Das Journal 1/2012 - "Humboldt-Universität" eG

Gesundes Wohnraumklima gewinnt an Bedeutung
In unseren vorigen Mieter-
Journalen berichteten wir des
Öfteren über das richtige Heizverhalten
sowie über den Zusammenhang
zwischen Lüften
und Schimmelbildung in Wohnräumen.
In Anbetracht dessen, dass der
Deutsche ca. 90 % des Lebens
in umbauten Räumen verbringt
und ein gutes Drittel davon auf
die Wohnung und den Arbeitsplatz
entfällt, soll an dieser
Stelle die Raumluftqualität, einschließlich
der CO 2-Belastung,
näher untersucht werden.
Wir atmen sauerstoffreiche
Luft ein und verbrauchte kohlendioxidangereicherte
Luft
aus. Bei der Bestimmung der
nötigen Frischluftmengen in
der Raumluft liefert die CO2-
Konzentration in der Luft einen
guten Anhaltspunkt.
Für eine optimale Raumluftqualität
bzgl. der CO 2-Konzentration
gilt als Grundlage die Außenluft
mit etwa 400 ppm (0,04 %).
Gesundheitliche Belastungen
können ab 1.000 ppm (0,1 %)
auftreten und sind deshalb im
umbauten Raum, wo sich Menschen
aufhalten, zu vermeiden.
Folgen von zu hoher CO 2-Belastung
– also umgangssprachlich
gesagt „schlechter Luft“ – sind
Müdigkeit, Konzentrationsschwäche,
aber auch
Leistungsabfall und sogar
Kopfschmerzen.
Meist merkt man nämlich erst
wenn man den Raum nach
kurzem Verlassen wieder betritt,
dass die Luft merklich
verbraucht ist.
Diese „schlechte“ Luft stellt keinen
Sauerstoffmangel dar, sondern
die Schadstoffbelastung
(u.a. auch CO 2) ist oftmals
die Ursache für auftretende
Beschwerden. Aus der CO 2-
Konzentration in der Wohnung
ergeben sich notwendige
Frischluftzufuhren in Abhängigkeit
von der Aktivität der Personen.
Konkret heißt das, dass
in einer von einer vierköpfi gen
Familie bewohnten 75 m² großen
Wohnung, bei Anwesenheit
Der Grad der CO2-Konzentration in Wohnräumen bestimmt das Wohlgefühl
aller Familienmitglieder, etwa
alle 2 - 3 Stunden die Raumluft
ausgetauscht werden sollte.
Wie können Sie auf die optimale
Raumluftqualität in seiner Wohnung
Einfl uss nehmen?
* Zum einen sollten die Wohnräume
gut gelüftet werden, damit
ein entsprechender Luftaustausch
stattfi nden kann. Dabei
gilt grundsätzlich: je geringer
die Temperaturdifferenzen zwischen
Innen- und Außenluft
sind, desto länger sollte die
Lüftung erfolgen. Im Frühjahr
und Herbst genügen durchschnittlich
etwa 10 – 15 Minuten
und im Winter meistens weniger
als 10 Minuten für einen einfachen
Luftwechsel. Hierbei sollte
die Stoßlüftung (Fenster ganz
offen; Tür geschlossen) zur
Anwendung kommen.
Hierbei wird feuchte, verbrauchte
Innenluft schnell gegen kühlere,
trockene Außenluft ausgetauscht.
Die kann, wenn sie sich
erwärmt, wieder Feuchtigkeit
aus dem Raum aufnehmen,
welche später erneut abgelüftet
wird.
Bei dieser Lüftungsmethode
wird die verbrauchte und CO 2angereicherte
Raumluft innerhalb
weniger Minuten ausgetauscht,
ohne dass sich Wände
und Einrichtungsgegenstände
abkühlen.
2 Das Journal Nr. 1/2012
* Zum anderen sollten die
Fliesfilter der vorhandenen
Wandfortluftautomaten regelmäßig
mindestens aber einmal
im Quartal gesäubert werden.
Wir berichteten darüber in unser
Mieterzeitung „Das Journal
CO2-Konzentration und Wahrnehmung durch den Menschen
Internes
1/2011“.
Wenn diese einfach zu beachtenden
Hinweise beherzigt
werden, wird Ihre Raumluftqualität
gewährleisten, dass Sie
sich in Ihrer Wohnung immer
wohlfühlen.
Wassergehalt der Luft/m³ bei
unterschiedlichen Raumtemperaturen
*kondensiertes Wasser
Quelle: komfortlüftung.at