Proceedings zur 6. Fachtagung BIOMET - Deutsche ...
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tikale Reichweite von Spritzwassertropfen zu ermitteln und zu klären, welche Niederschlagsart<br />
extrem spritzwasserbildend ist.<br />
2 Messmethodik<br />
2.1 Freiland<br />
2.1.1 Spitzwasserrate<br />
Um die Spritzwasserrate abzuschätzen, wurde an zwei ca. 10 m auseinanderliegenden Messpunkten<br />
der Niederschlag elektronisch mithilfe von Ombrometern erfasst. Ein Ombrometer<br />
war standardgemäß in 1 m Höhe über einer Grasfläche installiert, das andere dagegen in einem<br />
Schacht von 1 m Tiefe, wobei die Auffangfläche auf ebenerdigen Niveau lag. Der<br />
Schacht war mit einem Gitterrost versehen, das – einschließlich der unmittelbar anschließenden<br />
Grasumgebung – mit einer quadratischen Aluminiumplatte abgedeckt wurde. Sie wies in<br />
der Mitte eine kreisförmige Aussparung von der Größe der Auffangfläche des Niederschlagsmessers<br />
auf; die Seitenlänge der Platte betrug 1.1 m.<br />
2.1.2 Spritzwasserhöhe<br />
Für den Nachweis vertikaler Spritzwassertransporte wurden − in Anlehnung an Shaw (1991)<br />
− vom DWD (AMF) Braunschweig sog. Splashmeter angefertigt. Hierbei handelte es sich um<br />
senkrecht auf dem Boden stehende, mit weißem Löschpapier belegte Kunststoffzylinder von<br />
4.5 cm Durchmesser und 110 cm Höhe. Vor Niederschlagsbeginn wurde die Bodenumgebung<br />
kreisförmig um den Zylinderfuß mit Farbpulver (Vitasyn, Eosin) bedeckt. Dort aufschlagende<br />
Niederschlagstropfen nahmen die Färbung auf und hinterließen auf der Splashmeteroberfläche<br />
Farbmarkierungen.<br />
Nach dem Niederschlagsereignis wurde die maximale Spritzwasserhöhe abgelesen sowie die<br />
Anzahl der Spritzwasserspuren in einem festem 5cm-Vertikalraster ermittelt, und zwar ausgehend<br />
von der höchsten Spur abwärts bis zu demjenigen 5cm-Höhenabschnitt, in welchem<br />
mindestens 20 Spritzwassertropfen nachweisbar waren. Den Spritzwasserereignissen wurden<br />
anschließend zeitgleich erfasste ww-Niederschlagsklassen zugeordnet. Insgesamt wurden 133<br />
Versuche über Brache und Grasfläche durchgeführt.<br />
2.2 Labor<br />
Um sicherzugehen, dass die im Freiland festgestellte Höhenverteilung der Spritzwasserkonzentration<br />
sich durch unabhängige Messungen reproduzieren lässt und um auszuschließen,<br />
dass größere Transporthöhen als 110 cm (= instrumentell bedingte Nachweisobergrenze)<br />
möglich sind, wurden Labormessungen durchgeführt. Die Versuchsanordnung bestand aus<br />
einem Tropfengenerator <strong>zur</strong> mechanischen Erzeugung großdimensionierter Tropfen, einer<br />
horizontalen Aufschlagfläche aus gefärbtem Sand bzw. aus einem Wasserfilm und einem zylindrischen<br />
Spritzwasserrezeptor (Löschpapierwand).<br />
Der Tropfengenerator befand sich in einer Höhe von 9.3 m über der Aufschlagfläche, um den<br />
aus der Ruheposition fallenden ‚Mutter‘tropfen eine ausreichende Beschleunigungsstrecke<br />
<strong>zur</strong> Verfügung zu stellen, damit sie annähernd ihre Endgeschwindigkeit erreichten. Die mit<br />
unterschiedlichen Rohrquerschnitten (sog. ‚kleiner Tropfer‘ und ‚großer Tropfer‘) erzeugten<br />
Tropfen wiesen einen Durchmesser von 4.9 mm und <strong>6.</strong>7 mm auf (mittlerer Median aller Versuche).<br />
Während ihrer Fallbewegung zerbrachen allerdings einige der Muttertropfen aufgrund<br />
nicht zu vermeidender hydrodynamischer Instabilitäten.<br />
Am Endpunkt der Fallstrecke trafen die Muttertropfen auf eine Schale (Durchmesser: 12 cm),<br />
die trockenes oder von einem 1 mm hohen Wasserfilm bedecktes Sandsubstrat enthielt, das<br />
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