Alles Philadelphia! Vier SMB- Verpackungs
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R<br />
VERPACKUNGS<br />
R U N D S C H A U<br />
�<br />
Offizielles Organ Bund Deutscher <strong>Verpackungs</strong>-Ingenieure e.V.<br />
3/99<br />
50. JAHRGANG/D6935<br />
TITELTHEMA<br />
<strong>Alles</strong> Käse? <strong>Alles</strong> <strong>Philadelphia</strong>!
Projekt-Ing.<br />
Man kann lange darüber streiten,<br />
wie groß ein Haus, eine Maschine,<br />
oder jetzt in der interpack-<br />
Vorbereitungszeit, wie groß ein Messestand<br />
zum Beispiel sein muß, darf, sollte?<br />
Was muß man da alles reinpacken können?<br />
Es wird tausend verschiedene Gründe<br />
dafür oder dagegen geben. Ähnlich verhält<br />
es sich bei den Jobbeschreibungen:<br />
Was sollte die Bewerberin/der Bewerber<br />
können? Welche Zusatzqualifikationen<br />
werden verlangt, in welchen Bereichen findet<br />
er sich zurecht, was ist er bereit dazuzulernen?<br />
Wir hatten in diesen Tagen viele Gelegenheiten<br />
uns darüber zu unterhalten und<br />
sehr oft war der Tenor: Den Kandidaten,<br />
den wir eigentlich bräuchten, den gibt es<br />
nicht. Den müssen wir uns backen! Denn<br />
die Anforderungen der Branche sind vielfältig.<br />
Ein Blick in das Ausstellerverzeichnis<br />
der interpack gibt hier Aufschlüsse, ist<br />
aber immer noch nicht die ganze Branche.<br />
Vom Packstoff über das Packmittel bis hin<br />
zu den <strong>Verpackungs</strong>maschinen und natürlich<br />
nicht das Füllprodukt vergessen. Allrounder<br />
sind gefragt, fast schon Besessene,<br />
die in der Lage sind, ein Projekt mit allen<br />
Aspekten umfassend in Angriff zu nehmen<br />
und termingerecht zu erledigen.<br />
Insbesondere die Anlagenbauer, die<br />
mehr und mehr sogenannte „schlüsselfertige“<br />
Anlagen als Generalunternehmer in<br />
Angriff nehmen, können ein Lied davon<br />
singen. „Schlüsselfertig“ übrigens in Anführungszeichen,<br />
sagte uns ein Geschäftsführer,<br />
weil dieser Begriff vortäuscht, man<br />
bräuchte einfach nur den Schlüssel umdrehen<br />
(und das Gehirn abschalten) und<br />
alles läuft wie geschmiert, alles läuft automatisch.<br />
So ist es nicht!<br />
Vor Jahren schrieben wir hier an dieser<br />
Stelle mit leichter Verwunderung über<br />
einen ehemaligen, hochbezahlten Automobilmanager,<br />
der in Vorträgen auf ganz<br />
besondere Beziehungen zwischen Geschäftspartnern<br />
hinwies. Der Tenor seiner<br />
Aussagen: Eine Geschäftsbeziehung zwischen<br />
Partnern geht bis in die Bilanzen<br />
der beteiligten Unternehmen, ja, bis hin<br />
zur Gewinnspanne. Offene Karten von beiden<br />
Seiten, ein Höchstmaß an Vertrauen.<br />
Jetzt haben wir genau eine solche Beziehung<br />
gesehen: Der Generalunternehmer,<br />
der vom Kunden im eigenen Haus<br />
überprüft und validiert wird, bindet seine<br />
Lieferanten und Vorlieferanten in sein<br />
Qualitätssystem mit ein. Er bewertet seine<br />
Partner bis hinein in den finanziellen<br />
Status. Ein Linienplan – an sich schon<br />
kompliziert genug – bekommt so an jeder<br />
Schnittstelle jede Menge Unterverzeichnisse.<br />
Übertragen auf einen zeitlichen Ablaufplan<br />
der einzelnen Projektschritte ergibt<br />
sich ein Wust von Aufgaben, Terminen<br />
und Kontrollschritten. Und immer<br />
muß man wissen, von was man redet. Ob<br />
es nun um einen Roboter geht oder um einen<br />
Etikettierer, ob es um den Leimauftrag<br />
geht oder um den Steigungswinkel<br />
der letzten fehlenden Schraube. Klassischer<br />
Maschinenbau oder vernetzte, computerisierte<br />
Kommunikationssysteme mit<br />
Software aller Güteklassen.<br />
Hier warten höchstinteressante Aufgaben<br />
auf flexible, immer lernwillige, nie<br />
auslernende Kandidaten. Ein Traumjob,<br />
wenn man hier einmal Fuß gefaßt hat,<br />
oder ein Alptraum, wenn die Vielfältigkeit<br />
über einem zusammenbricht.<br />
Der Projektingenieur, den es so offensichtlich<br />
nicht fertig von der Stange geben<br />
kann, ist eine fehlende Berufsgattung, die<br />
händeringend von der Industrie gesucht<br />
wird. Gleichzeitig berichten Studenten<br />
und Auszubildende von immer gleichen<br />
und drögen Ausbildungsinhalten, die eines<br />
mit Sicherheit nicht bringen: Lust und<br />
Spaß am Engagement. Hier kann nur die<br />
Einbindung in solche Projekte Anschub<br />
leisten.<br />
EDITORIAL<br />
Firmenchefs sollten rein in die Schulen,<br />
rein in die Öffentlichkeit und dort ihre interessanten<br />
Projekte vorstellen, für ihre<br />
interessanten Ideen werben. Nur so kann<br />
man sicherstellen, daß beide Seiten überhaupt<br />
voneinander wissen.<br />
Orte der Kommunikation gibt es genug,<br />
man muß sie nur nutzen wollen. Tage der<br />
offenen Tür in Unternehmen, Vorträge der<br />
Unternehmen in Hochschulen und anderen<br />
Ausbildungsstätten, Praktikumsplätze<br />
in den spannenden Projekten, die<br />
verschiedenen Foren des BDVI/DVI und<br />
anderer Verbände/Organisationen, große<br />
Messen wie jetzt die interpack und natürlich<br />
die Fachpresse.<br />
In Zeiten, wo das technische Equipment<br />
rund um den Globus uneingeschränkt<br />
zur Verfügung steht, wird das Unternehmen<br />
die Nase vorne haben, dessen<br />
Mitarbeiter auf dieser Klaviatur am fehlerfreiesten<br />
spielen können.<br />
Norbert Sauermann<br />
<strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999 3
EDITORIAL<br />
Norbert Sauermann: Projekt-Ing. 3<br />
TITELTHEMA<br />
Norbert Sauermann: <strong>Alles</strong> Käse? <strong>Alles</strong> <strong>Philadelphia</strong>! –<br />
<strong>Vier</strong> <strong>SMB</strong>-<strong>Verpackungs</strong>anlagen für Kraft Jacobs Suchard 8<br />
NACHRICHTEN<br />
Personalien 6<br />
Julian Carroll: Aus Brüssel 47<br />
Nachrichten 48+61<br />
Veranstaltungskalender 50<br />
BDVI zu Gast bei VR 46<br />
BDVI/DVI-Termine 46<br />
LEBENSMITTEL<br />
Willy Tyroler: Rundum Süßes – ISM oder die<br />
Schokoladenseite des Lebens 10<br />
Tobias Viegener: Weiße Welle – Milchprodukte verpackt<br />
und vernetzt 14<br />
Tobias Viegener: Raffinierte Kugeln – Wie Mozzarella in<br />
den Beutel kommt 16<br />
Seite 10<br />
753 kroch Rom<br />
aus dem Ei. Ganz<br />
Rom haben sie<br />
auf der ISM nicht<br />
in diesem Ei untergebracht,<br />
aber<br />
kleine bunte<br />
Ostereier in allen<br />
Farben und Geschmacksrichtungen.<br />
Ganz anders hingegen<br />
der Markt<br />
für Schokoladentafeln:<br />
Die Ur-<br />
Urgroßmutter<br />
kannte demnach<br />
schon die ultimative<br />
Verpackung.<br />
Das Thema<br />
„Innovation an<br />
der Tafel“ läßt<br />
weiter auf sich<br />
warten.<br />
Inhalt 3/99<br />
Seite 16<br />
Wenn der Hobbygärtner<br />
im Frühling Basilikum<br />
ansetzt, dann denkt er vermutlich<br />
schon an reife Tomaten<br />
und vor allen Dingen<br />
an Mozzarella. Unverzichtbarer,<br />
leichter Käse in Lake<br />
für die italienische Küche,<br />
fix und fertig abgepackt im<br />
Beutel. Nicht auszudenken,<br />
wenn die Siegelbacken der<br />
Schlauchbeutelmaschine einmal<br />
zu früh zupacken.<br />
Aus dem Handel 18<br />
Breites Segment – Cavanna plant heute für das<br />
kommende Jahrtausend 22<br />
Petfood in Weißblechdosen 24<br />
„Bonzo“ im Traypacker 25<br />
Pakete und Beutel packen – Neues aus dem Hause<br />
Bosch <strong>Verpackungs</strong>maschinen 26<br />
Dagmar Engel: Hygienemanagement in der Verpackung –<br />
Neue Schwerpunkte in Qualitätssicherung und<br />
Wettbewerb 28<br />
ETIKETTIEREN/KENNZEICHNEN<br />
swof-Label 30<br />
Lebensdurst „art in a bottle“ 30<br />
Produktmeldungen 31-33<br />
MESSEN/VERANSTALTUNGEN<br />
Norbert Sauermann: Volles, hohes Haus –<br />
interpack als Wegweiser und Trendsetter 34<br />
Aussteller-Vorberichte 35-41<br />
Quo vadis IBC? – Viele Trends und Einflußfaktoren in der<br />
Branche – Roth setzt auf Antizipation 42<br />
�<br />
R<br />
im internet:<br />
http://www.verpackungsrundschau.de
Seite 24<br />
Es soll ja Leute geben, die schnabulieren lieber Hundefutter statt normales<br />
Essen, aber man sollte es doch nicht übertreiben. Die klassische Konservendosen<br />
haben bei Pet-Food eine ihrer Domänen. Elf Milliarden DM Umsatz<br />
in Europa verfutterten Heimtiere in 1997, die Lieblinge der Deutschen<br />
bissen davon knapp 3,9 Milliarden DM ab. Bloß keinen Futterneid!<br />
FORUM WISSENSCHAFT – TWB<br />
Prof. Dr. Felix Escher: Einheit 55<br />
A. Tacker: Gütesicherung von Molkereiprodukteverpackungen<br />
56<br />
Verpackungen aus Kunststoffolien – Neue Entwicklungen<br />
und Anwendungsfelder 58<br />
Nachgelesen 59<br />
Seite 34<br />
Es ist soweit, es ist soweit! Die interpack ‘99 öffnet ihre Tore, und vom 6. bis<br />
12. Mai 1999 (ohne Auf- undAbbauzeiten gerechnet) gibt sich in Düsseldorf<br />
das Who is Who der weltweiten <strong>Verpackungs</strong>branche die Ehre.<br />
R<br />
�<br />
VERSCHIEDENES<br />
Logistik 44-45<br />
Produkt-Rundschau 51-54<br />
Gelegenheitsanzeigen 63<br />
Lieferantenverzeichnis 64<br />
Inserentenverzeichnis/Impressum 78<br />
Leser-Service-Seite 79<br />
Dieser Ausgabe liegen zwei Beilagen der Firmen Willett<br />
GmbH, Mettmann und Pago Etikettiersysteme GmbH,<br />
Aichtal, bei, die wir unseren Lesern zur besonderen<br />
Beachtung empfehlen.<br />
TITELFOTO<br />
Ein Klassiker unter den Frischeprodukten wird seit kurzem auf vier <strong>SMB</strong>-<strong>Verpackungs</strong>anlagen<br />
der Gerhard Schubert GmbH mit 300 Bechern pro Minute<br />
verpackt. Der Bestseller des Foodgiganten KJS mit dem Bestseller des High-<br />
Tech-Maschinenbauers, als Referenzanlage für andere Produkte weltweit.<br />
Rund 140 Mio. DM will Gerhard Schubert dieses Jahr in der Gruppe umsetzen,<br />
wobei er noch einmal richtig Ehrgeiz entwickelt, um die entsprechende<br />
Größe für internationale Großkunden zu haben. Dazu soll die Ausdehnung<br />
in Wurst- und Fleischmaschinen kommen, seine Picker in die Tiefziehanlagen<br />
eines Kooperationspartners, und ein weiterentwickelter Roboter <strong>SMB</strong><br />
A2, für lange Wege und große Hübe. Damit topt der Top-Loading-Spezialist<br />
seine <strong>SMB</strong>-Anlagen.
Am 7. Februar 1999 beging<br />
Hans-Dieter Kobusch, Präsident<br />
des IK Industrieverband<br />
Kunststoffverpackungen e.V.,<br />
Hans-Dieter<br />
Kobusch<br />
seinen 60. Geburtstag. Er führt<br />
den Bundesverband der deutschen<br />
Hersteller von Kunststoffverpackungen<br />
und -folien<br />
seit März 1987. Zuvor war er<br />
Vorstandsmitglied und Vorsitzender<br />
der IK Fachgruppe Folien-<br />
und Folienprodukte, die<br />
mit einem Jahresumsatz von<br />
fast 6 Mrd. DM die bedeutendste<br />
Untergliederung des Verbandes<br />
ist (Gesamtvolumen<br />
rund 14 Milliarden DM). ❐<br />
Peter Olbrück (60), seit 1985<br />
Leiter der strategischen GeschäftseinheitIndustrieklebstoffe,<br />
trat nach 35 Berufsjahren<br />
bei Henkel zum 31. Dezember<br />
1998 in den Ruhestand.<br />
Olbrücks Nachfolger ist seit<br />
1. Januar 1999 Jean Fayolle<br />
(48). Er ist weltweit für die Industrieklebstoffeverantwortlich<br />
und wurde gleichzeitig<br />
zum Mitglied des Direktoriums<br />
der Henkel KGaA ernannt. Bisher<br />
steuerte der gebürtige<br />
Franzose das Geschäft mit<br />
Industrie- und <strong>Verpackungs</strong>klebstoffen<br />
in Europa. ❐<br />
Jean Fayolle<br />
PERSONALIEN<br />
AssiDomän hat mit Wirkung<br />
zum 1. Februar 1999 Siegfried<br />
Jacobi zum neuen Managing<br />
Director von Pan European<br />
Sales berufen. Jacobi war bislang<br />
Sales Director Pan-European<br />
Sales Central Europe. Er<br />
untersteht Hans Lindecrantz,<br />
Präsident von AssiDomän Corrugated<br />
Board (Wellpappe).<br />
David Thomas wird sich<br />
von seiner bisherigen Position<br />
als Senior Vice President von<br />
AssiDomän Packaging zurückziehen,<br />
wo er verantwortlich<br />
war für die European Sales<br />
und das Marketing von<br />
„Corrugated Packaging“. ❐<br />
Crown Cork & Seal Company,<br />
Inc. hat bekanntgegeben, daß<br />
Dr. Daniel A. Abramowicz<br />
(41) zum „Executive Vice President<br />
– Corporate Technologies“<br />
befördert wurde. Bisher<br />
im Rang eines „Senior Vice<br />
President“ ist er weiterhin<br />
Dr. Daniel<br />
A. Abramowicz<br />
für die Leitung der weltweiten<br />
Forschung, Entwicklung und<br />
Technik des Unternehmens<br />
zuständig. Er hat seinen Sitz<br />
in <strong>Philadelphia</strong> und bleibt<br />
John W. Conway (President<br />
und Chief Executive Officer)<br />
unterstellt. ❐<br />
Dipl.-Ing. Thomas Fricke ist<br />
zum weiteren Geschäftsführer<br />
von Propack Prozess & <strong>Verpackungs</strong>technik,<br />
Karlsruhe,<br />
ernannt worden. Nach einer<br />
kaufmännischen Ausbildung<br />
und Maschinenbau-Studium<br />
sammelte er fünf Jahre Erfahrung<br />
im Vertrieb der deutschen<br />
Niederlassung eines<br />
internationalen <strong>Verpackungs</strong>maschinen-Herstellers,<br />
zuletzt<br />
als Gebietsleiter und als Produktmanager<br />
für Tiefziehma-<br />
Thomas<br />
Fricke<br />
schinen und Endverpackungsanlagen.<br />
Im Februar 1998 trat<br />
er als Gebietsverkaufsleiter bei<br />
Propack ein. ❐<br />
AssiDomän hat Hans Lindecrantz<br />
zum neuen Business<br />
Unit Manager für den Geschäftsbereich<br />
AssiDomän Corrugated<br />
(Wellpappe) bestellt.<br />
Er ist Nachfolger von Tomáˇs<br />
ˇSabatka, der aus persönlichen<br />
Gründen als Geschäftsführer<br />
zu AssiDomän Sepap, Tschechien,<br />
zurückkehrte.<br />
Nachfolger von Lindecrantz<br />
als Business Unit Manager des<br />
Geschäftsbereichs AssiDomän<br />
Containerboard (Basispapier<br />
für Wellpappe), wurde Pentti<br />
Pärssinen, der zuvor die Position<br />
des Business Controllers<br />
in diesem Geschäftsbereich<br />
inne hatte.<br />
Lars Heidenberg, hat zum<br />
1. Januar 1999 die Position des<br />
Geschäftsführers der Assi-<br />
Hans<br />
Lindecrantz<br />
Domän Förenade Well AB<br />
übernommen. ❐<br />
Nach zehn Jahren Vorsitz im<br />
Industrieverband Papier- und<br />
Plastikverpackung e.V. (IPV)<br />
übergab Eugen Dierolf, Eugen<br />
Dierolf <strong>Verpackungs</strong>konzepte<br />
GmbH, die Führung des<br />
Verbandes in jüngere Hände.<br />
Zum Vorsitzenden des IPV wurde<br />
Friedrich Schäfer, Hettmannsperger<br />
& Löchner GmbH<br />
& Co. KG, auf der Mitgliederversammlung<br />
in Berlin gewählt.<br />
In den Vorstand wurde außerdem<br />
Peter Michel, Willy Michel<br />
KG, als stellvertretender<br />
Vorsitzender und Schatzmeister<br />
sowie zuständig für den<br />
Funktionsbereich „Betriebswirtschaft<br />
und Steuern“ berufen.<br />
Zweiter stellvertretender<br />
Vorsitzender und verantwortlich<br />
für den Bereich Öffentlichkeitsarbeit<br />
ist Meinhard Neemann,<br />
M. Neemann oHG. Die<br />
Leitung des Funktionsbereichs<br />
„Absatzwirtschaft“ übernimmt<br />
Karl-Heinz Schilling-Oeffelke,<br />
Meyer/Stemmle GmbH &<br />
Co. KG. Die Leitung des Funktionsbereichs<br />
„Technik“ bleibt<br />
bei Karl-Heinz Hoffmann,<br />
Papierwarenfabrik Hoffmann<br />
GmbH. ❐<br />
Dr. rer. nat. Leopold von Heimendahl<br />
steht als neuer Sprecher<br />
des Vorstands von Schott<br />
Glas, Mainz, seit 1. Januar 1999<br />
an der Spitze des internationalen<br />
Technologiekonzerns auf<br />
Dr. Leopold<br />
von Helmendahl<br />
dem Spezialglassektor. In seiner<br />
neuen Funktion folgt er<br />
Helmut Fahlbusch, der nach<br />
24jähriger Tätigkeit für Schott,<br />
davon zehn Jahre im Vorstand<br />
und sechs Jahre als dessen<br />
Sprecher, mit Erreichen der<br />
Altersgrenze von 65 Jahren in<br />
den Unternehmensrat von<br />
Schott wechselt. Dr. Peter<br />
Schott (60), der in der Gruppenleitung<br />
für die Unternehmensbereiche<br />
Rohr und Pharmaverpackung<br />
verantwortlich<br />
war, ging zum Jahreswechsel in<br />
Pension. ❐<br />
6 <strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999
TITELTHEMA<br />
<strong>Alles</strong> Käse?<br />
<strong>Alles</strong> <strong>Philadelphia</strong>!<br />
<strong>Vier</strong> <strong>SMB</strong>-<br />
<strong>Verpackungs</strong>anlagen<br />
für<br />
Kraft Jacobs<br />
Suchard<br />
Die meisten Menschen verbinden mit dem Namen „<strong>Philadelphia</strong>“ eine nordamerikanische Stadt –<br />
oder den ebenso benannten Film mit Tom Hanks. Markenartiklern dagegen kommt als erstes das norddeutsche<br />
Fallingbostel in den Sinn, wo der berühmte Frischkäse gleichen Namens produziert wird.<br />
Für das Verpacken der <strong>Philadelphia</strong>-Becher im niedersächsischen Kraft-Werk sind seit kurzem vier<br />
<strong>SMB</strong>-<strong>Verpackungs</strong>anlagen der Gerhard Schubert GmbH zuständig. Markantes, aber nicht entscheidendes<br />
Markenzeichen: Die Farbgebung der Anlagen entspricht exakt dem Design des Kundenprodukts.<br />
Entstanden ist der Klassiker und<br />
Bestseller unter den Frischkäsespezialitäten<br />
bereits im Jahre 1880.<br />
Rund zwanzig Jahre später, im Jahre 1903,<br />
eröffnete James Lewis Kraft mit wenig<br />
Geld, aber vielen guten Ideen ein Feinkostgeschäft.<br />
Seine erfolgreichste Erfindung:<br />
Er bot den Käse gleich verkaufsfertig<br />
verpackt an. Heute zählt Kraft Jacobs<br />
Suchard zu den größten Lebensmittelkonzernen<br />
der Welt (Umsatz ´97: in Deutschland<br />
4,5 Mrd. DM, bei Kraft 751 Mio. DM).<br />
<strong>Philadelphia</strong>-Frischkäse bildet das<br />
Kernstück einer ganzen Produktfamilie<br />
in vielen Geschmacksrichtungen – produziert<br />
im nach KJS-Angaben größten<br />
Lebensmittelwerk Europas in der Lüneburger<br />
Heide. Bereits 1997 fanden erste<br />
Gespräche mit den Crailsheimer Spezia-<br />
listen für CNC-<strong>Verpackungs</strong>maschinen<br />
statt. Insgesamt vier Anlagen sollten die<br />
teils direkt aus der Heißabfüllung kommenden<br />
Käsebecher in Gebinden verpakken,<br />
ohne dabei das noch sehr weiche Produkt<br />
an die Aluminium-Deckelfolie gelangen<br />
zu lassen. Sehr rasch fiel eine Entscheidung<br />
zugunsten der neuen Schubert-<br />
<strong>SMB</strong>-<strong>Verpackungs</strong>maschinen.<br />
Der Grundaufbau der <strong>SMB</strong>-Maschinen<br />
besteht aus Kästen, die in standardisierten<br />
Größen erhältlich sind. Mit Querholmen<br />
verschraubt, ergeben sie einen verwindungssteifen<br />
Rahmen und erfüllen<br />
vier wichtige Funktionen: sie dienen als<br />
Maschinenbett, als Schaltschrank sowie<br />
als Kabelkanal und sie erlauben es, Maschinen<br />
individuell gestalten oder erweitern<br />
zu können.<br />
Herzstück: Der <strong>SMB</strong>-F2-Roboter<br />
Für den Aufbau des zweiachsigen <strong>Verpackungs</strong>roboters<br />
vom Typ <strong>SMB</strong>-F2 wurde<br />
ein sogenannter Turm ins Maschinenbett<br />
integriert. Im Turm sowie in den<br />
Kästen des Grundaufbaus<br />
sind<br />
8 <strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999
sämtliche Steuerungsbaugruppen, Vakuumventile,<br />
Pneumatikventilinseln, Schaltgeräte<br />
und vieles andere mehr untergebracht.<br />
Das Herzstück aller <strong>SMB</strong>-Anlagen ist<br />
jedoch das zweiarmige <strong>SMB</strong>-F2-Aggregat.<br />
Der Arm der Maschine kann innerhalb seines<br />
Arbeitsbereiches in einem vertikalem<br />
Feld von 900 × 600 mm frei programmiert<br />
werden, das heißt, er kann jeden Punkt in<br />
einem zweidimensionalen Feld anfahren<br />
und sich in unterschiedlichen Bahnen,<br />
Geschwindigkeiten und Beschleunigungen<br />
bewegen.<br />
Die NC-gesteuerten Baugruppen der<br />
einzelnen Funktionsbereiche (Aufrichten<br />
der flachliegenden Zuschnitte, Stapeln<br />
der Becher, Umsetzen der Becher, Schließen<br />
der Schachteln) wurden komplett aus<br />
dem <strong>SMB</strong>-Maschinenbaukasten zusammengesetzt.<br />
In Verbindung mit weiteren<br />
<strong>SMB</strong>-Baugruppen, wie einem Zuschnittmagazin<br />
mit Übergabeaggregat<br />
und einem Zuschnitt-Transporteur, sowie<br />
Peripherieaggregaten (NC-gesteuertes<br />
Becherstapelaggregat, F2-Werkzeug<br />
mit 90°-Drehvorrichtung, F2-Falt- und<br />
-Verschließwerkzeug, Nordson-Klebeeinrichtung)<br />
entstanden binnen weniger<br />
Wochen vier hochflexible, schnell umzurüstende<br />
und vor allem preisgünstige<br />
Endverpackungsanlagen.<br />
300 Becher/min<br />
Von den vier Schubert-Anlagen werden<br />
zwei unterschiedliche Bechergrößen (125<br />
und 200 g) mit einer Leistung von jeweils<br />
300 Bechern pro Minute verpackt. Kontinuierlich<br />
kommen die Kunststoffbecher<br />
mit aufgesetztem Stülpdeckel in vier<br />
Bahnen aus der vorgeschalteten Füll- und<br />
Verschließmaschine. In der <strong>SMB</strong>-Verpakkungsmaschine<br />
werden sie mit Hilfe von<br />
Zangengreifern zunächst übereinander<br />
gestapelt. Parallel dazu faltet das F2-<br />
Bewegungsaggregat einen <strong>Verpackungs</strong>zuschnitt<br />
aus Wellpappe in U-Form und<br />
legt ihn in die Traytransportkette ein.<br />
<strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999<br />
Weltweiter<br />
Bestseller<br />
nicht nur als<br />
Song von Bruce<br />
Springsteen –<br />
<strong>Philadelphia</strong><br />
Der F2-Roboter (Bild oben) greift vier fertige<br />
Stapel und setzt sie in das Karton-U.<br />
Während der Verfahrbewegung zur Einsetzposition<br />
werden die Produktstapel um<br />
90° gedreht, zusammengefahren, auf das<br />
Stichmaß der Schachteln gebracht und<br />
eingesetzt. Die Drehung der Stapel ist so<br />
ausgelegt, daß der Schriftzug auf dem<br />
Becherdeckel lagerichtig angeordnet ist.<br />
Während des Vorschubs zur nächsten<br />
Station werden die Deckellaschen umgeweicht<br />
und Leim auf die oberen und unteren<br />
Klebelaschen aufgetragen. An der<br />
„Hand“ des linken <strong>SMB</strong>-F2-Aggregats ist<br />
ein Verschließwerkzeug befestigt, das in<br />
Wrap-around-Technik die verschiedenen<br />
Laschen des Trayzuschnitts um die Becherstapel<br />
herumfaltet und mit Heißleim<br />
verklebt. Jeweils zwei befüllte Schachteln<br />
gelangen schließlich auf eine Transportkette,<br />
von der sie zur Weiterverarbeitung<br />
übernommen werden können.<br />
Die Aufstellung der <strong>Verpackungs</strong>maschinen<br />
im vergangenen Jahr in Fallingbostel<br />
sorgte für großes Aufsehen, handelte<br />
es sich doch bei den <strong>SMB</strong>-Aggregaten<br />
um die ersten dort installierten<br />
<strong>Verpackungs</strong>roboter. Alle vier Schubert-<br />
Anlagen nahmen trotz der hohen Ausbringung<br />
in nur drei bis vier Tagen komplett<br />
die Produktion auf und laufen seitdem<br />
störungsfrei im 3-Schicht-Betrieb; der<br />
technische Wirkungsgrad von nahezu<br />
100 Prozent spricht für sich.<br />
Von den unkomplizierten, nahezu wartungsfreien<br />
Maschinen sind auf Kunden-<br />
TITELTHEMA<br />
F2-Roboter greift vier × vier Becher auf einmal Fotos (3): Schubert<br />
seite nicht nur die Ingenieure begeistert,<br />
und so dienen die Schubert-Anlagen<br />
konzernweit als Anschauungsobjekt. Mit<br />
Konsequenzen: Zu den in den vergangenen<br />
Jahren bereits bei KJS installierten<br />
Schubert-<strong>Verpackungs</strong>anlagen werden<br />
sich nicht nur in Deutschland in<br />
Kürze weitere gesellen... ❐<br />
Gerhard Schubert GmbH<br />
Das Know-how in Sachen Verpakkungsmaschinen,<br />
insbesondere mit<br />
CNC-gesteuerten Antrieben, hat<br />
Schubert zu einer Spitzenstellung<br />
auf dem Markt verholfen.<br />
1998 wurde in der gesamten<br />
Schubert-Gruppe mit 500 Mitarbeitern<br />
ein Jahresumsatz von<br />
mehr als 140 Mio. DM erzielt; zirka<br />
100 Mio. DM Umsatz erbrachte<br />
allein die Gerhard Schubert GmbH.<br />
<strong>SMB</strong>-Maschinen sind eine Synthese<br />
aus Mechanik und Elektronik.<br />
Das <strong>SMB</strong>-Baukastensystem verfügt<br />
über eine Vielzahl von Baugruppen,<br />
die zusammengenommen<br />
alle Anforderungen aus dem<br />
Bereich der Top-Loading-Verpakkungsmaschinen<br />
abdecken.<br />
9
10<br />
LEBENSMITTEL<br />
Rundum Süßes<br />
ISM oder die Schokoladenseite des Lebens<br />
Foto: Haribo<br />
Wer die Vergänglichkeit der<br />
spannenden Vorweihnachtszeit<br />
beklagt, das Verschwinden<br />
bärtiger Schokoladen-Nikoläuse<br />
aus den Auslagen zum Beispiel,<br />
der konnte sie auf der ISM<br />
noch einmal in Regimentsstärke<br />
begrüßen, die übriggebliebenen<br />
Weihnachtsmänner des vergangenen<br />
Jahres – oder ist es gar<br />
schon wieder jene junge Generation,<br />
die wir am 6. Dezember<br />
diesen Jahres erwarten? Von<br />
Däumlings- bis Gartenzwerggröße<br />
bevölkern sie die Regale,<br />
die sie sich allerdings mit den<br />
Osterhasen teilen müssen. Was<br />
nun letztere betrifft, sind sie<br />
mit den gleichen Alufolien verpackt<br />
wie die Nikoläuse.<br />
Der Osterhase benötigt ein Nest,<br />
um es mit Schokoladenküken,<br />
Marzipan oder Schokoladeneier<br />
zu füllen. Wer jemals ein Schokoladenei<br />
abgepellt hat, weiß, wie stramm das Folienleibchen<br />
um die ovale Körperlichkeit<br />
sitzt. Automatisch erhebt sich die Frage:<br />
Wie kommt das Schokoladenei in sein<br />
hautenges Kostüm? Mittels der Eiereinwickelmaschine<br />
natürlich. Eine mechanische<br />
Stannioliermaschine tastet Ei und<br />
Stanniolhülle ab, damit der Aufdruck auch<br />
auf der Schokoladenseite sitzt. Diese Maschine<br />
wird von der Kölner Firma Rasch<br />
GmbH & Co. hergestellt.<br />
Mozart schmunzelt<br />
Wolfgang Amadeus wird im Musikantenhimmel<br />
geschmunzelt haben, wenn er<br />
auf den Stand von „Dreherspezialitäten“<br />
aus Bad Reichenhall hinuntersah und<br />
damit auf Hunderte von Mozartkugeln die<br />
alle sein Konterfei zeigen und nicht nur<br />
die, sondern auch auf die Präsentationskartons<br />
und Werbedrucksachen. Kein<br />
Wunder, daß auf diesem Stand der Himmel<br />
voller Geigen hängt. Eine Hundertschaft<br />
<strong>Verpackungs</strong>zuschnitte ist hier im<br />
Einsatz.<br />
Die „Confiserie Lauenstein“ liegt auf<br />
der Höhe des Frankenwaldkammes, an<br />
der ehemaligen Zonengrenze, wo Bayern<br />
endet und Thüringen beginnt. Damals nur<br />
ein Geheimtip für Eingeweihte mit eher<br />
Eier im Ei, die Figur ist den Kleinen wohl vertraut<br />
dürftigen Vertriebschancen. Heute füllt<br />
das nunmehr im Zentrum Deutschlands<br />
liegende Unternehmen immerhin schon<br />
einen Angebotskatalog von 22 Seiten<br />
Umfang. Er präsentiert unter anderem<br />
Pralinenspezialitäten in Luxusgeschenkpackungen<br />
wie Holz- und Metallkästchen<br />
oder aber locker geschüttet in Glasflaschen.<br />
Neue Packungen kreierte die „Dekorfabrik<br />
Günthart & Co.“: Sie bietet Pralinen<br />
in einem mit Rosen dekorierten durchsichtigenKunststoff-Diplomatenköfferchen<br />
in verschiedenen Größen an. Diese<br />
originelle Packung ist allerdings erst ab<br />
September lieferbar. Darüber hinaus zeigt<br />
Günthart, vor allem saisonbestimmte<br />
Verpackungen. Hier spielen veredelte<br />
Faltschachteln in einer Fülle von Zuschnitten<br />
eine tolle Rolle, dazu Nikolaus-<br />
Täschchen, Schuhe, Porzellan-Henkeltöpfe.<br />
Zwar dominieren Kartonverpackungen<br />
für Pralinen aber auch Messingtöpfchen,<br />
und Schmucktragetaschen mit Ansteckbroschen<br />
bestechen die Kunden.<br />
Kuchen und edles Gebäck präsentieren<br />
sich in ihren Backformen aus Alufolie und<br />
decken sich mit Klarsichtfolien zu, um per<br />
Augenblick dem Appetit auf die Sprünge<br />
zu helfen. Auffallend die Masse der tiefgezogenen<br />
Trays, die allenthalben auf den<br />
Ständen das süße Leben präsentieren.<br />
Lübecker Marzipan wird in Faltschachteln<br />
mit Folientop angeboten.<br />
Tafel passé? Nee!<br />
Gibt es Neues etwa auch von der Schokoladenverpackung?<br />
Die Tafeln präsentieren<br />
sich allerorten zuhauf, alle im selben<br />
Kostüm, nur der Druck macht den Unterschied.<br />
Dabei geht es herkömmlich, edel<br />
und superedel zur Sache. vom normalen<br />
Aufdruck bis zur Goldprägung. VR befragte<br />
einen Fachmann am Stand eines Branchenriesen<br />
zum Thema „Innovation an der<br />
Tafel“. Endlich eine Antwort, die der Veränderung<br />
des Althergebrachten eine liebevolle<br />
Abfuhr erteilte:<br />
Der Mann faßte sein diesbezügliches,<br />
umfangreiches Sortiment ins Auge und<br />
stellte fest: „Kennen Sie was Besseres,<br />
haben Sie jemals was Besseres gesehen?<br />
Dies ist die ultimative Verpackung seit den<br />
Kindheitstagen unserer Ur-Urgroßmütter.<br />
Alufolie und Papiereinschlag bringen es<br />
nach wie vor! Vorausgesetzt der Inhalt<br />
taugt was!“ Auch Mauxion und Trumpfschokolade<br />
verwenden für ihre Schoko-<br />
<strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999
LEBENSMITTEL<br />
Wenn schon Zigarre, dann aus Schokolade und<br />
verpackt Fotos (2): Messe Köln<br />
Tafeln die Standardgarderobe. Übrigens<br />
gibt es ja auch die in Alufolie gekleidete<br />
Schoko-Tafel in der flachen Faltschachtel<br />
und die wiederum mit Klarsichtfolienfenster,<br />
damit sich auch die Nuß in der Schokolade<br />
sehen lassen kann. Zudem vermag<br />
sich die Schokoladentafel wahlweise auch<br />
in Flow-Pack zu kleiden.<br />
Die heißgeliebte Tafel scheint das Ziel,<br />
nachdem alle <strong>Verpackungs</strong>gestalter streben,<br />
längst erreicht zu haben: Die absolute<br />
Vollkommenheit! Das trifft auch für alle<br />
Marken zu, seien sie nun rechteckig oder<br />
quadratisch ausgelegt. „Hershey’s Chocolade“<br />
pflegt ebenfalls den Einschlag, in<br />
edle Silberfolie und erzielt damit praktisch<br />
einen Futteraleffekt. Wenn Pralinés dem<br />
Käufer über den Augenschein das ganz<br />
Besondere signalisieren sollen, dann stellen<br />
sie sich schon mal gerne in Holzkistchen<br />
oder lackierten und geprägten<br />
Weißblechdosen vor, häufig scheint da die<br />
berühmte Schatztruhe aus Aladins Zeiten<br />
Pate gestanden zu haben. Glanz und Fülle<br />
machen es!<br />
Die Belgier, im Schokoladengeschäft<br />
immer mit an der Spitze, bieten auch anderes:<br />
Lollipops in Kunststoffdosen im<br />
Einkochglasformat. Die Confiserie Vandenbulcke<br />
vertreibt eine Pralinenpackung<br />
in einer Schachtel, auf deren Deckel sich<br />
der Inhalt einer Lage der edlen Süßigkeiten<br />
aufgedruckt präsentiert. Der Witz<br />
bei der Sache: Einige Pralinen im Reigen<br />
der Abbilder sind echt. Sie gucken aus<br />
einem eigenen Folienfensterchen. Natürliche<br />
die Schönsten.<br />
Zwischen Schokoverführungen plötzlich<br />
einer, der Tiefziehbeutel für die Verpakkung<br />
von Weizenmischbroten anbietet,<br />
die nach einem Atmosphärenaustausch –<br />
(die vorhandene Luft im Beutel wird durch<br />
Reinluft ersetzt) – die Brote 28 Tage lang<br />
frisch halten. Drei bis vier Monate halten<br />
sich sogenannte Brotchips der Firma<br />
Brandt in luftdicht abgeschlossenen Folienhüllen.<br />
Wenn es um folienverpackte<br />
Bäckereiwaren geht hat die „Ibis Proback<br />
GmbH“ ihren großen Auftritt. Brote, auch<br />
zum selber Fertigbacken, Baguettes, Milchbrötchen,<br />
original französische Madeleines,<br />
italienische Cantuccini und Belgische<br />
Waffeln werden in Folienverpackungen<br />
angeboten.<br />
Auf Beutelsuche<br />
Auf den Spuren wiederverschließbarer Folienbeutel<br />
wanderte die VR vergeblich.<br />
„Van Netten“ brachte einen plausiblen<br />
Grund für die erfolglose Suche ins Gespräch.<br />
„Die meisten Beutel werden aufgerissen<br />
oder aufgeschnitten – dann sind<br />
sie offen, bleiben auf und werden praktischerweise<br />
meist sofort leergegessen“.<br />
Ein unwiderstehliches Marketingargument<br />
zwar aber wir haben sie dann doch<br />
noch gefunden, die Wiederverschließba-<br />
ren: Auf dem farbenfrohen Stand von Hawaii<br />
und bei Haribo. Eine <strong>Verpackungs</strong>schau<br />
der Extraklasse bot übrigens „Sweet<br />
Italy“. Da war denn auch kaum eine Möglichkeit<br />
ausgelassen, den süßen Dingen<br />
die verschiedensten Hüllen anzuziehen.<br />
Präsident Giancarlo de Beni ließ es sich<br />
nicht nehmen sein Sortiment persönlich<br />
vorzustellen.<br />
„Schokolad Creative“ sorgt mit „Figurschokolade“<br />
für Formenreichtum zu den<br />
Festtagen. Weihnachtsmänner treffen sich<br />
mit Osterhasen und Küken. Minihäschen<br />
aus Schokolade verschwinden in den auf-<br />
klappbaren Bäuchen behäbiger Enten, es<br />
wimmelt nur so von süßer Symbolik.<br />
Natürlich gibt es auch die traditionellen<br />
Ostereier aus Schokolade im vielfarbigen<br />
Stanniolmantel.<br />
„Günthart Decore“: Ein Schlaraffenland!<br />
Schoko-Osterhasen sitzen einen<br />
Eierbecher in den Händen auf exklusiv<br />
dekorierten Faltschachteln voll feiner<br />
Confiserie-Schokolade oder hüten Ostertaschen<br />
voller Pralinés. Auch Nikolausstiefel<br />
sind eine adäquate Verpackung<br />
für die feine Confiserie. Zudem gibt es<br />
Porzellan-Henkeltöpfe in geflochtenen<br />
Körben voll Pralinés oder Seidenherzschachteln.<br />
Kaugummi-Zuckertiere lugen<br />
aus dem Cellophanfenstern kleiner Weihnachtstragetüten<br />
und Twiggidekor-Tassen<br />
locken mit Pralinenfüllungen.<br />
Ein kroatischer Hersteller, Chocolatier<br />
seit 1911, war mit einem sehenswerten<br />
Sortiment vertreten. Eleganteste Verpackungen<br />
zeigen, daß in diesem Land<br />
was Qualität, Ausstattung und Präsentation<br />
betrifft, der Anschluß an die Weltspitze<br />
gelungen ist. Die Tafel Schokolade<br />
ist eingeschlagen wie in Berlin, New York<br />
Zürich oder Brüssel: Normal eben.<br />
Kinderschokolade in ansprechender Aufmachung<br />
und meterlang aneinandergereihte,<br />
kleine Schokotäfelchen, die man<br />
Welche Pralinen<br />
sind echt und<br />
welche gedruckt?<br />
Foto:<br />
Vandenbulcke<br />
einfach nacheinander abbricht, lösen als<br />
Mitbringsel bei den Kindern garantiert<br />
Jubel aus.<br />
An den meisten Ständen gibt es Proben<br />
der süßen Pracht. Wer von diesem Angebot<br />
reichlich Gebrauch machte, kann<br />
sich zumindest am Abend eines solchen<br />
Tages im Wunderland des süßen Lebens<br />
durchaus für eine Essiggurke entscheiden.<br />
Die ist meist in Glas oder dem berühmten<br />
Blecheimer verpackt. Nichts Aufregendes<br />
aber zweckmäßig! Willy Tyroler<br />
12 <strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999
LEBENSMITTEL<br />
Weiße Welle<br />
Milchprodukte verpackt und vernetzt<br />
Wer Käse sucht, wird Molkereibetriebe<br />
finden – so jedenfalls funktioniert<br />
das im Internet. Freude bereitet auch<br />
die überwältigende Fülle an Websites,<br />
die sich zum Stichwort „Molkerei“ finden<br />
lassen. Etwas trauriger stimmt<br />
es aber, wenn man sich mehr für Verpackungen<br />
und weniger für die vorgestellten<br />
delikaten Produkte interessiert.<br />
Die Informationsfülle der einzelnen<br />
Sites ist groß, das jeweilige Design<br />
und Angebot zielgruppenorientiert<br />
und – wie immer im Netz – mehr<br />
oder weniger gelungen. So lassen sich<br />
grundlegend zwei verschiedene Gruppen<br />
ausmachen. Erstens Produzenten von<br />
Frischprodukten wie Milch, Sahne, Sauerrahm,<br />
Quark, Frisch- und Streichkäse sowie<br />
Joghurt und zweitens Hersteller von<br />
länger haltbaren Artikeln, wie Kondensmilch,<br />
Kaffeesahne, Pudding und Dessertcrèmes.<br />
Die Frischmilchprodukte werden<br />
hauptsächlich für zwei Zielgruppen angeboten:<br />
für Menschen mit stärkerem und<br />
solche mit weniger starkem ökologischem<br />
Bewußtsein. Die Sites der Hersteller länger<br />
haltbarer Produkte wenden sich eher<br />
an Einzelhändler, Supermarktketten oder<br />
Gastronomiebetriebe.<br />
Breite Produktpalette<br />
Die Toni AG (1) bezeichnet sich auf ihren<br />
in angenehmem Blau leicht verwischt<br />
gestalteten Seiten als das bedeutendste<br />
milchverarbeitende Unternehmen der<br />
Schweiz. Zum Kundenkreis gehören Großverteiler,<br />
der Einzelhandel, Restaurants,<br />
Hotels, Großverbraucher sowie die Nahrungs-<br />
und Genußmittelindustrie. Die<br />
Produktpalette ist so wie die verwendeten<br />
Verpackungen vielfältig. Als Markenzeichen<br />
läßt sich das Joghurt im Glas bezeichnen,<br />
dem aber ein Joghurt- und Sahnesortiment<br />
in Bechern aus bedrucktem<br />
Kunststoff und Deckel im selben Material<br />
zur Seite gestellt worden ist. Ein weiteres<br />
Feld stellt die Käseherstellung dar; hier ist<br />
vor allem ein Streifenkäse im Schlauchbeutel<br />
verpackt zu erwähnen, wobei das<br />
Fondue im Kunststoffstandbeutel nicht<br />
fehlen darf. Für spezielle Käse wird Karton<br />
als Packmittel verwendet. Eine Bio-Linie<br />
ist ebenfalls vorhanden mit Joghurt im Becher,<br />
Milch aus dem LDPE-Beutel und<br />
Butter in OPP-Folie. Die Toni AG stellt<br />
ebenfalls Eis her, das in Kunststoffdosen<br />
abgefüllt wird, die in<br />
althergebrachter Weise<br />
mit Papieretiketten versehen<br />
werden.<br />
Ein ähnlich breites Produktangebot<br />
wie Toni stellt Tirol Milch (2) auf<br />
seiner Site vor. Vor allem im Winter ist die<br />
würzig-sommerblumig gestaltete Startseite<br />
eine wahre Freude. Das Unternehmen<br />
ist ein Zusammenschluß verschiedener<br />
Molkerei- und Käsereibetriebe der Region<br />
und gehört einer Genossenschaft, deren<br />
Eigentümer rund 5500 Bauern aus fast allen<br />
Bezirken Nordtirols sind. Das Sortiment<br />
umfaßt Milch und Milch-Drinks in<br />
verschiedenen Größen von 0,25 bis 1 Liter<br />
in Elopak Giebelpackungen, Joghurt in<br />
hauptsächlich bedruckten PS- oder PE-<br />
Bechern mit Alu-Platine und einem Fassungsvermögen<br />
von 180 oder 500 g sowie<br />
Käse viereckig in mehrlagigen Schrumpfbeuteln<br />
aus PE mit PVDC-Beschichtung<br />
oder in Saran-Klarsichtfolie.<br />
Bio-Milch und Käse<br />
Wert auf natürliche Produkte legt die Andechser<br />
Molkerei Scheitz (3), sie bezeichnet<br />
sich als führende Bio-Molkerei, mit<br />
ihren Linien Natura und Bio, die unterschiedlich<br />
positioniert werden. So werden<br />
Natura-Produkte ausschließlich im Lebensmitteleinzelhandel<br />
angeboten, wohingegen<br />
die Artikel der Bio-Linie in<br />
Supermärkten erhältlich sind. Dementsprechend<br />
unterscheiden sich die nach<br />
ökologischen Gesichtspunkten ausgewählten<br />
Verpackungen. So kommt im Einzelhandel<br />
bei 500 g Joghurt und 1 Liter<br />
Milch Mehrwegglas zum Einsatz sowie<br />
bei kleineren Portionen der K3-Ökobecher.<br />
Im Supermarktbereich werden demgegenüber<br />
Einwegverpackungen aus Kartonverbund<br />
und Kunststoff eingesetzt,<br />
was, wie eine Studie im Auftrag des Unternehmens<br />
besagt, besser umweltverträglich<br />
ist als der Einsatz von Glas, dessen<br />
Transport Mehraufwand<br />
an Energie und Schadstoffen bedeuten<br />
würde. Käse wird in den meisten Fällen<br />
in Klarsichtfolien verpackt. Die grafische<br />
Gestaltung der Seiten ist einfach,<br />
angenehm für das Auge und schnell im<br />
Aufbau.<br />
Haltbare Milchprodukte<br />
Vor allem haltbare Artikel stellt Frischli (4)<br />
her, zum Beispiel Pudding, Milchdesserts,<br />
und Joghurt bei Packungsvolumen zwischen<br />
125 und 500 g. Fruchtquark stellt<br />
dabei neben Milch als Frischprodukt<br />
eine Ausnahme dar. Für die Verpackung<br />
kommen Tiefziehpackungen und Tetrapaks<br />
zum Einsatz. Ebenso sind für Großverbraucher<br />
wiederverschließbare Eimer<br />
mit einem Fassungsvolumen von 5 bis 10<br />
Liter geplant. Glas wird nicht verwendet,<br />
was, wie ein Firmensprecher versichert,<br />
mit dem Haltbarkeitscharakter der Produkte<br />
zusammenhängt. Die Tiefziehbecher<br />
werden mit Alumembranen verschlossen,<br />
wobei man in Zukunft nicht an<br />
eine Umstellung auf Kunststoffolien<br />
denkt. Als Spezialität oder besser <strong>Verpackungs</strong>exot<br />
wird Kaffeesahne im Tetraeder<br />
angeboten.<br />
Im Internet ist das Unternehmen seit<br />
einem Jahr vertreten. Das Netz wird von<br />
Frischli hauptsächlich als Informationsmedium<br />
gesehen, weshalb man kein Online-Shopping<br />
anbietet. Man hat aber<br />
festgestellt, daß Preisausschreiben im<br />
Netz auf breites Interesse stoßen. In Zukunft<br />
soll dann der Handel Produktzettel<br />
für die Werbung direkt vom Server herunterladen<br />
können.<br />
Eine ausführliche Zusammenstellung<br />
von deutschen Molkereien findet man auf<br />
der Site des Presse-Online-Services der<br />
deutschen Milchindustrie (5), wo ein informativer<br />
Überblick über die Branche<br />
gewährt wird. tv<br />
1. http://www.toni.ch<br />
2. http://www.tirolmilch.at<br />
3. http://www.andechser-molkerei.de<br />
4. http://www.frischli.de<br />
5. http://www.milch-markt.de<br />
14 <strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999
LEBENSMITTEL<br />
Raffinierte Kugeln<br />
Wie Mozzarella in den Beutel kommt<br />
Erinnerung an die Ferien in Italien!<br />
Fehlt im Norden schon die Wärme, das<br />
Leben auf den Plätzen und in den Cafés<br />
oder der Sonnenschein, so kann man<br />
sich doch wenigstens die italienische<br />
Küche ins Haus holen. Der Mozzarella<br />
im Tomatensalat, auf der Pizza oder als<br />
kleines Häppchen mit Aceto di Modena<br />
und Olive wärmt nicht nur im Winter<br />
manches Herz, sondern erfreut den Genießer<br />
das ganze Jahr unter anderem<br />
im Gratin oder auf der Lasagne.<br />
Dies zeigen ganz klar die Produktionszahlen<br />
für den weißen, weichen<br />
Käse im Saft, den manche<br />
vielleicht als fad empfinden mögen. So<br />
wurden in der kleinen Schweiz 1997 rund<br />
12 500 Tonnen Mozzarella verzehrt mehr<br />
als doppelt so viel wie im Jahr 1991 (5092<br />
Tonnen). Davon wurden ungefähr 60 Prozent<br />
in der Schweiz hergestellt und 40 Prozent<br />
aus Italien importiert. Die Toni AG hat<br />
dabei 1996 die Eigenproduktion aufgenommen<br />
und bietet heute ein breites Sortiment<br />
an, das, wie man beteuert, weiter<br />
ausgebaut wird.<br />
Mozzarella-Linie<br />
Mit den verschiedenen Mozzarellaprodukten<br />
richtet man sich bei Toni an Menschen<br />
mit raffiniertem Geschmack und einer<br />
Vorliebe für leichte, frische Küche. Zur<br />
Zielgruppe werden vor allem Einzel- und<br />
Mehr-Personenhaushalte sowie Gastronomiebetriebe<br />
aller Art gezählt. Die<br />
Produkte werden dementsprechend<br />
im Handel vertrieben.<br />
Packungsgröße<br />
und Produktdesign<br />
sind speziell<br />
auf die jeweiligen<br />
Zielgruppen ausgerichtet.<br />
So werden<br />
allein für die Haushalte<br />
fünf verschiedene<br />
Produkte angeboten,<br />
von der traditionellen<br />
Kugel über<br />
den kugeligen Apéro-<br />
Snack und die Perlen<br />
zum Salat bis hin zu<br />
den Stangen entweder<br />
nature oder mit Basilikum.<br />
Die Packungsgrößen<br />
bewegen sich zwischen<br />
150 g und 300 g im Haus-<br />
halts- und 1 kg bis 2 kg im Gastronomiebereich,<br />
wo zusätzlich<br />
noch ein 2-kg-Beutel mit geriebenem<br />
Mozzarella für Pizzas<br />
angeboten wird.<br />
Grundsätzlich kommen in<br />
beiden Bereichen zwei <strong>Verpackungs</strong>typen<br />
zum Einsatz,<br />
wie es auch nur<br />
zwei grundlegende Verkaufsformen<br />
für den<br />
Käse gibt, nämlich eine<br />
mit und eine ohne<br />
Flüssigkeit. Die erste<br />
Variante wird entweder<br />
in quadratische<br />
OPA-Schlauchbeutel<br />
oder in längliche<br />
Beutel verpackt. Die<br />
stangenförmigen,<br />
nicht eingelegten<br />
Stücke werden in<br />
eine Kombination<br />
aus Ober- und Unterfolie bestehend<br />
aus Polivel Form eingeschweißt. Das Material<br />
ändert sich auch bei den größeren<br />
Packungen nicht. Das grafische Design der<br />
Verpackungen soll Frische, Leichtigkeit<br />
und ein gewisses südländisches Temperament<br />
vermitteln.<br />
So wird’s gemacht<br />
Der Mozzarella wird zur Endfertigung in<br />
Rohform vom Käsefertiger angeliefert und<br />
gelangt dann in einen Schnitzler, wo er in<br />
eine Form gebracht wird, die sich für die<br />
weitere Verarbeitung eignet. Daraufhin<br />
werden die Käse-Rohmasse geschmolzen<br />
und in die jeweils gewünschte<br />
kugelige oder längliche<br />
Form gebracht. Die noch warmen<br />
Mozzarellakugeln oder -stangen<br />
durchlaufen dann eine Kühlkette<br />
bestehend aus Vor- und<br />
Hauptkühlbad. Die abgekühlten<br />
Käsestücke gelangen<br />
über eine zweibahnige, kurvengängigeBeschickungsanlage<br />
in die <strong>Verpackungs</strong>sektion,<br />
wo sie, handelt<br />
es sich um die 150-g-<br />
Kugeln, von einer vertikalen<br />
kontinuierlichen<br />
Schlauchbeutelmaschine<br />
übernommen<br />
und zusammen mit<br />
100 g Salzlake in<br />
vollflächig bedruck-<br />
Toni<br />
„Perle di<br />
Mozzarella”<br />
Foto: Toni<br />
Holding AG<br />
te Kunststoffverbundfolien verpackt werden.<br />
Für die übrigen Größen und Formen<br />
wird eine multifunktionelle Maschine von<br />
Rovema (VPX 250) eingesetzt, die vier Formate<br />
handhaben kann.<br />
Der <strong>Verpackungs</strong>prozeß spielt sich wie<br />
folgt ab. Die bedruckte <strong>Verpackungs</strong>folie<br />
wird ab Rollen mit einem Durchmesser<br />
von 450 mm gezogen. Über verschiedene<br />
Umlenk- und Führungsrollen gelangt sie<br />
zur Formschulter, wo der Folienschlauch<br />
entlang des Formrohres gezogen und<br />
längs verschweißt wird.<br />
Die rotierenden Querbacken verschließen<br />
anschließend den fertig befüllten<br />
Beutel. Während der Folienabwicklung<br />
kann mittels eines Etikettierers (Pago<br />
2/080 L) eine Etikette aufgebracht werden.<br />
Eine Heißprägeanlage (dübi-tech HP80)<br />
druckt die Verkaufs- und Haltbarkeitsdaten<br />
sowie einen Maschinencode auf die<br />
Packung.<br />
Die Nennleistung der Anlage für die<br />
150-g-Kugeln beträgt 80 Schlauchbeutel/min.<br />
Es kann aber durch den parallelen<br />
Einsatz der zweiten vertikalen Schlauchbeutelmaschine<br />
von Rovema annähernd<br />
eine Leistungsverdoppelung erzielt werden.<br />
Dies ist insbesondere zur Bewältigung<br />
von Aktionen notwendig. Beide Maschinen<br />
laufen nach Angaben des Unternehmens<br />
zur vollen Zufriedenheit. tv<br />
16 <strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999
Milchflaschen<br />
Für das Marktsegment Schulen,<br />
LEH und Tankstellenshops<br />
hat Minale Tattersfield<br />
für Express Dairies eine Milch-<br />
flasche entwickelt, die mit einem<br />
Verschluß von Snap-Cap<br />
Erinnerungen an eine traditionelle<br />
Glasflasche weckt. Die<br />
Flasche ist 163 mm hoch,<br />
hat einen Durchmesser<br />
von 80,5 mm, ist aus<br />
LDPE und ersetzt eine<br />
Kartonverpackung.<br />
Sie kann auf existierendenBlasform-Anlagen<br />
der Molkerei, auf<br />
denen Flaschen für sterilisierte<br />
Milch geblasen werden,<br />
hergestellt werden, wodurch<br />
die neuen Flaschen auch eine<br />
kostengünstige Lösung darstellen.<br />
❐<br />
Sahne im Tetraeder<br />
Die Form ist nicht neu und<br />
auch die Maschine nicht, auf<br />
18<br />
AUS DEM HANDEL<br />
der die Frischli-Café-Ecken abgepackt<br />
werden. Neu ist eher<br />
die Portionsgröße (8,33 g) und<br />
die Tatsache, daß, wenn man<br />
will, hiermit ein Verunstalten<br />
der Krawatte oder Bluse beim<br />
Öffnen, wie es sicherlich jedem<br />
mit einer Kaffeesahne<br />
aus dem Kunststoffnäpfchen<br />
bereits passiert ist, vermieden<br />
werden kann. Material und<br />
Maschine stammen aus dem<br />
Hause Tetra Pak.<br />
Die Café-Ecke ist ein Tetraeder,<br />
den es heute noch bei<br />
Sunkist gibt und schon früher<br />
für verschiedene Milchprodukte<br />
gab – Tetra’s Urahn sozusagen.<br />
Die Packung ist mit<br />
einem Pull-Tab-Verschluß ausgestattet.<br />
Zielgruppe sind anspruchsvolle<br />
Haushalte und die Gastronomie,<br />
die den Kunden<br />
mal eine andere Form der<br />
Kaffeesahne präsentieren<br />
möchten. Die Milchecken<br />
werden in zwei<br />
Packungsgrößen angeboten:<br />
im Karton à 300<br />
Stück für Großverbraucher<br />
und im Einzelhandel<br />
(z.B. über Spar)<br />
analog zur 100-g-Pakkung<br />
im durchsichtigen<br />
Standbeutel à zwölf<br />
Stück. Die Haltbarkeit<br />
liegt ungekühlt bei<br />
zwölf Wochen, wie<br />
es der Standard<br />
vorschreibt. Allerdings,<br />
so Produktmanager<br />
Curd Kießler,<br />
sei die Geschmacksqualität<br />
aufgrund der<br />
Lichtdichtheit des Materials<br />
konstanter im Tetraeder als in<br />
den Kunststoffnäpfchen.<br />
Ob diese Form viele Nachahmer<br />
finden wird, ist fraglich,<br />
denn europaweit ist nach<br />
Kenntnis des Hauses Frischli<br />
kaum mehr eine Tetraeder-Maschine<br />
zu finden. ❐<br />
„Milk Chug“<br />
Hohe zweistellige Zuwachsraten<br />
hat die Einführung des<br />
„Milch Chug“ von Dean Foods<br />
in Amerika zur Folge gehabt.<br />
Zwei Jahre lang wurde die<br />
handliche HDPE-Verpackung<br />
mit Wiederverschluß, die es in<br />
„pints“ (0,473 l – für Jugendliche<br />
und junge Erwachsene),<br />
„quarts“ (0,946 l – für Haushalte<br />
mit geringem Milchverbrauch<br />
und männliche<br />
Erwachsene, für die dies<br />
eine Portion ist – insbesondere<br />
bei Schokoladenmilch)<br />
und 8-Unzen-<br />
Multipacks (0,237 l –<br />
für Kinder) gibt und<br />
gezielt für den Verzehr<br />
unterwegs gedacht<br />
ist. Die gesamte<br />
Bandbreite<br />
von Milchprodukten<br />
ist in diesen Größen erhältlich.<br />
Die Abfüllung erfolgt in<br />
mehreren Werken innerhalb<br />
des Landes.<br />
Die Behältnisse sind alle<br />
gesleevt, die Sixpacks mit<br />
Folie umschlagen. Sie werden<br />
mit einem Drehverschluß<br />
mit Originalitätssicherung<br />
verschlossen. „Wir<br />
bevorzugen den Drehverschluß<br />
gegenüber einem<br />
Schnappverschluß, da der<br />
Konsument diesem Verschluß<br />
vertraut und er zu<br />
der Transportfähigkeit<br />
der Flasche beiträgt“,<br />
so Sylvia Oriatti,<br />
Marketing Manager<br />
bei Dean Foods. ❐<br />
Sahne im Glas<br />
Drei Kondensmilchprodukte<br />
(zu je 165 g) aus dem Hause<br />
Saliter , „Erste Sahne“, „Allgäu<br />
Traum“ und „Null Komma<br />
Nix“ werden in Glasflaschen<br />
abgefüllt. Sie sind<br />
mit einem Kronkorken<br />
verschlossen, nach dessen<br />
Entfernen ein wiederverschließbarer<br />
Kunststoff-Ausgießer<br />
aufgeschraubt wird. Damit<br />
soll die Packung<br />
dem Anspruch des Verbrauchers<br />
nach mehr Convenience<br />
gerecht werden. ❐<br />
<strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999
Eisverpackungen<br />
Nestlé-Eis-Verpackungen für<br />
den Einzelhandel werden nun<br />
aus Mead-Custom-Kote hergestellt.<br />
Die in Phasen aufgeteilte<br />
Umstellung von Folding<br />
Boxboard betrifft hauptsächlich<br />
Nestlé „Lollies“ und „Eis<br />
am Stil“. Ein starkes und<br />
schnelles Wachstum (31% in<br />
1997) in einem großen, aufgrund<br />
der Launen des englischen<br />
Klimas unberechenbaren<br />
Marktes und logistische<br />
Vorteile waren unter den<br />
Hauptgründen für die Umstellung.<br />
Der Erfolg der Partnerschaft<br />
zwischen Findus und<br />
Mead liegt in erster Linie in<br />
den logistischen Vorteilen und<br />
bestätigt die 1996 getroffene<br />
Entscheidung, Jumborollen in<br />
UK zu lagern und Formate je<br />
nach Bedarf zuzuschneiden.<br />
Mayr Melnhof Packaging UK,<br />
der Verarbeiter, kann Mengen<br />
und Größen je nach Nestlés<br />
Produktionsbedarf abrufen.<br />
Die Nestlé-Produktpalette beinhaltet<br />
die Kindermarken Mr.<br />
Men, Fab und Rowntrees’s<br />
Fruit Postil Lolly sowie Süßwaren<br />
wie Kit-Kat, Rolo und<br />
Mega Truffle. Alle sind mit<br />
320 g/m 2 (406 micron) Custom-Kote<br />
verpackt, das mit<br />
fünf und sechs Farben im<br />
Offset mit UV-Lackierung bedruckt<br />
wurde. Die Kartongrößen<br />
variieren sowohl für<br />
die verschiedenen Marken als<br />
auch je nach Saison bzw. Aktion,<br />
wie z.B. spezielle „6 für<br />
4“-Angebote usw. Mead kann<br />
Angaben zufolge in weniger<br />
als fünf Arbeitstagen zwölf verschiedene<br />
Formate liefern.<br />
Foto: Mead/Nestlé<br />
Der Flex-Becher hält hohen Temperaturschwankungen<br />
standFoto: RPC Bebo<br />
„Wir können uns darauf<br />
verlassen, daß der Karton vor<br />
Ort sein wird, wenn wir zu<br />
produzieren beginnen“, sagt<br />
Francis Renfrey, MMP UK’s<br />
Marketing Manager. „Wir erlangen<br />
Flexibilität in der Produktionsplanung<br />
durch die<br />
schnelle Reaktion auf eine Änderung<br />
des Bedarfes, sei es<br />
durch neue Marktinitiativen,<br />
Änderungen in der Produktwerbung<br />
und der Markenentwicklung<br />
sowie einfach eine<br />
Änderung des Wetters.“ ❐<br />
Heißabfüllung und<br />
Tieffrieren<br />
Sowohl der Heißabfüllung als<br />
auch dem anschließenden<br />
Tieffrieren des Inhalts hält der<br />
patentierte Flex-Becher aus<br />
PP mit flexiblem Boden aus.<br />
Im Hause RPC Bebo Nederland<br />
entwickelt, wird für ihn<br />
eine spezielle Basisform verwendet,<br />
die elastisch<br />
genug ist, um Ausdehnung<br />
und Zusammenziehung,<br />
die<br />
Folgen der Extremtemperaturen,auszuhalten<br />
– ohne die<br />
Stärke und Festigkeit<br />
einer Standard-PP-<br />
Verpackung einzubüßen.Insbesondere<br />
Anwender in der<br />
Lebensmittelindustrie<br />
sind damit in<br />
der Lage, den <strong>Verpackungs</strong>ausschuß<br />
zu reduzieren, der<br />
durch das Zerspringen<br />
von Behältern<br />
während<br />
der Abfüllung entsteht.Unlängst<br />
hat<br />
man mit der Belieferung<br />
der belgischen<br />
Madibic<br />
NV/SA begonnen,<br />
die zur Coberco-<br />
Milch-Gruppe gehört.<br />
In die Becher<br />
werden Dessertcremes<br />
abgefüllt,<br />
die direkt an Catering-Firmen<br />
und<br />
Restaurants verkauft<br />
werden. Damit<br />
das Produkt<br />
seine Frische bewahrt,<br />
werden die befüllten<br />
Becher durch einen Tiefkühltunnel<br />
befördert, in dem sie<br />
auf zwischen –2 °C und –5 °C<br />
abgekühlt wird. Anschließend<br />
wird das Dessert ineinem<br />
Kühlhaus gelagert. ❐<br />
LEBENSMITTEL<br />
<strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999 21
LEBENSMITTEL<br />
Breites Segment<br />
Cavanna plant heute<br />
für das kommende Jahrtausend<br />
Von der Einzelmaschine zu einem vom<br />
Baukastenprinzip und flexibler Auslegung<br />
geprägten, „neuen“ Konzept:<br />
Dieser Herausforderung stellt sich<br />
Cavanna, ein auf automatische <strong>Verpackungs</strong>anlagen<br />
für Nahrungsmittel<br />
spezialisiertes Maschinenbauunternehmen.<br />
Mit über 30 Jahren Erfahrung<br />
bei horizontalen, kontinuierlich arbeitenden<br />
Flow-Wrap-Anlagen setzt man<br />
inzwischen 70 Prozent seiner Produktion<br />
auf dem Auslandsmarkt ab.<br />
Im folgenden Gespräch erläutert<br />
Mario Cavanna, der Aufsichtsratsvorsitzende<br />
des Unternehmens aus Prato<br />
Sesia (Provinz Novara/I), der „<strong>Verpackungs</strong>-Rundschau“<br />
die neu erarbeiteten<br />
Produkte und Strategien, mit denen<br />
man sich dem Wettbewerb im<br />
nächsten Jahrtausend stellen will.<br />
Es liegen enorme Anstrengungen und<br />
tiefgreifende Veränderungen hinter<br />
uns“, betont M. Cavanna. Bei der<br />
Neuorientierung wurden zwei Grundsätze<br />
verfolgt: Umbau der mechanisch gesteuerten<br />
in elektronisch gesteuerte Maschinen<br />
und modulare Gestaltung sowie Standardisierung<br />
aller Anlagen und Systeme.<br />
Signifikant war vor allem die nicht einfache<br />
Umsetzung der zweiten Vorgabe,<br />
denn dabei mußten zwei gegensätzliche<br />
Anforderungen in Einklang gebracht werden<br />
– die Standardisierung der modular<br />
konzipierten Anlagen und die für Flow-<br />
Pack-Maschinen so wichtige kundenspezifische<br />
Anpassung.<br />
Das Produktangebot<br />
„Die vor zirka zwei Jahren begonnene<br />
Erneuerung unserer Produkte ist nun abgeschlossen.<br />
Heute haben wir eine komplette<br />
Baureihe mit <strong>Verpackungs</strong>anlagen<br />
der neuen Konzeption im Angebot“, betont<br />
Cavanna. Im einzelnen umfaßt die<br />
als „Sistema 2000“ bezeichnete Produktlinie<br />
die Modelle Easy 2000 mit manueller<br />
bzw. automatischer Beschickung, Format<br />
2000 mit halbautomatischer oder automatischer<br />
Beschickung und Universal<br />
NKZ für hochkant stehende Produkte<br />
mit manueller bzw. automatischer Beschickung.<br />
Diese Maschinen zielen auf<br />
ein breites Marktsegment und sind über-<br />
all dort ideal einsetzbar, wo besondere<br />
Forderungen an Flexibilität und kostengünstigen<br />
Betrieb gestellt werden, so<br />
auch in der milchverarbeitenden Industrie.<br />
Es handelt sich um servounterstützte,<br />
hochgradig modular konstruierte Maschinen,<br />
welche die Zusammenstellung von<br />
untereinander austauschbaren Zuführaggregaten<br />
und -anlagen ermöglichen und<br />
damit voll den Kundenanforderungen entsprechen.<br />
Das Maschinenkonzept setzt<br />
auf die Verwendung baugleicher Komponenten,<br />
woraus sich auch eine Verringerung<br />
der Ersatzteile ergibt. Alle Maschinen<br />
werden durch spezifisch auf die Anwenderbedürfnisse<br />
abgestimmte Zuführund<br />
Zusatzeinrichtungen komplettiert.<br />
Sämtliche <strong>Verpackungs</strong>maschinen der<br />
neuen Generation arbeiten mit ebenfalls<br />
modular aufgebauten Computersteuerungen.<br />
Die Bedienerschnittstelle ist klar strukturiert<br />
und hat eine gut ablesbare grafische<br />
Oberfläche. Das Modell Format sowie<br />
die Hochgeschwindigkeitsmaschinen<br />
der Serie Servo werden mit Touch-<br />
Screen Farbmonitor, Programmspeicher<br />
für 32 Formate, Betriebsanleitung, Online-<br />
Fehlerdiagnose mit Meldungen zur Bedienerführung<br />
und Maschinenkontrolle<br />
per Modem angeboten. Baukastenprinzip,<br />
Standardisierung und kostengünstige<br />
Herstellung sind die Elemente, welche die<br />
Konstruktionsabteilung besonders forderten,<br />
da grundsätzlich vom Gedanken<br />
der Qualitätssicherung ausgegangen werden<br />
mußte.<br />
„Mich begeistert vor allem die Universal<br />
NKZ“, sagt M. Cavanna, „eine Maschine,<br />
die für hochkant stehende Produkte<br />
bestimmt ist und ein außergewöhnlich<br />
gutes Preis-Leistungs-Verhältnis aufweist.<br />
Sie wurde erst vor kurzem am Markt vorgestellt<br />
und konnte schon eine gute<br />
Resonanz verzeichnen.“<br />
Spitzenprodukt der Angebotspalette<br />
sind die auf eine Integration in hochkomplexe<br />
vollautomatische Anlagen ausgelegten<br />
Hochleistungsmaschinen der Serie<br />
Servo. Auch diese Baureihe wurde nach<br />
den Konstruktionsprinzipien der Modulbauweise<br />
und flexiblen Auslegung überarbeitet.<br />
Ihre technologische Komponente<br />
ist noch stärker ausgeprägt, denn das<br />
Unternehmen konzentrierte seine Entwicklungsbemühungen<br />
vorrangig auf die-<br />
Zielgrößen<br />
maximale Performance<br />
und höchste Leistung. Zu dieser Baureihe<br />
zählen u.a. die <strong>Verpackungs</strong>maschinen<br />
Servo 330, 430, 630 und NKZ.<br />
Zuführ- und Portioniereinrichtungen<br />
„Der Siegeszug der elektronisch gesteuerten<br />
<strong>Verpackungs</strong>maschinen hat ebenfalls<br />
zu einer konstruktiven Änderung der Zuführeinrichtungen<br />
geführt, um diese an<br />
die neuen Anforderungen anzupassen“,<br />
erläutert Cavanna. „Das führte dazu, daß<br />
wir ebenfalls alle Zuführsysteme nach<br />
den für die <strong>Verpackungs</strong>maschinen geltenden<br />
Prinzipien der Modularität und<br />
Flexibilität überarbeiten mußten.“ Die seit<br />
jeher umfangreiche Angebotspalette der<br />
Zuführsysteme für Kekse und Riegel wird<br />
ständig durch neue technische Lösungen<br />
erweitert.<br />
Die jüngst am Markt eingeführten,<br />
neuen Zuführeinrichtungen mit elektronischer<br />
Steuerung für flach liegende<br />
und hochkant stehende Keksstapel,<br />
ein Waffel-Portioniersystem mit direkter<br />
Übernahme von der Schneidemaschine<br />
sowie Stapelvorrichtungen für Einzeldosisprodukte<br />
sind nur einige neuere Ergebnisse<br />
aus der kontinuierlichen Forschung<br />
und Entwicklung des Unternehmens. Zu<br />
den aktuellen Realisationen zählt ebenfalls<br />
das neue Produktkolonnen-Zuführsystem,<br />
das hinsichtlich Modularität, Hygiene<br />
und Qualität dem Konstruktionsprinzip<br />
aller Cavanna-Zuführanlagen aus<br />
Prato Sesia entspricht. Auf der Düsseldorfer<br />
Messe präsentiert Cavanna diverse<br />
Produktneuheiten, so u.a. eine patentierte<br />
Hochgeschwindigkeits-Multipack-<br />
Gruppiereinrichtung, die mehrlagig stapeln<br />
kann.<br />
Abschließend bitten wir Mario Cavanna<br />
um eine Voraussage über die Zukunft<br />
seines Unternehmens. „Die Weiterführung<br />
ist durch meine Kinder gewährleistet“,<br />
antwortet er stolz und fügt hinzu, daß<br />
Tochter Alessandra, als studierte Juristin,<br />
seit einem Jahr organisatorische Aufgaben<br />
sowie die Leitung der Marketingabteilung<br />
übernommen hat. Sohn Riccardo hingegen,<br />
der derzeit sein Studium der Wirtschaftswissenschaften<br />
abschließt, wird<br />
nach Beendigung einer externen Arbeitstätigkeit<br />
im Jahr 1999 ebenfalls aktiv im<br />
Unternehmen mitwirken. ❐<br />
22 <strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999
LEBENSMITTEL<br />
Petfood in<br />
Weißblechdosen<br />
Fast 21 Millionen Zwei- und <strong>Vier</strong>beiner leben derzeit<br />
unter deutschen Dächern, davon sechs Millionen<br />
Katzen und fünf Millionen Hunde. Dabei greifen die<br />
Besitzer bei der Wahl wohlschmeckender Nahrung für<br />
ihre Lieblinge meistens zur klassischen Konservendose.<br />
Das leibliche Wohl ihrer Haustiere<br />
lassen sich die Deutschen einiges<br />
kosten. Im Jahr 1997 beliefen sich<br />
die Ausgaben für Heimtiernahrung auf<br />
knapp 3,9 Milliarden Mark. Im Vergleich<br />
zum europäischen Markt für Hunde- und<br />
Katzenfutter, der ein Umsatzvolumen<br />
von insgesamt ca. elf Milliarden Mark<br />
umfaßt, ist dies eine vergleichsweise hohe<br />
Summe. Alleine mit Katzenfutter wird in<br />
Deutschland ein Umsatz in Höhe von rund<br />
1,7 Milliarden Mark erzielt. Größtes Einzelsegment<br />
ist dabei mit Gesamterlösen<br />
von rund 1,4 Milliarden Mark das Dosen-<br />
Naßfutter. Auch gesamteuropäisch ist<br />
Katzen-Naßfutter der Spitzenreiter, mit<br />
einem Anteil von 48 Prozent des gesamten<br />
Umsatzes mit Heimtiernahrung.<br />
Durch den hochentwickelten Prozeß<br />
der Konservierung in Dosen enthält<br />
das Heimtier-Naßfutter lebenswichtige<br />
Nährstoffe. Die Weißblech-Konserven-<br />
Foto: Spillers Deutschland GmbH<br />
dose bietet gute Lagereigenschaften,<br />
Stoßunempfindlichkeit und<br />
lange Haltbarkeit.<br />
Bei den Abfüllquoten für Tierfeuchtnahrung<br />
ist die Dose der absolute<br />
Spitzenreiter. 1997 wurden<br />
für den inländischen Bedarf<br />
261 000 Tonnen Katzennahrung<br />
und 200 000 Tonnen Hundefutter in<br />
Dosen abgefüllt. Gegenüber den Abfüllmengen<br />
von 1995 konnte die Hundefeuchtnahrung<br />
in Dosen um 43 000 Tonnen<br />
zulegen, was einer Zuwachsrate von<br />
27,4 Prozent entspricht. Beim Katzenfutter<br />
ist seit 1995 ein Zuwachs von gut 10 Prozent<br />
zu verzeichnen.<br />
Neue Verschlußformen<br />
Um den Anforderungen des Marktes nach<br />
mehr Convenience und einem verbrau-<br />
Foto: Rewe<br />
cherfreundlicheren Handling beim Dosenöffnen<br />
gerecht zu werden, arbeiten die<br />
Hersteller kontinuierlich an der Optimierung<br />
der Tiernahrungskonserven. Durch<br />
die Entwicklung des Vollaufreißdeckels<br />
mit einer speziellen Ritzung konnten die<br />
Aufreißkräfte um ca. 25 Prozent reduziert<br />
werden. Den entscheidenden Anstoß für<br />
die Markteinführung des Vollaufreißdeckels<br />
gab die Heimtiernahrungsindustrie,<br />
die Anfang der 90er Jahre zunächst<br />
die 400-g-Dose mit dem neuen<br />
Verschluß ausrüstete. Am gesamten Abfüllvolumen<br />
in Weißblech-Konservendosen<br />
mit Vollaufreißdeckel hat die Tiernahrungsbranche<br />
einen stolzen Anteil von<br />
75 Prozent.<br />
Angesichts des bestehenden Marktpotentials<br />
im Tiernahrungssegment sind bei<br />
allen <strong>Verpackungs</strong>arten für die nächste<br />
Zeit konstante Absätze zu erwarten. In den<br />
Produktgruppen Hunde- und Katzennahrung<br />
sowie bei den Exoten rechnet man mit<br />
einer zunehmenden Sortimentsausweitung,<br />
-optimierung und -spezifizierung.<br />
Die Recyclingrate von Weißblechdosen<br />
über das Duale System Deutschland liegt<br />
derzeit bei 84 Prozent. Konservendosen<br />
bestehen aus dünnem Stahl, der nach<br />
Gebrauch erneut zu Stahl geschmolzen<br />
werden kann und vielseitig wiederverwendbar<br />
ist. An der Dickenreduzierung der<br />
Weißblechhülle und somit einem sparsameren<br />
Materialverbrauch wird kontinuierlich<br />
gearbeitet. ❐<br />
24 <strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999
Görig ist ein Komplett-<br />
Anbieter von Primär- und<br />
Endverpackungsanlagen im<br />
Wasch- und Nahrungsmittelund<br />
auch im Pet-Food-Bereich.<br />
Sowohl bei vertikalen Kartonierern<br />
als auch in der Endverpackung<br />
alles aus einer<br />
Hand – nicht nur bei Faltschachtelverpackungen,sondern<br />
auch bei Beuteln, Schalen<br />
und Dosen.<br />
Ein Problem bei der Umverpackung<br />
von ausbauchenden<br />
Faltschachteln hatte der<br />
Abfüller Friskies/Nestlé (ehemals<br />
Spillers Latz): um Kosteneinsparungen<br />
beim Packstoff<br />
zu erzielen, sollten die Umverpackungszuschnitte<br />
so ausgewählt<br />
werden, daß die unterschiedlichen<br />
Toleranzen der<br />
im Stapel zusammengefaßten<br />
Faltschachteln jeweils ausgeglichen<br />
werden konnten.<br />
LEBENSMITTEL<br />
„Bonzo“ im Traypacker<br />
Beim Görig-Traypacker werden<br />
flache Zuschnitte aus<br />
einem Magazin entnommen<br />
und stehend zugeführt. Die<br />
Zuschnittsfaltung und -formung<br />
erfolgt enganliegend<br />
um das Sammelgebinde, das<br />
eine komplette Einheit darstellt,<br />
was sich beim späteren<br />
Transport auf der Palette<br />
durch entsprechende Stabilität<br />
auszahlt.<br />
Die Faltschachteln werden<br />
liegend gestapelt, wobei das<br />
Facing unten oder oben liegen<br />
kann und das Zuschnittmagazin,<br />
die Zuschnittzuführung<br />
und die Formung/Faltung<br />
so ausgelegt sind, daß ein<br />
Displayausschnitt des Trays<br />
wahlweise unten oder oben<br />
liegen kann. Kombinationen<br />
sind mit Stülpdeckeln oder<br />
regulärem Deckel innen oder<br />
außen möglich. Umrüstzeiten<br />
vom kleinsten auf das größte<br />
Traypacker für PET-Food Foto: Görig<br />
Format von zirka zehn Minuten<br />
sind realisierbar. Zuschnitt-<br />
Vorschub, Stapel-Einschub<br />
und Stapel-Überschub sind<br />
linearachsengesteuert und im<br />
SPS-Programm produktbezo-<br />
gen hinterlegt. Die Zuschnittmagazine<br />
sind in Höhe und<br />
Breite über Digitalanzeigen<br />
und Handrad schnell einstellbar.<br />
❐<br />
<strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999 25
LEBENSMITTEL<br />
Pakete und<br />
Beutel packen<br />
Neues aus dem Hause<br />
Bosch <strong>Verpackungs</strong>maschinen<br />
Die CNC-gesteuerte PMC 4202<br />
(für das Verpacken von Teigwaren,<br />
Hülsenfrüchten,<br />
bruchempfindlichem Gebäck,<br />
Zucker und anderen trockenen<br />
Nahrungsmitteln) und SVE 2510<br />
A entsprechen den künftigen<br />
Anforderungen an <strong>Verpackungs</strong>maschinenhersteller,<br />
die Reinhard Kölbel so<br />
formuliert: Flexibilität (in bezug auf Format,<br />
Füllgut und Aussehen der Maschine), attraktives<br />
Preis-Leistungs-Verhältnis und kurze Lieferzeiten.<br />
PMC steht für Pakettieranlage mit<br />
formatunabhängigem Mitnehmer,<br />
sprich, die Länge, Breite und Höhe<br />
ist veränderbar. Jede Funktion der Maschine,<br />
die bis zu 120 Pakete/min produziert,<br />
wird mit einem Servomotor angetrieben.<br />
Insgesamt sind es 16, die von einem Stan-<br />
dard-Industrie-PC mit Touchscreen-Bildschirm<br />
koordiniert werden.<br />
Die Formatumstellung inklusive manuellem<br />
Austausch der beiden Beutelformrohre<br />
gibt Kölbel mit zehn min/Rohr<br />
an. Die Umstellung des Verschließteils,<br />
die automatisch auf Knopfdruck erfolgt,<br />
Kopfverschluß z.B. mit Haftetikett Foto: VR<br />
PMC 4202<br />
mit Doppelrohr<br />
Skizze: Bosch<br />
liege zum Beispiel für Teigwaren bei<br />
60 s. Der Produkt-Füllspiegel bleibt in<br />
den Packungen für den Schließvorgang<br />
immer horizontal eine Schutzbegasung<br />
ist möglich.<br />
Als Kernstück arbeiten ein oder zwei<br />
Module der SVE-Schlauchbeutelmaschinen.<br />
Alle gängigen Abfülleinrichtungen<br />
wie Schnecken- oder Tellerdosierer und<br />
Mehrkopfwaagen lassen sich mit der<br />
Maschine kombinieren und sind i.d.R.<br />
über den SVE-Modulen aufgebaut. Für<br />
bruchempfindliches Gebäck wird den Angaben<br />
nach die notwendige, möglichst geringe<br />
Fallhöhe erreicht, indem die Mehrkopfwaage<br />
unmittelbar über der horizontalen<br />
Beutel-Transporteinheit arbeitet,<br />
die die Packungen zum Verschließaggregat<br />
führt.<br />
Es können alle Arten von Kopfverschlüssen<br />
(hochstehende oder heruntergefaltete,<br />
mit Haftetiketten oder Klebestreifen<br />
niedergehaltene) und auch Clipverschlüsse<br />
hergestellt werden. Die Anlage<br />
kann auch mit Einrichtungen für<br />
mehrere Kopfverschlüsse ausgerüstet<br />
werden.<br />
Der Wirkungsgrad liege „garantiert“, so<br />
Kölbel, bei mindestens 95 Prozent. Im Bereich<br />
bis 150 Paketen/min werden, wo dies<br />
sinnvoll ist, nach wie vor Dornradmaschinen<br />
angeboten.<br />
26 <strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999
Schlauchbeutel mit CNC<br />
Die kontinuierlich arbeitende SVE 2510 A<br />
bietet laut Klaus Urspruch je nach<br />
Größe, Füllung und Packstoff der Beutel<br />
eine Ausbringung von 25 bis 120 Schlauchbeuteln/min.<br />
Sie ist mit dem doppelten<br />
Packstoffbahn-Transportsystem DPT ausgerüstet,<br />
dessen Schub- und Zugeinheiten<br />
servo-angetrieben sind. Die Bahnkantensteuerung<br />
der Vorgängermaschine<br />
SVK 2500 sowie deren Packstoffabwicklung<br />
und Rollenwechseleinheit wurden<br />
beibehalten.<br />
Urspruch hob insbesondere die geringe<br />
Packstoffreibung am Formrohr hervor,<br />
die es zulasse, auch sehr dünne,<br />
dehnfähige oder rauhe Packstoffe zu<br />
verarbeiten. In den nahezu 100 Abpackprogrammen<br />
seien u.a. Kissen-, Seitenfalten-<br />
und Standbodenbeutel enthalten.<br />
In der Maschine ist ein neues System<br />
zur Quernahtversiegelung eingebaut, das<br />
je nach Ausbringungsgeschwindigkeit<br />
mehr oder weniger beim Siegeln mit dem<br />
entstehenden Schlauchbeutel mitgeht.<br />
Der Antrieb zur Vertikal- und Horizontalbewegung<br />
ist ebenfalls servogesteuert,<br />
damit auch bei Fertigungsprozessen mit<br />
gegenläufigen Anforderungen wie hohe<br />
Siegelqualität und große Ausbringung<br />
eine optimale Ausbringung erzielt werden<br />
kann. Eine Steigerung der Ausbringung<br />
werde dadurch möglich, daß die längere<br />
Siegelzeit durch langsames Abwärtsbewegen<br />
der Siegelbacken mit einer schnelleren<br />
Rückbewegung der offenen Backen gekoppelt<br />
sei, so Urspruch.<br />
Die fertigen Beutel werden mit der<br />
Längsnaht nach unten auf das Transportband<br />
gelegt, wodurch die Frontseite der<br />
Schlauchbeutel bei der Weiterverarbeitung<br />
in Kartons nach oben gerichtet ist.<br />
Als weitere Vorteile der Maschine wurden<br />
der geringe Wartungs- und Installationsaufwand<br />
sowie die Bauhöhe von 1,6 m angegeben.<br />
Denn die Maschine kommt ohne<br />
herkömmliche Vakuumbänder und -pumpen<br />
sowie ohne Getriebeblock aus.<br />
Preis, Service, Lieferzeiten<br />
Der Devise gleiches oder mehr zum niedrigeren<br />
Preis folgt nun auch Bosch. Die PMC<br />
mit einem Rohr ersetze die PKS des derzeitigen<br />
Lieferprogramms und biete 40<br />
Prozent Einsparung im Vergleich zu dieser<br />
Maschine. Die Anlage mit zwei Rohren sei<br />
eine Ergänzung zum Lieferprogramm, so<br />
daß ein Vergleich hier nur schwer möglich<br />
sei, so Kölbel. Für die SVE 2510 A nannte<br />
Urspruch einen Preisvorteil von 25 bis 30<br />
Prozent gegenüber vergleichbarer Technik.<br />
Um dies zu ermöglichen, war neben<br />
neuen Wegen in der Konstruktion<br />
der Maschinen<br />
auch eine Modifizierung<br />
der Abläufe notwendig.<br />
Mit mehr Vertriebspräsenz<br />
und einer 24-Stunden-Bereitschaft<br />
wird der<br />
Service optimiert. Bei<br />
beiden Maschinentypen<br />
seien, so Kölbel, die technischen<br />
Voraussetzungen<br />
für Fernbetrieb oder Telewartung,<br />
auch über das<br />
Internet, gegeben. Die<br />
Webseiten von Bosch<br />
<strong>Verpackungs</strong>maschinen<br />
böten bereits heute eine<br />
direkte Kommunikation<br />
mit den Serviceabteilungen<br />
sowie eine Bestellung<br />
von Lagerteilen.<br />
Für die PMC beträgt die<br />
Lieferzeit bei definiertem<br />
Umfang vier Monate ab<br />
der interpack, bei der SVE<br />
2510 A liegt sie ähnlich.<br />
rbt<br />
Kaum noch was drin und<br />
doch erfüllt sie ihre Funktionen,<br />
die SVE 2510<br />
Foto: VR<br />
LEBENSMITTEL<br />
Neuinvestitionen<br />
Nach der erfolgreichen Akquisition<br />
von einigen Aufträgen in mehrfacher<br />
Millionenhöhe für große<br />
Produktneueinführungen im Snackbereich<br />
plant die internationale<br />
<strong>Verpackungs</strong>gruppe Sonoco In-<br />
Foto: Sonoco<br />
vestitionen im Fertigungswerk für<br />
Hartpapierdosen (Clayton/ Manchester)<br />
ihres Geschäftsbereichs<br />
Sonoco Consumer Products.<br />
Die Investitionen betreffen drei<br />
neue Fertigungslinien zur Herstellung<br />
von Dosen mit den Durchmessern<br />
65 mm, 73 mm und 127 mm.<br />
„Die Snackproduktindustrie sieht<br />
die gewaltigen Möglichkeiten zur<br />
Differenzierung von Wettbewerbern,<br />
die flexible Verpackungen einsetzen.<br />
Durch die Umstellung auf Hartpapierdosen<br />
hebt sich das Unternehmen<br />
von der Konkurrenz ab;<br />
darüber hinaus wird eine Wertsteigerung<br />
erzielt – durch Öffnungsund<br />
Wiederverschlußsysteme, erhöhten<br />
Produktschutz und verbesserte<br />
grafische Möglichkeiten“, erläuterte<br />
Mike Bridge, europäischer<br />
Verkaufs- und Marketingdirektor bei<br />
Sonoco. „Ein aktuelles Beispiel eines<br />
Unternehmens, das diese Möglichkeiten<br />
nutzt, ist KP mit der Einführung<br />
seiner neuen Snackprodukte<br />
Fandangos.“<br />
Das Sonoco-Werk ist bereits Dosenlieferant<br />
für lebensmittelverarbeitende<br />
Unternehmen wie Nestlé,<br />
Cadbury, Bisto, Walkers, Premier,<br />
Kraft und viele andere mehr.<br />
<strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999 27
LEBENSMITTEL<br />
Hygienemanagement<br />
in der Verpackung<br />
Neue Schwerpunkte in Qualitätssicherung und Wettbewerb<br />
Mit der Umsetzung der Lebensmittelhygienerichtlinie<br />
93/43 innerhalb der Europäischen Gemeinschaft hat<br />
sich die Praxis des Verbraucherschutzes verändert.<br />
Alle Lebensmittelhersteller müssen neuen Auflagen folgen.<br />
Für Lebensmittelverpackungshersteller bedeutet dies,<br />
daß sich die Produktsicherung ihrer Kunden an einem<br />
System orientiert, das auf den Prinzipien des sog.<br />
HACCP-Konzepts beruht. Eine weitere Auflagen für die<br />
Lebensmittelindustrie stellt die nachweisliche Mitarbeiterschulung<br />
in angewandter Lebensmittelhygiene dar.<br />
Was der Verordnungsgeber vom<br />
Lebensmittelhersteller erwartet,<br />
nimmt dieser oft zum Anlaß,<br />
seine Erwartungshaltung gegenüber seinen<br />
Lieferanten diesbezüglich anzupassen.<br />
Mit anderen Worten: viele Verpakkungshersteller<br />
sehen sich derzeit vom<br />
Kunden quasi „in die Pflicht genommen“.<br />
Dies bedeutet die Auseinandersetzung<br />
mit einem Konzept, daß den Schwerpunkt<br />
innerhalb der vertrauten Qualitätssicherung<br />
von der Güte des Produktes zugunsten<br />
seines Unbedenklichkeitsstatus für<br />
den Verbraucher verschiebt.<br />
Immerhin stellen Lebensmittelverpakkungen<br />
sog. Bedarfsgegenstände dar, von<br />
denen erwartet werden darf, daß sie keinerlei<br />
Risiken für die Verbrauchergesundheit<br />
in sich bergen (vgl. § 8, LMBG). Die<br />
Gefahren, die hier drohen, sind durchaus<br />
vielfältig, und reichen vom unerwünschten<br />
Fremdkörper bis zur mikrobiologischen<br />
Belastung durch Krankheitskeime<br />
und Schimmelpilze. Die Beherrschung<br />
dieser Gefahren wird im Rahmen des<br />
HACCP-Konzeptes vorbeugend angegangen,<br />
indem man sog. kritische Lenkungspunkte<br />
(CCPs; im Original: Critical Control<br />
Point) innerhalb des Herstellungsprozesses<br />
identifziert und mit einem Netzwerk<br />
von Kontrollmaßnahmen umgibt.<br />
HACCP für den <strong>Verpackungs</strong>hersteller?<br />
... „Kommt mir nicht in die Tüte!“ mag im<br />
wahrsten Sinne des Wortes mancher<br />
Hersteller denken. Warum ein Konzept<br />
etablieren, das in seiner grundlegenden<br />
Philosophie nicht nur ausschließlich für<br />
den Lebensmittelhändler entwickelt wurde,<br />
sondern das offensichtlich auch mit<br />
einem Mehraufwand an Kontrollmaßnahmen<br />
und Dokumentation verbunden ist?<br />
Der richtige Einstieg findet sich, wenn<br />
man das HACCP-Konzept als elementaren<br />
Baustein eines ganzheitlichen Hygienemanagement<br />
betrachtet. Beim Aufbau eines<br />
solchen Systems, das sich vor allem<br />
nach hygienischen Parametern orientiert,<br />
wird man in der Regel feststellen, daß man<br />
bereits auf zahlreiche mitgeltende Unterlagen<br />
aus dem Qualitätswesen des Betriebs<br />
zurückgreifen kann. Lieferantenverträge,<br />
Lenkung fehlerhafter Produkte, Mitarbeiterschulung<br />
– dies sind wohlbekannte<br />
Module aus der Qualitätssicherung.<br />
Im Vergleich zum Lebensmittelhersteller<br />
hat man als Packmittelproduzent<br />
innerhalb des Gefahrenpotentials vergleichsweise<br />
„gute Karten“: während sich<br />
jener vor allem Gedanken über die bereits<br />
„eingebaute“ Belastung durch Keime<br />
und unerwünschte chemische Rückstände<br />
seines Produktes machen muß, hat man<br />
es als <strong>Verpackungs</strong>hersteller vor allem mit<br />
den typischen Fremdkörpern zu tun, die in<br />
der <strong>Verpackungs</strong>branche anfallen: von der<br />
losen, ins Produkt ”verdunsteten” Schraube<br />
aus Maschinen-Wartungsarbeiten bis<br />
zu Holzsplittern von schadhaften Paletten<br />
zieht sich ein breites Spektrum. Immer unerwünscht<br />
(ekelerregend), oftmals gefährlich<br />
– Glassplitter, abgebrochene Klingen<br />
etc. stellen sie ein nicht zu unterschätzendes<br />
Risiko für den Endverbraucher dar.<br />
<strong>Alles</strong> im Griff<br />
Hygienemanagement bedeutet: die eigenen<br />
Schwachstellen erkennen, und sie<br />
durch zuverlässige beherrschende Maßnahmen<br />
im Griff zu haben. Hat man es<br />
hierbei mit physikalischen Parametern,<br />
wie Zeit, Temperatur etc. zu tun, ist die Sache<br />
verhältnismäßig einfach. Schwieriger<br />
wird es, wenn es um grundlegende Prinzipien<br />
wie beispielsweise Mitarbeiterhygiene,<br />
Reinigung und Desinfektion, betriebshygienische<br />
Voraussetzungen (dazu<br />
gehört auch die Schädlingsbekämpfung,<br />
Abfallentsorgung etc.) und innerbetriebliche<br />
Logistik geht. Hier müssen Standards<br />
definiert, mitgeteilt und eingehalten<br />
werden – der Mensch und sein Verhalten<br />
tritt in den Vordergrund.<br />
Hier begegnet man einem entscheidenden<br />
Unterschied zum Qualitätsmanagement.<br />
Während sich der Aufbau eines<br />
QM-Systems nach DIN ISO9000ff oft mehr<br />
oder weniger in der Chefetage abspielt,<br />
muß sich jeder einzelne Mitarbeiter in das<br />
Hygienekonzept einbringen. Es gilt: ein<br />
Team ist nur so gut wie das schwächste<br />
Mitglied – ein Einzelner, der Basisregeln<br />
wie korrekte hygienische Schutzkleidung,<br />
Schmuckverbot, regelmäßige Händedesinfektion<br />
etc. nicht befolgt, ist imstande,<br />
die Unbedenklichkeit des hergestellten<br />
Produktes in Frage zu stellen. Nicht zu unterschätzen<br />
ist die Bedeutung der Personalschulung.<br />
Durch gründliche Information<br />
und Unterweisung vollzieht sich ein<br />
„kultureller Wandel“ innerhalb des Unternehmens:<br />
Hygiene wird zu jedermann’s<br />
Angelegenheit. Produktsicherung kennt<br />
kein Kastenwesen – der jüngste Azubi<br />
ist ebenso verantwortlich wie der Produktionsleiter.<br />
Vorteil in der Kombination<br />
Während sich das Hygienekonzept eines<br />
Betriebs vor allem mit den Basisprinzi-<br />
28 <strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999
pien des hygienischen Umgangs mit Anlagen,<br />
Materialien und Hilfsstoffen sowie<br />
Verhaltensweisen der Mitarbeiter und externer<br />
Besucher des Betriebs befassen,<br />
kann sich das solchermaßen „entspeckte“<br />
HACCP-Konzept auf die typischen produkt-<br />
und prozeßspezifischen Gefahren<br />
konzentrieren, wie sie das jeweilige Herstellungskonzept<br />
bedingen. Dies nimmt<br />
dem HACCP-Konzept die „Kopflastigkeit“,<br />
und ermöglicht eine Trennung von allgemein<br />
gültigen Prinzipien (z.B. Fremdkörper-<br />
und Glaskontrolle, Reinigungspläne,<br />
Speditionskriterien) und spezifischen,<br />
die Herstellung begleitenden Vorgaben<br />
(Wareneingangskontrolle, einzelne<br />
Fertigungsstadien, evtl. definierte mikrobiologische<br />
Standards beim Produkt wie<br />
Gesamtkeimzahl, Schimmelpilze etc.).<br />
Eine zusätzliche Last? Betriebe, die<br />
neben der Qualitätssicherung ein Hygienekonzept<br />
eingeführt haben, stellen nach<br />
einiger Zeit fest: bei verläßlicher Umsetzung<br />
– d. h. Identifikation jedes einzelnen<br />
– entsteht ein Schneeballeffekt: durch gesteigertes<br />
Teamverständnis wird die Kontrolle<br />
von jedem einzelnen mitgetragen,<br />
die – ohnehin meist überstrapazierten –<br />
Schultern des QM-Beauftragten werden<br />
deutlich leichter. Das Prinzip des „self-improving<br />
system“, scheint erreicht.<br />
Ein Weg, der nicht über Nacht beschritten<br />
werden kann. Immerhin gehören zu<br />
einem funktionierenden Hygiene-Netzwerk<br />
mit integriertem HACCP-Konzept<br />
nicht nur einzelne Bausteinelemente,<br />
sondern auch deren Dokumentation. Hier<br />
kann jedoch kritisch geprüft werden, welche<br />
Bereiche bereits durch existierende<br />
QM-Verfahrens- und Arbeitsanweisungen<br />
abgedeckt werden können. Mancher geht<br />
hier den Weg einer Erweiterung des<br />
QM-Handbuchs um ein 21. „Hygiene-Element“.<br />
Genauso legitim ist jedoch die<br />
Parallelerstellung eines „Hygienehandbuches“<br />
mit entsprechenden Querverweisen.<br />
LEBENSMITTEL<br />
Trend aus Großbritannien<br />
Während sich in Deutschland viele Betriebe<br />
erst zögerlich, und in der Regel unter<br />
Kundendruck mit HACCP beschäftigen,<br />
ist Hygienemanagement bei britischen<br />
<strong>Verpackungs</strong>herstellern fast schon<br />
ein alter Hut. Basierend auf dem Grundgedanken<br />
der „Third Party Accreditation“ –<br />
zu deutsch: offizielle Akkreditierung eines<br />
Systems durch einen unabhängigen<br />
Dritten, haben verschiedene britische Einrichtungen<br />
sich bereits um die Verpakkungsherstellung<br />
bemüht. Die Royal Society<br />
of Health, hat einen maßgeschneiderten<br />
Leitfaden für Lebensmittelverpakkungshersteller<br />
entwickelt, dessen funktionierende<br />
Umsetzung entsprechend von<br />
Experten verifiziert und zertifiziert werden<br />
kann. Zahlreiche britische Firmen haben<br />
diese Chance genutzt, ein Konzept auch<br />
nach außen hin kundenwirksam demonstrieren<br />
zu können. Der Trend ist bereits<br />
übergeschwappt: auch auf dem europäischen<br />
Kontinent gibt es die ersten hygienezertifizierten<br />
Betriebe. Dagmar Engel*<br />
* Die Autorin ist Hygienetrainerin und HACCP-Beraterin,<br />
und unterstützt als freie Mitarbeiterin von QAI Betriebe<br />
beim Aufbau von Hygiene- und HACCP-Konzepten. Sie<br />
ist anerkannte Agentin/Verifiziererin der Royal Society Of<br />
Health.<br />
<strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999 29
� �<br />
ETIKETTIEREN/KENNZEICHNEN<br />
Kurz gesagt ist swof-Label (swof =<br />
sinus wave opening function) ein<br />
Selbstklebeetikett zur Steuerung der<br />
Packungsöffnung bei Schlauchbeuteln,<br />
die wiederum zum Verpacken von stückigen<br />
Gütern weit verbreitet sind. Das gezielte<br />
Öffnen von Schlauchbeuteln ist<br />
jedoch bislang ein Problem. Meist reißt<br />
der Schlauchbeutel unkontrolliert ein,<br />
was zum ungewollten und unerwünschten<br />
Austritt des Packungsinhaltes führen<br />
kann. Lösungsansätze wie Perforation<br />
oder Folienreißverschlüsse zerstören die<br />
Wasserdampfdichtigkeit des Beutels oder<br />
sind zu teuer, meint Dr. Michael Metz,<br />
von mörk Naturprodukte, erkannt zu<br />
haben, der das Etikett jetzt auf der ISM<br />
erfolgreich vorstellte.<br />
swof-Label ist ein Selbstklebetikett<br />
aus Folie oder Papier unbedruckt oder bedruckt.<br />
Es wird während des <strong>Verpackungs</strong>prozesses<br />
automatisch im Beutel-Öffnungsbereich<br />
angebracht. Beim Einreißen<br />
Wer kennt sie nicht die Hundertwasser-Etiketten?<br />
Sie haben Konkurrenz<br />
bekommen von einer neuen, künstlerisch<br />
gestalteten Flasche des Westschweizer<br />
Mineralwasserabfüllers Henniez. Doch<br />
sind die neuen Etiketten<br />
grundsätzlich anders, nämlich<br />
rückseitig bedruckt. In Zusammenarbeit<br />
mit der Lausanner<br />
Ecole cantonale d’art wurde ein<br />
originelles Konzept entwickelt,<br />
das mit der Transparenz des<br />
Wassers und der Lupenwirkung<br />
des Flaschenglases spielt. Technische<br />
Änderung an den Anlagen<br />
waren dazu keine nötig,<br />
wie eine Firmensprecherin versicherte,<br />
da bereits bis heute<br />
ein Sujet auf der Etikettenrückseite<br />
abgebildet wurde. Es handelte<br />
sich dabei um die Momentaufnahme<br />
eines Tropfens,<br />
swof-Label<br />
der Packung an der gekennzeichneten<br />
und mit einer Kerbe versehenen Stelle,<br />
läuft der Folienriß gegen den sinusförmig<br />
geschwungenen Rand des Labels. Der<br />
Folieneinriß verläuft nach Auftreten auf<br />
den Label-Rand an diesem entlang bis<br />
zum äußeren Beutelrand. So entsteht<br />
eine Entnahmeöffnung definierter Größe<br />
an vordefinierter Stelle. Diese neuartige<br />
Aufreißhilfe kann durch Variation von<br />
Folienmaterial, Etikettenform und Position<br />
der Aufrißkerbe auf beliebige Packungen<br />
abgestimmt werden.<br />
Lebensdurst „art in a bottle“<br />
der auf die Wasseroberfläche trifft. Im<br />
Rahmen des Projekts „art in a bottle“ entwarfen<br />
70 junge Künstler innerhalb einer<br />
Woche unter realistischen Arbeitsbedingungen<br />
insgesamt 350 Projekte zum The-<br />
Dr. Metz nannte folgende Vorteile für dieses<br />
flexibel einzusetzende Etikett:<br />
❐ Gezielte Packungsöffnung mit Convenience<br />
für den Verbraucher;<br />
❐ die Größe der Öffnung kann beliebig<br />
gesteuert werden;<br />
❐ das Packungsdesign kann beibehalten<br />
werden;<br />
❐ geringe Stückkosten;<br />
❐ swof-Label ist im gleichen Werkstoff<br />
wie die Folie herstellbar;<br />
❐ nachrüstbar auf alle <strong>Verpackungs</strong>maschinen;<br />
❐ keine Beeinträchtigung der Wasserdampfdichtigkeit<br />
und der Stabilität der<br />
<strong>Verpackungs</strong>folie.<br />
Als Nachteile hat er ausgemacht, daß<br />
ein Etikettenspender an der Abfüllmaschine<br />
notwendig wird und daß ein Kerbmesser<br />
an einer definierten Stelle nachgerüstet<br />
werden muß. Hierzu ist man sowohl<br />
mit Maschinenbauern als auch mit Etikettenanbietern<br />
im Gespräch. ❐<br />
ma „Lebensdurst“. Eine Jury aus Schulund<br />
Pressevertretern, Künstlern und Werbebeauftragten<br />
wählte vierzig Projekte<br />
aus, wobei fünf besonders ausgezeichnet<br />
und mit unterschiedlichen Preisgeldern<br />
belohnt wurden. Bis Ende 1999,<br />
so die Planung, sollen 95 Millionen<br />
Flaschen mit diesen vierzig<br />
Kreationen auf den Tischen<br />
der Endverbraucher zu stehen<br />
kommen. Die neuen Etiketten<br />
werden auf 0,33-, 0,5- und 1-Liter-Glasflaschen<br />
aufgebracht,<br />
die hauptsächlich in der Gastronomie<br />
verwendet werden.<br />
Der erste Preis ging an einen<br />
Studenten, der die Digitalanzeige<br />
seines Kühlschranks reproduziert<br />
hat „0:48“ die Zeit für<br />
eine nächtliche Erfrischung –<br />
womit, dürfte auf der Hand<br />
liegen. tv<br />
30 <strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999
Neuer Inkjet-<br />
Codierer<br />
Der erste Inkjet-Codierer seiner<br />
Klasse mit extrem hoher<br />
Abschirmung gegen Wasser<br />
und Staub (Schutzklasse IP 55)<br />
für den Betrieb in schwierigem<br />
Umfeld und in naßgereinigten<br />
Produktionsanlagen, ist den<br />
Angaben zufolge der Linx 4800.<br />
Drei unterschiedliche Modelle<br />
für ein- oder zweizeiligen<br />
Druck, bezüglich Druckqualität<br />
und Druckgeschwindigkeit stehen<br />
zur Verfügung. Druckgeschwindigkeiten<br />
von 1,88 m/s<br />
bis 6,6 m/s bei einzeiligen Anwendungen<br />
sind realisierbar.<br />
Das Gerät biete noch bessere<br />
und einfachere Bedienung,<br />
heißt es – unter anderem<br />
durch eine hellere hintergrundbeleuchtete<br />
Anzeige für<br />
schlecht beleuchtete Umgebungen.<br />
Der Linx 4800 ersetzt<br />
Für staubige und nasse<br />
Umgebungen gut geeignet,<br />
der Linx 4800<br />
Foto: Bluhm Systeme<br />
ETIKETTIEREN/KENNZEICHNEN<br />
das bisherige Modell 4200, sei<br />
ideal für Datums- und Los-<br />
Kennzeichnungen in den Bereichen<br />
Nahrungsmittel, Milchund<br />
Getränkeverarbeitung und<br />
Kosmetik geeignet.<br />
Texte, Ziffern und einfache<br />
Grafiken in Größen zwischen<br />
1,1 mm und 10 mm können<br />
gedruckt werden. Auch unterschiedlicheDatums-Codierungen<br />
und laufende Numerierungen<br />
sind möglich. Bis zu<br />
fünf Texte können abgespeichert,<br />
jederzeit verändert oder<br />
zum Druck abgerufen werden.<br />
Über eine serielle Schnittstelle<br />
RS 232 kann der Codierer über<br />
PC’s, Produktions-Steuerungs-<br />
Systeme oder sonstige Komponenten<br />
an der Produktionslinie<br />
kontrolliert und gesteuert<br />
werden, oder auch<br />
von der LogoJet-Software programmiert<br />
werden. Logojet ist<br />
ein Windows-Softwarepaket<br />
für PC’s, mit dem Texte bequem<br />
editiert und an mehrere<br />
angeschlossene Systeme gesandt<br />
werden können.<br />
Das neue System ist kompatibel<br />
mit der breiten Palette unterschiedlichster<br />
Linx-Tinten,<br />
einschließlich der kürzlich entwickelten<br />
„Food-Grade-Tinte“.<br />
Damit können auch mit diesem<br />
Gerät eine Fülle von verschiedenen<br />
Oberflächen und<br />
Substraten dauerhaft bedruckt<br />
werden. ❐<br />
Recyclingkompatibel<br />
Ein Aspekt, der den Verwertungsprozeß<br />
von Kunststoffen<br />
aus Elektroaltgeräten in der<br />
Vergangenheit erheblich erschwert<br />
oder sogar verhindert<br />
hat, ist die zeit- und kostenintensive<br />
Entfernung nicht<br />
recycling-kompatibler Etiketten.<br />
Die von 3M in Zusammenarbeit<br />
mit Siemens Nixdorf<br />
Retail and Banking Systems<br />
GmbH und Bayer entwickelte<br />
Spezialfolie 3M 8000 verbindet<br />
ökologische und ökonomische<br />
Vorteile. Mit ihr gekennzeich-<br />
<strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999 31
nete Geräte können mit aufgeklebtem<br />
Etikett dem Verwertungsprozeß<br />
zugeführt werden,<br />
da das Folienmaterial mit<br />
den gängigen Gehäusekunststoffen<br />
von Geräten der Informations-<br />
und Unterhaltungstechnologierecycling-kompatibel<br />
ist.<br />
Damit kann der Anteil<br />
der bisher nicht verwertbaren<br />
Mischkunstoff-Fraktion gesenkt,<br />
die Qualität des Rezyklats<br />
gesteigert und gleichzeitig<br />
die Kostenbelastung für<br />
die Unternehmen, selbst bei<br />
steigenden Rücklaufquoten,<br />
gesenkt werden.<br />
Vor dem Hintergrund der<br />
kommenden Elektroaltgeräte-<br />
Verordnung bietet die Neuentwicklung<br />
von 3M der Elektronikindustrie<br />
die Möglichkeit,<br />
die künftig gesetzlich geregelte<br />
Rücknahme und Verwertung<br />
gebrauchter Elektrogeräte in<br />
einen Wettbewerbsvorteil für<br />
das eigene Unternehmen zu<br />
verwandeln. ❐<br />
Frischeverschluß<br />
Wer kennt das nicht: kaum ist<br />
eine Packung angebrochen,<br />
rieselt es an allen Ecken und<br />
Enden. Und der Inhalt büßt<br />
schnell an Qualität, Frische<br />
und Aroma ein. Eine pfiffige<br />
Lösung, die im Handumdrehen<br />
Abhilfe schafft, ist der Ritter-Frischeverschluß<br />
mit dem<br />
der Inhalt einer angebroche-<br />
ETIKETTIEREN/KENNZEICHNEN<br />
nen Packung sicher unter Verschluß<br />
bleibt. Man kann ihn bequem<br />
portionsweise entnehmen,<br />
und in geschlossenem<br />
Zustand bleibt das Produkt<br />
länger aromatisch und frisch.<br />
Der Verschluß ist bereits<br />
am richtigen Platz und muß<br />
nicht erst vom Verbraucher<br />
abgelöst und an die entsprechende<br />
Stelle geklebt werden.<br />
Ob transparent, farbig bedruckt<br />
oder mit Hinweistexten<br />
versehen, der Ritter Frischeverschluß<br />
läßt sich an das Produkt<br />
und dessen Verpackung<br />
anpassen. Transparente Folie<br />
als Etikettenmaterial empfiehlt<br />
sich dann, wenn der Frischeverschluß<br />
den Text auf der<br />
Packung nicht verdecken oder<br />
das Markenbild der Packung<br />
nicht beeinträchtigen soll.<br />
Als zusätzlicher Informationsoder<br />
Werbeträger kann er aber<br />
auch dekorativ bedruckt werden.<br />
Die Form des Etiketts ist<br />
dabei frei gestaltbar. ❐<br />
Neue Folie<br />
Das JAC-Programm PVC-freier<br />
Folien für den Bogendrucker<br />
wurde um ein neues Produkt<br />
erweitert: Paper-Print heißt<br />
die weiße matte Polyolefin-<br />
Folie, die im Offset- und Buchdruck<br />
mit den herkömmlichen<br />
Papier-Druckfarben bedruckt<br />
werden kann. Sie vereint die<br />
Vorteile einer Folie, wie<br />
z.B. Witterungsbeständigkeit<br />
Das Prinzip ist so einfach wie effektiv: eine angebrochene, zusammengerollte<br />
Verpackung wird sicher verschlossen<br />
und hohe Reißfestigkeit, mit<br />
den guten Eigenschaften<br />
von Papier: ausgezeichnetes<br />
Wegschlagverhalten schnelle<br />
Trocknung, exzellente Laufeigenschaften<br />
und gutes Planlageverhalten,<br />
auch bei mehrfachem<br />
Durchlauf durch die<br />
Druckmaschine. ❐<br />
Gestaltungssoftware<br />
Mit dem Software-Paket Jetmark<br />
32 für Windows 95/NT<br />
ist es möglich, direkt vom PC<br />
Gestaltungssoftware für Etiketten<br />
auf Windows 95/NT<br />
Foto: Avery Dennison<br />
aus Etiketten individuell zu<br />
gestalten und im 1:1-Modus<br />
zu drucken. Je nach eingesetztem<br />
Drucker lassen sich Etiketten<br />
mit einer Breite von 25,4<br />
bis 254 mm und einer minimalen<br />
Länge von 5mm entwerfen<br />
und drucken oder gedruckte<br />
Basis-Etiketten mit<br />
aktuellen Daten ergänzen. Die<br />
Daten werden in das Etiketten-<br />
Layout entweder aus einer<br />
auf MX Access basierenden<br />
integrierten Datenbank geholt,<br />
manuell eingegeben oder per<br />
ODBC-Treiber oder OLE2-Automation<br />
aus übergeordneten<br />
Systemen eingespielt.<br />
Ob Barcodes, Schriften,<br />
Sonderzeichen, grafische Elemente,<br />
Bilder oder Logos in<br />
verschiedenen Formaten, rotierte<br />
Elemente und variable<br />
Daten – mit Hilfe eines integrierten<br />
Treibers können diese<br />
Daten den Angaben nach direkt<br />
zum Drucker geschickt<br />
werden. Printing-on-demand<br />
spart die Kosten für Druck und<br />
Druckvorbereitung, zum Beispiel<br />
bei Klischeeänderungen,<br />
reduziert aber auch eine<br />
unnötige Vorratshaltung von<br />
Etiketten. Zusätzliche Funktionen<br />
sind ein Datenbank<br />
Manager, sequentielle Numerierungen,<br />
Druckvorschau,<br />
gleichzeitiges Drucken auf<br />
mehreren Druckern und ein<br />
Paßwortschutz auf mehreren<br />
Ebenen.<br />
Die Software ist in drei<br />
Versionen erhältlich: Professional,<br />
Standard und Print-<br />
Only. Die Standard-Version<br />
ist die etwas schlankere und<br />
kostengünstigere Ausführung<br />
der Professional-Version. Die<br />
Print-Only-Version ist als ausführendes<br />
Organ einer Professional-<br />
bzw. Standard-Version<br />
geschaffen worden. Auf<br />
dem Hauptrechner wird ein<br />
Design erstellt und mittels eines<br />
Datenträgers auf die Rechner<br />
mit Print-Only-Version<br />
zum Drucken übertragen. Angeboten<br />
wird die Software in<br />
deutscher, englischer, französischer,<br />
italienischer und<br />
schwedischer Sprache – auf<br />
Wunsch auch in weiteren<br />
Sprachen. ❐<br />
Tragbarer Drucker<br />
Das System TLS 2000 von<br />
Brady vereint das Leichtgewicht<br />
(1,25 kg) eines Handdruckers<br />
mit Fähigkeiten wie<br />
Foto: Brady<br />
Thermotransferdruck, Druck<br />
von Barcodes und zahlreichen<br />
unterschiedlichen Materialkonfigurationen.<br />
Zwischen<br />
mehr als 200 unterschiedlichen<br />
Etikettenformaten und<br />
über 16 Materialarten bis<br />
hin zu Schrumpfschläuchen<br />
für elektrische Anwendungen<br />
kann ausgewählt werden. Das<br />
Gerät eignet sich für alle, die<br />
32 <strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999
einmalige oder regelmäßig<br />
sehr kleine Mengen an<br />
Barcodeetiketten benötigen,<br />
um z.B. Leiterplatten, Bauteile<br />
vor und während der Qualitätskontrolle,<br />
beim Testen<br />
und als Protoypen zu kennzeichnen.<br />
Der Drucker akzeptiert<br />
Etiketten und Kabelmarkierer<br />
bis zu einer Breite von<br />
50,8 mm. Die Druckqualität<br />
liegt bei 203 dpi Auflösung.<br />
Austauschbare Farbbandkassetten<br />
lösen das bisher notwendige<br />
„Einfädeln“ des Farbbandes<br />
ab. Die eingebaute<br />
Smart-Cell-Etikettenerkennung<br />
erkennt automatisch die<br />
Etikettengrößen und stellt sich<br />
selbst darauf ein. ❐<br />
Leistungsfähiger<br />
Etikettierer<br />
Delford, der Hersteller von Systemen<br />
zum Wiegen und zur<br />
nachfolgenden Preisauszeichnung,<br />
hat sein Produktprogramm<br />
für die lebensmittelverarbeitende<br />
Industrie um einen<br />
neuen Etikettierer für<br />
selbstklebende Etiketten erweitert.<br />
Dieser Etikettierer mit<br />
der Typenbezeichnung Concept<br />
500 ist zur Integration in<br />
ETIKETTIEREN<br />
<strong>Verpackungs</strong>linien bestimmt,<br />
wo Produktionsgeschwindigkeit<br />
und Zuverlässigkeit höchste<br />
Priorität genießen.<br />
Eine durch einen Schrittmotor<br />
angetriebene Etikettenzuführeinrichtung<br />
sorgt für<br />
eine sehr genaue Positionierung<br />
bei Geschwindigkeiten<br />
weit über 250 Stück pro Minute,<br />
während ein robuster<br />
Edelstahlaufbau den Etikettierer<br />
für auch die anspruchsvollsten<br />
Umgebungen geeignet<br />
macht. Das Gerät ist mit einem<br />
umfassenden Steuerungsmodul<br />
ausgestattet und verhält<br />
sich benutzerfreundlich bei der<br />
Etiketteneinrichtung und der<br />
Codierersteuerung. Dank den<br />
leicht zugänglichen Schnellbefestigungen<br />
läßt sich die<br />
Etikettenrolle mit minimalem<br />
Zeitaufwand wechseln.<br />
Der Etikettierer ist entweder<br />
auf einem Band montiert<br />
oder als freistehendes Doppelsystem<br />
nach dem Prinzip „unter<br />
und über“ mit zentraler Einzelbedienung<br />
erhältlich. Er<br />
kann Etiketten mit einer maximalen<br />
Höhe von 125 mm verarbeiten<br />
und sie mit Hilfe<br />
der rotierenden Spendekante<br />
mit vielen unterschiedlichen<br />
Schrägflächen verbinden. ❐<br />
Foto: Delford<br />
<strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999 33
INTERPACK<br />
Volles, hohes Haus<br />
interpack als Wegweiser und Trendsetter<br />
Der „Weltmarkt für Verpackung“ gibt<br />
sich wieder mal in Düsseldorf die Ehre.<br />
Die Messe Düsseldorf und die tragenden<br />
Verbände brauchen vermutlich<br />
noch nicht einmal zu rufen und fast<br />
Alle kommen trotzdem. Vom 6. bis 12.<br />
Mai 1999 wird die weltweite Nummer<br />
eins unter den <strong>Verpackungs</strong>messen<br />
2400 ausstellende Unternehmen und<br />
knapp 200 000 Besucher anziehen. Sie<br />
alle werden zum „interpack“ gehören.<br />
600 „brandneue Firmen“ sind dieses<br />
Mal noch untergekommen auf<br />
dem Mega-Ereignis der Branche, so<br />
Messe-Geschäftsführer Karlheinz Wismer,<br />
5000 bis 7000 m 2 Vergrößerungs„wünsche“<br />
hat man nicht mehr untergebracht und<br />
20 000 m 2 tummeln sich noch auf diversen<br />
Wartelisten, bis alle Umbauwünsche<br />
der Veranstalter umgesetzt sind. <strong>Vier</strong> Jahrzehnte<br />
<strong>Verpackungs</strong>maschinen, Packmittel<br />
und Süßwarenmaschinen seit der ersten<br />
interpack 1958 haben einen entsprechenden<br />
Ruf als Leitmesse gebildet.<br />
Dieses Jahr, an der Schwelle zum dritten<br />
Jahrtausend sieht Wismer Informationsbedarf<br />
bei der Herausforderung Wettbewerb,<br />
bei intelligenten Innovationen,<br />
beim Sparen von Rohstoffen und beim<br />
Senken der Kosten generell sowie bei erhöhter<br />
Flexibilität, um auf Kundenwünsche<br />
noch besser eingehen zu können.<br />
Diesen Informationsbedarf soll die interpack<br />
’99 stillen.<br />
Eine Gesamtfläche von 136 000 m 2 netto<br />
wird in den Hallen 7 bis 15 für <strong>Verpackungs</strong>maschinen<br />
(1147 Aussteller auf<br />
77 600 m 2 ), Packmittel/Packstoffe (843 auf<br />
31000 m 2 in den Hallen 3 bis 6), Süßwarenproduktion<br />
(236 auf 19 400 m 2 ) in<br />
den Hallen 15 und 1-3 sowie Dienstleistungen<br />
(6000 m 2 ) angeboten. 60 Prozent<br />
der Aussteller kommen aus Europa<br />
und Übersee, besonders stark aus Italien<br />
(399), GB (164), Frankreich (135), Niederlande<br />
(114) und den USA (100). Auch auf<br />
der Besucherseite wird die Entwicklung<br />
der letzten 40 Jahre deutlich: 1958 startete<br />
man mit 32 000, 20 Jahre später waren<br />
es dann schon 111000 und 1996 registrierte<br />
man 188 000 Fachbesucher aus<br />
113 Ländern, die Hälfte davon nicht aus<br />
Deutschland.<br />
Branchen-Highlight<br />
interpack-Präsident Ernst H.Berndl spricht<br />
vom unbestrittenen Branchen-Highlight<br />
weltweit, der Leitmesse als nicht ersetzbarem<br />
Eckpfeiler effizienter Marktbearbeitung.<br />
<strong>Alles</strong> was der Fachbesucher sucht an<br />
einem Ort, mit spezifischen Lösungen für<br />
jeden Abpacker. „Die interpack gibt den<br />
Innovationsrhythmus der Branche vor.“<br />
Nicht nur als Präsident, sondern auch<br />
als Marktbeteiligter mit seinem eigenen<br />
Unternehmen sieht er das Geschäft der<br />
<strong>Verpackungs</strong>maschinenindustrie in den<br />
vergangenen zehn Jahren deutlich internationaler.<br />
Europäische Hersteller hätten<br />
in Übersee erheblich an Bedeutung gewonnen.<br />
Von der globalen Ausrichtung<br />
großer abpackender Konzerne habe der<br />
deutsche Maschinenbau profitiert. In 1997<br />
konnte der Export von <strong>Verpackungs</strong>maschinen<br />
auf knapp 5 Mrd. DM gesteigert<br />
werden, bei einem Gesamtumsatz der<br />
Branche von 6,1 Mrd. DM. Den weltweiten<br />
Maschinenumsatz schätzte Berndl auf<br />
17 Mrd. US-Dollar. Die deutschen Anbieter<br />
führten mit einem Weltmarktanteil von<br />
30 Prozent auf den Exportmärkten vor<br />
Italien mit 26 Prozent. Auch für 1998<br />
rechnet er mit einem moderaten Anstieg<br />
von Produktion und Export, der VDMA<br />
schätzt 6,4 Mrd. DM.<br />
Die deutsche Packmittelproduktion,<br />
als größtes Herstellerland in der EU,<br />
wird in 1999 bei rund 41 Mrd. DM liegen,<br />
entsprechend einem Prozent Mengenzuwachs<br />
gegenüber dem Vorjahr. Allerdings<br />
gemessen am Bruttosozialprodukt von vor<br />
zehn Jahren deutlich gesunken: Von 1,51%<br />
(alte Bundesländer) auf 1,12% in 1997.<br />
Nicht zuletzt habe dazu die deutsche und<br />
europäische Gesetzgebung beigetragen.<br />
Berndl hat den Eindruck, „daß wir in zuviel<br />
Dirigismus hineingeraten. Es kann nicht<br />
sinnvoll sein, wenn die Vorgaben für die<br />
stoffliche Verwertung der <strong>Verpackungs</strong>abfälle<br />
immer weiter in die Höhe geschraubt<br />
werden und auch Verpackungen<br />
einbeziehen, für die ausschließlich die<br />
thermische Verwertung sinnvoll ist.“<br />
Im dritten interpack-Bereich, den Süßwarenmaschinen,<br />
sieht Berndl die besten<br />
Ergebnisse in den vergangenen Jahren:<br />
1997 wurden für 514 Mio. DM Produktionsmaschinen<br />
verkauft und ca. 350 Mio.<br />
DM bei Süßwarenverpackungsmaschinen.<br />
Den Weltmarkt insgesamt sieht er bei<br />
3,5 bis 4 Mrd. DM.<br />
Auf der interpack ´99 erwartet er u.a.<br />
folgende Trends: Trend zu Convenience-<br />
Produkten, die Dienstleistung wird weiter<br />
zunehmen, Flexibilität der Anlagen mit<br />
weiter voranschreitender Automatisierung,<br />
Etiketten mit Zusatzfunktionen wie<br />
zum Beispiel Displayfunktion, die Sammel-/Endverpackung<br />
übernimmt mehr<br />
Verkaufsfunktion, die Isolatortechnologie<br />
bei Pharmaabfüllung. ns<br />
AUSGEPACKT<br />
Turmbau<br />
Falls Sie gerade Ihren Messestand für die<br />
interpack 2002 planen, legen Sie bitte<br />
Ihren Rechenschieber zur Seite, Sie können<br />
von vorne anfangen. Denn in der<br />
neuen Hyper-Mega-Halle, die von den<br />
Düsseldorfern geplant ist, wird die lichte<br />
Höhe so schlappe 24 m betragen. Noch<br />
wollen uns die Architekten weismachen,<br />
daß die Halle für die großen Boote samt<br />
Mast und noch größere Events geplant<br />
ist, aber das glauben wir natürlich nicht.<br />
In unserem Mißtrauen haben wir auch<br />
mit Standbauern in Halle 7 gesprochen,<br />
die sich bereits bei ersten Ausschachtarbeiten<br />
für die interpack-Bar langsam in<br />
den Hallenboden vorarbeiten. Sie versprechen<br />
jetzt schon, Keller, Messestand<br />
und 1. Etage des selbigen präzise zu fotografieren,<br />
um später einmal von den<br />
goldenen Zeiten als Standprojektleiter<br />
erzählen zu können.<br />
Denn mit dieser neuen Halle werden<br />
vermutlich kanadische Indianer ihren<br />
Arbeitsplatz übernehmen, die spezialisiert<br />
auf Hochhäuser oder Türme sind -<br />
garantiert schwindelfrei. Ganz oben wird<br />
selbstverständlich der Chef plaziert, die<br />
niederen Chargen folgen stockweise. Als<br />
Notausstieg und Kletterhilfe sind Stanzgitter<br />
mit dem jeweiligen Firmenlogo<br />
vorgesehen. NoSa<br />
34 <strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999
Viscose Closures<br />
Viscose Closures Limited, der<br />
Hersteller von Viskrings (das<br />
biologisch abbaubare Band<br />
aus Zellulose), bestätigt, daß<br />
ihr Unternehmen von Pizza<br />
Express Aufträge<br />
erhalten hat, um<br />
die Originalitätshalsbänder<br />
zu<br />
liefern, mit denen<br />
die attraktiveVerpakkung<br />
für die<br />
aus OlivenölbestehendeSalat-<br />
soßekomplettiert<br />
wird. Das<br />
Band ist<br />
schwarz pigmentiert,ergänzt<br />
den ansprechenden<br />
Packungskörper und halbmondförmigeSchulteretiketten<br />
und paßt über einer 28mm-Kunststoffkappe<br />
der gleichen<br />
Farbe. Halle 7E 03/04<br />
RPC Containers<br />
Der Messestand soll die Position<br />
des Unternehmens als europaweit<br />
führender Hersteller<br />
INTERPACK<br />
starrer Kunststoffverpackungen<br />
unterstreichen. Gleichzeitig<br />
soll hervorgehoben werden,<br />
einen sogenannten „One-<br />
Stop-Service“ zu bieten, um<br />
so den <strong>Verpackungs</strong>anforderungen<br />
zahlreicher wichtiger<br />
Marktsegmente gerecht zu<br />
werden.<br />
Die neuen Produkte sollen<br />
die Vielfalt der Materialien<br />
und Produktionsmöglichkeiten<br />
sowie die zahlreichen neuen<br />
Entwicklungen aufzeigen,<br />
sowohl bei Standard- als auch<br />
bei kundenspezifischen -Behältern<br />
und -Verschlüssen. Zu<br />
den Höhepunkten soll eine<br />
innovative Reihe von PP-<br />
Fleischschalen von RPC Bebo<br />
Nederland, die Fleischverpackungen<br />
eine höhere Transparenz<br />
verleihen, zählen.<br />
Der mit dem WorldStar ausgezeichnete<br />
nachfüllbare Pastenspender<br />
von RPC Bramlage<br />
soll die Innovationskraft<br />
des Unternehmens bei Standard-Behälterndemonstrieren.<br />
Der Spender wurde in Zusammenarbeit<br />
mit Schuckmann-Design<br />
in Deutschland<br />
entwickelt und bietet alle<br />
Vorteile einer Nachfüllverpakkung,<br />
wie sie sowohl im Lebensmittel-<br />
als auch im Kosmetikbereich<br />
gefragt ist. Durch<br />
den innovativen Nachfüllvorgang<br />
ohne Kontaminationsgefahr<br />
ist der Spender auch<br />
für pharmazeutische Produkte<br />
ideal geeignet. Die spritzgegossene<br />
Verpackung besteht<br />
aus drei Teilen: dem Behälter<br />
mit Kappe, dem Pumpmechanismus<br />
und dem Nachfüll-<br />
Foto: RPC<br />
<strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999 35
INTERPACK<br />
spender. Der Spender wird in<br />
den Behälter eingesetzt und<br />
durch die Pumpe fixiert. Durch<br />
einfaches Drücken des Spenders<br />
wird die Pumpe zur Produktentnahme<br />
aktiviert. Ein<br />
besonderer Vorteil besteht<br />
darin, daß bei der Produktentnahme<br />
kein Kontakt zwischen<br />
dem Füllgut und dem Pumpmechanismus<br />
entsteht. Auch<br />
die Nachfüllkartusche wird<br />
komplett ausgetauscht und<br />
garantiert somit weitere hygienische<br />
Applikationen ohne<br />
Kontaminationsrisiko.<br />
Halle 4/A23<br />
Ridder<br />
Machinebouw<br />
Auch dieses Jahr wird Ridder<br />
Machinebouw BV, Harderwijk/<br />
Holland, wieder in Düsseldorf<br />
vertreten sein. Der Spezialist<br />
auf dem Gebiet von Palettieren,<br />
Depalettieren, Handhabungsrobotern<br />
und Förder-<br />
Eine Anlage für Ross Vegetable Products<br />
(GB) Foto: Ridder<br />
technik zeigt Maschinen, die<br />
alle obenstehenden Disziplinen<br />
integrieren.<br />
Der Maschinenkreis besteht<br />
aus einem Kompakt<br />
Lagenpalettierer, dem neuen<br />
Kompakt 2000, einem Knickarmroboter<br />
und einem Palettenwickler.<br />
Gebinde werden<br />
automatisch palettiert und<br />
depalettiert ohne manuelles<br />
eingreifen. Auch Voll- und Leerpaletten<br />
werden automatisch<br />
zwischen den Palettierer, Knickarmroboter<br />
und Palettenwickler<br />
hin und her gefahren. Eine<br />
Neuheit ist der Kompakt 2000,<br />
ein sehr kompakter Palettierer,<br />
Transilonbänder Foto: Siegling<br />
aufgebaut aus Standardmodulen<br />
die in kürzester Zeit<br />
am Standort montiert und betriebsbereit<br />
sind. Der auf dem<br />
Ridderstand gezeigte Kompakt<br />
2000 ist aus Edelstahl und geeignet<br />
für den Einsatz bei bis<br />
zu –26 °C. Halle 11/C23<br />
Siegling GmbH<br />
Transportbänder, Maschinenbänder,<br />
Falt- und Förderriemen,Hochleistungs-Zahnriemen<br />
und Rundriemen – diese<br />
Maschinenkomponenten spielen<br />
im automatisierten <strong>Verpackungs</strong>bereich<br />
eine wesentliche<br />
Rolle. Siegling, einer der<br />
führenden Hersteller von Antriebs-<br />
und Transportelementen<br />
aus Kunststoffen, stellt in<br />
Düsseldorf folgende Neuheiten<br />
aus:<br />
❐ Falt- und Förderriemen, die<br />
seit Jahren erfolgreich auf<br />
Faltschachtelklebemaschinen<br />
in den unterschiedlichsten<br />
<strong>Verpackungs</strong>maschinen eingesetzt<br />
werden. Die neue Faltschachtelriemen-Generation<br />
bringt durch verbesserte hochabriebfesteGummibeschichtungen<br />
in Verbindung mit einer<br />
Optimierung des Zugträgers<br />
entscheidende Vorteile<br />
für alle Anwender: Hier werden<br />
genannt: größere Funktionssicherheit<br />
und höhere Standzeiten;<br />
durch Einsatz von<br />
Polyestergeweben verbesserte<br />
Flexibilität; dadurch kleine<br />
Trommeldurchmesser und<br />
reduzierte Energieaufnahme;<br />
kürzere Spannwege durch Auflegedehnungen<br />
zwischen 0,8<br />
und 1,5%; Reduzierung der<br />
Montagezeiten um bis zu 75%.<br />
❐ ProPosition-Zahnriemen –<br />
Antreiben, Fördern, Positionieren<br />
alles zur gleichen Zeit<br />
mit nur einem Element: dem<br />
ProPosition-Zahnriemen neuester<br />
Generation aus einem<br />
Verbund aus Polyurethan und<br />
Stahlcord-Zugträger. Dieser<br />
Allroundkünstler findet als<br />
zuverlässiges Maschinenelement<br />
immer mehr Anwendungen<br />
in allen Bereichen des<br />
Maschinenbaus sowie in den<br />
unterschiedlichsten Verpakkungsmaschinen.<br />
Bisher konnten<br />
diese „Transportzahnriemen“<br />
entweder endlos verschweißt<br />
oder offen geliefert<br />
werden.<br />
Mit den neu entwickelten<br />
ProPosition-Verbindungsgeräten<br />
ist es möglich, in nur<br />
15 min die vorbereiteten, d. h.<br />
mäanderförmig gestanzten,<br />
Zahnriemen ohne Klebstoff<br />
in der Maschine – also vor<br />
Ort – endlos zu verbinden. Die<br />
neue Heizpresse THP 15 PP ermöglicht,<br />
mit dem jeweiligen<br />
„Formschuh“ die unterschiedlichen<br />
Riementeilungen bis<br />
zu einer Breite von 115 mm<br />
zu verschweißen.<br />
Darüber hinaus bietet Siegling<br />
auf der interpack Informa-<br />
RCO-Formatteile<br />
im 8000-S<br />
Foto: B & H<br />
tionen über das Extremultus-<br />
Maschinenbandprogramm,<br />
Transilon-Transport- und Prozeßbänder<br />
sowie über Kunststoffmodulbänder.<br />
Halle 7/K03<br />
B & H<br />
Aus dem umfangreichen Produktprogramm<br />
werden am<br />
Stand in Aktion zu sehen sein:<br />
der neue BH 2600 Rollfed-<br />
Etikettierer für optimierte Produktionsflexibilität<br />
bei verkleinertenMaschinenabmessungen,<br />
der trotz geringerem<br />
Platzbedarf die Flexibilität in<br />
so manchem Produktionsprozeß<br />
steigert. Bewußt konzipiert<br />
als Maschine für den mittleren<br />
Leistungsbereich, ist der BH<br />
2600 das „Paradepferd“ der<br />
neuen Etikettier-Generation,<br />
der Serie „RCO“ (Rapid Change<br />
Over = Schnell-Umstellung).<br />
Bei Behälterdurchmessern<br />
von 5,0 bis 12,7 cm ist der BH<br />
2600 einsetzbar für Volumen<br />
von 0,2 bis 3,0 l und das bei<br />
ei-ner Maximalleistung von<br />
500 Behältern pro Minute (auf<br />
der Basis von 1/2-l Behältern).<br />
Der „Clou“ ist die standardmäßige<br />
Ausstattung mit RCO:<br />
sie reduziert Produktionsunterbrechungen<br />
auf ein Minimum,<br />
selbst dann, wenn sowohl<br />
andere Behältergrößen<br />
als auch ein neues Etikettenformat<br />
zu fahren sind. Mit RCO<br />
werden weit weniger Formatteile<br />
und Einstellungen als üb-<br />
36 <strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999
lich gebraucht. Der B&H-8000-<br />
S-Etikettierer bringt in der<br />
Dauerleistung für zylindrische<br />
Behälter 650 Etiketten pro<br />
Minute bei 0,5 l. Außerdem<br />
zählt hier die Präzision der Etiketten-Positionierung<br />
und die<br />
Reduzierung von Stillstandzeiten<br />
bei Formatwechsel.<br />
Eigentlich aus der Notwendigkeit<br />
heraus entwickelt, eine<br />
zunehmende Vielfalt an Etikettenmaterialien<br />
(z.B. PE, PP,<br />
PVC, PS) mit ein- und demselben<br />
Etikettiersystem hantieren<br />
zu können, gelingt es der<br />
8000-S mit ihrem computergesteuertenEtiketten-Registriersystem,<br />
selbst eine einzelne<br />
fehlerhafte Etikette zu vermeiden.<br />
Auch dieses System verfügt<br />
über RCO-Formatteile.<br />
Halle 10/C23<br />
Adolf Illig<br />
Das Unternehmen zeigt auf der<br />
interpack insgesamt vier Maschinen,<br />
die sich zur Herstellung<br />
von unterschiedlichen<br />
<strong>Verpackungs</strong>lösungen eignen.<br />
Die zur Messe gezeigten Maschinen<br />
werden mit einigen<br />
Detailverbesserungen ausgestattet,die-<br />
se erlauben die<br />
Herstellung neuer Produkte,<br />
Verbesserung der Maschinenbedienung<br />
und das Verkürzen<br />
der Rüstzeiten.<br />
Im einzelnen werden aufgeführt:<br />
eine Form-, Füll- und<br />
Verschließanlage FS35 für Vollkunststoffblister;<br />
ein Heißsiegelautomat<br />
HSA 50c für Blisterverpackungen;<br />
eine Skinund<br />
Blisterpackmaschine SB<br />
74c-4 für Zeltskinverpackungen<br />
sowie eine Heißsiegelpresse<br />
HSP 35b-3 zur Versiegelung<br />
von Vollkunststoffverpackungen<br />
aus thermogeformtem<br />
Becher und Deckel.<br />
Erstere fertigt Einstoffverpackungen<br />
mit Unter- und<br />
Deckelfolie aus unbedrucktem<br />
PET für Einwegrasierer. In die<br />
Verpackung wird nach dem<br />
Produkt ein hochwertig bedruckter<br />
Kartonzuschnitt in<br />
eine geformte Vertiefung eingelegt.<br />
Die Verpackung ist somit<br />
sortenrein trennbar und<br />
erfüllt zudem noch den Anspruch<br />
an eine gute Präsentation<br />
des Produktes. Sie ist ein<br />
vollwertiger Ersatz für die klassischen<br />
Blisterpackung.<br />
Form-, Siegel- und Stanzstation<br />
sind mit energiesparenden,<br />
elektromotorischen<br />
Einzel-Antrieben versehen und<br />
bieten durch den neuartigen<br />
Aufbau Vereinfachungen in<br />
der Gestaltung des Werkzeugsatzes<br />
und bei der Werkzeug-<br />
Wechseltechnik.<br />
Es wird ein Folientransportsystem<br />
mit Einstechketten<br />
eingesetzt, das einen sicheren<br />
Transport der Folie gewährleistet.<br />
Die ausgeformte Folienbahn<br />
wird durch schnellwechselbare<br />
Stützleisten geführt;<br />
aufwendige, formatabhängige<br />
Führungsschienen sind nicht<br />
mehr erforderlich. Vorschub<br />
und Folienbreite sind auf<br />
Knopfdruck verstellbar. Zum<br />
Austrennen der Packungen aus<br />
dem Folienband werden vor-<br />
F-, F-,<br />
S-Anlage<br />
FS 31<br />
Foto: Illig<br />
wiegend abfallarme Schneidsysteme<br />
eingesetzt. Ein Randstreifenzerkleinerer<br />
zerhackt<br />
das Restmaterial. Verkettungen<br />
mit automatischen Zuführeinrichtungen<br />
sind problemlos.<br />
Je nach Packungsgröße<br />
können zwischen 2000<br />
und 8000 Packungen/Stunde<br />
hergestellt werden.<br />
Halle 8/B08<br />
Bluhm Systeme<br />
Mit dem Inkjet Codierer Linx<br />
4800 werden berührungslos<br />
Produkte direkt in der Produktionslinie<br />
am laufenden Band<br />
beschriftet. Mindesthaltbar-<br />
Linx 4800 beschriftet „Fresh Milk“<br />
Foto: Bluhm<br />
keitsdaten, Batch- und Los-<br />
Codierungen sowie Logos sind<br />
in Sekundenbruchteilen sauber<br />
und gut lesbar aufgebracht.<br />
Texte, Ziffern oder Logos<br />
von 1,1 bis 10mm Höhe werden<br />
mit dem Linx 4800 auf<br />
die verschiedensten Materialien<br />
dauerhaft haltbar codiert,<br />
so zum Beispiel auf Metall,<br />
Glas, Keramik, Kunststoff,<br />
Acryl, Gummi, Leder, Papier,<br />
Pappe etc. Selbst unregelmäßig<br />
geformte, gewölbte<br />
oder empfindliche Ober-<br />
INTERPACK<br />
flächen können durch die<br />
berührungslose Arbeitsweise<br />
problemlos beschriftet werden.<br />
Damit ist der Linx 4800<br />
geeignet für eine Vielzahl<br />
von Anwendungen in allen<br />
Branchen, bei denen ein-<br />
oder zweizeilige Informationen<br />
auf Produkt oder Verpackung<br />
benötigt werden.<br />
Wie alle anderen Linx-Systeme,<br />
kombiniert auch der<br />
4800 einfache Bedienung,<br />
hohe Leistung und Flexibilität.<br />
Über Menüs, die auf einem<br />
großen LCD-Display darge-<br />
<strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999 39
INTERPACK<br />
stellt werden, und Funktionstasten<br />
läßt sich der Linx<br />
4800 einfach handhaben. Bis<br />
zu fünf Texte lassen sich abspeichern,<br />
die während des<br />
Produktwechsels auf dem<br />
Band leicht abzurufen sind.<br />
Permanent wird die Druckqualität<br />
überwacht und automatisch<br />
angepaßt – ohne Eingriff<br />
des Bedieners. Trotz des<br />
Einsatzes schnell trocknender<br />
Tinten wird das System nur<br />
per Knopfdruck ein- und ausgeschaltet.<br />
Drei verschiedene Ausführungen<br />
des Linx 4800 sind erhältlich,<br />
die sich in der Druckleistung<br />
unterscheiden. Selbst<br />
bei Geschwindigkeiten von bis<br />
zu 6,6 Meter pro Sekunde erzeugt<br />
der 4800 Super High<br />
Speed deutlich lesbare Codierungen.<br />
Der 4800 Optima ist<br />
für Anwendungen, bei denen<br />
die Druckauflösung erste Priorität<br />
hat. Halle 7/K14+15<br />
Haver & Boecker<br />
Im Miniseal-System können<br />
pulverförmige Produkte erstmals<br />
in Ventilsäcke mit einem<br />
Volumen von nur 3 Litern befüllt<br />
werden. Die Ausschüttöffnung<br />
und der Tragegriff sorgen<br />
für verbraucherorientierten<br />
Komfort. Durch dieses System<br />
sind die Säcke auch bei hoher<br />
Stellenmarkt<br />
der Branchen<br />
Druck – Papier –<br />
Verpackung<br />
Jetzt auch im<br />
Internet.<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<br />
Rundschau<br />
mit<br />
einem<br />
Klick<br />
http://<br />
www.verpackungsrundschau.de<br />
Abfülleistung kompakt und<br />
dicht verschlossen. Die Füllturbine<br />
wird durch einen<br />
Servomotor angetrieben, der<br />
eine optimale Anpassung der<br />
Drehzahl an die Fließfähigkeit<br />
des abzufüllenden Produktes<br />
ermöglicht. Die so erreichte<br />
Kompaktheit der Säcke erlaubt<br />
eine effiziente Palettenauslastung.<br />
Eine automatische Ventilsack-Aufstecktechnik<br />
wurde<br />
als weiteres Modul in das Maschinengestell<br />
integriert.<br />
Halle 10/E03/D04<br />
Meurer-Maschinen<br />
GmbH & Co. KG<br />
Die CM/TP Tray- und Wraparound-Packer<br />
von Meurer eignen<br />
sich zum vollautomatischen<br />
Verpacken von Produkten<br />
im Tray, Tray mit<br />
Deckel, im Wrap-around-Karton<br />
oder in einer Versandfaltschachtel<br />
(RSC). Verpackt werden<br />
unter anderem Becher,<br />
Gläser, Flaschen, Dosen und<br />
Getränkeverpackungen. Der<br />
Formatbereich der Sammelpackungen<br />
reicht von Längen<br />
von 100 bis 700 mm, Breiten<br />
von 50 bis 500 mm und Höhen<br />
von 40 bis 250 mm (Sondergrößen<br />
auf Anfrage). Es gibt<br />
zahlreiche Zusatzeinrichtungen.<br />
Halle 13/ B19/C20<br />
Soco System<br />
Zum zehnten Mal nimmt<br />
dieses Unternehmen an der<br />
weltweit größten Fachmesse<br />
teil. Man wird umfassende und<br />
komplette Systeme von <strong>Verpackungs</strong>-,<br />
Palettier- und innerbetrieblicherTransportausrüstung<br />
sowie eine Reihe<br />
neuer Produkte zeigen: Darunter<br />
einen Kartonaufrichter<br />
und -einpacker als Pick- und<br />
Placepacker BE-300-PP mit<br />
integriertem Kartonaufrichter.<br />
Durch die elektromechanischen<br />
Bewegungen ist die Geschwindigkeit<br />
um 50 Prozent<br />
erhöht. Zum ersten Mal wird<br />
ein Trayaufrichter TE-200 für<br />
Schrumpf- und Displaytrays<br />
gezeigt.<br />
Eine ganz neue Serie von<br />
Kartonverschließern mit doppeltem<br />
Ständer und mit u. a.<br />
einer Handkurbel zur präzisen<br />
und ergonomischen Justierung<br />
von Kartons mit verschiedenen<br />
Abmessungen.<br />
Außerdem eine ganz neue Generation<br />
von Palettierrobotern<br />
mit IPC-Steuerung zur Automatisierung<br />
der schweren und<br />
physisch belastenden Arbeit.<br />
Die neue Steuerung und Servotechnik<br />
bringt eine wesentliche<br />
Erhöhung der Geschwindigkeit<br />
des Roboters und dadurch<br />
eine erhöhte Leistung.<br />
Ein völlig neues Benutzer-Interface<br />
mit vierfarbigem „Fingertouch“-Schirm<br />
hat die Bedienung<br />
des Roboters vereinfacht,<br />
und das neue IPS-Steuerungssystem<br />
verfügt über ein<br />
einfaches Programmiersystem<br />
für Palettenmuster, Bedienungsanleitung<br />
und Fehlersuchprogramm<br />
sind integriert,<br />
damit die Bedienungsperson<br />
zur korrekten Lösung jeder Situation<br />
durch Menüs auf dem<br />
Schirm geführt wird. Mehrere<br />
Palettierroboter in 1-Platz, 2-<br />
Platz und Portalausführungen<br />
werden voll funktionsfähig gezeigt.<br />
Auch ein Palettierroboter<br />
aus rostfreiem Stahl wird<br />
gezeigt. Zum ersten Mal wird<br />
ein Palettierroboter mit integriertem<br />
Palettenwickler gezeigt.<br />
Eine Maschinenkombination<br />
mit einem Flächenbedarf<br />
von weniger als 6 m 2 . Der<br />
Stand ist voll in „Bewegung“,<br />
die meisten Aufstellungen<br />
werden voll funktionsfähig gezeigt.<br />
Halle 9/B04/C07<br />
Euroimpianti SRL<br />
Euroimpianti führt eine High-<br />
Tech-Linie mit Skilled-Palettierrobotern<br />
und Lasernavigation-Fahrzeugen<br />
vor. Das<br />
System bietet den automatischen<br />
Transport von Produkten<br />
und Paletten von den Produktionslinien<br />
bis zum Lager<br />
oder Versandbereich. Es beund<br />
verarbeitet verschiedene<br />
Produkte, inklusive der Lieferung<br />
von Rohmaterialien zu<br />
den Produktionslinien. Die gesamte<br />
Anlage ist nach Angaben<br />
des Unternehmens dank<br />
ihres Modulsystems durch andere<br />
Bausteine einfach erweiterbar<br />
und läßt sicheinfach installieren.<br />
Halle 12/ B01<br />
Involo AG<br />
Involo stellt seinen kontinuierlich<br />
laufenden Wrap-around-<br />
Sammelpacker PTF 45 vor. Die<br />
Maschine ist für den mittleren<br />
Leistungsbereich konzipiert.<br />
Sie ist vielseitig anwendbar<br />
und neben einfacher und<br />
schneller Formatumstellung<br />
auch bedienerfreundlich ausgelegt.<br />
Sie verpackt mit handelsüblicher<br />
Wellpappe oder<br />
Vollkarton Flaschen, Dosen,<br />
Behälter und Schachteln verschiedenster<br />
Formen und<br />
Größen. Sie bietet eine Leistung<br />
bis zu 45 Sammelpackungen/min.<br />
Der Formatbereich<br />
erstreckt sich von<br />
100 × 120 × 100 mm bis 360 ×<br />
450 × 350 mm. Halle 11/D19<br />
MAF-<strong>Verpackungs</strong>technik<br />
GmbH<br />
MAF hat ein neues Packsystem<br />
entwickelt. Nach Zuführung<br />
des Produktstapels – seitlich<br />
oder im Direkteinlauf – wird<br />
der passende Papierabschnitt<br />
automatisch gemessen und<br />
von der Rolle abgeschnitten.<br />
Während des gesamten Packprozesses<br />
sorgt eine Papierbahn-Kantensteuerung(optoelektronisch)<br />
für die maschinenmittige<br />
Zentrierung der<br />
Packstoff-Rolle in der Anlage.<br />
Im Durchlauf durch die verschiedenen<br />
Stationen des<br />
neuen Systems erfolgen das<br />
Beleimen, Vorfalzen und Umfalten<br />
der seitlichen Papierüberstände.<br />
Das Endprodukt<br />
ist eine feste, eng um den <strong>Verpackungs</strong>inhalt<br />
herum gelegte<br />
und verleimte Papierhülle, die<br />
ihren Inhalt beim Transport<br />
und Lagern schützt.<br />
Halle 15/ A39<br />
mbt GmbH & Co. KG<br />
Entwickelt wurde eine neue<br />
Generation von automatischen<br />
Dosenverschließmaschinen.<br />
Die VA 3-20 ist ein 3-Spindel-<br />
Verschließautomat für runde<br />
Dosen mit einer Leistung bis<br />
zu 250 Dosen pro Minute. Die<br />
VA 6-20 ist ein 6-Spindelverschließautomat<br />
für runde Dosen<br />
mit einer Leistung bis<br />
40 <strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999
zu 550 Dosen pro Minute. Die<br />
VA 1-30 ist eine 1-Spindelverschließmaschine<br />
für unrunde<br />
Dosen mit einer Leistung bis<br />
zu 120 Dosen pro Minute. Die<br />
Dosenverschließmaschinen<br />
werden aus Edelstahl rostfrei<br />
gefertigt. Ein integrierter Prozeßrechner<br />
gestattet eine Fülle<br />
von Informationen, wie Leistung,<br />
Tagesproduktion, Fehlerquellen<br />
im Störfall und<br />
vieles mehr. Halle 11/B31<br />
Bilwinco<br />
Bilwincos neue Generation<br />
von Kombinationswaagen für<br />
die Verwiegung von vielen verschiedenen<br />
Produkten stellen,<br />
was Steuerung und Design betrifft,<br />
einen Technologiesprung<br />
dar. Die Maschinen für die Verwiegung<br />
von Nahrungsmitteln<br />
haben ein besonderes Design,<br />
sie sind deshalb leicht zu reinigen<br />
und erfüllen dadurch<br />
die Ansprüche nach Hygiene,<br />
die von der Nahrungsmittelindustrie<br />
gefordert werden.<br />
Die Konstruktion der Waagen<br />
erlaubt auch harte Belastungen<br />
bei konstantem Produktfluß.<br />
Die Produktzone ist<br />
in einem flexiblen Design ausgeführt,<br />
um den verschiedensten<br />
Produkten und deren Eigenschaften<br />
zu genügen.<br />
Die Waagen wurden für<br />
hohe Kapazitäten mit einem<br />
großen Produktvolumen entwickelt.<br />
Die Kapazität wird<br />
ferner dadurch erreicht, daß<br />
http://www.verpackungsrundschau.de<br />
kostenlose<br />
Recherche<br />
zum Thema<br />
Verpackung<br />
im Online-<br />
Archiv der<br />
�<br />
R<br />
INTERPACK<br />
Foto: Bilwinco<br />
die Waagen mit der übrigen<br />
<strong>Verpackungs</strong>technik synchronisiert<br />
sind und an die spezielle<br />
Anwendung angepaßt<br />
werden. Dieses bedeutet einen<br />
besseren Produkt- und<br />
<strong>Verpackungs</strong>fluß, der wiederum<br />
eine Bedingung für die<br />
Auslastung der Waage ist.<br />
Das Unternehmen stellt in<br />
Düsseldorf ferner die Kombinationswaage<br />
DW60/14-D aus,<br />
die auf dem Markt gut eingeführt<br />
ist. Die Waage erhielt<br />
einen neuen Behältertyp, bei<br />
dessen Design besonders<br />
auf Hygiene- und Wartungsfreundlichkeit<br />
geachtet wurde.<br />
Die jüngste Generation von<br />
Kombinationswaagen für die<br />
Verwiegung von Hardware-<br />
Produkten wird voraussichtlich<br />
noch ausgestellt.<br />
Halle 9/C1/9A<br />
Markem GmbH<br />
Smart Date 2 von Markem soll<br />
Anwendern ermöglichen, die<br />
Druckfolienkosten zu reduzieren.<br />
RRS, die Abkürzung für<br />
Radial Ribbon Save, gestattet<br />
die Ausnutzung der gesamten<br />
Folienbreite auf kontinuierlich<br />
laufenden Hochgeschwindigkeis-Smart-Date-Codiersystemen.<br />
Das System basiert darauf,<br />
daß die Betriebszeit in der<br />
Produktionslinie erhöht und<br />
die Betriebskosten reduziert<br />
werden. Hohe Druckqualität<br />
von Daten, Batch Codes sowie<br />
anderen Produktionsdaten, in<br />
Echtzeit aufgebracht, ermöglichen<br />
dem Hersteller Produktrückführbarkeit<br />
und dem Verbraucher<br />
einfache und verständliche<br />
Informationen.<br />
Halle 8/ C01<br />
<strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999 41
INTERPACK<br />
Quo vadis IBC?<br />
Viele Trends und Einflußfaktoren<br />
in der Branche – Roth setzt auf Antizipation<br />
Mit Spannung sieht die gesamte<br />
<strong>Verpackungs</strong>industrie der interpack<br />
99 vom 6. bis 12. Mai in<br />
Düsseldorf entgegen, die eine<br />
Vielzahl von Fragen beantworten<br />
helfen wird. Gibt es bahnbrechende<br />
Trends und wenn ja, welche?<br />
Wie sehen die entscheidenden<br />
Produktinnovationen in den unterschiedlichen<strong>Verpackungs</strong>segmenten<br />
aus? Lassen sich daraus bereits<br />
wichtige Einflußfaktoren für die<br />
Branche erkennen? Wie können<br />
und müssen sich die Wettbewerber<br />
unter dem Aspekt der nachhaltigen<br />
Zukunftssicherung für den Start<br />
in das nächste Jahrtausend aufstellen?<br />
Der neue ex1-geschützte<br />
Multitrip-IBC mit Gefahrgutzulassung<br />
Mit diesen Fragen müssen sich<br />
auch die Hersteller von Intermediate<br />
Bulk Containern (IBC)<br />
auseinandersetzen. Immerhin hat sich<br />
die IBC-Branche in der jüngsten Vergangenheit<br />
immer stärker als hochspezialisiertes<br />
Segment für die Lagerung und<br />
den Transport flüssiger und viskoser<br />
Stoffe, auch Gefahrgüter, innerhalb der<br />
<strong>Verpackungs</strong>industrie entwickelt und etabliert.<br />
Eine branchenweit fortschreitende<br />
Produkt- und Anwendungsvielfalt in der<br />
IBC-Landschaft waren beispielsweise die<br />
entscheidenden Gründe dafür, in weiten<br />
Bereichen das traditionelle Faßgeschäft<br />
durch den Einsatz von Transportcontainern<br />
sukzessive substitutieren zu können.<br />
Als einer der wichtigsten Trends in<br />
diesem Jahr kristallisiert sich für die IBC-<br />
Hersteller die Notwendigkeit heraus, mit<br />
Blick auf die Liefer- und Dienstleistungs-<br />
bereitschaft noch stärker als bisher auf die<br />
Einflüsse und Veränderungen in der Kunden-<br />
und Zuliefererlandschaft reagieren<br />
zu müssen. „Der gesamte IBC-Markt wird<br />
durch eine zunehmende Globalisierung<br />
gekennzeichnet“, prognostiziert Veit Enders.<br />
Der Vertriebsleiter der Roth-Werke,<br />
die vor zwei Jahren erstmals als IBC-Hersteller<br />
auftraten und mittlerweile die Qualitätsführerschaft<br />
für sich beanspruchen,<br />
nennt als Kurs für die Zukunft: „Als IBC-<br />
Hersteller sind wir kaum in der Lage,<br />
durch unsere Produkte das Marktgeschehen<br />
zu bestimmen. Vielmehr müssen wir<br />
mit Produkten, Dienstleistungsangeboten<br />
und Lieferbereitschaft auf die Belange der<br />
Märkte reagieren beziehungsweise antizipieren,<br />
wohin die Entwicklungen gehen.“<br />
Globale Märkte<br />
Wenn also insbesondere die Großkunden<br />
immer stärker auf internationale Märkte<br />
drängen und zunehmend in die Rolle eines<br />
Global Players schlüpfen, muß auch<br />
der IBC-Markt entsprechend reagieren.<br />
Auch der IBC-Hersteller müsse letztlich da<br />
sein, wo die Märkte sind, so Enders. Auch<br />
die Rohstoffzulieferer für Stahl- und<br />
Kunststoffkomponenten bleiben davon<br />
nicht unberührt.<br />
Mögliche Konsequenzen liegen auf der<br />
Hand. Die bislang im Rohstoffbereich für<br />
die Herstellung der IBC-Innenblasen eingesetzten<br />
Materialien werden substituierbarer.<br />
Dieser könnte laut Peter Köble, Produktmanager<br />
und Gefahrgutexperte bei<br />
Roth, eine stärkere Flexibilisierung in der<br />
Produktionstechnik durch Einsatz alternativer<br />
Rohprodukte zur Folge haben. Dazu<br />
gehört aus seiner Sicht eventuell auch ein<br />
Aufweichen der derzeitigen Prüfkriterien<br />
für die unterschiedlichen Werkstoffe verschiedener<br />
Hersteller.<br />
Qualifikationsmerkmale verlangt<br />
Auf der Kundenseite werden unter anderem<br />
zunehmend Qualifikationsmerkmale<br />
verlangt, die bislang eine noch eher untergeordnete<br />
Rolle gespielt haben. Als Beispiel<br />
nennt Enders etwa die Einsatzmöglichkeit<br />
von IBC in besonders sensiblen<br />
Unternehmens- und Produktionsbereichen.<br />
Mit dem ex1-geschützten Standard-<br />
Container wurde letztes Jahr ein entsprechendes<br />
Produkt realisiert. Derartige<br />
Transportcontainer sind in erster Linie für<br />
Multitrip-Anwendungen gedacht und bieten<br />
neue Perspektiven für den Einsatz<br />
in der Farben- und Lack-Industrie, in der<br />
Chemie der Petrochemie, aber unter anderem<br />
auch in der Lebensmittelindustrie.<br />
In ex-geschützten Produktionsbereichen<br />
wurden traditionell meist Spezial-<br />
42 <strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999
ehälter aus Edelstahl eingesetzt. Heute<br />
geht der Trend nach Ansicht von Roth<br />
deutlich in Richtung der Kombinationspackmittel,<br />
deren ex-Schutzanforderungen<br />
dieser IBC mit einer Struktur aus<br />
Kunststoff-Innenbehälter und schützendem<br />
Gitterkorb bestmöglich erfüllen<br />
kann. „Die althergebrachten Mehrwegsysteme<br />
werden aus unserer Sicht in Zukunft<br />
aus ökonomischen, sicherheitstechnischen<br />
und logistischen Aspekten den<br />
Kombinationsverpackungen weichen<br />
müssen“, unterstreicht Enders.<br />
Speziell für den ex1-geschützten Standard-Container,<br />
der inzwischen auch die<br />
Gefahrgutzulassung erhalten hat, wurde<br />
mit dem Roth-Trip-Leasing ein nach eigenen<br />
Angaben für den Markt einmaliges<br />
Dienstleistungsangebot entwickelt, das<br />
dem Kunden eine maximale Entlastung<br />
in allen logistischen Fragen rund um den<br />
Einsatz des zu mietenden Transportcontainers<br />
garantiert. Für Bereitstellung,<br />
Steuerung, Überwachung, Rückholung,<br />
Rekonditionierung und Neueinsatz bis<br />
hin zum Endverbraucher werden nicht nur<br />
maßgeschneiderte Lösungen angeboten.<br />
Das Unternehmen führt sämtliche Schritte<br />
selbst für den Kunden aus und begleitet<br />
alle dazu notwendigen Prozesse.<br />
Die steigenden Anforderungen an die<br />
IBCs werden sich für die Branche zudem<br />
auch in einer immer größeren Vielzahl<br />
von Sonderprodukten für Sonderlösungen<br />
ausdrücken, und zwar in Form von konkreten<br />
Vorgaben für Einlauf, Auslauf, Volumen,<br />
Palettenart und Servicekonzepte.<br />
Preis im Vordergrund?<br />
Der Versuch, den Verkaufspreis der Produkte<br />
als Wettbewerbsargument in den<br />
Vordergrund zu stellen, um sich gegenüber<br />
den Qualitätsführern am Markt durch<br />
sogenannte Billigprodukte zu differen-<br />
Keine Konzessionen an Sicherheit und Qualität:<br />
Hier ein Druck zur Überprüfung der Produkteigenschaften<br />
Fotos (2): Roth<br />
INTERPACK<br />
zieren, sei nicht nur aus der Sicht von Roth<br />
eine sehr zweifelhafte Vorgehensweise,<br />
heißt es. Inzwischen würden IBCs nicht<br />
selten zu Herstellungskosten angeboten.<br />
Das Ergebnis sei nicht nur eine beschränkte<br />
Variantenvielfalt bei standardisierten<br />
Serienprodukten. Der überstrapazierte<br />
Ökonomisierungsgedanke habe<br />
sich auch unübersehbar auf die Qualität<br />
der Produkte ausgewirkt, ist zu hören. Die<br />
Rohstoffersparnis drückte sich in sowohl<br />
vergleichsweise geringen Standards bei<br />
der Gitterkorbkonstruktion als auch in einer<br />
Rohstoffreduzierung auf 15 kg Kunststoff<br />
bei der Produktion der Innenblase<br />
aus.<br />
Roth bezieht in diesem Punkt eindeutig<br />
Position: Nach Ansicht des Unternehmens<br />
dürfe die Preiswürdigkeit der Produkte<br />
nicht hinter den Aspekten der<br />
Qualität und Sicherheit zurückstehen.<br />
Hier müsse sich die Branche kurzfristig<br />
generell die Frage stellen, ob derartige<br />
Entwicklungen allein aus Preisgründen<br />
mit Blick auf den Einsatzzweck der IBCs,<br />
vor allem im Gefahrgutbereich, gerechtfertigt<br />
erscheinen. Roth jedenfalls mache<br />
keine Konzessionen beim Rohstoffeinsatz.<br />
„Die Branche darf sich nicht wundern,<br />
wenn der Gesetzgeber auf derartige<br />
Entwicklungen mit stärkeren Auflagen<br />
reagiert“, kommentiert Peter Köble, Gefahrgutexperte<br />
bei Roth. Als Beispiel<br />
nennt er etwa eine mögliche stärkere<br />
behördliche Fremdüberwachung der IBC-<br />
Hersteller.<br />
Fazit für 1999<br />
Das Fazit für die IBC-Branche in 1999 sieht<br />
aus der Sicht des Unternehmens folgendermaßen<br />
aus: „Um die Wettbewerbsfähigkeit<br />
auf Dauer sichern zu können,<br />
muß die Branche bereit sein, eine hohe<br />
Variantenvielfalt bereitstellen zu können.<br />
dazu gehört eine ebenso hohe Liefer- und<br />
Service-Bereitschaft sowie beste Produktqualität<br />
zu fairen Preisen“, so Enders. Die<br />
Faustformel lautet daher, sich über die<br />
Differenzierung zum Wettbewerb als Hersteller<br />
qualitativ hochwertiger anzubieten.<br />
Halle 4/A15<br />
<strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999 43
LOGISTIK<br />
Neue Dimensionen für Lagerbetreiber<br />
Rund ein Drittel weniger<br />
Energiekosten, 20 Prozent<br />
geringere Investitionen und<br />
eine stets hohe Verfügbarkeit<br />
der eingelagerten Waren<br />
– das sind, kurz gefaßt,<br />
die markanten Vorteile einer<br />
Innovation in der Lagerhaltung,<br />
die Siemens PL und<br />
M+W Zander erfolgreich realisiert<br />
und patentiert haben.<br />
Die Rede ist vom Schichtenlager.<br />
Dahinter verbirgt<br />
sich eine vollkommen<br />
neue Lagerkonzeption, die es<br />
ermöglicht, Kalt- und Warmprodukte<br />
ohne räumliche Abtrennung<br />
gemeinsam zu lagern.<br />
Den Anstoß lieferte die<br />
Beobachtung der Inversionswetterlage,<br />
die vor allem in der<br />
kalten Jahreszeit häufiger vorkommen<br />
kann. Darunter verstehen<br />
Wetterexperten ein<br />
Phänomen, bei dem über eine<br />
Kaltschicht am Boden warme<br />
Luft liegt. Ein Austauschen<br />
zwischen den beiden Luftschichten<br />
findet kaum statt.<br />
Dies ist hauptsächlich darin<br />
begründet, daß die warme Luft<br />
erheblich leichter als die kalte<br />
Luft ist.<br />
Das Schichtenlager nutzt<br />
genau dieses Prinzip. Das<br />
Lager wird im gesteuerten<br />
Außen- und Umluftbetrieb klimatisiert.<br />
Die beispielsweise<br />
mit Ammoniak betriebene Kälteanlage<br />
versorgt die kühl-<br />
technische Anlage, die meist<br />
außerhalb des Lagerkörpers<br />
installiert ist. Die kalte Luft<br />
strömt über Kanäle in die unterste<br />
Regalebene, so daß sich<br />
der untere Teil des Lagers wie<br />
eine Wanne mit kalter Luft<br />
füllt. An einer exakt festgelegten<br />
Höhe wird anschließend<br />
die kalte Luft abgesaugt. So<br />
ergeben sich die zwei unterschiedlichenTemperaturzonen,<br />
die für die Lagerung der<br />
Kalt- und Warmwaren erforderlich<br />
sind und die die vorgeschriebenen<br />
Bedingungen innerhalb<br />
der streng festgelegten<br />
Toleranzgrenzen erfüllen.<br />
Gekühlt und ungekühlt<br />
Neben den logistischen Vorteilen,<br />
die sich aus der Unterhaltung<br />
nur eines Gebäudes<br />
ergeben, profitiert der Betreiber<br />
noch von einer Reihe weiterer<br />
Pluspunkte, die sich vor<br />
allem positiv in seiner Kostenrechnung<br />
niederschlagen, wie:<br />
deutliche Reduzierung der Investitionskosten,<br />
da aufwendige<br />
Logistiktrennungen wegfallen;<br />
Reduktion der Betriebskosten<br />
um fast ein Drittel, da<br />
der Energieaufwand minimiert<br />
wird; leistungsstärkere Logistik,<br />
da alle Regalbediengeräte<br />
für die unterschiedlichen Sortimente<br />
zur Verfügung stehen;<br />
Erweiterungen mit verhältnismäßig<br />
geringem Aufwand. Mit<br />
dem Umbau des Lagergebäu-<br />
Automatisches Palettenlager der Ostfriesischen Teegesellschaft mit zwei<br />
Temperaturzonen Foto: Siemens PL<br />
des der Naabtaler Milchwerke<br />
ist erstmals weltweit in der<br />
milchverarbeitenden Industrie<br />
ein Schichtenlager realisiert<br />
worden. Bei Projekten in anderen<br />
Bereichen der Lebensmittelwirtschaft,<br />
etwa bei dem<br />
Teehersteller OTG in Grettstadt<br />
sowie bei Müller Milch in Lepperstadt<br />
und Edeka in Wunsiedel,<br />
hat sich diese Lagertechnik<br />
erfolgreich bewährt. ❐<br />
Mehrfache<br />
Verwendbarkeit<br />
Behälter und Ladungsträger<br />
aus Kunststoff mit einem Leistungsspektrum<br />
von 165 cm 3<br />
Füllvolumen bis 4000 kg Traglast<br />
bietet u.a. die Franz Delbrouck<br />
GmbH aus Menden an.<br />
Entsprechend gefächert sind<br />
auch die Einsatzbereiche, die<br />
sich von Lebensmitteln und<br />
pharmazeutischen Produkten<br />
bis hin zu Textilfasern und<br />
Automobilteilen erstrecken.<br />
Zusätzlich zum Standardproduktprogramm<br />
bietet das<br />
Unternehmen Know-how für<br />
die anwendungsspezifische<br />
Entwicklung von Behältern,<br />
Trays und Paletten. Die Produkte<br />
zeichnen sich neben ihrer<br />
Leistungsfähigkeit bei der<br />
Lagerung, dem Transport und<br />
der Präsentation von Waren<br />
auch durch ihre mehrfache<br />
Verwendbarkeit und das Recycling<br />
aus. ❐<br />
Diagramm für<br />
Trockenmittel<br />
Desiccare Inc. stellt ein kostenloses<br />
Diagramm für den individuellen<br />
Bedarf an Trockenmitteln<br />
zur Verfügung, das<br />
Herstellern von Lebensmitteln,<br />
Maschinen, medizinischen Geräten,<br />
Pharmazeutika und Verbrauchsgütern<br />
bei der Bestimmung<br />
der korrekten Trokkenmitteleinheiten<br />
für unterschiedlicheAbsorptions-/Adsorptionsbedürfnisse<br />
helfen<br />
soll, um Transportgüter in<br />
trockenem Zustand anliefern<br />
zu können. Die komplette<br />
Reihe der Standard- und kundenspezifischenTrockenmittelprodukte<br />
des Unternehmens,<br />
wie PillowPak, UnitPak<br />
und Continuous Strip Pillow-<br />
Pak, wurden im firmeneigenen<br />
modernen F&E-Labor durch<br />
sorgfältigen Vergleich der Rohstoffe<br />
mit der Absorptions-/<br />
Adsorptionsfähigkeit verschiedener<br />
Sikkative entwickelt. Mit<br />
Hauptsitz in Santa Fe Springs,<br />
California, bietet man für die<br />
meisten seiner Produkte Lieferung<br />
einen Tag nach Bestellung,<br />
um den Just-intime-Forderungen<br />
von Herstellern<br />
und Spediteuren zu<br />
entsprechen. ❐<br />
Rollwagen<br />
Walther Faltsysteme GmbH,<br />
Spezialist für volumenreduzierbareMehrwegtransportverpackungen<br />
hat die Mega-<br />
Pack-Serie erweitert und einen<br />
neuen Rollwagen für den Warenhaus-Versandterminentwickelt.<br />
Die Typen Mega-Pack L<br />
(MTV im Palettenmaß mit Auflasten<br />
bis 300 kg für leichte<br />
Packgüter) und Mega-Pack M<br />
(MTV im Palettenmaß mit Auflasten<br />
bis 500 kg) werden jetzt<br />
ergänzt durch die S-Serie, die<br />
Traglasten über 500 kg und<br />
Auflasten über 1000 kg bewältigt.<br />
Eine im Twinsheet-<br />
Verfahren tiefgezogene Palette<br />
nimmt eine faltbare Hülse<br />
in frei wählbaren Höhen aus<br />
Hohlkammerplatten oder Wellpappe<br />
auf.<br />
Der ebenfalls tiefgezogene<br />
Twinsheet-Deckel verschließt<br />
die Verpackung verrutschsicher<br />
und ermöglicht durch die<br />
Deckelstruktur auch das Aufstapeln<br />
von Kufenpaletten.<br />
Durch die Volumenreduzierung<br />
um über 80 Prozent beim<br />
Rücktransport bietet Mega-<br />
Pack S auch für schwere Packgüter<br />
aus dem Automobilbereich<br />
oder der Elektronik<br />
eine ideale Mehrwegtransportverpackung.<br />
Der neue Rollwagen 864-<br />
300 ist ein leichter und dennoch<br />
robuster und stapelbarer<br />
44 <strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999
Rolluntersatz für den im Handelsbereich<br />
weit verbreiteten<br />
Warenhaus-Versandturm. Mit<br />
seinem Gewicht von nur 6,5 kg<br />
bei Außenmaßen von 800×<br />
600×200mm trägt er Lasten<br />
bis 450 kg. ❐<br />
Sparprogramm zum<br />
Palettensichern<br />
Mit neuen „schlanken“ Produkten<br />
für die Palettensicherung<br />
im Versand bietet Ratiopac<br />
Systemverpackung GmbH,<br />
Köln, vielfältige Möglichkeiten<br />
zur Kostensenkung. So wird<br />
ein Stretchnetz aus Folie angeboten,<br />
das sich zäh um die<br />
Palette schmiegt und mit<br />
einem Minimum an Materialaufwand<br />
die Ladung sichert.<br />
Das Stretchnetz aus einer<br />
zähen, elastischen PE-Folie<br />
läßt sich sowohl in Stretchautomaten<br />
wie auch mit<br />
Handgeräten für die Palettierung<br />
verarbeiten. Im Vergleich<br />
zu Stretchfolien ist das<br />
Stretchnetz atmungsaktiv. Darum<br />
wird Kondenswasser vermieden.<br />
Die netzförmige Konstruktion<br />
spart Material. Wird zum<br />
Beispiel bei einer herkömm-<br />
lichen Stretchfolie nach Angaben<br />
dieses Unternehmens<br />
oft pro Palette über 500 g<br />
Stretchfolie benötigt, so läßt<br />
sich der Verbrauch durch das<br />
Stretchnetz auf weniger als<br />
200 g reduzieren. Für das<br />
Sichern von Palettenladungen<br />
mit Folien in Stretchautomaten<br />
wird unter der Bezeichnung<br />
StretchPlus ein neuartiges<br />
Folienprogramm angeboten.<br />
Die Folien bestehen zu<br />
100% aus Octen-Granulaten.<br />
Die in einem speziellen<br />
Herstellungsverfahren gleich-<br />
Bis zu 2/3 an Volumen wird durch Verwendung eines Stretchnetzes anstelle<br />
von Folie beim Palettensichern eingespart Bild: Ratiopac<br />
mäßig gefertigte Folie verfügt<br />
über eine hohe Dehnungselastizität<br />
und Durchstoßfestigkeit.<br />
Dadurch bietet diese Folie<br />
erhebliche Einsparungen<br />
beim Materialverbrauch durch<br />
Reduzierung der µm-Stärke.<br />
So lassen sich gegenüber<br />
konventionellen Folien bis<br />
50 Prozent an Material einsparen.<br />
Aber auch für das Palettensichern<br />
mit Handgeräten wird<br />
eine sparsame, bereits vom<br />
Hersteller vorgereckte Stretchfolie<br />
angeboten, die es ermöglicht,<br />
erheblich zu sparen.<br />
Das geringere Rollengewicht<br />
der leichten Qualitäten kostet<br />
beim Verarbeiter weniger Kraft<br />
als bei schweren Folien. Die<br />
bereits vorgereckte Folie verjüngt<br />
sich beim Wickeln nicht<br />
mehr, so daß die volle Folienbreite<br />
genutzt wird. Die Folie<br />
ist dadurch ergiebiger. ❐<br />
Transportsicherheit<br />
Mit dem neuem „Power-Sperrbalken“<br />
hat die Wistra GmbH<br />
Transport-Sicherungs-Systeme<br />
ein Ladungssicherungsmittel<br />
entwickelt, das in Wechselbehältern<br />
und anderen Kastenaufbauten<br />
sowohl auf der<br />
Straße als auch auf der Schiene<br />
zum Einsatz kommt. Die<br />
Lösung besteht laut Hersteller<br />
aus senkrecht arretierten<br />
Sperrbalken, die rollengelagert<br />
in Laufschienen geführt<br />
werden. Die Positionierung<br />
erfolgt über Lochschienen<br />
am Boden und an der Decke.<br />
Bei Nichtgebrauch kann dieser<br />
hochgeklappt und unter der<br />
Laufschiene arretiert werden.<br />
Neben einer leichten Handhabung<br />
macht die besondere<br />
Konstruktion der rollengeführten<br />
Sperrbalken den Angaben<br />
zufolge ein unbeabsichtigtes<br />
Entfernen der Ladungssicherungsmittel<br />
unmöglich,<br />
d.h. die Ladung ist zusätzlich<br />
diebstahlgesichert.<br />
Die neuartige Ausstattung<br />
von Ladungssicherungen in<br />
Laderäumen von Fahrzeugen,<br />
Containern u.a. schaffe ein<br />
bisher nicht erreichtes Maß<br />
an Transportsicherheit, so das<br />
Unternehmen.<br />
Der Lübecker Spezialist für<br />
Transport-Sicherungs-Systeme<br />
engagiert sich immer, wenn<br />
es um besonders schwierige<br />
Transportaufgaben geht, wie<br />
es heißt. Neben einem kompletten<br />
Programm an Ladungssicherungsmittelnerarbeitet<br />
man kundenspezifische<br />
Transport-Sicherungs-Lösungen.<br />
Ziel sei es, nicht nur De-<br />
LOGISTIK<br />
tailaufgaben zu entwickeln,<br />
sondern vielmehr komplexe<br />
und systemgerechte Sicherungskonzepte<br />
zu erarbeiten.<br />
❐<br />
Bandförderer<br />
Fertigungsmaschinen arbeiten<br />
heute mit einem sehr hohen<br />
Leistungsgrad. Zufuhr und Abtransport<br />
der Produkte können<br />
deshalb nur mit entsprechend<br />
geeigneten Förderelementen<br />
gewährleistet werden.<br />
Um leichte und kleinformatige<br />
Stückgüter (z.B. Kleingebinde<br />
sowie sonstige Kleinteile)<br />
schnell und zuverlässig<br />
zu fördern, sind Bandförderer<br />
KLB von Büttner + Co nach<br />
eigenen Angaben in vielen<br />
Industriebereichen im Einsatz.<br />
Hohe Effizienz, Anwenderfreundlichkeit<br />
und Wirtschaftlichkeit<br />
machen sie laut<br />
Unternehmen zum unentbehrlichen<br />
Bindeglied im innerbetrieblichen<br />
Materialfluß.<br />
Die Maschinen verfügen<br />
über Gurtbreiten von 100 mm<br />
bis 300mm und Achsabstände<br />
von 0,5m bis 3,0m. Die Ge-<br />
Bild: Büttner + Co<br />
rüsthöhe beträgt 34 mm. Die<br />
Fördergeschwindigkeit beträgt<br />
konstant bis 1,0 m/sek. und ist<br />
mechanisch oder elektronisch<br />
bis 1:10 regelbar. Der Bandlauf<br />
ist horizontal und ansteigend<br />
ausgelegt. Alle Bandförderer<br />
KLB sind auch in V2a-Ausführung<br />
lieferbar. Für die Förderung<br />
schwerer Stückgüter<br />
werden die Bandförderer MB<br />
eingesetzt. ❐<br />
<strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999 45
Christine Köfer<br />
Foto: VR<br />
NACHRICHTEN<br />
BDVI zu<br />
Gast bei VR<br />
In die lange Reihe der<br />
BDVI/DVI-Veranstaltungen,<br />
die von Geschäftsführerin<br />
Christine Köfer organisiert,<br />
angeschoben, durchgeführt<br />
werden, reiht sich auch ein Besuch<br />
der VR-Redaktion ein.<br />
Nicht ganz die klassische 100-<br />
Tage-Frist, sondern 150<br />
Tage nachdem sie in<br />
Berlin die Geschäftsführung<br />
übernahm.<br />
Erste sichtbare Bilanz?<br />
Nach der Beseitigung<br />
einiger<br />
„Karteileichen“<br />
übernahm sie 370<br />
Mitglieder im BDVI,<br />
jetzt sind es nach ihren Angaben 417 aktuelle <strong>Verpackungs</strong>ingenieure<br />
und verwandte Ausbildungsrichtungen. Warum hat Sie<br />
diese Aufgabe gereizt, fragen wir C. Köfer? Und ihre Antwort<br />
kommt wie aus der Pistole geschossen: „Weil gerade die mittelständische<br />
Industrie flexibler werden muß, die Zeichen stehen<br />
auf Wandel, auf Wechsel, der Blick über den Tellerrand ist gefragt!“<br />
Diesen Wandel zu begleiten und für die berufsständische<br />
Organisation BDVI zu gestalten, darin sieht sie eine Hauptaufgabe.<br />
Der BDVI begleitet mit seinen zahlreichen Veranstaltungen<br />
und Foren diesen Umbruch in der Branche: Bei der Arbeitsplatzsuche,<br />
als Kontaktbörse, zur Praktikavermittlung für Studenten.<br />
Bei vielen informellen Kontakten, auch und besonders unter<br />
Wettbewerbern, wo die bundesweite Organisation von Regionaltreffen,<br />
Seminaren und sogenannten „Stammtischen“ zu einem<br />
vielfältigen Meinungs- und Erfahrungsaustausch führt.<br />
Eine Stimme in Bonn?<br />
Eine Grundidee bei der Gründung des BDVI im Jahre 1988, übrigens<br />
aus dem P. Keppler Verlag heraus, war langfristig, einen Ansprechpartner<br />
für die Politik in Bonn aufzubauen. Und jetzt, wo<br />
die Bundesregierung nach Berlin umzieht, „steht die erste Bewährungsprobe<br />
kurz bevor“, so Köfer. Denn im Rahmen der Einweg-/Mehrweg-Diskussion<br />
wollen die Verantwortlichen aus dem<br />
Bundesumweltministerium nicht mit 150 Verbänden reden, sondern<br />
mit einem maßgeblichen. Der BDVI/DVI als „neutrales Dach“<br />
könnte das sein, der an der Spitze einer Bewegung gegen das<br />
Zwangspfand stünde. Ähnliches gilt im Normenausschuß Verpackung,<br />
auch auf EU-Ebene, mit Prof. Berndt als Vorsitzendem.<br />
„Wir müssen Lobbyarbeit vor Ort machen“, so Köfer, „und da<br />
ist unser Sitz in Berlin schon mal nicht schlecht!“ Auch in Brüssel<br />
möchte die Geschäftsführerin mehr Kontakte knüpfen, um stärker<br />
präsent zu sein.<br />
„Benefit“ für die Mitglieder will sie schaffen, neben der klassischen<br />
Verbandsarbeit auch eine verstärkte Seminartätigkeit mit<br />
Sonderpreisen für Mitglieder: Neu im Programm sind, und weitere<br />
werden gesucht, Kooperationen zum Beispiel mit dem „Haus<br />
der Technik“ oder dem Institut für Milchwirtschaftliche Qualitätsfragen<br />
(IMQ).<br />
Ganz oben auf ihrer Liste hat Christine Köfer weiterhin die Förderung<br />
des Nachwuchses. Der Verband soll offener werden für<br />
die Studenten aus Stuttgart, Dresden, Leipzig oder München, er<br />
soll aber auch offener werden für andere Fachrichtungen. Immerhin<br />
hat sie seit September 40 Arbeitsplätze aus der Industrie angeboten<br />
bekommen und hatte bloß drei (!) Kandidaten dafür.<br />
Sichtbar wird dies schon beim diesjährigen Deutschen <strong>Verpackungs</strong>wettbewerb<br />
(Einsendeschluß: 1. April ‘99), dessen Ausschreibung<br />
C. Köfer überarbeitet hat – zum Teil auch gegen interne<br />
Widerstände. Ein Studentenförderpreis von 2000,– DM wird<br />
jetzt ausgelobt und zur interpack gibt es einen <strong>Verpackungs</strong>design-Wettbewerb.<br />
„Die Industrie soll wissen, daß BDVI/DVI, daß<br />
die Geschäftsführung ein offenes Ohr für die Anliegen der Branche<br />
hat! Dieses wollen wir noch stärker kommunizieren und<br />
druckvoll in Nutzwert für unsere Mitglieder umsetzen.“ ns<br />
BDVI/DVI-Termine<br />
Gäste auch Nichtmitglieder sind immer willkommen<br />
Haus der Technik, DVI/BDVI: Seminar „Kunststoff-Folien für die<br />
Lebensmittel-Verpackung“, Essen (kostenpflichtig)<br />
Termin: 24./25.03.99<br />
Regionalgruppe Südost: Besichtigung der Labors des IZP der<br />
PTS, Heidenau bei Dresden<br />
Mitglieder der RG Südost werden direkt von Frau Dr. Kaßmann<br />
eingeladen<br />
Termin: 12.04.99<br />
Regionalgruppe Süd: Besichtigung der Fa. Stora-Enso<br />
Paperboard Deutschland GmbH, Baienfurt<br />
Mitglieder der RG Süd werden direkt von Herrn Landwehr<br />
eingeladen.<br />
Termin: 23.04.99<br />
Regionalgruppe Mitte: Stammtisch, Interpack Nachlese<br />
Treffpunkt bei Anmeldung – Mitglieder der RG Mitte werden<br />
direkt von Herrn Lamboy eingeladen.<br />
Termin: 18.05.99<br />
Regionalgruppe West: Workshop Digitaler <strong>Verpackungs</strong>druck;<br />
Veranstaltungsort: Fa. Indigo, Maastricht<br />
Treffpunkt bei Anmeldung – Mitglieder der RG West werden<br />
direkt von Herrn Dosch eingeladen.<br />
Termin:11.06.99<br />
Regionalgruppe Nord: Besichtigung der Fa. Thimm Verpackung,<br />
Northeim<br />
Treffpunkt bei Anmeldung<br />
Termin: 18.06.99<br />
Regionalgruppe Süd: Gemeinschaftsveranstaltung<br />
Fa. SIG Pack System AG, CH-Beringen und<br />
Lawson Mardon Packaging, CH-Neuhausen<br />
Treffpunkt bei Anmeldung – Mitglieder der RG Süd werden<br />
direkt von Herrn Landwehr (Tel. 07351-544448) eingeladen.<br />
Termin: 09.07.99<br />
Regionalgruppe Mitte: Besuch eines Lohnabfüllers,<br />
Rhein-Main-Gebiet<br />
Termin: 14.09.99<br />
Regionalgruppe Süd: Besuch der Bosch <strong>Verpackungs</strong>maschinen,<br />
Crailsheim<br />
Termin: 14.09.99<br />
Anmeldung bei: BDVI/DVI, Telefon 030/46307401,<br />
Telefax 030/46307400.<br />
Die Teilnahme an den Veranstaltungen ist kostenlos, sofern nichts<br />
anderes dabeisteht.<br />
46 <strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999
Aus Brüssel<br />
Es gibt die ersten Anzeichen einer<br />
Änderung des Zeitplans für die<br />
Überprüfung der Zielvorgaben in<br />
der Richtlinie über Verpackungen und<br />
<strong>Verpackungs</strong>abfälle. Ludwig Krämer, Leiter<br />
des DGXI-Abfallwirtschaftsbereichs<br />
bei der EU-Kommission, hat angedeutet,<br />
daß die für Mitte 1999 erwartete Veröffentlichung<br />
eines Vorschlags der Kommission<br />
nunmehr auf das Ende dieses Jahres oder<br />
Anfang 2000 verschoben werden könnte.<br />
In Aussagen vor dem Umweltausschuß<br />
des EU-Parlaments und später in einem<br />
Gespräch mit einem Umweltjournalisten<br />
aus Brüssel räumte Krämer ein, daß<br />
die verspätete Umsetzung der Richtlinie<br />
durch viele Mitgliedsstaaten und die erst<br />
langsamen Fortschritte bei der Klärung<br />
und der Auslegung der Richtlinie zu einer<br />
Überprüfung des ursprünglichen Zeitplans<br />
führen.<br />
Nach den Bestimmungen der Richtlinie<br />
müssen der Rat und das Parlament<br />
bis zum Ende des Jahres 2000 Zielvorgaben<br />
für einen zweiten Zeitraum von fünf<br />
Jahren (von Mitte 2001 bis Mitte 2006)<br />
festlegen.<br />
Aufgrund der zeitlichen Verzögerung<br />
in der Umsetzung schlägt die Industrie<br />
jedoch vor, daß die Entscheidung um<br />
mindestens zwei Jahre verschoben wird.<br />
Industriekreise haben ihren Standpunkt<br />
zu den gegebenenfalls notwendigen Änderungen<br />
der Richtlinie noch nicht vorgestellt.<br />
In dieser Phase beschränkt sich<br />
die Industrie in ihren Stellungnahmen auf<br />
den Hinweis, daß es im derzeitigen Wissen<br />
über die Auswirkungen der Richtlinie<br />
in verschiedenen Mitgliedsstaaten bedeutende<br />
Lücken gibt.<br />
Der Mangel an genauen und vergleichbaren<br />
Daten ist ebenfalls alarmierend.<br />
Nach Industriemeinung müssen Überar-<br />
beitungen auf verläßlichen und vergleichbaren<br />
Daten sowie auf die praktischen Erfahrungen<br />
der Mitgliedsstaaten beruhen.<br />
Als Schritt zur Schließung der Wissenslücke<br />
hat DGXI eine Untersuchung der<br />
Umsetzung der Richtlinie in allen 15 Mitgliedsstaaten<br />
in Auftrag gegeben, um die<br />
erwarteten Ergebnisse der (stofflichen)<br />
Verwertungssysteme bis zu den Jahren<br />
2006 und 2011 einzuschätzen. Dieser Bericht<br />
dürfte kaum in weniger als<br />
einem Jahr fertiggestellt werden.<br />
★★★<br />
★ ★<br />
★ ★<br />
★ ★<br />
★★★<br />
***<br />
Der Technische Ausschuß 261 von CEN<br />
hat seine Vorbereitungen für die Normen<br />
abgeschlossen, die die Übereinstimmung<br />
mit den wesentlichen Anforderungen<br />
der Richtlinie dokumentieren sollen. Die<br />
Normen sind inzwischen in der Phase<br />
der öffentlichen Begutachtung, die im<br />
Mai endet.<br />
Um den Mitgliedsstaaten und Auf-<br />
sichtsbeamten der Kommission zu einem<br />
besseren Verständnis der praktischen Anwendung<br />
der Normen zu verhelfen, wurde<br />
am 28. Januar in Brüssel mit Vertretern<br />
von zehn Mitgliedsstaaten ein Workshop<br />
abgehalten.<br />
Einige der Mitgliedsstaaten haben in<br />
der Vergangenheit die Sorge geäußert,<br />
daß die Normen die erforderlichen „Werk-<br />
NACHRICHTEN<br />
Julian Carroll, Managing Director,<br />
EUROPEN, The European Organization<br />
for Packaging and the Environment<br />
zeuge“ für die Beurteilung der Umweltverträglichkeit<br />
von Verpackungen nicht<br />
enthielten. Beamte hatten mit Normen<br />
gerechnet, die ein sichereres Positiv- oder<br />
Negativergebnis ermöglichen würden und<br />
zeigten sich enttäuscht.<br />
<strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999 47<br />
***<br />
Der Umweltausschuß des EU-Parlaments<br />
hat über seine Stellungnahme zum Vorschlag<br />
der Kommission für die Kennzeichnung<br />
von Verpackungen und für die Erstellung<br />
eines Verfahrens zur Beurteilung<br />
der Einhaltung abgestimmt. In einem<br />
bizarren Ergebnis, das jetzt dem Parlament<br />
insgesamt vorgelegt wird, verwarf<br />
der Ausschuß die Empfehlungen seines<br />
Berichterstatters und des Ausschusses<br />
des Parlaments für wirtschaftliche und<br />
finanzielle Fragen und akzeptierte einen<br />
Teil der Empfehlung der Kommission<br />
für ein Wiederverwendbarkeitszeichen,<br />
während er das Zeichen für Recyclingfähigkeit<br />
ablehnte. Einige Beobachter<br />
spekulieren inzwischen, daß die Kommission<br />
eventuell den gesamten Vorschlag<br />
zurückzieht und die Frage der Kennzeichnung<br />
von Verpackungen in ihrem Vorschlag<br />
für eine Überarbeitung der Richtlinie<br />
behandelt. Julian Carroll
Flexibel in Polen<br />
Amcor bestätigt das Engagement<br />
des Unternehmens im<br />
europäischen Markt für flexible<br />
Verpackungen durch den<br />
Aufbau eines neuen Werks in<br />
Polen. Diese Investition in modernsten<br />
Tiefdruck-, Kaschierund<br />
Umrollanlagen wird acht<br />
bestehende Fertigungsstandorte<br />
in Belgien, Holland,<br />
Deutschland und Spanien ergänzen,<br />
die zusammen Amcor<br />
Flexibles Europe mit Sitz in<br />
Brüssel bilden.<br />
Das neue Werk wird sich<br />
in Lodz in der Nähe von Warschau<br />
befinden und wird sich<br />
auf die Bedienung von ausgewählten<br />
lokalen Märkten (u.a.<br />
Süßwaren, Kaffee und Pulverprodukte)<br />
konzentrieren. Das<br />
neue Werk für die Fertigung<br />
von flexiblen Verpackungen<br />
wird auf dem gleichen Gelände<br />
wie das Faltschachtelwerk<br />
für Zigaretten von Amcor<br />
Rentsch entstehen, das seit<br />
seiner Gründung vor vier Jahren<br />
auf der grünen Wiese erfolgreich<br />
gearbeitet hat. ❐<br />
Übernahme<br />
Nordenia International AG hat<br />
die Cito Nederland Holding<br />
B.V. (NH), Putten/NL, zu 100%<br />
von der P+B-Holding GmbH<br />
übernommen. Sie umfaßt eine<br />
Produktions- und zwei Handelsgesellschaften<br />
und erzielte<br />
mit 125 Mitarbeitern 1998<br />
einen Umsatz von rund 50 Mio.<br />
Gulden (etwa 44 Mio. DM).<br />
Nach der Eingliederung in<br />
die Nordenia International,<br />
die 1998 mit 900 Mitarbeitern<br />
einen weltweiten Umsatz von<br />
über 900 Mio. DM erzielte,<br />
wird die Produktionsgesellschaft<br />
Cito Kunststoffe B.V.<br />
als Cito Nordenia Holland B.V.<br />
firmieren. Das Unternehmen<br />
produziert zu gleichen Teilen<br />
Beutelverpackungen, bedruckte<br />
Automatenfolien sowie<br />
technische Folien. Die jährliche<br />
Extrusionskapazität liegt<br />
bei 10 000 t Folien, die im<br />
Flexodruck mit bis zu acht<br />
Farben hochwertig bedruckt<br />
werden können.<br />
Die ebenfalls zur Holding<br />
gehörenden Handelsgesell-<br />
NACHRICHTEN<br />
schaften Minigrip Nederland<br />
B.V. und Multigrip B.V. vertreiben<br />
Spezialprodukte wie wiederverschließbare<br />
Beutel bzw.<br />
Verschlußprofile für die Verarbeitung<br />
auf <strong>Verpackungs</strong>automaten.<br />
❐<br />
Schließung geplant<br />
Der schwedische Forst- und<br />
<strong>Verpackungs</strong>konzern Assi-<br />
Domän hat Anfang Februar<br />
angekündigt, daß man beabsichtigt,<br />
die Sackfabrik in<br />
Nienburg/Saale im Laufe des<br />
Jahres 1999 zu schließen. Von<br />
dieser Maßnahme sind sämtliche<br />
Arbeitsplätze betroffen.<br />
Der Sackmarkt in Deutschland<br />
sei seit mehreren Jahren rückläufig<br />
und ging 1998 um 6%<br />
zurück.<br />
Die beabsichtigte Schließung<br />
der Sackfabrik in Nienburg<br />
ist Teil des Restrukturierungsprogramms,<br />
das die<br />
Effizienz und Rentabilität bei<br />
AssiDomän Herkules erhöhen<br />
soll. In dem Werk in Nienburg<br />
sind ca. 70 Mitarbeiter beschäftigt.<br />
Herkules gehört zu<br />
AssiDomän Sacks und besteht<br />
aus drei Sackfabriken in Sendenhorst,<br />
Goslar und Nienburg.<br />
1998 wurde nach eigenen<br />
Angaben ein Umsatz von<br />
rund 95 Mio. DM erzielt und<br />
die Gesamtproduktion beläuft<br />
sich auf 150 Mio. Säcke pro<br />
Jahr. Die Zahl der Beschäftigten<br />
beträgt ca. 350. ❐<br />
Zuwachs bei<br />
Ausbildung<br />
Der HPV stellte nach seiner Erhebung<br />
auch für das abgelaufene<br />
Jahr wieder eine erfreuliche<br />
Zuwachsrate der Ausbildungsverhältnisse<br />
im Berufsbild<br />
der <strong>Verpackungs</strong>mittelmechaniker/Innen<br />
fest. Bundesweit<br />
bestehen im Ausbildungsjahr<br />
1998/99 1077 Ausbildungsverhältnisse,<br />
was gegenüber<br />
dem Vorjahr eine<br />
Steigerung von mehr als elf<br />
Prozent bedeutet.<br />
Damit bewegen sich die<br />
Ausbildungszahlen in diesem<br />
Berufsbild nach den in allen<br />
Ausbildungsberufen rezessionsbedingten<br />
schwachen Jah-<br />
ren wieder annähernd auf dem<br />
hohen Niveau der Jahre<br />
1988/89.<br />
Allerdings mußte von den<br />
ausbildenden Betrieben festgestellt<br />
werden, daß nicht<br />
alle Ausbildungsplätze besetzt<br />
werden konnten, was zum einen<br />
auf die Qualifikation der<br />
Bewerber und zum anderen<br />
auf mangelnde Nachfrage zurückzuführen<br />
ist. Der HPV bemüht<br />
sich gemeinsam mit<br />
dem Sozialpartner darum,<br />
dieses Berufsbild für die Zukunft<br />
noch attraktiver zu gestalten.<br />
❐<br />
Mehrweg auf<br />
Einweg<br />
Seit 1995 hat die „Arbeitsgemeinschaft<br />
für Abfallvermeidung“<br />
(AFA) versucht, im Naturkost-Fachhandel<br />
ein Glas-<br />
Mehrwegsystem zu etablieren.<br />
Wie ihr Geschäftsführer, Hans-<br />
Josef Brzukalla, mitteilte, wurde<br />
das System zum 31. Dezember<br />
1998 eingestellt. Als<br />
Grund wird genannt, daß das<br />
AFA-Mehrweg-System weder<br />
die geplante wirtschaftliche<br />
Größe, noch die notwendigen<br />
Rücklaufquoten erreicht hat,<br />
die notwendig wären, um das<br />
System am Leben zu erhalten.<br />
Statt dessen sollen die beteiligten<br />
Hersteller ab sofort<br />
ihre Produkte in Einweg-Gläsern<br />
vertreiben und beim Dualen<br />
System Deutschland (DSD)<br />
die Lizenz für den „Grünen<br />
Punkt“ erwerben. Der Bund<br />
sieht darin „eine verheerende<br />
Signalwirkung in Zeiten des<br />
Einweg-Booms“. ❐<br />
Labile Konjunktur<br />
Nach den bisher vorliegenden<br />
Statistiken wird der Jahresumsatz<br />
mit Papier- und Pappewaren<br />
1998 ca. 24,8 Mrd. DM<br />
betragen und damit um 0,7%<br />
über dem Jahresumsatz 1997<br />
liegen. Die Preise für Papierund<br />
Pappewaren lagen im<br />
vergangenen Jahr ebenfalls<br />
um 0,7% über dem Vorjahr.<br />
Weiterhin rückläufig war demgegenüber<br />
die Beschäftigung<br />
in der Branche, die monatsdurchschnittlich<br />
mit knapp<br />
94000 Beschäftigten um – 0,6%<br />
unter dem Vorjahr lag.<br />
Zu Beginn des Jahres 1999<br />
befindet sich die Papier- und<br />
Pappeverarbeitung nach Aussage<br />
des HPV wieder in<br />
einer äußerst labilen Konjunkturphase,<br />
die eine weitere<br />
Schwächung durch die wirtschaftspolitischenKurskorrekturen<br />
der neuen Bundesregierung<br />
erfährt. Für 1999 rechnet<br />
der HPV mit einer Stagnation<br />
des Umsatzes gegenüber<br />
1998. ❐<br />
Zertifizierung<br />
Das Bestreben der Perga-Plastic<br />
GmbH ein wirkungsvolles<br />
Qualitätsmanagementsystem<br />
aufzubauen, wurde mit der Erteilung<br />
des Zertifikates nach<br />
DIN EN ISO 9001 im vergangenen<br />
Jahr erfolgreich abgeschlossen.<br />
Seit Gründung im<br />
Jahre 1970 ist das Unternehmen<br />
im Bereich der Herstellung<br />
und Verarbeitung von Folien<br />
aus PE-HD, PA und Coextrusionsfolien<br />
tätig.<br />
Das Unternehmen hat<br />
durch die Übernahme von Anteilen<br />
der Pavag AG in der<br />
Schweiz (1997) und die<br />
100%ige Übernahme der Geschäftsanteile<br />
der Fiwoplastik<br />
GmbH in Worms (1998) seine<br />
Produktpalette deutlich erweitert.<br />
Die Unternehmensgruppe<br />
mit ca. 400 Mitarbeitern wird<br />
das Geschäftsjahr 98/99 mit einem<br />
Umsatz von rd. 110 Mio.<br />
DM abschließen. ❐<br />
Positive Ergebnisse<br />
Für das vergangene Geschäftsjahr<br />
meldet Thimm Verpakkung<br />
GmbH + Co., nach<br />
eigenen Angaben die Nummer<br />
vier in Deutschland<br />
im Bereich Wellpappetransport-<br />
und Displayverpackungen,<br />
trotz schwieriger Marktverhältnisse<br />
positive Ergebnisse.<br />
Der Umsatz sank um 3,7%<br />
auf 244,8 Mio. DM (1996: 254,2<br />
Mio. DM). Ebenso ging die<br />
Produktion um 1% auf 336,1<br />
Mio. m 2 zurück (1996: 339,6<br />
Mio. m 2 ).<br />
Im Bereich der erstklassig<br />
bedruckten Verpackungen<br />
48 <strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999
konnte ein Wachstum von 3%<br />
verzeichnet werden. Hier wurde<br />
kräftig investiert: 1997 hat<br />
Thimm Verpackung als erstes<br />
Unternehmen in Deutschland<br />
eine Anlage mit einer neuartigen<br />
Stanztechnologie zur Produktion<br />
von Verpackungen für<br />
die automatische Abfüllung<br />
im Werk Northeim installiert,<br />
die bis zu 60 000 Verpackungen<br />
pro Stunde und damit 50%<br />
mehr als herkömmliche Anlagen<br />
produziert. Eine gleiche<br />
Maschine lief Anfang 1998 im<br />
Werk Alzey an. ❐<br />
Faltsystem<br />
Die Jagenberg <strong>Verpackungs</strong>technik<br />
GmbH, Neuss, hat<br />
die Woschnik + Partner Maschinenbau<br />
GmbH, Mönchengladbach,<br />
übernommen. Das<br />
Unternehmen stellt Hochleistungs-Bogenstanzautomaten<br />
her, mit denen Faltschachtelzuschnitte<br />
aus Karton oder<br />
Pappe für unterschiedlichste<br />
<strong>Verpackungs</strong>aufgaben gefertigt<br />
werden. Woschnik + Partner<br />
wird 1998 einen Umsatz<br />
von 32 Mio. DM erwirtschaften<br />
und beschäftigt 120 Mitarbeiter,<br />
teilte Jagenberg mit.<br />
Mit dieser Akquisition baut<br />
die Jagenberg Diana GmbH<br />
ihre Marktposition im Liniengeschäft<br />
abermals aus. Durch<br />
diesen weiteren Schritt ins Systemgeschäft<br />
stellt man die<br />
komplette Betreuung und Beratung<br />
seiner Kunden in allen<br />
der Druckmaschine nachgeschaltetenVerarbeitungsstufen<br />
sicher. Die in diesem Geschäftsfeld<br />
tätigen Gesellschaften<br />
werden 1998 mit rund<br />
500 Mitarbeitern einen Umsatz<br />
von 145 Mio. DM erwirtschaften.<br />
❐<br />
8000. Druckwerk<br />
Beim führenden nordirischen<br />
<strong>Verpackungs</strong>drucker, Boxmore<br />
Healthcare Packaging, Belfast,<br />
ging im Dezember 98 das<br />
8000. Druckwerk einer Roland<br />
700 in Betrieb. Die Sechsfarben<br />
mit Doppellack ist Teil<br />
eines umfangreichen Investitionsprogramms<br />
von 16 Mio.<br />
Pfund (rund 45 Mio. DM), das<br />
auch eine knapp 10 000 m 2<br />
NACHRICHTEN<br />
große, neue Produktionshalle<br />
umfaßt.<br />
In Belfast entstand in den<br />
letzten Monaten eine der modernstenFaltschachtelfabriken<br />
Europas, spezialisiert auf<br />
die spezifischen Anforderungen,<br />
die Packungen für Arzneimittel<br />
erfüllen müssen.<br />
Effiziente Fertigungsabläufe<br />
bestimmen das Bild. Dazu<br />
gehört auch die Vernetzung<br />
der Produktionsprozesse. Mit<br />
Hilfe einer TPP-Station erfolgt<br />
die Maschinenvoreinstellung.<br />
Über ein Pecom Prepress Interface<br />
fließen Farbvoreinstellwerte<br />
online aus der Vorstufe<br />
in die Druckmaschine.<br />
Millar Crawford, Geschäftsführer<br />
bei Boxmore Healthcare<br />
Packaging, erläutert die Investitionsentscheidung:<br />
„Die<br />
neue Druckmaschine ist der<br />
Dreh- und Angelpunkt unserer<br />
neuen Produktionsstätte. Mit<br />
ihr möchten wir die Vorteile<br />
der digitalen Steuerungstechnik<br />
für unsere Marktaktivitäten<br />
nutzen.“<br />
Mit der Installation der Roland<br />
706 mit Doppellackmodul<br />
ist eine wesentliche Steigerung<br />
der Produktionsleistung<br />
verbunden.<br />
Dazu Millar Crawford: „Die<br />
Entscheidung, eine Roland<br />
700 zu kaufen, fällte das gesamte<br />
Produktionsteam. Wir<br />
prüften alle am Markt erhältlichen<br />
Mittelformatmaschinen<br />
und entschieden, daß uns nur<br />
die Roland 700 die hohe Produktivität<br />
ermöglicht, die wir<br />
erzielen wollen.“<br />
Das Team war von den sehr<br />
kurzen Rüstzeiten und der Integration<br />
der digitalen Steuerung<br />
in ein komplexes, zuverlässiges<br />
Stück Ingenieurskunst<br />
überzeugt. Crawford: „Es war<br />
nicht unbedingt das günstigste<br />
Angebot. Aber wir<br />
glauben, daß die effizientere<br />
Produktion unsere Entscheidung<br />
mehr als rechtfertigt.“<br />
Boxmore Healthcare Packaging<br />
beschäftigt 180 Mitarbeiter<br />
und fertigt für viele führende<br />
irische Arzneimittelhersteller.<br />
❐<br />
<strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999 49
NACHRICHTEN<br />
16. 03. bis 19. 03. 1999, Mühlheim am Main<br />
Symposium Drucken/Lackieren –<br />
Karton glänzend präsentieren<br />
MAN Roland Druckmaschinen AG,<br />
Telefon 069/8305-1455<br />
17. 03. bis 18. 03. 1999, Kempten<br />
Verpackung in der<br />
Milchwirtschaft und Ernährungsindustrie<br />
IMQ-Seminar<br />
IMQ – Institut für Milchwirtschaftliche Qualitätsfragen,<br />
Telefon 0831/20860, Telefax 0831/26693<br />
24. 03. bis 25. 03 1999, Freising<br />
Sensorik von Packstoffen<br />
Seminar und Workshop<br />
Fraunhofer-Institut (IVLV)<br />
Telefon 08161/491760, Telefax 0861/491777<br />
19. 04. bis 24. 04. 1999, Hannover<br />
Hannover-Messe<br />
Deutsche Messe AG,<br />
Telefon 0511/890, Telefax 0511/ 89326263<br />
21. 04. bis 23. 04. 1999, Krakau (PL)<br />
Pakra<br />
Internationale <strong>Verpackungs</strong>fachmesse<br />
Targi W Krakowie SA,<br />
Telefon ++/012/4230183, Telefax ++/012/4230156<br />
23. 04. bis 26. 04. 1999, Bologna (I)<br />
32. Cosmoprof mit Cosmopack –<br />
Kosmetik- und <strong>Verpackungs</strong>messe<br />
SoGeCos,<br />
Telefon 0039/02/796606, Telefax 0039/02/795036<br />
23. 04. bis 26. 04. 1999, Bologna (I)<br />
Cosmopack –<br />
Ausstellung für kreatives Verpacken<br />
Bologna Fiere,<br />
Telefon ++/051/282111, Telefax ++/051/282332<br />
25. 04. bis 27. 04. 1999, Frankfurt am Main<br />
ReSale ‘99 –<br />
5. Internationale Messe für gebrauchte<br />
Maschinen und Anlagen<br />
Messe Karlsruhe GmbH,<br />
Telefon 0721/93258-0, Telefax 0721/9325811<br />
29. 04. 1999, Aschaffenburg<br />
Trends ‘99 in der<br />
europäischen Lebensmittelverpackung<br />
7. Vortragsveranstaltung<br />
VFV Verein zur Förderung der Forschung und Ausbildung<br />
für Faserstoff- und <strong>Verpackungs</strong>chemie e.V.,<br />
Telefon 06021/4989-0, Telefax 06021/498930<br />
ohne Gewähr<br />
VERANSTALTUNGSKALENDER<br />
Packaging China 99<br />
Seit ihrer Einführung im Jahr<br />
1995 gilt China Pack weltweit<br />
als wichtigste Fachmesse<br />
Chinas. Die Messe ist inzwischen<br />
in Packaging China umbenannt<br />
worden und kehrt<br />
im Jahr 1999 – noch größer –<br />
nach Shanghai zurück, wo sie<br />
die bedeutendste Fachveranstaltung<br />
ihrer Art in Ostchina<br />
sein wird. Sie findet vom 6.<br />
bis 9. Juli 1999 im “Shanghai<br />
Mart” – dem neuesten internationalen<br />
Messezentrum<br />
Shanghais – statt.<br />
Die <strong>Verpackungs</strong>industrie<br />
ist seit dem Beginn der „Politik<br />
der offenen Tür“ in China<br />
enorm gewachsen. Laut Angaben<br />
des Veranstalters Miller<br />
Freeman China Ltd. betrug<br />
der Gesamtumsatz der <strong>Verpackungs</strong>industrie<br />
in China<br />
im Jahr 1997 154 Mrd. CNY<br />
(ca. 18,5 Mrd. US $). In Shanghai<br />
(mit Einzugsgebiet) gibt<br />
es eine große Nachfrage nach<br />
hochwertigen <strong>Verpackungs</strong>produkten.<br />
25 Prozent der 200<br />
meistverkauften Lebensmittelprodukte<br />
in China werden<br />
in Shanghai produziert; in<br />
den letzten Jahren sind außerdem<br />
von Ausländern über 300<br />
Mio. US $ in der Kosmetikherstellungsindustrie<br />
investiert<br />
worden.<br />
Packaging China bietet Unternehmen<br />
in vier wichtigen<br />
Industrien zwei Sonderbereiche:<br />
Lebensmittel- und Getränkeverpackung<br />
sowie Pharma-<br />
und Kosmetikverpackung.<br />
Packaging China führt außerdem<br />
den „Grünen <strong>Verpackungs</strong>bereich“<br />
ein, um neue, umweltfreundliche<strong>Verpackungs</strong>materialien,<br />
-maschinen und -technologien<br />
zu fördern. Aussteller<br />
werden eingeladen, während<br />
der Messe Fachseminare zum<br />
Thema „Grüne Verpackung“<br />
abzuhalten.<br />
Die Messe wird von Miller<br />
Freeman und Shanghai International<br />
Exhibition Corporation<br />
(SIEC) gemeinsam organisiert.<br />
Sie wird von namhaften<br />
Fachverbänden unterstützt,<br />
wie zum Beispiel das Koordinationsbüro<br />
der <strong>Verpackungs</strong>industrie<br />
des Shanghai-Wirtschaftsausschusses,<br />
das Hong<br />
Kong-<strong>Verpackungs</strong>institut, der<br />
Verband der Hersteller von Lebensmittel-<br />
und Pharmamaschinen<br />
in Taiwan, der Shanghai-Lebensmittelverbandsowie<br />
regionale Verbände im<br />
Bereich <strong>Verpackungs</strong>technologie<br />
von Shanghai, Zhejiang,<br />
Jiangsu, Jiangxi, Fujian, Shangdong,<br />
Anhui und Ningbo. Ansprechpartner<br />
für mehr Informationen:<br />
Frau Polly Kwan,<br />
Miller Freeman China Ltd.,<br />
E-Mail-Adresse: pollykwan@<br />
mfasia.com.hk ❐<br />
Pharma-Feststoffverpackung<br />
Am 19.04.1999 wird von der<br />
Forschungsgemeinschaft<br />
„Faltschachteln für die pharmazeutische<br />
Industrie (FFPI)“<br />
für Mitarbeiter aus der pharmazeutischen<br />
Industrie der<br />
Experten-Workshop „Kostensenkung<br />
und schnellerer Auftragsdurchlauf<br />
mit Faltschachtel-Standardisierung“durchgeführt.<br />
Ziel des Workshops ist<br />
es, eine gemeinsame Grundlage<br />
von Blisterstandards zu<br />
schaffen, um darauf aufbauend<br />
zu einer Standardisierung<br />
von Faltschachteln zu gelangen.<br />
Veranstaltungsort ist die<br />
PTS, München. Weitere Infos<br />
unter Fax: 089-1236592. ❐<br />
Anuga FoodTec<br />
Vom 11. bis 15. April 2000 wird<br />
in Köln die nächste Anuga<br />
FoodTec stattfinden.<br />
Sie bietet einen Markt für<br />
die industrielle Produktion<br />
aller Branchen der Lebensmittelindustrie.<br />
Dazu zählen<br />
die Molkereiwirtschaft, die<br />
fleisch-, geflügel- und fischverarbeitende<br />
Industrie, Feinkost-,<br />
Suppen- und Soßenindustrie,<br />
Obst- und Gemüseverarbeitung,Fruchtsaftindustrie,<br />
Babyfood, Konservenindustrie,<br />
Öl-, Fett- und Margarineindustrie,<br />
Eiscreme- und<br />
Süßwarenindustrie, Kaffeeund<br />
Teeverarbeitung, Backund<br />
Teigwarenindustrie, Tiefkühlkost-<br />
und Fertiggerichteindustrie.<br />
❐<br />
50 <strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999
STECO<br />
Mehrweg-Bechertrays<br />
Die tägliche Abholung der<br />
Frischmilch von rund 400<br />
Bauernhöfen gehört ebenso<br />
zum Erfolgsrezept der Oberwarter<br />
Molkerei, Österreich,<br />
wie die Vertriebsstrategie, die<br />
sicherstellt, daß die Produkte<br />
innerhalb von 24 Stunden im<br />
Foto: Steco International<br />
Regal des Handels zum Verkauf<br />
bereitstehen.<br />
Bei der Becherware für die<br />
Marke Spar Natur pur und für<br />
Meinl-Wellness-Produkte hat<br />
man sich für den Einsatz der<br />
Mehrwegtrays von Steco entschieden.<br />
Die Südburgenländer<br />
haben damit nicht nur<br />
österreichweit, sondern europaweit<br />
eine Vorreiterrolle in der<br />
Branche übernommen, heißt<br />
es. Diese Neuentwicklung des<br />
österreichischen Herstellers<br />
von umweltfreundlichen Mehrweggebinden<br />
kommt zum ersten<br />
Mal auf den Markt.<br />
Das gesamte Tray werde<br />
von der Palette oder vom Roll-<br />
MORRISONS CORPURATED<br />
Rippenkarton für Massengut<br />
Rippen entlang der Wände<br />
der Innenmanschetten des<br />
Kartons zeichnen ein Produkt<br />
aus, das Andrew Morrison vor<br />
fünf Jahren entwickelte, als<br />
Antwort auf die Forderung der<br />
Wirtschaft nach einem gegen<br />
container direkt ins Regal<br />
geräumt. Es sei nicht mehr<br />
notwendig, die einzelnen Becher<br />
in die Hand zu nehmen,<br />
so daß hier erheblich Zeit eingespart<br />
werden könne. Im Tray<br />
plaziert, stehen die Becher den<br />
Angaben zufolge Deckel an<br />
Deckel und nutzen so den<br />
knappen Regalplatz optimal.<br />
Die geringe Wandhöhe der<br />
Trays sorge für die optimale<br />
Displaywirkung ohne Sichtverlust.<br />
Der österreichische Hersteller<br />
beliefert die Molkerei<br />
frei Haus mit den sauberen,<br />
gewaschenen Trays und erhebt<br />
eine Benutzergebühr. Die<br />
Leergebinde holt der Poolbetreiber<br />
direkt beim Handel<br />
ab und übernimmt die Reinigung,<br />
Qualitätssicherung und<br />
– falls erforderlich – die Instandsetzung<br />
der Trays, die für<br />
mindestens 80 Umläufe konzipiert<br />
sind. ❐<br />
Ausbeulen widerstandsfähigen,<br />
wiederverwendbaren Wellpappkarton<br />
für den Transport<br />
von Massengut, der den Einsatz<br />
von mit Stahlbändern<br />
verstärkten Holzeinfassungen<br />
unnötig machen würde. Der<br />
PRODUKT-RUNDSCHAU<br />
Pappkarton wurde an der De-<br />
Montfort-Universität im Rahmen<br />
zahlreicher „Füllversuche“<br />
erfolgreich getestet.<br />
Der Schlüssel zur hohen<br />
Festigkeit des Kartons, im Vergleich<br />
zu anderen Produkten,<br />
liegt in dem Einsatz „dreieckiger<br />
Wellpappenrippen“.<br />
Die Rippen werden auf speziell<br />
hergestellten Maschinen gefertigt<br />
und mit Innenwellmanschetten<br />
verbunden, die wiederum<br />
innen in die Außenwellmanschetten<br />
des Kartons<br />
fest eingesetzt werden. Heute<br />
ist das Herstellungsverfahren<br />
weltweit patentiert und die<br />
Kartons tragen den Namen<br />
„Karmpac“.<br />
Hergestellt werden sie von<br />
Morrisons Corrugated Products<br />
Ltd, Lincolnshire/GB,<br />
ZWICK<br />
Kleine Prüfmaschine<br />
Die Prüfmaschinen-Reihe<br />
„zwicki“ wurde durch eine<br />
verkürzte Variante nach unten<br />
erweitert. Scherzhaft als „Bonsai“<br />
bezeichnet, ist sie nach<br />
Angaben des Herstellers eine<br />
kostengünstigere Variante für<br />
Anwendungsfälle mit einem<br />
maximal benötigten Arbeitsraum<br />
von 573 mm (ohne<br />
Einbauten). Ansonsten unterscheidet<br />
sie sich nicht in der<br />
mit rund 80 Mitarbeitern, die<br />
die Massenguttransportkartons<br />
in verschiedenen Formen<br />
und Größen herstellen. ❐<br />
Kürbisse im Rippenbett<br />
Foto: Morrisons<br />
Ausführung mit Meß- und<br />
Steuerelektronik von den anderen<br />
zwicki-Ausführungen.<br />
Optimal eingesetzt werden<br />
kann die Maschine in jedem<br />
Labor für Druck- und Biegeprüfungen<br />
mit kleinen Hüben<br />
bis max. 346 mm. Sie entspricht<br />
in Funktionalität und<br />
Design einer typischen Papier-<br />
bzw. Universalhärteprüfmaschine.<br />
❐<br />
Foto: Zwick<br />
<strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999 51
OPTIMA<br />
Aus eins mach drei<br />
Mit der Optima F1-3 bringt das<br />
Unternehmen eine Weiterentwicklung<br />
der F1 auf den Markt.<br />
Die Anlage ist für Abnehmer<br />
F1-3 Vollautomat<br />
Foto: Optima<br />
bestimmt, die in ihrer Behälterwahl<br />
flexibel bleiben und<br />
trotzdem mit hoher Leistung<br />
arbeiten wollen.<br />
Als vollautomatische Anlage<br />
für das Verpacken trockener,<br />
pulvriger Produkte in feste<br />
Behältnisse transportiert die<br />
Optima F1-3 mit größeren<br />
Mitnehmerelementen je nach<br />
Format bis zu drei Behältnisse<br />
gleichzeitig je Takt. Damit<br />
werden Ausbringungen bis<br />
150 Dosen je Minute erreicht.<br />
Die Maschine kann standfeste<br />
Behältnisse mit Formaten zwischen<br />
40 mm und maximal<br />
PRODUKT-RUNDSCHAU<br />
AHORN COMPACT<br />
Tragetasche mit Schutzklappe<br />
Eine neue Tragetasche mit<br />
Schutzklappe bietet Schutz gegen<br />
Witterungseinflüsse und<br />
Herausrutschen der Füllgüter.<br />
Dabei wird die Einstecklasche<br />
unter die Schutzklappe gesteckt.<br />
Die Vorteile bestehen im<br />
wesentlichen darin, daß ein<br />
sonst üblicherweise angeschweißter<br />
Spritzgußgriff entfällt,<br />
der eventuell auch Gefahren<br />
einer Beschädigung der<br />
Füllgüter bringen kann, beispielsweise<br />
das Ziehen von<br />
180 mm Durchmesser verarbeiten.<br />
Unterschiedliche Behältnisformen<br />
sind kein Problem,<br />
auch das Material der<br />
Behältnisse spielt keine Rolle.<br />
Blech- oder Pappwickeldosen<br />
können ebenso verwendet<br />
werden wie Glas-, Kunststoffoder<br />
Kombibehältnisse. EntsprechendeVerschließmaschinen<br />
können in die Anlage integriert<br />
werden.<br />
Bei schlecht fließenden<br />
Produkten kann zudem ein<br />
Wägesystem integriert werden;<br />
damit sind die Funktionen<br />
Füllen, Verschließen,<br />
100%-Gewichtskontrolle sowie<br />
Kennzeichnung platzsparend<br />
in einer Anlage vereint.<br />
❐<br />
Maschinen bei Strickwaren,<br />
ausgelöst durch die Ecken<br />
und Kanten dieses Tragegriffs.<br />
Die einfache Produktion erfordert<br />
lediglich geringe Mehrkosten<br />
für die Werkzeuge der<br />
Formausstanzung im verstärkten<br />
Griffbereich. Individuelle<br />
Größen, Farben, Aussehen<br />
und Design sind bei dieser<br />
zum Patent angemeldeten<br />
Neuheit möglich, für die auch<br />
Lizenzen vergeben werden<br />
können. ❐<br />
AUTOBAG<br />
Abzähl, Inlinedruck- und Packautomat<br />
Der <strong>Verpackungs</strong>-Automat ist<br />
für das Abpacken von insbesonders<br />
kleinen Artikeln wie<br />
Schrauben, Muttern, Beschläge-Zubehör<br />
vorgesehen und<br />
arbeitet nach Angaben des<br />
Herstellers mit einer Genauigkeit<br />
von 99,9%. Bei normalen<br />
Anwendungen erreiche die <strong>Verpackungs</strong>maschine<br />
das zweifache<br />
Arbeitstempo von herkömmlichenAbzählautomaten.<br />
Das System umfaßt die<br />
kombinierte Abpack- und Verschließ-Maschine<br />
„Excel“ mit<br />
zwei nachgerüsteten Modulen,<br />
dem Abzähl-Automat „Advantage“<br />
und dem Thermotransfer-Drucker<br />
PI-4000. Bei dieser<br />
Anordnung kann die Verpakkungsmaschine<br />
die Produkte<br />
in einem einzigen Arbeitsgang<br />
Abzählen, Etiketten und Verpacken.<br />
Für das Abpacken von Teile-<br />
Sets kann das System durch<br />
weitere Abzählautomaten, je<br />
nach Anzahl der verschiedenen<br />
Artikel, ergänzt werden.<br />
Die „Advantage“ verdankt<br />
ihre Abzählgenauigkeit zwei<br />
Bauteilen: Unterbrechungsspeicher,<br />
der einen kontinuierlichen<br />
Strom von ankommenden<br />
Produkten in abgezählte<br />
Lose trennt, erhöht das Arbeitstempo.<br />
Der Felddetektor<br />
mit hoher Auflösung, der Angaben<br />
zufolge Teile ab einer<br />
Größe von nur 1,5mm erfaßt,<br />
kann zwischen Kleinteilen,<br />
Verunreinigungen und Abschnitten<br />
unterscheiden.<br />
Da alle Abzähl-, Etikett- und<br />
<strong>Verpackungs</strong>automaten der<br />
Fa. Autobag PE-Kettenbeutel<br />
von der Rolle einsetzen, ist die<br />
Maschinenbedienung einfach<br />
und bedarf keiner Sonderkenntnisse.<br />
Beim Produktwechsel<br />
finden keine Maschinenänderungen<br />
statt. ❐<br />
GEHO PACK SERVICE GMBH<br />
Halbautomatisches Sackverschließgerät<br />
Die neue Maschine wird zum<br />
Versiegeln von z.B. sogenannten<br />
Kraftsäcken eingesetzt.<br />
Säcke aus Papier/Aluminium/<br />
Polyethylen-Verbund, mit und<br />
ohne Seitenfalte, mit und<br />
ohne geleimte Lasche zur zusätzlichen<br />
Absicherung des<br />
Produktes, aber auch Alu-/PE-<br />
Verbunde werden luft- und<br />
wasserdicht versiegelt. Der<br />
elektromotorische Siegelanddruck<br />
gewährleistet auch in<br />
der „Problemecke“ beim Übergang<br />
von vierfachem Material<br />
im Seitenfaltenbereich zum<br />
zweifachen Material im übrigen<br />
Bereich eine dichte Versiegelung.<br />
Die Siegeltemperatur<br />
ist für die vordere und<br />
Foto: Autobag<br />
hintere Siegelschiene getrennt<br />
regelbar. Der Siegeldruck ist<br />
einstellbar und auch die Siegeldauer.<br />
All diese Einstellungen<br />
richten sich nach den zu<br />
versiegelnden Materialarten<br />
und -dicken. Die in der Abfüllstation<br />
gefüllten Säcke werden<br />
auf einen Schlitten, der auf einer<br />
Rollenbahn läuft, gestellt.<br />
Die Seitenfalten werden per<br />
Hand in Form gebracht und –<br />
wenn vorhanden – die vorgeleimte<br />
Lasche übergefaltet.<br />
Der so präparierte Sack wird<br />
in die Einführungsschiene geführt.<br />
Ein Fußdruck reicht<br />
aus, um den Sack automatisch<br />
einzufahren bis in die Siegelstation.<br />
52 <strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999
Fahrbares Verschließgerät Foto: Geho<br />
Hier stoppt der Sack automatisch,<br />
der Siegelvorgang wird<br />
ausgelöst. Nach dem Siegelvorgang<br />
wird der verschlossene<br />
Sack automatisch aus dem<br />
Gerät heraustransportiert, entweder<br />
weiter in Laufrichtung,<br />
oder zurück zur Abfüllstation,<br />
je nach Bedarf.<br />
NEWTEC<br />
5. Generation der Serie 4000<br />
Die Konstruktion und Gestaltung<br />
des mechanischen Teils<br />
des Pal-Pack 4700 entspricht<br />
voll industriellen Standards<br />
und umfaßt Komponenten<br />
hoher Qualität. Die Lagen werden<br />
in direktem Bezug zum<br />
Mittelpunkt der Palette abgelegt<br />
und bieten daher der<br />
Ladung auf dem Palettenumfang<br />
– unabhängig von ihren<br />
Abmessungen – gleichmäßigen<br />
Halt. Diese 5. Generation<br />
des Palettierers der Serie 4000<br />
resultiert aus 25jähriger Erfahrung<br />
auf dem Gebiet der<br />
Palettierung.<br />
Die Maschine besteht aus<br />
industriellen Untereinheiten,<br />
die miteinander verbunden<br />
werden und so eine<br />
Maschine bilden.<br />
Pal-Pack 4700<br />
Foto: Newtec<br />
Während der gesamten Einfahr-,<br />
Siegel- und Ausfahrzeit<br />
kann die Bedienperson bereits<br />
den neuen Abfüllvorgang<br />
durchführen. Für unterschiedliche<br />
Sackgrößen kann der gesamte<br />
Siegelkopf motorisch<br />
nach oben oder unten bewegt<br />
werden. ❐<br />
Ihre erste Version läßt sich in<br />
bezug auf Auslegung und Gestaltung,<br />
zu palettierende Produkte,<br />
Anordnungen auf der<br />
Palette usw. modernisieren<br />
und künftig auch nachrüsten.<br />
Die Anlage bietet außer geringen<br />
Geschwindigkeiten und<br />
einfacher Palettierung (Hallenboden)<br />
auch Versionen<br />
höherer Arbeitsgeschwindigkeit<br />
sowie einen breiten Leistungsbereich<br />
mit max. 280<br />
Lagen/h.<br />
Die Anlagenbediener haben<br />
– bei maximaler Sicherheit<br />
– leichten Zugriff auf die<br />
geschützten Bereiche und die<br />
Anlage selbst.<br />
PRODUKT-RUNDSCHAU<br />
Drehteile sind durch Hochleistungs-Sicherheitsvorrichtungen<br />
geschützt; ein Operatorterminal<br />
(wahlweise) gestaltet<br />
die Anlage anwenderfreundlich.<br />
Die Version mit doppelter<br />
Ablageplattform ist vorn mit<br />
KEY/SUPERIOR<br />
Wendelförderer aus einem Stück<br />
Im wesentlichen besteht der<br />
KEY/Superior Wendelförderer<br />
aus einem Standrohr mit angeschweißten<br />
Wendelgängen.<br />
Auf diesen Wendelgängen<br />
werden die Produkte vertikal<br />
nach oben transportiert.<br />
In der Aufbereitungstechnik<br />
bietet der Wendelförderer eine<br />
Lösung für die diversen Bedürfnisse<br />
auf dem Gebiet der<br />
Schwingtechnik. Er besteht<br />
aus einem Stück und ist einfach<br />
zu reinigen. Ihm fehlt die<br />
konventionelle Schweißnaht<br />
zwischen dem Bett und den<br />
vertikal aufstehenden Kanten,<br />
wodurch die Hygiene verbessert<br />
wird. Die zwei Umwuchtmotoren,<br />
die den Wendelförderer<br />
antreiben, können sowohl<br />
unten, als auch oben angebracht<br />
werden. Um größere<br />
Förderhöhen zu überwinden,<br />
können zwei oder mehrere<br />
Wendelförderer übereinander<br />
aufgestellt werden. ❐<br />
Foto: Key Superior<br />
EUROPAL<br />
Federleichte Honigwabenpappe<br />
Honeypal ist ein Produkt,<br />
das auf dem „Know-how“ der<br />
Bienen basiert. Honigwabenpappe<br />
ist federleicht, ultrastark<br />
und kann den Angaben<br />
nach einem vertikalen Druck<br />
von 40 Tonnen/m 2 standhalten.<br />
Sie kann geschnitten, gestanzt<br />
oder geklebt werden.<br />
Honeypal bietet folgende Anwendungspalette:<br />
❐ Einwegpaletten z.B. für<br />
die Luftfracht und den Export<br />
nach Australien (keine Behandlung<br />
gegen Sirex nötig);<br />
❐ Lattenroste oder Zwischenlagen<br />
für schwer stapelbare<br />
Waren wie Garnspulen;<br />
❐ Palettendisplays aus Monomaterial;<br />
❐ Stoßabsorbierende Verpakkungen;<br />
❐ Füllmaterial.<br />
einer Wickelplattform ausgestattet;<br />
die Konstruktion der<br />
Schubvorrichtung begrenzt<br />
den rückwärtigen, überschüssigen<br />
Leerraum und fordert<br />
nur geringe Stellfläche. ❐<br />
Honigwaben werden in zahlreichen<br />
Bereichen verwendet<br />
wie etwa in der Keks-industrie,<br />
in der Auto-Audio-Industrie,<br />
in Druckereien, in Verlagen, in<br />
der Farbindustrie, es wird<br />
aber auch geführt von <strong>Verpackungs</strong>händlern<br />
und pappeverarbeitenden<br />
Betrieben in<br />
ganz Europa. ❐<br />
Foto: Europal<br />
<strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999 53
PRODUKT-RUNDSCHAU<br />
DIENES<br />
Vollautomatische Rundmesserpositionierung<br />
Die Version IV seiner Modul-<br />
Baureihe hat Dienes jetzt vorgestellt.<br />
Nach erfolgtem Programmstart<br />
und absolvierter<br />
Referenzfahrt erkennt der Betracher<br />
laut Hersteller sofort<br />
den Vorteil des von Dienes<br />
entwickelten „autonomen Antriebskonzeptes“,<br />
welches das<br />
obere und untere Positioniermodul<br />
zwar gleichzeitig startet,<br />
aber je nach softwareseitig<br />
durchgeführter Optimierung<br />
unterschiedliche Wege beschreiten<br />
läßt. Das heißt, daß<br />
in Abhängigkeit der vorgegebenen<br />
Parameter prozessoroptimiert<br />
ein Bewegungsablauf<br />
möglich ist, bei dem die<br />
Positioniermodule in entge-<br />
ALGROUP LAWSON MARDON<br />
Weichkäseverpackung<br />
Lawson Mardon Morin hat<br />
EXPECO („Extrusion à Peerméabilités<br />
Contrôlés“ = Extrusion<br />
mit kontrollierter Durchlässigkeit)<br />
entwickelt: ein innovativer,<br />
einlagiger Materialaufbau,<br />
der eigens für die<br />
Verpackung von Weichkäse<br />
gengesetzter Richtung fahren<br />
können, um letztlich doch nahezu<br />
gleichzeitig den Positioniervorgang<br />
zu beenden.<br />
Im einzelnen werden also<br />
alle Ober- und Untermesserpositionen<br />
angefahren, wobei<br />
Foto: Dienes<br />
ein im Positioniermodul integrierterPräzisionsmechanismus<br />
ein ortsgenaues Fixieren<br />
ermöglicht und anschließend<br />
das in seiner Arretierung automatisch<br />
freigegebene Schneidwerkzeug<br />
schnell in seine neue<br />
Position verfährt. Dort wird es<br />
wiederum ortsgenau abgesetzt<br />
und in harmonischem Wechsel<br />
mit der pneumatischen Einzelklemmung<br />
übernommen<br />
beziehungsweise fixiert. ❐<br />
konzipiert wurde. Das Material<br />
besteht aus einem mit Polymer<br />
(10 µm) extrusionsbeschichteten<br />
Papier.<br />
Einerseits wird die Rezeptur<br />
der Extrusionsbeschichtung<br />
zur Erfüllung von individuellenProduktanforderungen<br />
maßgeschneidert (entsprechend<br />
der Reifung des<br />
Käseproduktes und dem erforderlichen<br />
Gewichtsverlust),<br />
während die unperforierte<br />
Struktur andererseits die Risiken<br />
von Floraverunreinigungen<br />
verringert. Dieser Verbund<br />
gewährleistet ausgezeichnete<br />
Reifungsergebnisse und eine<br />
feine und vollkommen weiße<br />
Käseoberfläche.<br />
Das neue Verfahren soll<br />
eine deutliche Verbesserung<br />
gegenüber herkömmlichen<br />
Käseverpackungsmaterialien<br />
bringen, die aus einer Kombination<br />
aus Zellglas und Paraffinpapier<br />
bestanden. Laut<br />
Herstellerangaben bietet die<br />
neue Lösung eine bessere<br />
MANNESMANN DEMATIC<br />
Schnelles Kommissionieren von Büroartikeln<br />
Die van Dorp Groep N.V. im<br />
niederländischen s’Hertogenbosch<br />
– ein Unternehmen der<br />
Büroartikelbranche – kommissioniert<br />
seine Schnelläufer aus<br />
fünf horizontalen Karussells<br />
von Mannesmann Dematic.<br />
Während die Ware früher sehr<br />
zeitaufwendig aus statischen<br />
Regalen zusammengetragen<br />
werden mußte, werden die Artikel<br />
heute rechnergesteuert<br />
auf schnellstem Wege von den<br />
Karussells „zum Mann“ gebracht.<br />
An den fünf Karussells – jedes<br />
ist 43 m lang – arbeiten<br />
zwei Kommissionierer, die 300<br />
Positionen pro Stunde für den<br />
Versand bereitstellen. Bei der<br />
Planung und Realisierung der<br />
Karussellanlage wurde besonderer<br />
Wert auf Ergonomie und<br />
Bedienerführung gelegt. So<br />
finden die Picker die Waren –<br />
Etiketten, Schreibblöcke, Stifte<br />
usw. – mit Hilfe von Positionsleuchten<br />
und einer Klar-<br />
Kontrolle der WasserdampfundSauerstoffdurchlässigkeitswerte<br />
im Vergleich zu<br />
traditionellen Lösungen. Der<br />
Verzicht auf Paraffinwachs<br />
schließt eine Verstopfung der<br />
Maschine aus. Der einlagige<br />
Aufbau des Materials führt<br />
darüber hinaus zu einer erheblichen<br />
Verbesserung der<br />
Maschinengängigkeit. ❐<br />
textanzeige für die Pickmenge<br />
und die Artikelbezeichnung<br />
über jedem Karussell. Die entnommene<br />
Ware wird direkt in<br />
die Versandkartons gelegt, wobei<br />
jedem Auftragskarton ein<br />
fester Platz zugeordnet ist.<br />
Oberhalb von jedem Karton ist<br />
ein Display angeordnet. Der<br />
Picker erhält hier die Information,<br />
in welchen Behälter wieviel<br />
Stück eines Artikels gegeben<br />
werden müssen. Dadurch<br />
können Sammelentnahmen<br />
mit anschließender Verteilung<br />
auf verschiedene Kundenaufträge<br />
getätigt werden.<br />
Pro Arbeitsstation – zwei<br />
oder drei Karussells – werden<br />
An fünf horizontalen Karussells arbeiten zwei Kommissionierer, die 300<br />
Positionen pro Stunde bereitstellen Foto: Mannesmann Dematic<br />
zwölf Kundenaufträge parallel<br />
kommissioniert. Das bedeutet<br />
zusätzlichen Zeitgewinn bei<br />
gleichzeitiger Minimierung der<br />
Fehlerrate. Fertig kommissionierte<br />
Auftragsbehälter werden<br />
über die Förderanlage direkt<br />
zum Versand transportiert.<br />
❐<br />
54 <strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999
Forum<br />
Wissenschaft<br />
Technisch-Wissenschaftliche Beilage · 50 · 1999 · N°3<br />
Die richtige Verpackung für ein Lebensmittel kann heute nur noch eine Komplettlösung<br />
für das System Lebensmittel/Verpackung sein.<br />
Prof. Dr. Felix Escher ist Professor<br />
für Lebensmitteltechnologie am Institut<br />
für Lebensmittelwissenschaft der Eidgenössischen<br />
Technischen Hochschule<br />
(ETH) Zürich<br />
Das Angebot von verpackten Lebensmitteln<br />
ist aus dem modernen Lebensmittelsortiment<br />
nicht mehr wegzudenken. An dieser<br />
Tatsache wird auch der wieder steigende<br />
Verkauf von offenen Lebensmitteln direkt<br />
ab Bauernhof, auf dem städtischen Wochenmarkt<br />
oder in der „Farmers Corner“ eines<br />
Einkaufszentrums nichts ändern. Denn die<br />
moderne Industriegesellschaft kann auf<br />
haltbare Nahrungsmittel zur Aufrechterhaltung<br />
der Versorgungssicherheit nicht mehr<br />
verzichten.<br />
Mit der Haltbarmachung direkt verknüpft<br />
ist die Auslegung einer Verpackung, welche<br />
den technologisch notwendigen Schutz<br />
gewährt, aber auch die von Konsumenten<br />
gewünschte Convenience hinsichtlich Portionengröße<br />
und Handhabung bietet. Weitere<br />
Zielsetzungen sind die Bewahrung der<br />
intrinsischen Lebensmittelqualität durch<br />
die Verpackung in Kombination mit der<br />
Erfüllung der extrinsischen Qualitätsansprüche,<br />
welche das Marketing stellen muß<br />
und welche letztlich über die Akzeptanz und<br />
damit den Erfolg eines Produkts auf dem<br />
Markt entscheiden. Zu den extrinsischen<br />
Faktoren sind auch die ökologischen<br />
Gesichtspunkte der Verpackung zu zählen.<br />
Die Lösung von <strong>Verpackungs</strong>fragen wird<br />
in der Lebensmittelindustrie zu einer komplexen<br />
interdisziplinären Aufgabe, die hierarchisch<br />
zu lösen ist. Die an erster Stelle<br />
zu lösenden Fragen stellen klassische Teilbereiche<br />
der Lebensmitteltechnologie dar,<br />
nämlich die Gewährleistung der gewünschten<br />
Lagerstabilität und die toxikologische<br />
Sicherheit der Verpackung durch Ausschluß<br />
oder Minimierung von Interaktionen<br />
des Packstoffes mit Lebensmitteln. Die<br />
Bemühungen um die Optimierung der<br />
Lagerstabilität haben in den letzten Jahren<br />
zu einer ganzen Reihe von vielversprechenden<br />
Entwicklungen geführt. Für lang haltbare<br />
Produkte sind mittlerweile genügend<br />
kinetische Daten über Qualitätsveränderungen<br />
bekannt, um die <strong>Verpackungs</strong>optimierung<br />
mit Modellierungen vornehmen zu<br />
können. Damit lassen sich Lagerversuche<br />
zur Absicherung der Modellrechnungen<br />
zwar nicht abschaffen, aber doch wesentlich<br />
systematischer und mit kleinerem Aufwand<br />
durchführen.<br />
Von besonderem Interesse sind die <strong>Verpackungs</strong>probleme<br />
bei neuen Lebensmittelgruppen,<br />
allen voran bei den Frischprodukten<br />
auf Basis von Früchten, Gemüse, Fleisch<br />
EINHEIT<br />
und vielen Fertiggerichten. Es sind gekühlte<br />
Lebensmittel, die nach dem Prinzip des<br />
„Minimal Processing“ hergestellt werden<br />
und deren Frischeaspekt und kulinarische<br />
Qualität, aber oft auch deren Gesundheitswert<br />
besonders hervorgehoben werden.<br />
Die Kühllagerung wird in jedem Fall mit<br />
einer Verpackung, allenfalls mit einer<br />
milden Pasteurisation, in speziellen Fällen<br />
mit der Garung „sous vide“ kombiniert. An<br />
die <strong>Verpackungs</strong>technologie werden besonders<br />
hohe Ansprüche gestellt, wenn mikrobiologisch<br />
kritische Erzeugnisse vorliegen<br />
oder wenn die Produkte in Form von<br />
pflanzlichem Gewebe physiologisch noch<br />
aktiv sind. Diese Ansprüche haben zur Entwicklung<br />
von <strong>Verpackungs</strong>materialien mit<br />
selektiven und temperaturabhängigen Gasdurchlässigkeiten<br />
geführt, um damit die<br />
Technik des „Controlled Atmosphere Packaging“<br />
und des „Modified Atmosphere Packaging“<br />
realisieren zu können. Dies ist nur<br />
ein Schritt von der Verpackung als passives<br />
Element der Haltbarmachung mit reiner<br />
Barrierewirkung zum Active Packaging<br />
mit spezifisch ausgelegten <strong>Verpackungs</strong>materialien.<br />
Ein weiterer Schritt ist zum<br />
Beispiel der Einbau von antioxidativen und<br />
antimikrobiellen Stoffen in das <strong>Verpackungs</strong>material.<br />
Hier eröffnen sich faszinierende<br />
Perspektiven für Forschung und<br />
Entwicklung, immer im Bemühen, dem<br />
Konsumenten die höchstmögliche Lebensmittelqualität<br />
und Nahrungsmittelsicherheit<br />
mit vertretbarem ökologischem Aufwand,<br />
aber auch zu einem erschwinglichen Preis<br />
anbieten zu können.<br />
Sicher eine vornehme und wichtige Aufgabe<br />
der Lebensmittelwissenschaft an der<br />
Schwelle zum 3. Jahrtausend!<br />
<strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/99<br />
Seite 55
Die Qualität industriell erzeugter Lebensmittel<br />
wird stark von der Eignung der<br />
verwendeten Verpackung beeinflußt. Die<br />
Eignung und die gleichbleibende Qualität<br />
der Verpackung lassen sich mit Hilfe von<br />
Spezifikationen kontrollieren. Wesentlicher<br />
Aspekt solcher Spezifikationen ist die Auflistung<br />
der einzusetzenden, genormten<br />
Untersuchungsmethoden.<br />
Derzeit entstehen den Molkereien in Österreich<br />
und Deutschland Millionenschäden<br />
durch den Einsatz von nicht geeigneten<br />
Verpackungen. Dies schließt auch Produktionsausfälle<br />
oder vorzeitigen Verderb von<br />
Lebensmitteln ein.<br />
Als eine der wesentlichen Ursachen<br />
dieser unbefriedigenden Situation ist die<br />
noch immer nicht ausreichende Spezifizierung<br />
von Verpackungen anzusehen. Besonders<br />
in kleinen und mittleren Molkereien<br />
besteht aufgrund von Arbeitsüberlastung<br />
und knappen Personalressourcen oftmals<br />
keine Möglichkeit, Verpackungen genau<br />
zu spezifizieren oder adäquate Eingangskontrollen<br />
vorzunehmen.<br />
Verstärkt wird diese Problematik durch<br />
die immer umfangreicheren gesetzlichen<br />
Vorschriften. Diese umfassen so bedeutende<br />
Bereiche wie die Umsetzung der<br />
EU-Richtlinie zur Lebensmittelhygiene 93/<br />
43/EWG in nationales Recht (1) oder die<br />
Rechtsgrundlagen für den Einsatz von<br />
Kunststoffen im Lebensmittel- und Trinkwasserkontakt<br />
(2).<br />
Aus dieser Ausgangsposition heraus<br />
wurde von Vertretern der österreichischen<br />
Molkereien, von <strong>Verpackungs</strong>herstellern<br />
und dem ÖVLG eine Arbeitsgruppe beschickt,<br />
die zur Aufgabe hatte, aus der Sicht<br />
der Praxis die zu spezifizierenden Parameter<br />
von Verpackungen zu definieren.<br />
Folgende <strong>Verpackungs</strong>typen wurden<br />
nach diesem Verfahren spezifiziert:<br />
● Kunststoffbecher für flüssige Milchprodukte<br />
● Einwegtrays aus Vollpappe für Becher<br />
● Siegelfähige Verschlußmaterialien für<br />
Becher<br />
Im nächsten Schritt mußten Methoden<br />
zur Überprüfung der Spezifikationen festgelegt<br />
werden. Während primär versucht<br />
wurde, auf Normmethoden oder bereits<br />
publizierte Prüfmethoden zurückzugreifen,<br />
Seite 56<br />
<strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/99<br />
Technisch-Wissenschaftliche Beilage · 50 · 1999 · N°3<br />
GÜTESICHERUNG VON MOLKEREI-<br />
PRODUKTEVERPACKUNGEN<br />
M. Tacker; Wien, Österreich<br />
mußten für den Großteil der Prüfungen neue<br />
Verfahren adaptiert werden.<br />
Gesetzliche Anforderungen<br />
Schon das österreichische Lebensmittelgesetz<br />
aus dem Jahr 1975 verbietet die Herstellung<br />
von Gebrauchsgegenständen für<br />
den Lebensmittelbereich aus Stoffen, die<br />
nicht zugelassen sind oder nicht den Zulassungsbedingungen<br />
entsprechen. Eine europaweit<br />
einheitliche Regelung für Verpakkungen<br />
aus Kunststoffen wurde durch die<br />
Erlassung von Einzelrichtlinien in die Wege<br />
geleitet. Mit der Übernahme in nationales<br />
Recht wurden diese Richtlinien auch in den<br />
EU-Mitgliedsstaaten verbindlich.<br />
Für Monomere sowie für einen Teil der<br />
Additive bestehen europaweite Regelungen.<br />
Weiterhin einzelstaatlich geregelt bleibt der<br />
Bereich der Pigmente sowie der Großteil<br />
der Additive. Da die nationalen Gepflogenheiten<br />
oftmals stark voneinander abweichen,<br />
obliegt es dem Anwender, sicherzustellen,<br />
daß die von ihm eingesetzten Verpackungen<br />
für den jeweiligen Verwendungszweck einsetzbar<br />
sind. Denn eine Verpackung, die<br />
in Frankreich für den Lebensmittelkontakt<br />
zugelassen ist, ist möglicherweise in<br />
Deutschland oder Österreich verboten.<br />
Aufgrund dieser komplexen Situation<br />
wird empfohlen, als Anhang zur Spezifikation<br />
die lebensmittelrechtliche Eignung der<br />
Verpackung für die jeweiligen Einsatzbereiche<br />
und die spezifischen Länder zu dokumentieren.<br />
Die Umsetzung der europäischen Richtlinie<br />
über Lebensmittelhygiene 93/43/EWG<br />
in nationales Recht brachte eine Präzisierung<br />
der hygienischen Anforderungen an Lebensmittelverpackungen<br />
mit sich. Zentraler<br />
Leitgedanke dabei ist, daß der gesamte Lebensmittel-Produktionsprozeß<br />
mittels der<br />
Grundsätze eines HACCP-Systems zu überwachen<br />
ist. Bei der Umsetzung des HACCP-<br />
Systems in die betriebliche Praxis wird oftmals<br />
festgestellt, daß der <strong>Verpackungs</strong>schritt<br />
als kritischer Kontrollpunkt zu<br />
werten ist.<br />
Hygiene von Verpackungen<br />
Beim Abpacken mikrobiell empfindlicher<br />
Füllgüter wie Milchprodukte sollten die<br />
eingesetzten Verpackungen eine möglichst<br />
niedrige Kontamination mit Mikroorganismen<br />
aufweisen. Von Lebensmittelproduzenten<br />
werden deshalb vermehrt mikrobielle<br />
Grenzwerte für Verpackungen festgelegt.<br />
Tabelle 1 zeigt beispielhaft Grenzwerte,<br />
wie sie häufig in der Praxis gefordert werden.<br />
Angegeben sind Oberflächenkeimzahlen<br />
für Hefen und Schimmel. Die Verpackungen<br />
müssen frei sein von coliformen<br />
Bakterien.<br />
Beim Einsatz mikrobieller Spezifikationen<br />
ist besonders darauf hinzuweisen, daß<br />
die Wahl der Untersuchungsmethode große<br />
Auswirkung auf die erzielten Ergebnisse<br />
ausüben kann. Für die Bestimmung der<br />
Oberflächenkeimzahlen von Kunststoff- und<br />
Vollpappeverpackungen hat sich das Beschichtungsverfahren<br />
besonders bewährt.<br />
Bei diesem Verfahren wird die Verpackung<br />
innen mit Nährboden beschichtet und<br />
anschließend inkubiert. Damit kann zusätzlich<br />
zur Keimzahl auch festgestellt werden,<br />
wo sich die Keime befinden. Dies kann<br />
wichtige Informationen bezüglich der<br />
Verkeimungsursache liefern.<br />
Eine spezielle Adaption des Beschichtungsverfahrens<br />
für Kunststoffhohlkörper<br />
wurde in der ÖVLG-Methode 10 ausgearbeitet.<br />
Tabelle 1: Praxisbeispiele für Grenzwerte für die mikrobielle Kontamination von Verpackungen<br />
Verpackung Maximal zulässige Oberflächenkeimzahl<br />
Buttereinwickler 6 Hefen und 2 Schimmel pro 100 cm 2<br />
Aluminiumplatinen für 2 (Hefen und Schimmel gesamt)<br />
Kunststoffbecher (Joghurt) pro 100 cm 2<br />
200 g PS-Becher (Joghurt) 3 (Hefen und Schimmel gesamt) pro Becher;<br />
maximal 10 % der Becher einer Charge mit<br />
Hefen oder Schimmel verkeimt<br />
Aluminium Tuben (Majonnaise) 2 (Hefen und Schimmel gesamt) pro 100 cm 3<br />
Nennfüllmenge
Spezifikationen<br />
für Kunststoffbecher<br />
Tabelle 2 zeigt die wesentlichen funktionellen<br />
Parameter, die für Kunststoffbecher zu<br />
spezifizieren sind.<br />
Prüfung auf Entstapelbarkeit (ÖVLG-<br />
Methode 2): Stoß- und Stapelbelastungen<br />
während des Transportes können ein Ineinanderstauchen<br />
von in Stapeln genesteten<br />
Bechern bewirken, wodurch Störungen<br />
beim maschinellen Entstapeln durch Ineinanderklemmen<br />
von Bechern auftreten können.<br />
Mit dieser Methode kann der Widerstand<br />
genesteter Becherstapel gegen Ineinanderstauchen<br />
beurteilt werden.<br />
Axialdruckprüfung von Kunststoffbechern<br />
(ÖVLG-Methode 6): Prüfung der<br />
Widerstandsfähigkeit von Bechern, wenn<br />
diese einer axialen Druckbelastung ausgesetzt<br />
werden.<br />
Stoßprüfung von Kunststoffbechern<br />
durch freien Fall (ÖVLG-Methode 11):<br />
Stoßbeanspruchungen wirken auf Becher<br />
vor allem während der Distribution und<br />
am Point of Sale. Mit Hilfe dieser Methode<br />
wird der Bruchwiderstand befüllter, verschlossener<br />
Kunststoffbecher beim Stoß<br />
nach freiem Fall beurteilt.<br />
Druckfarbenhaftfestigkeit (Tape-Test,<br />
ÖVLG-Methode 23): Rasche und einfache<br />
Prüfung der Druckfarbenhaftung auf Packmitteln<br />
aus Kunststoffen. Es wird der Anteil<br />
der Druckfarbe, die mittels eines Selbstklebebandes<br />
entfernt werden kann, bestimmt.<br />
Vakuumbeständigkeit (ÖVLG-Methode<br />
31): Prüfung der Formbeständigkeit von<br />
Technisch-Wissenschaftliche Beilage · 50 · 1999 · N°3<br />
Kunststoffbechern gegenüber Unterdruck.<br />
Unterdruck kann in befüllten Kunststoffbechern<br />
durch Abkühlung von in Bechern<br />
eingeschlossener Kopfraumatmosphäre oder<br />
bei Verpackung unter Schutzgas entstehen.<br />
Spektrale Lichtdurchlässigkeit (ÖVLG-<br />
Methode 26): Prüfung der spektralen<br />
Durchlässigkeit von Verpackungen im Bereich<br />
von 200 bis 800 nm. Fett- und chlorophyllhaltige<br />
Füllgüter sind gegenüber Licht<br />
empfindlich (3, 4). Die spektrale Lichtdurchlässigkeit<br />
des <strong>Verpackungs</strong>materials<br />
ist deshalb ein wichtiger Parameter für den<br />
Produktschutz.<br />
Wärmeformbeständigkeit (ÖVLG-<br />
Methode 46): Diese Methode dient zur<br />
Bestimmung der Formbeständigkeit von<br />
Kunststoffbechern bei erhöhten Temperaturen.<br />
Die Prüfung findet Anwendung für<br />
Kunststoffbecher, die für Heißabfüllungen<br />
eingesetzt werden.<br />
Einwegtrays aus Vollpappe<br />
Tabelle 3 zeigt die Parameter, die für die<br />
Spezifikation von Einwegtrays aus Voll-<br />
Tabelle 2: Kunststoffbecher für flüssige Milchprodukte – Spezifizierte Parameter<br />
Parameter Prüfverfahren<br />
Maßgenauigkeit lt. Zeichnung<br />
Optische Fehlerfreiheit visuelle Prüfung<br />
Entstapelbarkeit ÖVLG-Methode 2<br />
Stoßfestigkeit ÖVLG-Methode 11<br />
Axialdruckfestigkeit ÖVLG-Methode 6<br />
Druckfarbenhaftfestigkeit ÖVLG-Methode 23<br />
Vakuumbeständigkeit ÖVLG-Methode 31<br />
Coliforme Keime ÖVLG-Methode 10A<br />
Hefen und Schimmel ÖVLG-Methode 10A<br />
Gesamtkeimzahl ÖVLG-Methode 10B<br />
Spektrale Lichtdurchlässigkeit ÖVLG-Methode 26<br />
Wärmeformbeständigkeit ÖVLG-Methode 46<br />
Tabelle 3: Einwegtrays aus Vollpappe – Spezifizierte Parameter<br />
Parameter Prüfverfahren<br />
Flächengewicht ÖN A 1102<br />
Biegesteifigkeit längs / quer DIN 53121<br />
Wasseraufnahmevermögen DIN 53132<br />
Hefen und Schimmel Zellcheming VIII/3/68<br />
Gesamtkeimzahl Zellcheming VIII/3/68<br />
pappe wichtig sind. Es werden ausschließlich<br />
genormte oder anderweitig publizierte<br />
Verfahren zur Überprüfung der funktionellen<br />
Eigenschaften eingesetzt.<br />
Flächengewicht und Biegesteifigkeit<br />
bestimmen die mechanische Festigkeit von<br />
Trays wesentlich mit.<br />
Das Wasseraufnahmevermögen (Cobb-<br />
Wert, DIN 53132) von Vollpappe erlaubt<br />
Rückschlüsse über das mechanische Verhalten<br />
bei erhöhtem Feuchtigkeitsgehalt.<br />
Siegelfähige Verschlußmaterialien<br />
für Becher<br />
Tabelle 4 listet die wesentlichen Parameter<br />
für die Spezifikation von siegelfähigen Verschlußmaterialien<br />
auf.<br />
Siegellackauftrag (ILV-Methode 14):<br />
Gravimetrische Bestimmung des Siegellackauftrages<br />
auf Platinen. Schwankungen des<br />
Siegellackauftrages können zu unzureichender<br />
Haftung der Platinen auf Bechern führen.<br />
Spektrale Lichtdurchlässigkeit (ÖVLG-<br />
Methode 26): Da in Kühlvitrinen des Handels<br />
das Licht hauptsächlich von oben auf<br />
die Becherware einwirkt, ist der Lichtschutz<br />
durch die Platine äußerst wichtig. Während<br />
Aluminiumplatinen lichtundurchlässig sind,<br />
weisen Alternativmaterialien (Kunststoffverbunde)<br />
teilweise eine sehr hohe Lichttransmission<br />
auf.<br />
Porosität (ILV-Methode 29): Prüfung<br />
von lackierten Aluminiumplatinen auf<br />
Poren. Besonders bei länger haltbaren Produkten<br />
sowie sauren Füllgütern führen<br />
Poren in der Lackschicht zu Korrosionen.<br />
Weniger Reklamationen<br />
Die vorliegende Arbeit faßt alle in der Praxis<br />
relevanten Parameter zusammen, die in<br />
einer <strong>Verpackungs</strong>spezifikation von<br />
● Kunststoffbechern<br />
● Einwegtrays aus Vollpappe und<br />
● siegelfähigen Verschlußmaterialien<br />
enthalten sein sollten. Wesentlicher Aspekt<br />
der Spezifikation ist die Auflistung der<br />
Untersuchungsmethoden. Dies ist besonders<br />
<strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/99<br />
Seite 57
im Bereich der Mikrobiologie sehr wichtig,<br />
da die Wahl der Methode entscheidenden<br />
Einfluß auf die Untersuchungsergebnisse<br />
ausüben kann. Für eine Anzahl an Parametern<br />
wurden Prüfmethoden speziell adaptiert,<br />
die als ÖVLG-Methoden festgelegt wurden.<br />
Sie können zur Annahmeprüfung oder zur<br />
Güteüberwachung eingesetzt werden.<br />
Für Molkereien kann bei Umsetzung<br />
dieser Spezifikationen vor allem die gleich-<br />
Seite 58<br />
<strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/99<br />
Technisch-Wissenschaftliche Beilage · 50 · 1999 · N°3<br />
Tabelle 4: Siegelfähige Verschlußmaterialien für Becher – Spezifizierte Parameter<br />
Parameter Prüfverfahren<br />
Siegellackauftrag ILV-Merkblatt 14<br />
Spektrale Lichtdurchlässigkeit ÖVLG-Methode 26<br />
Porosität ILV-Merkblatt 29<br />
Coliforme Keime Zellcheming VIII/3/68<br />
Hefen und Schimmel Zellcheming VIII/3/68<br />
Gesamtkeimzahl Zellcheming VIII/3/68<br />
bleibende Qualität von Verpackungen sichergestellt<br />
sowie Rechtssicherheit bei Schadensfällen<br />
und eine Objektivierung der Lieferantenbeurteilung<br />
erreicht werden.<br />
<strong>Verpackungs</strong>hersteller erzielen durch die<br />
genaue Definition der Anwenderanforderungen<br />
eine Verringerung der Reklamationshäufigkeit<br />
und damit eine Erhöhung der<br />
Kundenzufriedenheit.<br />
VERPACKUNGEN AUS KUNST-<br />
STOFFOLIEN – NEUE ENTWICKLUNGEN<br />
UND ANWENDUNGSFELDER<br />
Symposium des Fraunhofer-Instituts Verfahrenstechnik<br />
und Verpackung anläßlich der Fachpack am 15.10.1998<br />
Spezielle Kunststoffverpackungen gehören<br />
zu den wenigen Wachstumsbereichen im<br />
<strong>Verpackungs</strong>markt der letzten Jahre, der<br />
sich sonst insgesamt durch Stagnation auszeichnete.<br />
Neben dem allgemeinen Trend,<br />
immer weniger Material einzusetzen, der<br />
naturgemäß leichte Kunststoffverpackungen<br />
begünstigt, finden sich auch neue<br />
Anwendungsfelder, die durch spezielle<br />
Verpackungen überhaupt erst erschlossen<br />
werden können. Ein wesentliches Gebiet ist<br />
dabei zum Beispiel die Verpackung unter<br />
modifizierter Atmosphäre MAP. Weiterhin<br />
sind aber auch Substitutionsprozesse von<br />
schwereren Verpackungen wichtig, die<br />
durch flexible Materialien mit ständig verbesserten<br />
Barriereeigenschaften überhaupt<br />
möglich werden.<br />
Welche Position haben Folien mit Barriereeigenschaften<br />
auf dem <strong>Verpackungs</strong>markt?<br />
Welche Anforderungen stellt das verpackte<br />
Produkt? Auf welche Weise funktioniert der<br />
Stofftransport, und wie beeinflussen die<br />
Herstellungsprozesse die Barriereeigenschaften?<br />
Diese Fragen wurden im Einführungsvortrag<br />
„Barriereeigenschaften von<br />
Folien, Schichten und Verbunden“ von<br />
Dr. H.-C. Langowski, Fraunhofer Institut<br />
für Verfahrenstechnik und Verpackung,<br />
Freising, geklärt, der die verschiedenen<br />
Arten von Barrierematerialien von polymeren<br />
über anorganische Barriereschichten<br />
bis hin zu massiven Folien behandelte<br />
und damit den Rahmen für die folgenden<br />
Vorträge absteckte.<br />
Dicht oder durchlässig?<br />
Will man thermoformbare Barrierefolien<br />
herstellen, benötigt man spezielle polymere<br />
Barrierematerialien. Die Alternative zum in<br />
diesen Gebieten häufig verwendeten EVOH<br />
stellte Dr. Kaschel (in Vertretung von Dr. H.<br />
Eggers) von der Firma Wolff Walsrode in<br />
seinem Vortrag „Sterilisationsfeste thermo-<br />
Literatur<br />
1 M. Tacker<br />
Hygiene zahlt sich aus. Kunststoffe 88<br />
(1998) Nr.6, S. 882–883<br />
2 D. Loidl, A. Pagani, Ch. Hametner,<br />
M. Tacker<br />
Kunststoffe im Lebensmittel- und Trinkwasserbereich.<br />
Österr. Kunststoff-Zeitschrift<br />
29 (1998) Nr. 11/12, S. 308–310<br />
3 K. Rieblinger, G. Ziegleder<br />
Verpackte Lebensmittel unter Lichteinfluß.<br />
ZFL 49 (1998) Nr. 1/2, S. 51–53<br />
4 Bosset, E. Fluckinger<br />
Die Verpackung als Mittel zur Qualitätserhaltung<br />
von Lebensmitteln, dargestellt am<br />
Beispiel der Lichtschutzbedürftigkeit verschiedener<br />
Joghurtsorten. Lebensm.-Wiss.<br />
u. -Technol. 22 (1989), S. 292–300<br />
Autor<br />
Dr. Manfred Tacker<br />
Leiter des Österreichischen <strong>Verpackungs</strong>instituts<br />
für Lebensmittel und Getränke,<br />
Wien/Österreich<br />
formbare Barrierefolien“ vor. Das bekannte<br />
Problem des EVOH bei hohen Temperaturen<br />
und Feuchten, nämlich die Einlagerung<br />
von Wasser, führt häufig zu Delamination<br />
und Trübung der thermoformbaren<br />
Verbunde. Dieses Problem löste Wolff<br />
Walsrode durch Verwendung von Polyamid-<br />
Blends aus MXD6 und PA6, die nach dem<br />
Sterilisieren die gleiche Sauerstoffdurchlässigkeit<br />
im Endzustand wie vergleichbare<br />
EVOH-Verbunde aufweisen. Interessant ist<br />
jedoch, daß die Probleme von Trübung und<br />
Delamination bei diesen Materialien nicht<br />
auftreten. Ein zusätzlicher Vorteil ist, daß<br />
innerhalb der ersten 24 Stunden nach dem<br />
Sterilisationsprozeß die Sauerstoffdurchlässigkeit<br />
im Mittel um den Faktor 3 geringer ist<br />
als beim EVOH.<br />
Das andere Extrem der Kunststoffolien<br />
stellte Dr. R.G. Evelo, ATO-DLO, Wageningen/NL,<br />
in seinem Vortrag „Highly Transmittance<br />
Films for Modified Atmosphere<br />
Packaging: Application and Modelling“ vor:<br />
Um bei frischen Produkten die Lebensdauer<br />
bei Lagerung zu verlängern, werden Folienmaterialien<br />
mit sehr hoher Durchlässigkeit<br />
benötigt. Wichtig bei diesem Anwendungsfall<br />
ist eine angepaßte Durchlässigkeit für<br />
Wasserdampf, Sauerstoff und Kohlendioxid<br />
an das jeweilige verpackte Produkt<br />
(Tomaten oder Chicorée), mit der erreicht<br />
werden kann, daß sich im Inneren der Ver-
packung eine Atmosphäre ausbildet, die eine<br />
optimale Haltbarkeit gewährleistet.<br />
Mineralisch beschichten<br />
Eine neuartige Beschichtungstechnologie auf<br />
PET durch Lackieren wurde den Teilnehmern<br />
durch T.R. Kreusel unter Koautorschaft<br />
von Dr. S. Sankey von Du Pont,<br />
Bad Homburg/Wilton, in seinem Vortrag<br />
„Du Pont's Klare Barrierefolien basierend<br />
auf mineralischer Beschichtungstechnologie“<br />
vorgestellt. Durch Auftragen eines mit<br />
Vermiculit-Nanopartikeln gefüllten Lacks<br />
werden hohe Barriereeigenschaften hervorgerufen,<br />
wie man sie sonst nur von rein<br />
anorganischen aufgedampften Barriereschichten<br />
auf PET kennt. Sauerstoffdurchlässigkeiten<br />
unter 1cm 3/m 2 d bar und CO 2 -<br />
Durchlässigkeiten von 5 cm 3/m 2 d bar sind<br />
eine echte Konkurrenz zu transparenten<br />
Barriereschichten auf Basis von Siliziumoxid.<br />
Bedampfen von Folien<br />
Wie erreiche ich durch Verbesserung der<br />
Substratfolie bessere Barriereeigenschaften<br />
für die bedampften Verbunde und weitere<br />
NACHGELESEN<br />
Active Packaging<br />
T. Padgett, I.Y. Han, P.L. Dawson:<br />
Incorporation of food-grade antimicrobial<br />
compounds into biodegradable packaging<br />
films. Journal of Food Protection 61 (1998)<br />
Nr. 10, S. 1330–1335<br />
Zur Haltbarmachung gering behandelter Lebensmittel<br />
gibt es verschiedenartige Methoden.<br />
Zum Bereich Active Packaging zählt<br />
das Einbringen von Bakteriozinen in das<br />
<strong>Verpackungs</strong>material.<br />
Lysozym wie auch Nisin sind Proteine<br />
mit antimikrobieller Wirkung gegen grampositive<br />
Bakterien. Setzt man diese beiden<br />
Wirkstoffe in Kombination mit Chelatbildnern<br />
ein, verstärkt sich die antimikrobielle<br />
Wirkung noch. Untersuchungen beweisen,<br />
daß <strong>Verpackungs</strong>folien, in deren Struktur<br />
Lysozym beziehungsweise Nisin eingebaut<br />
ist, gegen Lactobacillus plantarum eine<br />
wachstumshemmende Wirkung besitzen.<br />
In Kombination mit EDTA wurde die<br />
Schutzwirkung gegenüber Escherichia coli<br />
gegenüber reinem Lysozym oder Nisin noch<br />
verstärkt.<br />
Technisch-Wissenschaftliche Beilage · 50 · 1999 · N°3<br />
ökonomische Vorteile? Hierzu stellte R.<br />
Davis unter Koautorschaft von Dr. H. Peiffer<br />
ein Projekt der Firma Hoechst Diafoil,<br />
heute Mitsubishi Polyester, in seinem Vortrag<br />
„Vorteile koextrudierter PET-Folien für<br />
die flexible Verpackung“ vor. Ein bekanntes<br />
Phänomen ist, daß sich die Durchlässigkeiten<br />
bedampfter Folien nach der Häufigkeit<br />
von Defekten in den aufgedampften Schichten<br />
und der Durchlässigkeit des unmittelbar<br />
an die Schicht angrenzenden Polymers richtet.<br />
Diese Erfahrung machte sich die Gruppe<br />
bei Hoechst Diafoil zu Nutze und entwickelte<br />
koextrudierte PET-Folien mit niedrigen<br />
Konzentrationen von Antiblockmitteln<br />
in der zu beschichtenden Oberfläche beziehungsweise<br />
mit einer Oberflächenschicht<br />
auf Basis des PEN, das eine um etwa Faktor<br />
10 bessere Barriere als PET aufweist. Allein<br />
die verbesserten Möglichkeiten des internen<br />
Recycling machen dieses Verfahren interessant,<br />
noch mehr jedoch die um bis zu Faktor<br />
10 gegenüber Standard-PET gesteigerten<br />
Barriereeigenschaften am bedampften Folienmaterial.<br />
Kann man auch das wesentlich gasdurchlässigere<br />
Polypropylen (BOPP) zu Folienverbunden<br />
mit hohen Barriereeigenschaften<br />
veredeln? Zu dieser Frage stellte Dr. U.<br />
Morphologie und Migration<br />
M.S. Choudhry, F. Lox, A. Buekens,<br />
P. Delcroly: Electron microscopic study<br />
of the PVC bottle wall:<br />
The food-plastic interaction.<br />
Packaging Technology and Science (1998)<br />
Nr. 11, S. 285–299<br />
Um einen möglichen Zusammenhang<br />
zwischen der Morphologie und dem Migrationsverhalten<br />
von Polymeren aufzudecken,<br />
wurden Untersuchungen mit<br />
Hilfe des Elektronenmikroskops durchgeführt.<br />
Testmaterial war die Innenwand<br />
von PVC-Mineralwasser-Flaschen, wobei<br />
die PVC-Ober-fläche unterschiedlich behandelt<br />
war. Jedoch konnte kein Zusammenhang<br />
zwischen Behandlung, Morphologie<br />
und Migration festgestellt werden.<br />
Zweiter Zweck der Studie war, die beim<br />
Transport auftretenden Vibrationen zu<br />
simulieren und eine Methode zu entwickeln,<br />
mit der die Auswirkung von Vibrationen auf<br />
die Migration bestimmt werden kann. Mit<br />
Hilfe der Lösemittelextraktion wurden die<br />
in das Mineralwasser migrierten Substanzen<br />
isoliert. Die gaschromatographischen Ergebnisse<br />
bestätigten, daß die Migration stark<br />
Moosheimer vom Fraunhofer-Institut für<br />
Verfahrenstechnik und Verpackung, Freising,<br />
in seinem Vortrag „Barriereverbunde<br />
aus bedampften BOPP-Folien“ die Ergebnisse<br />
eines Projekts von über 20 Partnern<br />
vor. Er konnte darin deutlich zeigen, daß<br />
sich durch eine systematische Nutzung<br />
der bisherigen Erkenntnisse und einer<br />
Optimierung aller Prozeßschritte die Barriereeigenschaften<br />
von bedampftem BOPP<br />
um mehr als eine Größenordnung gegenüber<br />
dem Stand der Technik steigern<br />
lassen. So konnten an den Laminaten<br />
Sauerstoffdurchlässigkeitswerte zwischen<br />
2 und 3 cm 3/m 2 d bar erreicht werden, und<br />
zwar sowohl für metallisches Aluminium<br />
als auch für transparentes SiO x . Ein weiteres<br />
Mal konnte zudem das verbreitete Vorurteil<br />
widerlegt werde, daß SiO x -Schichten<br />
spröder sind als Al-Schichten: Beide Materialien<br />
erwiesen sich in Dehnungsversuchen<br />
und beim Abpackprozeß als gleichwertig.<br />
Die abschließende Diskussion zeigte das<br />
große Interesse der Teilnehmer an den<br />
neuen Materialien und Prozessen. Die Seminarreihe<br />
wird das Fraunhofer IVV auf den<br />
kommenden deutschen <strong>Verpackungs</strong>messen<br />
fortsetzen. Dr. H.-C. Langowski<br />
durch mechanische Belastung gefördert<br />
wird.<br />
Referenzsubstanzen<br />
B.van Lierop, L. Castle, A. Feigenbaum, K.<br />
Ehlert, A. Boenke: Establishment of a reference<br />
collection of additives and an analytical<br />
handbook of reference data to support<br />
enforcement of EU regulations on food<br />
contact plastics. Food Additives and Contaminants<br />
15 (1998) Nr. 7, S. 885-860<br />
Die Europäische Kommission verfügt über<br />
eine vorläufige Liste von Additiven, die zur<br />
Herstellung von lebensmittelechten Kunststoffen<br />
zugelassen sind. Als Unterstützung<br />
für die entsprechende Richtlinie wurden für<br />
die 100 wichtigsten Additive eine Sammlung<br />
von Referenzdaten und ein Handbuch mit<br />
den entsprechenden spektroskopischen und<br />
physikalisch-chemischen Daten zusammengestellt.<br />
Für die Referenzspektren wurden Massenspektrometrie,<br />
Infrarotspektroskopie<br />
und H-NMR-Spektroskopie eingesetzt.<br />
Außerdem wurden gaschromatographische<br />
Retentionszeiten ermittelt.<br />
<strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/99<br />
Seite 59
NACHGELESEN<br />
Antistatik<br />
U. Dietrich: Antistatik-Masterbatches.<br />
Kunststoffe 88 (1998) Nr. 6, S. 858–860<br />
Die meisten Kunststoffe besitzen, bedingt<br />
durch ihre chemische Konstitution, eine<br />
sehr geringe elektrische Leitfähigkeit. Durch<br />
äußere Einflüsse wie Reibung und Berührung<br />
können an ihrer Oberfläche daher<br />
Ladungsträger entfernt oder zugeführt werden,<br />
was eine elektrostatische Aufladung der<br />
Oberfläche bewirkt. Ein Abfließen dieser<br />
unerwünschten bis gefährlichen Ladungen<br />
wird durch das Einarbeiten von Antistatika<br />
erreicht, die, meist in Wechselwirkung mit<br />
der Umgebungsluftfeuchtigkeit, einen leitfähigen<br />
Film an der Oberfläche des Kunststoffs<br />
ausbilden. Die homogene Verteilung<br />
der Antistatika im Kunststoff stellt hohe<br />
Anforderungen an Dosier- und Verarbeitungseinrichtungen.<br />
Eine wesentliche Erleichterung für den<br />
Kunststoffverarbeiter stellen Masterbatches<br />
dar, in denen die antistatischen Wirkstoffe<br />
in einem auf die Anwendung abgestimmten<br />
Trägermaterial vordispergiert sind. Sie lassen<br />
sich so leichter dosieren und homogen verteilen.<br />
Generell geht das Bestreben bei der Entwicklung<br />
neuer antistatischer Wirkstoffe dahin,<br />
einen permanenten antistatischen Effekt<br />
zu erzielen, der nicht auf Migrationsvorgängen<br />
im Kunststoff beruht. Dies soll beispielsweise<br />
durch die gezielte Einbringung funktioneller<br />
Gruppen, wie Lacton- und Hydroxylgruppen,<br />
in spezielle Polymere realisiert<br />
werden.<br />
Verunreinigungen<br />
M. Biedermann, K. Grob: Food contamination<br />
from epoxy resins and organosols used<br />
as can coatings: analysis by gradient NPLC.<br />
Food Additives and Contaminants 15<br />
(1998) Nr. 5, S. 609–618<br />
Die meisten Konservendosen sind an der<br />
Innenwand mit Epoxyharz oder einem stabilisierten<br />
Organosol beschichtet. Derartige<br />
Schichten können Schadstoffe, wie Bisphenol-A-Diglycidyläther<br />
(BADGE), Novolak<br />
Glycidyläther (NOGE) sowie Oligomere<br />
und Derivate, in das Lebensmittel freisetzen.<br />
Um die Beschichtung von Dosen zu optimieren,<br />
ist eine Analysenmethode notwendig,<br />
mit der ein möglichst breites Spektrum an<br />
Schadstoffen detektiert werden kann.<br />
Eine neue, auf Basis der Stufeneluierung<br />
arbeitende NPLC-Methode wird hier be-<br />
Seite 60<br />
<strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/99<br />
Technisch-Wissenschaftliche Beilage · 50 · 1999 · N°3<br />
schrieben, die die Analyse einer Vielzahl<br />
an Substanzen in einem Analyselauf ermöglicht.<br />
Mit der eingesetzten Methode<br />
lassen sich jedoch nicht-fluoreszierende<br />
Verbindungen, wie zum Beispiel Katalysatoren,<br />
Acrylharze, unterschiedlichste Ester,<br />
Wachse und Schmierstoffe, nicht detektieren.<br />
Bestrahlte Kunststoffverpackungen<br />
D. Marque, A. Feigenbaum, D. Dainelli,<br />
A.-M. Riquet: Safety evaluation of an<br />
ionized multilayer plastic film used for<br />
vacuum cooking and meat preservation.<br />
Food Additives and Contaminants 15<br />
(1998) Nr. 7, S. 831–841<br />
Die Haltbarmachung von Lebensmitteln<br />
durch Bestrahlung ist innerhalb der Europäischen<br />
Union im Kommen. Mit dieser<br />
Methode läßt sich auch das verpackte Lebensmittel<br />
behandeln. Bei einer Sicherheitsabschätzung<br />
für ionisierte Kunststoffverpackungen<br />
im Lebensmittelbereich liegt<br />
ein Hauptaugenmerk auf der Bildung unerwarteter<br />
Substanzen, die in das Lebensmittel<br />
migrieren könnten.<br />
Mit Hilfe der H-NMR- und HPLC-<br />
Techniken konnte gezeigt werden, daß nach<br />
der Bestrahlung einer mehrschichtigen<br />
Kunststoffolie 96 Prozent der eingesetzten<br />
phenolischen Stabilisatoren nicht mehr<br />
detektierbar waren. Die Summe der aus<br />
Kunststoffadditiven derivatisierten, potentiellen<br />
Migranten machten jedoch weniger<br />
als ein Prozent der Globalmigration aus.<br />
Die Studie spricht für die Anwendung<br />
höherer Strahlungsdosen. Durch Erhöhen<br />
der Strahlungsdosis werden wahrscheinlich<br />
interradikalische Reaktionen gefördert, wobei<br />
es zu einem höheren Vernetzungs- und<br />
Polymerisationsgrad kommt. Die entstehenden<br />
Verbindungen neigen nicht zur Migration.<br />
Erkennung von Lecks<br />
E. U. Hurme, R. Ahvenainen:<br />
A nondestructive leak detection method<br />
for flexible food packages using hydrogen<br />
as a tracer gas. Journal of Food Protection<br />
61 (1998) Nr. 9, S. 1165–1169<br />
Für flexible Schutzgas- oder Vakuumverpackungen<br />
wurde eine neue zerstörungsfreie<br />
Leckerkennungsmethode entwickelt.<br />
Bei Verwendung von Stickstoff als Schutzgas<br />
werden die produktgefüllten Verpackungen<br />
mit Stickstoff und einem definierten<br />
Anteil Wasserstoff gespült und in eine Vakuumkammer<br />
eingebracht. Aus der Packung<br />
ausströmender Wasserstoff wird mit Hilfe<br />
eines Wasserstoffsensors detektiert. Im Fall<br />
von Vakuumverpackungen wird Wasserstoff<br />
enthaltendes Gas unter einem Druck von<br />
200 kPa durch das Leck in die Verpackung<br />
gedrückt und anschließend detektiert.<br />
Die neue Testmethode ist in der Lage,<br />
innerhalb von ein bis vier Sekunden Lecks<br />
mit Durchmessern von 10 bis 15 µm zu<br />
detektieren. Bei den Testläufen wurden die<br />
Lecks teilweise von Produktteilchen zugesetzt.<br />
Dies geschah beispielsweise bei Lecks<br />
mit einem Durchmesser zwischen 10 und<br />
30 µm und gemahlenem Kaffee als Produkt.<br />
Durch einen höheren Wasserstoffgehalt ließ<br />
sich die Sensitivität der Methode noch verbessern.<br />
Die bei der Testmethode eingesetzten<br />
Wasserstoffkonzentrationen beeinträchtigten<br />
weder die sensorischen Eigenschaften<br />
noch die mikrobiologische Qualität der Produkte.<br />
Bioabbaubare Folien<br />
O. Myllymäki, P. Myllärinen, P. Forssell,<br />
T. Suortti, K. Lähteenkorva, R. Ahvenainen,<br />
K. Poutanen: Mechanical and permeability<br />
properties of biodegradable extruded<br />
starch/polycaprolactone films. Packaging<br />
Technology and Science (1998) Nr. 11,<br />
S.265–274<br />
Gerstenstärke und Glyzerin wurden mit<br />
Polycaprolacton (PCL)-Pulver in unterschiedlichen<br />
Anteilen vermischt und in einem Doppelschneckenextruder<br />
plastifiziert. Wenn es<br />
möglich war, wurden die Extrudate in einem<br />
Einschneckenextruder zu Folien verarbeitet<br />
und gereckt, um die Wasserbeständigkeit<br />
und die mechanische Festigkeit zu verbessern.<br />
Folien mit mehr als 20 bis 30 Prozent<br />
PCL erreichten eine Zugfestigkeit von 20<br />
MPa und höher.<br />
Bei den gereckten Folien verbesserte sich<br />
dieser Wert noch, auch die Barrierewirkung<br />
gegenüber Wasserdampf und Sauerstoff<br />
nahm nochmals zu. Bei PCL-Gehalten<br />
zwischen null und zwanzig Prozent hatten<br />
die Stärke/PCL-Folien ausgezeichnete Sauerstoff-Barrierewerte.<br />
Bei einer weiteren<br />
Steigerung des PCL-Anteils verschlechterte<br />
sich die Barrierewirkung gegen Sauerstoff<br />
wieder, gegen Wasserdampf verbesserte sie<br />
sich dagegen.<br />
Bei geeigneter Wahl der Zusammensetzung<br />
und Verfahrensparameter lassen sich<br />
Folien mit hoher Dehnung und geringer<br />
Zugfestigkeit beziehungsweise mit der umgekehrten<br />
Kombination dieser Eigenschaften<br />
herstellen.
Mikrobielle Prüfung<br />
Barrier Test Consortium Ltd.<br />
hat vor kurzem mit Air Dispersions<br />
Ltd. vom Manchester<br />
Science Park, Manchester,<br />
England, einen Vertrag zur<br />
Entwicklung eines Prüfverfahrens<br />
für die Beurteilung der<br />
mikrobiellen Sperreigenschaften<br />
von sterilisierbaren medizinischen<br />
Verpackungen abgeschlossen.<br />
Durchlässige <strong>Verpackungs</strong>materialien,<br />
die sterilisierte<br />
medizinische Produkte enthalten,<br />
sind so konstruiert,<br />
daß sie sorgfältig kontrollierte<br />
Durchlässigkeitswerte haben.<br />
Das Material muß einerseits<br />
durchlässig genug sein,<br />
um den ungehinderten Durchgang<br />
von Luft und Sterilisierungsmitteln<br />
während des<br />
Sterilisierungsverfahrens zu<br />
erlauben, während es andererseits<br />
über ausreichend<br />
hohe Sperreigenschaften verfügen<br />
muß, um die Sterilität<br />
des verpackten Produktes<br />
während ihrer gesamten Lebensdauer<br />
bis zum Zeitpunkt<br />
des Gebrauchs aufrechtzuerhalten.<br />
Es ist eine einfache Aufgabe,<br />
den Gesamtdurchlässigkeitswert<br />
zu messen; hierfür<br />
stehen mehrere schnelle und<br />
zuverlässige Prüfverfahren zur<br />
Stellenmarkt<br />
der Branchen<br />
Druck – Papier –<br />
Verpackung<br />
Jetzt auch im<br />
Internet.<br />
<strong>Verpackungs</strong>-<br />
Rundschau<br />
mit<br />
einem<br />
Klick<br />
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www.verpackungsrundschau.de<br />
Verfügung, die eine breite Akzeptanz<br />
genießen.<br />
Die Messung von mikrobiellen<br />
Sperreigenschaften<br />
stellt jedoch eine viel schwierigere<br />
und komplexere Aufgabe<br />
dar.<br />
Obwohl viele der in den<br />
letzten dreißig Jahren entwickeltenMaterialspezifikationen<br />
eine Prüfung von Sperrei-<br />
genschaften in irgendeiner<br />
Form vorgesehen haben, hat<br />
keine dieser Prüfungen allgemeine<br />
Akzeptanz gefunden –<br />
und viele eignen sich nicht<br />
zum Einsatz in der Produktionssteuerung.<br />
Die Entwicklungen der europäischen<br />
und internationalen<br />
Normen für sterilisierte<br />
medizinische Verpackungen in<br />
letzter Zeit haben auf das<br />
Fehlen eines geeigneten Verfahrens<br />
aufmerksam gemacht.<br />
Gespräche im europäischen<br />
Verband für sterilisierte Verpackungen<br />
(ESPA) haben dazu<br />
geführt, daß einige Mitgliedsunternehmen<br />
sich zusammengetan<br />
haben, um das sogenannte<br />
„Barrier Test Consortium“<br />
zu gründen, das inzwischen<br />
als eigenständiges<br />
Unternehmen eingetragen<br />
wurde und das die konkrete<br />
Aufgabe übernommen hat,<br />
Forschungsaktivitäten zur Entwicklung<br />
einer schnellen, zuverlässigen<br />
und reproduzierbaren<br />
Prüfung der mikrobiellen<br />
Sperreigenschaften zu finanzieren.<br />
Der Vertrag mit Air Dispersions<br />
Ltd. gilt für einen Zeitraum<br />
von zwei Jahren. Es wird<br />
gehofft, daß ein Verfahren gefunden<br />
wird, das von europäischen<br />
und internationalen<br />
Normenorganisationen für angemessen<br />
gehalten werden<br />
kann. ❐<br />
Qualitätskriterien<br />
„Kriterien zur Qualitätsbeurteilung<br />
von Packstoff zur Verarbeitung<br />
auf Siegelrand- und<br />
Schlauchbeutel-Form-, Füllund<br />
Verschließmaschinen und<br />
-anlagen“ ist der Titel des<br />
neuen VDMA-Einheitsblatts<br />
(VDMA 8748).<br />
Gegenstand sind Flachfolien<br />
zur Verarbeitung auf<br />
Schlauchbeutel- und Siegelrandbeutel-Form-,<br />
Füll- und<br />
Verschließmaschinen. Für diese<br />
Folien werden Kriterien zur<br />
Qualitätsbeurteilung zusammengestellt<br />
und für diese Kriterien<br />
Mindestanforderungen<br />
formuliert, deren Erfüllung in<br />
der Regel einen störungsarmen<br />
Betrieb der o. a. Maschinen<br />
gewährleistet.<br />
Die Eignung des Packstoffs<br />
für den vorgegebenen Verpakkungszweck<br />
sowie eine Maschinengängigkeit<br />
auf Verpakkungsmaschinen<br />
wird vorausgesetzt.<br />
Ebenfalls vorausgesetzt<br />
wird die physiologische<br />
Unbedenklichkeit des eingesetzten<br />
Packstoffes, wenn dieser<br />
bei Lebensmitteln oder<br />
oralen Arzneimitteln in Kontakt<br />
mit dem Füllgut kommt.<br />
Es werden nur maschinenrelevante<br />
Parameter angeführt.<br />
Ein weiteres Ziel dieses<br />
VDMA-Einheitsblattes ist es,<br />
einen nachprüfbaren Qualitätsstandard<br />
für diese Packstoffe<br />
zur Verfügung zu stellen,<br />
auf den Leistungsangaben<br />
o. a. Form-, Füll- und Verschließmaschinen<br />
bezogen<br />
werden können.<br />
Das Einheitsblatt kann<br />
über den Beuth-Verlag zum<br />
Preis von DM 35,50 bezogen<br />
werden. ❐<br />
VerpackV auf<br />
neuestem Stand<br />
Durch die Novellierung der<br />
VerpackV ergibt sich die<br />
Notwendigkeit, die neuen<br />
definitorischen Inhalte marktforscherisch<br />
umzusetzen. Um<br />
diesen Anforderungen zu<br />
entsprechen, hat die Gesellschaft<br />
für <strong>Verpackungs</strong>marktforschung<br />
(GVM) mbH eine<br />
Studie aufgelegt, die zum In-<br />
NACHRICHTEN<br />
halt hat, die wichtigsten definitorischen<br />
Vorgaben zusammenfassend<br />
darzustellen, Vorschläge<br />
zu einer konkreten<br />
Umsetzung der abstrakten<br />
Definitionen zu machen sowie<br />
auf ungeklärte Abgrenzungsfragen<br />
hinzuweisen.<br />
Im Vordergrund stehen die<br />
Definitionen, die für die Berechnung<br />
des <strong>Verpackungs</strong>verbrauchs<br />
relevant sind: Verpackungen<br />
versus Nicht-Verpackungen;<br />
Langlebige Verpackungen;Verkaufsverpakkungen<br />
versus Transportverpackungen;<br />
Abgrenzung der<br />
Anfallstellen; Definition der<br />
Verbunde.<br />
Die Studie ist ab sofort<br />
unter dem Titel: „Konsequenzen<br />
der Novelle der Verpak-<br />
Fraunhofer-Allianz<br />
Die im Herbst 1998 gegründete<br />
Fraunhofer-Allianz Rapid<br />
Prototyping bündelt die<br />
Kenntnisse und Erfahrungen<br />
von zwölf Fraunhofer-<br />
Instituten in den Gebieten<br />
Rapid Prototyping und Rapid<br />
Tooling.<br />
Die Allianz<br />
❑ stellt der Industrie für<br />
Entwicklungs- und Produktionsaufgaben<br />
das umfassende<br />
Know-how der beteiligten<br />
Institute zur Verfügung,<br />
❑ fördert Tagungen, Konferenzen<br />
und Präsentationen<br />
das Wissen über Rapid Prototyping<br />
und Rapid Tooling<br />
sowie den industriellen Einsatz<br />
dieser Technologien,<br />
❑ unterstützt die Einführung<br />
und die industriellen<br />
Anwendungen von Rapid<br />
Prototyping und Rapid<br />
Tooling mit Rat und Tat.<br />
Eine Kontaktstelle in<br />
Aachen ermöglicht es insbesondere<br />
den kleineren<br />
und mittleren Unternehmen,<br />
sich im Know-how-<br />
Angebot der Allianz ohne<br />
Umwege zurechtzufinden.<br />
Als Koordinator beantwortet<br />
Dipl.-Ing. Ulrich Clemens<br />
(Tel. 02 41/8 90 42 05) alle<br />
Fragen und vermittelt den<br />
Kontakt zu den Experten.<br />
<strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999 61
kungsverordnung für die <strong>Verpackungs</strong>definitionen“<br />
bei der<br />
GVM für DM 80,00 zzgl. MwSt.<br />
zu beziehen. ❐<br />
LM-Direktkontakt<br />
Der sichere Einsatz von Kunststoffen<br />
in Lebensmittelverpakkungen<br />
ist ein zentrales Anliegen<br />
des IK Industrieverband<br />
Kunststoffverpackungen e.V.,<br />
Bad Homburg. Sein HauptausschußBedarfsgegenständerecht,<br />
der sich mit Maßnahmen<br />
zum Schutz der Verbraucher<br />
befaßt, hat soeben den<br />
IK-Leitfaden Kunststoffverpackungen<br />
im Direktkontakt<br />
mit Lebensmitteln aktualisiert<br />
und erweitert. Der Verband<br />
legt das Arbeitsergebnis als<br />
dritte Auflage des erstmals<br />
1993 veröffentlichten und 1995<br />
überarbeiteten Leitfadens vor.<br />
Die für sich allein schon<br />
schwierige Materie ist durch<br />
den Übergang der Regelungszuständigkeiten<br />
auf die Europäische<br />
Union noch verkompliziert<br />
worden: deren Vorschriften<br />
müssen laut IK wieder<br />
in deutsches Recht übertragen<br />
werden. Gleichzeitig<br />
gibt es Regelungsbereiche,<br />
über die von der EU-Kommission<br />
noch nicht entschieden<br />
wurde und für die nationale<br />
Bestimmungen daher weiterhin<br />
gelten, z. B. die Empfehlungen<br />
des BgVV Bundesinstitut<br />
für gesundheitlichen Verbraucherschutz<br />
und Veterinärmedizin.<br />
Das BgVV wird von<br />
der sogenannten Kunststoffkommission<br />
beraten. Darin<br />
vertritt der IK die Interessen<br />
NACHRICHTEN<br />
der kunststoffverarbeitenden<br />
Industrie.<br />
Die Schrift bietet auf knapp<br />
30 Seiten einen konzentrierten<br />
Überblick unter anderem über<br />
geltende und geplante Vorschriften,<br />
das Verhältnis des<br />
Verarbeiters zu Kunden und<br />
Lieferanten, Hinweise zur Lebensmittelhygiene<br />
und zur sogenanntenUnbedenklichkeitserklärung<br />
sowie zum Einsatz<br />
von Recyclaten und Druckfarben.<br />
Wichtige Begriffsbestimmungen<br />
fehlen ebensowenig<br />
wie Hinweise auf Bezugsquellen<br />
für die gesetzlichen Regelungen<br />
und eine ausführliche<br />
Darstellung zu dem noch unbestimmten<br />
Rechtsbegriff der<br />
„technischen Unvermeidbarkeit“.<br />
Die dritte Auflage des IK-<br />
Leitfadens „Kunststoffverpakkungen<br />
im Direktkontakt mit<br />
Lebensmitteln“ kann zum Pauschalpreis<br />
von 15,– DM angefordert<br />
werden vom IZK<br />
Informationszentrum Kunststoffverpackungen<br />
GmbH, Kaiser-Friedrich-Promenade<br />
43,<br />
61348 Bad Homburg, Telefon<br />
06172/926667, Fax 06172/<br />
926669, E-Mail: info@kunststoffverpackungen.de<br />
❐<br />
EMMA-Gründung<br />
Der Ausfall von Maschinen in<br />
der Produktion ist stets mit<br />
nachfolgenden Kosten im Betrieb,<br />
verminderter Lieferbereitschaft<br />
der Produkte und<br />
damit im wesentlichen nachteilig<br />
für Vertrieb und Absatz<br />
zu sehen. Ein großer Teil der<br />
„Total Supply Chain“ wird in<br />
Mitleidenschaft gezogen. Um<br />
Ingenieure und Maschinenbauer<br />
im Fachbereich der<br />
Schwachstellenforschung und<br />
Instandhaltung von Produktionsanlagen<br />
zu sensibilisieren<br />
und besonders zu qualifizieren<br />
wurde deshalb die European<br />
Maintenance Management<br />
Academy (EMMA) gegründet.<br />
Die Akademie wird das gesamte<br />
Gebiet der Schwachstellenforschung<br />
für Anlagen umfassen.<br />
Professor Nikolaus D.<br />
Mexis, anerkannter Experte und<br />
Leiter des Mannheimer Instituts<br />
für Analytik und Schwachstellenforschung<br />
legte mit 35<br />
internationalen Wissenschaftlern,<br />
Vertretern der Industrie<br />
und Verbänden den Grundstein<br />
für diesen Studienzweig. Die<br />
gegründete Akademie übernimmt<br />
die Funktion einer Dachorganisation,<br />
im gesamten<br />
Europa werden weitere folgen.<br />
In Deutschland ist die Gründung<br />
zum Frühjahr ’99 geplant.<br />
❐<br />
Sack-Konzentration<br />
Die Konzentration der europäischenKraftsackpapierindustrie<br />
hat natürlich auch<br />
Auswirkungen auf die deutsche<br />
Papiersackindustrie gezeigt.<br />
In Deutschland setzte<br />
sich der bereits in den vergangenen<br />
Jahren gezeigte Konzentrationsprozeß<br />
fort. Der Absatz<br />
der deutschen Sackindustrie<br />
verzeichnete 1998 einen mengenmäßigen<br />
Rückgang von<br />
2,2% und einen wertmäßigen<br />
Rückgang von 3,8%.<br />
Betroffen vom mengen- und<br />
umsatzmäßigen Rückgang waren<br />
bis auf den Bereich Futtermittel<br />
alle wichtigen Marktsegmente.<br />
Ganz gravierend fiel<br />
der Rückgang im Zementbereich<br />
mit 12,0% aus und die<br />
Prognosen für das Jahr 1999<br />
lassen keine verbesserte Situation<br />
erwarten. Sollte sich<br />
im Rahmen neuer EU-Verordnungen<br />
eine Situation einstellen,<br />
daß im Ernährungsgüterbereich<br />
die Füllgewichte<br />
von 50 kg auf 5 kg reduziert<br />
werden, kann man von einer<br />
nicht unerheblichen Mengenausweitung<br />
ausgehen. Die<br />
deutsche Papiersackindustrie<br />
wird sich dieser Situation<br />
stellen müssen und im Zuge<br />
weiterer Rationalisierungsmaßnahmen<br />
wird auch die<br />
Zahl der Beschäftigten, die<br />
1998 um 4,8% zurückging, weiter<br />
abnehmen, so die Gemeinschaft<br />
Papiersackindustrie. ❐<br />
62 <strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999<br />
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<strong>Verpackungs</strong>-Ingenieure e. V. (BDVI)"<br />
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Eckhart Thomas<br />
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reproduziert oder in eine von Maschinen, insbesondere<br />
von Datenverarbeitungsanlagen, verwendbare<br />
Sprache übertragen werden.<br />
Auch die Rechte der Wiedergabe durch Vortrag,<br />
Funk- und Fernsehsendung im Magnettonverfahren<br />
oder ähnlichem Wege bleiben vorbehalten.<br />
Fotokopien für den persönlichen und sonstigen eigenen<br />
Gebrauch dürfen nur von einzelnen Beiträgen<br />
oder Teilen daraus als Einzelkopien hergestellt werden.<br />
Wir speichern Daten unserer Abonnenten und Anzeigenkunden<br />
soweit geschäftsnotwendig und im Rahmen<br />
des BDSG zulässig. Davon sind nur solche Angaben<br />
betroffen, die direkt aus unseren gegenseitigen<br />
Geschäftsbeziehungen stammen.<br />
Namentlich gezeichnete Beiträge nicht zur Redaktion<br />
gehörender Verfasser geben nicht unbedingt die Ansicht<br />
oder Meinung der Redaktion wieder.<br />
Die VERPACKUNGS-RUND-<br />
SCHAU ist der IVW –<br />
Informationsgemeinschaft zur<br />
Feststellung der Verbreitung von<br />
Werbeträgern – angeschlossen,<br />
die durch Kontrolle die<br />
Richtigkeit der Auflagenhöhe<br />
und ihre Verbreitung bestätigt.<br />
78 <strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999