kirchen nachrichten - Gemeinde Machern
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Ge l e i t − Bit te!<br />
Bitte hilf mir, ich kann das nicht<br />
alleine!<br />
Dieser Satz zählt nicht unbedingt zu<br />
den persönlichen und gesellschaftlichen<br />
Favoriten. Kleine Kinder können<br />
lieber alles „leine“, ältere Menschen<br />
zögern diesen Satz oft lange hinaus,<br />
signalisiert er doch, dass die Kräfte<br />
schwinden. Auch die Jahre da-<br />
zwischen haben einen mehr oder<br />
weniger heimlichen Maßstab:<br />
Selbst ist die Frau!<br />
Ich schaffe mir etwas: beruflichen<br />
Aufstieg, ein Eigenheim, einen tollen<br />
Urlaub, eine glückliche Familie. Und<br />
es nicht von der Hand zu weisen, dass<br />
diese das Leben ausfüllen und angenehm<br />
machen können.<br />
Bittet, so wird euch gegeben, sagt<br />
Jesus. Wofür noch bitten, wenn<br />
alles da ist?<br />
Dafür, dass uns die Erkenntnis reift,<br />
dass wir in allen wichtigen Dingen<br />
immer abhängig und angewiesen<br />
bleiben. Das ist weder der Aus-<br />
nahmefall noch schlimm, sondern<br />
normal.<br />
Nahrung, Liebe, Kleidung, Luft,<br />
Freundschaft, mein Körper – wir sind<br />
angewiesen auf andere und anderes,<br />
um zu leben. Und diese anderen brauchen<br />
uns.<br />
Die Bitte darum zeigt uns das Geflecht<br />
von Menschen, Pflanzen und Tieren,<br />
zeigt uns die Schöpfung Gottes, aus<br />
der und mit der wir leben. Da wird das<br />
Herz weit und der Mensch dankbar.<br />
Jesus sagt zu: Ein Mensch, der so<br />
lebt, findet Leben.<br />
Bitte Gott, mach mich bescheidener,<br />
dass Platz hat, was du geschaffen<br />
hast wie mich.<br />
Spätsommerliche Grüße und Segenswünsche<br />
von Ihrer Pfarrerin Barbara Lötzsch<br />
© Foto: Wiese (gemeindebrief.evangelisch.de) 3