HOW TO KNOW-HOW - BEKO Engineering & Informatik AG
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M A S C H I N E N B A U / E L E K T R O T E C H N I K<br />
gedrängten U-Bahn bei voller Fahrt die Tür<br />
aufgeht. Die sicherheitstechnischen Anforderungen<br />
müssen bedingungslos in<br />
allen Phasen eingehalten werden. Angefangen<br />
von der Entwicklung über die<br />
Fertigung bis hin zur Wartung“, sagt Michael<br />
Lehner, Konstruktionsleiter von IFE.<br />
Ein wichtiges Thema im Schienenverkehr<br />
– vor allem in den Ballungszentren und zu<br />
Stoßzeiten – sind möglichst kurze Aufenthalte<br />
in den Stationen. Was das mit den<br />
Türen zu tun hat? Sehr viel, denn dabei<br />
kommt dem Schließsystem mit den ent-<br />
sprechenden Warnungen eine wichtige<br />
Funktion zu. „Wir sind in einer europäischen<br />
Normengruppe, die sich mit Fragen der Sicherheit<br />
beschäftigt, federführend aktiv.<br />
Es geht darum, die entsprechenden Standards<br />
zu vereinheitlichen, damit die Passagiere<br />
in Europa – ganz egal ob im Fernoder<br />
Nahverkehr – ähnlich gestaltete<br />
Schnittstellen Passagier – Schienenfahrzeug<br />
vorfinden“, so Lehner.<br />
Weitere Aspekte, die bei der Konstruktion<br />
der Einstiegssysteme berücksichtigt werden<br />
müssen, sind Lösungen, die Perso-<br />
Breites Know-how aus verschiedenen<br />
technischen Disziplinen ist gefragt<br />
Welche Kompetenzen sind bei der<br />
Entwicklung von Einstiegssystemen<br />
gefragt?<br />
Lehner: Der Einstiegsbereich ist aufgrund<br />
der hohen Beanspruchung besonders<br />
sensibel. Da ist vielfältiges und<br />
komplexes Ingenieurwissen aus den verschiedensten<br />
Disziplinen gefragt, wie<br />
zum Beispiel Finite Elemente-Berechnung,<br />
Stahlbau, Kunststofftechnik, Elektrotechnik,<br />
Softwareentwicklung, Oberflächentechnik,<br />
Klebetechnik, Schweißtechnik<br />
und mehr. IFE muss nicht in einer<br />
Disziplin Spitzenleistungen erbringen,<br />
sondern in vielen. Der interdisziplinäre<br />
Zugang ist besonders wichtig.<br />
Warum arbeiten Sie mit <strong>BEKO</strong><br />
zusammen?<br />
Lehner: Wir brauchen verlässliche Partner<br />
in der Konstruktion. Es kann oft lange dauern,<br />
bis ein Vertrag abgeschlossen wird,<br />
wenn es dann aber soweit ist, muss die<br />
Entwicklung schnell realisiert werden.<br />
Da brauchen wir externe Ingenieure, die<br />
rasch verfügbar, flexibel und fachlich<br />
kompetent sind.<br />
Michael Lehner ist Leiter des <strong>Engineering</strong> der Business<br />
Unit High Speed Trains & Passenger Cars bei IFE. Im<br />
Interview mit <strong>BEKO</strong>NEWS gibt er Auskunft über die<br />
konstruktiven Herausforderungen bei der Entwicklung<br />
der Einstiegssysteme von Schienenfahrzeugen.<br />
Wie läuft die Zusammenarbeit mit <strong>BEKO</strong> ab?<br />
Lehner: Wir definieren die Arbeitspakete<br />
und die <strong>BEKO</strong>-Ingenieure entwickeln die<br />
Leistungen im internen Büro in Linz.<br />
Wichtig ist, dass sich die Ingenieure zuvor<br />
eine Zeit bei uns vor Ort einarbeiten, um<br />
die branchen- und unternehmensspezifischen<br />
Standards kennenzulernen. Dazu<br />
zählt auch die Einschulung in unser PLM-<br />
System, die komplette Artikelpflege, das<br />
Änderungsmanagement etc.<br />
In welchen Bereichen ist <strong>BEKO</strong> tätig?<br />
Lehner: Sowohl in der mechanischen als<br />
auch in der elektrotechnischen Konstruktion.<br />
In der mechanischen Konstruktion<br />
arbeiten die <strong>BEKO</strong> Ingenieure an<br />
der Entwicklung von Türflügeln, Türantrieben<br />
und der Trittstufe mit, also an allen<br />
drei Komponenten des Einstiegssystems.<br />
Und hier wird auch deutlich, wie<br />
wichtig es ist, dass die Konstrukteure unsere<br />
Ansprüche kennen. Sie müssen wissen,<br />
dass es hier zu extremen Beanspruchungen<br />
durch Verschmutzungen, Temperaturunterschiede,<br />
Vibrationen etc.<br />
kommt. Wir arbeiten übrigens mit Pro/<br />
nen mit eingeschränkter Mobilität die Benützung<br />
der Verkehrsmittel erleichtern,<br />
oder der Schutz gegen Vandalismus. Es<br />
dürfen keine Teile freiliegen, die entfernt<br />
oder beschädigt werden können. Auf jeden<br />
Fall zeigen diese Beispiele, dass<br />
Technik niemals Selbstzweck sein kann,<br />
sondern immer als Lösung eines Problems<br />
gesehen werden muss. Produktwissen<br />
und Problembewusstsein sind für<br />
die Qualität der Lösung entscheidend.<br />
ENGINEER Wildfire und schätzen die<br />
Parametrisierbarkeit des Tools besonders<br />
und die vielfältigen Möglichkeiten<br />
der Variantenkonstruktion.<br />
Welche Leistungen werden in der<br />
Elektrotechnik abgedeckt?<br />
Lehner: Vorweg eine Anmerkung: Es gibt<br />
keine Standardelektronik, die genau auf<br />
unsere Bedürfnisse zugeschnitten ist,<br />
dafür sind die Stückzahlen zu niedrig. Wir<br />
müssen vorhandene Komponenten für unsere<br />
Bedürfnisse adaptieren und intelligent<br />
in das Gesamtsystem einfügen. Das erfordert<br />
viel Know-how und Kreativität. Generell<br />
ist bei der Elektrik zu beachten, dass<br />
wenig Platz für die Verkabelung verfügbar<br />
ist, zudem ist auch keine fixe Verkabelung<br />
wie in einem Schaltschrank<br />
möglich. Die Verkabelungen laufen über<br />
Schleppketten, sie sind in die Türen integriert,<br />
wo alles ständig in Bewegung ist.<br />
Alles muss kompakt verarbeitet und eingebaut<br />
werden und doch die erforderliche<br />
Bewegungsfreiheit gewährleisten.<br />
Vielen Dank für das Gespräch!<br />
26 <strong>BEKO</strong>NEWS | 2012