Proceedings zur 6. Fachtagung BIOMET - Deutsche ...
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5 Schlussfolgerungen<br />
Im Testbestand Kranzberger Forst lässt sich sehr gut die hohe Variabilität des Bestandes-<br />
Innenklimas beobachten Die Unterschiede der Vegetation bei LAI, LAD, Kronenschlussgrad<br />
und Wuchshöhe haben in erster Linie Unterschiede bei der Einstrahlung und dem Turbulenzregime<br />
<strong>zur</strong> folge. Hieraus ergeben sich die Differenzen in den Ergebnissen von Verdunstung<br />
und Temperatur. Bei der Verdunstung variieren die Werte zwischen bei 3 und 5 mm und bei<br />
der Temperatur sind Unterschiede von 10 °C zu beobachten. Aufgrund des nicht stattfindenden<br />
Austauschs von Energie und Stoffen zwischen den einzelnen Teilflächen, sind die Werte<br />
nur als Richtlinien zu verstehen. Sie zeigen aber wie unterschiedlich das Bestandes-<br />
Innenklima, besonders im unteren Bestandesbereich, aufgrund der Bestandesstruktur ausfallen<br />
kann.<br />
Bei den Kernversuchsflächen in der Dübener Heide sind deutliche Unterschiede zwischen den<br />
einzelnen Standorten zu beobachten. Der Kiefernbestand lässt mehr Energie (Strahlung)<br />
durch die Krone, wodurch mehr Strahlung in fühlbare und latente Wärme umgewandelt werden<br />
kann, was eine stärkere Erwärmung und Verdunstung <strong>zur</strong> folge hat. Im Buchenbestand<br />
sorgt die Laubkrone für eine effektive Abschirmung vor Sonneneinstrahlung. Die geringere<br />
Energie sorgt dabei für geringere und ausgeglichene Wärmeströme, Temperaturen und Verdunstung.<br />
Die Mischbestände stellen einen Übergang zwischen diesen beiden Formen dar. In<br />
Abhängigkeit der Art (Laub- oder Nadel-Laubmischwald) und Mischanteil sind die Ergebnisse<br />
mehr zu Kiefern- oder Buchenbestand verschoben.<br />
Unter den zu erwartenden klimatischen Bedingungen im Bereich der Dübener Heide (höherer<br />
Temperaturen und geringerer Niederschlag, IPCC) führt der Buchen- bzw. Buchen Mischbestand<br />
zu ausgeglicheneren Bestandes-innenklimatischen Bedingungen. Die geringere Einstrahlung<br />
im Buchenbestand führt zu geringeren Temperaturen und Verdunstungen, was sich<br />
positiv auf den Wasserhaushalt auswirkt<br />
Weiterführende Arbeiten <strong>zur</strong> Bestimmung des Bestandes-Innenklimas werden an modellierten<br />
Beständen (BALANCE, TU München) aus der Dübener Heide und der Oberlausitz durchgeführt.<br />
Bedanken möchten wir uns bei Dr. Irrgang und Herrn Sonnemann vom Landesforstpräsidium<br />
Sachsen für die Bereitstellung der Forsteinrichtungsdaten sowie Dr. Rötzer und Herr Moshammer<br />
für Daten vom Level II Standort Kranzberger Forst (TU München).<br />
6 Literatur<br />
BAUMS, A.-B., GOLDBERG, V., BERNHOFER, CH., 2004: Upgrading the Coupled Vegetation<br />
Boundary Layer Model HIRVAC by Including New Soil Water and Interception Modules.<br />
Submitted to Meteorologische Zeitschrift.<br />
FALGE, E., GRABER, W., SIEGWOLF, R. UND TENHUNEN, J. D., 1996: A model of the gas exchange<br />
response of Picea abies to habitat conditions. - Trees10, 277-287.<br />
GOLDBERG, V., 1999: Zur Regionalisierung des Klimas in den Hochlagen des Osterzgebirges<br />
unter Berücksichtigung des Einflusses von Wäldern. - Tharandter Klimaprotokolle, Band<br />
2.<br />
GOLDBERG, V., BERNHOFER, CH., 2001: Quantifying the coupling degree between land surface<br />
and the atmospheric boundary layer with the coupled vegetation-atmosphere model<br />
HIRVAC. - Annales Geophysicae, 19, 581-587.<br />
MIX, W., 1991: Grenzschichtmodelle für die Umweltüberwachung. - Meteorol. Rdsch. 44: 43-<br />
55.<br />
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