<br />

nature oder mit Basilikum.<br />

Die Packungsgrößen<br />

bewegen sich zwischen<br />

150 g und 300 g im Haus-<br />

halts- und 1 kg bis 2 kg im Gastronomiebereich,<br />

wo zusätzlich<br />

noch ein 2-kg-Beutel mit geriebenem<br />

Mozzarella für Pizzas<br />

angeboten wird.<br />

Grundsätzlich kommen in<br />

beiden Bereichen zwei <strong>Verpackungs</strong>typen<br />

zum Einsatz,<br />

wie es auch nur<br />

zwei grundlegende Verkaufsformen<br />

für den<br />

Käse gibt, nämlich eine<br />

mit und eine ohne<br />

Flüssigkeit. Die erste<br />

Variante wird entweder<br />

in quadratische<br />

OPA-Schlauchbeutel<br />

oder in längliche<br />

Beutel verpackt. Die<br />

stangenförmigen,<br />

nicht eingelegten<br />

Stücke werden in<br />

eine Kombination<br />

aus Ober- und Unterfolie bestehend<br />

aus Polivel Form eingeschweißt. Das Material<br />

ändert sich auch bei den größeren<br />

Packungen nicht. Das grafische Design der<br />

Verpackungen soll Frische, Leichtigkeit<br />

und ein gewisses südländisches Temperament<br />

vermitteln.<br />

So wird’s gemacht<br />

Der Mozzarella wird zur Endfertigung in<br />

Rohform vom Käsefertiger angeliefert und<br />

gelangt dann in einen Schnitzler, wo er in<br />

eine Form gebracht wird, die sich für die<br />

weitere Verarbeitung eignet. Daraufhin<br />

werden die Käse-Rohmasse geschmolzen<br />

und in die jeweils gewünschte<br />

kugelige oder längliche<br />

Form gebracht. Die noch warmen<br />

Mozzarellakugeln oder -stangen<br />

durchlaufen dann eine Kühlkette<br />

bestehend aus Vor- und<br />

Hauptkühlbad. Die abgekühlten<br />

Käsestücke gelangen<br />

über eine zweibahnige, kurvengängigeBeschickungsanlage<br />

in die <strong>Verpackungs</strong>sektion,<br />

wo sie, handelt<br />

es sich um die 150-g-<br />

Kugeln, von einer vertikalen<br />

kontinuierlichen<br />

Schlauchbeutelmaschine<br />

übernommen<br />

und zusammen mit<br />

100 g Salzlake in<br />

vollflächig bedruck-<br />

Toni<br />

„Perle di<br />

Mozzarella”<br />

Foto: Toni<br />

Holding AG<br />

te Kunststoffverbundfolien verpackt werden.<br />

Für die übrigen Größen und Formen<br />

wird eine multifunktionelle Maschine von<br />

Rovema (VPX 250) eingesetzt, die vier Formate<br />

handhaben kann.<br />

Der <strong>Verpackungs</strong>prozeß spielt sich wie<br />

folgt ab. Die bedruckte <strong>Verpackungs</strong>folie<br />

wird ab Rollen mit einem Durchmesser<br />

von 450 mm gezogen. Über verschiedene<br />

Umlenk- und Führungsrollen gelangt sie<br />

zur Formschulter, wo der Folienschlauch<br />

entlang des Formrohres gezogen und<br />

längs verschweißt wird.<br />

Die rotierenden Querbacken verschließen<br />

anschließend den fertig befüllten<br />

Beutel. Während der Folienabwicklung<br />

kann mittels eines Etikettierers (Pago<br />

2/080 L) eine Etikette aufgebracht werden.<br />

Eine Heißprägeanlage (dübi-tech HP80)<br />

druckt die Verkaufs- und Haltbarkeitsdaten<br />

sowie einen Maschinencode auf die<br />

Packung.<br />

Die Nennleistung der Anlage für die<br />

150-g-Kugeln beträgt 80 Schlauchbeutel/min.<br />

Es kann aber durch den parallelen<br />

Einsatz der zweiten vertikalen Schlauchbeutelmaschine<br />

von Rovema annähernd<br />

eine Leistungsverdoppelung erzielt werden.<br />

Dies ist insbesondere zur Bewältigung<br />

von Aktionen notwendig. Beide Maschinen<br />

laufen nach Angaben des Unternehmens<br />

zur vollen Zufriedenheit. tv<br />

16 <strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999


Milchflaschen<br />

Für das Marktsegment Schulen,<br />

LEH und Tankstellenshops<br />

hat Minale Tattersfield<br />

für Express Dairies eine Milch-<br />

flasche entwickelt, die mit einem<br />

Verschluß von Snap-Cap<br />

Erinnerungen an eine traditionelle<br />

Glasflasche weckt. Die<br />

Flasche ist 163 mm hoch,<br />

hat einen Durchmesser<br />

von 80,5 mm, ist aus<br />

LDPE und ersetzt eine<br />

Kartonverpackung.<br />

Sie kann auf existierendenBlasform-Anlagen<br />

der Molkerei, auf<br />

denen Flaschen für sterilisierte<br />

Milch geblasen werden,<br />

hergestellt werden, wodurch<br />

die neuen Flaschen auch eine<br />

kostengünstige Lösung darstellen.<br />

❐<br />

Sahne im Tetraeder<br />

Die Form ist nicht neu und<br />

auch die Maschine nicht, auf<br />

18<br />

AUS DEM HANDEL<br />

der die Frischli-Café-Ecken abgepackt<br />

werden. Neu ist eher<br />

die Portionsgröße (8,33 g) und<br />

die Tatsache, daß, wenn man<br />

will, hiermit ein Verunstalten<br />

der Krawatte oder Bluse beim<br />

Öffnen, wie es sicherlich jedem<br />

mit einer Kaffeesahne<br />

aus dem Kunststoffnäpfchen<br />

bereits passiert ist, vermieden<br />

werden kann. Material und<br />

Maschine stammen aus dem<br />

Hause Tetra Pak.<br />

Die Café-Ecke ist ein Tetraeder,<br />

den es heute noch bei<br />

Sunkist gibt und schon früher<br />

für verschiedene Milchprodukte<br />

gab – Tetra’s Urahn sozusagen.<br />

Die Packung ist mit<br />

einem Pull-Tab-Verschluß ausgestattet.<br />

Zielgruppe sind anspruchsvolle<br />

Haushalte und die Gastronomie,<br />

die den Kunden<br />

mal eine andere Form der<br />

Kaffeesahne präsentieren<br />

möchten. Die Milchecken<br />

werden in zwei<br />

Packungsgrößen angeboten:<br />

im Karton à 300<br />

Stück für Großverbraucher<br />

und im Einzelhandel<br />

(z.B. über Spar)<br />

analog zur 100-g-Pakkung<br />

im durchsichtigen<br />

Standbeutel à zwölf<br />

Stück. Die Haltbarkeit<br />

liegt ungekühlt bei<br />

zwölf Wochen, wie<br />

es der Standard<br />

vorschreibt. Allerdings,<br />

so Produktmanager<br />

Curd Kießler,<br />

sei die Geschmacksqualität<br />

aufgrund der<br />

Lichtdichtheit des Materials<br />

konstanter im Tetraeder als in<br />

den Kunststoffnäpfchen.<br />

Ob diese Form viele Nachahmer<br />

finden wird, ist fraglich,<br />

denn europaweit ist nach<br />

Kenntnis des Hauses Frischli<br />

kaum mehr eine Tetraeder-Maschine<br />

zu finden. ❐<br />

„Milk Chug“<br />

Hohe zweistellige Zuwachsraten<br />

hat die Einführung des<br />

„Milch Chug“ von Dean Foods<br />

in Amerika zur Folge gehabt.<br />

Zwei Jahre lang wurde die<br />

handliche HDPE-Verpackung<br />

mit Wiederverschluß, die es in<br />

„pints“ (0,473 l – für Jugendliche<br />

und junge Erwachsene),<br />

„quarts“ (0,946 l – für Haushalte<br />

mit geringem Milchverbrauch<br />

und männliche<br />

Erwachsene, für die dies<br />

eine Portion ist – insbesondere<br />

bei Schokoladenmilch)<br />

und 8-Unzen-<br />

Multipacks (0,237 l –<br />

für Kinder) gibt und<br />

gezielt für den Verzehr<br />

unterwegs gedacht<br />

ist. Die gesamte<br />

Bandbreite<br />

von Milchprodukten<br />

ist in diesen Größen erhältlich.<br />

Die Abfüllung erfolgt in<br />

mehreren Werken innerhalb<br />

des Landes.<br />

Die Behältnisse sind alle<br />

gesleevt, die Sixpacks mit<br />

Folie umschlagen. Sie werden<br />

mit einem Drehverschluß<br />

mit Originalitätssicherung<br />

verschlossen. „Wir<br />

bevorzugen den Drehverschluß<br />

gegenüber einem<br />

Schnappverschluß, da der<br />

Konsument diesem Verschluß<br />

vertraut und er zu<br />

der Transportfähigkeit<br />

der Flasche beiträgt“,<br />

so Sylvia Oriatti,<br />

Marketing Manager<br />

bei Dean Foods. ❐<br />

Sahne im Glas<br />

Drei Kondensmilchprodukte<br />

(zu je 165 g) aus dem Hause<br />

Saliter , „Erste Sahne“, „Allgäu<br />

Traum“ und „Null Komma<br />

Nix“ werden in Glasflaschen<br />

abgefüllt. Sie sind<br />

mit einem Kronkorken<br />

verschlossen, nach dessen<br />

Entfernen ein wiederverschließbarer<br />

Kunststoff-Ausgießer<br />

aufgeschraubt wird. Damit<br />

soll die Packung<br />

dem Anspruch des Verbrauchers<br />

nach mehr Convenience<br />

gerecht werden. ❐<br />

<strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999


Eisverpackungen<br />

Nestlé-Eis-Verpackungen für<br />

den Einzelhandel werden nun<br />

aus Mead-Custom-Kote hergestellt.<br />

Die in Phasen aufgeteilte<br />

Umstellung von Folding<br />

Boxboard betrifft hauptsächlich<br />

Nestlé „Lollies“ und „Eis<br />

am Stil“. Ein starkes und<br />

schnelles Wachstum (31% in<br />

1997) in einem großen, aufgrund<br />

der Launen des englischen<br />

Klimas unberechenbaren<br />

Marktes und logistische<br />

Vorteile waren unter den<br />

Hauptgründen für die Umstellung.<br />

Der Erfolg der Partnerschaft<br />

zwischen Findus und<br />

Mead liegt in erster Linie in<br />

den logistischen Vorteilen und<br />

bestätigt die 1996 getroffene<br />

Entscheidung, Jumborollen in<br />

UK zu lagern und Formate je<br />

nach Bedarf zuzuschneiden.<br />

Mayr Melnhof Packaging UK,<br />

der Verarbeiter, kann Mengen<br />

und Größen je nach Nestlés<br />

Produktionsbedarf abrufen.<br />

Die Nestlé-Produktpalette beinhaltet<br />

die Kindermarken Mr.<br />

Men, Fab und Rowntrees’s<br />

Fruit Postil Lolly sowie Süßwaren<br />

wie Kit-Kat, Rolo und<br />

Mega Truffle. Alle sind mit<br />

320 g/m 2 (406 micron) Custom-Kote<br />

verpackt, das mit<br />

fünf und sechs Farben im<br />

Offset mit UV-Lackierung bedruckt<br />

wurde. Die Kartongrößen<br />

variieren sowohl für<br />

die verschiedenen Marken als<br />

auch je nach Saison bzw. Aktion,<br />

wie z.B. spezielle „6 für<br />

4“-Angebote usw. Mead kann<br />

Angaben zufolge in weniger<br />

als fünf Arbeitstagen zwölf verschiedene<br />

Formate liefern.<br />

Foto: Mead/Nestlé<br />

Der Flex-Becher hält hohen Temperaturschwankungen<br />

standFoto: RPC Bebo<br />

„Wir können uns darauf<br />

verlassen, daß der Karton vor<br />

Ort sein wird, wenn wir zu<br />

produzieren beginnen“, sagt<br />

Francis Renfrey, MMP UK’s<br />

Marketing Manager. „Wir erlangen<br />

Flexibilität in der Produktionsplanung<br />

durch die<br />

schnelle Reaktion auf eine Änderung<br />

des Bedarfes, sei es<br />

durch neue Marktinitiativen,<br />

Änderungen in der Produktwerbung<br />

und der Markenentwicklung<br />

sowie einfach eine<br />

Änderung des Wetters.“ ❐<br />

Heißabfüllung und<br />

Tieffrieren<br />

Sowohl der Heißabfüllung als<br />

auch dem anschließenden<br />

Tieffrieren des Inhalts hält der<br />

patentierte Flex-Becher aus<br />

PP mit flexiblem Boden aus.<br />

Im Hause RPC Bebo Nederland<br />

entwickelt, wird für ihn<br />

eine spezielle Basisform verwendet,<br />

die elastisch<br />

genug ist, um Ausdehnung<br />

und Zusammenziehung,<br />

die<br />

Folgen der Extremtemperaturen,auszuhalten<br />

– ohne die<br />

Stärke und Festigkeit<br />

einer Standard-PP-<br />

Verpackung einzubüßen.Insbesondere<br />

Anwender in der<br />

Lebensmittelindustrie<br />

sind damit in<br />

der Lage, den <strong>Verpackungs</strong>ausschuß<br />

zu reduzieren, der<br />

durch das Zerspringen<br />

von Behältern<br />

während<br />

der Abfüllung entsteht.Unlängst<br />

hat<br />

man mit der Belieferung<br />

der belgischen<br />

Madibic<br />

NV/SA begonnen,<br />

die zur Coberco-<br />

Milch-Gruppe gehört.<br />

In die Becher<br />

werden Dessertcremes<br />

abgefüllt,<br />

die direkt an Catering-Firmen<br />

und<br />

Restaurants verkauft<br />

werden. Damit<br />

das Produkt<br />

seine Frische bewahrt,<br />

werden die befüllten<br />

Becher durch einen Tiefkühltunnel<br />

befördert, in dem sie<br />

auf zwischen –2 °C und –5 °C<br />

abgekühlt wird. Anschließend<br />

wird das Dessert ineinem<br />

Kühlhaus gelagert. ❐<br />

LEBENSMITTEL<br />

<strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999 21


LEBENSMITTEL<br />

Breites Segment<br />

Cavanna plant heute<br />

für das kommende Jahrtausend<br />

Von der Einzelmaschine zu einem vom<br />

Baukastenprinzip und flexibler Auslegung<br />

geprägten, „neuen“ Konzept:<br />

Dieser Herausforderung stellt sich<br />

Cavanna, ein auf automatische <strong>Verpackungs</strong>anlagen<br />

für Nahrungsmittel<br />

spezialisiertes Maschinenbauunternehmen.<br />

Mit über 30 Jahren Erfahrung<br />

bei horizontalen, kontinuierlich arbeitenden<br />

Flow-Wrap-Anlagen setzt man<br />

inzwischen 70 Prozent seiner Produktion<br />

auf dem Auslandsmarkt ab.<br />

Im folgenden Gespräch erläutert<br />

Mario Cavanna, der Aufsichtsratsvorsitzende<br />

des Unternehmens aus Prato<br />

Sesia (Provinz Novara/I), der „<strong>Verpackungs</strong>-Rundschau“<br />

die neu erarbeiteten<br />

Produkte und Strategien, mit denen<br />

man sich dem Wettbewerb im<br />

nächsten Jahrtausend stellen will.<br />

Es liegen enorme Anstrengungen und<br />

tiefgreifende Veränderungen hinter<br />

uns“, betont M. Cavanna. Bei der<br />

Neuorientierung wurden zwei Grundsätze<br />

verfolgt: Umbau der mechanisch gesteuerten<br />

in elektronisch gesteuerte Maschinen<br />

und modulare Gestaltung sowie Standardisierung<br />

aller Anlagen und Systeme.<br />

Signifikant war vor allem die nicht einfache<br />

Umsetzung der zweiten Vorgabe,<br />

denn dabei mußten zwei gegensätzliche<br />

Anforderungen in Einklang gebracht werden<br />

– die Standardisierung der modular<br />

konzipierten Anlagen und die für Flow-<br />

Pack-Maschinen so wichtige kundenspezifische<br />

Anpassung.<br />

Das Produktangebot<br />

„Die vor zirka zwei Jahren begonnene<br />

Erneuerung unserer Produkte ist nun abgeschlossen.<br />

Heute haben wir eine komplette<br />

Baureihe mit <strong>Verpackungs</strong>anlagen<br />

der neuen Konzeption im Angebot“, betont<br />

Cavanna. Im einzelnen umfaßt die<br />

als „Sistema 2000“ bezeichnete Produktlinie<br />

die Modelle Easy 2000 mit manueller<br />

bzw. automatischer Beschickung, Format<br />

2000 mit halbautomatischer oder automatischer<br />

Beschickung und Universal<br />

NKZ für hochkant stehende Produkte<br />

mit manueller bzw. automatischer Beschickung.<br />

Diese Maschinen zielen auf<br />

ein breites Marktsegment und sind über-<br />

all dort ideal einsetzbar, wo besondere<br />

Forderungen an Flexibilität und kostengünstigen<br />

Betrieb gestellt werden, so<br />

auch in der milchverarbeitenden Industrie.<br />

Es handelt sich um servounterstützte,<br />

hochgradig modular konstruierte Maschinen,<br />

welche die Zusammenstellung von<br />

untereinander austauschbaren Zuführaggregaten<br />

und -anlagen ermöglichen und<br />

damit voll den Kundenanforderungen entsprechen.<br />

Das Maschinenkonzept setzt<br />

auf die Verwendung baugleicher Komponenten,<br />

woraus sich auch eine Verringerung<br />

der Ersatzteile ergibt. Alle Maschinen<br />

werden durch spezifisch auf die Anwenderbedürfnisse<br />

abgestimmte Zuführund<br />

Zusatzeinrichtungen komplettiert.<br />

Sämtliche <strong>Verpackungs</strong>maschinen der<br />

neuen Generation arbeiten mit ebenfalls<br />

modular aufgebauten Computersteuerungen.<br />

Die Bedienerschnittstelle ist klar strukturiert<br />

und hat eine gut ablesbare grafische<br />

Oberfläche. Das Modell Format sowie<br />

die Hochgeschwindigkeitsmaschinen<br />

der Serie Servo werden mit Touch-<br />

Screen Farbmonitor, Programmspeicher<br />

für 32 Formate, Betriebsanleitung, Online-<br />

Fehlerdiagnose mit Meldungen zur Bedienerführung<br />

und Maschinenkontrolle<br />

per Modem angeboten. Baukastenprinzip,<br />

Standardisierung und kostengünstige<br />

Herstellung sind die Elemente, welche die<br />

Konstruktionsabteilung besonders forderten,<br />

da grundsätzlich vom Gedanken<br />

der Qualitätssicherung ausgegangen werden<br />

mußte.<br />

„Mich begeistert vor allem die Universal<br />

NKZ“, sagt M. Cavanna, „eine Maschine,<br />

die für hochkant stehende Produkte<br />

bestimmt ist und ein außergewöhnlich<br />

gutes Preis-Leistungs-Verhältnis aufweist.<br />

Sie wurde erst vor kurzem am Markt vorgestellt<br />

und konnte schon eine gute<br />

Resonanz verzeichnen.“<br />

Spitzenprodukt der Angebotspalette<br />

sind die auf eine Integration in hochkomplexe<br />

vollautomatische Anlagen ausgelegten<br />

Hochleistungsmaschinen der Serie<br />

Servo. Auch diese Baureihe wurde nach<br />

den Konstruktionsprinzipien der Modulbauweise<br />

und flexiblen Auslegung überarbeitet.<br />

Ihre technologische Komponente<br />

ist noch stärker ausgeprägt, denn das<br />

Unternehmen konzentrierte seine Entwicklungsbemühungen<br />

vorrangig auf die-<br />

Zielgrößen<br />

maximale Performance<br />

und höchste Leistung. Zu dieser Baureihe<br />

zählen u.a. die <strong>Verpackungs</strong>maschinen<br />

Servo 330, 430, 630 und NKZ.<br />

Zuführ- und Portioniereinrichtungen<br />

„Der Siegeszug der elektronisch gesteuerten<br />

<strong>Verpackungs</strong>maschinen hat ebenfalls<br />

zu einer konstruktiven Änderung der Zuführeinrichtungen<br />

geführt, um diese an<br />

die neuen Anforderungen anzupassen“,<br />

erläutert Cavanna. „Das führte dazu, daß<br />

wir ebenfalls alle Zuführsysteme nach<br />

den für die <strong>Verpackungs</strong>maschinen geltenden<br />

Prinzipien der Modularität und<br />

Flexibilität überarbeiten mußten.“ Die seit<br />

jeher umfangreiche Angebotspalette der<br />

Zuführsysteme für Kekse und Riegel wird<br />

ständig durch neue technische Lösungen<br />

erweitert.<br />

Die jüngst am Markt eingeführten,<br />

neuen Zuführeinrichtungen mit elektronischer<br />

Steuerung für flach liegende<br />

und hochkant stehende Keksstapel,<br />

ein Waffel-Portioniersystem mit direkter<br />

Übernahme von der Schneidemaschine<br />

sowie Stapelvorrichtungen für Einzeldosisprodukte<br />

sind nur einige neuere Ergebnisse<br />

aus der kontinuierlichen Forschung<br />

und Entwicklung des Unternehmens. Zu<br />

den aktuellen Realisationen zählt ebenfalls<br />

das neue Produktkolonnen-Zuführsystem,<br />

das hinsichtlich Modularität, Hygiene<br />

und Qualität dem Konstruktionsprinzip<br />

aller Cavanna-Zuführanlagen aus<br />

Prato Sesia entspricht. Auf der Düsseldorfer<br />

Messe präsentiert Cavanna diverse<br />

Produktneuheiten, so u.a. eine patentierte<br />

Hochgeschwindigkeits-Multipack-<br />

Gruppiereinrichtung, die mehrlagig stapeln<br />

kann.<br />

Abschließend bitten wir Mario Cavanna<br />

um eine Voraussage über die Zukunft<br />

seines Unternehmens. „Die Weiterführung<br />

ist durch meine Kinder gewährleistet“,<br />

antwortet er stolz und fügt hinzu, daß<br />

Tochter Alessandra, als studierte Juristin,<br />

seit einem Jahr organisatorische Aufgaben<br />

sowie die Leitung der Marketingabteilung<br />

übernommen hat. Sohn Riccardo hingegen,<br />

der derzeit sein Studium der Wirtschaftswissenschaften<br />

abschließt, wird<br />

nach Beendigung einer externen Arbeitstätigkeit<br />

im Jahr 1999 ebenfalls aktiv im<br />

Unternehmen mitwirken. ❐<br />

22 <strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999


LEBENSMITTEL<br />

Petfood in<br />

Weißblechdosen<br />

Fast 21 Millionen Zwei- und <strong>Vier</strong>beiner leben derzeit<br />

unter deutschen Dächern, davon sechs Millionen<br />

Katzen und fünf Millionen Hunde. Dabei greifen die<br />

Besitzer bei der Wahl wohlschmeckender Nahrung für<br />

ihre Lieblinge meistens zur klassischen Konservendose.<br />

Das leibliche Wohl ihrer Haustiere<br />

lassen sich die Deutschen einiges<br />

kosten. Im Jahr 1997 beliefen sich<br />

die Ausgaben für Heimtiernahrung auf<br />

knapp 3,9 Milliarden Mark. Im Vergleich<br />

zum europäischen Markt für Hunde- und<br />

Katzenfutter, der ein Umsatzvolumen<br />

von insgesamt ca. elf Milliarden Mark<br />

umfaßt, ist dies eine vergleichsweise hohe<br />

Summe. Alleine mit Katzenfutter wird in<br />

Deutschland ein Umsatz in Höhe von rund<br />

1,7 Milliarden Mark erzielt. Größtes Einzelsegment<br />

ist dabei mit Gesamterlösen<br />

von rund 1,4 Milliarden Mark das Dosen-<br />

Naßfutter. Auch gesamteuropäisch ist<br />

Katzen-Naßfutter der Spitzenreiter, mit<br />

einem Anteil von 48 Prozent des gesamten<br />

Umsatzes mit Heimtiernahrung.<br />

Durch den hochentwickelten Prozeß<br />

der Konservierung in Dosen enthält<br />

das Heimtier-Naßfutter lebenswichtige<br />

Nährstoffe. Die Weißblech-Konserven-<br />

Foto: Spillers Deutschland GmbH<br />

dose bietet gute Lagereigenschaften,<br />

Stoßunempfindlichkeit und<br />

lange Haltbarkeit.<br />

Bei den Abfüllquoten für Tierfeuchtnahrung<br />

ist die Dose der absolute<br />

Spitzenreiter. 1997 wurden<br />

für den inländischen Bedarf<br />

261 000 Tonnen Katzennahrung<br />

und 200 000 Tonnen Hundefutter in<br />

Dosen abgefüllt. Gegenüber den Abfüllmengen<br />

von 1995 konnte die Hundefeuchtnahrung<br />

in Dosen um 43 000 Tonnen<br />

zulegen, was einer Zuwachsrate von<br />

27,4 Prozent entspricht. Beim Katzenfutter<br />

ist seit 1995 ein Zuwachs von gut 10 Prozent<br />

zu verzeichnen.<br />

Neue Verschlußformen<br />

Um den Anforderungen des Marktes nach<br />

mehr Convenience und einem verbrau-<br />

Foto: Rewe<br />

cherfreundlicheren Handling beim Dosenöffnen<br />

gerecht zu werden, arbeiten die<br />

Hersteller kontinuierlich an der Optimierung<br />

der Tiernahrungskonserven. Durch<br />

die Entwicklung des Vollaufreißdeckels<br />

mit einer speziellen Ritzung konnten die<br />

Aufreißkräfte um ca. 25 Prozent reduziert<br />

werden. Den entscheidenden Anstoß für<br />

die Markteinführung des Vollaufreißdeckels<br />

gab die Heimtiernahrungsindustrie,<br />

die Anfang der 90er Jahre zunächst<br />

die 400-g-Dose mit dem neuen<br />

Verschluß ausrüstete. Am gesamten Abfüllvolumen<br />

in Weißblech-Konservendosen<br />

mit Vollaufreißdeckel hat die Tiernahrungsbranche<br />

einen stolzen Anteil von<br />

75 Prozent.<br />

Angesichts des bestehenden Marktpotentials<br />

im Tiernahrungssegment sind bei<br />

allen <strong>Verpackungs</strong>arten für die nächste<br />

Zeit konstante Absätze zu erwarten. In den<br />

Produktgruppen Hunde- und Katzennahrung<br />

sowie bei den Exoten rechnet man mit<br />

einer zunehmenden Sortimentsausweitung,<br />

-optimierung und -spezifizierung.<br />

Die Recyclingrate von Weißblechdosen<br />

über das Duale System Deutschland liegt<br />

derzeit bei 84 Prozent. Konservendosen<br />

bestehen aus dünnem Stahl, der nach<br />

Gebrauch erneut zu Stahl geschmolzen<br />

werden kann und vielseitig wiederverwendbar<br />

ist. An der Dickenreduzierung der<br />

Weißblechhülle und somit einem sparsameren<br />

Materialverbrauch wird kontinuierlich<br />

gearbeitet. ❐<br />

24 <strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999


Görig ist ein Komplett-<br />

Anbieter von Primär- und<br />

Endverpackungsanlagen im<br />

Wasch- und Nahrungsmittelund<br />

auch im Pet-Food-Bereich.<br />

Sowohl bei vertikalen Kartonierern<br />

als auch in der Endverpackung<br />

alles aus einer<br />

Hand – nicht nur bei Faltschachtelverpackungen,sondern<br />

auch bei Beuteln, Schalen<br />

und Dosen.<br />

Ein Problem bei der Umverpackung<br />

von ausbauchenden<br />

Faltschachteln hatte der<br />

Abfüller Friskies/Nestlé (ehemals<br />

Spillers Latz): um Kosteneinsparungen<br />

beim Packstoff<br />

zu erzielen, sollten die Umverpackungszuschnitte<br />

so ausgewählt<br />

werden, daß die unterschiedlichen<br />

Toleranzen der<br />

im Stapel zusammengefaßten<br />

Faltschachteln jeweils ausgeglichen<br />

werden konnten.<br />

LEBENSMITTEL<br />

„Bonzo“ im Traypacker<br />

Beim Görig-Traypacker werden<br />

flache Zuschnitte aus<br />

einem Magazin entnommen<br />

und stehend zugeführt. Die<br />

Zuschnittsfaltung und -formung<br />

erfolgt enganliegend<br />

um das Sammelgebinde, das<br />

eine komplette Einheit darstellt,<br />

was sich beim späteren<br />

Transport auf der Palette<br />

durch entsprechende Stabilität<br />

auszahlt.<br />

Die Faltschachteln werden<br />

liegend gestapelt, wobei das<br />

Facing unten oder oben liegen<br />

kann und das Zuschnittmagazin,<br />

die Zuschnittzuführung<br />

und die Formung/Faltung<br />

so ausgelegt sind, daß ein<br />

Displayausschnitt des Trays<br />

wahlweise unten oder oben<br />

liegen kann. Kombinationen<br />

sind mit Stülpdeckeln oder<br />

regulärem Deckel innen oder<br />

außen möglich. Umrüstzeiten<br />

vom kleinsten auf das größte<br />

Traypacker für PET-Food Foto: Görig<br />

Format von zirka zehn Minuten<br />

sind realisierbar. Zuschnitt-<br />

Vorschub, Stapel-Einschub<br />

und Stapel-Überschub sind<br />

linearachsengesteuert und im<br />

SPS-Programm produktbezo-<br />

gen hinterlegt. Die Zuschnittmagazine<br />

sind in Höhe und<br />

Breite über Digitalanzeigen<br />

und Handrad schnell einstellbar.<br />

❐<br />

<strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999 25


LEBENSMITTEL<br />

Pakete und<br />

Beutel packen<br />

Neues aus dem Hause<br />

Bosch <strong>Verpackungs</strong>maschinen<br />

Die CNC-gesteuerte PMC 4202<br />

(für das Verpacken von Teigwaren,<br />

Hülsenfrüchten,<br />

bruchempfindlichem Gebäck,<br />

Zucker und anderen trockenen<br />

Nahrungsmitteln) und SVE 2510<br />

A entsprechen den künftigen<br />

Anforderungen an <strong>Verpackungs</strong>maschinenhersteller,<br />

die Reinhard Kölbel so<br />

formuliert: Flexibilität (in bezug auf Format,<br />

Füllgut und Aussehen der Maschine), attraktives<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis und kurze Lieferzeiten.<br />

PMC steht für Pakettieranlage mit<br />

formatunabhängigem Mitnehmer,<br />

sprich, die Länge, Breite und Höhe<br />

ist veränderbar. Jede Funktion der Maschine,<br />

die bis zu 120 Pakete/min produziert,<br />

wird mit einem Servomotor angetrieben.<br />

Insgesamt sind es 16, die von einem Stan-<br />

dard-Industrie-PC mit Touchscreen-Bildschirm<br />

koordiniert werden.<br />

Die Formatumstellung inklusive manuellem<br />

Austausch der beiden Beutelformrohre<br />

gibt Kölbel mit zehn min/Rohr<br />

an. Die Umstellung des Verschließteils,<br />

die automatisch auf Knopfdruck erfolgt,<br />

Kopfverschluß z.B. mit Haftetikett Foto: VR<br />

PMC 4202<br />

mit Doppelrohr<br />

Skizze: Bosch<br />

liege zum Beispiel für Teigwaren bei<br />

60 s. Der Produkt-Füllspiegel bleibt in<br />

den Packungen für den Schließvorgang<br />

immer horizontal eine Schutzbegasung<br />

ist möglich.<br />

Als Kernstück arbeiten ein oder zwei<br />

Module der SVE-Schlauchbeutelmaschinen.<br />

Alle gängigen Abfülleinrichtungen<br />

wie Schnecken- oder Tellerdosierer und<br />

Mehrkopfwaagen lassen sich mit der<br />

Maschine kombinieren und sind i.d.R.<br />

über den SVE-Modulen aufgebaut. Für<br />

bruchempfindliches Gebäck wird den Angaben<br />

nach die notwendige, möglichst geringe<br />

Fallhöhe erreicht, indem die Mehrkopfwaage<br />

unmittelbar über der horizontalen<br />

Beutel-Transporteinheit arbeitet,<br />

die die Packungen zum Verschließaggregat<br />

führt.<br />

Es können alle Arten von Kopfverschlüssen<br />

(hochstehende oder heruntergefaltete,<br />

mit Haftetiketten oder Klebestreifen<br />

niedergehaltene) und auch Clipverschlüsse<br />

hergestellt werden. Die Anlage<br />

kann auch mit Einrichtungen für<br />

mehrere Kopfverschlüsse ausgerüstet<br />

werden.<br />

Der Wirkungsgrad liege „garantiert“, so<br />

Kölbel, bei mindestens 95 Prozent. Im Bereich<br />

bis 150 Paketen/min werden, wo dies<br />

sinnvoll ist, nach wie vor Dornradmaschinen<br />

angeboten.<br />

26 <strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999


Schlauchbeutel mit CNC<br />

Die kontinuierlich arbeitende SVE 2510 A<br />

bietet laut Klaus Urspruch je nach<br />

Größe, Füllung und Packstoff der Beutel<br />

eine Ausbringung von 25 bis 120 Schlauchbeuteln/min.<br />

Sie ist mit dem doppelten<br />

Packstoffbahn-Transportsystem DPT ausgerüstet,<br />

dessen Schub- und Zugeinheiten<br />

servo-angetrieben sind. Die Bahnkantensteuerung<br />

der Vorgängermaschine<br />

SVK 2500 sowie deren Packstoffabwicklung<br />

und Rollenwechseleinheit wurden<br />

beibehalten.<br />

Urspruch hob insbesondere die geringe<br />

Packstoffreibung am Formrohr hervor,<br />

die es zulasse, auch sehr dünne,<br />

dehnfähige oder rauhe Packstoffe zu<br />

verarbeiten. In den nahezu 100 Abpackprogrammen<br />

seien u.a. Kissen-, Seitenfalten-<br />

und Standbodenbeutel enthalten.<br />

In der Maschine ist ein neues System<br />

zur Quernahtversiegelung eingebaut, das<br />

je nach Ausbringungsgeschwindigkeit<br />

mehr oder weniger beim Siegeln mit dem<br />

entstehenden Schlauchbeutel mitgeht.<br />

Der Antrieb zur Vertikal- und Horizontalbewegung<br />

ist ebenfalls servogesteuert,<br />

damit auch bei Fertigungsprozessen mit<br />

gegenläufigen Anforderungen wie hohe<br />

Siegelqualität und große Ausbringung<br />

eine optimale Ausbringung erzielt werden<br />

kann. Eine Steigerung der Ausbringung<br />

werde dadurch möglich, daß die längere<br />

Siegelzeit durch langsames Abwärtsbewegen<br />

der Siegelbacken mit einer schnelleren<br />

Rückbewegung der offenen Backen gekoppelt<br />

sei, so Urspruch.<br />

Die fertigen Beutel werden mit der<br />

Längsnaht nach unten auf das Transportband<br />

gelegt, wodurch die Frontseite der<br />

Schlauchbeutel bei der Weiterverarbeitung<br />

in Kartons nach oben gerichtet ist.<br />

Als weitere Vorteile der Maschine wurden<br />

der geringe Wartungs- und Installationsaufwand<br />

sowie die Bauhöhe von 1,6 m angegeben.<br />

Denn die Maschine kommt ohne<br />

herkömmliche Vakuumbänder und -pumpen<br />

sowie ohne Getriebeblock aus.<br />

Preis, Service, Lieferzeiten<br />

Der Devise gleiches oder mehr zum niedrigeren<br />

Preis folgt nun auch Bosch. Die PMC<br />

mit einem Rohr ersetze die PKS des derzeitigen<br />

Lieferprogramms und biete 40<br />

Prozent Einsparung im Vergleich zu dieser<br />

Maschine. Die Anlage mit zwei Rohren sei<br />

eine Ergänzung zum Lieferprogramm, so<br />

daß ein Vergleich hier nur schwer möglich<br />

sei, so Kölbel. Für die SVE 2510 A nannte<br />

Urspruch einen Preisvorteil von 25 bis 30<br />

Prozent gegenüber vergleichbarer Technik.<br />

Um dies zu ermöglichen, war neben<br />

neuen Wegen in der Konstruktion<br />

der Maschinen<br />

auch eine Modifizierung<br />

der Abläufe notwendig.<br />

Mit mehr Vertriebspräsenz<br />

und einer 24-Stunden-Bereitschaft<br />

wird der<br />

Service optimiert. Bei<br />

beiden Maschinentypen<br />

seien, so Kölbel, die technischen<br />

Voraussetzungen<br />

für Fernbetrieb oder Telewartung,<br />

auch über das<br />

Internet, gegeben. Die<br />

Webseiten von Bosch<br />

<strong>Verpackungs</strong>maschinen<br />

böten bereits heute eine<br />

direkte Kommunikation<br />

mit den Serviceabteilungen<br />

sowie eine Bestellung<br />

von Lagerteilen.<br />

Für die PMC beträgt die<br />

Lieferzeit bei definiertem<br />

Umfang vier Monate ab<br />

der interpack, bei der SVE<br />

2510 A liegt sie ähnlich.<br />

rbt<br />

Kaum noch was drin und<br />

doch erfüllt sie ihre Funktionen,<br />

die SVE 2510<br />

Foto: VR<br />

LEBENSMITTEL<br />

Neuinvestitionen<br />

Nach der erfolgreichen Akquisition<br />

von einigen Aufträgen in mehrfacher<br />

Millionenhöhe für große<br />

Produktneueinführungen im Snackbereich<br />

plant die internationale<br />

<strong>Verpackungs</strong>gruppe Sonoco In-<br />

Foto: Sonoco<br />

vestitionen im Fertigungswerk für<br />

Hartpapierdosen (Clayton/ Manchester)<br />

ihres Geschäftsbereichs<br />

Sonoco Consumer Products.<br />

Die Investitionen betreffen drei<br />

neue Fertigungslinien zur Herstellung<br />

von Dosen mit den Durchmessern<br />

65 mm, 73 mm und 127 mm.<br />

„Die Snackproduktindustrie sieht<br />

die gewaltigen Möglichkeiten zur<br />

Differenzierung von Wettbewerbern,<br />

die flexible Verpackungen einsetzen.<br />

Durch die Umstellung auf Hartpapierdosen<br />

hebt sich das Unternehmen<br />

von der Konkurrenz ab;<br />

darüber hinaus wird eine Wertsteigerung<br />

erzielt – durch Öffnungsund<br />

Wiederverschlußsysteme, erhöhten<br />

Produktschutz und verbesserte<br />

grafische Möglichkeiten“, erläuterte<br />

Mike Bridge, europäischer<br />

Verkaufs- und Marketingdirektor bei<br />

Sonoco. „Ein aktuelles Beispiel eines<br />

Unternehmens, das diese Möglichkeiten<br />

nutzt, ist KP mit der Einführung<br />

seiner neuen Snackprodukte<br />

Fandangos.“<br />

Das Sonoco-Werk ist bereits Dosenlieferant<br />

für lebensmittelverarbeitende<br />

Unternehmen wie Nestlé,<br />

Cadbury, Bisto, Walkers, Premier,<br />

Kraft und viele andere mehr.<br />

<strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999 27


LEBENSMITTEL<br />

Hygienemanagement<br />

in der Verpackung<br />

Neue Schwerpunkte in Qualitätssicherung und Wettbewerb<br />

Mit der Umsetzung der Lebensmittelhygienerichtlinie<br />

93/43 innerhalb der Europäischen Gemeinschaft hat<br />

sich die Praxis des Verbraucherschutzes verändert.<br />

Alle Lebensmittelhersteller müssen neuen Auflagen folgen.<br />

Für Lebensmittelverpackungshersteller bedeutet dies,<br />

daß sich die Produktsicherung ihrer Kunden an einem<br />

System orientiert, das auf den Prinzipien des sog.<br />

HACCP-Konzepts beruht. Eine weitere Auflagen für die<br />

Lebensmittelindustrie stellt die nachweisliche Mitarbeiterschulung<br />

in angewandter Lebensmittelhygiene dar.<br />

Was der Verordnungsgeber vom<br />

Lebensmittelhersteller erwartet,<br />

nimmt dieser oft zum Anlaß,<br />

seine Erwartungshaltung gegenüber seinen<br />

Lieferanten diesbezüglich anzupassen.<br />

Mit anderen Worten: viele Verpakkungshersteller<br />

sehen sich derzeit vom<br />

Kunden quasi „in die Pflicht genommen“.<br />

Dies bedeutet die Auseinandersetzung<br />

mit einem Konzept, daß den Schwerpunkt<br />

innerhalb der vertrauten Qualitätssicherung<br />

von der Güte des Produktes zugunsten<br />

seines Unbedenklichkeitsstatus für<br />

den Verbraucher verschiebt.<br />

Immerhin stellen Lebensmittelverpakkungen<br />

sog. Bedarfsgegenstände dar, von<br />

denen erwartet werden darf, daß sie keinerlei<br />

Risiken für die Verbrauchergesundheit<br />

in sich bergen (vgl. § 8, LMBG). Die<br />

Gefahren, die hier drohen, sind durchaus<br />

vielfältig, und reichen vom unerwünschten<br />

Fremdkörper bis zur mikrobiologischen<br />

Belastung durch Krankheitskeime<br />

und Schimmelpilze. Die Beherrschung<br />

dieser Gefahren wird im Rahmen des<br />

HACCP-Konzeptes vorbeugend angegangen,<br />

indem man sog. kritische Lenkungspunkte<br />

(CCPs; im Original: Critical Control<br />

Point) innerhalb des Herstellungsprozesses<br />

identifziert und mit einem Netzwerk<br />

von Kontrollmaßnahmen umgibt.<br />

HACCP für den <strong>Verpackungs</strong>hersteller?<br />

... „Kommt mir nicht in die Tüte!“ mag im<br />

wahrsten Sinne des Wortes mancher<br />

Hersteller denken. Warum ein Konzept<br />

etablieren, das in seiner grundlegenden<br />

Philosophie nicht nur ausschließlich für<br />

den Lebensmittelhändler entwickelt wurde,<br />

sondern das offensichtlich auch mit<br />

einem Mehraufwand an Kontrollmaßnahmen<br />

und Dokumentation verbunden ist?<br />

Der richtige Einstieg findet sich, wenn<br />

man das HACCP-Konzept als elementaren<br />

Baustein eines ganzheitlichen Hygienemanagement<br />

betrachtet. Beim Aufbau eines<br />

solchen Systems, das sich vor allem<br />

nach hygienischen Parametern orientiert,<br />

wird man in der Regel feststellen, daß man<br />

bereits auf zahlreiche mitgeltende Unterlagen<br />

aus dem Qualitätswesen des Betriebs<br />

zurückgreifen kann. Lieferantenverträge,<br />

Lenkung fehlerhafter Produkte, Mitarbeiterschulung<br />

– dies sind wohlbekannte<br />

Module aus der Qualitätssicherung.<br />

Im Vergleich zum Lebensmittelhersteller<br />

hat man als Packmittelproduzent<br />

innerhalb des Gefahrenpotentials vergleichsweise<br />

„gute Karten“: während sich<br />

jener vor allem Gedanken über die bereits<br />

„eingebaute“ Belastung durch Keime<br />

und unerwünschte chemische Rückstände<br />

seines Produktes machen muß, hat man<br />

es als <strong>Verpackungs</strong>hersteller vor allem mit<br />

den typischen Fremdkörpern zu tun, die in<br />

der <strong>Verpackungs</strong>branche anfallen: von der<br />

losen, ins Produkt ”verdunsteten” Schraube<br />

aus Maschinen-Wartungsarbeiten bis<br />

zu Holzsplittern von schadhaften Paletten<br />

zieht sich ein breites Spektrum. Immer unerwünscht<br />

(ekelerregend), oftmals gefährlich<br />

– Glassplitter, abgebrochene Klingen<br />

etc. stellen sie ein nicht zu unterschätzendes<br />

Risiko für den Endverbraucher dar.<br />

<strong>Alles</strong> im Griff<br />

Hygienemanagement bedeutet: die eigenen<br />

Schwachstellen erkennen, und sie<br />

durch zuverlässige beherrschende Maßnahmen<br />

im Griff zu haben. Hat man es<br />

hierbei mit physikalischen Parametern,<br />

wie Zeit, Temperatur etc. zu tun, ist die Sache<br />

verhältnismäßig einfach. Schwieriger<br />

wird es, wenn es um grundlegende Prinzipien<br />

wie beispielsweise Mitarbeiterhygiene,<br />

Reinigung und Desinfektion, betriebshygienische<br />

Voraussetzungen (dazu<br />

gehört auch die Schädlingsbekämpfung,<br />

Abfallentsorgung etc.) und innerbetriebliche<br />

Logistik geht. Hier müssen Standards<br />

definiert, mitgeteilt und eingehalten<br />

werden – der Mensch und sein Verhalten<br />

tritt in den Vordergrund.<br />

Hier begegnet man einem entscheidenden<br />

Unterschied zum Qualitätsmanagement.<br />

Während sich der Aufbau eines<br />

QM-Systems nach DIN ISO9000ff oft mehr<br />

oder weniger in der Chefetage abspielt,<br />

muß sich jeder einzelne Mitarbeiter in das<br />

Hygienekonzept einbringen. Es gilt: ein<br />

Team ist nur so gut wie das schwächste<br />

Mitglied – ein Einzelner, der Basisregeln<br />

wie korrekte hygienische Schutzkleidung,<br />

Schmuckverbot, regelmäßige Händedesinfektion<br />

etc. nicht befolgt, ist imstande,<br />

die Unbedenklichkeit des hergestellten<br />

Produktes in Frage zu stellen. Nicht zu unterschätzen<br />

ist die Bedeutung der Personalschulung.<br />

Durch gründliche Information<br />

und Unterweisung vollzieht sich ein<br />

„kultureller Wandel“ innerhalb des Unternehmens:<br />

Hygiene wird zu jedermann’s<br />

Angelegenheit. Produktsicherung kennt<br />

kein Kastenwesen – der jüngste Azubi<br />

ist ebenso verantwortlich wie der Produktionsleiter.<br />

Vorteil in der Kombination<br />

Während sich das Hygienekonzept eines<br />

Betriebs vor allem mit den Basisprinzi-<br />

28 <strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999


pien des hygienischen Umgangs mit Anlagen,<br />

Materialien und Hilfsstoffen sowie<br />

Verhaltensweisen der Mitarbeiter und externer<br />

Besucher des Betriebs befassen,<br />

kann sich das solchermaßen „entspeckte“<br />

HACCP-Konzept auf die typischen produkt-<br />

und prozeßspezifischen Gefahren<br />

konzentrieren, wie sie das jeweilige Herstellungskonzept<br />

bedingen. Dies nimmt<br />

dem HACCP-Konzept die „Kopflastigkeit“,<br />

und ermöglicht eine Trennung von allgemein<br />

gültigen Prinzipien (z.B. Fremdkörper-<br />

und Glaskontrolle, Reinigungspläne,<br />

Speditionskriterien) und spezifischen,<br />

die Herstellung begleitenden Vorgaben<br />

(Wareneingangskontrolle, einzelne<br />

Fertigungsstadien, evtl. definierte mikrobiologische<br />

Standards beim Produkt wie<br />

Gesamtkeimzahl, Schimmelpilze etc.).<br />

Eine zusätzliche Last? Betriebe, die<br />

neben der Qualitätssicherung ein Hygienekonzept<br />

eingeführt haben, stellen nach<br />

einiger Zeit fest: bei verläßlicher Umsetzung<br />

– d. h. Identifikation jedes einzelnen<br />

– entsteht ein Schneeballeffekt: durch gesteigertes<br />

Teamverständnis wird die Kontrolle<br />

von jedem einzelnen mitgetragen,<br />

die – ohnehin meist überstrapazierten –<br />

Schultern des QM-Beauftragten werden<br />

deutlich leichter. Das Prinzip des „self-improving<br />

system“, scheint erreicht.<br />

Ein Weg, der nicht über Nacht beschritten<br />

werden kann. Immerhin gehören zu<br />

einem funktionierenden Hygiene-Netzwerk<br />

mit integriertem HACCP-Konzept<br />

nicht nur einzelne Bausteinelemente,<br />

sondern auch deren Dokumentation. Hier<br />

kann jedoch kritisch geprüft werden, welche<br />

Bereiche bereits durch existierende<br />

QM-Verfahrens- und Arbeitsanweisungen<br />

abgedeckt werden können. Mancher geht<br />

hier den Weg einer Erweiterung des<br />

QM-Handbuchs um ein 21. „Hygiene-Element“.<br />

Genauso legitim ist jedoch die<br />

Parallelerstellung eines „Hygienehandbuches“<br />

mit entsprechenden Querverweisen.<br />

LEBENSMITTEL<br />

Trend aus Großbritannien<br />

Während sich in Deutschland viele Betriebe<br />

erst zögerlich, und in der Regel unter<br />

Kundendruck mit HACCP beschäftigen,<br />

ist Hygienemanagement bei britischen<br />

<strong>Verpackungs</strong>herstellern fast schon<br />

ein alter Hut. Basierend auf dem Grundgedanken<br />

der „Third Party Accreditation“ –<br />

zu deutsch: offizielle Akkreditierung eines<br />

Systems durch einen unabhängigen<br />

Dritten, haben verschiedene britische Einrichtungen<br />

sich bereits um die Verpakkungsherstellung<br />

bemüht. Die Royal Society<br />

of Health, hat einen maßgeschneiderten<br />

Leitfaden für Lebensmittelverpakkungshersteller<br />

entwickelt, dessen funktionierende<br />

Umsetzung entsprechend von<br />

Experten verifiziert und zertifiziert werden<br />

kann. Zahlreiche britische Firmen haben<br />

diese Chance genutzt, ein Konzept auch<br />

nach außen hin kundenwirksam demonstrieren<br />

zu können. Der Trend ist bereits<br />

übergeschwappt: auch auf dem europäischen<br />

Kontinent gibt es die ersten hygienezertifizierten<br />

Betriebe. Dagmar Engel*<br />

* Die Autorin ist Hygienetrainerin und HACCP-Beraterin,<br />

und unterstützt als freie Mitarbeiterin von QAI Betriebe<br />

beim Aufbau von Hygiene- und HACCP-Konzepten. Sie<br />

ist anerkannte Agentin/Verifiziererin der Royal Society Of<br />

Health.<br />

<strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999 29


� �<br />

ETIKETTIEREN/KENNZEICHNEN<br />

Kurz gesagt ist swof-Label (swof =<br />

sinus wave opening function) ein<br />

Selbstklebeetikett zur Steuerung der<br />

Packungsöffnung bei Schlauchbeuteln,<br />

die wiederum zum Verpacken von stückigen<br />

Gütern weit verbreitet sind. Das gezielte<br />

Öffnen von Schlauchbeuteln ist<br />

jedoch bislang ein Problem. Meist reißt<br />

der Schlauchbeutel unkontrolliert ein,<br />

was zum ungewollten und unerwünschten<br />

Austritt des Packungsinhaltes führen<br />

kann. Lösungsansätze wie Perforation<br />

oder Folienreißverschlüsse zerstören die<br />

Wasserdampfdichtigkeit des Beutels oder<br />

sind zu teuer, meint Dr. Michael Metz,<br />

von mörk Naturprodukte, erkannt zu<br />

haben, der das Etikett jetzt auf der ISM<br />

erfolgreich vorstellte.<br />

swof-Label ist ein Selbstklebetikett<br />

aus Folie oder Papier unbedruckt oder bedruckt.<br />

Es wird während des <strong>Verpackungs</strong>prozesses<br />

automatisch im Beutel-Öffnungsbereich<br />

angebracht. Beim Einreißen<br />

Wer kennt sie nicht die Hundertwasser-Etiketten?<br />

Sie haben Konkurrenz<br />

bekommen von einer neuen, künstlerisch<br />

gestalteten Flasche des Westschweizer<br />

Mineralwasserabfüllers Henniez. Doch<br />

sind die neuen Etiketten<br />

grundsätzlich anders, nämlich<br />

rückseitig bedruckt. In Zusammenarbeit<br />

mit der Lausanner<br />

Ecole cantonale d’art wurde ein<br />

originelles Konzept entwickelt,<br />

das mit der Transparenz des<br />

Wassers und der Lupenwirkung<br />

des Flaschenglases spielt. Technische<br />

Änderung an den Anlagen<br />

waren dazu keine nötig,<br />

wie eine Firmensprecherin versicherte,<br />

da bereits bis heute<br />

ein Sujet auf der Etikettenrückseite<br />

abgebildet wurde. Es handelte<br />

sich dabei um die Momentaufnahme<br />

eines Tropfens,<br />

swof-Label<br />

der Packung an der gekennzeichneten<br />

und mit einer Kerbe versehenen Stelle,<br />

läuft der Folienriß gegen den sinusförmig<br />

geschwungenen Rand des Labels. Der<br />

Folieneinriß verläuft nach Auftreten auf<br />

den Label-Rand an diesem entlang bis<br />

zum äußeren Beutelrand. So entsteht<br />

eine Entnahmeöffnung definierter Größe<br />

an vordefinierter Stelle. Diese neuartige<br />

Aufreißhilfe kann durch Variation von<br />

Folienmaterial, Etikettenform und Position<br />

der Aufrißkerbe auf beliebige Packungen<br />

abgestimmt werden.<br />

Lebensdurst „art in a bottle“<br />

der auf die Wasseroberfläche trifft. Im<br />

Rahmen des Projekts „art in a bottle“ entwarfen<br />

70 junge Künstler innerhalb einer<br />

Woche unter realistischen Arbeitsbedingungen<br />

insgesamt 350 Projekte zum The-<br />

Dr. Metz nannte folgende Vorteile für dieses<br />

flexibel einzusetzende Etikett:<br />

❐ Gezielte Packungsöffnung mit Convenience<br />

für den Verbraucher;<br />

❐ die Größe der Öffnung kann beliebig<br />

gesteuert werden;<br />

❐ das Packungsdesign kann beibehalten<br />

werden;<br />

❐ geringe Stückkosten;<br />

❐ swof-Label ist im gleichen Werkstoff<br />

wie die Folie herstellbar;<br />

❐ nachrüstbar auf alle <strong>Verpackungs</strong>maschinen;<br />

❐ keine Beeinträchtigung der Wasserdampfdichtigkeit<br />

und der Stabilität der<br />

<strong>Verpackungs</strong>folie.<br />

Als Nachteile hat er ausgemacht, daß<br />

ein Etikettenspender an der Abfüllmaschine<br />

notwendig wird und daß ein Kerbmesser<br />

an einer definierten Stelle nachgerüstet<br />

werden muß. Hierzu ist man sowohl<br />

mit Maschinenbauern als auch mit Etikettenanbietern<br />

im Gespräch. ❐<br />

ma „Lebensdurst“. Eine Jury aus Schulund<br />

Pressevertretern, Künstlern und Werbebeauftragten<br />

wählte vierzig Projekte<br />

aus, wobei fünf besonders ausgezeichnet<br />

und mit unterschiedlichen Preisgeldern<br />

belohnt wurden. Bis Ende 1999,<br />

so die Planung, sollen 95 Millionen<br />

Flaschen mit diesen vierzig<br />

Kreationen auf den Tischen<br />

der Endverbraucher zu stehen<br />

kommen. Die neuen Etiketten<br />

werden auf 0,33-, 0,5- und 1-Liter-Glasflaschen<br />

aufgebracht,<br />

die hauptsächlich in der Gastronomie<br />

verwendet werden.<br />

Der erste Preis ging an einen<br />

Studenten, der die Digitalanzeige<br />

seines Kühlschranks reproduziert<br />

hat „0:48“ die Zeit für<br />

eine nächtliche Erfrischung –<br />

womit, dürfte auf der Hand<br />

liegen. tv<br />

30 <strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999


Neuer Inkjet-<br />

Codierer<br />

Der erste Inkjet-Codierer seiner<br />

Klasse mit extrem hoher<br />

Abschirmung gegen Wasser<br />

und Staub (Schutzklasse IP 55)<br />

für den Betrieb in schwierigem<br />

Umfeld und in naßgereinigten<br />

Produktionsanlagen, ist den<br />

Angaben zufolge der Linx 4800.<br />

Drei unterschiedliche Modelle<br />

für ein- oder zweizeiligen<br />

Druck, bezüglich Druckqualität<br />

und Druckgeschwindigkeit stehen<br />

zur Verfügung. Druckgeschwindigkeiten<br />

von 1,88 m/s<br />

bis 6,6 m/s bei einzeiligen Anwendungen<br />

sind realisierbar.<br />

Das Gerät biete noch bessere<br />

und einfachere Bedienung,<br />

heißt es – unter anderem<br />

durch eine hellere hintergrundbeleuchtete<br />

Anzeige für<br />

schlecht beleuchtete Umgebungen.<br />

Der Linx 4800 ersetzt<br />

Für staubige und nasse<br />

Umgebungen gut geeignet,<br />

der Linx 4800<br />

Foto: Bluhm Systeme<br />

ETIKETTIEREN/KENNZEICHNEN<br />

das bisherige Modell 4200, sei<br />

ideal für Datums- und Los-<br />

Kennzeichnungen in den Bereichen<br />

Nahrungsmittel, Milchund<br />

Getränkeverarbeitung und<br />

Kosmetik geeignet.<br />

Texte, Ziffern und einfache<br />

Grafiken in Größen zwischen<br />

1,1 mm und 10 mm können<br />

gedruckt werden. Auch unterschiedlicheDatums-Codierungen<br />

und laufende Numerierungen<br />

sind möglich. Bis zu<br />

fünf Texte können abgespeichert,<br />

jederzeit verändert oder<br />

zum Druck abgerufen werden.<br />

Über eine serielle Schnittstelle<br />

RS 232 kann der Codierer über<br />

PC’s, Produktions-Steuerungs-<br />

Systeme oder sonstige Komponenten<br />

an der Produktionslinie<br />

kontrolliert und gesteuert<br />

werden, oder auch<br />

von der LogoJet-Software programmiert<br />

werden. Logojet ist<br />

ein Windows-Softwarepaket<br />

für PC’s, mit dem Texte bequem<br />

editiert und an mehrere<br />

angeschlossene Systeme gesandt<br />

werden können.<br />

Das neue System ist kompatibel<br />

mit der breiten Palette unterschiedlichster<br />

Linx-Tinten,<br />

einschließlich der kürzlich entwickelten<br />

„Food-Grade-Tinte“.<br />

Damit können auch mit diesem<br />

Gerät eine Fülle von verschiedenen<br />

Oberflächen und<br />

Substraten dauerhaft bedruckt<br />

werden. ❐<br />

Recyclingkompatibel<br />

Ein Aspekt, der den Verwertungsprozeß<br />

von Kunststoffen<br />

aus Elektroaltgeräten in der<br />

Vergangenheit erheblich erschwert<br />

oder sogar verhindert<br />

hat, ist die zeit- und kostenintensive<br />

Entfernung nicht<br />

recycling-kompatibler Etiketten.<br />

Die von 3M in Zusammenarbeit<br />

mit Siemens Nixdorf<br />

Retail and Banking Systems<br />

GmbH und Bayer entwickelte<br />

Spezialfolie 3M 8000 verbindet<br />

ökologische und ökonomische<br />

Vorteile. Mit ihr gekennzeich-<br />

<strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999 31


nete Geräte können mit aufgeklebtem<br />

Etikett dem Verwertungsprozeß<br />

zugeführt werden,<br />

da das Folienmaterial mit<br />

den gängigen Gehäusekunststoffen<br />

von Geräten der Informations-<br />

und Unterhaltungstechnologierecycling-kompatibel<br />

ist.<br />

Damit kann der Anteil<br />

der bisher nicht verwertbaren<br />

Mischkunstoff-Fraktion gesenkt,<br />

die Qualität des Rezyklats<br />

gesteigert und gleichzeitig<br />

die Kostenbelastung für<br />

die Unternehmen, selbst bei<br />

steigenden Rücklaufquoten,<br />

gesenkt werden.<br />

Vor dem Hintergrund der<br />

kommenden Elektroaltgeräte-<br />

Verordnung bietet die Neuentwicklung<br />

von 3M der Elektronikindustrie<br />

die Möglichkeit,<br />

die künftig gesetzlich geregelte<br />

Rücknahme und Verwertung<br />

gebrauchter Elektrogeräte in<br />

einen Wettbewerbsvorteil für<br />

das eigene Unternehmen zu<br />

verwandeln. ❐<br />

Frischeverschluß<br />

Wer kennt das nicht: kaum ist<br />

eine Packung angebrochen,<br />

rieselt es an allen Ecken und<br />

Enden. Und der Inhalt büßt<br />

schnell an Qualität, Frische<br />

und Aroma ein. Eine pfiffige<br />

Lösung, die im Handumdrehen<br />

Abhilfe schafft, ist der Ritter-Frischeverschluß<br />

mit dem<br />

der Inhalt einer angebroche-<br />

ETIKETTIEREN/KENNZEICHNEN<br />

nen Packung sicher unter Verschluß<br />

bleibt. Man kann ihn bequem<br />

portionsweise entnehmen,<br />

und in geschlossenem<br />

Zustand bleibt das Produkt<br />

länger aromatisch und frisch.<br />

Der Verschluß ist bereits<br />

am richtigen Platz und muß<br />

nicht erst vom Verbraucher<br />

abgelöst und an die entsprechende<br />

Stelle geklebt werden.<br />

Ob transparent, farbig bedruckt<br />

oder mit Hinweistexten<br />

versehen, der Ritter Frischeverschluß<br />

läßt sich an das Produkt<br />

und dessen Verpackung<br />

anpassen. Transparente Folie<br />

als Etikettenmaterial empfiehlt<br />

sich dann, wenn der Frischeverschluß<br />

den Text auf der<br />

Packung nicht verdecken oder<br />

das Markenbild der Packung<br />

nicht beeinträchtigen soll.<br />

Als zusätzlicher Informationsoder<br />

Werbeträger kann er aber<br />

auch dekorativ bedruckt werden.<br />

Die Form des Etiketts ist<br />

dabei frei gestaltbar. ❐<br />

Neue Folie<br />

Das JAC-Programm PVC-freier<br />

Folien für den Bogendrucker<br />

wurde um ein neues Produkt<br />

erweitert: Paper-Print heißt<br />

die weiße matte Polyolefin-<br />

Folie, die im Offset- und Buchdruck<br />

mit den herkömmlichen<br />

Papier-Druckfarben bedruckt<br />

werden kann. Sie vereint die<br />

Vorteile einer Folie, wie<br />

z.B. Witterungsbeständigkeit<br />

Das Prinzip ist so einfach wie effektiv: eine angebrochene, zusammengerollte<br />

Verpackung wird sicher verschlossen<br />

und hohe Reißfestigkeit, mit<br />

den guten Eigenschaften<br />

von Papier: ausgezeichnetes<br />

Wegschlagverhalten schnelle<br />

Trocknung, exzellente Laufeigenschaften<br />

und gutes Planlageverhalten,<br />

auch bei mehrfachem<br />

Durchlauf durch die<br />

Druckmaschine. ❐<br />

Gestaltungssoftware<br />

Mit dem Software-Paket Jetmark<br />

32 für Windows 95/NT<br />

ist es möglich, direkt vom PC<br />

Gestaltungssoftware für Etiketten<br />

auf Windows 95/NT<br />

Foto: Avery Dennison<br />

aus Etiketten individuell zu<br />

gestalten und im 1:1-Modus<br />

zu drucken. Je nach eingesetztem<br />

Drucker lassen sich Etiketten<br />

mit einer Breite von 25,4<br />

bis 254 mm und einer minimalen<br />

Länge von 5mm entwerfen<br />

und drucken oder gedruckte<br />

Basis-Etiketten mit<br />

aktuellen Daten ergänzen. Die<br />

Daten werden in das Etiketten-<br />

Layout entweder aus einer<br />

auf MX Access basierenden<br />

integrierten Datenbank geholt,<br />

manuell eingegeben oder per<br />

ODBC-Treiber oder OLE2-Automation<br />

aus übergeordneten<br />

Systemen eingespielt.<br />

Ob Barcodes, Schriften,<br />

Sonderzeichen, grafische Elemente,<br />

Bilder oder Logos in<br />

verschiedenen Formaten, rotierte<br />

Elemente und variable<br />

Daten – mit Hilfe eines integrierten<br />

Treibers können diese<br />

Daten den Angaben nach direkt<br />

zum Drucker geschickt<br />

werden. Printing-on-demand<br />

spart die Kosten für Druck und<br />

Druckvorbereitung, zum Beispiel<br />

bei Klischeeänderungen,<br />

reduziert aber auch eine<br />

unnötige Vorratshaltung von<br />

Etiketten. Zusätzliche Funktionen<br />

sind ein Datenbank<br />

Manager, sequentielle Numerierungen,<br />

Druckvorschau,<br />

gleichzeitiges Drucken auf<br />

mehreren Druckern und ein<br />

Paßwortschutz auf mehreren<br />

Ebenen.<br />

Die Software ist in drei<br />

Versionen erhältlich: Professional,<br />

Standard und Print-<br />

Only. Die Standard-Version<br />

ist die etwas schlankere und<br />

kostengünstigere Ausführung<br />

der Professional-Version. Die<br />

Print-Only-Version ist als ausführendes<br />

Organ einer Professional-<br />

bzw. Standard-Version<br />

geschaffen worden. Auf<br />

dem Hauptrechner wird ein<br />

Design erstellt und mittels eines<br />

Datenträgers auf die Rechner<br />

mit Print-Only-Version<br />

zum Drucken übertragen. Angeboten<br />

wird die Software in<br />

deutscher, englischer, französischer,<br />

italienischer und<br />

schwedischer Sprache – auf<br />

Wunsch auch in weiteren<br />

Sprachen. ❐<br />

Tragbarer Drucker<br />

Das System TLS 2000 von<br />

Brady vereint das Leichtgewicht<br />

(1,25 kg) eines Handdruckers<br />

mit Fähigkeiten wie<br />

Foto: Brady<br />

Thermotransferdruck, Druck<br />

von Barcodes und zahlreichen<br />

unterschiedlichen Materialkonfigurationen.<br />

Zwischen<br />

mehr als 200 unterschiedlichen<br />

Etikettenformaten und<br />

über 16 Materialarten bis<br />

hin zu Schrumpfschläuchen<br />

für elektrische Anwendungen<br />

kann ausgewählt werden. Das<br />

Gerät eignet sich für alle, die<br />

32 <strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999


einmalige oder regelmäßig<br />

sehr kleine Mengen an<br />

Barcodeetiketten benötigen,<br />

um z.B. Leiterplatten, Bauteile<br />

vor und während der Qualitätskontrolle,<br />

beim Testen<br />

und als Protoypen zu kennzeichnen.<br />

Der Drucker akzeptiert<br />

Etiketten und Kabelmarkierer<br />

bis zu einer Breite von<br />

50,8 mm. Die Druckqualität<br />

liegt bei 203 dpi Auflösung.<br />

Austauschbare Farbbandkassetten<br />

lösen das bisher notwendige<br />

„Einfädeln“ des Farbbandes<br />

ab. Die eingebaute<br />

Smart-Cell-Etikettenerkennung<br />

erkennt automatisch die<br />

Etikettengrößen und stellt sich<br />

selbst darauf ein. ❐<br />

Leistungsfähiger<br />

Etikettierer<br />

Delford, der Hersteller von Systemen<br />

zum Wiegen und zur<br />

nachfolgenden Preisauszeichnung,<br />

hat sein Produktprogramm<br />

für die lebensmittelverarbeitende<br />

Industrie um einen<br />

neuen Etikettierer für<br />

selbstklebende Etiketten erweitert.<br />

Dieser Etikettierer mit<br />

der Typenbezeichnung Concept<br />

500 ist zur Integration in<br />

ETIKETTIEREN<br />

<strong>Verpackungs</strong>linien bestimmt,<br />

wo Produktionsgeschwindigkeit<br />

und Zuverlässigkeit höchste<br />

Priorität genießen.<br />

Eine durch einen Schrittmotor<br />

angetriebene Etikettenzuführeinrichtung<br />

sorgt für<br />

eine sehr genaue Positionierung<br />

bei Geschwindigkeiten<br />

weit über 250 Stück pro Minute,<br />

während ein robuster<br />

Edelstahlaufbau den Etikettierer<br />

für auch die anspruchsvollsten<br />

Umgebungen geeignet<br />

macht. Das Gerät ist mit einem<br />

umfassenden Steuerungsmodul<br />

ausgestattet und verhält<br />

sich benutzerfreundlich bei der<br />

Etiketteneinrichtung und der<br />

Codierersteuerung. Dank den<br />

leicht zugänglichen Schnellbefestigungen<br />

läßt sich die<br />

Etikettenrolle mit minimalem<br />

Zeitaufwand wechseln.<br />

Der Etikettierer ist entweder<br />

auf einem Band montiert<br />

oder als freistehendes Doppelsystem<br />

nach dem Prinzip „unter<br />

und über“ mit zentraler Einzelbedienung<br />

erhältlich. Er<br />

kann Etiketten mit einer maximalen<br />

Höhe von 125 mm verarbeiten<br />

und sie mit Hilfe<br />

der rotierenden Spendekante<br />

mit vielen unterschiedlichen<br />

Schrägflächen verbinden. ❐<br />

Foto: Delford<br />

<strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999 33


INTERPACK<br />

Volles, hohes Haus<br />

interpack als Wegweiser und Trendsetter<br />

Der „Weltmarkt für Verpackung“ gibt<br />

sich wieder mal in Düsseldorf die Ehre.<br />

Die Messe Düsseldorf und die tragenden<br />

Verbände brauchen vermutlich<br />

noch nicht einmal zu rufen und fast<br />

Alle kommen trotzdem. Vom 6. bis 12.<br />

Mai 1999 wird die weltweite Nummer<br />

eins unter den <strong>Verpackungs</strong>messen<br />

2400 ausstellende Unternehmen und<br />

knapp 200 000 Besucher anziehen. Sie<br />

alle werden zum „interpack“ gehören.<br />

600 „brandneue Firmen“ sind dieses<br />

Mal noch untergekommen auf<br />

dem Mega-Ereignis der Branche, so<br />

Messe-Geschäftsführer Karlheinz Wismer,<br />

5000 bis 7000 m 2 Vergrößerungs„wünsche“<br />

hat man nicht mehr untergebracht und<br />

20 000 m 2 tummeln sich noch auf diversen<br />

Wartelisten, bis alle Umbauwünsche<br />

der Veranstalter umgesetzt sind. <strong>Vier</strong> Jahrzehnte<br />

<strong>Verpackungs</strong>maschinen, Packmittel<br />

und Süßwarenmaschinen seit der ersten<br />

interpack 1958 haben einen entsprechenden<br />

Ruf als Leitmesse gebildet.<br />

Dieses Jahr, an der Schwelle zum dritten<br />

Jahrtausend sieht Wismer Informationsbedarf<br />

bei der Herausforderung Wettbewerb,<br />

bei intelligenten Innovationen,<br />

beim Sparen von Rohstoffen und beim<br />

Senken der Kosten generell sowie bei erhöhter<br />

Flexibilität, um auf Kundenwünsche<br />

noch besser eingehen zu können.<br />

Diesen Informationsbedarf soll die interpack<br />

’99 stillen.<br />

Eine Gesamtfläche von 136 000 m 2 netto<br />

wird in den Hallen 7 bis 15 für <strong>Verpackungs</strong>maschinen<br />

(1147 Aussteller auf<br />

77 600 m 2 ), Packmittel/Packstoffe (843 auf<br />

31000 m 2 in den Hallen 3 bis 6), Süßwarenproduktion<br />

(236 auf 19 400 m 2 ) in<br />

den Hallen 15 und 1-3 sowie Dienstleistungen<br />

(6000 m 2 ) angeboten. 60 Prozent<br />

der Aussteller kommen aus Europa<br />

und Übersee, besonders stark aus Italien<br />

(399), GB (164), Frankreich (135), Niederlande<br />

(114) und den USA (100). Auch auf<br />

der Besucherseite wird die Entwicklung<br />

der letzten 40 Jahre deutlich: 1958 startete<br />

man mit 32 000, 20 Jahre später waren<br />

es dann schon 111000 und 1996 registrierte<br />

man 188 000 Fachbesucher aus<br />

113 Ländern, die Hälfte davon nicht aus<br />

Deutschland.<br />

Branchen-Highlight<br />

interpack-Präsident Ernst H.Berndl spricht<br />

vom unbestrittenen Branchen-Highlight<br />

weltweit, der Leitmesse als nicht ersetzbarem<br />

Eckpfeiler effizienter Marktbearbeitung.<br />

<strong>Alles</strong> was der Fachbesucher sucht an<br />

einem Ort, mit spezifischen Lösungen für<br />

jeden Abpacker. „Die interpack gibt den<br />

Innovationsrhythmus der Branche vor.“<br />

Nicht nur als Präsident, sondern auch<br />

als Marktbeteiligter mit seinem eigenen<br />

Unternehmen sieht er das Geschäft der<br />

<strong>Verpackungs</strong>maschinenindustrie in den<br />

vergangenen zehn Jahren deutlich internationaler.<br />

Europäische Hersteller hätten<br />

in Übersee erheblich an Bedeutung gewonnen.<br />

Von der globalen Ausrichtung<br />

großer abpackender Konzerne habe der<br />

deutsche Maschinenbau profitiert. In 1997<br />

konnte der Export von <strong>Verpackungs</strong>maschinen<br />

auf knapp 5 Mrd. DM gesteigert<br />

werden, bei einem Gesamtumsatz der<br />

Branche von 6,1 Mrd. DM. Den weltweiten<br />

Maschinenumsatz schätzte Berndl auf<br />

17 Mrd. US-Dollar. Die deutschen Anbieter<br />

führten mit einem Weltmarktanteil von<br />

30 Prozent auf den Exportmärkten vor<br />

Italien mit 26 Prozent. Auch für 1998<br />

rechnet er mit einem moderaten Anstieg<br />

von Produktion und Export, der VDMA<br />

schätzt 6,4 Mrd. DM.<br />

Die deutsche Packmittelproduktion,<br />

als größtes Herstellerland in der EU,<br />

wird in 1999 bei rund 41 Mrd. DM liegen,<br />

entsprechend einem Prozent Mengenzuwachs<br />

gegenüber dem Vorjahr. Allerdings<br />

gemessen am Bruttosozialprodukt von vor<br />

zehn Jahren deutlich gesunken: Von 1,51%<br />

(alte Bundesländer) auf 1,12% in 1997.<br />

Nicht zuletzt habe dazu die deutsche und<br />

europäische Gesetzgebung beigetragen.<br />

Berndl hat den Eindruck, „daß wir in zuviel<br />

Dirigismus hineingeraten. Es kann nicht<br />

sinnvoll sein, wenn die Vorgaben für die<br />

stoffliche Verwertung der <strong>Verpackungs</strong>abfälle<br />

immer weiter in die Höhe geschraubt<br />

werden und auch Verpackungen<br />

einbeziehen, für die ausschließlich die<br />

thermische Verwertung sinnvoll ist.“<br />

Im dritten interpack-Bereich, den Süßwarenmaschinen,<br />

sieht Berndl die besten<br />

Ergebnisse in den vergangenen Jahren:<br />

1997 wurden für 514 Mio. DM Produktionsmaschinen<br />

verkauft und ca. 350 Mio.<br />

DM bei Süßwarenverpackungsmaschinen.<br />

Den Weltmarkt insgesamt sieht er bei<br />

3,5 bis 4 Mrd. DM.<br />

Auf der interpack ´99 erwartet er u.a.<br />

folgende Trends: Trend zu Convenience-<br />

Produkten, die Dienstleistung wird weiter<br />

zunehmen, Flexibilität der Anlagen mit<br />

weiter voranschreitender Automatisierung,<br />

Etiketten mit Zusatzfunktionen wie<br />

zum Beispiel Displayfunktion, die Sammel-/Endverpackung<br />

übernimmt mehr<br />

Verkaufsfunktion, die Isolatortechnologie<br />

bei Pharmaabfüllung. ns<br />

AUSGEPACKT<br />

Turmbau<br />

Falls Sie gerade Ihren Messestand für die<br />

interpack 2002 planen, legen Sie bitte<br />

Ihren Rechenschieber zur Seite, Sie können<br />

von vorne anfangen. Denn in der<br />

neuen Hyper-Mega-Halle, die von den<br />

Düsseldorfern geplant ist, wird die lichte<br />

Höhe so schlappe 24 m betragen. Noch<br />

wollen uns die Architekten weismachen,<br />

daß die Halle für die großen Boote samt<br />

Mast und noch größere Events geplant<br />

ist, aber das glauben wir natürlich nicht.<br />

In unserem Mißtrauen haben wir auch<br />

mit Standbauern in Halle 7 gesprochen,<br />

die sich bereits bei ersten Ausschachtarbeiten<br />

für die interpack-Bar langsam in<br />

den Hallenboden vorarbeiten. Sie versprechen<br />

jetzt schon, Keller, Messestand<br />

und 1. Etage des selbigen präzise zu fotografieren,<br />

um später einmal von den<br />

goldenen Zeiten als Standprojektleiter<br />

erzählen zu können.<br />

Denn mit dieser neuen Halle werden<br />

vermutlich kanadische Indianer ihren<br />

Arbeitsplatz übernehmen, die spezialisiert<br />

auf Hochhäuser oder Türme sind -<br />

garantiert schwindelfrei. Ganz oben wird<br />

selbstverständlich der Chef plaziert, die<br />

niederen Chargen folgen stockweise. Als<br />

Notausstieg und Kletterhilfe sind Stanzgitter<br />

mit dem jeweiligen Firmenlogo<br />

vorgesehen. NoSa<br />

34 <strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999


Viscose Closures<br />

Viscose Closures Limited, der<br />

Hersteller von Viskrings (das<br />

biologisch abbaubare Band<br />

aus Zellulose), bestätigt, daß<br />

ihr Unternehmen von Pizza<br />

Express Aufträge<br />

erhalten hat, um<br />

die Originalitätshalsbänder<br />

zu<br />

liefern, mit denen<br />

die attraktiveVerpakkung<br />

für die<br />

aus OlivenölbestehendeSalat-<br />

soßekomplettiert<br />

wird. Das<br />

Band ist<br />

schwarz pigmentiert,ergänzt<br />

den ansprechenden<br />

Packungskörper und halbmondförmigeSchulteretiketten<br />

und paßt über einer 28mm-Kunststoffkappe<br />

der gleichen<br />

Farbe. Halle 7E 03/04<br />

RPC Containers<br />

Der Messestand soll die Position<br />

des Unternehmens als europaweit<br />

führender Hersteller<br />

INTERPACK<br />

starrer Kunststoffverpackungen<br />

unterstreichen. Gleichzeitig<br />

soll hervorgehoben werden,<br />

einen sogenannten „One-<br />

Stop-Service“ zu bieten, um<br />

so den <strong>Verpackungs</strong>anforderungen<br />

zahlreicher wichtiger<br />

Marktsegmente gerecht zu<br />

werden.<br />

Die neuen Produkte sollen<br />

die Vielfalt der Materialien<br />

und Produktionsmöglichkeiten<br />

sowie die zahlreichen neuen<br />

Entwicklungen aufzeigen,<br />

sowohl bei Standard- als auch<br />

bei kundenspezifischen -Behältern<br />

und -Verschlüssen. Zu<br />

den Höhepunkten soll eine<br />

innovative Reihe von PP-<br />

Fleischschalen von RPC Bebo<br />

Nederland, die Fleischverpackungen<br />

eine höhere Transparenz<br />

verleihen, zählen.<br />

Der mit dem WorldStar ausgezeichnete<br />

nachfüllbare Pastenspender<br />

von RPC Bramlage<br />

soll die Innovationskraft<br />

des Unternehmens bei Standard-Behälterndemonstrieren.<br />

Der Spender wurde in Zusammenarbeit<br />

mit Schuckmann-Design<br />

in Deutschland<br />

entwickelt und bietet alle<br />

Vorteile einer Nachfüllverpakkung,<br />

wie sie sowohl im Lebensmittel-<br />

als auch im Kosmetikbereich<br />

gefragt ist. Durch<br />

den innovativen Nachfüllvorgang<br />

ohne Kontaminationsgefahr<br />

ist der Spender auch<br />

für pharmazeutische Produkte<br />

ideal geeignet. Die spritzgegossene<br />

Verpackung besteht<br />

aus drei Teilen: dem Behälter<br />

mit Kappe, dem Pumpmechanismus<br />

und dem Nachfüll-<br />

Foto: RPC<br />

<strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999 35


INTERPACK<br />

spender. Der Spender wird in<br />

den Behälter eingesetzt und<br />

durch die Pumpe fixiert. Durch<br />

einfaches Drücken des Spenders<br />

wird die Pumpe zur Produktentnahme<br />

aktiviert. Ein<br />

besonderer Vorteil besteht<br />

darin, daß bei der Produktentnahme<br />

kein Kontakt zwischen<br />

dem Füllgut und dem Pumpmechanismus<br />

entsteht. Auch<br />

die Nachfüllkartusche wird<br />

komplett ausgetauscht und<br />

garantiert somit weitere hygienische<br />

Applikationen ohne<br />

Kontaminationsrisiko.<br />

Halle 4/A23<br />

Ridder<br />

Machinebouw<br />

Auch dieses Jahr wird Ridder<br />

Machinebouw BV, Harderwijk/<br />

Holland, wieder in Düsseldorf<br />

vertreten sein. Der Spezialist<br />

auf dem Gebiet von Palettieren,<br />

Depalettieren, Handhabungsrobotern<br />

und Förder-<br />

Eine Anlage für Ross Vegetable Products<br />

(GB) Foto: Ridder<br />

technik zeigt Maschinen, die<br />

alle obenstehenden Disziplinen<br />

integrieren.<br />

Der Maschinenkreis besteht<br />

aus einem Kompakt<br />

Lagenpalettierer, dem neuen<br />

Kompakt 2000, einem Knickarmroboter<br />

und einem Palettenwickler.<br />

Gebinde werden<br />

automatisch palettiert und<br />

depalettiert ohne manuelles<br />

eingreifen. Auch Voll- und Leerpaletten<br />

werden automatisch<br />

zwischen den Palettierer, Knickarmroboter<br />

und Palettenwickler<br />

hin und her gefahren. Eine<br />

Neuheit ist der Kompakt 2000,<br />

ein sehr kompakter Palettierer,<br />

Transilonbänder Foto: Siegling<br />

aufgebaut aus Standardmodulen<br />

die in kürzester Zeit<br />

am Standort montiert und betriebsbereit<br />

sind. Der auf dem<br />

Ridderstand gezeigte Kompakt<br />

2000 ist aus Edelstahl und geeignet<br />

für den Einsatz bei bis<br />

zu –26 °C. Halle 11/C23<br />

Siegling GmbH<br />

Transportbänder, Maschinenbänder,<br />

Falt- und Förderriemen,Hochleistungs-Zahnriemen<br />

und Rundriemen – diese<br />

Maschinenkomponenten spielen<br />

im automatisierten <strong>Verpackungs</strong>bereich<br />

eine wesentliche<br />

Rolle. Siegling, einer der<br />

führenden Hersteller von Antriebs-<br />

und Transportelementen<br />

aus Kunststoffen, stellt in<br />

Düsseldorf folgende Neuheiten<br />

aus:<br />

❐ Falt- und Förderriemen, die<br />

seit Jahren erfolgreich auf<br />

Faltschachtelklebemaschinen<br />

in den unterschiedlichsten<br />

<strong>Verpackungs</strong>maschinen eingesetzt<br />

werden. Die neue Faltschachtelriemen-Generation<br />

bringt durch verbesserte hochabriebfesteGummibeschichtungen<br />

in Verbindung mit einer<br />

Optimierung des Zugträgers<br />

entscheidende Vorteile<br />

für alle Anwender: Hier werden<br />

genannt: größere Funktionssicherheit<br />

und höhere Standzeiten;<br />

durch Einsatz von<br />

Polyestergeweben verbesserte<br />

Flexibilität; dadurch kleine<br />

Trommeldurchmesser und<br />

reduzierte Energieaufnahme;<br />

kürzere Spannwege durch Auflegedehnungen<br />

zwischen 0,8<br />

und 1,5%; Reduzierung der<br />

Montagezeiten um bis zu 75%.<br />

❐ ProPosition-Zahnriemen –<br />

Antreiben, Fördern, Positionieren<br />

alles zur gleichen Zeit<br />

mit nur einem Element: dem<br />

ProPosition-Zahnriemen neuester<br />

Generation aus einem<br />

Verbund aus Polyurethan und<br />

Stahlcord-Zugträger. Dieser<br />

Allroundkünstler findet als<br />

zuverlässiges Maschinenelement<br />

immer mehr Anwendungen<br />

in allen Bereichen des<br />

Maschinenbaus sowie in den<br />

unterschiedlichsten Verpakkungsmaschinen.<br />

Bisher konnten<br />

diese „Transportzahnriemen“<br />

entweder endlos verschweißt<br />

oder offen geliefert<br />

werden.<br />

Mit den neu entwickelten<br />

ProPosition-Verbindungsgeräten<br />

ist es möglich, in nur<br />

15 min die vorbereiteten, d. h.<br />

mäanderförmig gestanzten,<br />

Zahnriemen ohne Klebstoff<br />

in der Maschine – also vor<br />

Ort – endlos zu verbinden. Die<br />

neue Heizpresse THP 15 PP ermöglicht,<br />

mit dem jeweiligen<br />

„Formschuh“ die unterschiedlichen<br />

Riementeilungen bis<br />

zu einer Breite von 115 mm<br />

zu verschweißen.<br />

Darüber hinaus bietet Siegling<br />

auf der interpack Informa-<br />

RCO-Formatteile<br />

im 8000-S<br />

Foto: B & H<br />

tionen über das Extremultus-<br />

Maschinenbandprogramm,<br />

Transilon-Transport- und Prozeßbänder<br />

sowie über Kunststoffmodulbänder.<br />

Halle 7/K03<br />

B & H<br />

Aus dem umfangreichen Produktprogramm<br />

werden am<br />

Stand in Aktion zu sehen sein:<br />

der neue BH 2600 Rollfed-<br />

Etikettierer für optimierte Produktionsflexibilität<br />

bei verkleinertenMaschinenabmessungen,<br />

der trotz geringerem<br />

Platzbedarf die Flexibilität in<br />

so manchem Produktionsprozeß<br />

steigert. Bewußt konzipiert<br />

als Maschine für den mittleren<br />

Leistungsbereich, ist der BH<br />

2600 das „Paradepferd“ der<br />

neuen Etikettier-Generation,<br />

der Serie „RCO“ (Rapid Change<br />

Over = Schnell-Umstellung).<br />

Bei Behälterdurchmessern<br />

von 5,0 bis 12,7 cm ist der BH<br />

2600 einsetzbar für Volumen<br />

von 0,2 bis 3,0 l und das bei<br />

ei-ner Maximalleistung von<br />

500 Behältern pro Minute (auf<br />

der Basis von 1/2-l Behältern).<br />

Der „Clou“ ist die standardmäßige<br />

Ausstattung mit RCO:<br />

sie reduziert Produktionsunterbrechungen<br />

auf ein Minimum,<br />

selbst dann, wenn sowohl<br />

andere Behältergrößen<br />

als auch ein neues Etikettenformat<br />

zu fahren sind. Mit RCO<br />

werden weit weniger Formatteile<br />

und Einstellungen als üb-<br />

36 <strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999


lich gebraucht. Der B&H-8000-<br />

S-Etikettierer bringt in der<br />

Dauerleistung für zylindrische<br />

Behälter 650 Etiketten pro<br />

Minute bei 0,5 l. Außerdem<br />

zählt hier die Präzision der Etiketten-Positionierung<br />

und die<br />

Reduzierung von Stillstandzeiten<br />

bei Formatwechsel.<br />

Eigentlich aus der Notwendigkeit<br />

heraus entwickelt, eine<br />

zunehmende Vielfalt an Etikettenmaterialien<br />

(z.B. PE, PP,<br />

PVC, PS) mit ein- und demselben<br />

Etikettiersystem hantieren<br />

zu können, gelingt es der<br />

8000-S mit ihrem computergesteuertenEtiketten-Registriersystem,<br />

selbst eine einzelne<br />

fehlerhafte Etikette zu vermeiden.<br />

Auch dieses System verfügt<br />

über RCO-Formatteile.<br />

Halle 10/C23<br />

Adolf Illig<br />

Das Unternehmen zeigt auf der<br />

interpack insgesamt vier Maschinen,<br />

die sich zur Herstellung<br />

von unterschiedlichen<br />

<strong>Verpackungs</strong>lösungen eignen.<br />

Die zur Messe gezeigten Maschinen<br />

werden mit einigen<br />

Detailverbesserungen ausgestattet,die-<br />

se erlauben die<br />

Herstellung neuer Produkte,<br />

Verbesserung der Maschinenbedienung<br />

und das Verkürzen<br />

der Rüstzeiten.<br />

Im einzelnen werden aufgeführt:<br />

eine Form-, Füll- und<br />

Verschließanlage FS35 für Vollkunststoffblister;<br />

ein Heißsiegelautomat<br />

HSA 50c für Blisterverpackungen;<br />

eine Skinund<br />

Blisterpackmaschine SB<br />

74c-4 für Zeltskinverpackungen<br />

sowie eine Heißsiegelpresse<br />

HSP 35b-3 zur Versiegelung<br />

von Vollkunststoffverpackungen<br />

aus thermogeformtem<br />

Becher und Deckel.<br />

Erstere fertigt Einstoffverpackungen<br />

mit Unter- und<br />

Deckelfolie aus unbedrucktem<br />

PET für Einwegrasierer. In die<br />

Verpackung wird nach dem<br />

Produkt ein hochwertig bedruckter<br />

Kartonzuschnitt in<br />

eine geformte Vertiefung eingelegt.<br />

Die Verpackung ist somit<br />

sortenrein trennbar und<br />

erfüllt zudem noch den Anspruch<br />

an eine gute Präsentation<br />

des Produktes. Sie ist ein<br />

vollwertiger Ersatz für die klassischen<br />

Blisterpackung.<br />

Form-, Siegel- und Stanzstation<br />

sind mit energiesparenden,<br />

elektromotorischen<br />

Einzel-Antrieben versehen und<br />

bieten durch den neuartigen<br />

Aufbau Vereinfachungen in<br />

der Gestaltung des Werkzeugsatzes<br />

und bei der Werkzeug-<br />

Wechseltechnik.<br />

Es wird ein Folientransportsystem<br />

mit Einstechketten<br />

eingesetzt, das einen sicheren<br />

Transport der Folie gewährleistet.<br />

Die ausgeformte Folienbahn<br />

wird durch schnellwechselbare<br />

Stützleisten geführt;<br />

aufwendige, formatabhängige<br />

Führungsschienen sind nicht<br />

mehr erforderlich. Vorschub<br />

und Folienbreite sind auf<br />

Knopfdruck verstellbar. Zum<br />

Austrennen der Packungen aus<br />

dem Folienband werden vor-<br />

F-, F-,<br />

S-Anlage<br />

FS 31<br />

Foto: Illig<br />

wiegend abfallarme Schneidsysteme<br />

eingesetzt. Ein Randstreifenzerkleinerer<br />

zerhackt<br />

das Restmaterial. Verkettungen<br />

mit automatischen Zuführeinrichtungen<br />

sind problemlos.<br />

Je nach Packungsgröße<br />

können zwischen 2000<br />

und 8000 Packungen/Stunde<br />

hergestellt werden.<br />

Halle 8/B08<br />

Bluhm Systeme<br />

Mit dem Inkjet Codierer Linx<br />

4800 werden berührungslos<br />

Produkte direkt in der Produktionslinie<br />

am laufenden Band<br />

beschriftet. Mindesthaltbar-<br />

Linx 4800 beschriftet „Fresh Milk“<br />

Foto: Bluhm<br />

keitsdaten, Batch- und Los-<br />

Codierungen sowie Logos sind<br />

in Sekundenbruchteilen sauber<br />

und gut lesbar aufgebracht.<br />

Texte, Ziffern oder Logos<br />

von 1,1 bis 10mm Höhe werden<br />

mit dem Linx 4800 auf<br />

die verschiedensten Materialien<br />

dauerhaft haltbar codiert,<br />

so zum Beispiel auf Metall,<br />

Glas, Keramik, Kunststoff,<br />

Acryl, Gummi, Leder, Papier,<br />

Pappe etc. Selbst unregelmäßig<br />

geformte, gewölbte<br />

oder empfindliche Ober-<br />

INTERPACK<br />

flächen können durch die<br />

berührungslose Arbeitsweise<br />

problemlos beschriftet werden.<br />

Damit ist der Linx 4800<br />

geeignet für eine Vielzahl<br />

von Anwendungen in allen<br />

Branchen, bei denen ein-<br />

oder zweizeilige Informationen<br />

auf Produkt oder Verpackung<br />

benötigt werden.<br />

Wie alle anderen Linx-Systeme,<br />

kombiniert auch der<br />

4800 einfache Bedienung,<br />

hohe Leistung und Flexibilität.<br />

Über Menüs, die auf einem<br />

großen LCD-Display darge-<br />

<strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999 39


INTERPACK<br />

stellt werden, und Funktionstasten<br />

läßt sich der Linx<br />

4800 einfach handhaben. Bis<br />

zu fünf Texte lassen sich abspeichern,<br />

die während des<br />

Produktwechsels auf dem<br />

Band leicht abzurufen sind.<br />

Permanent wird die Druckqualität<br />

überwacht und automatisch<br />

angepaßt – ohne Eingriff<br />

des Bedieners. Trotz des<br />

Einsatzes schnell trocknender<br />

Tinten wird das System nur<br />

per Knopfdruck ein- und ausgeschaltet.<br />

Drei verschiedene Ausführungen<br />

des Linx 4800 sind erhältlich,<br />

die sich in der Druckleistung<br />

unterscheiden. Selbst<br />

bei Geschwindigkeiten von bis<br />

zu 6,6 Meter pro Sekunde erzeugt<br />

der 4800 Super High<br />

Speed deutlich lesbare Codierungen.<br />

Der 4800 Optima ist<br />

für Anwendungen, bei denen<br />

die Druckauflösung erste Priorität<br />

hat. Halle 7/K14+15<br />

Haver & Boecker<br />

Im Miniseal-System können<br />

pulverförmige Produkte erstmals<br />

in Ventilsäcke mit einem<br />

Volumen von nur 3 Litern befüllt<br />

werden. Die Ausschüttöffnung<br />

und der Tragegriff sorgen<br />

für verbraucherorientierten<br />

Komfort. Durch dieses System<br />

sind die Säcke auch bei hoher<br />

Stellenmarkt<br />

der Branchen<br />

Druck – Papier –<br />

Verpackung<br />

Jetzt auch im<br />

Internet.<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<br />

Rundschau<br />

mit<br />

einem<br />

Klick<br />

http://<br />

www.verpackungsrundschau.de<br />

Abfülleistung kompakt und<br />

dicht verschlossen. Die Füllturbine<br />

wird durch einen<br />

Servomotor angetrieben, der<br />

eine optimale Anpassung der<br />

Drehzahl an die Fließfähigkeit<br />

des abzufüllenden Produktes<br />

ermöglicht. Die so erreichte<br />

Kompaktheit der Säcke erlaubt<br />

eine effiziente Palettenauslastung.<br />

Eine automatische Ventilsack-Aufstecktechnik<br />

wurde<br />

als weiteres Modul in das Maschinengestell<br />

integriert.<br />

Halle 10/E03/D04<br />

Meurer-Maschinen<br />

GmbH & Co. KG<br />

Die CM/TP Tray- und Wraparound-Packer<br />

von Meurer eignen<br />

sich zum vollautomatischen<br />

Verpacken von Produkten<br />

im Tray, Tray mit<br />

Deckel, im Wrap-around-Karton<br />

oder in einer Versandfaltschachtel<br />

(RSC). Verpackt werden<br />

unter anderem Becher,<br />

Gläser, Flaschen, Dosen und<br />

Getränkeverpackungen. Der<br />

Formatbereich der Sammelpackungen<br />

reicht von Längen<br />

von 100 bis 700 mm, Breiten<br />

von 50 bis 500 mm und Höhen<br />

von 40 bis 250 mm (Sondergrößen<br />

auf Anfrage). Es gibt<br />

zahlreiche Zusatzeinrichtungen.<br />

Halle 13/ B19/C20<br />

Soco System<br />

Zum zehnten Mal nimmt<br />

dieses Unternehmen an der<br />

weltweit größten Fachmesse<br />

teil. Man wird umfassende und<br />

komplette Systeme von <strong>Verpackungs</strong>-,<br />

Palettier- und innerbetrieblicherTransportausrüstung<br />

sowie eine Reihe<br />

neuer Produkte zeigen: Darunter<br />

einen Kartonaufrichter<br />

und -einpacker als Pick- und<br />

Placepacker BE-300-PP mit<br />

integriertem Kartonaufrichter.<br />

Durch die elektromechanischen<br />

Bewegungen ist die Geschwindigkeit<br />

um 50 Prozent<br />

erhöht. Zum ersten Mal wird<br />

ein Trayaufrichter TE-200 für<br />

Schrumpf- und Displaytrays<br />

gezeigt.<br />

Eine ganz neue Serie von<br />

Kartonverschließern mit doppeltem<br />

Ständer und mit u. a.<br />

einer Handkurbel zur präzisen<br />

und ergonomischen Justierung<br />

von Kartons mit verschiedenen<br />

Abmessungen.<br />

Außerdem eine ganz neue Generation<br />

von Palettierrobotern<br />

mit IPC-Steuerung zur Automatisierung<br />

der schweren und<br />

physisch belastenden Arbeit.<br />

Die neue Steuerung und Servotechnik<br />

bringt eine wesentliche<br />

Erhöhung der Geschwindigkeit<br />

des Roboters und dadurch<br />

eine erhöhte Leistung.<br />

Ein völlig neues Benutzer-Interface<br />

mit vierfarbigem „Fingertouch“-Schirm<br />

hat die Bedienung<br />

des Roboters vereinfacht,<br />

und das neue IPS-Steuerungssystem<br />

verfügt über ein<br />

einfaches Programmiersystem<br />

für Palettenmuster, Bedienungsanleitung<br />

und Fehlersuchprogramm<br />

sind integriert,<br />

damit die Bedienungsperson<br />

zur korrekten Lösung jeder Situation<br />

durch Menüs auf dem<br />

Schirm geführt wird. Mehrere<br />

Palettierroboter in 1-Platz, 2-<br />

Platz und Portalausführungen<br />

werden voll funktionsfähig gezeigt.<br />

Auch ein Palettierroboter<br />

aus rostfreiem Stahl wird<br />

gezeigt. Zum ersten Mal wird<br />

ein Palettierroboter mit integriertem<br />

Palettenwickler gezeigt.<br />

Eine Maschinenkombination<br />

mit einem Flächenbedarf<br />

von weniger als 6 m 2 . Der<br />

Stand ist voll in „Bewegung“,<br />

die meisten Aufstellungen<br />

werden voll funktionsfähig gezeigt.<br />

Halle 9/B04/C07<br />

Euroimpianti SRL<br />

Euroimpianti führt eine High-<br />

Tech-Linie mit Skilled-Palettierrobotern<br />

und Lasernavigation-Fahrzeugen<br />

vor. Das<br />

System bietet den automatischen<br />

Transport von Produkten<br />

und Paletten von den Produktionslinien<br />

bis zum Lager<br />

oder Versandbereich. Es beund<br />

verarbeitet verschiedene<br />

Produkte, inklusive der Lieferung<br />

von Rohmaterialien zu<br />

den Produktionslinien. Die gesamte<br />

Anlage ist nach Angaben<br />

des Unternehmens dank<br />

ihres Modulsystems durch andere<br />

Bausteine einfach erweiterbar<br />

und läßt sicheinfach installieren.<br />

Halle 12/ B01<br />

Involo AG<br />

Involo stellt seinen kontinuierlich<br />

laufenden Wrap-around-<br />

Sammelpacker PTF 45 vor. Die<br />

Maschine ist für den mittleren<br />

Leistungsbereich konzipiert.<br />

Sie ist vielseitig anwendbar<br />

und neben einfacher und<br />

schneller Formatumstellung<br />

auch bedienerfreundlich ausgelegt.<br />

Sie verpackt mit handelsüblicher<br />

Wellpappe oder<br />

Vollkarton Flaschen, Dosen,<br />

Behälter und Schachteln verschiedenster<br />

Formen und<br />

Größen. Sie bietet eine Leistung<br />

bis zu 45 Sammelpackungen/min.<br />

Der Formatbereich<br />

erstreckt sich von<br />

100 × 120 × 100 mm bis 360 ×<br />

450 × 350 mm. Halle 11/D19<br />

MAF-<strong>Verpackungs</strong>technik<br />

GmbH<br />

MAF hat ein neues Packsystem<br />

entwickelt. Nach Zuführung<br />

des Produktstapels – seitlich<br />

oder im Direkteinlauf – wird<br />

der passende Papierabschnitt<br />

automatisch gemessen und<br />

von der Rolle abgeschnitten.<br />

Während des gesamten Packprozesses<br />

sorgt eine Papierbahn-Kantensteuerung(optoelektronisch)<br />

für die maschinenmittige<br />

Zentrierung der<br />

Packstoff-Rolle in der Anlage.<br />

Im Durchlauf durch die verschiedenen<br />

Stationen des<br />

neuen Systems erfolgen das<br />

Beleimen, Vorfalzen und Umfalten<br />

der seitlichen Papierüberstände.<br />

Das Endprodukt<br />

ist eine feste, eng um den <strong>Verpackungs</strong>inhalt<br />

herum gelegte<br />

und verleimte Papierhülle, die<br />

ihren Inhalt beim Transport<br />

und Lagern schützt.<br />

Halle 15/ A39<br />

mbt GmbH & Co. KG<br />

Entwickelt wurde eine neue<br />

Generation von automatischen<br />

Dosenverschließmaschinen.<br />

Die VA 3-20 ist ein 3-Spindel-<br />

Verschließautomat für runde<br />

Dosen mit einer Leistung bis<br />

zu 250 Dosen pro Minute. Die<br />

VA 6-20 ist ein 6-Spindelverschließautomat<br />

für runde Dosen<br />

mit einer Leistung bis<br />

40 <strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999


zu 550 Dosen pro Minute. Die<br />

VA 1-30 ist eine 1-Spindelverschließmaschine<br />

für unrunde<br />

Dosen mit einer Leistung bis<br />

zu 120 Dosen pro Minute. Die<br />

Dosenverschließmaschinen<br />

werden aus Edelstahl rostfrei<br />

gefertigt. Ein integrierter Prozeßrechner<br />

gestattet eine Fülle<br />

von Informationen, wie Leistung,<br />

Tagesproduktion, Fehlerquellen<br />

im Störfall und<br />

vieles mehr. Halle 11/B31<br />

Bilwinco<br />

Bilwincos neue Generation<br />

von Kombinationswaagen für<br />

die Verwiegung von vielen verschiedenen<br />

Produkten stellen,<br />

was Steuerung und Design betrifft,<br />

einen Technologiesprung<br />

dar. Die Maschinen für die Verwiegung<br />

von Nahrungsmitteln<br />

haben ein besonderes Design,<br />

sie sind deshalb leicht zu reinigen<br />

und erfüllen dadurch<br />

die Ansprüche nach Hygiene,<br />

die von der Nahrungsmittelindustrie<br />

gefordert werden.<br />

Die Konstruktion der Waagen<br />

erlaubt auch harte Belastungen<br />

bei konstantem Produktfluß.<br />

Die Produktzone ist<br />

in einem flexiblen Design ausgeführt,<br />

um den verschiedensten<br />

Produkten und deren Eigenschaften<br />

zu genügen.<br />

Die Waagen wurden für<br />

hohe Kapazitäten mit einem<br />

großen Produktvolumen entwickelt.<br />

Die Kapazität wird<br />

ferner dadurch erreicht, daß<br />

http://www.verpackungsrundschau.de<br />

kostenlose<br />

Recherche<br />

zum Thema<br />

Verpackung<br />

im Online-<br />

Archiv der<br />

�<br />

R<br />

INTERPACK<br />

Foto: Bilwinco<br />

die Waagen mit der übrigen<br />

<strong>Verpackungs</strong>technik synchronisiert<br />

sind und an die spezielle<br />

Anwendung angepaßt<br />

werden. Dieses bedeutet einen<br />

besseren Produkt- und<br />

<strong>Verpackungs</strong>fluß, der wiederum<br />

eine Bedingung für die<br />

Auslastung der Waage ist.<br />

Das Unternehmen stellt in<br />

Düsseldorf ferner die Kombinationswaage<br />

DW60/14-D aus,<br />

die auf dem Markt gut eingeführt<br />

ist. Die Waage erhielt<br />

einen neuen Behältertyp, bei<br />

dessen Design besonders<br />

auf Hygiene- und Wartungsfreundlichkeit<br />

geachtet wurde.<br />

Die jüngste Generation von<br />

Kombinationswaagen für die<br />

Verwiegung von Hardware-<br />

Produkten wird voraussichtlich<br />

noch ausgestellt.<br />

Halle 9/C1/9A<br />

Markem GmbH<br />

Smart Date 2 von Markem soll<br />

Anwendern ermöglichen, die<br />

Druckfolienkosten zu reduzieren.<br />

RRS, die Abkürzung für<br />

Radial Ribbon Save, gestattet<br />

die Ausnutzung der gesamten<br />

Folienbreite auf kontinuierlich<br />

laufenden Hochgeschwindigkeis-Smart-Date-Codiersystemen.<br />

Das System basiert darauf,<br />

daß die Betriebszeit in der<br />

Produktionslinie erhöht und<br />

die Betriebskosten reduziert<br />

werden. Hohe Druckqualität<br />

von Daten, Batch Codes sowie<br />

anderen Produktionsdaten, in<br />

Echtzeit aufgebracht, ermöglichen<br />

dem Hersteller Produktrückführbarkeit<br />

und dem Verbraucher<br />

einfache und verständliche<br />

Informationen.<br />

Halle 8/ C01<br />

<strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999 41


INTERPACK<br />

Quo vadis IBC?<br />

Viele Trends und Einflußfaktoren<br />

in der Branche – Roth setzt auf Antizipation<br />

Mit Spannung sieht die gesamte<br />

<strong>Verpackungs</strong>industrie der interpack<br />

99 vom 6. bis 12. Mai in<br />

Düsseldorf entgegen, die eine<br />

Vielzahl von Fragen beantworten<br />

helfen wird. Gibt es bahnbrechende<br />

Trends und wenn ja, welche?<br />

Wie sehen die entscheidenden<br />

Produktinnovationen in den unterschiedlichen<strong>Verpackungs</strong>segmenten<br />

aus? Lassen sich daraus bereits<br />

wichtige Einflußfaktoren für die<br />

Branche erkennen? Wie können<br />

und müssen sich die Wettbewerber<br />

unter dem Aspekt der nachhaltigen<br />

Zukunftssicherung für den Start<br />

in das nächste Jahrtausend aufstellen?<br />

Der neue ex1-geschützte<br />

Multitrip-IBC mit Gefahrgutzulassung<br />

Mit diesen Fragen müssen sich<br />

auch die Hersteller von Intermediate<br />

Bulk Containern (IBC)<br />

auseinandersetzen. Immerhin hat sich<br />

die IBC-Branche in der jüngsten Vergangenheit<br />

immer stärker als hochspezialisiertes<br />

Segment für die Lagerung und<br />

den Transport flüssiger und viskoser<br />

Stoffe, auch Gefahrgüter, innerhalb der<br />

<strong>Verpackungs</strong>industrie entwickelt und etabliert.<br />

Eine branchenweit fortschreitende<br />

Produkt- und Anwendungsvielfalt in der<br />

IBC-Landschaft waren beispielsweise die<br />

entscheidenden Gründe dafür, in weiten<br />

Bereichen das traditionelle Faßgeschäft<br />

durch den Einsatz von Transportcontainern<br />

sukzessive substitutieren zu können.<br />

Als einer der wichtigsten Trends in<br />

diesem Jahr kristallisiert sich für die IBC-<br />

Hersteller die Notwendigkeit heraus, mit<br />

Blick auf die Liefer- und Dienstleistungs-<br />

bereitschaft noch stärker als bisher auf die<br />

Einflüsse und Veränderungen in der Kunden-<br />

und Zuliefererlandschaft reagieren<br />

zu müssen. „Der gesamte IBC-Markt wird<br />

durch eine zunehmende Globalisierung<br />

gekennzeichnet“, prognostiziert Veit Enders.<br />

Der Vertriebsleiter der Roth-Werke,<br />

die vor zwei Jahren erstmals als IBC-Hersteller<br />

auftraten und mittlerweile die Qualitätsführerschaft<br />

für sich beanspruchen,<br />

nennt als Kurs für die Zukunft: „Als IBC-<br />

Hersteller sind wir kaum in der Lage,<br />

durch unsere Produkte das Marktgeschehen<br />

zu bestimmen. Vielmehr müssen wir<br />

mit Produkten, Dienstleistungsangeboten<br />

und Lieferbereitschaft auf die Belange der<br />

Märkte reagieren beziehungsweise antizipieren,<br />

wohin die Entwicklungen gehen.“<br />

Globale Märkte<br />

Wenn also insbesondere die Großkunden<br />

immer stärker auf internationale Märkte<br />

drängen und zunehmend in die Rolle eines<br />

Global Players schlüpfen, muß auch<br />

der IBC-Markt entsprechend reagieren.<br />

Auch der IBC-Hersteller müsse letztlich da<br />

sein, wo die Märkte sind, so Enders. Auch<br />

die Rohstoffzulieferer für Stahl- und<br />

Kunststoffkomponenten bleiben davon<br />

nicht unberührt.<br />

Mögliche Konsequenzen liegen auf der<br />

Hand. Die bislang im Rohstoffbereich für<br />

die Herstellung der IBC-Innenblasen eingesetzten<br />

Materialien werden substituierbarer.<br />

Dieser könnte laut Peter Köble, Produktmanager<br />

und Gefahrgutexperte bei<br />

Roth, eine stärkere Flexibilisierung in der<br />

Produktionstechnik durch Einsatz alternativer<br />

Rohprodukte zur Folge haben. Dazu<br />

gehört aus seiner Sicht eventuell auch ein<br />

Aufweichen der derzeitigen Prüfkriterien<br />

für die unterschiedlichen Werkstoffe verschiedener<br />

Hersteller.<br />

Qualifikationsmerkmale verlangt<br />

Auf der Kundenseite werden unter anderem<br />

zunehmend Qualifikationsmerkmale<br />

verlangt, die bislang eine noch eher untergeordnete<br />

Rolle gespielt haben. Als Beispiel<br />

nennt Enders etwa die Einsatzmöglichkeit<br />

von IBC in besonders sensiblen<br />

Unternehmens- und Produktionsbereichen.<br />

Mit dem ex1-geschützten Standard-<br />

Container wurde letztes Jahr ein entsprechendes<br />

Produkt realisiert. Derartige<br />

Transportcontainer sind in erster Linie für<br />

Multitrip-Anwendungen gedacht und bieten<br />

neue Perspektiven für den Einsatz<br />

in der Farben- und Lack-Industrie, in der<br />

Chemie der Petrochemie, aber unter anderem<br />

auch in der Lebensmittelindustrie.<br />

In ex-geschützten Produktionsbereichen<br />

wurden traditionell meist Spezial-<br />

42 <strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999


ehälter aus Edelstahl eingesetzt. Heute<br />

geht der Trend nach Ansicht von Roth<br />

deutlich in Richtung der Kombinationspackmittel,<br />

deren ex-Schutzanforderungen<br />

dieser IBC mit einer Struktur aus<br />

Kunststoff-Innenbehälter und schützendem<br />

Gitterkorb bestmöglich erfüllen<br />

kann. „Die althergebrachten Mehrwegsysteme<br />

werden aus unserer Sicht in Zukunft<br />

aus ökonomischen, sicherheitstechnischen<br />

und logistischen Aspekten den<br />

Kombinationsverpackungen weichen<br />

müssen“, unterstreicht Enders.<br />

Speziell für den ex1-geschützten Standard-Container,<br />

der inzwischen auch die<br />

Gefahrgutzulassung erhalten hat, wurde<br />

mit dem Roth-Trip-Leasing ein nach eigenen<br />

Angaben für den Markt einmaliges<br />

Dienstleistungsangebot entwickelt, das<br />

dem Kunden eine maximale Entlastung<br />

in allen logistischen Fragen rund um den<br />

Einsatz des zu mietenden Transportcontainers<br />

garantiert. Für Bereitstellung,<br />

Steuerung, Überwachung, Rückholung,<br />

Rekonditionierung und Neueinsatz bis<br />

hin zum Endverbraucher werden nicht nur<br />

maßgeschneiderte Lösungen angeboten.<br />

Das Unternehmen führt sämtliche Schritte<br />

selbst für den Kunden aus und begleitet<br />

alle dazu notwendigen Prozesse.<br />

Die steigenden Anforderungen an die<br />

IBCs werden sich für die Branche zudem<br />

auch in einer immer größeren Vielzahl<br />

von Sonderprodukten für Sonderlösungen<br />

ausdrücken, und zwar in Form von konkreten<br />

Vorgaben für Einlauf, Auslauf, Volumen,<br />

Palettenart und Servicekonzepte.<br />

Preis im Vordergrund?<br />

Der Versuch, den Verkaufspreis der Produkte<br />

als Wettbewerbsargument in den<br />

Vordergrund zu stellen, um sich gegenüber<br />

den Qualitätsführern am Markt durch<br />

sogenannte Billigprodukte zu differen-<br />

Keine Konzessionen an Sicherheit und Qualität:<br />

Hier ein Druck zur Überprüfung der Produkteigenschaften<br />

Fotos (2): Roth<br />

INTERPACK<br />

zieren, sei nicht nur aus der Sicht von Roth<br />

eine sehr zweifelhafte Vorgehensweise,<br />

heißt es. Inzwischen würden IBCs nicht<br />

selten zu Herstellungskosten angeboten.<br />

Das Ergebnis sei nicht nur eine beschränkte<br />

Variantenvielfalt bei standardisierten<br />

Serienprodukten. Der überstrapazierte<br />

Ökonomisierungsgedanke habe<br />

sich auch unübersehbar auf die Qualität<br />

der Produkte ausgewirkt, ist zu hören. Die<br />

Rohstoffersparnis drückte sich in sowohl<br />

vergleichsweise geringen Standards bei<br />

der Gitterkorbkonstruktion als auch in einer<br />

Rohstoffreduzierung auf 15 kg Kunststoff<br />

bei der Produktion der Innenblase<br />

aus.<br />

Roth bezieht in diesem Punkt eindeutig<br />

Position: Nach Ansicht des Unternehmens<br />

dürfe die Preiswürdigkeit der Produkte<br />

nicht hinter den Aspekten der<br />

Qualität und Sicherheit zurückstehen.<br />

Hier müsse sich die Branche kurzfristig<br />

generell die Frage stellen, ob derartige<br />

Entwicklungen allein aus Preisgründen<br />

mit Blick auf den Einsatzzweck der IBCs,<br />

vor allem im Gefahrgutbereich, gerechtfertigt<br />

erscheinen. Roth jedenfalls mache<br />

keine Konzessionen beim Rohstoffeinsatz.<br />

„Die Branche darf sich nicht wundern,<br />

wenn der Gesetzgeber auf derartige<br />

Entwicklungen mit stärkeren Auflagen<br />

reagiert“, kommentiert Peter Köble, Gefahrgutexperte<br />

bei Roth. Als Beispiel<br />

nennt er etwa eine mögliche stärkere<br />

behördliche Fremdüberwachung der IBC-<br />

Hersteller.<br />

Fazit für 1999<br />

Das Fazit für die IBC-Branche in 1999 sieht<br />

aus der Sicht des Unternehmens folgendermaßen<br />

aus: „Um die Wettbewerbsfähigkeit<br />

auf Dauer sichern zu können,<br />

muß die Branche bereit sein, eine hohe<br />

Variantenvielfalt bereitstellen zu können.<br />

dazu gehört eine ebenso hohe Liefer- und<br />

Service-Bereitschaft sowie beste Produktqualität<br />

zu fairen Preisen“, so Enders. Die<br />

Faustformel lautet daher, sich über die<br />

Differenzierung zum Wettbewerb als Hersteller<br />

qualitativ hochwertiger anzubieten.<br />

Halle 4/A15<br />

<strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999 43


LOGISTIK<br />

Neue Dimensionen für Lagerbetreiber<br />

Rund ein Drittel weniger<br />

Energiekosten, 20 Prozent<br />

geringere Investitionen und<br />

eine stets hohe Verfügbarkeit<br />

der eingelagerten Waren<br />

– das sind, kurz gefaßt,<br />

die markanten Vorteile einer<br />

Innovation in der Lagerhaltung,<br />

die Siemens PL und<br />

M+W Zander erfolgreich realisiert<br />

und patentiert haben.<br />

Die Rede ist vom Schichtenlager.<br />

Dahinter verbirgt<br />

sich eine vollkommen<br />

neue Lagerkonzeption, die es<br />

ermöglicht, Kalt- und Warmprodukte<br />

ohne räumliche Abtrennung<br />

gemeinsam zu lagern.<br />

Den Anstoß lieferte die<br />

Beobachtung der Inversionswetterlage,<br />

die vor allem in der<br />

kalten Jahreszeit häufiger vorkommen<br />

kann. Darunter verstehen<br />

Wetterexperten ein<br />

Phänomen, bei dem über eine<br />

Kaltschicht am Boden warme<br />

Luft liegt. Ein Austauschen<br />

zwischen den beiden Luftschichten<br />

findet kaum statt.<br />

Dies ist hauptsächlich darin<br />

begründet, daß die warme Luft<br />

erheblich leichter als die kalte<br />

Luft ist.<br />

Das Schichtenlager nutzt<br />

genau dieses Prinzip. Das<br />

Lager wird im gesteuerten<br />

Außen- und Umluftbetrieb klimatisiert.<br />

Die beispielsweise<br />

mit Ammoniak betriebene Kälteanlage<br />

versorgt die kühl-<br />

technische Anlage, die meist<br />

außerhalb des Lagerkörpers<br />

installiert ist. Die kalte Luft<br />

strömt über Kanäle in die unterste<br />

Regalebene, so daß sich<br />

der untere Teil des Lagers wie<br />

eine Wanne mit kalter Luft<br />

füllt. An einer exakt festgelegten<br />

Höhe wird anschließend<br />

die kalte Luft abgesaugt. So<br />

ergeben sich die zwei unterschiedlichenTemperaturzonen,<br />

die für die Lagerung der<br />

Kalt- und Warmwaren erforderlich<br />

sind und die die vorgeschriebenen<br />

Bedingungen innerhalb<br />

der streng festgelegten<br />

Toleranzgrenzen erfüllen.<br />

Gekühlt und ungekühlt<br />

Neben den logistischen Vorteilen,<br />

die sich aus der Unterhaltung<br />

nur eines Gebäudes<br />

ergeben, profitiert der Betreiber<br />

noch von einer Reihe weiterer<br />

Pluspunkte, die sich vor<br />

allem positiv in seiner Kostenrechnung<br />

niederschlagen, wie:<br />

deutliche Reduzierung der Investitionskosten,<br />

da aufwendige<br />

Logistiktrennungen wegfallen;<br />

Reduktion der Betriebskosten<br />

um fast ein Drittel, da<br />

der Energieaufwand minimiert<br />

wird; leistungsstärkere Logistik,<br />

da alle Regalbediengeräte<br />

für die unterschiedlichen Sortimente<br />

zur Verfügung stehen;<br />

Erweiterungen mit verhältnismäßig<br />

geringem Aufwand. Mit<br />

dem Umbau des Lagergebäu-<br />

Automatisches Palettenlager der Ostfriesischen Teegesellschaft mit zwei<br />

Temperaturzonen Foto: Siemens PL<br />

des der Naabtaler Milchwerke<br />

ist erstmals weltweit in der<br />

milchverarbeitenden Industrie<br />

ein Schichtenlager realisiert<br />

worden. Bei Projekten in anderen<br />

Bereichen der Lebensmittelwirtschaft,<br />

etwa bei dem<br />

Teehersteller OTG in Grettstadt<br />

sowie bei Müller Milch in Lepperstadt<br />

und Edeka in Wunsiedel,<br />

hat sich diese Lagertechnik<br />

erfolgreich bewährt. ❐<br />

Mehrfache<br />

Verwendbarkeit<br />

Behälter und Ladungsträger<br />

aus Kunststoff mit einem Leistungsspektrum<br />

von 165 cm 3<br />

Füllvolumen bis 4000 kg Traglast<br />

bietet u.a. die Franz Delbrouck<br />

GmbH aus Menden an.<br />

Entsprechend gefächert sind<br />

auch die Einsatzbereiche, die<br />

sich von Lebensmitteln und<br />

pharmazeutischen Produkten<br />

bis hin zu Textilfasern und<br />

Automobilteilen erstrecken.<br />

Zusätzlich zum Standardproduktprogramm<br />

bietet das<br />

Unternehmen Know-how für<br />

die anwendungsspezifische<br />

Entwicklung von Behältern,<br />

Trays und Paletten. Die Produkte<br />

zeichnen sich neben ihrer<br />

Leistungsfähigkeit bei der<br />

Lagerung, dem Transport und<br />

der Präsentation von Waren<br />

auch durch ihre mehrfache<br />

Verwendbarkeit und das Recycling<br />

aus. ❐<br />

Diagramm für<br />

Trockenmittel<br />

Desiccare Inc. stellt ein kostenloses<br />

Diagramm für den individuellen<br />

Bedarf an Trockenmitteln<br />

zur Verfügung, das<br />

Herstellern von Lebensmitteln,<br />

Maschinen, medizinischen Geräten,<br />

Pharmazeutika und Verbrauchsgütern<br />

bei der Bestimmung<br />

der korrekten Trokkenmitteleinheiten<br />

für unterschiedlicheAbsorptions-/Adsorptionsbedürfnisse<br />

helfen<br />

soll, um Transportgüter in<br />

trockenem Zustand anliefern<br />

zu können. Die komplette<br />

Reihe der Standard- und kundenspezifischenTrockenmittelprodukte<br />

des Unternehmens,<br />

wie PillowPak, UnitPak<br />

und Continuous Strip Pillow-<br />

Pak, wurden im firmeneigenen<br />

modernen F&E-Labor durch<br />

sorgfältigen Vergleich der Rohstoffe<br />

mit der Absorptions-/<br />

Adsorptionsfähigkeit verschiedener<br />

Sikkative entwickelt. Mit<br />

Hauptsitz in Santa Fe Springs,<br />

California, bietet man für die<br />

meisten seiner Produkte Lieferung<br />

einen Tag nach Bestellung,<br />

um den Just-intime-Forderungen<br />

von Herstellern<br />

und Spediteuren zu<br />

entsprechen. ❐<br />

Rollwagen<br />

Walther Faltsysteme GmbH,<br />

Spezialist für volumenreduzierbareMehrwegtransportverpackungen<br />

hat die Mega-<br />

Pack-Serie erweitert und einen<br />

neuen Rollwagen für den Warenhaus-Versandterminentwickelt.<br />

Die Typen Mega-Pack L<br />

(MTV im Palettenmaß mit Auflasten<br />

bis 300 kg für leichte<br />

Packgüter) und Mega-Pack M<br />

(MTV im Palettenmaß mit Auflasten<br />

bis 500 kg) werden jetzt<br />

ergänzt durch die S-Serie, die<br />

Traglasten über 500 kg und<br />

Auflasten über 1000 kg bewältigt.<br />

Eine im Twinsheet-<br />

Verfahren tiefgezogene Palette<br />

nimmt eine faltbare Hülse<br />

in frei wählbaren Höhen aus<br />

Hohlkammerplatten oder Wellpappe<br />

auf.<br />

Der ebenfalls tiefgezogene<br />

Twinsheet-Deckel verschließt<br />

die Verpackung verrutschsicher<br />

und ermöglicht durch die<br />

Deckelstruktur auch das Aufstapeln<br />

von Kufenpaletten.<br />

Durch die Volumenreduzierung<br />

um über 80 Prozent beim<br />

Rücktransport bietet Mega-<br />

Pack S auch für schwere Packgüter<br />

aus dem Automobilbereich<br />

oder der Elektronik<br />

eine ideale Mehrwegtransportverpackung.<br />

Der neue Rollwagen 864-<br />

300 ist ein leichter und dennoch<br />

robuster und stapelbarer<br />

44 <strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999


Rolluntersatz für den im Handelsbereich<br />

weit verbreiteten<br />

Warenhaus-Versandturm. Mit<br />

seinem Gewicht von nur 6,5 kg<br />

bei Außenmaßen von 800×<br />

600×200mm trägt er Lasten<br />

bis 450 kg. ❐<br />

Sparprogramm zum<br />

Palettensichern<br />

Mit neuen „schlanken“ Produkten<br />

für die Palettensicherung<br />

im Versand bietet Ratiopac<br />

Systemverpackung GmbH,<br />

Köln, vielfältige Möglichkeiten<br />

zur Kostensenkung. So wird<br />

ein Stretchnetz aus Folie angeboten,<br />

das sich zäh um die<br />

Palette schmiegt und mit<br />

einem Minimum an Materialaufwand<br />

die Ladung sichert.<br />

Das Stretchnetz aus einer<br />

zähen, elastischen PE-Folie<br />

läßt sich sowohl in Stretchautomaten<br />

wie auch mit<br />

Handgeräten für die Palettierung<br />

verarbeiten. Im Vergleich<br />

zu Stretchfolien ist das<br />

Stretchnetz atmungsaktiv. Darum<br />

wird Kondenswasser vermieden.<br />

Die netzförmige Konstruktion<br />

spart Material. Wird zum<br />

Beispiel bei einer herkömm-<br />

lichen Stretchfolie nach Angaben<br />

dieses Unternehmens<br />

oft pro Palette über 500 g<br />

Stretchfolie benötigt, so läßt<br />

sich der Verbrauch durch das<br />

Stretchnetz auf weniger als<br />

200 g reduzieren. Für das<br />

Sichern von Palettenladungen<br />

mit Folien in Stretchautomaten<br />

wird unter der Bezeichnung<br />

StretchPlus ein neuartiges<br />

Folienprogramm angeboten.<br />

Die Folien bestehen zu<br />

100% aus Octen-Granulaten.<br />

Die in einem speziellen<br />

Herstellungsverfahren gleich-<br />

Bis zu 2/3 an Volumen wird durch Verwendung eines Stretchnetzes anstelle<br />

von Folie beim Palettensichern eingespart Bild: Ratiopac<br />

mäßig gefertigte Folie verfügt<br />

über eine hohe Dehnungselastizität<br />

und Durchstoßfestigkeit.<br />

Dadurch bietet diese Folie<br />

erhebliche Einsparungen<br />

beim Materialverbrauch durch<br />

Reduzierung der µm-Stärke.<br />

So lassen sich gegenüber<br />

konventionellen Folien bis<br />

50 Prozent an Material einsparen.<br />

Aber auch für das Palettensichern<br />

mit Handgeräten wird<br />

eine sparsame, bereits vom<br />

Hersteller vorgereckte Stretchfolie<br />

angeboten, die es ermöglicht,<br />

erheblich zu sparen.<br />

Das geringere Rollengewicht<br />

der leichten Qualitäten kostet<br />

beim Verarbeiter weniger Kraft<br />

als bei schweren Folien. Die<br />

bereits vorgereckte Folie verjüngt<br />

sich beim Wickeln nicht<br />

mehr, so daß die volle Folienbreite<br />

genutzt wird. Die Folie<br />

ist dadurch ergiebiger. ❐<br />

Transportsicherheit<br />

Mit dem neuem „Power-Sperrbalken“<br />

hat die Wistra GmbH<br />

Transport-Sicherungs-Systeme<br />

ein Ladungssicherungsmittel<br />

entwickelt, das in Wechselbehältern<br />

und anderen Kastenaufbauten<br />

sowohl auf der<br />

Straße als auch auf der Schiene<br />

zum Einsatz kommt. Die<br />

Lösung besteht laut Hersteller<br />

aus senkrecht arretierten<br />

Sperrbalken, die rollengelagert<br />

in Laufschienen geführt<br />

werden. Die Positionierung<br />

erfolgt über Lochschienen<br />

am Boden und an der Decke.<br />

Bei Nichtgebrauch kann dieser<br />

hochgeklappt und unter der<br />

Laufschiene arretiert werden.<br />

Neben einer leichten Handhabung<br />

macht die besondere<br />

Konstruktion der rollengeführten<br />

Sperrbalken den Angaben<br />

zufolge ein unbeabsichtigtes<br />

Entfernen der Ladungssicherungsmittel<br />

unmöglich,<br />

d.h. die Ladung ist zusätzlich<br />

diebstahlgesichert.<br />

Die neuartige Ausstattung<br />

von Ladungssicherungen in<br />

Laderäumen von Fahrzeugen,<br />

Containern u.a. schaffe ein<br />

bisher nicht erreichtes Maß<br />

an Transportsicherheit, so das<br />

Unternehmen.<br />

Der Lübecker Spezialist für<br />

Transport-Sicherungs-Systeme<br />

engagiert sich immer, wenn<br />

es um besonders schwierige<br />

Transportaufgaben geht, wie<br />

es heißt. Neben einem kompletten<br />

Programm an Ladungssicherungsmittelnerarbeitet<br />

man kundenspezifische<br />

Transport-Sicherungs-Lösungen.<br />

Ziel sei es, nicht nur De-<br />

LOGISTIK<br />

tailaufgaben zu entwickeln,<br />

sondern vielmehr komplexe<br />

und systemgerechte Sicherungskonzepte<br />

zu erarbeiten.<br />

❐<br />

Bandförderer<br />

Fertigungsmaschinen arbeiten<br />

heute mit einem sehr hohen<br />

Leistungsgrad. Zufuhr und Abtransport<br />

der Produkte können<br />

deshalb nur mit entsprechend<br />

geeigneten Förderelementen<br />

gewährleistet werden.<br />

Um leichte und kleinformatige<br />

Stückgüter (z.B. Kleingebinde<br />

sowie sonstige Kleinteile)<br />

schnell und zuverlässig<br />

zu fördern, sind Bandförderer<br />

KLB von Büttner + Co nach<br />

eigenen Angaben in vielen<br />

Industriebereichen im Einsatz.<br />

Hohe Effizienz, Anwenderfreundlichkeit<br />

und Wirtschaftlichkeit<br />

machen sie laut<br />

Unternehmen zum unentbehrlichen<br />

Bindeglied im innerbetrieblichen<br />

Materialfluß.<br />

Die Maschinen verfügen<br />

über Gurtbreiten von 100 mm<br />

bis 300mm und Achsabstände<br />

von 0,5m bis 3,0m. Die Ge-<br />

Bild: Büttner + Co<br />

rüsthöhe beträgt 34 mm. Die<br />

Fördergeschwindigkeit beträgt<br />

konstant bis 1,0 m/sek. und ist<br />

mechanisch oder elektronisch<br />

bis 1:10 regelbar. Der Bandlauf<br />

ist horizontal und ansteigend<br />

ausgelegt. Alle Bandförderer<br />

KLB sind auch in V2a-Ausführung<br />

lieferbar. Für die Förderung<br />

schwerer Stückgüter<br />

werden die Bandförderer MB<br />

eingesetzt. ❐<br />

<strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999 45


Christine Köfer<br />

Foto: VR<br />

NACHRICHTEN<br />

BDVI zu<br />

Gast bei VR<br />

In die lange Reihe der<br />

BDVI/DVI-Veranstaltungen,<br />

die von Geschäftsführerin<br />

Christine Köfer organisiert,<br />

angeschoben, durchgeführt<br />

werden, reiht sich auch ein Besuch<br />

der VR-Redaktion ein.<br />

Nicht ganz die klassische 100-<br />

Tage-Frist, sondern 150<br />

Tage nachdem sie in<br />

Berlin die Geschäftsführung<br />

übernahm.<br />

Erste sichtbare Bilanz?<br />

Nach der Beseitigung<br />

einiger<br />

„Karteileichen“<br />

übernahm sie 370<br />

Mitglieder im BDVI,<br />

jetzt sind es nach ihren Angaben 417 aktuelle <strong>Verpackungs</strong>ingenieure<br />

und verwandte Ausbildungsrichtungen. Warum hat Sie<br />

diese Aufgabe gereizt, fragen wir C. Köfer? Und ihre Antwort<br />

kommt wie aus der Pistole geschossen: „Weil gerade die mittelständische<br />

Industrie flexibler werden muß, die Zeichen stehen<br />

auf Wandel, auf Wechsel, der Blick über den Tellerrand ist gefragt!“<br />

Diesen Wandel zu begleiten und für die berufsständische<br />

Organisation BDVI zu gestalten, darin sieht sie eine Hauptaufgabe.<br />

Der BDVI begleitet mit seinen zahlreichen Veranstaltungen<br />

und Foren diesen Umbruch in der Branche: Bei der Arbeitsplatzsuche,<br />

als Kontaktbörse, zur Praktikavermittlung für Studenten.<br />

Bei vielen informellen Kontakten, auch und besonders unter<br />

Wettbewerbern, wo die bundesweite Organisation von Regionaltreffen,<br />

Seminaren und sogenannten „Stammtischen“ zu einem<br />

vielfältigen Meinungs- und Erfahrungsaustausch führt.<br />

Eine Stimme in Bonn?<br />

Eine Grundidee bei der Gründung des BDVI im Jahre 1988, übrigens<br />

aus dem P. Keppler Verlag heraus, war langfristig, einen Ansprechpartner<br />

für die Politik in Bonn aufzubauen. Und jetzt, wo<br />

die Bundesregierung nach Berlin umzieht, „steht die erste Bewährungsprobe<br />

kurz bevor“, so Köfer. Denn im Rahmen der Einweg-/Mehrweg-Diskussion<br />

wollen die Verantwortlichen aus dem<br />

Bundesumweltministerium nicht mit 150 Verbänden reden, sondern<br />

mit einem maßgeblichen. Der BDVI/DVI als „neutrales Dach“<br />

könnte das sein, der an der Spitze einer Bewegung gegen das<br />

Zwangspfand stünde. Ähnliches gilt im Normenausschuß Verpackung,<br />

auch auf EU-Ebene, mit Prof. Berndt als Vorsitzendem.<br />

„Wir müssen Lobbyarbeit vor Ort machen“, so Köfer, „und da<br />

ist unser Sitz in Berlin schon mal nicht schlecht!“ Auch in Brüssel<br />

möchte die Geschäftsführerin mehr Kontakte knüpfen, um stärker<br />

präsent zu sein.<br />

„Benefit“ für die Mitglieder will sie schaffen, neben der klassischen<br />

Verbandsarbeit auch eine verstärkte Seminartätigkeit mit<br />

Sonderpreisen für Mitglieder: Neu im Programm sind, und weitere<br />

werden gesucht, Kooperationen zum Beispiel mit dem „Haus<br />

der Technik“ oder dem Institut für Milchwirtschaftliche Qualitätsfragen<br />

(IMQ).<br />

Ganz oben auf ihrer Liste hat Christine Köfer weiterhin die Förderung<br />

des Nachwuchses. Der Verband soll offener werden für<br />

die Studenten aus Stuttgart, Dresden, Leipzig oder München, er<br />

soll aber auch offener werden für andere Fachrichtungen. Immerhin<br />

hat sie seit September 40 Arbeitsplätze aus der Industrie angeboten<br />

bekommen und hatte bloß drei (!) Kandidaten dafür.<br />

Sichtbar wird dies schon beim diesjährigen Deutschen <strong>Verpackungs</strong>wettbewerb<br />

(Einsendeschluß: 1. April ‘99), dessen Ausschreibung<br />

C. Köfer überarbeitet hat – zum Teil auch gegen interne<br />

Widerstände. Ein Studentenförderpreis von 2000,– DM wird<br />

jetzt ausgelobt und zur interpack gibt es einen <strong>Verpackungs</strong>design-Wettbewerb.<br />

„Die Industrie soll wissen, daß BDVI/DVI, daß<br />

die Geschäftsführung ein offenes Ohr für die Anliegen der Branche<br />

hat! Dieses wollen wir noch stärker kommunizieren und<br />

druckvoll in Nutzwert für unsere Mitglieder umsetzen.“ ns<br />

BDVI/DVI-Termine<br />

Gäste auch Nichtmitglieder sind immer willkommen<br />

Haus der Technik, DVI/BDVI: Seminar „Kunststoff-Folien für die<br />

Lebensmittel-Verpackung“, Essen (kostenpflichtig)<br />

Termin: 24./25.03.99<br />

Regionalgruppe Südost: Besichtigung der Labors des IZP der<br />

PTS, Heidenau bei Dresden<br />

Mitglieder der RG Südost werden direkt von Frau Dr. Kaßmann<br />

eingeladen<br />

Termin: 12.04.99<br />

Regionalgruppe Süd: Besichtigung der Fa. Stora-Enso<br />

Paperboard Deutschland GmbH, Baienfurt<br />

Mitglieder der RG Süd werden direkt von Herrn Landwehr<br />

eingeladen.<br />

Termin: 23.04.99<br />

Regionalgruppe Mitte: Stammtisch, Interpack Nachlese<br />

Treffpunkt bei Anmeldung – Mitglieder der RG Mitte werden<br />

direkt von Herrn Lamboy eingeladen.<br />

Termin: 18.05.99<br />

Regionalgruppe West: Workshop Digitaler <strong>Verpackungs</strong>druck;<br />

Veranstaltungsort: Fa. Indigo, Maastricht<br />

Treffpunkt bei Anmeldung – Mitglieder der RG West werden<br />

direkt von Herrn Dosch eingeladen.<br />

Termin:11.06.99<br />

Regionalgruppe Nord: Besichtigung der Fa. Thimm Verpackung,<br />

Northeim<br />

Treffpunkt bei Anmeldung<br />

Termin: 18.06.99<br />

Regionalgruppe Süd: Gemeinschaftsveranstaltung<br />

Fa. SIG Pack System AG, CH-Beringen und<br />

Lawson Mardon Packaging, CH-Neuhausen<br />

Treffpunkt bei Anmeldung – Mitglieder der RG Süd werden<br />

direkt von Herrn Landwehr (Tel. 07351-544448) eingeladen.<br />

Termin: 09.07.99<br />

Regionalgruppe Mitte: Besuch eines Lohnabfüllers,<br />

Rhein-Main-Gebiet<br />

Termin: 14.09.99<br />

Regionalgruppe Süd: Besuch der Bosch <strong>Verpackungs</strong>maschinen,<br />

Crailsheim<br />

Termin: 14.09.99<br />

Anmeldung bei: BDVI/DVI, Telefon 030/46307401,<br />

Telefax 030/46307400.<br />

Die Teilnahme an den Veranstaltungen ist kostenlos, sofern nichts<br />

anderes dabeisteht.<br />

46 <strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999


Aus Brüssel<br />

Es gibt die ersten Anzeichen einer<br />

Änderung des Zeitplans für die<br />

Überprüfung der Zielvorgaben in<br />

der Richtlinie über Verpackungen und<br />

<strong>Verpackungs</strong>abfälle. Ludwig Krämer, Leiter<br />

des DGXI-Abfallwirtschaftsbereichs<br />

bei der EU-Kommission, hat angedeutet,<br />

daß die für Mitte 1999 erwartete Veröffentlichung<br />

eines Vorschlags der Kommission<br />

nunmehr auf das Ende dieses Jahres oder<br />

Anfang 2000 verschoben werden könnte.<br />

In Aussagen vor dem Umweltausschuß<br />

des EU-Parlaments und später in einem<br />

Gespräch mit einem Umweltjournalisten<br />

aus Brüssel räumte Krämer ein, daß<br />

die verspätete Umsetzung der Richtlinie<br />

durch viele Mitgliedsstaaten und die erst<br />

langsamen Fortschritte bei der Klärung<br />

und der Auslegung der Richtlinie zu einer<br />

Überprüfung des ursprünglichen Zeitplans<br />

führen.<br />

Nach den Bestimmungen der Richtlinie<br />

müssen der Rat und das Parlament<br />

bis zum Ende des Jahres 2000 Zielvorgaben<br />

für einen zweiten Zeitraum von fünf<br />

Jahren (von Mitte 2001 bis Mitte 2006)<br />

festlegen.<br />

Aufgrund der zeitlichen Verzögerung<br />

in der Umsetzung schlägt die Industrie<br />

jedoch vor, daß die Entscheidung um<br />

mindestens zwei Jahre verschoben wird.<br />

Industriekreise haben ihren Standpunkt<br />

zu den gegebenenfalls notwendigen Änderungen<br />

der Richtlinie noch nicht vorgestellt.<br />

In dieser Phase beschränkt sich<br />

die Industrie in ihren Stellungnahmen auf<br />

den Hinweis, daß es im derzeitigen Wissen<br />

über die Auswirkungen der Richtlinie<br />

in verschiedenen Mitgliedsstaaten bedeutende<br />

Lücken gibt.<br />

Der Mangel an genauen und vergleichbaren<br />

Daten ist ebenfalls alarmierend.<br />

Nach Industriemeinung müssen Überar-<br />

beitungen auf verläßlichen und vergleichbaren<br />

Daten sowie auf die praktischen Erfahrungen<br />

der Mitgliedsstaaten beruhen.<br />

Als Schritt zur Schließung der Wissenslücke<br />

hat DGXI eine Untersuchung der<br />

Umsetzung der Richtlinie in allen 15 Mitgliedsstaaten<br />

in Auftrag gegeben, um die<br />

erwarteten Ergebnisse der (stofflichen)<br />

Verwertungssysteme bis zu den Jahren<br />

2006 und 2011 einzuschätzen. Dieser Bericht<br />

dürfte kaum in weniger als<br />

einem Jahr fertiggestellt werden.<br />

★★★<br />

★ ★<br />

★ ★<br />

★ ★<br />

★★★<br />

***<br />

Der Technische Ausschuß 261 von CEN<br />

hat seine Vorbereitungen für die Normen<br />

abgeschlossen, die die Übereinstimmung<br />

mit den wesentlichen Anforderungen<br />

der Richtlinie dokumentieren sollen. Die<br />

Normen sind inzwischen in der Phase<br />

der öffentlichen Begutachtung, die im<br />

Mai endet.<br />

Um den Mitgliedsstaaten und Auf-<br />

sichtsbeamten der Kommission zu einem<br />

besseren Verständnis der praktischen Anwendung<br />

der Normen zu verhelfen, wurde<br />

am 28. Januar in Brüssel mit Vertretern<br />

von zehn Mitgliedsstaaten ein Workshop<br />

abgehalten.<br />

Einige der Mitgliedsstaaten haben in<br />

der Vergangenheit die Sorge geäußert,<br />

daß die Normen die erforderlichen „Werk-<br />

NACHRICHTEN<br />

Julian Carroll, Managing Director,<br />

EUROPEN, The European Organization<br />

for Packaging and the Environment<br />

zeuge“ für die Beurteilung der Umweltverträglichkeit<br />

von Verpackungen nicht<br />

enthielten. Beamte hatten mit Normen<br />

gerechnet, die ein sichereres Positiv- oder<br />

Negativergebnis ermöglichen würden und<br />

zeigten sich enttäuscht.<br />

<strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999 47<br />

***<br />

Der Umweltausschuß des EU-Parlaments<br />

hat über seine Stellungnahme zum Vorschlag<br />

der Kommission für die Kennzeichnung<br />

von Verpackungen und für die Erstellung<br />

eines Verfahrens zur Beurteilung<br />

der Einhaltung abgestimmt. In einem<br />

bizarren Ergebnis, das jetzt dem Parlament<br />

insgesamt vorgelegt wird, verwarf<br />

der Ausschuß die Empfehlungen seines<br />

Berichterstatters und des Ausschusses<br />

des Parlaments für wirtschaftliche und<br />

finanzielle Fragen und akzeptierte einen<br />

Teil der Empfehlung der Kommission<br />

für ein Wiederverwendbarkeitszeichen,<br />

während er das Zeichen für Recyclingfähigkeit<br />

ablehnte. Einige Beobachter<br />

spekulieren inzwischen, daß die Kommission<br />

eventuell den gesamten Vorschlag<br />

zurückzieht und die Frage der Kennzeichnung<br />

von Verpackungen in ihrem Vorschlag<br />

für eine Überarbeitung der Richtlinie<br />

behandelt. Julian Carroll


Flexibel in Polen<br />

Amcor bestätigt das Engagement<br />

des Unternehmens im<br />

europäischen Markt für flexible<br />

Verpackungen durch den<br />

Aufbau eines neuen Werks in<br />

Polen. Diese Investition in modernsten<br />

Tiefdruck-, Kaschierund<br />

Umrollanlagen wird acht<br />

bestehende Fertigungsstandorte<br />

in Belgien, Holland,<br />

Deutschland und Spanien ergänzen,<br />

die zusammen Amcor<br />

Flexibles Europe mit Sitz in<br />

Brüssel bilden.<br />

Das neue Werk wird sich<br />

in Lodz in der Nähe von Warschau<br />

befinden und wird sich<br />

auf die Bedienung von ausgewählten<br />

lokalen Märkten (u.a.<br />

Süßwaren, Kaffee und Pulverprodukte)<br />

konzentrieren. Das<br />

neue Werk für die Fertigung<br />

von flexiblen Verpackungen<br />

wird auf dem gleichen Gelände<br />

wie das Faltschachtelwerk<br />

für Zigaretten von Amcor<br />

Rentsch entstehen, das seit<br />

seiner Gründung vor vier Jahren<br />

auf der grünen Wiese erfolgreich<br />

gearbeitet hat. ❐<br />

Übernahme<br />

Nordenia International AG hat<br />

die Cito Nederland Holding<br />

B.V. (NH), Putten/NL, zu 100%<br />

von der P+B-Holding GmbH<br />

übernommen. Sie umfaßt eine<br />

Produktions- und zwei Handelsgesellschaften<br />

und erzielte<br />

mit 125 Mitarbeitern 1998<br />

einen Umsatz von rund 50 Mio.<br />

Gulden (etwa 44 Mio. DM).<br />

Nach der Eingliederung in<br />

die Nordenia International,<br />

die 1998 mit 900 Mitarbeitern<br />

einen weltweiten Umsatz von<br />

über 900 Mio. DM erzielte,<br />

wird die Produktionsgesellschaft<br />

Cito Kunststoffe B.V.<br />

als Cito Nordenia Holland B.V.<br />

firmieren. Das Unternehmen<br />

produziert zu gleichen Teilen<br />

Beutelverpackungen, bedruckte<br />

Automatenfolien sowie<br />

technische Folien. Die jährliche<br />

Extrusionskapazität liegt<br />

bei 10 000 t Folien, die im<br />

Flexodruck mit bis zu acht<br />

Farben hochwertig bedruckt<br />

werden können.<br />

Die ebenfalls zur Holding<br />

gehörenden Handelsgesell-<br />

NACHRICHTEN<br />

schaften Minigrip Nederland<br />

B.V. und Multigrip B.V. vertreiben<br />

Spezialprodukte wie wiederverschließbare<br />

Beutel bzw.<br />

Verschlußprofile für die Verarbeitung<br />

auf <strong>Verpackungs</strong>automaten.<br />

❐<br />

Schließung geplant<br />

Der schwedische Forst- und<br />

<strong>Verpackungs</strong>konzern Assi-<br />

Domän hat Anfang Februar<br />

angekündigt, daß man beabsichtigt,<br />

die Sackfabrik in<br />

Nienburg/Saale im Laufe des<br />

Jahres 1999 zu schließen. Von<br />

dieser Maßnahme sind sämtliche<br />

Arbeitsplätze betroffen.<br />

Der Sackmarkt in Deutschland<br />

sei seit mehreren Jahren rückläufig<br />

und ging 1998 um 6%<br />

zurück.<br />

Die beabsichtigte Schließung<br />

der Sackfabrik in Nienburg<br />

ist Teil des Restrukturierungsprogramms,<br />

das die<br />

Effizienz und Rentabilität bei<br />

AssiDomän Herkules erhöhen<br />

soll. In dem Werk in Nienburg<br />

sind ca. 70 Mitarbeiter beschäftigt.<br />

Herkules gehört zu<br />

AssiDomän Sacks und besteht<br />

aus drei Sackfabriken in Sendenhorst,<br />

Goslar und Nienburg.<br />

1998 wurde nach eigenen<br />

Angaben ein Umsatz von<br />

rund 95 Mio. DM erzielt und<br />

die Gesamtproduktion beläuft<br />

sich auf 150 Mio. Säcke pro<br />

Jahr. Die Zahl der Beschäftigten<br />

beträgt ca. 350. ❐<br />

Zuwachs bei<br />

Ausbildung<br />

Der HPV stellte nach seiner Erhebung<br />

auch für das abgelaufene<br />

Jahr wieder eine erfreuliche<br />

Zuwachsrate der Ausbildungsverhältnisse<br />

im Berufsbild<br />

der <strong>Verpackungs</strong>mittelmechaniker/Innen<br />

fest. Bundesweit<br />

bestehen im Ausbildungsjahr<br />

1998/99 1077 Ausbildungsverhältnisse,<br />

was gegenüber<br />

dem Vorjahr eine<br />

Steigerung von mehr als elf<br />

Prozent bedeutet.<br />

Damit bewegen sich die<br />

Ausbildungszahlen in diesem<br />

Berufsbild nach den in allen<br />

Ausbildungsberufen rezessionsbedingten<br />

schwachen Jah-<br />

ren wieder annähernd auf dem<br />

hohen Niveau der Jahre<br />

1988/89.<br />

Allerdings mußte von den<br />

ausbildenden Betrieben festgestellt<br />

werden, daß nicht<br />

alle Ausbildungsplätze besetzt<br />

werden konnten, was zum einen<br />

auf die Qualifikation der<br />

Bewerber und zum anderen<br />

auf mangelnde Nachfrage zurückzuführen<br />

ist. Der HPV bemüht<br />

sich gemeinsam mit<br />

dem Sozialpartner darum,<br />

dieses Berufsbild für die Zukunft<br />

noch attraktiver zu gestalten.<br />

❐<br />

Mehrweg auf<br />

Einweg<br />

Seit 1995 hat die „Arbeitsgemeinschaft<br />

für Abfallvermeidung“<br />

(AFA) versucht, im Naturkost-Fachhandel<br />

ein Glas-<br />

Mehrwegsystem zu etablieren.<br />

Wie ihr Geschäftsführer, Hans-<br />

Josef Brzukalla, mitteilte, wurde<br />

das System zum 31. Dezember<br />

1998 eingestellt. Als<br />

Grund wird genannt, daß das<br />

AFA-Mehrweg-System weder<br />

die geplante wirtschaftliche<br />

Größe, noch die notwendigen<br />

Rücklaufquoten erreicht hat,<br />

die notwendig wären, um das<br />

System am Leben zu erhalten.<br />

Statt dessen sollen die beteiligten<br />

Hersteller ab sofort<br />

ihre Produkte in Einweg-Gläsern<br />

vertreiben und beim Dualen<br />

System Deutschland (DSD)<br />

die Lizenz für den „Grünen<br />

Punkt“ erwerben. Der Bund<br />

sieht darin „eine verheerende<br />

Signalwirkung in Zeiten des<br />

Einweg-Booms“. ❐<br />

Labile Konjunktur<br />

Nach den bisher vorliegenden<br />

Statistiken wird der Jahresumsatz<br />

mit Papier- und Pappewaren<br />

1998 ca. 24,8 Mrd. DM<br />

betragen und damit um 0,7%<br />

über dem Jahresumsatz 1997<br />

liegen. Die Preise für Papierund<br />

Pappewaren lagen im<br />

vergangenen Jahr ebenfalls<br />

um 0,7% über dem Vorjahr.<br />

Weiterhin rückläufig war demgegenüber<br />

die Beschäftigung<br />

in der Branche, die monatsdurchschnittlich<br />

mit knapp<br />

94000 Beschäftigten um – 0,6%<br />

unter dem Vorjahr lag.<br />

Zu Beginn des Jahres 1999<br />

befindet sich die Papier- und<br />

Pappeverarbeitung nach Aussage<br />

des HPV wieder in<br />

einer äußerst labilen Konjunkturphase,<br />

die eine weitere<br />

Schwächung durch die wirtschaftspolitischenKurskorrekturen<br />

der neuen Bundesregierung<br />

erfährt. Für 1999 rechnet<br />

der HPV mit einer Stagnation<br />

des Umsatzes gegenüber<br />

1998. ❐<br />

Zertifizierung<br />

Das Bestreben der Perga-Plastic<br />

GmbH ein wirkungsvolles<br />

Qualitätsmanagementsystem<br />

aufzubauen, wurde mit der Erteilung<br />

des Zertifikates nach<br />

DIN EN ISO 9001 im vergangenen<br />

Jahr erfolgreich abgeschlossen.<br />

Seit Gründung im<br />

Jahre 1970 ist das Unternehmen<br />

im Bereich der Herstellung<br />

und Verarbeitung von Folien<br />

aus PE-HD, PA und Coextrusionsfolien<br />

tätig.<br />

Das Unternehmen hat<br />

durch die Übernahme von Anteilen<br />

der Pavag AG in der<br />

Schweiz (1997) und die<br />

100%ige Übernahme der Geschäftsanteile<br />

der Fiwoplastik<br />

GmbH in Worms (1998) seine<br />

Produktpalette deutlich erweitert.<br />

Die Unternehmensgruppe<br />

mit ca. 400 Mitarbeitern wird<br />

das Geschäftsjahr 98/99 mit einem<br />

Umsatz von rd. 110 Mio.<br />

DM abschließen. ❐<br />

Positive Ergebnisse<br />

Für das vergangene Geschäftsjahr<br />

meldet Thimm Verpakkung<br />

GmbH + Co., nach<br />

eigenen Angaben die Nummer<br />

vier in Deutschland<br />

im Bereich Wellpappetransport-<br />

und Displayverpackungen,<br />

trotz schwieriger Marktverhältnisse<br />

positive Ergebnisse.<br />

Der Umsatz sank um 3,7%<br />

auf 244,8 Mio. DM (1996: 254,2<br />

Mio. DM). Ebenso ging die<br />

Produktion um 1% auf 336,1<br />

Mio. m 2 zurück (1996: 339,6<br />

Mio. m 2 ).<br />

Im Bereich der erstklassig<br />

bedruckten Verpackungen<br />

48 <strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999


konnte ein Wachstum von 3%<br />

verzeichnet werden. Hier wurde<br />

kräftig investiert: 1997 hat<br />

Thimm Verpackung als erstes<br />

Unternehmen in Deutschland<br />

eine Anlage mit einer neuartigen<br />

Stanztechnologie zur Produktion<br />

von Verpackungen für<br />

die automatische Abfüllung<br />

im Werk Northeim installiert,<br />

die bis zu 60 000 Verpackungen<br />

pro Stunde und damit 50%<br />

mehr als herkömmliche Anlagen<br />

produziert. Eine gleiche<br />

Maschine lief Anfang 1998 im<br />

Werk Alzey an. ❐<br />

Faltsystem<br />

Die Jagenberg <strong>Verpackungs</strong>technik<br />

GmbH, Neuss, hat<br />

die Woschnik + Partner Maschinenbau<br />

GmbH, Mönchengladbach,<br />

übernommen. Das<br />

Unternehmen stellt Hochleistungs-Bogenstanzautomaten<br />

her, mit denen Faltschachtelzuschnitte<br />

aus Karton oder<br />

Pappe für unterschiedlichste<br />

<strong>Verpackungs</strong>aufgaben gefertigt<br />

werden. Woschnik + Partner<br />

wird 1998 einen Umsatz<br />

von 32 Mio. DM erwirtschaften<br />

und beschäftigt 120 Mitarbeiter,<br />

teilte Jagenberg mit.<br />

Mit dieser Akquisition baut<br />

die Jagenberg Diana GmbH<br />

ihre Marktposition im Liniengeschäft<br />

abermals aus. Durch<br />

diesen weiteren Schritt ins Systemgeschäft<br />

stellt man die<br />

komplette Betreuung und Beratung<br />

seiner Kunden in allen<br />

der Druckmaschine nachgeschaltetenVerarbeitungsstufen<br />

sicher. Die in diesem Geschäftsfeld<br />

tätigen Gesellschaften<br />

werden 1998 mit rund<br />

500 Mitarbeitern einen Umsatz<br />

von 145 Mio. DM erwirtschaften.<br />

❐<br />

8000. Druckwerk<br />

Beim führenden nordirischen<br />

<strong>Verpackungs</strong>drucker, Boxmore<br />

Healthcare Packaging, Belfast,<br />

ging im Dezember 98 das<br />

8000. Druckwerk einer Roland<br />

700 in Betrieb. Die Sechsfarben<br />

mit Doppellack ist Teil<br />

eines umfangreichen Investitionsprogramms<br />

von 16 Mio.<br />

Pfund (rund 45 Mio. DM), das<br />

auch eine knapp 10 000 m 2<br />

NACHRICHTEN<br />

große, neue Produktionshalle<br />

umfaßt.<br />

In Belfast entstand in den<br />

letzten Monaten eine der modernstenFaltschachtelfabriken<br />

Europas, spezialisiert auf<br />

die spezifischen Anforderungen,<br />

die Packungen für Arzneimittel<br />

erfüllen müssen.<br />

Effiziente Fertigungsabläufe<br />

bestimmen das Bild. Dazu<br />

gehört auch die Vernetzung<br />

der Produktionsprozesse. Mit<br />

Hilfe einer TPP-Station erfolgt<br />

die Maschinenvoreinstellung.<br />

Über ein Pecom Prepress Interface<br />

fließen Farbvoreinstellwerte<br />

online aus der Vorstufe<br />

in die Druckmaschine.<br />

Millar Crawford, Geschäftsführer<br />

bei Boxmore Healthcare<br />

Packaging, erläutert die Investitionsentscheidung:<br />

„Die<br />

neue Druckmaschine ist der<br />

Dreh- und Angelpunkt unserer<br />

neuen Produktionsstätte. Mit<br />

ihr möchten wir die Vorteile<br />

der digitalen Steuerungstechnik<br />

für unsere Marktaktivitäten<br />

nutzen.“<br />

Mit der Installation der Roland<br />

706 mit Doppellackmodul<br />

ist eine wesentliche Steigerung<br />

der Produktionsleistung<br />

verbunden.<br />

Dazu Millar Crawford: „Die<br />

Entscheidung, eine Roland<br />

700 zu kaufen, fällte das gesamte<br />

Produktionsteam. Wir<br />

prüften alle am Markt erhältlichen<br />

Mittelformatmaschinen<br />

und entschieden, daß uns nur<br />

die Roland 700 die hohe Produktivität<br />

ermöglicht, die wir<br />

erzielen wollen.“<br />

Das Team war von den sehr<br />

kurzen Rüstzeiten und der Integration<br />

der digitalen Steuerung<br />

in ein komplexes, zuverlässiges<br />

Stück Ingenieurskunst<br />

überzeugt. Crawford: „Es war<br />

nicht unbedingt das günstigste<br />

Angebot. Aber wir<br />

glauben, daß die effizientere<br />

Produktion unsere Entscheidung<br />

mehr als rechtfertigt.“<br />

Boxmore Healthcare Packaging<br />

beschäftigt 180 Mitarbeiter<br />

und fertigt für viele führende<br />

irische Arzneimittelhersteller.<br />

❐<br />

<strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999 49


NACHRICHTEN<br />

16. 03. bis 19. 03. 1999, Mühlheim am Main<br />

Symposium Drucken/Lackieren –<br />

Karton glänzend präsentieren<br />

MAN Roland Druckmaschinen AG,<br />

Telefon 069/8305-1455<br />

17. 03. bis 18. 03. 1999, Kempten<br />

Verpackung in der<br />

Milchwirtschaft und Ernährungsindustrie<br />

IMQ-Seminar<br />

IMQ – Institut für Milchwirtschaftliche Qualitätsfragen,<br />

Telefon 0831/20860, Telefax 0831/26693<br />

24. 03. bis 25. 03 1999, Freising<br />

Sensorik von Packstoffen<br />

Seminar und Workshop<br />

Fraunhofer-Institut (IVLV)<br />

Telefon 08161/491760, Telefax 0861/491777<br />

19. 04. bis 24. 04. 1999, Hannover<br />

Hannover-Messe<br />

Deutsche Messe AG,<br />

Telefon 0511/890, Telefax 0511/ 89326263<br />

21. 04. bis 23. 04. 1999, Krakau (PL)<br />

Pakra<br />

Internationale <strong>Verpackungs</strong>fachmesse<br />

Targi W Krakowie SA,<br />

Telefon ++/012/4230183, Telefax ++/012/4230156<br />

23. 04. bis 26. 04. 1999, Bologna (I)<br />

32. Cosmoprof mit Cosmopack –<br />

Kosmetik- und <strong>Verpackungs</strong>messe<br />

SoGeCos,<br />

Telefon 0039/02/796606, Telefax 0039/02/795036<br />

23. 04. bis 26. 04. 1999, Bologna (I)<br />

Cosmopack –<br />

Ausstellung für kreatives Verpacken<br />

Bologna Fiere,<br />

Telefon ++/051/282111, Telefax ++/051/282332<br />

25. 04. bis 27. 04. 1999, Frankfurt am Main<br />

ReSale ‘99 –<br />

5. Internationale Messe für gebrauchte<br />

Maschinen und Anlagen<br />

Messe Karlsruhe GmbH,<br />

Telefon 0721/93258-0, Telefax 0721/9325811<br />

29. 04. 1999, Aschaffenburg<br />

Trends ‘99 in der<br />

europäischen Lebensmittelverpackung<br />

7. Vortragsveranstaltung<br />

VFV Verein zur Förderung der Forschung und Ausbildung<br />

für Faserstoff- und <strong>Verpackungs</strong>chemie e.V.,<br />

Telefon 06021/4989-0, Telefax 06021/498930<br />

ohne Gewähr<br />

VERANSTALTUNGSKALENDER<br />

Packaging China 99<br />

Seit ihrer Einführung im Jahr<br />

1995 gilt China Pack weltweit<br />

als wichtigste Fachmesse<br />

Chinas. Die Messe ist inzwischen<br />

in Packaging China umbenannt<br />

worden und kehrt<br />

im Jahr 1999 – noch größer –<br />

nach Shanghai zurück, wo sie<br />

die bedeutendste Fachveranstaltung<br />

ihrer Art in Ostchina<br />

sein wird. Sie findet vom 6.<br />

bis 9. Juli 1999 im “Shanghai<br />

Mart” – dem neuesten internationalen<br />

Messezentrum<br />

Shanghais – statt.<br />

Die <strong>Verpackungs</strong>industrie<br />

ist seit dem Beginn der „Politik<br />

der offenen Tür“ in China<br />

enorm gewachsen. Laut Angaben<br />

des Veranstalters Miller<br />

Freeman China Ltd. betrug<br />

der Gesamtumsatz der <strong>Verpackungs</strong>industrie<br />

in China<br />

im Jahr 1997 154 Mrd. CNY<br />

(ca. 18,5 Mrd. US $). In Shanghai<br />

(mit Einzugsgebiet) gibt<br />

es eine große Nachfrage nach<br />

hochwertigen <strong>Verpackungs</strong>produkten.<br />

25 Prozent der 200<br />

meistverkauften Lebensmittelprodukte<br />

in China werden<br />

in Shanghai produziert; in<br />

den letzten Jahren sind außerdem<br />

von Ausländern über 300<br />

Mio. US $ in der Kosmetikherstellungsindustrie<br />

investiert<br />

worden.<br />

Packaging China bietet Unternehmen<br />

in vier wichtigen<br />

Industrien zwei Sonderbereiche:<br />

Lebensmittel- und Getränkeverpackung<br />

sowie Pharma-<br />

und Kosmetikverpackung.<br />

Packaging China führt außerdem<br />

den „Grünen <strong>Verpackungs</strong>bereich“<br />

ein, um neue, umweltfreundliche<strong>Verpackungs</strong>materialien,<br />

-maschinen und -technologien<br />

zu fördern. Aussteller<br />

werden eingeladen, während<br />

der Messe Fachseminare zum<br />

Thema „Grüne Verpackung“<br />

abzuhalten.<br />

Die Messe wird von Miller<br />

Freeman und Shanghai International<br />

Exhibition Corporation<br />

(SIEC) gemeinsam organisiert.<br />

Sie wird von namhaften<br />

Fachverbänden unterstützt,<br />

wie zum Beispiel das Koordinationsbüro<br />

der <strong>Verpackungs</strong>industrie<br />

des Shanghai-Wirtschaftsausschusses,<br />

das Hong<br />

Kong-<strong>Verpackungs</strong>institut, der<br />

Verband der Hersteller von Lebensmittel-<br />

und Pharmamaschinen<br />

in Taiwan, der Shanghai-Lebensmittelverbandsowie<br />

regionale Verbände im<br />

Bereich <strong>Verpackungs</strong>technologie<br />

von Shanghai, Zhejiang,<br />

Jiangsu, Jiangxi, Fujian, Shangdong,<br />

Anhui und Ningbo. Ansprechpartner<br />

für mehr Informationen:<br />

Frau Polly Kwan,<br />

Miller Freeman China Ltd.,<br />

E-Mail-Adresse: pollykwan@<br />

mfasia.com.hk ❐<br />

Pharma-Feststoffverpackung<br />

Am 19.04.1999 wird von der<br />

Forschungsgemeinschaft<br />

„Faltschachteln für die pharmazeutische<br />

Industrie (FFPI)“<br />

für Mitarbeiter aus der pharmazeutischen<br />

Industrie der<br />

Experten-Workshop „Kostensenkung<br />

und schnellerer Auftragsdurchlauf<br />

mit Faltschachtel-Standardisierung“durchgeführt.<br />

Ziel des Workshops ist<br />

es, eine gemeinsame Grundlage<br />

von Blisterstandards zu<br />

schaffen, um darauf aufbauend<br />

zu einer Standardisierung<br />

von Faltschachteln zu gelangen.<br />

Veranstaltungsort ist die<br />

PTS, München. Weitere Infos<br />

unter Fax: 089-1236592. ❐<br />

Anuga FoodTec<br />

Vom 11. bis 15. April 2000 wird<br />

in Köln die nächste Anuga<br />

FoodTec stattfinden.<br />

Sie bietet einen Markt für<br />

die industrielle Produktion<br />

aller Branchen der Lebensmittelindustrie.<br />

Dazu zählen<br />

die Molkereiwirtschaft, die<br />

fleisch-, geflügel- und fischverarbeitende<br />

Industrie, Feinkost-,<br />

Suppen- und Soßenindustrie,<br />

Obst- und Gemüseverarbeitung,Fruchtsaftindustrie,<br />

Babyfood, Konservenindustrie,<br />

Öl-, Fett- und Margarineindustrie,<br />

Eiscreme- und<br />

Süßwarenindustrie, Kaffeeund<br />

Teeverarbeitung, Backund<br />

Teigwarenindustrie, Tiefkühlkost-<br />

und Fertiggerichteindustrie.<br />

❐<br />

50 <strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999


STECO<br />

Mehrweg-Bechertrays<br />

Die tägliche Abholung der<br />

Frischmilch von rund 400<br />

Bauernhöfen gehört ebenso<br />

zum Erfolgsrezept der Oberwarter<br />

Molkerei, Österreich,<br />

wie die Vertriebsstrategie, die<br />

sicherstellt, daß die Produkte<br />

innerhalb von 24 Stunden im<br />

Foto: Steco International<br />

Regal des Handels zum Verkauf<br />

bereitstehen.<br />

Bei der Becherware für die<br />

Marke Spar Natur pur und für<br />

Meinl-Wellness-Produkte hat<br />

man sich für den Einsatz der<br />

Mehrwegtrays von Steco entschieden.<br />

Die Südburgenländer<br />

haben damit nicht nur<br />

österreichweit, sondern europaweit<br />

eine Vorreiterrolle in der<br />

Branche übernommen, heißt<br />

es. Diese Neuentwicklung des<br />

österreichischen Herstellers<br />

von umweltfreundlichen Mehrweggebinden<br />

kommt zum ersten<br />

Mal auf den Markt.<br />

Das gesamte Tray werde<br />

von der Palette oder vom Roll-<br />

MORRISONS CORPURATED<br />

Rippenkarton für Massengut<br />

Rippen entlang der Wände<br />

der Innenmanschetten des<br />

Kartons zeichnen ein Produkt<br />

aus, das Andrew Morrison vor<br />

fünf Jahren entwickelte, als<br />

Antwort auf die Forderung der<br />

Wirtschaft nach einem gegen<br />

container direkt ins Regal<br />

geräumt. Es sei nicht mehr<br />

notwendig, die einzelnen Becher<br />

in die Hand zu nehmen,<br />

so daß hier erheblich Zeit eingespart<br />

werden könne. Im Tray<br />

plaziert, stehen die Becher den<br />

Angaben zufolge Deckel an<br />

Deckel und nutzen so den<br />

knappen Regalplatz optimal.<br />

Die geringe Wandhöhe der<br />

Trays sorge für die optimale<br />

Displaywirkung ohne Sichtverlust.<br />

Der österreichische Hersteller<br />

beliefert die Molkerei<br />

frei Haus mit den sauberen,<br />

gewaschenen Trays und erhebt<br />

eine Benutzergebühr. Die<br />

Leergebinde holt der Poolbetreiber<br />

direkt beim Handel<br />

ab und übernimmt die Reinigung,<br />

Qualitätssicherung und<br />

– falls erforderlich – die Instandsetzung<br />

der Trays, die für<br />

mindestens 80 Umläufe konzipiert<br />

sind. ❐<br />

Ausbeulen widerstandsfähigen,<br />

wiederverwendbaren Wellpappkarton<br />

für den Transport<br />

von Massengut, der den Einsatz<br />

von mit Stahlbändern<br />

verstärkten Holzeinfassungen<br />

unnötig machen würde. Der<br />

PRODUKT-RUNDSCHAU<br />

Pappkarton wurde an der De-<br />

Montfort-Universität im Rahmen<br />

zahlreicher „Füllversuche“<br />

erfolgreich getestet.<br />

Der Schlüssel zur hohen<br />

Festigkeit des Kartons, im Vergleich<br />

zu anderen Produkten,<br />

liegt in dem Einsatz „dreieckiger<br />

Wellpappenrippen“.<br />

Die Rippen werden auf speziell<br />

hergestellten Maschinen gefertigt<br />

und mit Innenwellmanschetten<br />

verbunden, die wiederum<br />

innen in die Außenwellmanschetten<br />

des Kartons<br />

fest eingesetzt werden. Heute<br />

ist das Herstellungsverfahren<br />

weltweit patentiert und die<br />

Kartons tragen den Namen<br />

„Karmpac“.<br />

Hergestellt werden sie von<br />

Morrisons Corrugated Products<br />

Ltd, Lincolnshire/GB,<br />

ZWICK<br />

Kleine Prüfmaschine<br />

Die Prüfmaschinen-Reihe<br />

„zwicki“ wurde durch eine<br />

verkürzte Variante nach unten<br />

erweitert. Scherzhaft als „Bonsai“<br />

bezeichnet, ist sie nach<br />

Angaben des Herstellers eine<br />

kostengünstigere Variante für<br />

Anwendungsfälle mit einem<br />

maximal benötigten Arbeitsraum<br />

von 573 mm (ohne<br />

Einbauten). Ansonsten unterscheidet<br />

sie sich nicht in der<br />

mit rund 80 Mitarbeitern, die<br />

die Massenguttransportkartons<br />

in verschiedenen Formen<br />

und Größen herstellen. ❐<br />

Kürbisse im Rippenbett<br />

Foto: Morrisons<br />

Ausführung mit Meß- und<br />

Steuerelektronik von den anderen<br />

zwicki-Ausführungen.<br />

Optimal eingesetzt werden<br />

kann die Maschine in jedem<br />

Labor für Druck- und Biegeprüfungen<br />

mit kleinen Hüben<br />

bis max. 346 mm. Sie entspricht<br />

in Funktionalität und<br />

Design einer typischen Papier-<br />

bzw. Universalhärteprüfmaschine.<br />

❐<br />

Foto: Zwick<br />

<strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999 51


OPTIMA<br />

Aus eins mach drei<br />

Mit der Optima F1-3 bringt das<br />

Unternehmen eine Weiterentwicklung<br />

der F1 auf den Markt.<br />

Die Anlage ist für Abnehmer<br />

F1-3 Vollautomat<br />

Foto: Optima<br />

bestimmt, die in ihrer Behälterwahl<br />

flexibel bleiben und<br />

trotzdem mit hoher Leistung<br />

arbeiten wollen.<br />

Als vollautomatische Anlage<br />

für das Verpacken trockener,<br />

pulvriger Produkte in feste<br />

Behältnisse transportiert die<br />

Optima F1-3 mit größeren<br />

Mitnehmerelementen je nach<br />

Format bis zu drei Behältnisse<br />

gleichzeitig je Takt. Damit<br />

werden Ausbringungen bis<br />

150 Dosen je Minute erreicht.<br />

Die Maschine kann standfeste<br />

Behältnisse mit Formaten zwischen<br />

40 mm und maximal<br />

PRODUKT-RUNDSCHAU<br />

AHORN COMPACT<br />

Tragetasche mit Schutzklappe<br />

Eine neue Tragetasche mit<br />

Schutzklappe bietet Schutz gegen<br />

Witterungseinflüsse und<br />

Herausrutschen der Füllgüter.<br />

Dabei wird die Einstecklasche<br />

unter die Schutzklappe gesteckt.<br />

Die Vorteile bestehen im<br />

wesentlichen darin, daß ein<br />

sonst üblicherweise angeschweißter<br />

Spritzgußgriff entfällt,<br />

der eventuell auch Gefahren<br />

einer Beschädigung der<br />

Füllgüter bringen kann, beispielsweise<br />

das Ziehen von<br />

180 mm Durchmesser verarbeiten.<br />

Unterschiedliche Behältnisformen<br />

sind kein Problem,<br />

auch das Material der<br />

Behältnisse spielt keine Rolle.<br />

Blech- oder Pappwickeldosen<br />

können ebenso verwendet<br />

werden wie Glas-, Kunststoffoder<br />

Kombibehältnisse. EntsprechendeVerschließmaschinen<br />

können in die Anlage integriert<br />

werden.<br />

Bei schlecht fließenden<br />

Produkten kann zudem ein<br />

Wägesystem integriert werden;<br />

damit sind die Funktionen<br />

Füllen, Verschließen,<br />

100%-Gewichtskontrolle sowie<br />

Kennzeichnung platzsparend<br />

in einer Anlage vereint.<br />

❐<br />

Maschinen bei Strickwaren,<br />

ausgelöst durch die Ecken<br />

und Kanten dieses Tragegriffs.<br />

Die einfache Produktion erfordert<br />

lediglich geringe Mehrkosten<br />

für die Werkzeuge der<br />

Formausstanzung im verstärkten<br />

Griffbereich. Individuelle<br />

Größen, Farben, Aussehen<br />

und Design sind bei dieser<br />

zum Patent angemeldeten<br />

Neuheit möglich, für die auch<br />

Lizenzen vergeben werden<br />

können. ❐<br />

AUTOBAG<br />

Abzähl, Inlinedruck- und Packautomat<br />

Der <strong>Verpackungs</strong>-Automat ist<br />

für das Abpacken von insbesonders<br />

kleinen Artikeln wie<br />

Schrauben, Muttern, Beschläge-Zubehör<br />

vorgesehen und<br />

arbeitet nach Angaben des<br />

Herstellers mit einer Genauigkeit<br />

von 99,9%. Bei normalen<br />

Anwendungen erreiche die <strong>Verpackungs</strong>maschine<br />

das zweifache<br />

Arbeitstempo von herkömmlichenAbzählautomaten.<br />

Das System umfaßt die<br />

kombinierte Abpack- und Verschließ-Maschine<br />

„Excel“ mit<br />

zwei nachgerüsteten Modulen,<br />

dem Abzähl-Automat „Advantage“<br />

und dem Thermotransfer-Drucker<br />

PI-4000. Bei dieser<br />

Anordnung kann die Verpakkungsmaschine<br />

die Produkte<br />

in einem einzigen Arbeitsgang<br />

Abzählen, Etiketten und Verpacken.<br />

Für das Abpacken von Teile-<br />

Sets kann das System durch<br />

weitere Abzählautomaten, je<br />

nach Anzahl der verschiedenen<br />

Artikel, ergänzt werden.<br />

Die „Advantage“ verdankt<br />

ihre Abzählgenauigkeit zwei<br />

Bauteilen: Unterbrechungsspeicher,<br />

der einen kontinuierlichen<br />

Strom von ankommenden<br />

Produkten in abgezählte<br />

Lose trennt, erhöht das Arbeitstempo.<br />

Der Felddetektor<br />

mit hoher Auflösung, der Angaben<br />

zufolge Teile ab einer<br />

Größe von nur 1,5mm erfaßt,<br />

kann zwischen Kleinteilen,<br />

Verunreinigungen und Abschnitten<br />

unterscheiden.<br />

Da alle Abzähl-, Etikett- und<br />

<strong>Verpackungs</strong>automaten der<br />

Fa. Autobag PE-Kettenbeutel<br />

von der Rolle einsetzen, ist die<br />

Maschinenbedienung einfach<br />

und bedarf keiner Sonderkenntnisse.<br />

Beim Produktwechsel<br />

finden keine Maschinenänderungen<br />

statt. ❐<br />

GEHO PACK SERVICE GMBH<br />

Halbautomatisches Sackverschließgerät<br />

Die neue Maschine wird zum<br />

Versiegeln von z.B. sogenannten<br />

Kraftsäcken eingesetzt.<br />

Säcke aus Papier/Aluminium/<br />

Polyethylen-Verbund, mit und<br />

ohne Seitenfalte, mit und<br />

ohne geleimte Lasche zur zusätzlichen<br />

Absicherung des<br />

Produktes, aber auch Alu-/PE-<br />

Verbunde werden luft- und<br />

wasserdicht versiegelt. Der<br />

elektromotorische Siegelanddruck<br />

gewährleistet auch in<br />

der „Problemecke“ beim Übergang<br />

von vierfachem Material<br />

im Seitenfaltenbereich zum<br />

zweifachen Material im übrigen<br />

Bereich eine dichte Versiegelung.<br />

Die Siegeltemperatur<br />

ist für die vordere und<br />

Foto: Autobag<br />

hintere Siegelschiene getrennt<br />

regelbar. Der Siegeldruck ist<br />

einstellbar und auch die Siegeldauer.<br />

All diese Einstellungen<br />

richten sich nach den zu<br />

versiegelnden Materialarten<br />

und -dicken. Die in der Abfüllstation<br />

gefüllten Säcke werden<br />

auf einen Schlitten, der auf einer<br />

Rollenbahn läuft, gestellt.<br />

Die Seitenfalten werden per<br />

Hand in Form gebracht und –<br />

wenn vorhanden – die vorgeleimte<br />

Lasche übergefaltet.<br />

Der so präparierte Sack wird<br />

in die Einführungsschiene geführt.<br />

Ein Fußdruck reicht<br />

aus, um den Sack automatisch<br />

einzufahren bis in die Siegelstation.<br />

52 <strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999


Fahrbares Verschließgerät Foto: Geho<br />

Hier stoppt der Sack automatisch,<br />

der Siegelvorgang wird<br />

ausgelöst. Nach dem Siegelvorgang<br />

wird der verschlossene<br />

Sack automatisch aus dem<br />

Gerät heraustransportiert, entweder<br />

weiter in Laufrichtung,<br />

oder zurück zur Abfüllstation,<br />

je nach Bedarf.<br />

NEWTEC<br />

5. Generation der Serie 4000<br />

Die Konstruktion und Gestaltung<br />

des mechanischen Teils<br />

des Pal-Pack 4700 entspricht<br />

voll industriellen Standards<br />

und umfaßt Komponenten<br />

hoher Qualität. Die Lagen werden<br />

in direktem Bezug zum<br />

Mittelpunkt der Palette abgelegt<br />

und bieten daher der<br />

Ladung auf dem Palettenumfang<br />

– unabhängig von ihren<br />

Abmessungen – gleichmäßigen<br />

Halt. Diese 5. Generation<br />

des Palettierers der Serie 4000<br />

resultiert aus 25jähriger Erfahrung<br />

auf dem Gebiet der<br />

Palettierung.<br />

Die Maschine besteht aus<br />

industriellen Untereinheiten,<br />

die miteinander verbunden<br />

werden und so eine<br />

Maschine bilden.<br />

Pal-Pack 4700<br />

Foto: Newtec<br />

Während der gesamten Einfahr-,<br />

Siegel- und Ausfahrzeit<br />

kann die Bedienperson bereits<br />

den neuen Abfüllvorgang<br />

durchführen. Für unterschiedliche<br />

Sackgrößen kann der gesamte<br />

Siegelkopf motorisch<br />

nach oben oder unten bewegt<br />

werden. ❐<br />

Ihre erste Version läßt sich in<br />

bezug auf Auslegung und Gestaltung,<br />

zu palettierende Produkte,<br />

Anordnungen auf der<br />

Palette usw. modernisieren<br />

und künftig auch nachrüsten.<br />

Die Anlage bietet außer geringen<br />

Geschwindigkeiten und<br />

einfacher Palettierung (Hallenboden)<br />

auch Versionen<br />

höherer Arbeitsgeschwindigkeit<br />

sowie einen breiten Leistungsbereich<br />

mit max. 280<br />

Lagen/h.<br />

Die Anlagenbediener haben<br />

– bei maximaler Sicherheit<br />

– leichten Zugriff auf die<br />

geschützten Bereiche und die<br />

Anlage selbst.<br />

PRODUKT-RUNDSCHAU<br />

Drehteile sind durch Hochleistungs-Sicherheitsvorrichtungen<br />

geschützt; ein Operatorterminal<br />

(wahlweise) gestaltet<br />

die Anlage anwenderfreundlich.<br />

Die Version mit doppelter<br />

Ablageplattform ist vorn mit<br />

KEY/SUPERIOR<br />

Wendelförderer aus einem Stück<br />

Im wesentlichen besteht der<br />

KEY/Superior Wendelförderer<br />

aus einem Standrohr mit angeschweißten<br />

Wendelgängen.<br />

Auf diesen Wendelgängen<br />

werden die Produkte vertikal<br />

nach oben transportiert.<br />

In der Aufbereitungstechnik<br />

bietet der Wendelförderer eine<br />

Lösung für die diversen Bedürfnisse<br />

auf dem Gebiet der<br />

Schwingtechnik. Er besteht<br />

aus einem Stück und ist einfach<br />

zu reinigen. Ihm fehlt die<br />

konventionelle Schweißnaht<br />

zwischen dem Bett und den<br />

vertikal aufstehenden Kanten,<br />

wodurch die Hygiene verbessert<br />

wird. Die zwei Umwuchtmotoren,<br />

die den Wendelförderer<br />

antreiben, können sowohl<br />

unten, als auch oben angebracht<br />

werden. Um größere<br />

Förderhöhen zu überwinden,<br />

können zwei oder mehrere<br />

Wendelförderer übereinander<br />

aufgestellt werden. ❐<br />

Foto: Key Superior<br />

EUROPAL<br />

Federleichte Honigwabenpappe<br />

Honeypal ist ein Produkt,<br />

das auf dem „Know-how“ der<br />

Bienen basiert. Honigwabenpappe<br />

ist federleicht, ultrastark<br />

und kann den Angaben<br />

nach einem vertikalen Druck<br />

von 40 Tonnen/m 2 standhalten.<br />

Sie kann geschnitten, gestanzt<br />

oder geklebt werden.<br />

Honeypal bietet folgende Anwendungspalette:<br />

❐ Einwegpaletten z.B. für<br />

die Luftfracht und den Export<br />

nach Australien (keine Behandlung<br />

gegen Sirex nötig);<br />

❐ Lattenroste oder Zwischenlagen<br />

für schwer stapelbare<br />

Waren wie Garnspulen;<br />

❐ Palettendisplays aus Monomaterial;<br />

❐ Stoßabsorbierende Verpakkungen;<br />

❐ Füllmaterial.<br />

einer Wickelplattform ausgestattet;<br />

die Konstruktion der<br />

Schubvorrichtung begrenzt<br />

den rückwärtigen, überschüssigen<br />

Leerraum und fordert<br />

nur geringe Stellfläche. ❐<br />

Honigwaben werden in zahlreichen<br />

Bereichen verwendet<br />

wie etwa in der Keks-industrie,<br />

in der Auto-Audio-Industrie,<br />

in Druckereien, in Verlagen, in<br />

der Farbindustrie, es wird<br />

aber auch geführt von <strong>Verpackungs</strong>händlern<br />

und pappeverarbeitenden<br />

Betrieben in<br />

ganz Europa. ❐<br />

Foto: Europal<br />

<strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999 53


PRODUKT-RUNDSCHAU<br />

DIENES<br />

Vollautomatische Rundmesserpositionierung<br />

Die Version IV seiner Modul-<br />

Baureihe hat Dienes jetzt vorgestellt.<br />

Nach erfolgtem Programmstart<br />

und absolvierter<br />

Referenzfahrt erkennt der Betracher<br />

laut Hersteller sofort<br />

den Vorteil des von Dienes<br />

entwickelten „autonomen Antriebskonzeptes“,<br />

welches das<br />

obere und untere Positioniermodul<br />

zwar gleichzeitig startet,<br />

aber je nach softwareseitig<br />

durchgeführter Optimierung<br />

unterschiedliche Wege beschreiten<br />

läßt. Das heißt, daß<br />

in Abhängigkeit der vorgegebenen<br />

Parameter prozessoroptimiert<br />

ein Bewegungsablauf<br />

möglich ist, bei dem die<br />

Positioniermodule in entge-<br />

ALGROUP LAWSON MARDON<br />

Weichkäseverpackung<br />

Lawson Mardon Morin hat<br />

EXPECO („Extrusion à Peerméabilités<br />

Contrôlés“ = Extrusion<br />

mit kontrollierter Durchlässigkeit)<br />

entwickelt: ein innovativer,<br />

einlagiger Materialaufbau,<br />

der eigens für die<br />

Verpackung von Weichkäse<br />

gengesetzter Richtung fahren<br />

können, um letztlich doch nahezu<br />

gleichzeitig den Positioniervorgang<br />

zu beenden.<br />

Im einzelnen werden also<br />

alle Ober- und Untermesserpositionen<br />

angefahren, wobei<br />

Foto: Dienes<br />

ein im Positioniermodul integrierterPräzisionsmechanismus<br />

ein ortsgenaues Fixieren<br />

ermöglicht und anschließend<br />

das in seiner Arretierung automatisch<br />

freigegebene Schneidwerkzeug<br />

schnell in seine neue<br />

Position verfährt. Dort wird es<br />

wiederum ortsgenau abgesetzt<br />

und in harmonischem Wechsel<br />

mit der pneumatischen Einzelklemmung<br />

übernommen<br />

beziehungsweise fixiert. ❐<br />

konzipiert wurde. Das Material<br />

besteht aus einem mit Polymer<br />

(10 µm) extrusionsbeschichteten<br />

Papier.<br />

Einerseits wird die Rezeptur<br />

der Extrusionsbeschichtung<br />

zur Erfüllung von individuellenProduktanforderungen<br />

maßgeschneidert (entsprechend<br />

der Reifung des<br />

Käseproduktes und dem erforderlichen<br />

Gewichtsverlust),<br />

während die unperforierte<br />

Struktur andererseits die Risiken<br />

von Floraverunreinigungen<br />

verringert. Dieser Verbund<br />

gewährleistet ausgezeichnete<br />

Reifungsergebnisse und eine<br />

feine und vollkommen weiße<br />

Käseoberfläche.<br />

Das neue Verfahren soll<br />

eine deutliche Verbesserung<br />

gegenüber herkömmlichen<br />

Käseverpackungsmaterialien<br />

bringen, die aus einer Kombination<br />

aus Zellglas und Paraffinpapier<br />

bestanden. Laut<br />

Herstellerangaben bietet die<br />

neue Lösung eine bessere<br />

MANNESMANN DEMATIC<br />

Schnelles Kommissionieren von Büroartikeln<br />

Die van Dorp Groep N.V. im<br />

niederländischen s’Hertogenbosch<br />

– ein Unternehmen der<br />

Büroartikelbranche – kommissioniert<br />

seine Schnelläufer aus<br />

fünf horizontalen Karussells<br />

von Mannesmann Dematic.<br />

Während die Ware früher sehr<br />

zeitaufwendig aus statischen<br />

Regalen zusammengetragen<br />

werden mußte, werden die Artikel<br />

heute rechnergesteuert<br />

auf schnellstem Wege von den<br />

Karussells „zum Mann“ gebracht.<br />

An den fünf Karussells – jedes<br />

ist 43 m lang – arbeiten<br />

zwei Kommissionierer, die 300<br />

Positionen pro Stunde für den<br />

Versand bereitstellen. Bei der<br />

Planung und Realisierung der<br />

Karussellanlage wurde besonderer<br />

Wert auf Ergonomie und<br />

Bedienerführung gelegt. So<br />

finden die Picker die Waren –<br />

Etiketten, Schreibblöcke, Stifte<br />

usw. – mit Hilfe von Positionsleuchten<br />

und einer Klar-<br />

Kontrolle der WasserdampfundSauerstoffdurchlässigkeitswerte<br />

im Vergleich zu<br />

traditionellen Lösungen. Der<br />

Verzicht auf Paraffinwachs<br />

schließt eine Verstopfung der<br />

Maschine aus. Der einlagige<br />

Aufbau des Materials führt<br />

darüber hinaus zu einer erheblichen<br />

Verbesserung der<br />

Maschinengängigkeit. ❐<br />

textanzeige für die Pickmenge<br />

und die Artikelbezeichnung<br />

über jedem Karussell. Die entnommene<br />

Ware wird direkt in<br />

die Versandkartons gelegt, wobei<br />

jedem Auftragskarton ein<br />

fester Platz zugeordnet ist.<br />

Oberhalb von jedem Karton ist<br />

ein Display angeordnet. Der<br />

Picker erhält hier die Information,<br />

in welchen Behälter wieviel<br />

Stück eines Artikels gegeben<br />

werden müssen. Dadurch<br />

können Sammelentnahmen<br />

mit anschließender Verteilung<br />

auf verschiedene Kundenaufträge<br />

getätigt werden.<br />

Pro Arbeitsstation – zwei<br />

oder drei Karussells – werden<br />

An fünf horizontalen Karussells arbeiten zwei Kommissionierer, die 300<br />

Positionen pro Stunde bereitstellen Foto: Mannesmann Dematic<br />

zwölf Kundenaufträge parallel<br />

kommissioniert. Das bedeutet<br />

zusätzlichen Zeitgewinn bei<br />

gleichzeitiger Minimierung der<br />

Fehlerrate. Fertig kommissionierte<br />

Auftragsbehälter werden<br />

über die Förderanlage direkt<br />

zum Versand transportiert.<br />

❐<br />

54 <strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999


Forum<br />

Wissenschaft<br />

Technisch-Wissenschaftliche Beilage · 50 · 1999 · N°3<br />

Die richtige Verpackung für ein Lebensmittel kann heute nur noch eine Komplettlösung<br />

für das System Lebensmittel/Verpackung sein.<br />

Prof. Dr. Felix Escher ist Professor<br />

für Lebensmitteltechnologie am Institut<br />

für Lebensmittelwissenschaft der Eidgenössischen<br />

Technischen Hochschule<br />

(ETH) Zürich<br />

Das Angebot von verpackten Lebensmitteln<br />

ist aus dem modernen Lebensmittelsortiment<br />

nicht mehr wegzudenken. An dieser<br />

Tatsache wird auch der wieder steigende<br />

Verkauf von offenen Lebensmitteln direkt<br />

ab Bauernhof, auf dem städtischen Wochenmarkt<br />

oder in der „Farmers Corner“ eines<br />

Einkaufszentrums nichts ändern. Denn die<br />

moderne Industriegesellschaft kann auf<br />

haltbare Nahrungsmittel zur Aufrechterhaltung<br />

der Versorgungssicherheit nicht mehr<br />

verzichten.<br />

Mit der Haltbarmachung direkt verknüpft<br />

ist die Auslegung einer Verpackung, welche<br />

den technologisch notwendigen Schutz<br />

gewährt, aber auch die von Konsumenten<br />

gewünschte Convenience hinsichtlich Portionengröße<br />

und Handhabung bietet. Weitere<br />

Zielsetzungen sind die Bewahrung der<br />

intrinsischen Lebensmittelqualität durch<br />

die Verpackung in Kombination mit der<br />

Erfüllung der extrinsischen Qualitätsansprüche,<br />

welche das Marketing stellen muß<br />

und welche letztlich über die Akzeptanz und<br />

damit den Erfolg eines Produkts auf dem<br />

Markt entscheiden. Zu den extrinsischen<br />

Faktoren sind auch die ökologischen<br />

Gesichtspunkte der Verpackung zu zählen.<br />

Die Lösung von <strong>Verpackungs</strong>fragen wird<br />

in der Lebensmittelindustrie zu einer komplexen<br />

interdisziplinären Aufgabe, die hierarchisch<br />

zu lösen ist. Die an erster Stelle<br />

zu lösenden Fragen stellen klassische Teilbereiche<br />

der Lebensmitteltechnologie dar,<br />

nämlich die Gewährleistung der gewünschten<br />

Lagerstabilität und die toxikologische<br />

Sicherheit der Verpackung durch Ausschluß<br />

oder Minimierung von Interaktionen<br />

des Packstoffes mit Lebensmitteln. Die<br />

Bemühungen um die Optimierung der<br />

Lagerstabilität haben in den letzten Jahren<br />

zu einer ganzen Reihe von vielversprechenden<br />

Entwicklungen geführt. Für lang haltbare<br />

Produkte sind mittlerweile genügend<br />

kinetische Daten über Qualitätsveränderungen<br />

bekannt, um die <strong>Verpackungs</strong>optimierung<br />

mit Modellierungen vornehmen zu<br />

können. Damit lassen sich Lagerversuche<br />

zur Absicherung der Modellrechnungen<br />

zwar nicht abschaffen, aber doch wesentlich<br />

systematischer und mit kleinerem Aufwand<br />

durchführen.<br />

Von besonderem Interesse sind die <strong>Verpackungs</strong>probleme<br />

bei neuen Lebensmittelgruppen,<br />

allen voran bei den Frischprodukten<br />

auf Basis von Früchten, Gemüse, Fleisch<br />

EINHEIT<br />

und vielen Fertiggerichten. Es sind gekühlte<br />

Lebensmittel, die nach dem Prinzip des<br />

„Minimal Processing“ hergestellt werden<br />

und deren Frischeaspekt und kulinarische<br />

Qualität, aber oft auch deren Gesundheitswert<br />

besonders hervorgehoben werden.<br />

Die Kühllagerung wird in jedem Fall mit<br />

einer Verpackung, allenfalls mit einer<br />

milden Pasteurisation, in speziellen Fällen<br />

mit der Garung „sous vide“ kombiniert. An<br />

die <strong>Verpackungs</strong>technologie werden besonders<br />

hohe Ansprüche gestellt, wenn mikrobiologisch<br />

kritische Erzeugnisse vorliegen<br />

oder wenn die Produkte in Form von<br />

pflanzlichem Gewebe physiologisch noch<br />

aktiv sind. Diese Ansprüche haben zur Entwicklung<br />

von <strong>Verpackungs</strong>materialien mit<br />

selektiven und temperaturabhängigen Gasdurchlässigkeiten<br />

geführt, um damit die<br />

Technik des „Controlled Atmosphere Packaging“<br />

und des „Modified Atmosphere Packaging“<br />

realisieren zu können. Dies ist nur<br />

ein Schritt von der Verpackung als passives<br />

Element der Haltbarmachung mit reiner<br />

Barrierewirkung zum Active Packaging<br />

mit spezifisch ausgelegten <strong>Verpackungs</strong>materialien.<br />

Ein weiterer Schritt ist zum<br />

Beispiel der Einbau von antioxidativen und<br />

antimikrobiellen Stoffen in das <strong>Verpackungs</strong>material.<br />

Hier eröffnen sich faszinierende<br />

Perspektiven für Forschung und<br />

Entwicklung, immer im Bemühen, dem<br />

Konsumenten die höchstmögliche Lebensmittelqualität<br />

und Nahrungsmittelsicherheit<br />

mit vertretbarem ökologischem Aufwand,<br />

aber auch zu einem erschwinglichen Preis<br />

anbieten zu können.<br />

Sicher eine vornehme und wichtige Aufgabe<br />

der Lebensmittelwissenschaft an der<br />

Schwelle zum 3. Jahrtausend!<br />

<strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/99<br />

Seite 55


Die Qualität industriell erzeugter Lebensmittel<br />

wird stark von der Eignung der<br />

verwendeten Verpackung beeinflußt. Die<br />

Eignung und die gleichbleibende Qualität<br />

der Verpackung lassen sich mit Hilfe von<br />

Spezifikationen kontrollieren. Wesentlicher<br />

Aspekt solcher Spezifikationen ist die Auflistung<br />

der einzusetzenden, genormten<br />

Untersuchungsmethoden.<br />

Derzeit entstehen den Molkereien in Österreich<br />

und Deutschland Millionenschäden<br />

durch den Einsatz von nicht geeigneten<br />

Verpackungen. Dies schließt auch Produktionsausfälle<br />

oder vorzeitigen Verderb von<br />

Lebensmitteln ein.<br />

Als eine der wesentlichen Ursachen<br />

dieser unbefriedigenden Situation ist die<br />

noch immer nicht ausreichende Spezifizierung<br />

von Verpackungen anzusehen. Besonders<br />

in kleinen und mittleren Molkereien<br />

besteht aufgrund von Arbeitsüberlastung<br />

und knappen Personalressourcen oftmals<br />

keine Möglichkeit, Verpackungen genau<br />

zu spezifizieren oder adäquate Eingangskontrollen<br />

vorzunehmen.<br />

Verstärkt wird diese Problematik durch<br />

die immer umfangreicheren gesetzlichen<br />

Vorschriften. Diese umfassen so bedeutende<br />

Bereiche wie die Umsetzung der<br />

EU-Richtlinie zur Lebensmittelhygiene 93/<br />

43/EWG in nationales Recht (1) oder die<br />

Rechtsgrundlagen für den Einsatz von<br />

Kunststoffen im Lebensmittel- und Trinkwasserkontakt<br />

(2).<br />

Aus dieser Ausgangsposition heraus<br />

wurde von Vertretern der österreichischen<br />

Molkereien, von <strong>Verpackungs</strong>herstellern<br />

und dem ÖVLG eine Arbeitsgruppe beschickt,<br />

die zur Aufgabe hatte, aus der Sicht<br />

der Praxis die zu spezifizierenden Parameter<br />

von Verpackungen zu definieren.<br />

Folgende <strong>Verpackungs</strong>typen wurden<br />

nach diesem Verfahren spezifiziert:<br />

● Kunststoffbecher für flüssige Milchprodukte<br />

● Einwegtrays aus Vollpappe für Becher<br />

● Siegelfähige Verschlußmaterialien für<br />

Becher<br />

Im nächsten Schritt mußten Methoden<br />

zur Überprüfung der Spezifikationen festgelegt<br />

werden. Während primär versucht<br />

wurde, auf Normmethoden oder bereits<br />

publizierte Prüfmethoden zurückzugreifen,<br />

Seite 56<br />

<strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/99<br />

Technisch-Wissenschaftliche Beilage · 50 · 1999 · N°3<br />

GÜTESICHERUNG VON MOLKEREI-<br />

PRODUKTEVERPACKUNGEN<br />

M. Tacker; Wien, Österreich<br />

mußten für den Großteil der Prüfungen neue<br />

Verfahren adaptiert werden.<br />

Gesetzliche Anforderungen<br />

Schon das österreichische Lebensmittelgesetz<br />

aus dem Jahr 1975 verbietet die Herstellung<br />

von Gebrauchsgegenständen für<br />

den Lebensmittelbereich aus Stoffen, die<br />

nicht zugelassen sind oder nicht den Zulassungsbedingungen<br />

entsprechen. Eine europaweit<br />

einheitliche Regelung für Verpakkungen<br />

aus Kunststoffen wurde durch die<br />

Erlassung von Einzelrichtlinien in die Wege<br />

geleitet. Mit der Übernahme in nationales<br />

Recht wurden diese Richtlinien auch in den<br />

EU-Mitgliedsstaaten verbindlich.<br />

Für Monomere sowie für einen Teil der<br />

Additive bestehen europaweite Regelungen.<br />

Weiterhin einzelstaatlich geregelt bleibt der<br />

Bereich der Pigmente sowie der Großteil<br />

der Additive. Da die nationalen Gepflogenheiten<br />

oftmals stark voneinander abweichen,<br />

obliegt es dem Anwender, sicherzustellen,<br />

daß die von ihm eingesetzten Verpackungen<br />

für den jeweiligen Verwendungszweck einsetzbar<br />

sind. Denn eine Verpackung, die<br />

in Frankreich für den Lebensmittelkontakt<br />

zugelassen ist, ist möglicherweise in<br />

Deutschland oder Österreich verboten.<br />

Aufgrund dieser komplexen Situation<br />

wird empfohlen, als Anhang zur Spezifikation<br />

die lebensmittelrechtliche Eignung der<br />

Verpackung für die jeweiligen Einsatzbereiche<br />

und die spezifischen Länder zu dokumentieren.<br />

Die Umsetzung der europäischen Richtlinie<br />

über Lebensmittelhygiene 93/43/EWG<br />

in nationales Recht brachte eine Präzisierung<br />

der hygienischen Anforderungen an Lebensmittelverpackungen<br />

mit sich. Zentraler<br />

Leitgedanke dabei ist, daß der gesamte Lebensmittel-Produktionsprozeß<br />

mittels der<br />

Grundsätze eines HACCP-Systems zu überwachen<br />

ist. Bei der Umsetzung des HACCP-<br />

Systems in die betriebliche Praxis wird oftmals<br />

festgestellt, daß der <strong>Verpackungs</strong>schritt<br />

als kritischer Kontrollpunkt zu<br />

werten ist.<br />

Hygiene von Verpackungen<br />

Beim Abpacken mikrobiell empfindlicher<br />

Füllgüter wie Milchprodukte sollten die<br />

eingesetzten Verpackungen eine möglichst<br />

niedrige Kontamination mit Mikroorganismen<br />

aufweisen. Von Lebensmittelproduzenten<br />

werden deshalb vermehrt mikrobielle<br />

Grenzwerte für Verpackungen festgelegt.<br />

Tabelle 1 zeigt beispielhaft Grenzwerte,<br />

wie sie häufig in der Praxis gefordert werden.<br />

Angegeben sind Oberflächenkeimzahlen<br />

für Hefen und Schimmel. Die Verpackungen<br />

müssen frei sein von coliformen<br />

Bakterien.<br />

Beim Einsatz mikrobieller Spezifikationen<br />

ist besonders darauf hinzuweisen, daß<br />

die Wahl der Untersuchungsmethode große<br />

Auswirkung auf die erzielten Ergebnisse<br />

ausüben kann. Für die Bestimmung der<br />

Oberflächenkeimzahlen von Kunststoff- und<br />

Vollpappeverpackungen hat sich das Beschichtungsverfahren<br />

besonders bewährt.<br />

Bei diesem Verfahren wird die Verpackung<br />

innen mit Nährboden beschichtet und<br />

anschließend inkubiert. Damit kann zusätzlich<br />

zur Keimzahl auch festgestellt werden,<br />

wo sich die Keime befinden. Dies kann<br />

wichtige Informationen bezüglich der<br />

Verkeimungsursache liefern.<br />

Eine spezielle Adaption des Beschichtungsverfahrens<br />

für Kunststoffhohlkörper<br />

wurde in der ÖVLG-Methode 10 ausgearbeitet.<br />

Tabelle 1: Praxisbeispiele für Grenzwerte für die mikrobielle Kontamination von Verpackungen<br />

Verpackung Maximal zulässige Oberflächenkeimzahl<br />

Buttereinwickler 6 Hefen und 2 Schimmel pro 100 cm 2<br />

Aluminiumplatinen für 2 (Hefen und Schimmel gesamt)<br />

Kunststoffbecher (Joghurt) pro 100 cm 2<br />

200 g PS-Becher (Joghurt) 3 (Hefen und Schimmel gesamt) pro Becher;<br />

maximal 10 % der Becher einer Charge mit<br />

Hefen oder Schimmel verkeimt<br />

Aluminium Tuben (Majonnaise) 2 (Hefen und Schimmel gesamt) pro 100 cm 3<br />

Nennfüllmenge


Spezifikationen<br />

für Kunststoffbecher<br />

Tabelle 2 zeigt die wesentlichen funktionellen<br />

Parameter, die für Kunststoffbecher zu<br />

spezifizieren sind.<br />

Prüfung auf Entstapelbarkeit (ÖVLG-<br />

Methode 2): Stoß- und Stapelbelastungen<br />

während des Transportes können ein Ineinanderstauchen<br />

von in Stapeln genesteten<br />

Bechern bewirken, wodurch Störungen<br />

beim maschinellen Entstapeln durch Ineinanderklemmen<br />

von Bechern auftreten können.<br />

Mit dieser Methode kann der Widerstand<br />

genesteter Becherstapel gegen Ineinanderstauchen<br />

beurteilt werden.<br />

Axialdruckprüfung von Kunststoffbechern<br />

(ÖVLG-Methode 6): Prüfung der<br />

Widerstandsfähigkeit von Bechern, wenn<br />

diese einer axialen Druckbelastung ausgesetzt<br />

werden.<br />

Stoßprüfung von Kunststoffbechern<br />

durch freien Fall (ÖVLG-Methode 11):<br />

Stoßbeanspruchungen wirken auf Becher<br />

vor allem während der Distribution und<br />

am Point of Sale. Mit Hilfe dieser Methode<br />

wird der Bruchwiderstand befüllter, verschlossener<br />

Kunststoffbecher beim Stoß<br />

nach freiem Fall beurteilt.<br />

Druckfarbenhaftfestigkeit (Tape-Test,<br />

ÖVLG-Methode 23): Rasche und einfache<br />

Prüfung der Druckfarbenhaftung auf Packmitteln<br />

aus Kunststoffen. Es wird der Anteil<br />

der Druckfarbe, die mittels eines Selbstklebebandes<br />

entfernt werden kann, bestimmt.<br />

Vakuumbeständigkeit (ÖVLG-Methode<br />

31): Prüfung der Formbeständigkeit von<br />

Technisch-Wissenschaftliche Beilage · 50 · 1999 · N°3<br />

Kunststoffbechern gegenüber Unterdruck.<br />

Unterdruck kann in befüllten Kunststoffbechern<br />

durch Abkühlung von in Bechern<br />

eingeschlossener Kopfraumatmosphäre oder<br />

bei Verpackung unter Schutzgas entstehen.<br />

Spektrale Lichtdurchlässigkeit (ÖVLG-<br />

Methode 26): Prüfung der spektralen<br />

Durchlässigkeit von Verpackungen im Bereich<br />

von 200 bis 800 nm. Fett- und chlorophyllhaltige<br />

Füllgüter sind gegenüber Licht<br />

empfindlich (3, 4). Die spektrale Lichtdurchlässigkeit<br />

des <strong>Verpackungs</strong>materials<br />

ist deshalb ein wichtiger Parameter für den<br />

Produktschutz.<br />

Wärmeformbeständigkeit (ÖVLG-<br />

Methode 46): Diese Methode dient zur<br />

Bestimmung der Formbeständigkeit von<br />

Kunststoffbechern bei erhöhten Temperaturen.<br />

Die Prüfung findet Anwendung für<br />

Kunststoffbecher, die für Heißabfüllungen<br />

eingesetzt werden.<br />

Einwegtrays aus Vollpappe<br />

Tabelle 3 zeigt die Parameter, die für die<br />

Spezifikation von Einwegtrays aus Voll-<br />

Tabelle 2: Kunststoffbecher für flüssige Milchprodukte – Spezifizierte Parameter<br />

Parameter Prüfverfahren<br />

Maßgenauigkeit lt. Zeichnung<br />

Optische Fehlerfreiheit visuelle Prüfung<br />

Entstapelbarkeit ÖVLG-Methode 2<br />

Stoßfestigkeit ÖVLG-Methode 11<br />

Axialdruckfestigkeit ÖVLG-Methode 6<br />

Druckfarbenhaftfestigkeit ÖVLG-Methode 23<br />

Vakuumbeständigkeit ÖVLG-Methode 31<br />

Coliforme Keime ÖVLG-Methode 10A<br />

Hefen und Schimmel ÖVLG-Methode 10A<br />

Gesamtkeimzahl ÖVLG-Methode 10B<br />

Spektrale Lichtdurchlässigkeit ÖVLG-Methode 26<br />

Wärmeformbeständigkeit ÖVLG-Methode 46<br />

Tabelle 3: Einwegtrays aus Vollpappe – Spezifizierte Parameter<br />

Parameter Prüfverfahren<br />

Flächengewicht ÖN A 1102<br />

Biegesteifigkeit längs / quer DIN 53121<br />

Wasseraufnahmevermögen DIN 53132<br />

Hefen und Schimmel Zellcheming VIII/3/68<br />

Gesamtkeimzahl Zellcheming VIII/3/68<br />

pappe wichtig sind. Es werden ausschließlich<br />

genormte oder anderweitig publizierte<br />

Verfahren zur Überprüfung der funktionellen<br />

Eigenschaften eingesetzt.<br />

Flächengewicht und Biegesteifigkeit<br />

bestimmen die mechanische Festigkeit von<br />

Trays wesentlich mit.<br />

Das Wasseraufnahmevermögen (Cobb-<br />

Wert, DIN 53132) von Vollpappe erlaubt<br />

Rückschlüsse über das mechanische Verhalten<br />

bei erhöhtem Feuchtigkeitsgehalt.<br />

Siegelfähige Verschlußmaterialien<br />

für Becher<br />

Tabelle 4 listet die wesentlichen Parameter<br />

für die Spezifikation von siegelfähigen Verschlußmaterialien<br />

auf.<br />

Siegellackauftrag (ILV-Methode 14):<br />

Gravimetrische Bestimmung des Siegellackauftrages<br />

auf Platinen. Schwankungen des<br />

Siegellackauftrages können zu unzureichender<br />

Haftung der Platinen auf Bechern führen.<br />

Spektrale Lichtdurchlässigkeit (ÖVLG-<br />

Methode 26): Da in Kühlvitrinen des Handels<br />

das Licht hauptsächlich von oben auf<br />

die Becherware einwirkt, ist der Lichtschutz<br />

durch die Platine äußerst wichtig. Während<br />

Aluminiumplatinen lichtundurchlässig sind,<br />

weisen Alternativmaterialien (Kunststoffverbunde)<br />

teilweise eine sehr hohe Lichttransmission<br />

auf.<br />

Porosität (ILV-Methode 29): Prüfung<br />

von lackierten Aluminiumplatinen auf<br />

Poren. Besonders bei länger haltbaren Produkten<br />

sowie sauren Füllgütern führen<br />

Poren in der Lackschicht zu Korrosionen.<br />

Weniger Reklamationen<br />

Die vorliegende Arbeit faßt alle in der Praxis<br />

relevanten Parameter zusammen, die in<br />

einer <strong>Verpackungs</strong>spezifikation von<br />

● Kunststoffbechern<br />

● Einwegtrays aus Vollpappe und<br />

● siegelfähigen Verschlußmaterialien<br />

enthalten sein sollten. Wesentlicher Aspekt<br />

der Spezifikation ist die Auflistung der<br />

Untersuchungsmethoden. Dies ist besonders<br />

<strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/99<br />

Seite 57


im Bereich der Mikrobiologie sehr wichtig,<br />

da die Wahl der Methode entscheidenden<br />

Einfluß auf die Untersuchungsergebnisse<br />

ausüben kann. Für eine Anzahl an Parametern<br />

wurden Prüfmethoden speziell adaptiert,<br />

die als ÖVLG-Methoden festgelegt wurden.<br />

Sie können zur Annahmeprüfung oder zur<br />

Güteüberwachung eingesetzt werden.<br />

Für Molkereien kann bei Umsetzung<br />

dieser Spezifikationen vor allem die gleich-<br />

Seite 58<br />

<strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/99<br />

Technisch-Wissenschaftliche Beilage · 50 · 1999 · N°3<br />

Tabelle 4: Siegelfähige Verschlußmaterialien für Becher – Spezifizierte Parameter<br />

Parameter Prüfverfahren<br />

Siegellackauftrag ILV-Merkblatt 14<br />

Spektrale Lichtdurchlässigkeit ÖVLG-Methode 26<br />

Porosität ILV-Merkblatt 29<br />

Coliforme Keime Zellcheming VIII/3/68<br />

Hefen und Schimmel Zellcheming VIII/3/68<br />

Gesamtkeimzahl Zellcheming VIII/3/68<br />

bleibende Qualität von Verpackungen sichergestellt<br />

sowie Rechtssicherheit bei Schadensfällen<br />

und eine Objektivierung der Lieferantenbeurteilung<br />

erreicht werden.<br />

<strong>Verpackungs</strong>hersteller erzielen durch die<br />

genaue Definition der Anwenderanforderungen<br />

eine Verringerung der Reklamationshäufigkeit<br />

und damit eine Erhöhung der<br />

Kundenzufriedenheit.<br />

VERPACKUNGEN AUS KUNST-<br />

STOFFOLIEN – NEUE ENTWICKLUNGEN<br />

UND ANWENDUNGSFELDER<br />

Symposium des Fraunhofer-Instituts Verfahrenstechnik<br />

und Verpackung anläßlich der Fachpack am 15.10.1998<br />

Spezielle Kunststoffverpackungen gehören<br />

zu den wenigen Wachstumsbereichen im<br />

<strong>Verpackungs</strong>markt der letzten Jahre, der<br />

sich sonst insgesamt durch Stagnation auszeichnete.<br />

Neben dem allgemeinen Trend,<br />

immer weniger Material einzusetzen, der<br />

naturgemäß leichte Kunststoffverpackungen<br />

begünstigt, finden sich auch neue<br />

Anwendungsfelder, die durch spezielle<br />

Verpackungen überhaupt erst erschlossen<br />

werden können. Ein wesentliches Gebiet ist<br />

dabei zum Beispiel die Verpackung unter<br />

modifizierter Atmosphäre MAP. Weiterhin<br />

sind aber auch Substitutionsprozesse von<br />

schwereren Verpackungen wichtig, die<br />

durch flexible Materialien mit ständig verbesserten<br />

Barriereeigenschaften überhaupt<br />

möglich werden.<br />

Welche Position haben Folien mit Barriereeigenschaften<br />

auf dem <strong>Verpackungs</strong>markt?<br />

Welche Anforderungen stellt das verpackte<br />

Produkt? Auf welche Weise funktioniert der<br />

Stofftransport, und wie beeinflussen die<br />

Herstellungsprozesse die Barriereeigenschaften?<br />

Diese Fragen wurden im Einführungsvortrag<br />

„Barriereeigenschaften von<br />

Folien, Schichten und Verbunden“ von<br />

Dr. H.-C. Langowski, Fraunhofer Institut<br />

für Verfahrenstechnik und Verpackung,<br />

Freising, geklärt, der die verschiedenen<br />

Arten von Barrierematerialien von polymeren<br />

über anorganische Barriereschichten<br />

bis hin zu massiven Folien behandelte<br />

und damit den Rahmen für die folgenden<br />

Vorträge absteckte.<br />

Dicht oder durchlässig?<br />

Will man thermoformbare Barrierefolien<br />

herstellen, benötigt man spezielle polymere<br />

Barrierematerialien. Die Alternative zum in<br />

diesen Gebieten häufig verwendeten EVOH<br />

stellte Dr. Kaschel (in Vertretung von Dr. H.<br />

Eggers) von der Firma Wolff Walsrode in<br />

seinem Vortrag „Sterilisationsfeste thermo-<br />

Literatur<br />

1 M. Tacker<br />

Hygiene zahlt sich aus. Kunststoffe 88<br />

(1998) Nr.6, S. 882–883<br />

2 D. Loidl, A. Pagani, Ch. Hametner,<br />

M. Tacker<br />

Kunststoffe im Lebensmittel- und Trinkwasserbereich.<br />

Österr. Kunststoff-Zeitschrift<br />

29 (1998) Nr. 11/12, S. 308–310<br />

3 K. Rieblinger, G. Ziegleder<br />

Verpackte Lebensmittel unter Lichteinfluß.<br />

ZFL 49 (1998) Nr. 1/2, S. 51–53<br />

4 Bosset, E. Fluckinger<br />

Die Verpackung als Mittel zur Qualitätserhaltung<br />

von Lebensmitteln, dargestellt am<br />

Beispiel der Lichtschutzbedürftigkeit verschiedener<br />

Joghurtsorten. Lebensm.-Wiss.<br />

u. -Technol. 22 (1989), S. 292–300<br />

Autor<br />

Dr. Manfred Tacker<br />

Leiter des Österreichischen <strong>Verpackungs</strong>instituts<br />

für Lebensmittel und Getränke,<br />

Wien/Österreich<br />

formbare Barrierefolien“ vor. Das bekannte<br />

Problem des EVOH bei hohen Temperaturen<br />

und Feuchten, nämlich die Einlagerung<br />

von Wasser, führt häufig zu Delamination<br />

und Trübung der thermoformbaren<br />

Verbunde. Dieses Problem löste Wolff<br />

Walsrode durch Verwendung von Polyamid-<br />

Blends aus MXD6 und PA6, die nach dem<br />

Sterilisieren die gleiche Sauerstoffdurchlässigkeit<br />

im Endzustand wie vergleichbare<br />

EVOH-Verbunde aufweisen. Interessant ist<br />

jedoch, daß die Probleme von Trübung und<br />

Delamination bei diesen Materialien nicht<br />

auftreten. Ein zusätzlicher Vorteil ist, daß<br />

innerhalb der ersten 24 Stunden nach dem<br />

Sterilisationsprozeß die Sauerstoffdurchlässigkeit<br />

im Mittel um den Faktor 3 geringer ist<br />

als beim EVOH.<br />

Das andere Extrem der Kunststoffolien<br />

stellte Dr. R.G. Evelo, ATO-DLO, Wageningen/NL,<br />

in seinem Vortrag „Highly Transmittance<br />

Films for Modified Atmosphere<br />

Packaging: Application and Modelling“ vor:<br />

Um bei frischen Produkten die Lebensdauer<br />

bei Lagerung zu verlängern, werden Folienmaterialien<br />

mit sehr hoher Durchlässigkeit<br />

benötigt. Wichtig bei diesem Anwendungsfall<br />

ist eine angepaßte Durchlässigkeit für<br />

Wasserdampf, Sauerstoff und Kohlendioxid<br />

an das jeweilige verpackte Produkt<br />

(Tomaten oder Chicorée), mit der erreicht<br />

werden kann, daß sich im Inneren der Ver-


packung eine Atmosphäre ausbildet, die eine<br />

optimale Haltbarkeit gewährleistet.<br />

Mineralisch beschichten<br />

Eine neuartige Beschichtungstechnologie auf<br />

PET durch Lackieren wurde den Teilnehmern<br />

durch T.R. Kreusel unter Koautorschaft<br />

von Dr. S. Sankey von Du Pont,<br />

Bad Homburg/Wilton, in seinem Vortrag<br />

„Du Pont's Klare Barrierefolien basierend<br />

auf mineralischer Beschichtungstechnologie“<br />

vorgestellt. Durch Auftragen eines mit<br />

Vermiculit-Nanopartikeln gefüllten Lacks<br />

werden hohe Barriereeigenschaften hervorgerufen,<br />

wie man sie sonst nur von rein<br />

anorganischen aufgedampften Barriereschichten<br />

auf PET kennt. Sauerstoffdurchlässigkeiten<br />

unter 1cm 3/m 2 d bar und CO 2 -<br />

Durchlässigkeiten von 5 cm 3/m 2 d bar sind<br />

eine echte Konkurrenz zu transparenten<br />

Barriereschichten auf Basis von Siliziumoxid.<br />

Bedampfen von Folien<br />

Wie erreiche ich durch Verbesserung der<br />

Substratfolie bessere Barriereeigenschaften<br />

für die bedampften Verbunde und weitere<br />

NACHGELESEN<br />

Active Packaging<br />

T. Padgett, I.Y. Han, P.L. Dawson:<br />

Incorporation of food-grade antimicrobial<br />

compounds into biodegradable packaging<br />

films. Journal of Food Protection 61 (1998)<br />

Nr. 10, S. 1330–1335<br />

Zur Haltbarmachung gering behandelter Lebensmittel<br />

gibt es verschiedenartige Methoden.<br />

Zum Bereich Active Packaging zählt<br />

das Einbringen von Bakteriozinen in das<br />

<strong>Verpackungs</strong>material.<br />

Lysozym wie auch Nisin sind Proteine<br />

mit antimikrobieller Wirkung gegen grampositive<br />

Bakterien. Setzt man diese beiden<br />

Wirkstoffe in Kombination mit Chelatbildnern<br />

ein, verstärkt sich die antimikrobielle<br />

Wirkung noch. Untersuchungen beweisen,<br />

daß <strong>Verpackungs</strong>folien, in deren Struktur<br />

Lysozym beziehungsweise Nisin eingebaut<br />

ist, gegen Lactobacillus plantarum eine<br />

wachstumshemmende Wirkung besitzen.<br />

In Kombination mit EDTA wurde die<br />

Schutzwirkung gegenüber Escherichia coli<br />

gegenüber reinem Lysozym oder Nisin noch<br />

verstärkt.<br />

Technisch-Wissenschaftliche Beilage · 50 · 1999 · N°3<br />

ökonomische Vorteile? Hierzu stellte R.<br />

Davis unter Koautorschaft von Dr. H. Peiffer<br />

ein Projekt der Firma Hoechst Diafoil,<br />

heute Mitsubishi Polyester, in seinem Vortrag<br />

„Vorteile koextrudierter PET-Folien für<br />

die flexible Verpackung“ vor. Ein bekanntes<br />

Phänomen ist, daß sich die Durchlässigkeiten<br />

bedampfter Folien nach der Häufigkeit<br />

von Defekten in den aufgedampften Schichten<br />

und der Durchlässigkeit des unmittelbar<br />

an die Schicht angrenzenden Polymers richtet.<br />

Diese Erfahrung machte sich die Gruppe<br />

bei Hoechst Diafoil zu Nutze und entwickelte<br />

koextrudierte PET-Folien mit niedrigen<br />

Konzentrationen von Antiblockmitteln<br />

in der zu beschichtenden Oberfläche beziehungsweise<br />

mit einer Oberflächenschicht<br />

auf Basis des PEN, das eine um etwa Faktor<br />

10 bessere Barriere als PET aufweist. Allein<br />

die verbesserten Möglichkeiten des internen<br />

Recycling machen dieses Verfahren interessant,<br />

noch mehr jedoch die um bis zu Faktor<br />

10 gegenüber Standard-PET gesteigerten<br />

Barriereeigenschaften am bedampften Folienmaterial.<br />

Kann man auch das wesentlich gasdurchlässigere<br />

Polypropylen (BOPP) zu Folienverbunden<br />

mit hohen Barriereeigenschaften<br />

veredeln? Zu dieser Frage stellte Dr. U.<br />

Morphologie und Migration<br />

M.S. Choudhry, F. Lox, A. Buekens,<br />

P. Delcroly: Electron microscopic study<br />

of the PVC bottle wall:<br />

The food-plastic interaction.<br />

Packaging Technology and Science (1998)<br />

Nr. 11, S. 285–299<br />

Um einen möglichen Zusammenhang<br />

zwischen der Morphologie und dem Migrationsverhalten<br />

von Polymeren aufzudecken,<br />

wurden Untersuchungen mit<br />

Hilfe des Elektronenmikroskops durchgeführt.<br />

Testmaterial war die Innenwand<br />

von PVC-Mineralwasser-Flaschen, wobei<br />

die PVC-Ober-fläche unterschiedlich behandelt<br />

war. Jedoch konnte kein Zusammenhang<br />

zwischen Behandlung, Morphologie<br />

und Migration festgestellt werden.<br />

Zweiter Zweck der Studie war, die beim<br />

Transport auftretenden Vibrationen zu<br />

simulieren und eine Methode zu entwickeln,<br />

mit der die Auswirkung von Vibrationen auf<br />

die Migration bestimmt werden kann. Mit<br />

Hilfe der Lösemittelextraktion wurden die<br />

in das Mineralwasser migrierten Substanzen<br />

isoliert. Die gaschromatographischen Ergebnisse<br />

bestätigten, daß die Migration stark<br />

Moosheimer vom Fraunhofer-Institut für<br />

Verfahrenstechnik und Verpackung, Freising,<br />

in seinem Vortrag „Barriereverbunde<br />

aus bedampften BOPP-Folien“ die Ergebnisse<br />

eines Projekts von über 20 Partnern<br />

vor. Er konnte darin deutlich zeigen, daß<br />

sich durch eine systematische Nutzung<br />

der bisherigen Erkenntnisse und einer<br />

Optimierung aller Prozeßschritte die Barriereeigenschaften<br />

von bedampftem BOPP<br />

um mehr als eine Größenordnung gegenüber<br />

dem Stand der Technik steigern<br />

lassen. So konnten an den Laminaten<br />

Sauerstoffdurchlässigkeitswerte zwischen<br />

2 und 3 cm 3/m 2 d bar erreicht werden, und<br />

zwar sowohl für metallisches Aluminium<br />

als auch für transparentes SiO x . Ein weiteres<br />

Mal konnte zudem das verbreitete Vorurteil<br />

widerlegt werde, daß SiO x -Schichten<br />

spröder sind als Al-Schichten: Beide Materialien<br />

erwiesen sich in Dehnungsversuchen<br />

und beim Abpackprozeß als gleichwertig.<br />

Die abschließende Diskussion zeigte das<br />

große Interesse der Teilnehmer an den<br />

neuen Materialien und Prozessen. Die Seminarreihe<br />

wird das Fraunhofer IVV auf den<br />

kommenden deutschen <strong>Verpackungs</strong>messen<br />

fortsetzen. Dr. H.-C. Langowski<br />

durch mechanische Belastung gefördert<br />

wird.<br />

Referenzsubstanzen<br />

B.van Lierop, L. Castle, A. Feigenbaum, K.<br />

Ehlert, A. Boenke: Establishment of a reference<br />

collection of additives and an analytical<br />

handbook of reference data to support<br />

enforcement of EU regulations on food<br />

contact plastics. Food Additives and Contaminants<br />

15 (1998) Nr. 7, S. 885-860<br />

Die Europäische Kommission verfügt über<br />

eine vorläufige Liste von Additiven, die zur<br />

Herstellung von lebensmittelechten Kunststoffen<br />

zugelassen sind. Als Unterstützung<br />

für die entsprechende Richtlinie wurden für<br />

die 100 wichtigsten Additive eine Sammlung<br />

von Referenzdaten und ein Handbuch mit<br />

den entsprechenden spektroskopischen und<br />

physikalisch-chemischen Daten zusammengestellt.<br />

Für die Referenzspektren wurden Massenspektrometrie,<br />

Infrarotspektroskopie<br />

und H-NMR-Spektroskopie eingesetzt.<br />

Außerdem wurden gaschromatographische<br />

Retentionszeiten ermittelt.<br />

<strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/99<br />

Seite 59


NACHGELESEN<br />

Antistatik<br />

U. Dietrich: Antistatik-Masterbatches.<br />

Kunststoffe 88 (1998) Nr. 6, S. 858–860<br />

Die meisten Kunststoffe besitzen, bedingt<br />

durch ihre chemische Konstitution, eine<br />

sehr geringe elektrische Leitfähigkeit. Durch<br />

äußere Einflüsse wie Reibung und Berührung<br />

können an ihrer Oberfläche daher<br />

Ladungsträger entfernt oder zugeführt werden,<br />

was eine elektrostatische Aufladung der<br />

Oberfläche bewirkt. Ein Abfließen dieser<br />

unerwünschten bis gefährlichen Ladungen<br />

wird durch das Einarbeiten von Antistatika<br />

erreicht, die, meist in Wechselwirkung mit<br />

der Umgebungsluftfeuchtigkeit, einen leitfähigen<br />

Film an der Oberfläche des Kunststoffs<br />

ausbilden. Die homogene Verteilung<br />

der Antistatika im Kunststoff stellt hohe<br />

Anforderungen an Dosier- und Verarbeitungseinrichtungen.<br />

Eine wesentliche Erleichterung für den<br />

Kunststoffverarbeiter stellen Masterbatches<br />

dar, in denen die antistatischen Wirkstoffe<br />

in einem auf die Anwendung abgestimmten<br />

Trägermaterial vordispergiert sind. Sie lassen<br />

sich so leichter dosieren und homogen verteilen.<br />

Generell geht das Bestreben bei der Entwicklung<br />

neuer antistatischer Wirkstoffe dahin,<br />

einen permanenten antistatischen Effekt<br />

zu erzielen, der nicht auf Migrationsvorgängen<br />

im Kunststoff beruht. Dies soll beispielsweise<br />

durch die gezielte Einbringung funktioneller<br />

Gruppen, wie Lacton- und Hydroxylgruppen,<br />

in spezielle Polymere realisiert<br />

werden.<br />

Verunreinigungen<br />

M. Biedermann, K. Grob: Food contamination<br />

from epoxy resins and organosols used<br />

as can coatings: analysis by gradient NPLC.<br />

Food Additives and Contaminants 15<br />

(1998) Nr. 5, S. 609–618<br />

Die meisten Konservendosen sind an der<br />

Innenwand mit Epoxyharz oder einem stabilisierten<br />

Organosol beschichtet. Derartige<br />

Schichten können Schadstoffe, wie Bisphenol-A-Diglycidyläther<br />

(BADGE), Novolak<br />

Glycidyläther (NOGE) sowie Oligomere<br />

und Derivate, in das Lebensmittel freisetzen.<br />

Um die Beschichtung von Dosen zu optimieren,<br />

ist eine Analysenmethode notwendig,<br />

mit der ein möglichst breites Spektrum an<br />

Schadstoffen detektiert werden kann.<br />

Eine neue, auf Basis der Stufeneluierung<br />

arbeitende NPLC-Methode wird hier be-<br />

Seite 60<br />

<strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/99<br />

Technisch-Wissenschaftliche Beilage · 50 · 1999 · N°3<br />

schrieben, die die Analyse einer Vielzahl<br />

an Substanzen in einem Analyselauf ermöglicht.<br />

Mit der eingesetzten Methode<br />

lassen sich jedoch nicht-fluoreszierende<br />

Verbindungen, wie zum Beispiel Katalysatoren,<br />

Acrylharze, unterschiedlichste Ester,<br />

Wachse und Schmierstoffe, nicht detektieren.<br />

Bestrahlte Kunststoffverpackungen<br />

D. Marque, A. Feigenbaum, D. Dainelli,<br />

A.-M. Riquet: Safety evaluation of an<br />

ionized multilayer plastic film used for<br />

vacuum cooking and meat preservation.<br />

Food Additives and Contaminants 15<br />

(1998) Nr. 7, S. 831–841<br />

Die Haltbarmachung von Lebensmitteln<br />

durch Bestrahlung ist innerhalb der Europäischen<br />

Union im Kommen. Mit dieser<br />

Methode läßt sich auch das verpackte Lebensmittel<br />

behandeln. Bei einer Sicherheitsabschätzung<br />

für ionisierte Kunststoffverpackungen<br />

im Lebensmittelbereich liegt<br />

ein Hauptaugenmerk auf der Bildung unerwarteter<br />

Substanzen, die in das Lebensmittel<br />

migrieren könnten.<br />

Mit Hilfe der H-NMR- und HPLC-<br />

Techniken konnte gezeigt werden, daß nach<br />

der Bestrahlung einer mehrschichtigen<br />

Kunststoffolie 96 Prozent der eingesetzten<br />

phenolischen Stabilisatoren nicht mehr<br />

detektierbar waren. Die Summe der aus<br />

Kunststoffadditiven derivatisierten, potentiellen<br />

Migranten machten jedoch weniger<br />

als ein Prozent der Globalmigration aus.<br />

Die Studie spricht für die Anwendung<br />

höherer Strahlungsdosen. Durch Erhöhen<br />

der Strahlungsdosis werden wahrscheinlich<br />

interradikalische Reaktionen gefördert, wobei<br />

es zu einem höheren Vernetzungs- und<br />

Polymerisationsgrad kommt. Die entstehenden<br />

Verbindungen neigen nicht zur Migration.<br />

Erkennung von Lecks<br />

E. U. Hurme, R. Ahvenainen:<br />

A nondestructive leak detection method<br />

for flexible food packages using hydrogen<br />

as a tracer gas. Journal of Food Protection<br />

61 (1998) Nr. 9, S. 1165–1169<br />

Für flexible Schutzgas- oder Vakuumverpackungen<br />

wurde eine neue zerstörungsfreie<br />

Leckerkennungsmethode entwickelt.<br />

Bei Verwendung von Stickstoff als Schutzgas<br />

werden die produktgefüllten Verpackungen<br />

mit Stickstoff und einem definierten<br />

Anteil Wasserstoff gespült und in eine Vakuumkammer<br />

eingebracht. Aus der Packung<br />

ausströmender Wasserstoff wird mit Hilfe<br />

eines Wasserstoffsensors detektiert. Im Fall<br />

von Vakuumverpackungen wird Wasserstoff<br />

enthaltendes Gas unter einem Druck von<br />

200 kPa durch das Leck in die Verpackung<br />

gedrückt und anschließend detektiert.<br />

Die neue Testmethode ist in der Lage,<br />

innerhalb von ein bis vier Sekunden Lecks<br />

mit Durchmessern von 10 bis 15 µm zu<br />

detektieren. Bei den Testläufen wurden die<br />

Lecks teilweise von Produktteilchen zugesetzt.<br />

Dies geschah beispielsweise bei Lecks<br />

mit einem Durchmesser zwischen 10 und<br />

30 µm und gemahlenem Kaffee als Produkt.<br />

Durch einen höheren Wasserstoffgehalt ließ<br />

sich die Sensitivität der Methode noch verbessern.<br />

Die bei der Testmethode eingesetzten<br />

Wasserstoffkonzentrationen beeinträchtigten<br />

weder die sensorischen Eigenschaften<br />

noch die mikrobiologische Qualität der Produkte.<br />

Bioabbaubare Folien<br />

O. Myllymäki, P. Myllärinen, P. Forssell,<br />

T. Suortti, K. Lähteenkorva, R. Ahvenainen,<br />

K. Poutanen: Mechanical and permeability<br />

properties of biodegradable extruded<br />

starch/polycaprolactone films. Packaging<br />

Technology and Science (1998) Nr. 11,<br />

S.265–274<br />

Gerstenstärke und Glyzerin wurden mit<br />

Polycaprolacton (PCL)-Pulver in unterschiedlichen<br />

Anteilen vermischt und in einem Doppelschneckenextruder<br />

plastifiziert. Wenn es<br />

möglich war, wurden die Extrudate in einem<br />

Einschneckenextruder zu Folien verarbeitet<br />

und gereckt, um die Wasserbeständigkeit<br />

und die mechanische Festigkeit zu verbessern.<br />

Folien mit mehr als 20 bis 30 Prozent<br />

PCL erreichten eine Zugfestigkeit von 20<br />

MPa und höher.<br />

Bei den gereckten Folien verbesserte sich<br />

dieser Wert noch, auch die Barrierewirkung<br />

gegenüber Wasserdampf und Sauerstoff<br />

nahm nochmals zu. Bei PCL-Gehalten<br />

zwischen null und zwanzig Prozent hatten<br />

die Stärke/PCL-Folien ausgezeichnete Sauerstoff-Barrierewerte.<br />

Bei einer weiteren<br />

Steigerung des PCL-Anteils verschlechterte<br />

sich die Barrierewirkung gegen Sauerstoff<br />

wieder, gegen Wasserdampf verbesserte sie<br />

sich dagegen.<br />

Bei geeigneter Wahl der Zusammensetzung<br />

und Verfahrensparameter lassen sich<br />

Folien mit hoher Dehnung und geringer<br />

Zugfestigkeit beziehungsweise mit der umgekehrten<br />

Kombination dieser Eigenschaften<br />

herstellen.


Mikrobielle Prüfung<br />

Barrier Test Consortium Ltd.<br />

hat vor kurzem mit Air Dispersions<br />

Ltd. vom Manchester<br />

Science Park, Manchester,<br />

England, einen Vertrag zur<br />

Entwicklung eines Prüfverfahrens<br />

für die Beurteilung der<br />

mikrobiellen Sperreigenschaften<br />

von sterilisierbaren medizinischen<br />

Verpackungen abgeschlossen.<br />

Durchlässige <strong>Verpackungs</strong>materialien,<br />

die sterilisierte<br />

medizinische Produkte enthalten,<br />

sind so konstruiert,<br />

daß sie sorgfältig kontrollierte<br />

Durchlässigkeitswerte haben.<br />

Das Material muß einerseits<br />

durchlässig genug sein,<br />

um den ungehinderten Durchgang<br />

von Luft und Sterilisierungsmitteln<br />

während des<br />

Sterilisierungsverfahrens zu<br />

erlauben, während es andererseits<br />

über ausreichend<br />

hohe Sperreigenschaften verfügen<br />

muß, um die Sterilität<br />

des verpackten Produktes<br />

während ihrer gesamten Lebensdauer<br />

bis zum Zeitpunkt<br />

des Gebrauchs aufrechtzuerhalten.<br />

Es ist eine einfache Aufgabe,<br />

den Gesamtdurchlässigkeitswert<br />

zu messen; hierfür<br />

stehen mehrere schnelle und<br />

zuverlässige Prüfverfahren zur<br />

Stellenmarkt<br />

der Branchen<br />

Druck – Papier –<br />

Verpackung<br />

Jetzt auch im<br />

Internet.<br />

<strong>Verpackungs</strong>-<br />

Rundschau<br />

mit<br />

einem<br />

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Verfügung, die eine breite Akzeptanz<br />

genießen.<br />

Die Messung von mikrobiellen<br />

Sperreigenschaften<br />

stellt jedoch eine viel schwierigere<br />

und komplexere Aufgabe<br />

dar.<br />

Obwohl viele der in den<br />

letzten dreißig Jahren entwickeltenMaterialspezifikationen<br />

eine Prüfung von Sperrei-<br />

genschaften in irgendeiner<br />

Form vorgesehen haben, hat<br />

keine dieser Prüfungen allgemeine<br />

Akzeptanz gefunden –<br />

und viele eignen sich nicht<br />

zum Einsatz in der Produktionssteuerung.<br />

Die Entwicklungen der europäischen<br />

und internationalen<br />

Normen für sterilisierte<br />

medizinische Verpackungen in<br />

letzter Zeit haben auf das<br />

Fehlen eines geeigneten Verfahrens<br />

aufmerksam gemacht.<br />

Gespräche im europäischen<br />

Verband für sterilisierte Verpackungen<br />

(ESPA) haben dazu<br />

geführt, daß einige Mitgliedsunternehmen<br />

sich zusammengetan<br />

haben, um das sogenannte<br />

„Barrier Test Consortium“<br />

zu gründen, das inzwischen<br />

als eigenständiges<br />

Unternehmen eingetragen<br />

wurde und das die konkrete<br />

Aufgabe übernommen hat,<br />

Forschungsaktivitäten zur Entwicklung<br />

einer schnellen, zuverlässigen<br />

und reproduzierbaren<br />

Prüfung der mikrobiellen<br />

Sperreigenschaften zu finanzieren.<br />

Der Vertrag mit Air Dispersions<br />

Ltd. gilt für einen Zeitraum<br />

von zwei Jahren. Es wird<br />

gehofft, daß ein Verfahren gefunden<br />

wird, das von europäischen<br />

und internationalen<br />

Normenorganisationen für angemessen<br />

gehalten werden<br />

kann. ❐<br />

Qualitätskriterien<br />

„Kriterien zur Qualitätsbeurteilung<br />

von Packstoff zur Verarbeitung<br />

auf Siegelrand- und<br />

Schlauchbeutel-Form-, Füllund<br />

Verschließmaschinen und<br />

-anlagen“ ist der Titel des<br />

neuen VDMA-Einheitsblatts<br />

(VDMA 8748).<br />

Gegenstand sind Flachfolien<br />

zur Verarbeitung auf<br />

Schlauchbeutel- und Siegelrandbeutel-Form-,<br />

Füll- und<br />

Verschließmaschinen. Für diese<br />

Folien werden Kriterien zur<br />

Qualitätsbeurteilung zusammengestellt<br />

und für diese Kriterien<br />

Mindestanforderungen<br />

formuliert, deren Erfüllung in<br />

der Regel einen störungsarmen<br />

Betrieb der o. a. Maschinen<br />

gewährleistet.<br />

Die Eignung des Packstoffs<br />

für den vorgegebenen Verpakkungszweck<br />

sowie eine Maschinengängigkeit<br />

auf Verpakkungsmaschinen<br />

wird vorausgesetzt.<br />

Ebenfalls vorausgesetzt<br />

wird die physiologische<br />

Unbedenklichkeit des eingesetzten<br />

Packstoffes, wenn dieser<br />

bei Lebensmitteln oder<br />

oralen Arzneimitteln in Kontakt<br />

mit dem Füllgut kommt.<br />

Es werden nur maschinenrelevante<br />

Parameter angeführt.<br />

Ein weiteres Ziel dieses<br />

VDMA-Einheitsblattes ist es,<br />

einen nachprüfbaren Qualitätsstandard<br />

für diese Packstoffe<br />

zur Verfügung zu stellen,<br />

auf den Leistungsangaben<br />

o. a. Form-, Füll- und Verschließmaschinen<br />

bezogen<br />

werden können.<br />

Das Einheitsblatt kann<br />

über den Beuth-Verlag zum<br />

Preis von DM 35,50 bezogen<br />

werden. ❐<br />

VerpackV auf<br />

neuestem Stand<br />

Durch die Novellierung der<br />

VerpackV ergibt sich die<br />

Notwendigkeit, die neuen<br />

definitorischen Inhalte marktforscherisch<br />

umzusetzen. Um<br />

diesen Anforderungen zu<br />

entsprechen, hat die Gesellschaft<br />

für <strong>Verpackungs</strong>marktforschung<br />

(GVM) mbH eine<br />

Studie aufgelegt, die zum In-<br />

NACHRICHTEN<br />

halt hat, die wichtigsten definitorischen<br />

Vorgaben zusammenfassend<br />

darzustellen, Vorschläge<br />

zu einer konkreten<br />

Umsetzung der abstrakten<br />

Definitionen zu machen sowie<br />

auf ungeklärte Abgrenzungsfragen<br />

hinzuweisen.<br />

Im Vordergrund stehen die<br />

Definitionen, die für die Berechnung<br />

des <strong>Verpackungs</strong>verbrauchs<br />

relevant sind: Verpackungen<br />

versus Nicht-Verpackungen;<br />

Langlebige Verpackungen;Verkaufsverpakkungen<br />

versus Transportverpackungen;<br />

Abgrenzung der<br />

Anfallstellen; Definition der<br />

Verbunde.<br />

Die Studie ist ab sofort<br />

unter dem Titel: „Konsequenzen<br />

der Novelle der Verpak-<br />

Fraunhofer-Allianz<br />

Die im Herbst 1998 gegründete<br />

Fraunhofer-Allianz Rapid<br />

Prototyping bündelt die<br />

Kenntnisse und Erfahrungen<br />

von zwölf Fraunhofer-<br />

Instituten in den Gebieten<br />

Rapid Prototyping und Rapid<br />

Tooling.<br />

Die Allianz<br />

❑ stellt der Industrie für<br />

Entwicklungs- und Produktionsaufgaben<br />

das umfassende<br />

Know-how der beteiligten<br />

Institute zur Verfügung,<br />

❑ fördert Tagungen, Konferenzen<br />

und Präsentationen<br />

das Wissen über Rapid Prototyping<br />

und Rapid Tooling<br />

sowie den industriellen Einsatz<br />

dieser Technologien,<br />

❑ unterstützt die Einführung<br />

und die industriellen<br />

Anwendungen von Rapid<br />

Prototyping und Rapid<br />

Tooling mit Rat und Tat.<br />

Eine Kontaktstelle in<br />

Aachen ermöglicht es insbesondere<br />

den kleineren<br />

und mittleren Unternehmen,<br />

sich im Know-how-<br />

Angebot der Allianz ohne<br />

Umwege zurechtzufinden.<br />

Als Koordinator beantwortet<br />

Dipl.-Ing. Ulrich Clemens<br />

(Tel. 02 41/8 90 42 05) alle<br />

Fragen und vermittelt den<br />

Kontakt zu den Experten.<br />

<strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999 61


kungsverordnung für die <strong>Verpackungs</strong>definitionen“<br />

bei der<br />

GVM für DM 80,00 zzgl. MwSt.<br />

zu beziehen. ❐<br />

LM-Direktkontakt<br />

Der sichere Einsatz von Kunststoffen<br />

in Lebensmittelverpakkungen<br />

ist ein zentrales Anliegen<br />

des IK Industrieverband<br />

Kunststoffverpackungen e.V.,<br />

Bad Homburg. Sein HauptausschußBedarfsgegenständerecht,<br />

der sich mit Maßnahmen<br />

zum Schutz der Verbraucher<br />

befaßt, hat soeben den<br />

IK-Leitfaden Kunststoffverpackungen<br />

im Direktkontakt<br />

mit Lebensmitteln aktualisiert<br />

und erweitert. Der Verband<br />

legt das Arbeitsergebnis als<br />

dritte Auflage des erstmals<br />

1993 veröffentlichten und 1995<br />

überarbeiteten Leitfadens vor.<br />

Die für sich allein schon<br />

schwierige Materie ist durch<br />

den Übergang der Regelungszuständigkeiten<br />

auf die Europäische<br />

Union noch verkompliziert<br />

worden: deren Vorschriften<br />

müssen laut IK wieder<br />

in deutsches Recht übertragen<br />

werden. Gleichzeitig<br />

gibt es Regelungsbereiche,<br />

über die von der EU-Kommission<br />

noch nicht entschieden<br />

wurde und für die nationale<br />

Bestimmungen daher weiterhin<br />

gelten, z. B. die Empfehlungen<br />

des BgVV Bundesinstitut<br />

für gesundheitlichen Verbraucherschutz<br />

und Veterinärmedizin.<br />

Das BgVV wird von<br />

der sogenannten Kunststoffkommission<br />

beraten. Darin<br />

vertritt der IK die Interessen<br />

NACHRICHTEN<br />

der kunststoffverarbeitenden<br />

Industrie.<br />

Die Schrift bietet auf knapp<br />

30 Seiten einen konzentrierten<br />

Überblick unter anderem über<br />

geltende und geplante Vorschriften,<br />

das Verhältnis des<br />

Verarbeiters zu Kunden und<br />

Lieferanten, Hinweise zur Lebensmittelhygiene<br />

und zur sogenanntenUnbedenklichkeitserklärung<br />

sowie zum Einsatz<br />

von Recyclaten und Druckfarben.<br />

Wichtige Begriffsbestimmungen<br />

fehlen ebensowenig<br />

wie Hinweise auf Bezugsquellen<br />

für die gesetzlichen Regelungen<br />

und eine ausführliche<br />

Darstellung zu dem noch unbestimmten<br />

Rechtsbegriff der<br />

„technischen Unvermeidbarkeit“.<br />

Die dritte Auflage des IK-<br />

Leitfadens „Kunststoffverpakkungen<br />

im Direktkontakt mit<br />

Lebensmitteln“ kann zum Pauschalpreis<br />

von 15,– DM angefordert<br />

werden vom IZK<br />

Informationszentrum Kunststoffverpackungen<br />

GmbH, Kaiser-Friedrich-Promenade<br />

43,<br />

61348 Bad Homburg, Telefon<br />

06172/926667, Fax 06172/<br />

926669, E-Mail: info@kunststoffverpackungen.de<br />

❐<br />

EMMA-Gründung<br />

Der Ausfall von Maschinen in<br />

der Produktion ist stets mit<br />

nachfolgenden Kosten im Betrieb,<br />

verminderter Lieferbereitschaft<br />

der Produkte und<br />

damit im wesentlichen nachteilig<br />

für Vertrieb und Absatz<br />

zu sehen. Ein großer Teil der<br />

„Total Supply Chain“ wird in<br />

Mitleidenschaft gezogen. Um<br />

Ingenieure und Maschinenbauer<br />

im Fachbereich der<br />

Schwachstellenforschung und<br />

Instandhaltung von Produktionsanlagen<br />

zu sensibilisieren<br />

und besonders zu qualifizieren<br />

wurde deshalb die European<br />

Maintenance Management<br />

Academy (EMMA) gegründet.<br />

Die Akademie wird das gesamte<br />

Gebiet der Schwachstellenforschung<br />

für Anlagen umfassen.<br />

Professor Nikolaus D.<br />

Mexis, anerkannter Experte und<br />

Leiter des Mannheimer Instituts<br />

für Analytik und Schwachstellenforschung<br />

legte mit 35<br />

internationalen Wissenschaftlern,<br />

Vertretern der Industrie<br />

und Verbänden den Grundstein<br />

für diesen Studienzweig. Die<br />

gegründete Akademie übernimmt<br />

die Funktion einer Dachorganisation,<br />

im gesamten<br />

Europa werden weitere folgen.<br />

In Deutschland ist die Gründung<br />

zum Frühjahr ’99 geplant.<br />

❐<br />

Sack-Konzentration<br />

Die Konzentration der europäischenKraftsackpapierindustrie<br />

hat natürlich auch<br />

Auswirkungen auf die deutsche<br />

Papiersackindustrie gezeigt.<br />

In Deutschland setzte<br />

sich der bereits in den vergangenen<br />

Jahren gezeigte Konzentrationsprozeß<br />

fort. Der Absatz<br />

der deutschen Sackindustrie<br />

verzeichnete 1998 einen mengenmäßigen<br />

Rückgang von<br />

2,2% und einen wertmäßigen<br />

Rückgang von 3,8%.<br />

Betroffen vom mengen- und<br />

umsatzmäßigen Rückgang waren<br />

bis auf den Bereich Futtermittel<br />

alle wichtigen Marktsegmente.<br />

Ganz gravierend fiel<br />

der Rückgang im Zementbereich<br />

mit 12,0% aus und die<br />

Prognosen für das Jahr 1999<br />

lassen keine verbesserte Situation<br />

erwarten. Sollte sich<br />

im Rahmen neuer EU-Verordnungen<br />

eine Situation einstellen,<br />

daß im Ernährungsgüterbereich<br />

die Füllgewichte<br />

von 50 kg auf 5 kg reduziert<br />

werden, kann man von einer<br />

nicht unerheblichen Mengenausweitung<br />

ausgehen. Die<br />

deutsche Papiersackindustrie<br />

wird sich dieser Situation<br />

stellen müssen und im Zuge<br />

weiterer Rationalisierungsmaßnahmen<br />

wird auch die<br />

Zahl der Beschäftigten, die<br />

1998 um 4,8% zurückging, weiter<br />

abnehmen, so die Gemeinschaft<br />

Papiersackindustrie. ❐<br />

62 <strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999<br />

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reproduziert oder in eine von Maschinen, insbesondere<br />

von Datenverarbeitungsanlagen, verwendbare<br />

Sprache übertragen werden.<br />

Auch die Rechte der Wiedergabe durch Vortrag,<br />

Funk- und Fernsehsendung im Magnettonverfahren<br />

oder ähnlichem Wege bleiben vorbehalten.<br />

Fotokopien für den persönlichen und sonstigen eigenen<br />

Gebrauch dürfen nur von einzelnen Beiträgen<br />

oder Teilen daraus als Einzelkopien hergestellt werden.<br />

Wir speichern Daten unserer Abonnenten und Anzeigenkunden<br />

soweit geschäftsnotwendig und im Rahmen<br />

des BDSG zulässig. Davon sind nur solche Angaben<br />

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Geschäftsbeziehungen stammen.<br />

Namentlich gezeichnete Beiträge nicht zur Redaktion<br />

gehörender Verfasser geben nicht unbedingt die Ansicht<br />

oder Meinung der Redaktion wieder.<br />

Die VERPACKUNGS-RUND-<br />

SCHAU ist der IVW –<br />

Informationsgemeinschaft zur<br />

Feststellung der Verbreitung von<br />

Werbeträgern – angeschlossen,<br />

die durch Kontrolle die<br />

Richtigkeit der Auflagenhöhe<br />

und ihre Verbreitung bestätigt.<br />

78 <strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999

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