09.01.2013 Aufrufe

Proceedings zur 6. Fachtagung BIOMET - Deutsche ...

Proceedings zur 6. Fachtagung BIOMET - Deutsche ...

Proceedings zur 6. Fachtagung BIOMET - Deutsche ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

lang der Mosel unterteilt und umfasst insgesamt 444.800 Gitterpunkten (17.792 ha), wovon<br />

38.750 in Rebflächen (1.550 ha) liegen.<br />

Modelle<br />

Mit dem Windmodell MUKLIMO_3 (SIEVERS, 1990, 1995) werden die Strömungsverhältnisse<br />

in inhomogenem Gelände simuliert. Für die vorliegende Untersuchung wird es als reines<br />

Windfeldmodell bei neutraler atmosphärischer Schichtung betrieben. An sonnigen, strahlungsreichen<br />

Tagen bildet sich bei geringen Windgeschwindigkeiten ein spezielles Bestandsklima<br />

heraus. Die Temperatur innerhalb des Rebbestandes liegt dann über den Temperaturen<br />

im Freiland. In den kühlen nördlichen Weinbauklimaten führt dies zu günstigeren Bedingungen<br />

bei der Qualitätsbildung der Trauben.<br />

Mit dem Kaltluftabflussmodell KLAM_21 (SIEVERS, 2005) werden Kaltluftflüsse und Kaltluftansammlungen<br />

in orographisch gegliedertem Gelände berechnet. Als Ergebnis erhält man<br />

die flächenhafte Verteilung der Kaltlufthöhe und ihre mittlere Fließgeschwindigkeit zu beliebigen<br />

Simulationspunkten, z.B. nach einer, zwei, vier oder acht Stunden. Für die Untersuchung<br />

wurde ein Simulationszeitraum von acht Stunden gewählt. Dies entspricht der mittleren<br />

Andauer einer klaren Sommernacht. Während einer windstillen und trockenen Hochdruckwetterlage<br />

kann sich besonders viel Kaltluft bilden.<br />

Die Ergebnisse der Geländeklimamodelle wurden mit den Daten aus einem temporären Messnetz<br />

validiert, das in der Zeit von April bis Oktober 2001 in einem Teilgebiet an 35 Messpunkten<br />

installiert war. Die Validierung des für den Rheingau entwickelten Temperaturmodells<br />

zeigt, dass es die geländeklimatischen Unterschiede im Teilgebiet in korrekter Weise<br />

beschreibt. Eine Übertragung der Modelle auf das Weinanbaugebiet in Luxemburg war somit<br />

möglich.<br />

Das Rheingauer Mostgewichtsmodell wurde für die Rebsorte Riesling entwickelt. Grundlage<br />

hierzu waren Standortuntersuchungen auf insgesamt 123 Testparzellen aus dem Zeitraum<br />

1960 – 1984. Der Einfluss des Klimas auf das Wachstum und die Reife der Beere wechselt in<br />

den einzelnen Entwicklungsstadien der Rebe. Die Berechnung der Standortvariablen ist deshalb<br />

den phänologischen Entwicklungsstadien zugeordnet. Die berechneten potenziellen<br />

Mostgewichte basieren auf der Einteilung der Vegetationszeit in 3 Entwicklungsabschnitte:<br />

Vom Austrieb bis <strong>zur</strong> Vollblüte, von der Vollblüte bis zum Reifebeginn und vom Reifebeginn<br />

bis <strong>zur</strong> Lese. Die Reifezeit endet mit Beginn der Hauptlese. Bei längerer Ausreife und selektierender<br />

Lese können auch höhere Mostgewichte erzielt werden.<br />

Aus den Höhendaten wurden Hangneigung und Hangrichtung berechnet, die wiederum als<br />

Eingangsgrößen für die weiteren Modelle verwendet werden. Alle Daten und Ergebnisse liegen<br />

in einem räumlichen Raster von 20 m x 20 m vor.<br />

Da sich die geländeklimatischen Unterschiede in relativ ähnlicher Weise unterscheiden wie<br />

im Rheingau, kann daraus geschlossen werden, dass sich Unterschiede in der Traubenqualität<br />

ebenfalls in ähnlicher Weise ausprägen. Deshalb wurde das Rheingauer Modell <strong>zur</strong> Berechnung<br />

des potenziellen Mostgewichte für die Rebsorte Riesling auf das Untersuchungsgebiet<br />

Luxemburg übertragen.<br />

3 Ergebnisse<br />

Da das Untersuchungsgebiet sehr groß ist, sollen hier exemplarisch die Ergebnisse für die<br />

Umgebung des Ortes Machtum vorgestellt werden. In diesem Bereich treten die verschiedensten<br />

Hangrichtungen auf, die zu sehr unterschiedlichen geländeklimatischen Bedingungen führen.<br />

213

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!