Proceedings zur 6. Fachtagung BIOMET - Deutsche ...
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stoffe NO2 und PM10 bei einer Verzögerung von einem Tag für die gleichen Lungenfunktionsparameter.<br />
Allerdings war die Aussagekraft der Analysen durch die eingeschränkte Qualität der Lungenfunktionsdaten<br />
(Datenlücken, Mitarbeitsmängel) sowie das Fehlen zeitlich aufgelöster Angaben<br />
zu Medikation und klinischem Zustand der Patienten begrenzt. Hierbei zeigte die Qualität<br />
erhebliche Unterschiede zwischen den Patienten. Eine kritische Analyse der Zahl positiver<br />
oder negativer Zusammenhänge ließ jedoch die Schlussfolgerung zu, dass die überwiegende<br />
Zahl der Korrelationen tatsächliche Beziehungen widerspiegelte.<br />
4 Schlussfolgerung<br />
Die Ergebnisse der Studie erlauben ungeachtet der Einschränkungen eines retrospektiv erhobenen<br />
Datensatzes Schlussfolgerungen, die sowohl für die klinische Praxis als auch für die<br />
Durchführung von Studien bei Patienten mit COPD von Bedeutung sind. Die Ergebnisse belegten,<br />
dass sich die Verlaufskurven der Lungenfunktion von Patient zu Patient deutlich unterschieden.<br />
Die hohe Variabilität der Messungen deutete nach aller Wahrscheinlichkeit darauf<br />
hin, dass die Lungenfunktion der Patienten tatsächlich starken Schwankungen von Tag<br />
zu Tag unterworfen war. Ferner waren nicht nur die bereits für Gruppen von Patienten mit<br />
COPD bekannten Zusammenhänge mit Luftschadstoffen nachweisbar, sondern die Daten belegten<br />
auch, dass die von Patienten und Klinikern häufig angegebenen, aber nicht umfassend<br />
verifizierten Effekte des Wetters auf den Funktionszustand (und vermutlich auch klinischen<br />
Zustand) bei der COPD tatsächlich bestehen. Allerdings schien der dem Wetter zuzuschreibende<br />
Effekt im Vergleich zu der Gesamtvariabilität in den meisten Fällen relativ klein. Das<br />
Hauptergebnis dieser Studie bestand in der Beobachtung, dass trotz ähnlichem Schweregrad<br />
und ähnlichen Charakteristika der Erkrankung die Effekte der Umwelt (meteorologische Parameter<br />
und Luftschadstoffe) von Patient zu Patient unterschiedlich ausfielen. Dies lässt die<br />
Schlussfolgerung zu, dass die in Studien übliche Bildung von Gruppen die individuellen Eigenheiten<br />
und Reaktionen des Bronchialsystems in unangemessener Weise vernachlässigt.<br />
Somit ist es notwendig, in longitudinalen Studien von Patienten mit COPD <strong>zur</strong> adäquaten Beschreibung<br />
individuelle Analysen durchzuführen. Dies setzt natürlich longitudinale Datensätze<br />
entsprechender Qualität und adäquaten Umfangs voraus.<br />
Literaturverzeichnis<br />
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- Persönliche Mitteilung, <strong>Deutsche</strong>r Wetterdienst, Freiburg.<br />
DONALDSONN G.C., SEEMUNGAL, T., JEFFRIED, D.J., WEDZICHA, J.A., 1999: Effect of temperature<br />
on lung function and sysmptoms in chronic obstructive pulmonary disease. - Eur<br />
Respir J 13, 844-849.<br />
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2001, 2003, 2004: Pocket Guide to COPD Diagnosis, Management and Prevention. -<br />
http://www.gold.org, 09.05.200<strong>6.</strong><br />
JAEGER/VIASYS HEALTHCARE, 2004 : Asthma Monitor AM1 – Gebrauchsanweisung Version<br />
<strong>6.</strong>5.<br />
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und Variabilität der Lungenfunktion bei Patienten mit chronisch-obstruktiver<br />
Lungenerkrankung (COPD). - Dissertation Ludwig-Maximilians-Universität München.<br />
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